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Klammeraffe

Klammeraffe

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

''Chris, wohin gehst du?'', wollte ich von meinem Bruder wissen, aber dieser ignorierte es gekonnt und schon hatte er die Tür hinter sich ins Schloss gezogen.

 

Wenig später war Chris am Stammtisch angekommen und kotzte sich bei seinen Freunden aus.

 

''Mein kleiner Bruder Nicolas ist jetzt wieder vom Internat zurück und er ist genauso eine Klette wie früher. Wenn nicht sogar noch schlimmer.''

 

Da konnte ich meinem großen Bruder Christian nur recht geben. Ich war anhänglich und suchte Nähe. Aber im Grunde tat ich das, weil ich es vom Elternhaus her nie wirklich bekommen hatte.

 

Bevor ich ins Internat abgeschoben wurde, hatte ich es einfach, da wusste ich schon zu wem ich gehen konnte, in Chris Freundeskreis und bei wem ich es eher bleiben ließ. Jetzt waren meine Eltern in eine andere Stadt gezogen.

 

Christian fand immer schnell Anschluss, mir hingegen fiel es eher schwer. Zumal ich mittlerweile achtzehn war und man in dem Alter wohl keinen jungen Mann mehr auf den Schoß nahm. Mit der Schule war ich fertig und wollte jetzt eine Ausbildung beginnen.

 

Ich hatte es schon immer schwer gehabt, da mein Bruder der Liebling meiner Eltern war. Mir fiel alles schwerer und ich war zudem auch noch ziemlich schüchtern. Einzig allein, wenn es darum ging, Nähe zu bekommen, kam ich aus mir heraus.

 

Sicher verstand man das auch mal falsch, was ich im Internat durchaus schnell gelernt hatte. Es war eine andere Art von Nähe, wenn auch okay.

 

Unsere Eltern hatten sich dafür entschieden mich in ein Internat zu geben, als ich dreizehn war, unter anderem auch, weil ich in der Schule nicht mitkam.

 

Da ich alleine zu Hause war, kümmerte ich mich um den Haushalt, denn auch das hatte ich im Internat gelernt.

 

Mit meinen 1,65 Metern Körpergröße und einer zierlich zarten Gestalt, war ich ziemlich klein für einen Mann. Große dunkelbraune Augen und Kinnlange schwarze Haare hatte ich. Früher hatte ich mir öfters anhören müssen, ich wäre wie ein Mädchen, weshalb ich meine Haare ein ganzes Stück gekürzt hatte.

 

*-*-*

 

Wie jeden Morgen schlief ich auch heute mal wieder aus. Ich konnte es mir auch leisten, denn ich musste nicht arbeiten, konnte tun und lassen was ich wollte. Wenn ich Lust und Zeit hatte, ließ ich mich mal in meiner Firma blicken, ansonsten lief alles seinen Gang und ich musste mich um nichts kümmern.

 

Mein Stellvertreter hatte alles in der Hand und leitete die Firma zu meiner vollsten Zufriedenheit. So bekam ich die monatlichen Berichte und gut war.

 

Mein Haus hatte ich am Rande der Stadt, im Grünen, bauen lassen. Es war herrlich, wenn ich des Morgens früh, vom Schlafzimmer aus, auf die Terrasse trat und die Vögel zwitschern hörte und die frische Waldluft roch. Ja, in meiner Nähe gab es ein Waldgebiet... Mischwald... Nadel und Laubbäume.

 

Wie oft dachte ich daran, wie alles angefangen hatte, wie arm ich einst gewesen bin und mich irgendwann hochgearbeitet hatte. Damals hatten wir oftmals nicht mal genug zu essen... ganz zu schweigen von irgendwelchen Luxusgütern oder was zum Anziehen.

 

Mein Vater war früh an Krebs gestorben, hinterließ vier Kinder und meine Mutter, die sich um uns Jungs kümmern musste. Wobei ich der Jüngste war und immer die abgetragenen Sachen meiner Brüder bekam.

 

Jetzt hatte ich alles was ich mir nur wünschen konnte und so lebte ich nun auch. Ich hatte mir zwischenzeitlich all meine Wünsche erfüllt und war recht exzentrisch veranlagt.

 

Ich mochte alles gern schön, groß, bunt und gepflegt.

