Unterdrückung der Gefühle
Unterdrückung der Gefühle
Ich liebe ihn! Ich weiß nicht wie lange das schon so ist. Einfach viel zu lange. Meinen besten Freund Dominic. Er ist ja auch ein wahnsinns Typ. Man'n' muss einfach auf ihn stehen: 2 Jahre älter als ich, groß, hat braunes lockiges Haar, was mich irgendwie immer an Schokolade erinnert. Er hat einen schlanken muskulösen Körper, den er gerne mit viel Sport in Form hält. Und wunderschöne hell grüne Augen, die so ausdrucksstark sind, dass man stets in sie hinein schauen muss, wenn man mit ihm redet. Einfach ein Traum von einem Mann.
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Ich kenne ihn schon ewig. Eben viel zu lange, um ihn einfach so meine Liebe gestehen zu können. Ich hätte viel zu sehr Angst davor, ihn zu verlieren.
Das schlimmste ist eigentlich, dass wir zusammen wohnen. Vor etwa einem Jahr war es unumgänglich. Ich hatte mich dazu entschlossen mich meiner Mutter gegenüber zu outen, doch wohnte ich zu diesem Zeitpunkt noch bei ihr. Sie nahm es sehr schlecht auf, wirkte traurig und wütend zugleich. Wie es mir dabei ging, war unbeschreiblich. Ich habe mich bestimmt tausend mal gefragt, ob es der richtige Weg war. Aber ich wollte auf keinen Fall einer von diesen Typen sein, die ihrer Mutter mit 30 immer noch mit Ausreden kommen, warum sie nie eine Freundin vorstellen.
Und da ich ja auch nicht gerade hässlich bin, wäre das sowieso komisch gewesen.
Deshalb beschloss Domi kurzerhand, dass sein Arbeitszimmer, mein neues Zimmer werden sollte. Typisch für ihn, er ist immer hilfsbereit und versucht sowieso mein Leben in die richtige Richtung zu lenken.
Seit dem wohnen wir zusammen und ich habe mindestens schon 6 mal den Anlauf genommen auszuziehen, habe aber hier keine kleine günstige Wohnung gefunden. Da muss man schon echt Glück haben. Darum wohne ich immer noch hier in unserer zwei Zimmer Wohnung: Also Dominic`s Zimmer, meins (Domis eigentliches Arbeitszimmer, wo ich auf einer Schlafcouch, zwischen Schreibtisch und Bücherregal hause), eine kleine Küche und ein Wannenbad mit Duschkabine.
Ich füge mich meinem Schicksal, wohl auf ewig klein laut an seiner Seite zu leben. Eigentlich kein schlechte Leben. Nur die Tatsache, dass Domi auch mal jemanden mit nach Hause bringt, gefällt mir natürlich überhaupt nicht. Zum Glück wohnen wir in einem Neubau, so das ich nicht viel mitbekomme. Aber schon allein die Sache an sich, ist einfach schrecklich.
Ich bin da nicht so. Ich bin eher der Beziehungstyp, wobei meine letzte auch schon eine Weile her ist. Die Männer habens nicht leicht bei mir, da sie merken, dass sie nie die Nummer eins sein werden. So ging auch meine letzte Beziehung in einem großen Streit auseinander und Lust auf eine neue habe ich nicht. Wobei es bestimmt nicht daran liegt, dass ich keinen abkriege. Ich bin fast 20 Jahre alt, schlank und leicht durch trainiert, wo es zwar ein bisschen mehr sein könnte, aber mir reicht es auch so. Außerdem habe ich einen dunklen Teint, das zieht sowieso bei den meisten. Sowie dunkle halblange Haare, die ich frech ins Gesicht trage und dunkelbraune Augen, in denen man versinken kann. Ich kann mich also nicht Beschweren.
Nur will ich eben nur den einen....
Es ist mal wieder Samstag. Ich werde schon gegen 6 Uhr von dem Zuschlagen unserer Wohnungstür geweckt und kann auch nicht wieder einschlafen, zumal meine Blase drückt.
Also krieche ich unter der warmen Decke hervor und ab ins Bad. 'Sh...' Verschlossen. Ich trotte in die Küche, wo es schon nach Kaffee und frischen Brötchen duftet. Domi grinst mich total übermüdet an. 'Guten morgen', kommt es von ihm. 'Morgen', brumme ich, da mir klar wird, dass dort im Bad einer von Domis Verehrern womöglich gerade meine Zahnbürste benutzt. Wie es schon oft vor kam.
'Schlecht geschlafen?' kommt es währenddessen von meinem Gegenüber.
'Besser schlecht, als gar nicht', erwidere ich schnippisch. 'Morgenmuffel', grinst Dominic mich an. 'Wir haben uns bestens amüsiert. Du warst ja nicht zu überhören. Hast ganz gut Bäume gesägt.' Ich werde knallrot und schreie Domi an. ' Sehr witzig.' Dabei überschlägt sich meine Stimme so dass man kaum etwas versteht. Zu meinen Glück geht die Badezimmertür auf und ich stürme aus der Küche, den schmalen Flur entlang, ab ins Bad. Natürlich erhasche ich mir noch schnell einen Blick auf den Typen, der mich vom Toilettengang abgehalten hat. Wie ich es schon gewohnt bin, ist es total der Muskelmann. Ich weiß einfach nicht, was Domi an solchen Männern findet. Ob er sich bei denen geborgen fühlt? Ich kann da jedenfalls nicht mithalten, aber das habe ich ja bereits erwähnt. Das sind ja richtige Schränke. Ich seufze. Warum kann ich es ihm nicht einfach sagen? Ist doch ganz einfach. Drei kleine Worte. Die vermutlich alles verändern werden. Ich hasse mich. Am liebsten würde ich den Spiegel, vor dem ich stehe zerschlagen. Tu es aber nicht. Bin halt ein vor Selbstmitleid zerfließender Feigling.
Nachdem ich meine Blase entleert habe, husche ich wieder ins Bett. Oder besser gesagt aufs Klappsofa, welches echt unbequem ist. Aber man nimmt was man kriegen kann, zumal ich ja auch nicht die Welt verdiene. Ich arbeite auf 25 Stunden in der Woche in einem Café`. Natürlich bin ich auf der Suche nach etwas Besserem, aber das Gute daran, dort arbeitet auch Dominic. Das Schlechte daran, dort kann er jede Menge Männer aufreißen. Ich seufze schon wieder.
Auf einmal quietscht das Sofa. Domi hat sich zu mir gesetzt. Ich kann ihn nicht sehen, da ich auf dem Bauch liege und mein Kopf ins Kissen drücke, aber ich kann es mir denken. 'Willst du gar nicht mit frühstücken, mein Kleiner?' Oh wie ich es liebe, wenn er mich so nennt. Mein Kleiner. Diese zwei Worte hallen in meinem Ohr nach. 'Ich weiß genau dass du wach bist', neckt Domi mich. 'Hab dich seufzen gehört.' Seine Hände wandern unter mein Shirt über meinen nackten Rücken.
'Nicht da, dort bin ich kitzelig!' Zu spät. Schon werde ich nach Strich und Faden durch gekitzelt und muss lauthals los lachen. 'Nichhh......neeeeinnn......hilllllfffeeee.... ', mehr kriege ich nicht hervor. Domi lässt erst von mir ab, als ich auf dem Rücken liege und er direkt über mir ist. Natürlich schenkt er mir sein breitestes Grinsen und ich schaue direkt in seine schönen Katzenaugen. Jetzt in diesen Moment, soll die Zeit stehen bleiben.
'Ist alles okay mit dir? Du bist in letzter Zeit so nachdenklich. Ich mein, das kenne ich ja schon. Aber nur Zeit ist es schlimmer als sonst. Mein kleiner Träumer.' Mit diesen Worten holt Dominic mich in die Realität zurück. Doch bevor ich etwas antworten kann, kommt von der Zimmertür: 'Gibt es jetzt Frühstück oder doch erst Nachtisch?'
Zum Glück kann ich das Gesicht des Typen in diesen Moment nicht sehen. Erschrocken schaue ich Domi an, wobei meine Augen förmlich um Hilfe schreien. Doch Dominic scheint alles im Griff zu haben und erwidert gelassen, 'Nimm dir doch schon mal ein Brötchen. Wir kommen auch gleich.' Puh Glück gehabt. Oder? 'Och Mensch. Du willst ihn ja nur für dich allein haben', brummt es von der Tür. Doch er macht sich scheinbar wirklich auf den Weg zur Küche. 'Hast es erfasst', erwidert Dominic. 'Keine Angst. Soweit kommt das noch.' Jetzt schaue ich nur noch verdutzt. Habe ich da richtig gehört? Er will mich für sich allein haben? Das wäre zu schön um war zu sein.
'So, kommst du jetzt Frühstücken oder muss ich dich noch mehr wach kitzeln?' fragt Dominic mich.
'Ich soll mit diesem Lustmolch an einem Tisch sitzen', entgegne ich.
'Ich bin doch dabei. Außerdem hab ich extra für dich Mohnbrötchen mitgebracht. Na los', erwidert Domi.
Das liebe ich so an Domi, er kann sich so gut merken, was ich gerne mag. Er ist in der Hinsicht super Aufmerksam und außerdem wie kann ich diesen Augen etwas abschlagen.
'Frühstück? Naja jetzt bin ich eh wach.' Ich gebe mich geschlagen.
Als wir in die Küche gehen gibt es einen Kommentar vom Muskelpaket: 'Dass ging aber schnell.'
Domi lacht. 'Kai, dass ist mein Mitbewohner und bester Freund Jeremy. Jeremy, dass ist Kai.'
'Ach, so nennt man das? Mitbewohner. Hmmm, sollte ich mir auch zulegen. Wenn man dann mal keinen abbekommt, geht man einfach ins Nebenzimmer', scherzt Kai.
'Sehr witzig', brumme ich. Ansonsten halte ich mich zurück. Schließlich will ich mich nicht unbeliebt machen. Außerdem bin ich eh ein ruhiger Typ und Domis Worte von vorhin muss ich auch erstmal verdauen. Mitbewohner und bester Freund.
Naja, mehr bin ich ja auch nicht.
Leider.
Ich seufze schon wieder und bekomme gleich fragende Blicke von Dominic. Ich überspiele alles mit einem Grinsen und greife mir ein Mohnbrötchen. Wie soll es auch anders sein, denn die esse ich am Liebsten. Und das kann Domi sich merken. Vielleicht bedeute ich ihm ja doch mehr? Wer weiß. Oder es ist einfach nur die Tatsache, dass wir schon ewig befreundet sind. Ich kann mich kaum noch an unser Kennenlernen erinnern, das muss irgendwann in Kindertagen gewesen sein. Jedenfalls war und ist Domi der Reifere von uns Beiden. Er war sich seiner Orientierung als Erster sicher und hatte natürlich auch als Erster sexuelle Erfahrungen. Bei mir dauerte alles etwas länger, vielleicht weil ich zu viel grüble und denke was wäre wenn.
'Total der Träumer', weckt Kais Stimme mich aus meinen Erinnerungen. 'Wie hältst du es nur mit dem aus?' Jetzt reichts aber! 'Nun mach mal halb lang', höre ich Domi protestieren. 'Du kennst Jeremy doch gar nicht, wie willst du meinen Kleinen beurteilen?'
Domi verteidigt mich immer und bei jedem, das ist noch ein ganz wichtiger Aspekt den ich sehr an ihn mag.
Aber ich glaube jetzt gibt es Ärger. Jedenfalls steht der Muskelmann mit einem Ruck auf, so das der Küchenstuhl mit einem lauten Knall auf dem Fußboden landet. Das gibt bestimmt Stress mit unserer Nachbarin, die ohnehin nicht allzu gut auf uns zu sprechen ist. Zum Einen, weil wir unsere Musik nur selten in Zimmerlautstärke hören und auch, weil wir unsere Neigung offen ausleben.
Dominic will gerade auch aufstehen, als Kai sich doch tatsächlich für den fallenden Stuhl entschuldigt, ihn aufhebt und dann ohne ein weiteres Wort die Küche verlässt. Domi und ich schauen uns verdutzt an. Kai geht in Domis Zimmer und nachdem er seine Jacke und seine Schuhe an hat, öffnet er die Wohnungstür. 'Pass gut auf DEINEN Kleinen auf, sonst schnappe ich ihn dir noch weg', droht Kai, bevor er die Tür normal von Außen schließt.
Jetzt schauen wir uns Erstrecht verdutzt an und brechen dann in schallendes Gelächter aus. Wir kriegen uns kaum ein und können uns man gerade so auf den Stühlen halten. Als wir uns einigermaßen ein gekriegt haben, kommt von Domi: 'Was war das denn?' 'Keine Ahnung', hechle ich noch ganz aus der Puste. Doch dann fallen mir Kais Worte ein und ich frage Domi: 'Meinst du er hat das Ernst gemeint? … Ich mein, denkst du ich muss Angst vor ihm haben?'
'Nun mach dir mal keinen Kopf. Ich passe schon auf dich auf', beruhigt mich Dominic und legt den Arm um mich. Jetzt in diesen Moment möchte ich sterben. Ist das schön.
'Versprochen?' frage ich zaghaft.
'Na hör mal. Wenn ichs doch sage', versichert mich Domi. 'Aber vorher brauch ich eine Mütze voll Schlaf.' Mit diesen Worten lässt Domi seinen starken Arm von meiner Schulter gleiten und steht von seinem Platz auf. Bevor er die Küche verlässt, stellt er noch seinen Teller in die Spüle. 'Räumst du den Rest ab?' fragt Domi mich Augen zwinkernd mit einem gespielten Lächeln.
'Sieh bloß zu dass du ins Bett kommst', gebe ich von mir. Wie soll ich auch nein zu ihm sagen? 'Bist ein Schatz!' Mit diesen Worten bekomme ich sogar einen Kuss auf die Wange und Domi begibt sich in sein Zimmer. Ich höre noch im Rausch wie er die Tür schließt.
