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17. Türchen 17

Zum Teufel mit Weihnachten

 

 

written by Detail and Dark Sephiroth

 

 

17. Türchen

 

 

Sweetheart

 

 

Kapitel 4

 

 

Als ich am Morgen erwachte, machte ich mich wie gewohnt fertig für die Schule. Es war noch dunkel draußen und ich war eigentlich noch viel zu müde, aber es nützte ja nichts.

 

Schläfrig holte ich mein Fahrrad aus dem Schuppen und fuhr zur Schule. Dort angekommen

traf ich direkt auf Bernd, der mich mit Absicht nicht beachtete. Dabei war ich mir sicher, dass er mich gesehen hatte.

 

Also war er noch immer sauer auf mich. Aber ich ließ ihn, denn ich wusste, früher oder später würde er sich beruhigen.

 

Die erste Stunde begann bereits und obwohl ich Ausschau nach Damien hielt, bevor ich ins Gebäude ging, konnte ich ihn nirgends sehen.

 

Gelangweilt setzte ich mich auf meinen Platz, behielt die Jacke und den Schal an, so dass ich meine Kopfhörer im Ohr lassen konnte, ohne das es auffiel. Zumindest einen ließ ich ihm Ohr, damit ich noch ein wenig mitbekam, was im Unterricht vor sich ging.

 

Mein Blick wanderte aus dem Fenster, wo die Schneeflocken tanzten. Voll und ganz mit meinen Gedanken bei Damien, bekam ich gar nicht mit, wie der Lehrer mich ansprach.

 

Erst, als er vor meinem Tisch stand und die Hände auf den selben ablegte, zuckte ich zusammen.

 

''Herr Bleach! Gibt es da draußen etwas wichtigeres als meinen Unterricht?'', fragte mich der Lehrer.

 

''Nein'', stammelte ich ertappt und wurde rot.

 

Die ganze Klasse lachte auf und von irgendjemand kam noch ein Spruch: ''Der denkt bestimmt an irgendein Mädchen!''

 

Hach... wenn der wüsste.

 

Der Lehrer jedenfalls war ganz anderer Meinung.

 

''Wenn Sie meinen, dass mein Unterricht nicht spannend genug ist, vielleicht ist es ja das Nachsitzen, nach dem Unterricht!''

 

Damit war für ihn das Thema durch und er fuhr mit dem Unterricht fort. Ich sank auf meinen Stuhl zusammen und kuschelte mich in meine Jacke ein.

 

*-*-*

 

Auch ich hatte mich an diesem Morgen wirklich aus dem Bett schälen müssen, sonst hätte ich wohl das erste Mal verschlafen.

 

Aber ich schaffte es rechtzeitig in die Schule und auch in den Unterricht, wo ich mich noch schnell für die bevorstehende Matheklausur vorbereitete.

 

Sorgen machte ich mir deswegen keine, denn ich konnte den Stoff im Schlaf, ergo kein Problem für mich.

 

Der Unterricht begann und der Lehrer leierte seinen Vers runter, dann wurden die Aufgabenblätter verteilt und ich begann sogleich zu rechnen und zu schreiben.

 

So hatte ich die Klausur schnell hinter mich gebracht und konnte den Klassenraum verlassen, nachdem ich die Blätter an den Lehrer übergeben hatte.

 

So verließ ich den Klassenraum und begab mich auf den Hof, wo ich den tanzenden Schneeflocken träumend zusah.

 

Nur noch einen Block, dann hätte ich endlich Wochenende.

 

*-*-*

 

Irgendwie versuchte ich dem Unterricht zu folgen, doch wie immer gelang es mir nicht. Ich war eben ein Träumer und dazu hatte ich keine Lust auf die Schule. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich schon längst irgendeine Ausbildung begonnen.

 

Aber meine Eltern bestanden darauf, dass ich die Schule weiter besuchte. Von meinen schlechten Noten waren sie allerdings weniger begeistert.