 

Meine Firma produzierte Spielzeug und immer das neuste und beste, was es gab... aber es war auch erschwinglich, denn ich wollte einfach, dass sich nicht nur die Supereichen so etwas leisten konnten.

 

Mein Name ist Jakarn und ich bin 25 Jahre jung. Ich habe kurze, sehr gepflegte schwarze Haare, einen leichten Bartwuchs und bin 1,80m groß. Mein Gesicht zieren zwei hellblaue Augen, eine kleine hübsche Nase und ein toll geschwungener Mund.

 

Mein Körper ist leicht gebräunt und durchtrainiert... nicht zu viel, da dies sonst zu unästhetisch aussehen würde.

 

*-*-*

 

Als unsere Eltern irgendwann nach Hause kamen, zog ich mich in mein Zimmer zurück. Ich konnte einfach nicht so recht mit ihnen umgehen, ging ihnen somit aus dem Weg. Sie ließen mich zum Glück gewähren und so versuchte ich die Zeit mit Musik hören herum zubekommen.

 

Irgendwann vernahm ich Chris seine Stimme und schlich über den Flur rüber zu seinem Zimmer. Er hatte, wie es zu erwarten war, Besuch. Also huschte ich durch die angelehnte Tür.

 

''Hi'', flüsterte ich regelrecht.

 

Mein Bruder verdrehte natürlich die Augen und ich ahnte, dass ich nicht wirklich willkommen war. Allerdings war ich froh, dass er mich nicht direkt herausschickte. Trotzdem war es nicht wirklich angenehm für mich. Es war, als hätte er alle seine Freunde vor mir gewarnt. Sie gingen jedenfalls extrem auf Abstand.

 

Dann rief mich unser Vater zu einem Gespräch und ich war mir nicht sicher, ob ich mich freuen sollte, aus dieser Situation zu kommen oder in eine schwierigere hinein zu geraten.

 

Natürlich ging es darum, dass ich eine Ausbildung beginnen sollte. Doch wusste ich noch immer nicht, was genau ich machen wollte. Mein Vater hatte da aber schon genaue Vorstellungen.

 

Christian stand kurz vor der Abschlussprüfung und auch ich sollte in genau dieser Firma eine Ausbildung starten. Mein Vater hatte dort eine hohe Position und konnte das durchaus entscheiden.

 

Erst mal sollte ich mir morgen alles ansehen und mit Christian mitgehen. Besagten weihte mein Vater kurz darauf ein und ich hatte das Gefühl ein Klotz am Bein meines Bruders zu sein. Früher war es mir nie so bewusst gewesen, dass ich scheinbar nervte.

 

Dennoch oder gerade weil ich mich nicht unterkriegen lassen wollte, ging ich anschließend wieder mit in Chris Zimmer, wo seine Freunde am zocken waren.

 

Langsam aber sicher pirschte ich mich an einen seiner Freunde ran und versuchte eben ein wenig Körpernähe zu bekommen. Beim Zocken war so was durchaus machbar, doch schien genau jener leicht gereizt, auf mein Manöver und ich durfte mir nette Schimpfwörter anhören.

 

Nachdem meine Mutter für Ruhe gesorgt hatte, mussten Chris Freunde gehen und ich leider auf mein eigenes Zimmer.

 

*-*-*

 

Gern ließ ich es mir so richtig gut gehen, hatte auch einen Bediensteten, von dem ich mich verwöhnen ließ, immerhin hatte ich es mir wohl mehr als verdient.

 

Natürlich vergaß ich niemals meine Mutter, die leider vor einem Jahr, an einem Herzinfarkt gestorben war, aber ich besuchte mindestens alle zwei Tage ihr Grab und ich hatte ihr ein wirklich schönes Grab herrichten lassen.

 

Zu meinen Brüdern hatte ich leider keinen Kontakt mehr. Wir hatten uns gestritten... aber ich weiß nicht einmal mehr worum es eigentlich ging. So bin ich eigentlich ganz allein, was nicht unbedingt schlimm ist, denn all die Jahre hatte ich eigentlich schon immer zu viel Gesellschaft und jetzt hatte ich eben einfach mal meine Ruhe.

 

In meiner Garage standen ein Luxusauto und ein Luxusmotorrad, eben auch alles verdient.