Er hat mich geküsst. Wirklich? Oder träume ich? Vielleicht schlafe ich ja noch. Ich lege meine Hand auf die geküsste Wange, die förmlich glüht. Ich brauche noch einen Moment, um mich zu finden, bevor ich mich erhebe, um den Tisch abzuräumen. Wie in Trance räume ich den Tisch ab, wasche das Geschirr und stelle alles fein säuberlich in den Schrank zurück, nachdem ich es abgetrocknet habe. Als meine Hand gerade das Geschirrhandtuch dazu benutzt, die Spüle abzutrocknen, wache ich langsam wieder aus meiner Trance auf.
Was mache ich hier eigentlich?
Drehe ich jetzt durch? Das war doch nur ein Kuss auf die Wange, ein Bussi, mehr nicht!
So sauber sah die Küche ja noch nie aus.
Ich muss glatt über mich selbst lachen. Was ein Kuss alles bewirkt.
Ich glaube, jetzt brauch ich auch noch eine Runde Schlaf, beschließe ich und gehe ins Arbeitszimmer. Ich mummel mich nochmal in meine Decke ein und döse ein bisschen, doch der Kuss lässt mich nicht wirklich ins Land der Träume finden.
Warum hat Domi mir den gegeben?
Ich versteh ihn nicht.
Vielleicht hat Kai ja Recht und Domi will mich auch als sein Spielzeug?
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Sonst war es nur hin und wieder mal so, dass er es ein bis zwei mal im Monat tat und seit kurzem braucht er jede Woche jemanden.
Oder bin ich doch mehr für ihn? Vielleicht brauch er ja auch nur mal wieder eine Beziehung. Hin und wieder kommt das ja auch bei Dominic vor. Ich mach mir schon wieder zu viele Gedanken.
Da ich sowieso nicht einschlafen kann, beschließe ich dann doch aufzustehen und duschen zu gehen. Vielleicht bringt eine kalte Dusche mich ja auf andere Gedanken.
Also setze ich mich in die Wanne und lasse kaltes Wasser über meinen Körper rieseln.
Fehlanzeige. Nun bin ich hellwach und muss Erstrecht an den Kuss denken.
Okay.
Es war nur ein Kuss.
Ein Bussy.
Nichts von Bedeutung.
Da Domi einen festen Schlaf hat, mache ich mich ans durch saugen, nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen habe. Irgendwie muss man doch diesen blöden Kuss aus dem Kopf kriegen. Ich rücke sogar das Sofa weg und sauge dahinter.
Gut. Wie wäre es mit Madonna? Musik ist doch immer gut und und lauthals mitsingen noch besser. Dann schwinge ich noch den Staubwedel, den ich hin und wieder als Mikrophon benutze. Es geht doch. Allerdings, werde ich gleich bestimmt nochmal durch saugen müssen, da ich echt viel Staub aufwirble. Wie lange stehen die Bücher eigentlich schon hier rum?
Gerade als ich meine Beste Stimme zum Ausdruck bringe, steht Domi in der Tür. Wie peinlich. Ich schalte die Musik aus und höre Domis Lachen. Mir ist gar nicht zum Lachen. Doch Domi kommt zu mir und knuddelt mich so richtig durch. 'Ach komm schon. Du musst zugeben, wenn ich schon so geweckt werde, darf ich auch lachen', entschuldigt Dominic sein Verhalten. 'Und es sah echt zu komisch aus', scherzt er weiter. Daraufhin boxe ich ihn in die Seite. 'Das ist doch nur deine Schuld', rutscht es mir raus.'Wie meinst du das denn jetzt', will Domi wissen.
Jetzt hab ich mich verraten. Wie komm ich da bloß wieder raus?
'Wieso hab ich dich eigentlich geweckt?' rede ich mich raus. 'Sonst kann doch eine Bombe einschlagen und du schläfst immer noch.'
'Kein Plan. Es heißt doch, man hat Tiefschlafphasen und wahrscheinlich war gerade eine Leichtschlafphase oder wie sich das schimpft. Jetzt bin ich jedenfalls wach', versucht Domi den Schlauen raus hängen zu lassen, muss aber dabei lachen. Somit wirkt es nicht wirklich gut. Jedoch fängt er sich schnell wieder und macht ein sehr ernstes Gesicht. 'Also raus mit der Sprache: Wieso bin ich Schuld an deinem Rumgehopse hier?' kommt es dann wie aus der Pistole geschossen. 'Nun ja', druckse ich rum und werde vor Verlegenheit ganz rot. 'Ich musste auf andere Gedanken kommen....weil...wegen....' Oh Mist. Meine Hände zittern und sind ganz feucht.
'Wegen Kai', unterbricht mich Dominic.
Wegen Kai? Ja genau. Wieso bin ich nicht selber darauf gekommen.
'Ja, die Sache geht mir einfach nicht aus dem Kopf', antworte ich schnell und merke wie mir ein Stein vom Herzen fällt.
'Jeremy', Domis Blick fixiert mich Buchstabe für Buchstabe, 'Kannst du mir mal bitte vertrauen! Ich passe schon auf dich auf. Außerdem denke ich, Kai wollte nur ein bisschen protzen. Die Situation hat ihn gerade zu herausgefordert. Also bitte mach dir keinen Kopf. Ja?'
Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Ich zerfließe förmlich. Versuche aber gefasst zu bleiben und es einfach zu genießen, ihm so nah zu sein. Seinen Geruch einzuatmen und seine Wärme zu spüren.
Leider löst er sich viel zu schnell wieder von mir und ich verliere beinahe das Gleichgewicht, weil ich mich wohl doch zu sehr mitreißen gelassen habe. Gekonnt springe ich von einem aufs andere Bein, um ja nicht auf den Hintern zu landen. Zum Glück kriegt Domi davon nichts mit, denn der schaut gerade aus dem Fenster, um das Wetter zu beurteilen.
'Wie siehts aus, machen wir vor heute Abend noch was?' fragt Domi mich, wobei er nun auch noch das Fenster aufmacht, um wohl zu beurteilen, wie die Temperatur ist. Verrückter Kerl!
'Gerne', gebe ich als Antwort. 'Hast du an etwas Bestimmtes gedacht? Oder sollen wir einfach nur in die Stadt?'
'Mir egal. Ist echt geiles Wetter. Also auf jeden Fall raus! Und etwas zu Futtern wäre nicht schlecht. Ich bin dann schnell duschen', mit diesen Worten sehe ich nur noch Domis knackigen Hintern um die Ecke biegen.
Ist ja mal wieder typisch für ihn. Ab in die Kälte und Hunger wie immer.
Aber auch seine Spontanität finde ich super, denn ohne die würde ich bestimmt versauern. Ich muss grinsen und mache mich daran mich warm einzupacken, denn im Gegensatz zu Dominic bin ich eine Frostbeule.
Nur wenige Minuten später sind wir auf der Straße zu Fuß unterwegs, da wir Beide kein Auto haben.
Aber da wir direkt in der City wohnen, lässt sich alles wunderbar auch so erreichen.
Selbst zu den besten und heißesten Clubs braucht man maximal 15 Minuten. Okay, wenn man besoffen ist, vielleicht auch mal doppelt so lange. Aber in dem Fall empfehle ich sowieso ein Taxi, denn in der Heutigen Zeit ist man vor Taschendieben in so einem Zustand echt nicht sicher. Nur so am Rande.
Nur kurze Zeit später sind wir mitten drin. Es ist Samstagnachmittag und brechend voll.
Was haben wir auch erwartet?
Man kommt nur schrittweise voran, wenn überhaupt. Denn schließlich kennt man die halbe Stadt und die halbe Stadt kennt uns.
Küsschen hier, Küsschen da.
Winken hier, Geschnatter da.
Irgendwie komme ich mir vor, wie ein treu doofer Hund. Ich tapse Domi hinterher, versuche ihn nicht zu verlieren und gebe brav Pfötchen. Eine Leine wäre vielleicht nicht schlecht, dann muss ich mir ums verlieren gehen jedenfalls keine Gedanken machen. Ich muss kichern und Domi schaut mich verwirrt an. 'Alles klar', fragt er mich von der Seite.
'Ja klar. Alles Bestens', versichere ich und muss aufpassen, dass ich nicht über meine eigenen Füße stolpere.
'Worauf hasst du denn Lust?' will ich wissen, bevor ich wieder Anfange zu Träumen.
'Ich glaube du bist dran mit aussuchen', entscheidet Domi.
Ich? Warum denn das? Ich hab doch noch gar keinen Hunger. Jedenfalls keinen Großen.
'Also wenn du möchtest, darfst du ruhig aussuchen', gebe ich zurück.
'Okay, dann lass uns da rüber', mit diesen Worten zieht Dominic mich am Arm rüber zu einen kleinen Chinesen. Dort waren wir schon öfters, man kennt uns und es schmeckt echt saulecker da.
Natürlich werden wir überschwänglich begrüßt. Es ist leider sehr voll, doch Domi zieht mich zu einem Tisch wo noch zwei Plätze frei sind. Mit seiner Offenen Art hat er schnell die anderen 3 Personen an dem Tisch in einem Gespräch verwickelt und wir dürfen uns zu ihnen setzen.
Wir machen uns miteinander bekannt, um die Zeit bis zum Essen zu verkürzen.
Ben und Sabine sind schon seit 2 Jahren ein Paar. Was nicht schlimm ist, schließlich haben wir mehrere heterosexuelle Freunde. Wobei ich mir vorstellen kann, dass Ben nicht ausschließlich auf Frauen steht.
Der Dritte im Bunde ist Leon.
Man sieht ihm an, dass er schwul ist und dazu auch noch verdammt heiß.
Ja ich finde ihn heiß.
Er ist ein typischer Sunnyboy. Blond und Blauäugig.
Fehlt nur noch das Surfbrett und der Strand. Schmacht.
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Ich würde echt gern wissen, was sich unter seinen weiten Skaterklamotten zu finden ist. Die, wie ich finde, so gar nicht zu ihm passen. Der arme Junge brauch dringend eine Stilberatung.
Die Drei haben bereits bestellt und wir brauchen keine Karte, da wir diese sowieso schon auswendig kennen und sowieso wie immer das selbe nehmen.
Domi bestellt sich natürlich ein Bier. Ich bin nicht ganz so trinkfest und nehme lieber eine Cola, da wir ja schließlich noch den halben Tag vor uns haben.
Natürlich ist Dominic voll im Gespräch. Hin und wieder werde ich auch mit einbezogen, was mich auch freut, da ich bei Fremden irgendwie immer schüchtern und zurückhaltend bin. Aber da kann ich mich voll und ganz auf meinen Schwarz verlassen. Was wäre ich nur ohne ihn?
Es dauert eine Weile bis unser Essen kommt. Obwohl es ja eigentlich keine Hauptessenszeit ist, scheinen wohl alle gerade Hunger zu haben.
Was aber eigentlich gar nicht so schlimm ist, denn so erfahre ich jedenfalls mehr über Leon.
Ist schon eine Weile her, dass ich mich für einen anderen Mann als Dominic interessiert habe.
Leon ist so alt wie ich und arbeitet in einem Modegeschäft für Skater als Verkäufer, was auch seinen Klamottenstil erklärt.
Ich bin ganz hin und weg, so dass ich es gar nicht mitbekomme, als unser Essen kommt. Wie peinlich.
Natürlich sorgt das für Gelächter am Tisch und ich werde knall rot. Am Liebsten möchte ich im Erdboden versinken und werde dadurch nur noch stiller, obwohl ich außer ja und nein ja sowieso schon nichts gesagt habe.
Im Grunde ist das aber auch alles egal, denn nur kurze Zeit nach dem Essen, verlässt Leon den Chinesen, da er noch einen wichtigen Termin hat.
Ob man sich mal wieder trifft? Ich schaue ihn traurig hinterher. Domi hat noch nicht einmal nach seiner Telefonnummer gefragt, obwohl er sonst doch immer so schnell da drin ist.
Im nächsten Moment werde ich auch schon in die Seite gezwickt. Dominic grinst mich an: 'Na, der gefiel dir wohl. Was?'
'Gar nicht. Wie kommst denn da drauf', entgegne ich schnell. 'Nur, weil ich mal einen Blich riskiere, muss ich ja nicht gleich auf ihn stehen.' Mit diesen Worten steh ich auf und gehe erst einmal zur Toilette, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu hauen.
Was ist nur los mit mir? Dreh ich jetzt durch? Ich bin doch in Domi verliebt. Oder besser gesagt, ich liebe Dominic. Verknallt oder Verliebt bin ich schon lange nicht mehr, auch wenn ich für ihn schwärme. Ich bin mir ganz sicher, dass das schon Liebe ist.
Ich schaue mir mein triefendes Gesicht im Spiegel an, als ich plötzlich hinter mir Domi sehe. Er schaut mich besorgt an und fragt mich dann, 'Ist alles okay mit dir? Hast du etwas nicht vertragen?'
Was soll ich denn jetzt antworten? 'Ich glaub....ich glaub mir ist schlecht', bringe ich stockend hervor. Was ja eigentlich gar nicht stimmt, obwohl sich mir jetzt wirklich der Magen dreht.
'Dann komm. Ich zahle und wir gehen nach Hause. Dort legst du dich erst einmal hin', kommt es von Dominic. Er hakt mich ein und zieht mich behutsam hinter sich her. Als er für uns beide zahlt, will ich gerade protestieren, doch Domi winkt ab. 'Ich lade dich heute ein.Schließlich wollte ich ja auch hier her zum Essen.' Also lass ich ihn zahlen. Passt mir eh ganz gut, schließlich geht es auf Monatsende zu und es herrscht schon fast Ebbe in meinem Portemonnaie. Und da Dominic mehr als ich verdient, reißt es auch kein Loch in seinen Geldbeutel.
Wir verabschieden uns noch von Ben und Sabine und dann sagt Domi zu mir: 'So, dann komm mal mein Kleiner.'
Er legt seinen Arm um mich als Stütze.
Vielleicht sollte ich öfters so tun, als ob es mir schlecht geht, dann bekomme ich noch mehr von Domis Zuwendung. Ich schmiege mich an ihm, da er so schön warm ist und so gehen wir langsam aber sicher nach Hause.
Dort angekommen bugsiert Dominic mich in sein Bett und deckt mich schön zu. 'Ist es so schlimm, dass du einen Eimer brauchst oder meinst du es reicht dir ein wenig Schlaf', fragt Domi mich.
