13. Türchen
13. Türchen / 3. Advent
"Ach was, schon gut, dir muss nichts leid tun.", erwiderte ich verständnisvoll, trank noch einen Schluck, stellte das Glas wieder auf dem Tisch ab und erhob mich anschließend aus meinem Sessel: "Na, dann komm mal mit.", ging ich auf Felix′ Ablenkmanöver ein: "Ich zeige und erkläre dir hier alles und du kannst dich in aller Ruhe umschauen.
Vielleicht treffen wir ja auch meinen Butler Sam. Ihn kannst du auch ansprechen, wenn du was brauchst. Er ist total nett.", erklärte ich Felix schon mal im Voraus.
Schon hatte ich die Tür erreicht... öffnete diese: "Ich zeige dir zwar alles, aber... du weißt, dass ich vom Angeben nichts halte. Ich bleibe, trotz des Erbes und diesem riesigen Reichtum der, der ich immer war... nur eben, dass ich mir keine Sorgen mehr machen muss.", gab ich meinem Freund zu verstehen.
So verließen wir das Wohnzimmer und ich führte meinen Freund durch mein neues Heim. Da das Haus so groß war, dauerte es natürlich dementsprechend lange Felix alles zu zeigen und zu erklären. Immerhin hatte das Haus viele große Zimmer, lange Flure und Gänge, dann der riesige Garten mit Swimmingpool, wobei es auch einen Pool im Keller gab. Erst danach zeigte ich ihm auch das riesige Stück Land, auf dem mein Anwesen stand und die große Garage mit den vier Autos darin.
Zwischendurch waren wir auch auf Sam getroffen, der Felix sein Zimmer gezeigt hatte.
Erst jetzt, da ich meinem besten Freund alles zeigte und erklärte, wurde mir erst richtig bewusst, was ich wirklich besaß und mein eigen nannte... was ich für eine riesengroße Verantwortung hatte... dazu noch die Firma. Für jemanden, der aus ärmlichen Verhältnissen kommt, war das schon ganz schön viel und so würde ich schon noch so meine Zeit brauchen, mich an das alles hier zu gewöhnen... auch wenn es wirklich wunderschön hier war.
*-*-*
In Ruhe ließ ich mir von Marc alles zeigen und staunte nicht schlecht. Da konnte das Haus meiner Eltern und auch mein Loft lange nicht mithalten. Sogar einen Butler hatte Marc jetzt, der dazu auch sehr nett war.
Ich genoss es mit Marc zusammen zu sein, hatte ich ihn doch wirklich sehr vermisst und konnte es nicht lassen, ein Wenig ausgelassen mit ihm herumzualbern. Zwar nicht zu kindisch, aber doch so, dass meine ganze Anspannung der letzten Tage von mir abfiel. Trotzdem hielt ich mich zurück, so gut es ging, eben weil ich es ihm versprochen hatte. Auch wenn es mir, je länger wir zusammen waren, sehr schwer fiel.
''Mensch Marc, das Haus und auch das Anwesen sind fantastisch. Was fressen wir denn nun aus? Oder hast du gar keine Zeit?'', wollte ich wissen.
Irgendwie war ich überdreht, als hätte ich Drogen genommen. Nur das meine Droge auf zwei Beinen lief und mal wieder außerordentlich gut aussah.
''Hast du schon den Pool getestet?'', kam es mir in den Sinn. Zwar hatte ich keine Badesachen mit, aber das würde mich nicht davon abhalten ins Wasser zu springen.
Kurz verlor ich mich in dem blauen Meer von Marcs Augen und musste mich regelrecht zwingen woanders hinzuschauen. Ja, ich hatte ihn wirklich sehr vermisst und jetzt hatte ich ihn mal ganz für mich alleine. Keine Celine weit und breit und Babs war auch nicht da. Nur durfte ich ihn nicht anrühren, dass hatte ich ihn versprochen. Doch ich zweifelte schon daran, wie lange ich noch durchhalten würde.
*-*-*
Felix lächeln und staunen zu sehen tat gut, auch dass er mit mir herumalberte ließ ich mir gefallen und machte den Spaß einfach mit... klar, warum auch nicht. Wir waren eben Freunde und Freunde konnten doch wohl mal miteinander scherzen.
So merkte ich aber auch, wie sehr ich ihn vermisst hatte.
"Danke, ich mag das Haus auch sehr.", antwortete ich bescheiden... konnte und wollte einfach nicht protzen oder angeben: "Ausfressen? Hmm... ich weiß nicht. Wir könnten jetzt noch schnell in die Firma fahren. Pete müsste eigentlich noch da sein. Dann könnten wir vielleicht schon mal anfragen, was er von dir als Modell hält.", sprach ich vorschlagend weiter.
Jedoch vernahm ich dann auch schon seine Bewunderung für den Pool und was Felix offensichtlich zu tun gedachte.
"Also, nach schwimmen ist mir jetzt nicht wirklich zumute, außerdem müsste ich schon noch das ein oder andere tun... oder eben wir fahren in die Firma.", gab ich ruhig von mir.
"Du könntest auch mit einem der Autos fahren, wenn du magst. Ich kann und darf ja noch nicht fahren, weil ich noch keinen Führerschein habe... aber du hast ja einen. Ich bin jetzt noch dabei meinen Führerschein zu machen.
Also, was meinst du?", fügte ich hinzu.
Irgendwie war ich gespannt, ob Felix mit dem Linksverkehr zurechtkommen würde. Zudem befand sich das Lenkrad auf der rechten, anstatt, wie in Deutschland gewohnt, auf der linken Seite des Autos.
Wenn Felix hierher umziehen wollte, würde er sich daran gewöhnen müssen.
Ich schaute meinen Freund an und merkte recht schnell, wie viel Mühe er sich gab mich nicht anschauen zu müssen. Dieses Verhalten zeigte mir, dass Felix mich eben noch nicht abgeschrieben hatte, dass seine Liebe wohl noch immer mir galt.
Dies war wohl auch der Grund dafür, dass er Manuel eben nicht lieben konnte, sich so einredete, dass Manuel ihn absägen wollte.
Aber es zeigte mir auch, dass alles andere warten und wir reden mussten... dringend!
"Kommando zurück...", sprach ich noch immer ruhig... aber ein wenig besorgt: "Felix, wir tun jetzt nichts weiter... wir gehen jetzt wieder ins Wohnzimmer und reden... wir müssen dringend reden... meiner Meinung nach. Bitte...", bat ich meinen Freund und lächelte sanft, bevor ich kehrt machte und zurück ins Wohnzimmer ging.
Auf dem Weg dorthin, trafen wir Sam und ich bat ihn, uns Tee im Wohnzimmer zu servieren und ein paar Kekse dazuzustellen. Er nickte und wir setzten unseren Weg ins Wohnzimmer fort.
Es tat mir leid um Felix und ich wollte ihn nicht enttäuschen, aber reden mussten wir... sonst würde ihn das alles kaputt machen, und genau das wollte ich nicht.
*-*-*