 

Langsam stand ich nun auf, denn heute wollte ich, wie beinahe jeden zweiten Tag, zu meiner Mutter ans Grab und genau so ein Tag war eben heute. Ja, ich trauerte noch immer um sie, denn trotzdem wir nicht allzu viel hatten, war sie uns Jungs immer eine gute Mutter und das werde ich ihr nie vergessen.

 

So duschte ich, zog mich an und ging hinab in die Küche, wo mich ein leckeres Frühstück erwartete und der Kaffeeduft mich schon fast an den Tisch heranzog.

 

Langsam setzte ich mich an den Tisch und frühstückte in aller Ruhe, währenddessen knobelte ich schon an einem neuen Spielzeug... für kleine Kinder sollte es etwas sein.

 

Ja, ich mochte Kinder sehr gern, doch wollte ich weder eine Frau noch wollte ich je Kinder haben. Ihnen zuzuschauen, sie zu beschenken und auch auf sie aufzupassen, war eine Sache, aber selbst wollte ich niemals Kinder haben.

 

Irgendwann war ich schließlich fertig, zog mir einen Mantel an, schnappte mir die Schlüssel und verließ mein Haus.

 

In der Garage angekommen schwang ich mich in mein Auto, startete den Motor und fuhr davon... machte mich auf den Weg zum Friedhof.

 

*-*-*

 

Den Rest des Tages verbrachte ich allein, zurückgezogen in meinem Zimmer. Vor lauter Frust kuschelte ich mit meiner Decke. Im Internat war alles so einfach gewesen, da wusste ich zu wem ich gehen konnte.

 

Meinen meinen Eltern musste ich nicht ankommen, da würden nur Worte fallen, wie dass ich erwachsen werden soll oder ich sollte mich Verhalten wie ein Mann.

 

Chris war eben das genau Gegenteil von mir und bei ihm schien ich auch auf Granit zu beißen. Erst zum Abendbrot ließ ich mich wieder blicken, half anschließend noch stillschweigend bei Abräumen des Tisches, nur um nicht direkt wieder alleine zu sein.

 

Die Nacht war ein Graus, denn an Schlaf war nicht zu denken. Zwischendurch tigerte ich durch das Haus und spielte mit dem Gedanken zu meinem Bruder ins Bett zu huschen. Doch die Zeiten waren längst vorbei und ich surfte irgendwann im Internet umher.

 

Wäre doch gelacht, wenn ich hier keine Kontakte knüpfen könnte. In einem Chat war alles viel einfacher und meine Schüchternheit wäre nicht so greifbar. Sicher war ich mir bewusst, dass hier die Meisten nur auf Sex aus waren. Aber selbst wenn es so war, so kannte ich es schon vom Internat.

 

Sie bekamen Sex und dafür durfte ich die Nacht bleiben, um zu kuscheln. Ein fairer Tausch, wie ich fand. Aber hier waren es Wildfremde Leute und ich wusste nicht ob die Real sympathisch sein würden.

 

Außerdem war die Angst im Hintergrund von meinen Eltern erwischt zu werden. Zwar war ich Volljährig, allerdings wusste ich wie meine Eltern zum Thema Homosexualität dachten.

 

*-*-*

 

Die Strecke zum Friedhof kannte ich in-und auswendig. Unterwegs fuhr ich noch zum Blumenladen und kaufte frische, wunderschöne, langstielige rote Rosen... die Lieblingsblumen meiner Mutter.

 

Nach einem ganz kurzen Plausch mit der Verkäuferin, die ich nun mittlerweile ganz gut kannte und wir uns duzten, fuhr ich weiter und hatte den Friedhof bald erreicht.

 

Ich parkte mein Auto, stieg aus, schnappte mir die Rosen und ging zum Grab meiner Mutter. Innerlich, gedanklich sprach ich, wie immer mit ihr und erzählte ihr alles was es so neues gab. Zwischendurch pflegte ich ihr Grab und stellte die Blumen auf das Grab. Natürlich hätte ich auch jemanden dafür bezahlen können, der ihr Grab pflegte, aber das ließ ich mir nicht nehmen und pflegte es wirklich allein.

 

Wenn der Anlass nicht so traurig wäre, würde mir diese Arbeit sogar richtig Spaß machen.