 

Wieder riskierte ich einen kurzen Blick nach draußen und was ich da sah, ließ mich strahlen.

 

Damien! Er stand auf dem Schulhof und träumte vor sich hin.

 

Jedoch versuchte ich nicht die ganze Zeit nach draußen zu schauen. Schließlich reichte mir einmal nachsitzen. Der Zeiger der Uhr schien sich gegen mich verschworen zu haben und schritt im Zeitlupentempo vorwärts.

 

Endlich kam das erlösende Klingeln und ich stürmte nach draußen. War somit einer der ersten auf dem Schulhof. Erst als ich durch die Tür ging, verlangsamte ich meinen Schritt, steckte mir eine Zigarette an und ging grinsend auf Damien zu.

 

''Na, Schmusekater!'', neckte ich ihn, wohl wissend, dass uns keiner zuhörte.

 

*-*-*

 

Gerade war ich noch in meinen Tagträumen vertieft, als mich Conni ansprach...

 

...tze... von wegen "Schmusekater"... was dachte sich Conni eigentlich?

 

"Hallo Conni. Lass das, ich bin kein... Schmusekater... tze...", zickte ich herum, den Kopf schüttelnd.

 

"Was machst du heute nach der Schule?", fragte ich Conni, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, allerdings hielt ich einen gewissen Abstand zu ihm, denn den Zigarettenrauch mochte ich nicht wirklich... es stank einfach furchtbar... trotzdem wir ja an der frischen Luft waren.

 

Ich mochte den Zigarettenqualm eben einfach nicht.

 

"Ich werde nach dem nächsten Block heim gehen und wie immer lernen müssen.", erklärte ich Conni, noch immer nicht wissend was in ihm vorging.

 

*-*-*

 

Damien war einfach zu süß. Erst recht sein rumgezicke mochte ich und ließ mich schmunzeln.

 

''Wie immer muss ich im Laden helfen. Aber wenn du magst, können wir ja später was zusammen machen. Wenn du mit dem lernen fertig bist und ich Feierabend habe'', schlug ich vor.

 

Jetzt hatte ich seine Reaktion bezüglich meines Rauchens bemerkt und fand es etwas übertrieben. Dennoch war ich höflich, nahm noch einen Zug und trat die Zigarette aus.

 

Auch Traummänner waren nicht perfekt, musste ich feststellen.

 

Aber solange es nur so eine Kleinigkeit war, die man in Kauf nehmen könnte, war alles okay. Nur wie lange würde ich meine Fassade aufrecht erhalten können?

 

*-*-*

 

Erleichtert atmete ich auf, als Conni die Zigarette austrat und ich den Qualm nicht mehr ertragen musste. Ich war in solchen Dingen eben sehr empfindlich.

 

"Danke.", bedankte ich mich bei Conni, für seine Rücksichtnahme und lächelte ein wenig.

 

Nach einer kurzen, gedanklichen Pause, meinte ich dann:

 

"Hmm... ja...", überlegte ich laut: "...dann werd ich mir wohl den Wecker stellen müssen, weil ich sonst die Zeit, vor lauter lernen, vollkommen vergesse... wie immer eben.

 

Denn weißt du, dieser Beruf ist mein großer Traum, den ich mir zu erfüllen gedenke. Ich will anderen Menschen wirklich helfen können, wenn sie in Not sind, dafür arbeite ich sehr hart und lerne in jeder freien Minute.", erklärte ich Conni.

 

"Hast du denn schon eine Idee, was wir unternehmen können?", fragte ich Conni, denn so wirklich kannte ich ihn und seine Interessen ja noch nicht.

 

*-*-*

 

''Also, wenn du möchtest, kann ich auch zu dir kommen, sobald ich Feierabend habe. Dann brauchst du dir keinen Wecker zu stellen'', schlug ich vor und lächelte Damien ebenfalls an.

