Weihnachtsspecial Teil 2
Weihnachten in Skyrim
(FF zu The Elder Scrolls V: Skyrim)
written by Detail and Dark Sephiroth
2. Kapitel / 24. Türchen / Heiligabend
Tatsächlich heilte Jamalee meine Mutter und wie er sagte, ganz ohne Gegenleistung. Er schien verärgert darüber zu sein, aber ich kannte es nicht anders. Die Menschen waren alle so und selten gab es etwas umsonst. Wie hätte ich es wissen sollen?
Unsicher hatte ich der Heilung zugesehen, ja auch etwas skeptisch. Immerhin war er dennoch ein Daedra, wenn auch ein Guter. Morgen früh würde ich also erfahren, ob es ihr wirklich besser ging.
Müde und traurig, da Jamalee fort war, ging ich zu Bett. Den Stab legt ich unters Kissen und vor Erschöpfung schlief ich bald ein. Allerdings träumte ich wirres Zeug und war früher auf, als sonst üblich.
Geräusche aus der Küche ließen mich aufstehen und im ersten Moment glaubte ich Jamalee wäre zurück. Doch es war meine Mutter, die mit einem Lächeln das Frühstück zauberte. Überglücklich fiel ich ihr in die Arme und dankte den Daedraprinzen innerlich.
Wir frühstückten in aller Ruhe und ich erzählte meiner Mutter von Jamalee. Sie konnte kaum glauben, was ich ihr erzählte und merkte auch meine Betrübtheit. Sicher riet sie mir dazu den Stab zu benutzen, gerade auch weil sie ihn kennenlernen wollte, aber ich hatte Angst, dass ich ihn nur einmal benutzen konnte.
Dann würde ich Jamalee nur noch einmal sehen und danach nie wieder. Warum nur schmerzte der Gedanke so?
*-*-*
Auch in Nebelhain gab es Spiegel, durch die ich die Sterblichen weiterhin beobachten konnte und so sah ich auch, dass Nino betrübt war. Ich konnte aber auch sehen, dass es seiner Mutter wieder gut ging und meine Heilung, wie erwartet, funktioniert hatte.
Beide wollten mich scheinbar sehen, doch schien sich Nino nicht zu trauen, mein Geschenk zu nutzen. So nutzte ich den Spiegel als Medium und drang in Ninos Gedanken ein.
"Nino, ich bin es... Jamalee. Ihr könnt mein Geschenk ruhig nutzen, und das nicht nur einmalig. Wann immer ihr mich damit beschwört, werde ich erscheinen. Anders kann ich, eure Welt zur Zeit leider nicht mehr betreten. Benutzt den Stab und ich werde vor euch erscheinen.
Plötzlich stand mein Vater neben mir und grinste.
"Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden, hm."
Erstaunt und fragend schaute ich meinen Vater an, neigte meinen Kopf fragend zur Seite.
"Ja, nun schau nicht so. Ich kann es sehen und fühlen. Dem jungen Sterblichen liegt offensichtlich sehr viel an dir und du bist auch ziemlich angetan von ihm, hm."
"Wie meinst du das?"
"Wie ich das meine... nun, du bist noch sehr jung und hast keine Erfahrungen, aber... ich sehe, dass ihr euch ineinander zu verlieben beginnt."
"Aber er ist doch... ein Mann und ich... bin doch auch... ich mein..."
"Keine Sorge, auch das ist möglich."
Mit großen Augen sah ich meinen Vater an, hörte seine Worte... und senkte meinen Blick verlegen, was ihn leise auflachen ließ.
*-*-*
Plötzlich war Jamalee in meinem Kopf und kaum, dass ich seine Worte gehört hatte, nahm ich den Stab und rief nach ihm.
Auch wenn er gestern erst fort war, so wollte ich ihn doch schon wiedersehen und mich bei ihm bedanken. Meine Mutter war auch neugierig und wollte ihn kennenlernen.
Jegliche Angst ihm gegenüber war verflogen, denn ich wusste nun, er würde uns nichts tun. Jamalee war anders und ich wollte ihn zu meinem Freund, auch wenn er ein Daedra war.
Natürlich war ich gespannt, wie lange er bleiben könnte und wie ihn meine Mutter finden würde.
*-*-*
Eben war ich noch bei meinem Vater gestanden, unterhielt mich mit ihm... war noch so unglaublich verlegen, wegen seiner Worte... und jetzt stand ich plötzlich vor Nino.
Natürlich hielt ich Abstand zu ihm, begrüßte ihn und seine Mutter aber freundlich.
"Hallo", begrüßte ich beide, wand mich zunächst an seine Mutter: "Wie geht es euch? Mein Name ist übrigens Jamalee...und ...ich bin ein Daedraprinz.", sprach ich stammelnd weiter, wand dann meinen Blick Nino zu, doch senkte ich diesen sogleich wieder verlegen.
Eingedenk der Worte, die er gestern Nacht noch an mich gerichtet hatte, sah ich Nino doch wieder an und fragte ihn: "Was kann ich für euch tun?", spürte jetzt aber eine leichte Wärme in meinem Gesicht... auf meinen Wangen.
Ich war gespannt weswegen ich hierher kommen sollte und was Nino zu sagen hatte. Meine Traurigkeit von gestern verdrängte ich... wischte sie fort... wartete geduldig auf Ninos Reaktion und seiner Mutter.
*-*-*
''Hallo Jamalee. Nennt mich Cherlin. Ihr wisst ja bereits, dass ich Ninos Mutter bin und ich habe euch zu danken, dass es mir so gut geht. Bitte, setzt euch doch, ihr seid unser Gast'', sprach meine Mutter.
Währenddessen stand ich etwas steif da, weil Jamalee so schnell hier war. Erst als meine Mutter zuende gesprochen hatte, taute ich auf und sprang Jamalee regelrecht an. Ich umarmte ihn und lächelte dabei.
''Danke! Hab vielen lieben Dank. Verzeih mir, dass ich gestern so dumm war'', sprudelte es aus mir heraus.
''Du hast schon alles getan, um mich glücklich zu machen. Wenn du jetzt noch ein Bisschen bleiben kannst, wäre das schön'', fügte ich hinzu, während ich mich verlegen von ihm löste.
Meine Mutter grinste wissend, schwieg aber und setzte sich.
*-*-*
"Es freut mich euch kennen zu lernen, Cherlin. Ihr müsst mir nicht danken, ich habe das gern getan... wirklich.", antwortete ich Ninos Mutter und wollte mich schon setzen, als mich Nino umarmte.
Etwas verblüfft schaute ich an und hörte ihm dennoch zu was er zu sagen hatte.
Er entschuldigte sich bei mir, wegen der Worte von gestern... Nino hatte wohl doch gemerkt, dass das nicht so tolle Worte waren.
"Ist schon gut, Nino. Ich hätte, an eurer Stelle ja auch nicht anders reagiert.", erwiderte ich und wunderte mich, dass er mich duzte. Aber das fand ich jetzt nicht wirklich schlimm, eher irgendwie sehr persönlich und toll.
"Ein paar Tage kann ich bleiben, aber dann löse ich mich auf und verschwinde wieder in meine Welt.", beantwortete ich seine Bitte, ehe ich mich ordentlich an den Tisch setzte.
Ein Wenig schaute ich mich um, schaute auch auf den Tisch, ehe ich erst Cherlin anschaute, die grinste und dann Nino wieder ansah, der sehr verlegen zu sein schien.
"Danke, dass ich ein Wenig hier bleiben darf.", musste ich dann irgendwie loswerden, bevor ich meinen Blick senkte.