 

Nach etwas zwei Stunden verabschiedete ich mich von meiner Mutter und verließ den Friedhof, dann machte ich mich auf den Weg zur Firma, wo ich mir alles erzählen und zeigen ließ, schaute auch in meinem Büro vorbei und machte mich dann wieder auf den Weg nach Hause.

 

Meiner Firma ging es sehr gut, meine Mitarbeiter waren zufrieden und mein Geld wurde immer mehr. Ja, so sollte es auch sein und so hatte ich es mir auch vorgestellt.

 

Zuhause erwartete mich mein Bediensteter Leo und so ließ ich mich von ihm so richtig schön verwöhnen und ...ja, schon beinahe bemuttern. Klar, warum auch nicht, immerhin ging es niemanden etwas an, was ich tat oder eben nicht.

 

Erst sehr spät in der Nacht, und nachdem ich mich mit einem Videospiel, an der Konsole, so richtig ausgetobt hatte, ging ich schließlich schlafen.... in mein schönes weiches, großes, rundes Bett.

 

*-*-*

 

Nachdem meine Schüchternheit mich nun doch nicht weiter gebracht hatte im Internetforum, ging ich wieder ins Bett. Es war immer alles so leicht gedacht und dann machte ich es mir unnötig schwerer als erwartet.

 

Irgendwie schlief ich doch noch ein Wenig, bis mich mein Bruder Christian weckte: ''Hey Nicolas aufstehen.''

 

Müde versuchte ich mich fertig zu machen und gönnte mir anschließend einen Kaffee. Der ließ meine müden Geister etwas munter werden und so konnte es losgehen mit Chris zur Arbeit.

 

Unser Vater war bereits vor Ort, da er früher anfing und so fuhr ich bei meinem Bruder mit.

 

''Aber wehe du klebst den ganzen Tag an mir'', musste ich mir noch anhören, bevor wir das Gebäude betraten.

 

Alles war hier riesig und total faszinierend. Ich sog alles in mir auf, wie ein Schwamm und war ziemlich begeistert. Unser Vater hatte Christians Vorgesetzten in Kenntnis darüber gesetzt, dass ich heute hier hineinschnuppern würde.

 

Dieser kam auch direkt auf uns zu.

 

''Hallo Christian, dass muss dein Bruder Nicolas sein. Ich werde mich darum kümmern, dass er einen Einblick in die Arbeit hier hat, damit du in Ruhe deine Arbeiten erledigen kannst'', begrüßte er uns.

 

Etwas unsicher schaute ich meinem Bruder hinterher, der an seine Arbeit ging und musste mich wohl oder übel Herrn Lanz anschließen. Der zeigte mir erst mal alles, bevor er mir etwas zu tun gab.

 

Natürlich durfte ich noch nicht richtig ran, was ich aber gerne getan hätte. Ich brannte förmlich darauf Spielzeug entstehen zu lassen. Aber das hier war ja nur ein Probetag, was konnte man da schon verlangen.

 

Es gab auch noch einen Praktikanten, den ich scheinbar etwas auf die Pelle gerückt war. Direkt musste er petzen: ''Herr Lanz, der Nicolas lässt mir gar keinen Freiraum. So kann ich unmöglich arbeiten.''

 

''Nicolas, komm mal her!'', vernahm ich plötzlich die Stimme meines Vaters, der gerade in der Nähe gewesen war.

 

Mit hängendem Kopf ging ich zu ihm rüber und er nahm mich beiseite: ''Hör zu, mein Junge, wenn du das nicht in den Griff bekommst, werde ich dafür sorgen, dass du zu einem Arzt gehst. Haben wir uns verstanden? Ich habe hier eine wichtige Position und die setzte ich nicht für so etwas aufs Spiel.

 

Dann kannst du nämlich deine Lehre auch woanders machen. Haben wir uns verstanden?''

 

*-*-*

 

Wunderbar hatte ich auch dieses Mal geschlafen und begann den Tag beschwingt, mit einer kalten Dusche und einen ausgiebigen Frühstück.

 

Heute musste ich leider noch mal in die Firma, weil ich zum einen etwas vergessen hatte und zum anderen wollte ich meinen neuen Entwurf meinem Stellvertreter geben, der sich drum kümmern sollte.