'Ich glaube schlafen reicht', antworte ich ihm. 'Aber bitte bleib ein wenig bei mir.' Dieser Bitte kommt Dominic auch sofort nach und legt sich zu mir aufs Bett.
Nun bin ich mutig und hebe die Decke an. Und tatsächlich kriecht er zu mir.
Behutsam schmiege ich mich an ihn. Ich bin ja auch total durch gefroren von draußen und so dankbar für seine Wärme.
'Na du Frostbeule, dann komm mal her', erschreckt Domi mich. 'Nun wird aber auch geschlafen. Klar?'
'Jaha. Klar', erwidere ich schüchtern und kuschel mich in seine Arme, um kurz darauf auch schon ins Land der Träume zu driften.
Ist ja auch kein Wunder. Wie lange ist es her, dass ich in einen richtigen Bett lag und dazu auch noch mit Dominic und dann auch noch in seinen Armen?
Ich erwache am späten Nachmittag, genauso wie ich eingeschlafen bin.
In Domis Armen.
Dieser schläft scheinbar tief und fest und zum Ersten Mal darf ich ihn dabei beobachten.
Wie seine Atmung auf und ab geht.
Wie leise sein Atem ist.
So ruhig und friedlich.
'Beobachtest du immer andere Leute beim Schlafen', reißt Domi mich plötzlich aus meiner Trance.
'Du Biest! Ich dachte du schläfst', fluche ich. 'Hätte ich aufstehen sollen und dich wecken?' Mit diesen Worten springe ich auf und will gerade das Bett verlassen, als Dominic mich an der Hand zurück in seine starken Arme zieht. Wo ich erst mal richtig durchgeknuddelt werde. 'Och komm her mein Kleiner Giftzwerg', neckt er mich.
Ich könnte ihn würgen, wenn das hier nicht so verdammt schön wäre.
'Geht es dir jetzt besser?' fragt Domi mich, während er sich langsam wieder von mir löst. 'Wenn ich nein sage, kuscheln wir dann weiter?' will ich wissen.
'Ganz schön frech', entgegnet Domi. 'Aber wenn du unbedingt willst. Ich übernehme für alles weitere aber keine Garantie.' Mit einen breiten Grinsen zieht Dominic mich wieder in eine feste Umarmung.
Was soll das denn jetzt schon wieder heißen? Der redet doch nicht etwa von...?
Im nächsten Augenblick werde ich auch schon in die Kissen gedrückt. Ich kann gerade noch schlucken, als ich mich auch schon vor lachen krümme. Domi hält mich fest im Griff und kitzelt mich von oben bis unten durch.
Dabei bin ich doch überall so wahnsinnig empfindlich.
Als ich schon glaube gleich zu ersticken, lässt Dominic von mir ab und steckt sich erst einmal eine an.
'Du Schuft', rutscht es mir raus.
Ich nehme ihm die Zigarette weg und genehmige mir einen Zug, wobei ich ja eigentlich nur Gelegenheitsraucher bin. Domi grinst und will sich erneut eine anstecken, doch er bemerkt, dass die Packung leer ist. Nun versucht er mir die letzte Zigarette abzunehmen, was ich ihm nicht gerade leicht mache.
Eine Jagd durch die Wohnung beginnt.
Erst ums und übers Bett, wo ich mich schon als Verlierer sehe, da ich in der Decke hängen bleibe. Doch schaffe ich es noch rechtzeitig mich loszureißen. Dann rutsche ich durch den Flur, was bei Laminat mit Socken schon schnell passiert. Domi ist mir dicht auf den Fersen. In der Küche angekommen rennen wir wie kleine Kinder um den runden Tisch herum.
Mal rechts herum.
Mal links herum.
Und unten durch, nur mit Mühe und Not.
Oben drüber klappt dann doch nicht so ganz, da ich wegrutsche und schon hat Domi mich.
'Hab dich', freut er sich.
Die Zigarette ist nun schon fast runter gebrannt und jeder kriegt nur noch einen kleinen Zug.
'Dafür holst du jetzt aber neue', schmollt Domi spielerisch.
Ich gebe mich geschlagen und ziehe mir Schuhe und Jacke an, um zur Ecke zum Kiosk zu gehen. Dominic drückt mir noch Geld in die Hand und möchte auch noch eine Zeitschrift mitgebracht haben.
Ach, was tut man nicht alles.
Also geh ich wieder raus in die Kälte.
Am Kiosk angekommen, schaue ich erst einmal die Zeitschriften durch. Außer Domis nehme ich mir auch noch eine mit. Und natürlich zwei mal Zigaretten. Da ich kurz warten muss, lachen mich auch noch Schokodrops
an, die schnell in meiner Hand landen. Wie das nun wieder passiert ist, kann ich mir nun gar nicht erklären.
'Noch so eine Naschkatze', höre ich auf einmal eine bekannte Stimme.
Als ich mich umdrehe schaue ich direkt in ein Paar wunderschöne hellblaue Augen. Ich spüre wie mein Herz einen kleinen Satz macht und höre mich sagen: 'Sag bloß du isst auch so gerne Süßes wie ich?'
Vor mir steht doch tatsächlich Leon. Er grinst und antwortet gespielt ernst: 'Ich würde dafür töten!'
'Muss ich jetzt Angst haben? Du bist doch nicht bewaffnet', scherze ich gekonnt ängstlich weiter. 'Hmmm, wie man es nimmt', kommt es von Leon. Gleichzeitig schielt er nach unten zu seinem Besten Stück.
Dann müssen wir beide laut los lachen.
Ich bezahle nun meine Sachen und Leon deckt sich auch noch mit Süßigkeiten ein. Dabei hätte ich geschworen, dass er auch Raucher ist.
'So, nun brauchst du keine Angst mehr vor mir zu haben. Oder vor meinem Zauberstab', kommt es von Leon, als wir gemeinsam den Kiosk verlassen. 'Zauberstab', frage ich etwas irritiert. Aber als Leon frech grinst, weiß ich schon was er gemeint hat. 'Wie nennst du deinen denn? Etwas Höflicheres ist mir gerade nicht eingefallen', versucht Leon zu erklären. 'Ich glaube, ich sage einfach nur Penis oder das Sch-Wort halt. Aber sonst hat meiner keinen Namen. Aber es soll ja durchaus Leute geben, die ihrem besten Stück einen Spitznamen geben', plaudere ich drauf los und erwische mich dabei, dass ich überrascht über mich selbst bin, wie viel ich zu erzählen habe. 'Außerdem macht dein Zauberstab mir keineswegs Angst', füge ich noch mutig hinzu.
Auch Leon ist meine Offenheit aufgefallen. 'Hey, du bist ja gar nicht mehr so schüchtern, wie vorhin beim Chinesen. Das gefällt mir! Mutig, mutig', kommt es von ihm.
Ich merke schon wieder Hitze in mir aufsteigen und nehme stark an, dass ich gerade mal wieder rot anlaufe. Doch Zeit zum Antworten hab ich keine, denn Leon fügt noch hinzu: 'Bist du immer so, wenn Dominic nicht dabei ist? Wenn ja, sollten wir vielleicht mal was zusammen machen. Wie wäre es gleich mit heute Abend? Hast du Lust?'
Klar hab ich Lust, was für eine Frage! Doch muss ich ausgerechnet jetzt an Domi denken, der bestimmt schon auf seine Zigaretten wartet.
Also druckse ich rum: 'Ich bin mir nicht sicher ob Domi schon was geplant hat. Du könntest mir ja deine Nummer geben und wenn es sich ergibt, melde ich mich bei dir. Sonst kann man ja auch ein anderes Mal etwas zusammen machen.' So halte ich mir die Möglichkeit offen ihn auf jeden Fall wiederzusehen.
'Okay aber gib mir auch deine Nummer. Und ein klares Nein respektiere ich sowieso nicht. Ist das klar', antwortet Leon etwas beleidigt.
Wir tauschen also unsere Nummern aus und verabschieden uns von einander. Irgendwie fühle ich mich gut, schließlich habe ich jetzt Leons Nummer. Die wollte ich ja schon heute Mittag haben.
Als ich gerade mit einem breiten Grinsen im Gesicht die Treppen rauf gehe, öffnet Dominic mir schon die Tür. Er sieht verärgert aus und brummt: 'Deine Ausrede möchte ich gerne hören. Hast du den ganzen Laden leer gekauft oder wurde der Kiosk überfallen. Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben. Schließlich ist es nicht normal, dass man eine Stunde braucht, um nur mal eben zur Ecke zu gehen.'
Eine Stunde?
Der spinnt doch!
Doch ein Blick auf die Uhr bestätigt leider Domis Aussage.
Da sieht man mal, wie sehr ein schöner Mann einen doch beschäftigen kann.
Ich jedenfalls ziehe erst einmal Jacke und Schuhe aus, nachdem ich auf die Uhr geschaut habe. Domi schaut mich die ganze Zeit erwartungsvoll an.
Zigaretten und die Zeitschrift lege ich auf den Küchentisch und dann hole ich mir eine Schüssel aus dem Schrank, wo meine Schokodrops drin landen. Von denen schiebe ich mir auch gleich ein paar in den Mund.
'Sag mal, kannst oder willst du mir nicht antworten', unterbricht Domi mein Tun. 'Sag schon. Was hat dich aufgehalten', bettelt er weiter.
'Leon', kommt es kurz und knapp von mir.
'Leon?' fragt Domi.
Weiß er etwa nicht mehr wer Leon ist oder wie meint er das jetzt?
'Ja, Leon! Unser Sunnyboy, vom Chinesen', erläutere ich gelassen, während ich weiter meine Schokodrops mampfe.
'Ich weiß doch wer Leon ist. Aber was heißt hier unser Sunnyboy? Ich habe mich doch die ganze Zeit mit ihm unterhalten', erwidert Dominic.
Ich muss grinsen. Haben wir wirklich mal Interesse an ein und dem selben Typen.
'Wenn das so ist, wieso habe ICH dann seine Nummer und du nicht?' mit diesen Worten schnappe ich meine Schokodrops und begebe mich in mein Zimmer, während Domi mir mit offenem Mund hinterher schaut.
Sein Verhalten macht es mir einfach, denn kaum bin ich dort angekommen, wähle ich auch schon Leons Nummer, um mich für den heutigen Abend zu verabreden.
Wir beschließen in einen Club zu gehen und da ich näher dran wohne, kommt Leon gegen 23 Uhr zu mir. Ein bisschen vor glühen und Klamotten abchecken, was ich bei ihm am Wichtigsten finde. Und dann ab auf die Piste.
Ich fühle mich toll.
Ein bisschen begehrt vielleicht, wie ein frisch verliebter Teenager vor einem Date.
Aber bin ich überhaupt verliebt?
Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob ich das mach um Leon näher zu kommen oder um Dominic Eifersüchtig zu machen.
Und selbst wenn Domi Eifersüchtig wäre, auf wen denn dann?
Ich verdränge den Gedanken rasch, dass Domis Interesse mehr Leon gilt, als mir und beginne auch schon in meinem Kleiderschrank zu kramen.
Ja, der hat auch noch irgendwie Platz in diesem Zimmer.
Weit komme ich jedoch nicht, denn es klopft leise an der Tür.
'Ja', kommt es etwas genervt von mir. Ich hab jetzt einfach keine Lust auf Domi, warum kann er es nicht einfach dabei belassen?
Langsam öffnet sich die Tür und Domi schiebt seinen Kopf durch den Türspalt.
Er hat die Unterlippe vorgeschoben und fragt mit Hundeblick: 'Bist du jetzt sauer?'
Wie könnte ich auf ihn sauer sein? Doch das brauch er ja nicht zu wissen.
'Wieso fragst du?' gebe ich gekonnt schmollend zurück.
'Na wegen vorhin', kommt es von Domi, der sich langsam ins Zimmer schleicht. Ich spiele brav weiter meine Rolle: 'Ich weiß nicht was du meinst.' 'Och Jeremy, bitte. Es war blöd von mir. Nur weil du meist schüchtern bist, heißt das ja noch lange nicht, dass du kein Recht hast, jemanden kennen zu lernen. Und ich gönne ihn dir', kommt es todernst von Dominic.
'Wirklich?' platz es aus mir heraus. Vielleicht auch etwas enttäuscht.
'Ja klar. Ich glaube...nein, ich bin mir sogar ganz sicher...wenn du mal wieder Sex gehabt hast, bist du längst nicht mehr so viel am Grübeln', entgegnet Domi noch ernster als vorher.
Und mir fehlen doch glatt die Worte.
Domi tätschelt mir noch die Schulter, bevor er den Raum wieder verlässt. Ich muss den Schock erst einmal verdauen und setze mich aufs Sofa. Doch dann springe ich auf und haste zum Fenster, welches mit einem Ruck auf ist.
Atmen.
Atmen nicht vergessen.
Ich hole tief Luft und muss mit mir Kämpfen.
Mir wird ganz schwindelig und schlecht ist mir auch.
Sex?
Ich soll einfach nur Sex haben?
Daran habe ich nun gar nicht gedacht. Ich finde Leon sehr attraktiv, aber mit ihm Sex haben? Vielleicht will er ja auch nur das EINE?
Was habe ich nur angerichtet? Ich könnte heulen.
Nein, ich bin mir sicher, dass Leon nicht so einer ist.
Und wenn doch, kann ich immer noch NEIN sagen, sofern ich nicht will.
Vielleicht will ich ja doch, wer weiß. Ich lass einfach mal alles auf mich zu kommen, beschließe ich und mach mich wieder an meinen Kleiderschrank zu schaffen. Das Fenster lasse ich aber vorsichtshalber auf.
Nachdem ich mehrere brauchbare Kombinationen raus gesucht habe, gehe ich ins Bad, um mich vorzubereiten.
Rasieren, duschen, dehnen... alles was dazu gehört halt.
Moment mal....hab ich gerade dehnen gedacht?
Nein.
Oder sollte ich doch?
Vorsichtshalber, vielleicht.
Ich weiß gar nicht genau wie lange es her ist, als ich das letzte Mal Sex hatte oder es mir selber gemacht habe.