*-*-*
Jetzt wo Jamalee sich gesetzt hatte, setzte ich mich auch, natürlich neben ihn. Ich freute mich, dass er ein paar Tage bleiben würde.
''Also, Jamalee, darf ich du sagen?'', fragte Cherlin, ''Ich freue mich, dich als Gast hier aufnehmen zu dürfen. Du hast ein Wunder vollbracht, und das so kurz vor Weihnachten. Da bist du herzlich Willkommen.''
Weil ich mich so gefreut hatte, Jamalee wiederzusehen, hatte ich erst gar nicht gemerkt, dass ich ihn geduzt hatte. Aber ich fand es nicht weiter schlimm. Immerhin waren wir fast gleich alt und noch ziemlich jung, da durfte man sich doch duzen.
''Darauf freue ich mich auch am Meisten, Weihnachten mit meiner Mutter zu verbringen. Hast du denn schon etwas vor? Feiert ihr Weihnachten?'', wollte ich von meinem neuen Freund wissen.
*-*-*
"Ja, ihr dürft mich duzen... beide. Ich werde mich wohl daran erst gewöhnen müssen. Verzeiht.", antwortete ich und freute mich, dass ich hier willkommen war.
Irgendwie war es toll mal inmitten von Sterblichen zu sein... mit ihnen an einem Tisch zu sitzen... es war etwas, das ich so nicht kannte... Familie, nannte man so was wohl.
"Weihnachten... nein, das kenne ich nicht und wir feiern das auch nicht so, wie ihr Sterblichen. Für uns ist es ein Tag wie jeder andere. Aber ich würde mich freuen... wenn ihr mir zeigen könntet, wie ihr es feiert.
Sicher, ich habe die Sterblichen oft dabei beobachtet... aber wirklich erlebt habe ich es nie. Auch essen und trinken wir Daedra nicht, können es aber und schlafen müssen wir eigentlich auch nicht. Ich tue es aber gern, weil ich es schön und erholsam finde.", erklärte ich meinen sterblichen Freunden.
"Was ich euch.... ähm... dir, Nino, noch sagen wollte. Du kannst das Geschenk von mir so oft nutzen wie du magst. Nur braucht auch diese Rose mindestens einen Tag zur Regeneration", klärte ich meinen Freund auf.
*-*-*
Einen Tag ohne Jamalee würde ich wohl aushalten. Da gab es durchaus Schlimmeres.
''Das ist schön'', meinte ich und begann dann mit einem strahlenden Lächeln zu erzählen: ''Weihnachten ist das Fest der Liebe und man feiert es meistens mit der Familie. Wir singen an den Tagen, schmücken einen Tannenbaum, backen Kekse zusammen und Essen viele leckere Sachen. Das Beisammensein ist für uns an diesem Tag am Wichtigsten. Nebenbei gibt es heutzutage aber auch Geschenke, die man sich gegenseitig macht.
Es sind meistens selbstgemachte Kleinigkeiten oder bei Reichen oftmals Gold und Silberschmuck.''
Dabei begannen meine Augen zu leuchten und ich erinnerte mich an die letzten Weihnachtsfeste, die so schön waren.
''Du hast ja ein Leben'', merkte ich dann an, ''Kein Essen und kein Trinken und auch kein Schlafen. Das erklärt, warum dir so langweilig war. Hier müssen wir viel arbeiten, für unseren Lebensunterhalt. Schon allein die Tatsache immer Holz für das Feuer da zu haben, kostet viel Kraft und Arbeit.''
*-*-*
Das Lächeln, als Nino von Weihnachten zu erzählen begann... es war... hübsch... so wunderschön und es ließ auch mich ein wenig strahlen.
Ruhig und sehr interessiert hörte ich meinem Freund zu, was er erzählte und nickte verstehend. Die Sterblichen schienen ein sehr bewegtes Leben zu haben, sehr schön und doch so voller Arbeit.
"Das hört sich alles sehr schön an und nicht so langweilig. Wenn ich darf, würde ich euch gern weiterhin helfen. Holz hacken und ich weiß nicht... ähm... jagen gehen oder so. Oder andere Sachen für euch besorgen, die ihr braucht.", versprach ich, bittend.
Dann hörte ich plötzlich etwas und sah mich um... ach, du lieber Himmel... jetzt würde ich sicher Ärger bekommen... denn Azura stand plötzlich mitten in der Küche und auch Sanguine... meine Eltern... oh, oh...
"JAMALEE!!!", donnerte meine Mutter, während mein Vater sie zu beruhigen suchte.
Nun würde ich das hier sicher vergessen können... adieu... Freundschaft... adieu Weihnachten.
"Mutter... Vater...!", sagte ich leise... erschrocken.
"Ich... es tut mir leid... bitte...", flüsterte ich stammelnd... stotternd und wieder liefen mir die Tränen an meinem Gesicht herab.
Scheiß Daedrafürsten.... dachte ich in diesem Moment, als mein Vater zu reden begann. Er hatte sich, wie immer wenn er die Welt der Sterblichen betrat, in einen Menschen verwandelt.
"Verzeiht, ihr guten Menschen. Diese Dame neben mir ist Azura und ich bin Sanguine. Wir sind Jamalees Eltern und Azura hat sich große Sorgen um unseren Sohn gemacht."
Meine Mutter kam auf mich zu, hockte sich vor mir hin und nahm mich in die Arme.
"Mein Kleiner, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Geht es dir gut, mein Schatz? Ich habe dich so sehr vermisst", sprach sie nun liebevoll und streichelte mich.
"Mama...", flüsterte ich und schmiegte mich an sie.
Ja, ich hatte sie vermisst... obwohl sie oftmals sehr nervig sein konnte.
Nur um meine neuen Freunde machte ich mir nun Sorgen.
*-*-*
Erschrocken sprang ich auf, als plötzlich zwei Daedra in der Küche erschienen. Jamalees Eltern, wie ich erfuhr, denn sein Vater hatte sich in einen Menschen verwandelt und schien dadurch eine geringere Bedrohung darzustellen.
Doch als seine Mutter ihn umarmte und meinte, sie hätte ihn vermisst, wurde auch hier mein Herz weich.
''Bitte, nehmt doch platz'', hörte ich meine Mutter gastfreundlich sagen und mir rutschte das Herz sonst wohin.
''Euer Sohn ist hier in guten Händen und sehr hilfsbereit'', erklärte sie, ''Ihr müsst euch keine Sorgen um ihn machen. Genauso wie mein Sohn, ist er erwachsener, als sein Alter es vermuten lässt. Sie wachsen über sich hinaus und können mehr meistern, als wir wahrhaben wollen.
Sicher fällt es schwer loszulassen, aber das zeigt nur, wie sehr wir sie lieben.''
Immer noch stand ich stocksteif da, wusste nicht, ob ich mich wieder setzen konnte. Kurz spähte ich zu meinen Waffen rüber, die in mir schier unerreichbarer Entfernung lagen. Wenn Jamalees Eltern hier durchdrehen würden, hätten wir keine Chance.
Meine Mutter benahm sich, als hätte sie andere Menschen zu Besuch. Scheinbar war es ihr egal oder sie begriff den Ernst der Lage nicht.
*-*-*
Langsam schien sich meine Mutter wieder zu beruhigen, stand auf und hörte Cherlin zu. Sie nickte verstehend und antwortete ruhig, während sie sich tatsächlich an den Tisch setzte und mein Vater stehen blieb.