 

Also zog ich mich an, schnappte mir meine Schlüssel und verließ mein Haus. Mein Auto fuhr ich aus der Garage und schwupp war ich weg und fuhr zu meiner Firma.

 

Dort angekommen, musste ich meinen Stellvertreter erst einmal suchen, doch fand ich ihn recht schnell und musste eine sehr unschöne Szene mitansehen.

 

Sogleich ging ich dazwischen, denn so etwas, konnte ich gar nicht haben.

 

"Was ist hier los? Weswegen gehen sie mit dem jungen Mann so um? Ich wünsche das nicht! Ist das klar?!", wurde ich etwas lauter und schaute meinen Stellvertreter strafend an.

 

"Ich wünsche sie nachher, in meinem Büro zu sprechen!", fauchte ich meinen Stellvertreter an und wand mich dann dem jungen Mann zu.

 

"Junger Mann, kommen sie mal bitte mit mir, auch mit ihnen möchte ich mich gern unterhalten. Sie sind hier neu, nicht? Wie darf ich sie denn eigentlich ansprechen?", sprach ich den jungen Mann an und nahm ihn einfach mit mir ins Büro, während ich mich mit ihm unterhielt.

 

"Mein Name ist Jakarn Black.", stellte ich mich im Nachhinein vor.

 

Dass der Kleine neu war, sah ich ihm gleich an, denn ich kannte hier jedes Gesicht, aber ihn hatte ich hier noch nie gesehen.

 

*-*-*

 

Wow, das war dann wohl der Chef und mein Vater wurde mit einem Mal ganz klein wie mir schien. Keine Widerworte gab er, schenkte mir nur einen Blick, den ich schon zu gut kannte. Er würde gewiss noch mit mir reden. Denn genau das hatte er eben gemeint.

 

Ich hatte es wieder einmal geschafft und ihn blamiert.

 

''Verzeihen sie Herr Black, so was wird nicht mehr vorkommen'', kam es von meinem Vater und ich war erstaunt, wie er kuschte.

 

So kannte ich ihn gar nicht und ich war erstaunt eine neue Seite von ihm kennenzulernen.

 

Jetzt musste ich auch noch mit dem Chef mit und ich folgte ihm, den Blick gesenkt. Was sollte ich antworten? Unsicher schaute ich ihn an.

 

''Nicolas...'', stammelte ich, ''Nico Becker...''

 

Mir war das ziemlich unangenehm und ich wusste nicht, was mit mir jetzt passieren würde.

 

*-*-*

 

"Ah, verstehe, dann bist du der Sohn von Herrn Becker, meinem Stellvertreter, richtig.", antwortete ich und spürte irgendwie, dass der Kleine ziemlich eingeschüchtert war.

 

"Na, komm erst mal rein.", sprach ich weiter und betrat mit Nico mein Büro, die Tür schließend: "Möchtest du irgendwas trinken oder magst du was naschen.... Schokolade vielleicht?", wollte ich von ihm wissen, und bot ihm mit einer Handbewegung einen Platz auf dem weichen, weißen Ledersofa an, während ich zu einen kleinen Tischchen ging und mir einen Kaffee einschenkte.

 

"So darf ein Vater nicht mit seinem Kind umgehen. Darf ich fragen, was passiert ist, dass dein Vater dich so anging? Du kannst mit mir über alles reden, wenn du magst. Ich höre dir gern zu. Ach so, sorry, dass ich dich duze... das darfst du natürlich auch tun... also, ich bin Jakarn, okay."

 

Du meine Güte, wieso laberte ich plötzlich so viel? Das musste den Kleinen doch völlig verschrecken.... herrje...

 

Aber ich hatte irgendwie das Gefühl Nico beschützen zu müssen....

 

*-*-*

 

Ich nickte auf die Aussage hin, dass ich der Sohn von Herrn Becker war und betrat das Büro. Der Chef war wirklich nett und ich fühlte mich wohl bei ihm.

 

''Kaffee?... Schokolade klingt auch toll'', hörte ich mich kleinlaut sagen, während ich mich niederließ.

 

Wow war das Sofa toll, so weich und bequem. Am Liebsten hätte ich mich lang gemacht, setzte mich aber doch lieber hin.

 

''Okay... Jakarn...'', sprach ich ruhig und sah ihm zu, wie er Kaffee einschenkte.