Ich ziehe mich aus, stelle die Dusche an und steige über den Wannenrand, um die Kabinenwand hinter mir zu zuziehen.
Das heiße Wasser rieselt über meinen nackten Körper. Entspannend wirkt es. Viel zu entspannend. Die Rasur bringe ich schnell, aber gründlich hinter mir. Der Duft des Duschgels lässt mich in eine andere Zeit reisen, vielleicht nehme ich deshalb mehr als üblich und seife mich gründlich ein. Natürlich sehr intensiv im Intimbereich. Ich habe mich so lange nicht selbst berührt, aus Angst erwischt zu werden. Schließlich bewohne ich Domis Arbeitszimmer und er geht ja hin und wieder auch mal an seinen Computer.
Ach Domi, wenn nur seine Hände mich jetzt hier so berühren würden.
Ich stöhne leise auf und kann meine Erregung nicht mehr zurück halten. ER wird langsam aber sicher in meinen Händen, unter meinen Streicheleinheiten hart. Langsam reibe ich auf und ab. Immer wieder eine Kleine Pause zwischendurch, doch dann immer schneller und fester. ER ist zum Brechen Hart und ich habe das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert. Erst recht, als ich einige Finger zwischen meinen Backen schiebe, um mich dort zu stimulieren. Anfangs streichle ich mich nur sanft, dann kreise ich langsam über meine Rosette, um dann zielstrebig einen Finger in meine Hitze zu schieben. Ein Seufzen kommt über meine Lippen. Wie gern würde ich jetzt von Domi so befriedigt werden.
Wie er mich wohl streicheln würde?
Wo würde er mich küssen?
Ich höre wie er meinen Namen in mein Ohr flüstert 'Jeremy'.
Mit festen Griff massiere ich meine Härte noch schneller und drücke noch einen zweiten Finger in meine Hitze hinein.
'Jeremy', höre ich ihn wieder sagen.
'Ja', stöhne ich auf.
'Jeremy', es klopft laut gegen die Badezimmertür. 'Mach endlich auf. Ich muss dringend mal. So lange kann doch kein Mensch duschen', höre ich Dominic sagen.
Schlagartig bin ich wieder im hier und jetzt. Unsanft wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Dabei war ich so kurz vor dem Höhepunkt.
Mürrisch stelle ich das Wasser ab und schwinge ein Handtuch um meine Hüften. Dann öffne ich die Tür und stürme wütend an Domi vorbei ins Arbeitszimmer. Jetzt will man es sich schon mal selber besorgen und dann das. Mit einem lauten seufzen lasse ich mich aufs Sofa plumpsen.
Nur kurze Zeit später geht die Toilettenspülung und Domi betritt den Raum, denn anklopfen tut er ja nur in Ausnahmefällen. Warum auch? Ist ja schließlich seine Wohnung.
Er setzt sich zu mir auf die Couch ans Kopfende und streichelt mir durchs Haar.
'Alles okay bei dir?' fragt Domi besorgt.
Ich nickte, obwohl ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, mich auf die Streicheleinheiten zu konzentrieren.
'Nervös auf nachher?' fragt Dominic mich und fügt noch hinzu: 'Es ist ja nicht gesagt, dass ihr es miteinander tut. Um das einzuschätzen kenne ich Leon genauso wenig wie du. Aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass es dir gut tun würde.' Mit diesen Worten kraulen seine Finger noch einmal mein Haar, bevor er aufsteht, um das Zimmer zu verlassen. Im Türrahmen dreht er sich noch einmal zu mir um. Er schmunzelt und kramt dabei in seiner Hosentasche. Kurz darauf wirft er mir etwas zu. 'Vorsichtshalber. Du weist ja, nie OHNE.' Dann verlässt Dominic das Arbeitszimmer.
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Ich schaue nach was meine Hände gefangen haben. Ein kleines Notpäckchen Kondome. Typisch Domi. Ich muss lächeln. Er macht sich doch tatsächlich Sorgen um mich, als ob ich nicht genau weiß wie wichtig es ist, sich zu schützen!
Ich lege das Päckchen zu meinem Portemonnaie, damit ich es nachher nicht vergesse. Anschließend ziehe ich mich an.
Eigentlich nicht besonders auffällig: Eine enge Jeans und ein schwarzes enges Hemd.
Nun noch etwas Make-up auflegen, natürlich nur ein paar Unreinheiten abdecken, sonst nichts.
Dann muss ich noch einmal ins Bad, um meine Haare zu föhnen und natürlich Parfum aufzulegen. Fertig.
Viel zu früh, es ist erst 21 Uhr.
Eigentlich würde ich jetzt noch dafür Sorgen etwas in den Magen zu bekommen. Schließlich bin ich ja nun nicht gerade sehr Trinkfest und da hilft es, vorher noch etwas zu Essen. Aber ich möchte nur ungern noch so einen Kommentar von Domi aufgedrückt bekommen. Also krame ich in meinem Schrank, ob sich noch Süßigkeiten finden lassen. Ich finde nicht wirklich viel: Ein Schokoriegel, ein paar Chipsreste und die paar Schokodrops die noch übrig sind. Okay, das muss dann wohl genügen, denn als alles aufgegessen ist, spüle ich alles mit Cola runter. Tja, Kalorien pur. Als ich gerade die Überreste im Papierkorb verstaut habe, klingelt es an der Tür.
Erwartet Domi jemanden?
Ich lausche an meiner Tür und höre die Dominic die Haustür öffnet. Er scheint irgend wen übermütig zu begrüßen und ein paar Worte im Flur zu wechseln. Gelächter nähert sich meiner Tür und ich springe zum Sofa rüber und kralle mir eine Zeitschrift. Die Tür wird geöffnet Domi kommt grinsend herein und hat doch tatsächlich Leon im Schlepptau.
'Hey', platzt es aus mir heraus. Aus irgendeinem Grund freue ich mich wahnsinnig ihn zu sehen. Dabei ist unsere letzte Begegnung doch nur ein paar Stunden her.
'Hey', kommt es auch von Leon. 'Sorry, ich bin etwas früh dran. Irgendwie ist mir zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen.' Er wirkt irgendwie hilflos und niedlich, wie er das so sagt.
'Ist doch kein Ding. Ich war eh schon soweit fertig', antworte ich ihm.
Domis grinsen ist nur noch breiter geworden und als er mich ansieht kommt es wie aus der Pistole geschossen: 'Ich lass euch zwei Hübschen dann mal allein.' Oh er findet uns beide hübsch. Aber ich finde ja auch Leon und Domi hübsch und anziehend.
Nachdem Dominic das Zimmer verlassen hat, bemerke ich dass auch Leon lächelt. Unsere Blicke haften förmlich aneinander.
Ob es ihm genauso geht wie mir?
Es ist jedenfalls eine knisternde Spannung im Raum.
Ich versuche diese ein wenig zu unterbrechen: 'Dann zeig mal was du angezogen hast.'
Das waren wohl nicht ganz die passenden Worte, um die Spannung zu lockern, denn ich habe eher das Gefühl alles nur noch schlimmer gemacht zu haben. Leon reagiert schnell und zieht seine weite Daunenjacke aus. Wie ich es mir gedacht habe, ein schlabber T-Shirt und eine viel zu weite Jeans.
Das Knistern ist weg, bei so einem Outfit.
Ich schüttle den Kopf. Leon zieht die Augenbrauen hoch und macht eine Schnute.
'Tut mir Leid, aber das geht gar nicht', sage ich tröstend zu ihm.
'So schlimm?' fragt Leon. Dabei macht er so ein trauriges Gesicht, dass ich ihn erst einmal umarmen muss. Irgendwie zieht er mich magisch an.
'Halb so wild. Aber ich hab bestimmt was besseres. Mal schauen ob es dir passt', sage ich zu Leon während ich die Umarmung löse und mich auf der Suche nach der Richtigen Kombination mache.
Kurz darauf reiche ich Leon ein stylisches Hemd. Er zieht auch gleich sein T-Shirt aus, wo mir doch glatt die Spucke weg bleibt.
Habe ich gerade gemeint, dass die knisternde Spannung futsch ist? Dann ist sie spätestens jetzt wieder in vollem Gange.
Wahnsinn, solche Bauchmuskeln hätte ich auch gern. Ich merke erst, dass mein Blick zu lange verweilt, als Leon einen kleinen Kommentar abgibt: 'Ich kann auch so gehen?' Dabei grinst er so, als würde er gleich über mich her fallen.
'Nein, nein, schon gut. Zieh das Hemd an. Es ist eh viel zu kalt draußen', versuche ich mich der Situation zu entziehen. Doch Leon denkt gar nicht daran die Sache abzuhacken und kommt mir gefährlich nahe. 'Wir müssen nicht gehen. Wir können auch hier bleiben', kommt es spitzbübisch von ihm. Für einen Moment weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Schließlich habe ich es mir ja irgendwie schon gewünscht. Aber nicht so. Ich drücke Leon jetzt auch die Hose in die Hand und verlasse geschwind den Raum, mit den Worten: 'Wenn ich wieder komm, bist du angezogen!'
Puh, das war knapp.
Ich atme auf, als die Tür hinter mir ins Schloss fällt.
Wovor habe ich eigentlich Angst?
Ich benehme mich ja so, als hätte ich so etwas noch nie gemacht.
Wie eine Gott verdammte Jungfrau.
Um einen klaren Verstand zu bekommen, schüttle ich erstmal kräftig den
Kopf, um mich anschließend erst einmal in die Küche zu begeben.. Dort will ich schauen, was noch an Alkohol da ist. Dort sitzt Domi am Tisch und telefoniert. Er hat sich bereits am Alkoholvorrat bedient, was ich daran sehe, dass ein volles Glas direkt neben ihm steht. Er nickt mir kurz zu und widmet sich dann wieder seinem Gespräch.
Okay, viel ist ja nicht mehr da.
Aber halb so wild.
Vielleicht auch besser so, schließlich lässt Alkohol bekanntlich Hemmungen fallen.
Nachdem ich ein Tablett mit zwei Gläsern und den fast leeren Flaschen vorbereitet habe, genehmige ich mir noch einen Schluck aus Domis Glas. Domis Blick ist mir sicher und er beendet rasch sein Telefonat.
'Dir ist schon klar, dass das mein Glas ist', zischt er zähneknirschend. 'Steht da irgendwo dein Name', scherze ich zurück.
'Sehr witzig. Was ist wenn ich jetzt Herpes kriege?' fragt Domi mich mit gespielt ernster Miene.
'Dann weist du ja, wer Schuld ist. Und kannst mich zur Strafe anstecken', necke ich ihn.
'Gut, dann erledigen wir das aber gleich', kommt es zurück.
Er nimmt einen großen Schluck aus dem Glas, steht von seinem Stuhl auf und kommt mit Kussmund direkt auf mich zu. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und laufe vor Domi weg.
Erst rundherum um den Küchentisch.
Links herum.
Dann Rechts herum.
Das alte Spiel.
Zwischendurch schnappe ich mir noch einmal Domis Glas und trinke es fast leer. Dominics Blick spricht Bände und er nickt mir kräftig zu: 'Das bedeutet Krieg.' Wir müssen beide Lachen und die Jagd geht weiter. Ich renne durch den Flur, wo mich Domi fast am Hemd erwischt, da ich wegen meiner Socken wegrutsche. Ich schaffe es, mich im letzten Moment zu fangen und hechte in Domis Zimmer, da meins ja belegt ist. Kaum angekommen, hüpfte ich aufs frisch gemachte Bett.
'Du legst es wirklich drauf an Mein Kleiner', wettert Domi.
Mir entlocken diese Worte nur ein Glucksen. So vergnügt war ich lange nicht mehr. Dominic macht sich bereit, um auf mich zu zuspringen. Und als ich gerade weg will, erwischt er mich doch glatt. Da liegen wir nun Mitten auf seinem Bett und Domi versucht mich krampfhaft zu küssen.
Bis auf einmal ein lautes Räuspern unser Tun unterbricht.
Leon steht im Türrahmen.
Erwischt!
Wie sieht die Situation für einen Zuschauer wohl aus?
Ich könnte mich Ohrfeigen, dass ich mich gerade jetzt dazu verleiten lassen habe.
Domi benimmt sich auch so, als hätten unsere Eltern, uns gerade bei wer weiß was erwischt. Er rutscht Wortlos von mir herunter und bleibt zerknittert auf der Bettkante sitzen.
Ich suche noch nach den passenden Worten, um alles zu erklären, als Leon das Wort erhebt: 'Ihr scheint ja echt Spaß zu haben', grinst er.
'Ist es besser so?' Mit diesen Worten dreht er sich einmal um sich selbst und lächelt mich an.
Wie jetzt? Das war`s?
'Ja...klar!...Viel besser', stottere ich zurecht.
'Willst du jetzt noch weg gehen oder soll ich euch lieber allein lassen', fragt mich Leon. Domi und ich schauen uns mit hochrotem Kopf an.
'Das war doch nur Spaß', versucht Domi alles zu erklären.
'Sicher, das weiß ich doch', grinst Leon.
Okay. Ich glaube, er hat da etwas falsch verstanden. Aber egal.
Ich springe auf und versuche das Geschehene zu überspielen. Ich begebe mich in die Küche und hole das vorbereitete Tablett. Anschließend gehe ich wieder in mein Zimmer. Leon kommt mir nach und mixt schon gleich die Reste vom Alkohol zusammen.
Und das soll schmecken?
Na gut. Prost!
Als wäre nichts gewesen klirren die Gläser zur Bruderschaft und wir setzen zum Kuss an.
Nur ein Bussi, wie sich das gehört. Dennoch kriege ich einen kleinen Vorgeschmack auf das, was vielleicht noch kommen mag.
Leons Lippen sind weich und schmecken süß, so gar nicht nach dem, was wir getrunken haben.
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Und vor allem nicht nach Zigaretten.
Also doch kein Raucher.
Ich lecke über meine Lippen und lechze nach mehr, beherrsche mich aber.
Stattdessen presse ich meine Lippen fest aufeinander und nehme schnell noch einen Schluck von meinem Gesöff. Anders kann man dieses Gebräu kaum bezeichnen.