"Ihr seid sehr freundlich und ich danke euch, dass ihr so lieb zu meinem Sohn seid, aber er kann hier nicht bleiben. An eurem Sohn sehe ich, wie sehr ihr uns Daedra fürchtet und genauso fürchten uns auch die anderen Sterblichen hier in Himmelsrand. Ihr habt hier Gilden, die in der Lage wären uns Daedra ernsthaft zu schaden und davor will ich meinen Sohn bewahren.
Ihr kennt das, als Mutter, sicher auch, nicht wahr. Ihr möchtet euren Sohn nicht verlieren und ich will meinen Sohn auch nicht verlieren. Sicher verstehe ich, was ihr mir zu sagen versucht, aber hier in Himmelsrand ist Jamalee nicht sicher... auch wenn er unsterblich ist.
Allein die Wächter von Stendarr könnten Jamalee töten.", mit diesen Worten wand sie sich an mich, nachdem ich ihr ebenfalls zugehört hatte, in der Zwischenzeit aufgestanden und zu Nino gegangen war... mich mehr oder weniger schützend vor ihn gestellt hatte... nur so für den Fall der Fälle.
"Jamalee, weswegen wir eigentlich hier sind ist, dass wir dir etwas mitteilen möchten. Dein Vater und ich, wir bleiben jetzt zusammen in Nebelhain. Wenn du also zurück kommst, werde auch ich dort sein. Auch tut es mir leid, dass ich dir nichts zugetraut habe.
Dein Vater und ich, wir haben lange miteinander gesprochen und ich habe eingesehen, dass ich mich falsch verhalten habe. Es tut mir leid.", sprach sie und ich schaute sie mit großen Augen, aber lächelnd, an.
Das waren doch mal so ganz neue Töne von Azura.
"Und was ist mit den anderen Fürsten? Ich mein, sind die damit einverstanden?", wollte ich von ihr wissen, da mischte sich mein Vater ein: "Nun, so ganz einfach war das nicht, aber letztlich hatten sie ein Einsehen."
Wiederum nickte ich verstehend, dann sprach mein Vater zu Azura: "Kommt, meine Liebste, gehen wir und stören den Frieden hier nicht länger... lassen die Sterblichen in Ruhe und Jamalee seinen Weg finden."
"Aber..."
"Nein, ihr kommt jetzt mit.", bestimmte mein Vater und ich musste grinsen, dann verabschiedete sich mein Vater, mit einem lächelnden Zwinkern, von uns, während sich Azura noch zu wehren versuchte... alsdann waren sie verschwunden.
Erleichtert atmete ich auf... das war echt knapp, denn es hätte durchaus auch anders ausgehen können... auch wenn beide nicht bösartig waren... aber sie waren dennoch Daedra, genau wie ich, und trugen das Böse quasi in sich. Ein falsches Wort... eine falsche Bewegung und es konnte durchaus eskalieren.
Ich hielt es nun für meine Pflicht mich, bei meinen Freunden, für den peinlichen Auftritt meiner Mutter zu entschuldigen:
"Entschuldigt bitte, dass meine Eltern einfach so... hierher kamen. Es tut mir leid. Wäre ich nicht einfach von dort abgehauen, wäre das nicht passiert.
Aber... auch wenn Azura sehr nervig sein kann.... sie meint es gut und sie ist nicht böse... auch Sanguine nicht.", erklärte ich meinen Freunden.
Cherlin hatte es ja toll aufgenommen und sich ganz normal verhalten... nur Nino schien uns Daedra noch nicht so wirklich zu vertrauen. Okay, wundern tat mich das jetzt auch nicht, bei dem was er wegen einiger Daedra schon hatte erlebt und durchmachen müssen. Da war das nur allzu verständlich.
"Nino", wand ich mich an meinen Freund: "du musst keine Angst vor meinen Eltern haben. Sicher, ich verstehe deine Angst vor uns Daedra durchaus... aber es sind nicht alle von uns böse. Meine Eltern und auch Meridia sind nicht böse und du brauchst dich vor ihnen nicht zu fürchten.", sprach ich ruhig und sehr geduldig auf meinen Freund ein.
Dabei hielt ich aber auch wieder den dazu gehörigen Abstand zu ihm, um ihm nicht das Gefühl zu geben bedrängt zu werden.
*-*-*
Meine Mutter hatte Jamalees Mutter in Ruhe zugehört und immer mal wieder genickt. Ich hatte Mühe dem zu folgen. Erst als Jamalees Eltern fort waren, fühlte ich mich erleichtert.
Jamalee sprach zu mir und ich versuchte ihn zu verstehen.
''Es tut mir leid'', meinte ich, ''Sie kamen hier so aufgebracht an, da wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Aber du hast auch daran gezweifelt, ob das hier gut ausgeht. Stimmt′s? Deswegen bist du zu mir hergekommen...'', meinte ich ruhig.
''Aber wenn du mir sagst, dass ich nichts von ihnen zu fürchten brauche, vertraue ich dir'', kam es mit einem Lächeln von mir.
*-*-*
"Ja, es stimmt schon, dass ich auch etwas unsicher war, aber es war mehr der Reflex... mein Instinkt dich beschützen zu müssen. Aber meine Eltern wären die Letzten, die jemandem etwas antun würden, außer sie würden angegriffen... dann setzen sie sich natürlich zur Wehr.", beantwortete ich Ninos Frage.
"Meine Mutter war einfach in Sorge... wie immer, wenn es um mich geht. Na ja, glücklicherweise war mein Vater ja dabei.", fügte ich hinzu: "Außerdem hatte ich die Befürchtung, dass ich nun alles vergessen könnte... die Freundschaft zu dir und... na ja... das Fest von dem du gesprochen hast."
Ich sah meinen Freund an und grinste. Seine Aussage, dass er mir vertrauen würde, stimmte mich froh, aber ich musste ihm dennoch etwas zu verstehen geben.
"Ich freue mich, dass du mir vertraust, dennoch bitte ich dich dabei auch immer zu bedenken, dass auch ich ein Daedra bin, somit das Böse in mir trage... genau wie ihr Sterblichen... und dass auch ich bei Provokation böse werden kann.
Zudem weiß ich nicht in was ich mich in ein paar Jahren verwandle. Ebenso wenig, wie meine Eltern, weiß ich nicht, ob ich irgendwann so zerstörerisch sein werde, wie Mehrunes Dagon oder verräterisch wie Boethiah... oder aber so wahnsinnig und bösartig sein werde wie Sheogorath.
Alles ist noch möglich, denn meine Gestalt und mein Wesen sind noch lange nicht abgeschlossen.", musste ich unbedingt loswerden, auch wenn ich damit riskierte, dass sich Nino nun doch vor mir fürchten und sein hübsches Lächeln gleich verlieren würde.
*-*-*
Verstehend nickte ich und hörte Jamalee in Ruhe zu.
''Weißt du was? Solltest du wirklich böse werden, setze ich es mir als Ziel, das Gute in dir wieder hervor zu kitzeln!'', kam es sehr Ernst von mir und ich legte eine Hand auf seine Schulter.
Er war von innen herzensgut und ich war mir sicher, egal in was er sich irgendwann verwandeln würde, diese Güte müsste dann auch irgendwo sein. Sei sie noch so tief in ihm drin, ich würde sie finden.
''Ich würde dir gerne zeigen, wie schön es ist Weihnachten zu feiern. Warum feierst du nicht mit uns, wenn es soweit ist?'', schlug ich vor und schaute meine Mutter fragend an.