 

Wie sollte ich alles in Worte fassen und dazu musste ich auch irgendwann wieder hier raus, so wohl ich mich auch hier fühlte. Zu Hause würde ich mit meinem Vater klar kommen müssen.

 

''Es ist meine Schuld'', flüsterte ich und fixierte den Boden weiter weg.

 

Immerhin war es immer meine Schuld. Weil ich einfach nicht an mich halten konnte und mich nach Nähe sehnte. Warum hatte ich nicht einfach für mich arbeiten können und musste den Praktikanten auf den Zeiger gehen.

 

Hoffentlich bekam mein Vater keinen Ärger.

 

*-*-*

 

Langsam zählte ich eins und eins zusammen und mir wurde so einiges klar. Chris arbeitete auch hier und war folglich auch ein Sohn von Herrn Becker. Ich hatte ein Bild von Chris auf dem Schreibtisch von Herrn Becker stehen sehen, ebenso ein Bild von einer Frau, die wohl seine Frau darstellte.... nur von Nico fehlte ein Bild und nun konnte ich mir direkt vorstellen was los war.

 

"Hör auf damit. Ich glaube dir nicht, dass es deine Schuld war. Es ist immer deine Schuld, stimmst. Aber ich sage dir, das ist so nicht richtig.", begann ich sanft auf Nico einzureden, während ich ihm einen Becher Kaffee gab und mehrere Tafeln Schokolade auf den Glastisch, der vor dem Sofa stand, legte. "Bitte, bedien dich ruhig.", bat ich Nico.

 

"Also, raus mit der Sprache. Was genau ist passiert. Wobei das eigentlich egal ist und du es mir nicht erzählen musst, wenn du nicht magst. Denn so sollte man mit keinem Menschen umgehen. Dein Vater geht sicher oft mit dir so um. Hab ich recht?", sprach ich langsam und sehr ruhig auf Nico ein.

 

"Hör mal, Nico. Ich weiß du kennst mich nicht und ich bin dir fremd, aber... ich mache dir dennoch ein Angebot, das du annehmen kannst, aber nicht musst. Jedoch bitte ich dich, es dir durch den Kopf gehen zu lassen und es dir gut zu überlegen.

 

Wenn du magst, kannst du mit zu mir nach Hause kommen. Ich könnte dich dort anlernen, wenn dich der Beruf interessiert und du könntest auch bei mir wohnen, bis du dir eine eigene Wohnung leisten kannst. Ja, ich habe ein sehr großes Haus und auch eine eigene Werkstatt.

 

Ich möchte mich gern um dich kümmern, wenn du mich lässt, denn ich glaube, dass du etwas ganz besonderes bist. Auch denke ich... dass... sei mir nicht böse... du beschützt werden musst.

 

Bitte, denke drüber nach und teile mir dann deine Entscheidung mit, okay."

 

Meine kleine Ansprache hatte ich beendet, nahm einen Schluck Kaffee und gönnte mir ein Stückchen Schokolade, das ich genüsslich im Munde zergehen ließ.

 

Schokolade kauen war eben einfach nichts für mich.

 

Hoffentlich hatte ich Nico jetzt nicht überfordert und er dachte drüber nach... ich wollte ihm helfen.... unbedingt.

 

*-*-*

 

Jakarns Worte gingen mir durch und durch. Er hatte recht mit dem, was er vermutete und ich wusste das. Was er mir dann anbot fand ich sehr lieb von ihm, doch wusste ich nicht ob ich das wirklich annehmen konnte.

 

''Seit ich denken kann ist es so... aber bitte sei meinem Vater nicht böse. Es war wirklich meine Schuld...'', bat ich Jakarn.

 

''Ich...'', kurz seufzte ich und holte Luft, nahm einen Schluck Kaffee, sammelte mich und schaute Jakarn mit meinen großen braunen Augen an, ''Kennst du diese kleinen Äffchen... die wo, wenn man an den Schultern drückt, sie die Arme auseinander machen und wenn man da wieder loslässt machen sie die Arme wieder zusammen und halten sich dann daran fest, was zwischen ihren Ärmchen ist... Ein Klammeraffe... So bin ich... genauso!''

 

Noch einen Schluck Kaffee gönnte ich mir, der wirklich gut war und bediente mich ebenfalls an der Schokolade.