Leon hat ein weiches Lächeln auf den Lippen und verfolgt jede meiner Bewegungen. Ich trinke nun auch den letzten Schluck aus meinem Glas und schüttle mich heftig, da dieser einen bitteren Nachgeschmack hat.
Igitt, da will ich lieber noch mehr von diesem süß schmeckenden Kuss.
Leon hat wohl ähnliche Gedanken und fragt mich frech: 'Soll ich vielleicht noch mehr Klamotten ausprobieren?' Dabei hat er so ein süßes Grinsen auf den Lippen, dass ich schon daran denke, diese Frage zu bejahen.
Doch Domi unterbricht uns zum Glück. Er klopf an die nicht ganz geschlossene Tür, hat wohl Angst zu stören und kommt nach kurzem zögern ins Zimmer.
Er hat sich umgezogen, was verdammt gut aussieht.
Ich liebe diese Jeans, die betont seinen knackigen Hintern.
Oben rum trägt er eine weiße Sweat Jacke mit Kapuze.
Hat er die neu?
Wenn ich die Wahl hätte würde ich lieber Domi daten, aber dafür ist es jetzt wohl schon zu spät.
Als ich mit meiner Musterung fertig bin, schaue ich Domi fragend an.
Besagter hat ein breites Grinsen aufgelegt und sagt zu uns: 'Ich bin dann mal weg. Amüsiert euch gut.' Dann geht er aus dem Zimmer und gleich darauf hört man die Wohnungstür zufallen.
Ein Schauer läuft über meinen Rücken.
Man könnte eine Stecknadel fallen hören, so ruhig ist es auf einmal.
Ich werde unruhig.
Jetzt bloß keinen Fehler machen.
Als ich meinen Blick zu Leon wandern lasse, schaut dieser mich auch gerade an. Es kommt mir vor, als würde genau in diesem Moment ein Blitz durch meinen Körper sausen. Wir sind wie versteinert und starren uns eine ganze Zeit an. Dann macht Leon einen kleinen Schritt auf mich zu.
Was nun?
Wie soll ich mich verhalten?
Will ich es überhaupt?
Bevor ich jedoch reagieren kann, hat Leon schon seine Hände an meinen Oberarmen platziert, zieht mich an sich ran und küsst mich.
Wieder diese warmen weichen Lippen, die so verdammt süß schmecken. Ich dulde seinen Annäherungsversuch.
Warum auch nicht. Schließlich finde ich ihn sehr sympathisch.
Seine Zunge streicht zart über meine Lippen und ich gewähre ihr Einlass.
Sie ist ganz heiß und jetzt merke ich auch wo der süße Geschmack her kommt.
Ein Kaugummi.
Wie unromantisch.
Um nicht zu sagen ekelig.
Ich versuche ihn sanft von mir zu drücken. Was mir nach kurzer Gegenwehr auch gelingt. Um nicht unhöflich zu wirken, weise ich Leon daraufhin, dass es schon spät ist und wir doch langsam los sollten. Dieser schaut mich etwas niedergeschlagen an, nickt dann aber zustimmend.
Wir nehmen also unsere Jacken, ziehen im Flur noch unsere Schuhe an und machen uns dann auf den Weg.
Als wir unten auf der Straße sind, weiche ich Leons Versuch meine Hand zu nehmen gekonnt aus.
Nicht das ich etwas dagegen hätte in der Öffentlichkeit Händchen zu halten. Aber da noch nichts zwischen uns Fest steht und ich mir auch noch immer nicht schlüssig darüber bin, ob ich das wirklich möchte, läuft so etwas einfach nicht.
Ich stecke also meine Hände in die Jackentaschen.
Passt auch, da es nun nicht gerade warm ist.
Dort spüre ich doch tatsächlich eine Schachtel Zigaretten. Richtig, ich hatte ja zwei Schachteln gekauft, fällt es mir plötzlich wieder ein. Und da ich immer ein Feuerzeug dabei habe, falls Domi mal seines vergessen hat, zünde ich mir auch gleich eine an. Das brauche ich jetzt einfach.
'Du rauchst', kommt es schockiert von Leon.
'Hin und wieder', gebe ich Auskunft.
'Und wieso dann überhaupt? Dann kannst du es doch auch sein lassen. Für deine Gesundheit wäre es besser', erhebt Leon seine Einwände.
Ich verdrehe genervt die Augen, das hat mir gerade noch gefehlt.
Um einen Streit zu umgehen, drücke ich die Zigarette an einer Wand aus und schmeiße sie in den nächsten Mülleimer.
Als ob das jetzt so schlimm war.
Viele Rauchen doch.
Und wenn ich es nur hin und wieder mache, ist es doch längst nicht so schlimm, als wenn ich es immer machen würde.
Aber ich glaube, der eigentliche Grund ist Domi. Er raucht ja nun schon seit Jahren und deswegen habe ich das Gefühl, wir sind uns näher, wenn ich auch ab und an eine rauche. Außerdem kommt man sich so öfters mal näher. Ich muss dabei an unsere Verfolgungsjagd von heute Nachmittag denken und ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht.
Den restlichen Weg zum Club schlendern wir wortlos nebeneinander her.
Die Stimmung wird schlagartig besser, als wir bekannte Leute im Club treffen, mit denen wir ins Gespräch kommen.
Ich bestelle mir ein Bier.
Leon nimmt einen Cocktail.
Bei der Musik haben wir auch ganz gegensätzliche Geschmäcker.
Ich mag es eher poppig. Es muss Schwung und Rhythmus drin stecken. Leon hingegen mag es eher ruhig. Würde mich nicht wundern, wenn er mir gleich erzählt, dass er auf Classic steht.
Außerdem bin ich von seiner flippigen Art von Minute zu Minute genervter. Um so mehr er trinkt, des so unruhiger wird er. Das ist jetzt schon sein fünfter Cocktail, den er da schlürft.
Wir passen einfach nicht zusammen, egal wie gut er aussieht und wie nett er ist, wir sind einfach zu verschieden.
Bloß wie werde ich Leon wieder los, ohne gleich unhöflich zu wirken?
Wie es der Zufall will, fragt mich ein Bekannter, der mit uns am Tisch sitzt, ob wir mit rüber in die Diskothek gehen.
Dort ist es meist brechend voll und es wäre die Gelegenheit sich aus den Augen zu verlieren. Also willige ich ein.
Und nachdem ich meine und auch Leons Getränke bezahlt habe, ziehe ich Besagten am Arm hinter mir her. Leon freut sich und hüpft wie ein kleines Mädchen von einem aufs andere Bein.
'Wo gehen wir jetzt hin?' will er neugierig wissen.
'Warts ab', erwidere ich.
Den Eintritt bezahlt jeder für sich, als Leon auf einmal aufschreit: 'Ich hab meine Getränke gar nicht bezahlt.' Er will schon kehrt machen, als ich ihn festhalte.
'Ich habe alles bezahlt. Bist von mir eingeladen', beruhige ich Leon.
'Och, wie süß von dir', mit diesen Worten schlingt Leon beide Arme um mich und ich hab Mühe die wieder los zu werden. Aber so gab es wenigstens eine Abschiedsumarmung, denn nur wenige Minuten später haben wir uns tatsächlich verloren.
Das muss gefeiert werden, weshalb ich mich erst einmal auf direktem Weg zur Bar begebe.
Als ich mein Bier bekomme, setzte ich die Flasche an und leere sie in einem Zug.
Das merk ich jetzt aber.
Ich hätte doch mehr essen sollen.
Dann erspähe ich plötzlich Leon, der genau auf mich zu kommt, und ich beschließe: Nichts wie weg hier!
Also begebe ich mich in die Menge, wenn auch auf wackeligen Füßen.
Am Besten wäre es ja wenn ich die Diskothek verlasse, doch vorher muss ich dringend noch wohin. Mit dem Druck auf meiner Blase schaffe ich es unmöglich nach Hause. Ich peile die neuen Toiletten an und sehe wie verdammt voll es dort ist. Zum Glück weiß ich, dass die alten Toiletten noch benutzt werden können. Und nur die Wenigsten wollen da hin. Alle möchten den neuen Luxus genießen. Aber mir ist es egal. Immer noch besser als draußen hin zu machen.
Ich kämpfe mich also zu den alten Toiletten durch. Dort angekommen trennt mich nur noch ein langer Korridor von meiner Erleichterung.
Das Licht flackert.
An..............aus....an...aus..............an...
Ich fühle mich wie in einem schlechten Horrorfilm und taste mich zur Sicherheit an der Wand entlang. Was meinem Kopf auch ganz gut tut. Mittlerweile dreht sich schon alles. Warum kann ich auch nicht so viel vertragen?
Überraschend taucht vor mir ein knutschendes Pärchen auf, denen ich gerade noch ausweichen kann.
Die zwei sind wohl genauso erschrocken wie ich und machen sich schnell aus dem Staub.
Hab sie wohl verschreckt.
Endlich komme ich bei den Toiletten an.
Dort ertappe ich einen großen Mann beim Onanieren.
Der ebenfalls das Weite sucht.
Bevor noch mehr düstere Gestalten auftauchen, erleichtere ich mich schnell.
Die Spülung funktioniert nicht richtig und als ich mir die Hände waschen will, kommt nur braunes Wasser.
Okay, dann eben ohne.
Ich will ja eh nach Hause.
Als ich aufschaue, fällt mir auf, dass die meisten Spiegel fehlen und die noch vorhandenen kaputt sind. Kein Wunder, dass hier niemand hin gehen will.
Ich schaue in einen zerbrochene Spiegel und merke wie fertig ich aussehe. Ich schwöre, nie wieder Alkohol!
Für einen Moment halte ich mich am Türrahmen fest, bevor ich mich torkelnd auf dem Weg Richtung Tanzfläche mache.
Das Licht flackert noch immer.
Ich wandere wieder stützend an der Wand entlang.
Das Licht am Ende des Korridors scheint mir so unendlich weit weg.
Als mich plötzlich jemand an der Schulter herumreißt und gegen die Wand drückt. Erschrocken schließe ich reflexartig die Augen. Und spüre einen Druck an meinem Körper, der nun noch fester an die Wand gepresst wird. Oder ist er nur schwer wegen des Alkohols? Als ich es endlich schaffe meine Augen zu öffnen, blicke ich in ein bekanntes Gesicht.
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Ich habe ihn gar nicht bemerkt.
Wo kommt er denn so plötzlich her?
Und was will er von mir?
'Na, lang nicht gesehen', kommt es mit einem erschreckenden Unterton von Kai. 'Wo hast du denn deinen Aufpasser gelassen', fügt er noch hinzu.
Ich fange an zu zittern und bringe kein Wort über die Lippen.
Kais Griff wird jetzt noch fester und ich bemerke wie sich seine eine Hand auf Wanderschaft begibt. Er streicht über meine Brust und tastet sich dann hinab zu meinem Bauch. Jetzt wache ich auf und protestiere heftig: 'Nein...nicht....lass das!'
Ich schaue nach links und nach rechts, doch es ist Niemand in Sichtweite. Rufen würde bei der lauten Musik auch zwecklos sein.
Kai lacht düster und lässt seine Hand meinen Oberschenkel rauf gleiten.
Ich versuche krampfhaft mich loszureißen, jedoch komme ich wohl kaum gegen einen so starken Kerl an.
Vom Kopf her habe ich mich schon meinem Schicksal ergeben, als plötzlich jemand Kai zu Boden wirft. Im flackernden Licht bekomme ich nicht mit wer das ist. Ich sehe nur, dass mein Retter ein schwarzes T-Shirt trägt oder kommt es mir nur so vor, wegen des Horrorlichts?
Im ersten Moment stehe ich wie versteinert da, will mich ja bewegen, schaff es aber nicht. Ich hab eine Heiden Angst und will einfach nicht wissen, was da weiter passiert. Als ich es schaffe meine Beine wieder zu bewegen, nehme ich diese so gut es geht in die Hand und habe auch bald den Durchgang zur Tanzfläche erreicht. Dort tobt der Bär. Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was da gerade passiert ist. Als ich mich umdrehe und einen Blick zurück in den Korridor werfe, ist nichts mehr zu sehen. Vielleicht habe ich das alles nur geträumt oder es liegt an dem Licht, dass ich nichts erkenne.
Egal, ich muss jetzt raus an die frische Luft.
Ich bahne mir meinen Weg durch die Menge und komme heil am Ausgang an.
Draußen angekommen lehne ich mich gegen die Wand und hole tief Luft, was nicht wirklich hilft, denn ich muss mich übergeben.
Dann sacke ich runter und bleibe erst einmal sitzen.
Mann bin ich fertig.
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich meine Jacke vergessen habe, denn es ist verdammt kalt.
Ich zittere und schwindelig ist mir auch immer noch.
Ich sollte zumindest noch meine Jacke holen, bevor ich mir ein Taxi bestelle. Zu Fuß schaffe ich es niemals bis nach Hause.
Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Das kann doch nicht, so extrem vom Alkohol sein.
Im nächsten Augenblick höre ich Sirenen, die näher kommen. Ein Krankenwagen und zwei Polizeiautos halten vor der Diskothek. Ich zucke zusammen. 'Also war es doch kein Traum', sage ich wie in Trance zu mir selbst.
Die Polizisten und Sanitäter stürmen in die Räumlichkeiten und hinterlassen bei mir einen bitteren Nachgeschmack. Denn nun erinnere ich mich , dass am Eingang gar keine Securities mehr standen, als ich raus gegangen bin.
Habe ich denn so lange zum Eingang gebraucht?
Und wer war mein Retter?
Wie konnte ich ihn nur zurück lassen, denn gegen Kai hat man doch keine Chance.
Ich bin ein Feigling, ein Gott verdammter Feigling.
Ich hätte zumindest Hilfe holen müssen!
Mein Kopf brummt immer noch und ich halte mir die Hände vor den Ohren. Es dauert scheinbar eine Ewigkeit bis etwas passiert.
Ich versuche aufzustehen, was mir beim Dritten Versuch dann auch gelingt. Um dann ein paar Schritte nach vorne zu stolpern und mich an einem Geländer festzuhalten. Die Sicht von hier ist besser, denn von hier aus kann ich wenigstens den Eingang überblicken.