 

''Wenn du magst, reden wir ein wenig und hören Musik. Ich kann ja ein paar CDs mitbringen, die ich gerne hören mag und wir schauen mal, was du so hast'', kam es mir in den Sinn.

 

Langsam füllte sich der Schulhof und Bernd ging stur an uns vorbei. Ob ich mich wohl doch bei ihm entschuldigen sollte?

 

Kurz war ich abgelenkt, doch dann schaute ich wieder Damien an. Er hatte nun mal jetzt meine volle Aufmerksamkeit.

 

Ein anderer Schüler aus meiner Klasse rempelte mich kurz an und grinste frech im Vorbeigehen. Der konnte es einfach nicht lassen und würde das noch zurückbekommen.

 

Vielleicht merkte man es mir aber auch an, dass ich total auf Damien fixiert war? Nein, unmöglich. Ich verhielt mich ganz normal und gab mir alle Mühe, mein Lächeln und meine Gesten rein freundschaftlich aussehen zu lassen.

 

Doch was würde ich tun, wenn wir alleine wären? Bei Musik in Damiens Zimmer? Könnte ich meine Gefühle weiterhin verbergen?

 

*-*-*

 

Noch immer nichts ahnend, nickte ich einwilligend.

 

"Hey, gute Idee. Dann kommst du zu mir und wir reden und chillen ein bisschen, bei Musik. Die Idee gefällt mir wirklich sehr", erwiderte ich ein wenig lächelnd.

 

Dann jedoch dachte ich an meinen Freund Randir, den ich sehr wahrscheinlich zuerst besuchen sollte, denn ich hatte ja noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, so dass ich das Lernen vorerst ein wenig nach hinten verschieben musste.

 

"Wie lange hast du heute Schule? Ich hab schon nach dem nächsten Block Schluss.", fragte ich meinen Freund Conni.

 

Nur ganz kurz war auch ich abgelenkt, da mich einige meiner Mitschüler und Freunde grüßten. Na ja, eigentlich kam ich mit fast jedem gut aus, trotzdem ich nicht allzu viel Zeit hatte und mehr mit dem Lernen beschäftigt war.

 

Die Meisten hatten dafür Verständnis und unterstützten mich sogar bei meinem Vorhaben, machten mir sogar noch Mut, wenn ich aufzugeben drohte.

 

Mich wieder Conni zuwendend, meinte ich noch:

 

"Ich freue mich auf nachher. Wann bist du denn dann bei mir?"

 

*-*-*

 

''Hast du ein Glück! Bei mir wird es heute länger werden mit der Schule'', gestand ich verlegen, ''Hab mir Nachsitzen eingehandelt.''

 

Ein wenig peinlich war mir das schon, es vor Damien zuzugeben. Aber ich wollte ihn auch nicht belügen.

 

''Je nachdem wo ich hin muss, denke ich um 23 Uhr, wenn es dir recht ist'', antwortete ich dann auf seine weitere Frage.

 

Herrje, wie konnte man nur so süß sein, das sollte doch verboten werden. Kein Wunder, dass er One-Night-Stands hatte, er konnte gewiss jede kriegen, die er haben wollte.

 

Wie sollte ich da mithalten?

 

*-*-*

 

"Herrje, was hast du denn verbrochen, dass du nachsitzen musst?", fragte ich Conni und musste nun doch ein wenig grinsen.

 

"Gut, dann sehen wir uns um 23 Uhr, ich freu mich.", meinte ich noch und freute mich wirklich.

 

Dann klingelte es auch schon zum nächsten Block und ich verabschiedete mich von Conni.

 

"Tja, also dann, bis heute Abend.", sagte ich lächelnd zu ihm und gab ihm auch noch die genaue Adresse des Hauses meiner Eltern.

 

Allerdings konnte ich mir nicht helfen... irgendwas war komisch an Conni nur was konnte ich mir nicht erklären... kam einfach nicht drauf.

 

*-*-*

 

''Na ja, ich bin eben ein Träumer und habe dem Lehrer zu viel geträumt!'', antwortete ich, bevor ich mich von Damien ebenfalls verabschiedete.