''Das ist eine sehr gute Idee. Wir haben sonst ja nur uns Beide und es wäre schön noch Jemanden bei uns zu wissen. Du bist herzlich eingeladen'', kam es von ihr.
Erwartungsvoll schaute ich meinen neuen Freund an.
*-*-*
Bei Ninos Worten musste ich tatsächlich leise kichern, da es sich, trotzdem es Nino ernst zu sein schien, irgendwie lustig angehört hatte. Dennoch nickte ich verstehend... Ninos Hand auf meiner Schulter spürend, was sich erst mal seltsam anfühlte, aber angenehmer, als wenn mich meine Eltern berührten... oder ich sie.
"Au ja,", freute ich mich, wie ein Kind, das etwas geschenkt bekommen hat, mit großen strahlenden Augen: "ich würde gern mit euch Weihnachten feiern... dankeschön.", dann kam es einfach über mich und ich sprang vor Freude, jubelnd in die Luft.
Auch bei Cherlin bedankte ich mich höflich, wie es sich gehörte:
"Dankeschön, Cherlin, dass ich mit euch Weihnachten feiern darf." und strahlte übers ganze Gesicht.
Ja, ich freute mich wirklich schon sehr auf dieses Fest und würde so eine neue Erfahrung machen. Aber ich würde mich hier nicht von meinen Freunden bedienen lassen... nein, ich würde mit anpacken... egal wie schwer die Arbeit auch sein mochte.
*-*-*
''So ihr zwei, dann aber mal ab mit euch. Ich habe noch zu tun und ihr könntet euch auch nützlich machen'', meinte Cherlin dann freundlich.
''Sicher. Komm Jamalee. Ich muss noch nach Finka schauen. Lass uns ein Wenig rausgehen'', sprach ich zu meinem Freund und ging schon mal voraus.
Draußen war es bitterkalt und deshalb zog ich meinen dicken Mantel und meine Stiefel an, bevor ich in Richtung des Stalles ging.
Finka freute sich sehr mich zu sehen und ich versorgte sie kurz. Im Grunde hatte sie alles, es musste nur was aufgefüllt werden und einen Leckerli gab es auch noch für sie.
''Was möchtest du jetzt machen?'', fragte ich Jamalee, als ich fertig war.
*-*-*
Erst einmal schaute ich Cherlin etwas seltsam an, als sie meinte wir sollten gehen und etwas tun. Für mich klang das wie ein Befehl und meine Augen verengten sich schon zu ganz kleinen Sehschlitzen, denn sie war nicht meine Mutter und hatte mir gar nichts zu sagen.
Allerdings hielt ich den Mund, sagte nichts und tat auch sonst nichts Böses... nur meine Gedanken verfinsterten sich leicht. Ich war es eben nicht gewohnt, dass mir irgendwer was sagte. Meine Eltern taten es nicht und auch hier würde ich es mir ein weiteres Mal nicht einfach so gefallen lassen.
Für dieses Mal ließ ich mich von meinem guten Herzen leiten und ging mit Nino hinaus, der sich warm angezogen hatte. Dies brauchte ich nicht, da ich meine Daedrarüstung trug und mir die Kälte zudem ganz gut tat.
Natürlich war Arkay ebenfalls im Stall gestanden und ich versorgte ihn auch, so wie es Nino mit seinem Pferd tat.
Mit allem fertig, hörte ich Ninos Frage und antwortete:
"Ich werde jetzt etwas Holz hacken.", meinte ich, schaute mich um, erblickte die Axt und nahm sie an mich. Alsdann ging ich zu dem Holzhaufen und dem Hackklotz, um sogleich mit der Arbeit zu beginnen.
Sicher, ich hätte es mir auch ganz einfach machen können... mit Magie. Aber ich wollte das hier jetzt tun, denn so konnte ich mich am Besten runter bringen und meine finsteren Gedanken beiseite schieben, ohne jemandem weh tun zu müssen.
Obgleich ich nicht so aussah, schlug ich sehr kräftig zu, was wohl der Kraft, die ich als Daedra ohnehin hatte, zuzuschreiben war.
*-*-*
Ich wollte schon protestieren, dass Jamalee doch nicht Holz hacken müsse, doch er schien es irgendwie zu brauchen. Hatte er da etwas missverstanden?
''Ist alles okay bei dir?'', fragte ich deswegen unsicher.
Er ließ sich ganz schön an dem Holz aus und ich machte mir wirklich Sorgen. Immerhin hatte er sich bis eben noch auf Weihnachten gefreut.
In gebührenden Abstand, damit ich nichts an Holz abbekam, stand ich da und schaute Jamalee zu.
''Du musst das nicht tun. Meine Mutter meinte nur vorhin damit, dass wir nicht die ganze Zeit bei ihr sitzen sollen'', erklärte ich.
Sicherlich gab es, wie immer, etwas auf dem Hof zu tun, nur hatte ich gut vorgearbeitet, so dass es auf einen Tag nicht ankäme.
*-*-*
Trotzdem ich beschäftigt war, hörte ich Nino zu, lauschte dem was er sagte, doch machte ich noch etwas weiter, bis ich endlich genug hatte. Erst dann legte ich die Axt beiseite, drehte mich zu Nino um und schaute ihn an.
"Für mich klang das aber nach einem Befehl. Ich lasse mir nichts sagen, denn auch meine Eltern haben mir nichts zu sagen und auch hier wird es nicht anders laufen. Vorhin fühlte mich schon etwas provoziert und hatte ziemlich böse Gedanken.
Deswegen habe ich jetzt das Holz gehackt, um mich abzureagieren. Ich wollte euch eben einfach nicht weh tun.", erklärte ich ruhig, nun aber wieder mit einem sanften Lächeln...
*~*
Die Zeit verging wie im Flug. In der Welt der Sterblichen wurde es immer kälter und es waren nur noch zwei Tage bis Weihnachten.
Zwischenzeitlich hatte ich mich immer wieder aufgelöst und war in meine Welt, zu meinen Eltern, zurückgekehrt. Aber auch mit Nino und seiner Mutter kam ich nun sehr gut aus. Cherlin hatte ich erklärt was ich mochte und was nicht.
Aber auch Cherlin hatte mir erklärt, wie sie was meinte, und dass es keineswegs böse gemeint wäre, wenn sie etwas sagte.
Sicher, sie war eine erwachsene Sterbliche und musste sich von mir nichts sagen oder erklären lassen, aber ich wollte weder ihr, noch Nino in irgendeiner Weise weh tun müssen... nur weil es ab und zu Missverständnisse gab.
Denn auch ich war nun mal ein Daedra und konnte es sehr wohl im Kopf kriegen, so dass es auch nichts mehr bringen würde, dass ich ein gutes Herz hatte.
Derzeit war aber alles gut. Ich half bei den Weihnachtsvorbereitungen fleißig mit, und hatte auch schon Geschenke für meine Freunde besorgt. Ich freute mich schon riesig auf das Fest.
Zu Nino hatte ich inzwischen eine sehr enge freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Wir unternahmen viel, wenn wir gerade nicht am arbeiten waren, und ich half ihm auch bei so manchen Aufgaben, die er so zu erledigen hatte.
So wurden wir sehr schnell die besten Freunde und standen uns sehr nahe. Irgendwie konnte ich mir auch gar nicht mehr vorstellen ohne Nino zu sein, da ich ihn schon vermisste, wenn ich nur einen Tag in meiner Welt verbringen musste.
Auch heute hatten wir viel zu tun gehabt, einerseits für das Fest und andererseits war da ja auch noch der Hof, auf dem auch sehr viel zu tun war. Nun hatten wir zu Abend gegessen und ich war zum Umfallen müde.