Als erstes kommt Kai raus und wird tobend von drei Polizisten abgeführt.
Ich schaue mir das Schauspiel skeptisch an, bis er im Wagen verstaut ist.
Wie kann jemand nur so durchdrehen? Er sollte doch wissen, dass das alles nur noch schlimmer macht.
Nun fällt mein Blick wieder zum Eingang, wo eine dunkle Gestalt auf mich zu kommt. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Meine Hände sind ganz feucht, obwohl mir doch eigentlich kalt ist.
Meine Angst lässt erst nach, als ich im Mondschein ein dunkles T-Shirt erkenne.
Mein Retter?
Sollte ihm wirklich nichts passiert sein?
Erst als er fast bei mir ist, erkenne ich wer er ist.
Er trägt etwas weißes in der Hand.
Eine Sweat Jacke.
'Domi', schluchze ich und falle ihm weinend um den Hals.
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'Aua....Vorsichtig', krächzt dieser.
'Bist du etwa verletzt?' frage ich besorgt. Kein Wunder bei dem Muskelmann.
Wie konnte er nur so leichtsinnig sein.
Er wollte mich beschützen.
Ach Domi.
'Ach was, das geht schon. Halb so wild', erwidert Domi.
'Du lässt dich sofort untersuchen', befehle ich.
'Das wurde bereits gemacht. Sind nur Prellungen. Mario sieht da schon schlimmer aus', erklärt Domi mir.
'Mario.....?' frage ich. 'Wer zum Teufel ist Mario?'
Domi muss lachen, doch verzieht gleich darauf sein Gesicht und hält sich die eine Seite. 'Ja, Mario. Oder glaubst du ich wäre alleine gegen Kai angekommen? Es ist immer gut kräftige Männer zu kennen', erläutert Domi mir den Zusammenhang mit dem Namen.
Komisch ich habe gar keinen Zweiten Retter bemerkt. Doch nun fällt mir auf, dass jemand auf einer Trage zum Krankenwagen gebracht wird.
Dominic hat meinen Blick bemerkt und beruhigt mich: 'Er ist nicht schwer verletzt. Mach dir keine Sorgen.'
'Ich muss mich bei ihm bedanken', stelle ich fest.
'Okay, dann komm mein Kleiner. Dann können die Sanitäter dich auch gleich mal ansehen', mit diesen Worten legt Domi den Arm um mich und bugsiert mich in Richtung Krankenwagen. Dann wird mir plötzlich schwarz vor Augen.
….
Es ist alles dunkel.
Ich höre Stimmen.
Aber die sind so weit weg.
So unendlich weit weg.
Ich versuche krampfhaft die Augen zu öffnen.
Sie sind schwer und brennen irgendwie.
Als ich es endlich schaffe, sieht alles verschwommen aus und ich komme mir vor wie im Nebel.
Erst langsam werden die Umrisse klar und die Stimmen kommen näher.
Es spricht mich jemand an, aber ich kann die Stimme nicht zuordnen.
Mein Hals ist trocken und kratz.
Ich versuche es kann aber nicht antworten.
Meine Lippen sind ganz hart und kleben aneinander.
Als ich meinen Mund öffne, reißen sie ein und das tut höllisch weh.
Jemand in einem weißen Kittel gibt mir Wasser. Ich fühle mich, als wäre ich stundenlang in der Wüste unterwegs gewesen, solch einen Durst habe ich. Leider wird mir das Glas gleich nach einem Schluck wieder weggenommen.
Und dann wieder diese Stimme: 'Immer schön langsam. Sie dürfen nicht zu viel auf einmal.'
'I.......ch.....ich.....kaaaaa......kann.......', versuche ich die ersten Worte zu bilden. Dann schlucke ich kräftig und versuche es erneut
Ich.......kaaann............nichts sehen', krächze ich.
Nun bekomme ich auch noch Augentropfen.
'Gleich wird es besser', sagt wieder diese Stimme.
Tatsächlich erkenne ich mit jedem Blinzeln mehr und das Brennen lässt auch endlich nach.
Ich schaue in ein freundliches Gesicht, aber den Mann kenne ich nicht.
Als ich weiter um mich blicke, nehme ich karge, weiße Wände war. Ich bin wohl im Krankenhaus und das vor mir müsste dann ein Pfleger sein.
Es ist ein kleines Zimmer. Ein Schrank, oben hängt ein Fernseher. Ein Einzelzimmer scheinbar.
Als ich Richtung Fenster schaue, nehme ich eine weiter Person wahr.
Dominic. Er hat sich die ganze Zeit über ruhig verhalten.
'….Domi...', bringe ich, mit immer besser werdender Stimme hervor.
Er kommt auf mich zu und setzt sich auf die Bettkante.
Der Pfleger nickt zustimmend und sagt: 'Ich lass sie dann mal allein. Wenn noch etwas ist, sie finden mich auf dem Gang.' Dann verlässt er das Zimmer.
Ich schaue nun in Domis Gesicht. Er sieht sehr besorgt aus und ein wenig blass ist er auch. Mir fällt auf, dass er andere Kleidung trägt.
Eine Träne rollt über sein Gesicht und dann schmiegt sich ein kleines Lächeln um seine Lippen.
'Was ist passiert?' möchte ich schließlich von Dominic wissen. 'Ich kann mich nur noch erinnern wie mir schwarz vor Augen wurde', füge ich hinzu. Domi schaut mir direkt in die Augen, sein Blick ist ernst und wirkt irgendwie benebelt.
Er schluckt kräftig, bringt aber kein Wort hervor.
'Nun antworte doch endlich. Ich muss wissen was passiert ist', flehe ich ihn an.
Nach einer für mich endlos erscheinenden und erschreckenden Stille erhebt Domi endlich das Wort: 'Mein Kleiner, du hast geschlafen.'
'Geschlafen?' ich lasse das Wort auf der Zunge zergehen. Drehe und wende es. Aber ich werde nicht schlau daraus.
'Wie, geschlafen?' frage ich nun.
'Du hast geschlafen und bist nicht wieder aufgewacht', schluchzt Domi.
'Was?' ich verstehe immer noch nichts.
'Du bist in Ohnmacht gefallen......... Und dann hast du geschlafen......und bist nicht mehr aufgewacht', kommt es stockend von Dominic.
'Ohnmacht? Geschlafen? Nicht mehr aufgewacht? Bitte Domi, nun erzähl mir doch endlich was genau passiert ist. Ich werde ja noch wahnsinnig', bettle ich nun.
Domi wischt sich die Tränen mit dem Ärmel weg, holt tief Luft und beginnt dann zu erklären was geschehen ist: 'Also....Als wir draußen waren und zum Krankenwagen wollten, bist du auf einmal in einen Armen zusammengebrochen. Die Sanitäter kamen gleich rüber und haben dich auf eine Trage gelegt.' Domi gibt ein wimmern von sich und wischt sich erneut auftretende Tränen weg, bevor er weiter spricht. 'Sie sagten zu mir, es wäre bestimmt der Schock. Erst später im Krankenhaus haben sie festgestellt, das Kai dir etwas in den Drink gemischt haben muss. Und das schlimmste daran war, dass es eine Überdosis war, weshalb du in ein künstliches Koma versetzt wurdest.'
Mir stockt der Atem. Ich kann das alles gar nicht glauben.
Drogen?
Koma?
Oh mein Gott, wie schrecklich!
Aber dann habe ich doch noch eine Frage an Domi: 'Und wie lange lag ich im künstlichen Koma?'
'Hör bloß auf. Ich dachte schon, du willst gar nicht mehr aufwachen. Als sie dich zurück holen wollten, wachtest du einfach nicht auf. Ich war so besorgt um dich...habe Tag und Nacht an deinem Bett gewartet, dass du aufwachst', mit diesen Worten bricht Dominic weinend an meinem Bett zusammen. Er verschränkt die Arme und vergräbt seinen Kopf darin und sein bitterliches Weinen lässt auch mir Tränen in die Augen schießen.
'Ist ja gut.........beruhige dich doch.........jetzt bin ich doch wach', versuche ich ihn zu trösten, wobei ich über seine Schulter streichle und mich ein wenig über ihn beuge. Ich nehme Domi erst einmal so fest ich kann in die Arme, was nicht so einfach erscheint, da ich doch noch ziemlich geschwächt bin.
Als das Schluchzen ein wenig nachlässt, greife ich zu meinem Nachtschrank rüber, um nach Taschentüchern zu suchen und stoße auf so viele Sachen. Domi hat alles für mich her gebracht: Jede Menge CDs, seinen CD Player, Bücher, Zeitschriften und jede Menge Süßigkeiten, alles was das Herz begehrt. Auch Taschentücher lassen sich schnell finden.
Er muss sich wirklich große Sorgen um mich gemacht haben.
Ob er doch mehr für mich empfindet?
So kenne ich ihn gar nicht, er ist so verletzlich, wobei ich doch immer der weichere von uns Beiden bin.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht reiche ich Domi ein Tempo.
'Hier.......Und wie lange habe ich denn nun geschlafen?' will ich unbedingt wissen.
Domi schnäuzt sich und nachdem er sich einigermaßen beruhigt hat, antwortet er: 'Du lagst nur wenige Tage in Koma, da die allergische Reaktion schnell abgeklungen ist und dann hast du noch fast 3 Wochen geschlafen. Ich wollte dich einfach nicht alleine lassen.'
Ich bin geschockt.
'Trotzdem verstehe ich nicht wie Drogen in mein Bier gekommen sein sollen schließlich habe ich aus der Flasche getrunken und die in einem Zug leer gemacht', erzähle ich Dominic.
Domi starrt mich ungläubig an, doch dann nickt er und stellt fest: 'Dann muss jemand Kai geholfen haben. Erwähne das bloß, wenn die Polizei kommt.'
'Polizei', platzt es aus mir heraus.
'Natürlich die Polizei. Kai wollte dich ausnocken und vergewaltigen oder was glaubst du warum er dich unter Drogen gesetzt hat? Nur gut, dass alles nicht so gekommen ist. Gar nicht auszudenken was mit dir passiert wäre, wenn die Sanitäter nicht gleich vor Ort gewesen wären oder wenn ich nicht beobachtet hätte, dass Kai dir gefolgt ist. Deswegen bin ich dir ja gleich hinterher. Mit Mario im Schlepptau, habe ich aus sicherer Entfernung erst einmal nur beobachtet, was Kai überhaupt vor hat. Doch als er dir an die Wäsche wollte, brannten bei mir die Sicherungen durch und ich bin auf ihn los', kommt es von Domi.
Ich nicke zustimmend: 'Mein Retter.'
Jetzt lächelt Domi wieder: 'Ich habe doch gesagt, dass ich auf dich aufpasse!'
Ich schlinge die Arme um meinen besten Freund, meinen Retter, meine heimliche große Liebe, halte ihn fest, genieße seine Wärme und seinen Geruch, als plötzlich ein Klopfen die angenehme Stimmung unterbricht.
Die Polizei, wer auch sonst?
Die könnten doch wenigstens warten, bis man richtig da ist. Kaum ist man aus dem Koma erwacht, sind sie auch schon vor Ort. Ich komme mir vor wie in einem schlechten Krimi.
Zwei Beamte betreten mein Krankenzimmer und stellen sich kurz vor: Herr Schmidt und Herr Wichtel.
Bei dem zweiten Namen muss ich kichern, räuspere mich jedoch gleich und versuche mich wieder zu fangen.
Beide sind groß und gut aussehend, ob die Beiden wohl hetero sind?
Natürlich haben sie fragen zum Tathergang und Domi muss den Raum verlassen. Ich lasse ihn ja nur ungern gehen, habe aber wohl keine andere Wahl.
Ich gebe alles so gut es geht wieder und erwähne natürlich auch, das mit dem Bier.
Ich bin müde und kaputt, mir ist alles zu viel.
Am Liebsten wäre es mir, wenn die Polizisten gehen und mich mit Domi allein lassen würden.
Die Beamten lassen sich nach einigen bitten, dazu überreden am nächsten Tag die restlichen noch offenen Fragen zu klären. Ich atme tief durch und mache gedanklich drei dicke rote Kreuze, als ich die Tür hinter den beiden zufällt.
Gleich darauf steht Domi wieder im Zimmer, er muss draußen nur darauf gewartet haben, dass die Polizisten den Raum endlich verlassen.
'Alles okay', will er von mir wissen.
Ich schüttle den Kopf und strecke die Arme zu ihm aus.
'Ich kann nicht mehr', antworte ich.
Domi kommt meiner Geste gerne nach und setzt sich zu mir aufs Bett. Er nimmt meine Hände und legt sie in seine.
Seine Hände sind so schön warm, das tut richtig gut.
'Das wird schon. Es ist halt im Moment ein bisschen viel auf einmal. Aber ich bin doch da mein Kleiner', lächelt er.
Aber das meine ich doch gar nicht.
Ich muss es ihm sagen!
Einen perfekteren Moment gibt es nicht.
'Domi...hör mal...', bringe ich irgendwie hervor.
'Mach dir keine Sorgen. Ich sagte doch bereits ich passe auf dich auf', unterbricht mich Domi.
'Das weiß ich doch. Aber ich will dir was anderes sagen...', versuche ich zu erklären.
'Was ist denn los? Du klingst so komisch', stellt Domi nun fest.
Ich kann das doch nicht, ich lasse es einfach, ich mach nur alles kaputt was zwischen uns ist.
Beschämt schaue ich zu Boden.
'Ich möchte jetzt gerne schlafen', sage ich dann.
'Schlafen? Ja natürlich', kommt es enttäuscht von Dominic. 'Dann lass ich dich mal allein.'
'Nein...bitte...geh nicht', flehe ich.
Ich drücke dabei fest seine Hände und dann macht sich mein Mund auf einmal selbstständig: 'Ich brauche dich doch...Ich liebe dich...Und ich will dich auf gar keinen Fall verlieren!'
Oh nein, was habe ich getan.
Domi schaut mich wie versteinert an.
Sein Blick lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen.
Doch dann steht er auf und verlässt den Raum.
Einfach so, ohne ein Wort zu sagen.
Ohne eine weiter Geste.
Ich lasse mich zurück in mein Kissen fallen und Tränen laufen über meine Wangen.