 

Ich konnte ihm ja unmöglich sagen, dass er daran Schuld war, dass ich Nachsitzen musste. Aber ich grinste auch und freute mich riesig ihn später wiederzusehen.

 

Mein Herz raste richtig und so ging ich gut gelaunt in die nächste Stunde.

 

Den Rest der Schulzeit verträumte ich und auch das Nachsitzen bekam ich so ganz gut rum. Als ich dann endlich Zuhause ankam, war mein Vater nicht wirklich begeistert. Er schimpfte ein ganze Weile mit mir, bis er einen Hustenanfall bekam.

 

Verstehen konnte ich ihn ja, immerhin brauchte er mich, weil er nicht mehr so konnte. Nur warum musste ich seinen Traum leben? Es war definitiv nicht meiner.

 

Außerdem gab es genügend andere Möglichkeiten sein Geld zu verdienen.

 

Der Tag zog sich wie Kaugummi, dabei konnte ich den Abend kaum herbeisehnen.

 

*-*-*

 

Nach dem nächsten Block schnappte ich mir meine Tasche und ging heim. Na ja, eigentlich wollte ich das, doch ging ich wie vorgehabt zu Randir.

 

Kaum war ich eingelassen worden, schnappte ich mir meinen Freund, packte ihn am Kragen und fauchte:

 

"Kannst du Spinner mir mal sagen, warum du mich gestern versetzt hast, hä?!", und wurde richtig böse.

 

Ich konnte wirklich herzensgut sein, aber reizen durfte man mich nicht, dann konnte ich schon mal richtig böse werden.

 

"Ich... ich... hab mich nicht getraut.", stotterte Randir.

 

"Du hast dich nicht getraut?! Man, du spinnst doch! Frag mich nie wieder ob ich dir einen Gefallen tue! Ist das klar?!"

 

Randir nickte und ich ließ ihn wieder los, boxte ihm noch kräftig gegen seinen linken Oberarm, dann verließ ich das Haus, ohne mich von ihm zu verabschieden. Sauer genug war ich ja.

 

Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause und besorgte unterwegs noch einiges, was einfach zum chillen gehörte.

 

Zuhause angekommen, packte ich alles ordentlich weg, setzte mich dann an meinen Schreibtisch und begann zu lernen.

 

Meine Mutter brachte mir noch was zu Essen, ehe sich meine Eltern von mir verabschiedeten, da sie übers Wochenende Freunde besuchen wollten.

 

Hach ja, meine Eltern, ich liebte die Beiden einfach nur... sie waren die besten Eltern der Welt.

 

*-*-*

 

Endlich konnte ich Feierabend machen. Mein Vater ging wie gewohnt schon mal nach oben und ich beeilte mich mit dem Saubermachen.

 

Anschließend flitzte ich nach oben, fürs Rauchen war jetzt keine Zeit. Ich duschte ausgiebig und zog mir etwas nettes und bequemes an. Meine Zähne putze ich noch gründlich, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt eine Chance hätte, auf meinen ersten Kuss.

 

Doch die Vorfreude stieg und ich wollte zumindest mein Glück versuchen. Mit Herzrasen stieg ich auf mein Rad und fuhr zur angegebenen Adresse.

 

Einen Moment brauchte ich noch, bevor ich klingelte. Jedoch rauchte ich keine, weil ich Damien nicht vergraulen wollte, da ich ja wusste, dass er es nicht so mochte.

 

Sollte ich den Abend einfach auf mich zukommen lassen? Was würde mich erwarten? Hätte ich den Mut, mich Damien zu outen?

 

Ein wenig ängstlich und sehr aufgeregt drückte ich auf die Klingel. Voller Erwartungen starrte ich die Tür an und hoffte gleich in Damiens wundervolle Augen schauen zu dürfen.

 

*-*-*

 

~ Ende Teil 4 ~

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