Ja, auch ich war müde und hatte mich schon daran gewöhnt zu schlafen... mit Nino in einem Bett. In der Zwischenzeit hatte ich meinem Freund nämlich ein richtiges Bett... wie auch immer... besorgt. Immerhin hatte ich da ja so meine kleinen Zaubereien, mit denen ich sehr gut umzugehen wusste, und wenn ich sie für einen guten Zweck einsetzen konnte... umso besser.
Herzhaft gähnte ich und fragte Nino: "Gehen wir dann langsam schlafen? Ich glaub, sonst schlafe ich hier gleich im Stehen ein.", musste bei diesen Worten aber kichern.
*-*-*
Auf Jamalees Aussage hin musste ich herzhaft lachen, da ich mir bildlich vorstellte, er würde hier im Stehen einschlafen.
''Ist gut. Lass uns schlafen gehen'', meinte ich.
Meine Mutter nickte uns zu: ''Ihr seid heute auch wirklich fleißig gewesen. Ich räume noch die Küche auf und werde dann auch schlafen gehen.''
So ging ich in den Waschraum und wusch mir die Arbeit vom Körper, bevor ich noch Holz auf das Feuer tat und in mein Zimmer ging, wo ich ins Bett huschte.
Ich war wirklich froh, wenn Jamalee hier war und genoss die Zeit sehr. Auch konnte ich kaum erwarten mit ihn Weihnachten zu feiern. Das Geschenk für meine Mutter hatte ich schon vor Tagen angefertigt. Hingegen für Jamalee etwas geeignetes zu finden, war schwierig, zumal ich wusste, dass er mich beobachtete, wenn er nicht hier war.
Trotzdem hatte ich es geschafft, ohne dass er auch nur ahnte, was er bekommen würde. Es war fast fertig.
*-*-*
Auch ich lachte kurz, wusste, wie meine Aussage bei Nino angekommen sein musste. Es hörte sich ja auch zu komisch an. Welcher Mensch würde denn schon im Stehen schlafen?
Obwohl ich, bei genauerer Betrachtung, ja gar kein Mensch und bei mir somit alles möglich war.
Aber in einem Bett zu schlafen war doch schon etwas ganz anderes und sehr viel schöner.
"Gute Nacht, Cherlin.", wünschte ich meiner fast-Ziehmutter, weil ich eben schon mehr hier, als bei mir daheim war. Ich mochte sie, denn sie passte einfach in diese Welt hinein.
Auch Nino war mir fast schon mehr als ein Freund... ein Bruder... ja, ein Bruder, denn wir beide gingen durch dick und dünn, teilten vieles miteinander und konnten über fast alles reden.
Nach Nino ging auch ich mich waschen, bekleidete mich in leichte Sachen und ging dann ebenfalls in Ninos Zimmer, wo ich mich zu ihm ins Bett legte... mich zudeckte.
"Gute Nacht, Nino.", flüsterte ich meinem Freund zu, bevor mir langsam aber sicher die Augen zufielen...
Es war so schön warm hier und weich... sehr angenehm und so dauerte es nicht lange ehe ich tief und fest eingeschlafen war.
*-*-*
Während Jamalee im Bad war, hatte ich schon mit mir zu kämpfen. Meine Augen fielen immer wieder zu, doch ich wollte ihm zumindest Gute-Nacht sagen! Er schien auch so erledigt zu sein, wie ich. Denn als er aus dem Bad kam, sah man ihm die Müdigkeit an.
''Gute Nacht, Jamalee. Schön dass du hier bist'', flüsterte ich zurück und drehte mich in seine Richtung auf die Seite.
Bald darauf schlief ich ebenfalls ein, bekam gar nicht mit, wer nun eher einschlief. Der Tag hatte es einfach in sich gehabt und so sehnte sich mein Körper nach dem wohlverdientem Schlaf.
Ich träumte von Weihnachten, davon wie glücklich ich jetzt war, dank Jamalee, und wie viel ich ihm zu verdanken hatte. Ohne ihn würde dieses Weihnachtsfest trostlos und einsam stattfinden. Ein Lächeln bildete sich auf meinem schlafenden Gesicht und ich genoss diesen Traum in vollen Zügen.
*-*-*
Als ich an diesem wunderschönen, sonnigen Wintermorgen erwachte, blickte ich in Ninos schlafendes Gesicht, sah wie er im Schlaf lächelte und etwas Schönes zu träumen schien.
Es war ein schöner Anblick. Ich schaute meinem Freund nur allzu gern zu und musste nun ebenfalls lächeln. Langsam hob ich meine Hand und strich ganz vorsichtig... ja, beinahe zärtlich... über Ninos Wangen... seine Haare... seine Stirn... seine Ohren und zog anschließend, sanft mit dem Daumen, die Konturen seiner tollen Lippen nach.
Alles fühlte sich super schön an, so dass ich kaum genug bekam. Da ich Nino aber nicht wecken wollte, nahm ich meine Hand bald wieder weg... er sollte noch etwas schlafen, denn er hatte es sich wahrlich verdient.
Jedoch wollte ich nicht so lange im Bett bleiben und stand somit auf. Still und leise zog ich mich an und schlich mich dann aus dem Zimmer, warf dabei noch einen Blick zu Nino zurück und verließ das Zimmer anschließend... die Tür nur anlehnend.
Natürlich lief ich jetzt nicht mehr ausschließlich in meiner Rüstung herum, sondern in meiner gewohnten Bekleidung. Dennoch brauchte ich mich nicht warm anzuziehen, denn die Kälte machte mir nichts aus.
Nachdem ich mir auch die Schuhe angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg das Haus zu verlassen, wobei ich an der Küche vorbei kam und Cherlin kurz, aber sehr freundlich, einen "Guten Morgen" wünschte, um das Haus anschließend zu verlassen.
Draußen betätigte ich mich auch gleich im Stall, fütterte die Pferde, säuberte den Stall, hackte noch etwas Holz und befreite dem Hof vom Schnee.
Die Arbeit machte mir richtig Spaß, auch wenn sie teils doch ziemlich anstrengend war, aber so war es wenigstens nicht langweilig und ich hatte was zu tun.
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Langsam erwachte ich und reckte mich genüsslich. Der Platz neben mir war bereits leer, was mir sagte, dass Jamalee schon aufgestanden war. Meine Hand strich über die Stelle, wo er bis vor kurzem noch gelegen hatte. Sie war kalt, also war mein Freund schon länger hoch.
Noch einmal reckte ich mich und gähnte herzhaft. Ich hatte verdammt gut geschlafen. Draußen hörte ich jemanden Schnee schieben und stand daraufhin auf. Vom Fenster aus, konnte ich sehen, wie fleißig Jamalee war.
Für einen Moment ertappte ich mich dabei, wie ich ihn beobachtete. Sein Muskelspiel war selbst durch seine Kleidung zu sehen und ich genoss diesen Anblick irgendwie.
Scheinbar hatte er die Zeit, wo ich geschlafen hatte, genutzt und war fleißig gewesen. Ein schlechtes Gewissen machte sich bei mir breit. Aber trotzdem musste ich die Chance nutzen und an meinem Geschenk für Jamalee arbeiten.
Solange ich ihn hörte, würde er noch nicht wieder reinkommen. Also griff ich unter Bett und machte mich wieder einmal an die Arbeit. Viel musste ich nicht mehr machen, es war fast perfekt.
Erst als draußen Ruhe einkehrte, packte ich alles sorgfältig weg, ging mich frisch machen und anschließend anziehen.