Was soll ich nur machen?
Warum habe ich ihm das nur gesagt?
Hätte ich doch meine verdammte Klappe gehalten.
Kurze Zeit später geht die Tür auf und der behandelnde Arzt kommt herein. Er redet mit mir und untersucht mich, doch ich zeige keine Reaktion, viel zu sehr kreisen meine Gedanken um Dominic. Bevor der Arzt geht, meint er noch ich solle versuchen etwas zu schlafen, schließlich bräuchte mein Körper etwas Zeit sich an alles zu gewöhnen.
Sobald die Tür wieder zu ist, schließe ich die Augen und drifte tatsächlich ins Land der Träume.
Warme Sonnenstrahlen kitzeln mich im Gesicht, ist es tatsächlich schon Morgen?
Ich blinzle der Sonne entgegen und erblicke einen Strauß Sonnenblumen, welche die karge Krankenhausatmosphäre freundlich und warm erscheinen lassen. Ich muss tatsächlich lächeln, auch wenn sich gleichzeitig wieder Tränen ihren Weg bahnen.
Domi.....
Er ist der einzige, der weiß wie sehr ich Sonnenblumen liebe, weil ich die Kälte nicht mag. Sie spiegeln für mich den Sommer in all seiner Pracht wieder.
Aber wieso schenkt er mir Blumen?
Ich versteh das nicht und wische mir mit den Händen über die Wangen, um meine Tränen zu trocknen. Da fällt mir plötzlich auf, dass da jemand mit dem Oberkörper auf meiner Bettdecke ruht.
Domi!
Er schläft tief und fest, sein Gesicht sieht so friedlich aus, als wäre es gemalt.
Sein Atem geht ganz ruhig und der Körper hebt und senkt sich in einem langsamen, entspannenden Rhythmus.
Als ich seinen Unterarm berühre, merke ich wie kalt er ist. Er muss wohl schon eine ganze Weile so gelegen haben. Vorsichtig pelle ich mich aus meiner Bettdecke, die ich anschließend um Domi schlage.
Erschrocken zuckt dieser zusammen und schlägt die Augen auf.
Ein Gähnen verzieht sein Gesicht und verschlafen reibt er sich die Augen: 'Wie spät haben wir es denn?'
Ist das seine einzige Sorge, hat er mich gestern etwa nicht richtig verstanden, habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt?
Aber wieso ist er denn dann so plötzlich gegangen?
Ich schaue durch den Raum und erblicke tatsächlich eine Uhr.
'Es ist viertel nach 7', stelle ich fest.
Wieder ein gähnen und dann meint Domi: 'Ich bin doch tatsächlich eingeschlafen, dabei hatte ich schon wieder Angst, dass du nicht mehr aufwachst. Du hast ja so was von friedlich geschlafen.'
Das hört sich ja glatt so an, als wäre er die ganze Nacht hier gewesen.
'Heißt das, du warst die ganze Nacht hier?' frage ich skeptisch.
'Sicher, wie jede Nacht', antwortet Domi.
'Und die Sonnenblumen?' will ich wissen.
'Eine Entschuldigung weil ich gestern ohne ein Wort weg bin', kommt es kurz und knapp von ihm
Wie jetzt, nur eine Entschuldigung? Und ich hatte mir schon wieder falsche Hoffnungen gemacht.
'Es ist okay, wenn du meine Gefühle nicht erwidern kannst, aber ich möchte auf gar keinen Fall, dass unsere Freundschaft darunter leidet. Ich komme schon damit klar, bin ich ja die ganzen Jahre schon', sage ich ernst zu Domi und versuche zu lächeln.
'Jahre? Wie lange liebst du mich denn schon?' will Domi schon fast schreiend wissen.
'Keine Ahnung, irgendwie schon ewig. Ich glaube so habe ich gemerkt, dass ich auf Männer stehe', versuche ich zu erklären.
Domi nickt schmunzelnd.
'Mann gut, dass das bei mir noch nicht so lange geht. Ich glaube so lange hätte ich das nicht verheimlichen können', kommt es von Dominic, wobei sein schmunzeln in ein lächeln übergeht.
Wie jetzt?
'Wie meinst du das denn?' stutze ich.
'Ich habe nie gesagt, dass ich deine Liebe nicht erwidern würde', stellt Domi klar.
'Okay......' mehr kriege ich nicht raus.
'Ich bin gestern nur schnell raus, weil das viel zu überraschend kam. Ich habe immer versucht mich zu beherrschen. Seit du bei mir eingezogen bist, wurde mir immer mehr bewusst, dass ich am Liebsten noch ganz andere Sachen mit dir anstellen möchte und dann kommst du plötzlich und erfüllst meine größten Erwartungen. Das war einfach zu viel', platzt es aus Dominic raus.
Ein Lächeln schleicht sich in mein Gesicht und ich füge zu Domis Worten hinzu: 'Und dann kommst du wieder und ich schlafe tief und fest.'
'Genau', brummt Domi.
Wir müssen nun beide lachen und dann fallen wir uns endlich in die Arme. Oder besser gesagt Domi fällt mir in die Arme, da ich ja immer noch im Bett liege.
Diese Umarmung ist ganz anders, als die Vorherigen, sie fühlt sich so warm und vertraut an, aber auch unendlich herzlich. So fühlt sich Liebe an!
Wir sind uns so nah, dass unsere Gesichter sich sanft berühren, unsere Nasen reiben leicht aneinander und dann ganz zaghaft tasten meine Lippen nach die seinen. Ich kann und will nicht länger warten müssen, möchte ihn schmecken, ihn berühren dürfen. Domis Lippen sind warm und weich, sie passen perfekt auf die meinen und schmecken so verdammt gut. Mein Kuss wird nur zu gerne erwidert, indem Domi mich noch näher an sich zieht und ganz vorsichtig seine Zunge über meine Lippen gleiten lässt. Ich komme seiner Aufforderung nach und öffne meinen Mund, um seiner Zunge Einlass zu gewähren, damit sie auf die meine stoßen darf. Zu Anfang nur zögernd, dann immer heftiger entfacht ein regelrechter Kampf, zwischen ihnen. Wie schön sich das anfühlt, viel zu perfekt, einfach himmlisch. Während unseres Zungenspiels, spüre ich wie Domis Hand auf Wanderschaft geht. Sie tastet sich vorsichtig unter meinen Krankenkittel, streichelt über meinen Rücken, krault mich und kitzelt über meine Haut.
Mehr, ich will viel mehr davon, es schmeckt eindeutig nach mehr.
Ich zögere nicht lange und lege meine Hände an den Saum seines Shirts, um es ihm über den Kopf zu ziehen. Doch so weit komme ich leider nicht, denn Domi unterbricht mich: 'Bist du sicher dass wir das hier tun sollten?' fragt er mich.
'Wieso nicht, willst du etwa nicht?' will ich ganz zerknittert wissen.
'Klar will ich, aber ich denke dass das hier nicht der richtige Ort ist. Unser erstes Mal sollte doch romantisch sein', versucht Domi zu erklären.
Ich bin enttäuscht und lasse nur ungern von ihm ab, schließlich haben mich seine Berührungen jetzt schon ganz wahnsinnig gemacht.
'Hey, mein Kleiner, denkst du etwa ich möchte nicht am Liebsten direkt über dich her fallen?' mit diesen Worten bekomme ich von Domi einen zärtlichen Kuss.
'Ach, na gut', lasse ich mich zufrieden stellen.
Doch wie lange muss ich wohl warten auf unser heißes Abenteuer?
Das kommt ganz darauf an, wie lange ich hier drin bleiben muss.
'Aber sobald wir zu Hause sind, kann ich für nichts mehr garantieren', schmolle ich noch etwas.
Doch als Antwort bekomme ich nur einen weiteren liebevollen Kuss und ein strahlendes Lächeln ziert Domis Gesicht. Aber ich glaube, dass auch ich nicht viel anders aussehe. Frisch verliebt eben.
Die nächsten Tage vergehen schleppend.
Die Polizei kommt noch ein, zwei mal vorbei, aber ansonsten sind Untersuchungen an der Tagesordnung, da die Ärzte auf Nummer sicher gehen wollen und mich ohne Komplettcheck nicht nach Hause lassen. Obwohl ich immer wieder bestätige, wie verdammt gut es mir geht.
Domi schläft mittlerweile wieder zu Hause, obwohl ich ihn abends ja nur ungern gehen lasse und er fiebert genauso wie ich den Tag meiner Entlassung entgegen. Es geht uns dabei natürlich nicht nur um den Sex, sondern auch um die Tatsache endlich mal wieder Zweisamkeit genießen zu dürfen. Es ist wirklich schrecklich, wie oft man hier gestört wird.
Jedenfalls ist gleich Visite und normalerweise wäre Domi auch schon längst da. Ich versteh das nicht, gerade heute wo die restlichen Testergebnisse da sein sollen.
Schon klopft es und im nächsten Augenblick ist mein ganzes Zimmer voll mit Ärzten, denen ich einen erwartungsvollen Blick schenke.
'Guten Tag, Herr Meyer', sagt der Oberarzt zu mir.
'Guten Tag', kriege ich irgendwie raus, mit zitternder Stimme, da ich endlich nach Hause möchte.
'Also, ihre Testergebnisse sind da.....also...sie sind ein kerngesunder junger Mann. Also können wir sie guten Gewissens entlassen', stottert der Arzt sich zurecht. Danach kommt er zu mir rum und schüttelt mir die Hand. 'Also, dann wünsche ich ihnen alles Gute.' Dann verlassen mich die Ärzte und lassen mich mit offen stehenden Mund zurück. Was für ein komischer Arzt, zum Glück bin ich den jetzt los. Ich springe auf und packe meine Sachen zusammen. Jedoch verstehe ich nicht, wo Domi bleibt.
Ihm wird doch nichts passiert sein?
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Perspektiven Wechsel!
Domi erzählt:
Ich werde mal wieder durch den Laubpuster unseres Nachbarn geweckt. Ist es denn schon morgen?
Und wie früh meint der eigentlich schon Krach machen zu müssen?
Als mein Blick auf die Uhr fällt, kriege ich einen großen Schreck und springe mit einen Satz auf. Schon so spät! Die Visite ist gleich schon und ich bin nicht dabei, Jeremy wird bestimmt sauer sein.
Schnell suche ich meine Sachen zusammen und ziehe mich an, da für eine Dusche nun keine Zeit mehr ist, muss eine Katzenwäsche und Zähne putzen reichen. Auch für Kaffee reicht es nicht mehr, aber ich bin sowieso schon hellwach. Noch schnell Schuhe und Jacke an und ab geht es zur Bushaltestelle.
Warum muss mir das auch ausgerechnet heute passieren, wo doch Jeremys letzte Testergebnisse da sein sollen und er womöglich erfährt, wann er denn nun endlich nach Hause kommt? Aber nur mit der Ruhe, gleich bin ich bei der Haltestelle und könnte es noch mit Mühe und Not schaffen. Doch, oh nein, der Bus ist ja schon da.
Ich renne so schnell mich meine Beine tragen, doch es ist unmöglich, der Bus schließt die Türen und fährt los. Ich sollte doch mal Beschwerde einreichen, dass war bestimmt wieder dieser homophobe Busfahrer. Der macht gerne Mal blöde Bemerkungen, wenn jemand zu feminin angezogen ist. Er muss mich doch gesehen haben.
Egal, nun muss ich warten, der nächste kommt in 25 Minuten.
Warum musste ich auch gestern so lange machen? Nur weil ich alles sauber und ordentlich haben wollte. Ich hab das alte Sofa endlich auf den Müll geworfen und uns ein großes Bett und einen neuen Kleiderschrank gekauft und aufgebaut. Jetzt sieht es gleich viel gemütlicher und wohnlicher aus. Schließlich wird Jeremy ja ab jetzt sowieso bei mir schlafen, also warum nicht gleich in einem neuen Bett.
Ich hoffe so sehr, dass er bald nach Hause darf, wobei es mir nicht unbedingt um den Sex geht, sondern vielmehr darum endlich mal mit ihm allein zu sein und mit ihm ein schönes heißes Bad zu nehmen. Was darauf folgt kann man dann ja sehen.
Viel zu lange musste ich darauf warten ihn berühren zu dürfen. Dabei hätte ich mir vor einem Jahr noch gar nicht träumen lassen, dass ich einmal so für ihn fühle. Bis dahin war er immer nur mein bester Freund gewesen und dann habe ich ihn von einer mir bis dahin noch unbekannten Seite kennen und lieben gelernt. Ich habe verzweifelt dagegen an gekämpft, mir immer öfters jemanden mit nach Hause genommen und mich vergnügt. Meist starke Männer, von denen ich gehofft habe, sie würden mich auf andere Gedanken bringen, mich diese Gefühle vergessen lassen. Für den Moment klappte es ja auch ganz gut, aber wenn ich dann wieder in Jeremys Nähe war, wollte ich ihn berühren, ihn kitzeln und mit ihn rumalbern. Was ich auch oft tat. Jedes mal musste ich mich krampfhaft zusammen reißen, meine Hände unter Kontrolle zu halten. Nicht zu weit zu gehen.
Aber das ist ja jetzt zum Glück vorbei!
Endlich kommt der nächste Bus und ich steige ein.
15 Minuten später bin ich beim Krankenhaus angekommen und renne zum
Eingang, wo ich prompt mit jemanden zusammenstoße.
'Sorry, aber ich hab es eilig...Jeremy', erstaunt schaue ich in die dunkelbraunen Augen meines Kleinen. Aber auch Jeremy staunt, legt aber im nächsten Augenblick eine Böse Mimik auf.
'Sorry, ausgerechnet heute geht alles schief', versuche ich alles zu erklären. 'Erst verschlafe ich und dann fährt mir auch noch der Bus vor der Nase weg. Sei bitte nicht böse', füge ich noch hinzu.
'Schon gut, ich war eigentlich mehr in Sorge dir sei etwas passiert', antwortet mir Jeremy. Jetzt bemerke ich auch, dass er seine Tasche dabei hat.
'Sag bloß die haben dich entlassen?' will ich auch gleich wissen.