*-*-*
Endlich war ich mit allem fertig und fühlte mich... ziemlich erledigt. Dennoch hatte mir die Arbeit, hier draußen an der frischen Luft, mehr als gut getan.
Schließlich stellte ich alles ordentlich weg, wie es sich gehörte, und ging wieder ins Haus, wo ich mir die Hände wusch und mich einen Augenblick hinsetzte... nur einen Moment.
Trotzdem konnte ich es nicht lassen Cherlin zu fragen: "Kann ich dir was helfen?"
Mein Freund schien auch schon aufgestanden zu sein, denn ich hörte hin und wieder Schritte.
Heute wollte ich mal etwas ganz besonders mit meinem Freund unternehmen. Da ich seine Welt ja nun schon kannte, wollte ich ihn fragen, ob er nicht Lust hätte, heute für einen Tag, in meine Welt mitzukommen.
Dass es möglich war, wusste ich, denn es waren schon einige Sterbliche in der einen oder anderen Oblivion-Ebene gewesen. Aber der Nebelhain war natürlich einer der schönsten Ebenen... neben dem Paradies. In den Nebelhain wollte ich meinen Freund heute mitnehmen, wenn er denn wollte und auch Cherlin damit einverstanden wäre.
Ihm würde nichts geschehen, dafür legte ich meine Hand ins Feuer... außerdem konnte Nino im Nebelhain eh nichts passieren. So wartete ich, in der Küche, auf meinen Freund.
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Als ich der Meinung war, dass alles am rechten Platz saß, von meiner Kleidung her, ging ich in die Küche.
''Guten Morgen'', meinte ich, wobei es schon später Vormittag war und ich dabei grinsen musste.
Meine Mutter erwiderte es und reichte mir etwas zu Essen und zu Trinken, was ich dankend annahm. Dann setzte ich mich zu Jamalee und aß mein Frühstück.
''Du warst schon fleißig'', stellte ich fest und schaute meinen Freund an.
''Warum hast du nicht auf mich gewartet? Ich hätte dir doch geholfen'', hörte ich mich vorwurfsvoll sagen.
Dass ich so Zeit gehabt hatte, um sein Geschenk beinahe fertig zu stellen, behielt ich natürlich für mich. Dennoch nagte mein schlechtes Gewissen an mir, dass Jamalee meine Arbeit mitgemacht hatte. Er war einfach zu fleißig.
*-*-*
"Guten Morgen", erwiderte ich mit einem strahlenden Lächeln, als Nino die Küche betrat.
Ruhig schaute ich Nino zu, wie er aß und hörte dann auch seine Worte. Mir tat es leid, dass er sich nun Vorwürfe zu machen schien, das wollte ich doch nicht.
"Bitte, verzeih mir, aber... ich wollte dich noch schlafen lassen, weil der Tag doch gestern so anstrengend gewesen ist. Es tut mir leid, dass du dir jetzt Vorwürfe machst. Bitte, das wollte ich doch nicht. Aber... ich...also...", begann ich nun zu stottern und vor mich hin zu stammeln: "Ich habe deswegen schon vorgearbeitet... weil... also weil ich dich und... auch... dich, Cherlin... fragen wollte... ob du heute mal.... mit mir mitkommen magst... in meine Welt.... nach Nebelhain.
Wir... würden nur für heute dort bleiben... und morgen wieder hierher zurückkehren."
Nach dieser kleinen Ansprache, schaute ich erst Cherlin, dann Nino fragend.... bittend und abwartend an.
Würde Nino einwilligen und... würde Cherlin zustimmen?
Unsicherheit machte sich in mir breit und ich senkte meinen Blick ein wenig.
*-*-*
''Ich soll mit dir mitkommen? Hmm... ist es denn nicht gefährlich oder so?'', meinte ich und schaute meine Mutter unsicher an.
''Jamalee wird schon auf dich aufpassen'', kam es direkt von ihr, ohne dass mein Freund antworten konnte, ''Da habe ich gar keine Bedenken und freue mich, wenn ihr mal etwas unternehmt.''
Sicher war ich neugierig, aber auch unsicher. Doch vertraute ich Jamalee mittlerweile mehr als jedem Anderen und er würde so etwas nicht vorschlagen, wenn es gefährlich wäre. Außerdem war ich auch neugierig darauf, wie es in seiner Welt aussah. Meine kannte er ja nun schon.
''Dann... okay!'', lächelte ich, ''Da verstehe ich deinen Fleiß. Also los, lass mich deine Welt sehen'', willigte ich strahlend ein und stand direkt auf, obgleich ich noch nicht aufgegessen hatte.
Jetzt war ich neugierig.
*-*-*
Wow... damit hatte ich jetzt so gar nicht gerechnet. Cherlin schien mir sehr zu vertrauen, ich mein, immerhin wollte ich ihren einzigen Sohn mit mir nehmen und ihm könnte ja sonst was passieren... sie könnte ihn verlieren.
Aber ich freute mich, dass sie mir offensichtlich so sehr vertraute. Zurecht, denn ich würde niemals zulassen, dass Nino etwas geschah.
Mit strahlenden Augen schaute ich Cherlin an und erwiderte: "Danke, dass du mir vertraust. Ich werde Nino wohlbehalten zurück bringen. Das verspreche ich."
Natürlich sah ich auch die anfängliche Unsicherheit von Nino und ich konnte durchaus verstehen, warum, doch in meiner Nähe musste er sich nicht fürchten.
"Okay, dann komm.", meinte ich strahlend, nahm meinen Freund an die Hand und verschwand mit ihm... wie von Zauberhand.
Sogleich kamen wir in Nebelhain an. Schön war es hier... ein gemütliches Licht, inmitten des leichten Nebels konnten wir sehen. Wunderschöne Blumen konnte man sehen und ein Fluss, über den ein kleiner Steg zu meinen Eltern führte.
Meinen Freund ließ ich dabei aber nicht los, wollte ihm Halt geben... und Sicherheit, denn er sollte sich hier ungezwungen umsehen und es genießen können. Natürlich erklärte ich meinem Freund hier auch vieles.
Während mein Vater uns lächelnd begrüßte, hielt sich meine Mutter ein wenig zurück, obgleich sie uns eigentlich auch begrüßen wollte... sich aber aus unerfindlichen Gründen nicht zu trauen schien.
*-*-*
Schon waren wir in Jamalees Welt und ich schaute mich erstaunt um. Wie schön und anders es hier war. Wir gingen über einen Steg, überall sah man Blumen und den Fluss dazu. Alles wirkte wie in einem Traum und ich musste unweigerlich lächeln.
Jamalees Eltern kannte ich ja nun bereits und begrüßte sie ebenfalls, wenn auch etwas unsicher. Immerhin wusste ich ja, dass es Daedrafürsten waren. Doch verließ ich mich auch auf meinen Freund und darauf, dass mir seine Eltern nichts tun würden.
Seine Mutter hielt sich zurück, was okay war. Vielleicht war sie einfach genauso unsicher, wie ich.
Immer wieder schaute ich mich um, da hier alles so anders war, als in Himmelsrand.
''Es ist wirklich schön hier'', meinte ich zu Jamalee und genoss seine Berührung.
Irgendwie war es neu, so mit ihm hier herumzulaufen, aber es gab mir auch Sicherheit und es fühlte sich gut an ihn so nah zu wissen. Dabei war ich längst kein Kind mehr, was Händchenhalten mit einem anderen umher rannte. Dies hatte eine ganz andere Bedeutung, denn ich war drauf und dran ein Mann zu werden, wenn ich nicht schon längst einer war.
*-*-*
Endlich taute auch meine Mutter auf und begrüßte Nino ebenfalls, wenn auch noch sehr unsicher.
Jedoch hatten wir nicht lange mit meinen Eltern zu tun, denn ich wollte Nino schon etwas mehr von meiner Welt zeigen, als das was ich ihm bereits gezeigt hatte.
Meinen Freund nicht loslassend, zeigte ich ihm auch noch einige andere Ebenen meiner Welt und diese waren bei weitem nicht so schön... teils eher öde und beängstigend... aber auch noch einige schöne Ebenen, zu der auch meine Ebene, in der ich aufgewachsen war.
Wobei ich ihm auch immer wieder vieles erklärte und erzählte.
Wieder in Nebelhain angelangt, gab es was zu Essen und zu Trinken für meinen Freund, einem Picknick auf einer grünen Wiese gleich, und ein freundschaftliches Gespräch mit meinem Vater.
Meine Mutter konnte es nicht lassen mich in der Zwischenzeit zu bemuttern und liebevoll zu tätscheln. Peinlich oder gar unangenehm war mir das aber nicht. Meine Mutter war eben so und ich verstand sie, immerhin fehlte sie mir auch ab und an.
Als wir später schließlich allein waren und auf einer bequemen Bank saßen, schaute ich meinen Freund strahlend an und erzählte ihm, was ich heute morgen getan hatte. Auch dass ich ihn nur ganz leicht berührte, ihn beobachtet hatte und von der Zuneigung, die ich dabei für ihn gefühlt hatte.
Ich hoffte, dass er mir deswegen nun nicht böse wäre, denn ich wollte jetzt einfach nur ehrlich zu ihm sein... ihm nichts verheimlichen.
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Alles hier war so aufregend und speziell. Die Ebenen waren alle unterschiedlich und jede für sich sehenswert. Als es dann etwas zu Essen und zu Trinken gab, bemerkte ich erst, welch großen Hunger ich doch hatte.
Genießend ließ ich es mir schmecken und genoss das Beisammensein mit Jamalee.
Nun erzählte er mir von heute morgen, wo ich noch geschlafen hatte. Ich hörte ihm genau zu und merkte, wie meine Wangen zu glühen begannen, bei dem Gedanken, was er getan hatte.
Kurz schweifte mein Blick über die Landschaft, weil ich nach den richtigen Worten suchte. Langsam schaute ich meinen Freund wieder an und lächelte verlegen.
''Ich habe dich heute morgen beobachtet, wie du Schnee geschippt hast und muss mir eingestehen, dass ich das Spiel deiner Muskeln, unter deiner Kleidung, bewundert habe. Irgendwie konnte ich den Blick kaum abwenden'', sprach ich nun ebenfalls offen.
Dabei hielt ich aber Jamalees Blick nicht stand und fixierte meinen Schoß. Was war nur los mit mir? Warum bewegte mich das so und fühlte sich so unangenehm peinlich an?
*-*-*
Bei Ninos Worten musste ich schmunzeln und nickte verstehend.
"Dann hatte mein Papa also recht, als er meinte, dass wir sehr viel mehr füreinander empfinden... als... Freundschaft", gab ich ruhig von mir, sprach Nino jedoch nicht auf seine offensichtliche Verlegenheit an, denn das hätte alles noch schlimmer gemacht.
Meine rechte Hand legte ich sacht auf seine linke Hand und streichelte diese.
"Jedes Mal, wenn ich wieder hierher musste, habe ich dich so sehr vermisst, habe die Stunden gezählt, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, bis du mich endlich wieder beschworen hast.
Nino, auch wenn ich nicht weiß wie sich Liebe anfühlt, so glaube ich doch, dass mein Herz nur wegen dir so heftig schlägt, wenn du in der Nähe bist, und dass auch das Kribbeln in meinem Bauch dir gilt. Dass dies die Liebe ist, die ich für dich empfinde.", erklärte ich meinem Freund ruhig.
Mit sanften Blicken schaute ich meinen Freund an, nahm meine Hand von der Seinen und legte diese auf seine Wange, zärtlich drüber streichelnd... auch konnte ich die Finger nicht von seinen Haaren lassen, über die ich sanft strich.
Langsam ließ ich meine Hand zurück zu seinem Gesicht wandern, glitt zu seinem Kinn und legte meine Hand sanft unter sein Kinn, um sein Gesicht ein wenig, aber nicht fordernd, anzuheben.
"Bitte, sieh mich an, Nino.", bat ich meinen Freund liebevoll: "Ich... verspüre das Bedürfnis... dich zu küssen... bitte, darf ich...?", wisperte ich meinem Freund zu und schaute ihm tief in die Augen... dessen Blicke mich fast wahnsinnig werden ließen, während meine Zunge verführerisch über meine Lippen glitt...
*-*-*
Jamalees Worte hörte ich und spürte wie meine Ohren zu glühen begannen. Hatte er recht mit dem, was er sagte? Was es Liebe?
Ich versuchte seinem Blick stand zu halten und doch fiel es mir recht schwer.
''Was?... Küssen?'', fragte ich stammelnd, ''Nein... Äh ja, doch... was? Nein... Herrje.''
Warum nur verwirrte mich das so und ich konnte dabei nicht aufhören auf Jamalees Lippen zu starren, die er eben noch mit seiner Zunge benetzt hatte. Irgendwie versuchte ich durch kräftiges Schlucken diesen blöden Kloß aus meinem Hals zu bekommen und einen klaren Gedanken zu fassen.
Es fühlte sich so gut an, von meinem Freund berührt zu werden. Seine Hand auf meiner Hand und wie sie mit meinem Haaren spielte.
Ja, doch ich wollte ihn küssen. Ich wollte es hinausschreien, und doch kam nichts über meine Lippen. Ein einfaches Ja hätte gereicht, aber stattdessen starrte ich auf diese sinnlichen Lippen und hatte Nein gesagt. War ich so verdammt dämlich, wo sich das alles hier richtig anfühlte?
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Nur allzu gut verstand ich Ninos Verwirrung und bedrängte ihn nicht weiter... beherrschte mich stattdessen und ließ meine Hand sinken.
"Ist schon gut. Ich verstehe dich.", gab ich liebevoll von mir und nickte verstehend.
Okay, ich hatte mich hier vielleicht gerade zum Obst gemacht, aber ich musste das Risiko eingehen, nur so konnte ich feststellen, ob Nino meine Gefühle erwiderte oder eben nicht. Sicher, er war ganz offensichtlich verwirrt und vielleicht erwiderte er meine Gefühle ja doch und konnte es sich sehr wahrscheinlich nur noch nicht so wirklich eingestehen.
Ich würde ihm Zeit geben und ihn einstweilen in Ruhe lassen.
"Alles ist gut. Lass dir ruhig Zeit", fügte ich lächelnd hinzu und stand dann auf, blickte auf Nino sanft herab.
Klar, tat es erst mal weh, doch da stand ich drüber, ließ es nicht an mich heran.
*-*-*
Wo wollte Jamalee hin? Er stand da vor mir und schaute mich an. Ich sollte mir Zeit lassen, aber wollte ich das?
''Warte!'', hörte ich mich sagen und stand ebenfalls auf. So dicht war er, weil er direkt vor mir stand.
''Doch! Ja!'', kam es endlich über meine Lippen und ich wusste, dass die Antwort viel zu verspätet kam.