Aber ich bekomme nur ein breites Grinsen von ihm anstelle einer Antwort. Doch das reicht mir auch, um ihn erstmal kräftig zu umarmen und leidenschaftlich zu küssen.
Als wir uns wieder von einander lösen, muss ich aber unbedingt noch was wissen: 'Wie sind denn deine Testergebnisse ausgefallen?'
Jetzt wird Jeremys grinsen noch breiter: 'Ich bin ein kerngesunder Junger Mann, wurde mir gesagt.'
'Mein kleiner Spinner', rutscht es mir raus. Aber eine bessere Nachricht gibt es nach dem ganzen Mist gar nicht.
Arm in Arm begeben wir uns zur Bushaltestelle, wo uns auch bald der nächste Bus nach Hause kutschiert.
Dort angekommen, bestaunt Jeremy erst einmal mein Werk, während ich ihm Badewasser einlasse. Eine zärtliche Umarmung und ein sanfter Kuss, bestätigen mir, dass ich die Wohnung so richtig um geräumt habe.
Während Jeremy sich den Kleiderschrank genauer ansieht, gehe ich noch einmal ins Bad und stelle fest dass die Wanne voll ist. Nun fehlt ja nur noch einer, der mich wohl schon gesucht hat, denn als ich die Tür öffne macht Jeremy einen kleinen Luftsprung. Ich muss lachen, da er sich wohl erschrocken hat. Er ist einfach viel zu süß, mein Kleiner.
'Musst du mich denn so erschrecken?' fragt er mich.
'Entschuldige mein Kleiner, aber ich konnte ja nicht wissen, dass du vor der Tür stehst', erkläre ich ihm und füge noch hinzu: 'Ich habe für dich Badewasser eingelassen, damit du dich erst mal entspannen kannst.'
Ich könnte mir zwar auch eine ganz andere Art der Entspannung vorstellen, aber Jeremy soll erst mal zu Hause ankommen.
'Klingt gut', antwortet er mir.
Also schiebe ich Jeremy ins Bad und schließe die Tür hinter ihm, mit den Worten:'Du gehst jetzt ab in die Wanne und ich bringe dir gleich etwas zum Anziehen.'
Schnell packe ich seine Tasche aus und werfe die Waschmaschine an, um anschließend etwas frisches für Jeremy aus dem Kleiderschrank zu suchen.
Nur kurze Zeit später, bin ich wieder im Badezimmer bei meinem Kleinen, wo ich mich ärgere zu viel Badeschaum genommen zu haben, denn ich kriege nicht den kleinsten Einblick.
Als ich gerade wieder raus will, hält Jeremy mich zurück: 'Bleib, bitte bei mir. Ich bin so froh wieder bei dir zu sein, da musst du mich doch nicht gleich wieder allein lassen.'
'Und was soll ich hier, dir etwa den Rücken schrubben?' will ich wissen.
'Eigentlich gar keine schlechte Idee', kommt es zurück.
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, nehme auch gleich einen Schwamm und tränke ihn mit Duschgel. Sanft gleitet dieser kurz darauf über Jeremys Schultern, mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen. Dann langsam die Wirbelsäule entlang, auf und ab, nach rechts und nach links. Immer wieder mache ich halt, verweile einen kleinen Augenblick, schaue tief in die dunklen Augen meines Schatzes, um mir dann einen kleinen Kuss zu erhaschen. Der Schwamm gleitet immer tiefer, immer näher Richtung Steißbein und als ich kurz davor bin, merke ich wie Jeremy sich leicht nach vorne beugt, um es mir leichter zu machen.
'Also eigentlich war ja die Rede vom Rücken und nicht vom Hintern', unterbreche ich meine Schrubberei.
Ein gequältes Brummen ist alles was ich bekomme und wenn ich in mich hinein horche, will ich es ja auch. Also lasse ich Schwamm, Schwamm sein und nehme stattdessen meine Finger, die auch gleich Jeremys Wirbelsäule entlang gleiten. Nun höre ich ein leises Stöhnen, was meine Erregung enorm steigert und ich kann meine Härte nicht mehr verstecken, so schmerzhaft drückt sie gegen meine Jeans.
Jeremy kniet nun in der Wanne und ich streichle bestimmend zwischen seinen Backen hin und her. Beuge mich über ihn, küsse seinen Rücken und hebe anschließend seinen Kopf zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Im Nächsten Augenblick spüre ich einen festen Ruck an meinem Shirt und sehe mich im warmen Schaumbad sitzen.
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Eigentlich ist das nicht weiter schlimm, da ich heute Morgen ja nicht zum Duschen gekommen bin, aber mit Klamotten?
Jeremy jedenfalls scheint mehr als entzückt zu sein, denn er kriegt sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Wie soll man da böse sein? Außerdem muss ich selber schon grinsen.
Als Jeremy sich endlich beruhigt hat, macht er sich auch gleich an mein mittlerweile nasses Shirt zu schaffen. Dabei schauen wir uns tief in die Augen und als ich helfen will meine Klamotten loszuwerden, merken wir beide, dass es gar nicht so einfach ist, nasse Sachen auszuziehen.
Nach einer halben Ewigkeit haben wir es dann aber doch geschafft und versinken gleich darauf fest umschlungen im Schaumbad.
Jeremys Lippen sind leicht rau und er schmeckt irgendwie nach Seife, was bei dem ganzen Schaum ja kein Wunder ist. Auch als ich meine Lippen über seinen Hals wandern lasse, schmeckt es nicht wirklich nach Jeremy. Also nehme ich die Brause, ziehe den Stöpsel und brause uns kurzerhand ab. Die Kabine zieht Jeremy noch zu, bevor wir aufstehen, so dass ich auch endlich einen Blick auf seinen verführerischen Körper werfen kann und wir kurz darauf eng umschlungen unsere Körper streicheln. Langsam lasse ich abermals meine Hände über Jeremys Rücken gleiten und strahle gleichzeitig mit dem angenehm warmen Wasser jede noch so kleine Hautpartie ab. Zärtlich küsse ich ihn und dieses Mal schmeckt es einfach nur herrlich, so dass unsere Zungen sich in einem heißen Liebesspiel verlieren. Neckend spielen sie miteinander, mal in der einen, mal in der anderen Mundhöhle, streichen feucht übereinander und erkunden jeden noch so kleinen Winkel.
Der Schaum scheint weg zu sein und so hänge ich die Brause über uns ein. Nun widme ich mich wieder Jeremys Hals, an dem ich mich leicht fest sauge, um nur kurz darauf kleine Küsschen auf seiner Haut zu verteilen. Eine Gänsehaut bildet sich da, wo ich meine heißen, feuchten Küsse hinsetze und sein Körper scheint zu vibrieren.
Wir schmiegen uns aneinander und unsere Erektionen berühren sich hin und wieder. Jeremy ist mindestens genauso erregt wie ich und um uns herum scheint die Zeit still zu stehen, nur das Rauschen des Wassers und unser eigener Herzschlag ist zu hören.
Mit der einen Hand halte ich Jeremy fest umschlungen und meine andere schiebe ich nun nach vorne zu seiner Brust und kneift spielerisch in die eine Brustwarze, woraufhin ich ein kleines Aufstöhnen von ihm zu hören bekomme. Von dem verzückenden Laut angetrieben, neige ich mich etwas runter, um meine Lippen an die gequälte Brustwarze zu legen. Erst lecke ich einmal kurz mit meiner Zunge darüber, dann sauge ich leicht daran, bevor ich sogar anfange an ihr zu knabbern. Jeremy lässt sich total gehen, stöhnt genüsslich bei meinen Zärtlichkeiten und ich muss aufpassen, dass er sich auf den Beinen hält. Ohne meine Lippen von ihrem Tun zu lösen, gleitet meine Hand über Jeremys flachen Bauch, zwickt ab und an hinein, wie sie es schon öfters getan hat, jedoch zum ersten Mal bei einem Liebesspiel. Als ich es für genug halte, ziehe ich mich etwas zurück, lasse jedoch meine Hände an meinen Geliebten. Ich betrachte ihn durch den Wasserschleier. Mit einer Hand hält er sich an meiner Seite fest, sein Kopf ist leicht in den Nacken geneigt, er hat die Augen geschlossen und den Mund etwas geöffnet. Nun nehme ich von Jeremys Bauch Abstand und streichle seinen Oberschenkel hoch, mache jedoch kurz vor meinem Ziel halt. Ein gequältes Brummen kommt von meinem Kleinen und so lasse ich mich auch nicht lange bitten. Erst greife ich direkt zwischen seine Beine und knete seinen Sack durch, wobei mir Jeremys Gesichtsausdruck selbst ein Stöhnen entlockt, welches ich nur allzu gerne unterdrückt hätte. Als ich dann endlich zu seiner Härte greife und mich wieder an meinen Geliebten presse, kommt es wie in Trance von Jeremy: 'Wie lange habe ich davon geträumt.'
Ein Lächeln bildet sich in meinem Gesicht, ich nehme Jeremys Hand und lege sie auf meine Erregung. Dieser versteht sofort und so reiben wir uns im gleichen Rhythmus.
Ein heißer Kuss vertieft unser Tun und so will ich schon beinahe über meinen Kleinen herfallen, als mein Gewissen sich meldet.
'Ich denke wir sollten das hier lieber an einem gemütlicheren Ort fortsetzten', bestimme ich und schalte auch gleich die Dusche ab. Jeremys Gesicht spricht Bände, also versuche ich die Strecke vom Bad zum Bett schnell zu überbrücken. Ich streife mir ein Handtuch um die Hüften und wickle meinen Kleinen anschließend auch in eins ein. Dann steige ich über den Wannenrand und nehme Jeremy auf den Arm. Natürlich bekomme ich einen passenden Kommentar von ihm: 'Hey, ich kann alleine laufen!'
'Lass dich doch ein bisschen von mir verwöhnen', erkläre ich meine Geste.
Ein zärtlicher Kuss bestätigt mir, dass es okay ist und so versuche ich mit einem geschlossenen und einem offenen Auge den Weg zu meistern.
Als meine Knie die Bettkante spüren, lasse ich uns beide in die weichen Kissen fallen. Wir entledigen uns der störenden Handtücher und Jeremy macht sich auf dem Bett breit. Wenn er sich mir so anbietet, nehme ich es gerne an. Deshalb lege ich mich auf ihn und spüre wie er seine Beine spreizt, um mich zwischen seine heißen Schenkel gleiten zu lassen. Ich küsse ihn abermals und stöhne in den Kuss hinein, da unsere Erektionen sich berühren, wobei man glatt den Verstand verliert.
Jeremy zeigt jetzt auch Regung und krallt sich mit seinen eigentlich kurzen Fingernägeln in meinen Rücken fest. Er weiß schon genau wie er mich verrückt machen kann. Sanft drücke ich meinen Unterleib an seinen und spüre wie er mir mit kreisenden Bewegungen entgegenkommt.
Ich beiße mich in unseren Kuss fest, sauge sanft an seinen Lippen und knabbere auch hin und wieder an ihnen. Erst als Jeremy ein flehendes, 'Bitte', ausspricht, komme ich wieder zur Besinnung und löse mich aus unserem Kuss.
Ich ziehe die Nachtschublade auf und nehme mir, was ich brauche. Nachdem ich mich vorbereitet habe, bringe ich mich in Position und mein Kleiner drängt sich mir gerade zu entgegen. Als meine Erektion in seine Hitze eintaucht, spüre ich ein Zittern welches unsere Körper durchströmt. Wie ein Stromschlag, der sagen will, das ist Liebe.
Langsam gleite ich Stück für Stück in meinen Schatz hinein und merke wie er sich mir hin gibt. Ein Stöhnen rutscht mir raus, als ich ganz in ihn bin und für einen kurzen Moment inne halte. Ich schaue direkt in Jeremys Augen und ein kleines Nicken bestätigt mir, dass ich weiter gehen darf. Nun kann und will ich mich nicht länger zurück halten, zu groß ist die Lust auf ihn. Ich ziehe Jeremy also fest an mich und beginne in ihn zu stoßen. Erst nur langsam und mit viel Gefühl, wobei Jeremy mich immer fester an sich zieht. Seine Härte reibt zwischen uns auf und ab. Dann steigern wir uns immer mehr, lassen unseren Rhythmus ins Unermessliche treiben. Versinken in einen heißen, leidenschaftlichen Kuss, der unendlich erscheint und nur durch unsere Erlösung beendet werden kann. Jeremy lässt seine Hand zwischen uns gleiten und will sich Erleichterung verschaffen, doch ich halte sie zurück und nehme seine Härte mit einem festen und beherzten Griff, um sie zu reiben. Es geht schnell, er bäumt sich unter mir auf und ergießt sich auf seinen Bauch. Während unser anhaltender Rhythmus das Geschehene zwischen unseren Körpern verteilt, saugt Jeremy sich nun an meinem Hals fest, so dass auch ich meinen Höhepunkt erreiche und mich heiß in ihm ergieße.
Für einen Moment schnappe ich nach Luft, denn dieser Sex hat sich so verdammt gut an gefühlt, auch wenn er so kurz war, weil wir viel zu heiß aufeinander waren. War er der Beste meines Lebens, bis jetzt zumindest. Dann küsse ich Jeremy noch einmal zärtlich, bevor ich mich, wenn auch widerwillig, von ihm löse.
Nun liegen wir nebeneinander, Arm in Arm und haben beide ein breites Lächeln auf den Lippen.
Eine Weile lauschen wir unseren Atem, der mittlerweile wieder normal geht, bevor wir noch einmal die Stille unterbrechen.
'Das war wunderschön', kommt es von Jeremy.
Ich gebe ein genüssliches Brummen von mir und schmiege mich etwas näher an meinen Kleinen.
'Sag bloß du kannst schon wieder', erschreckt dieser sich.
Ich grinse nur.
Doch ich könnte schon, will es ihm aber nicht zumuten, da man ihm ansieht dass er geschafft ist.
'Ich möchte lieber etwas schlafen, okay?' fragt Jeremy.
Ich nicke, gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und nur kurze Zeit später schläft er tief und fest.
Und dass ich mir neben ihm noch heimlich einen runter hole, bleibt mein kleines Geheimnis!
~Ende~
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