Jetzt war ich es, der sich eher hektisch über die Lippen leckte. Ich wollte verdammt nochmal wissen, wie es war Jamalee zu küssen.
Wie von selbst machte ich einen letzten Schritt auf meinen Freund zu und legte mutig meine Hand in seinen Nacken. Mit meinen Augen fixierte ich seine Lippen und legte noch etwas schüchtern meine Lippen darauf.
*-*-*
Jetzt war es eindeutig ich, der leicht verwirrt war, als Nino mich nun doch küssen wollte.
Doch kam ich kaum dazu etwas zu erwidern... außer den anschließenden Kuss von Nino, der sich so... ja, unglaublich schön anfühlte. Genauso hatte ich es mir vorgestellt.
Meine Augen schlossen sich genießend, während ich meine Arme um Ninos Körper schlang, ihn festhielt, als könnte er jeden Moment verschwinden.
Wie ein Hauch kam mir dieser Kuss vor... so unschuldig und rein... wie in einem Traum...
Meinen Mund öffnete ich leicht und leckte ganz sanft über Ninos Lippen... vorsichtig, nicht fordernd, während sich mein Herz beinahe überschlug.... als würde es Purzelbäume schlagen.... ganz zu schweigen von den kribbelnden Gefühlen in meinem Bauch... es war einfach nur himmlisch...
*-*-*
Es fühlte sich toll an. Jamalees warme und weiche Lippen, dabei die Zunge, die um Einlass bat. Mit einem Seufzen nahm ich die Herausforderung an und öffnete meinen Mund. Zaghaft, aber spielerisch begann ich seine Zunge zu begrüßen.
Nun schlang ich auch meine Arme um ihn und ließ mich gehen.
So fühlte sich also Liebe an. Einzigartig und wahnsinnig berauschend. Mein Kopf hatte aufgehört zu denken und mein Herz wollte wohl aus meiner Brust springen, so schnell raste es. Was in meinem Magen vor sich ging, konnte ich nicht definieren.
Jamalee roch so gut, nach mehr und es fühlte sich auch so an.
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Tatsächlich öffnete Nino seinen Mund und begrüßte meine Zunge mit der Seinen... ein Gefühl, das ich würde wohl niemals beschreiben können.
Ich ließ meine Zunge mit der Seinen spielen und es machte mich fast wahnsinnig, so toll fühlte es sich an... mir schien sogar richtig heiß zu werden, dabei war es hier doch gar nicht so warm.
Ninos Arme und Hände an meinem Körper zu spüren, fühlte sich ebenfalls so unglaublich an, dass ich zu träumen glaubte. Der Geruch, der von Nino zudem ausging... war beinahe berauschend... so betörend, dass mein Verstand auszusetzen schien.
Wahrhaftig hatte sich mein Traum endlich erfüllt... Nino.
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Keine Ahnung, wie lange ich Jamalee küsste. Ich löste mich erst von ihm, als mir die Luft ausging. Keuchend lehnte ich meine Stirn an die Seine, hielt ihn aber immer noch in den Armen.
''Wow'', war alles, was ich von mir geben konnte.
Es hatte sich wundervoll angefühlt und ich wusste nicht, wie ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen sollte. Jamalee war kein Mensch, aber ich hatte sehr starke Gefühle für ihn und ich wollte definitiv mehr als Freundschaft.
''Du hattest mit allem Recht. Das kann nur Liebe sein'', fand ich endlich meine Worte wieder und lächelte Jamalee an.
Liebevoll strichen meine Hände über seinen Rücken und wollten ihn am Liebsten nie mehr loslassen.
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War ich schon im Himmel oder träumte ich das alles hier nur?
Sehr verträumt schaute ich nun meinen Freund an, der den Kuss gelöst mich aber noch nicht losgelassen hatte. Natürlich wollte auch ich ihn nie wieder loslassen, ihn für immer und ewig festhalten... einfach die Zeit still stehen lassen.
Auf seine Worte hin nickte ich und lächelte Nino lieb an, so wie er mich.
"Ja, ich weiß und es fühlt sich so unglaublich schön an.", stellte ich nun ebenfalls fest: "Ich... liebe dich, Nino. Lass es uns zusammen versuchen... bitte.", bat ich meinen Freund, wobei das wohl ein Liebesgeständnis werden sollte... ich mich damit aber nicht so wirklich auskannte und somit hoffte, dass ich mich jetzt nicht vollends zum Obst gemacht hätte.
Liebevoll, zärtlich streichelte ich Ninos rechte Wange, blickte in die tiefe Unendlichkeit seiner tollen braunen Augen, in denen ich zu versinken drohte, wenn ich nicht aufpasste.
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Jamalees Blick erwiderte ich und konnte ebenfalls nur Lächeln, als gäbe es kein Morgen mehr.
''Lass es uns versuchen, Jamalee, ich liebe... dich auch!'', kam wie von selbst über meine Lippen, wobei ich den erneut entstandenen Kloß hinunterschluckte und somit überwand.
Was für ein Winter. Da hatte ich bis vor kurzem noch das Gefühl, dass Sterben schöner wäre und nun, schaut euch mich an. Ich war glücklich und nichts konnte das mehr übertreffen. Wir würden Weihnachten zusammen verbringen und hatten einander gefunden.
Diese Nähe und Wärme, dieses Gefühl, alles war einmalig und wundervoll. Mehr brauchte es für mich nicht mehr.
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Wie es weiter ging...
Unsere beiden frisch Verliebten blieben noch etwas in Jamalees Welt und kehrten erst am nächsten Tag wieder zurück nach Himmelsrand, wo sie Weihnachten, gemeinsam mit Cherlin, glücklich und in Harmonie feierten. In dessen Verlauf sich Nino und Jamalee auch körperlich näher kamen.
Cherlin überraschte es nicht sonderlich, dass sich die Beiden ineinander verliebt hatten und nun zusammen waren. Sie freute sich für die Beiden.
Azura hingegen musste sich mit dieser Tatsache erst noch abfinden, da sie ihren Sohn auch weiterhin nur sehr selten zu Gesicht bekam. Sanguine hatte es sowieso schon gewusst, so dass es ihn auch nicht sonderlich wunderte und er sich für die Beiden freute.
Natürlich konnte Jamalee auch weiterhin nicht ständig bei Nino bleiben und musste immer wieder, für einige Zeit, in seine Welt zurückkehren. Dennoch wurden Nino und Jamalee sehr glücklich miteinander, auch wenn Jamalee mit der Zeit böse wurde, weil sein daedrisches Blut eben doch durch kam und er seine Kräfte sehr oft der Zerstörung widmete.
Jamalee behielt aber seine menschliche Gestalt, die es ihm zusätzlich ermöglichte die Sterblichen zu täuschen, sie zu überlisten und sie anschließend zu töten.
Jedoch blieben Nino und Cherlin von den bösen Kräften Jamalees verschont.
Nino versuchte wirklich alles, um das gute Herz von Jamalee wenigstens hin und wieder zu erreichen, doch war dies nie von langer Dauer. So kam es eben sehr oft zum Streit zwischen den Beiden, wonach sie sich aber immer wieder versöhnten, was dann sehr schön für Beide war.
Allem zum Trotz blieben Nino und Jamalee auf Ewig zusammen und liebten sich innig.
Als nach vielen, vielen Jahren Ninos letztes Stündlein geschlagen hatte, nahm Jamalee ihn mit sich in seine Welt, wo Nino ein Halbdaedra, mit speziellen Kräften, wurde und sie fortan für immer und ewig zusammenleben und nichts und niemand sie je trennen konnte...
~ ENDE ~