 

''Danke, das ist alles sehr lieb von dir... Ich... denke darüber nach'', meinte ich, wobei ich Angst hatte, dass Jakarn mich bald satt haben würde, wenn er erst mal verstand, was es hieß so zu sein, wie ein Klammeraffe.

 

Am Liebsten hätte ich ihm alles erzählt, mein ganzes Leben, aber dafür war ich noch nicht bereit. Immerhin kannte ich ihn doch gerade erst ein paar Minuten, auch wenn er mein Retter in goldener Rüstung darstellte. Ja, genau so sah ich ihn!

 

*-*-*

 

Bei Nicos Beschreibung eines Klammeräffchens musste ich unweigerlich schmunzeln und schaute Nico ebenso an.

 

"Klammeräffchen sind aber niedlich und es ist nichts wofür du dich schämen musst. Denn weißt du, es gibt für alles eine Ursache und wenn du eben ein kleines Klammeräffchen bist, dann wird das wohl seinen Grund haben.

 

Aber sei es drum, es ist deine Entscheidung was du mir erzählen magst, ob du mit mir kommen magst oder was auch immer. Du bist ein freier Mensch und solltest dich auch frei entscheiden können. Ich werde dich jedenfalls zu nichts zwingen.

 

Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dir nur zu helfen versuche. Ob du meine Hilfe annimmst ist allein deine Entscheidung.", erklärte ich Nico ruhig und sachlich.

 

Noch einen Schluck Kaffee nahm ich zu mir und stellte den Becher wieder hin.

 

"Ich erzähle dir mal etwas. Früher musste ich mich gegen meine drei älteren Brüder, sehr früh behaupten, zudem hatten wir oftmals nicht genug zu essen. Immer musste ich die abgetragenen Sachen meiner Brüder anziehen. Ja, wir waren bettelarm. Das war auch nicht unbedingt schön, aber ich habe mir immer vorgenommen, wenn ich erwachsen bin, werde ich reich... will ich der Welt und den Kindern Freude bringen.... und... ich habe es geschafft.

 

Genau dazu möchte ich auch dir verhelfen... wenn du es zulässt.

 

Was deinen Vater angeht, so werde ich seine Position noch einmal überdenken müssen, wenn er sich so benimmt. Ich kann solche Leute nicht brauchen, die andere drangsalieren, nur weil sie anders sind.

 

Außerdem bist du nicht schuld. Schuld ist deine Familie, die ganz offensichtlich nicht gut mit dir umgegangen ist. Denke bitte darüber nach.", mit diesen Worten erhob ich mich und schaute sanft auf Nico herab... lächelnd.

 

"Ich werde mich jetzt um deinen Vater kümmern. Du kannst gern noch hier sitzen bleiben und über alles nachdenken, wenn du magst.", offenbarte ich Nico mein Vorhaben, ging noch etwas näher an ihn heran und strich, fast zärtlich, über seinen Kopf.

 

"Alles wird gut.", musste ich noch die letzten Worte noch loswerden bevor ich mich zur Tür begab.

 

Natürlich war mir durchaus bewusst, dass ich, mit meinen erst 25 Jahren, sehr viel jünger war, als Nicos Vater, aber ich war der Boss und was ich sagte wurde gemacht, ansonsten konnte man mich auch von einer ganz anderen, sehr unschönen Seite, kennen lernen.

 

Eigentlich war ich eher wie ein guter Freund zu meinen Mitarbeitern... ließ schon einiges durchgehen, doch konnte ich auch durchaus hart und unnachgiebig sein.

 

*-*-*

 

So hatte das mir noch keiner erklärt, dass Klammeräffchen niedlich waren. Es tat gut, mal alles von dieser Sichtweise zu sehen. Außerdem hatte Jakarn recht damit, dass ich ein freier Mensch war.

 

Seine kurzgefasste Lebensgeschichte ging mir nahe und doch zeigte es mir, was für ein Kämpfer hier vor mir saß. Ich würde in Ruhe über sein Angebot nachdenken.

 

Als Jakarn seine Hand über meinen Kopf streichen ließ, genoss ich das in vollen Zügen. Leider war dieses Gefühl viel zu schnell vorbei und ich wollte so gerne mehr davon.

 

Hoffentlich würde er mit meinem Vater nicht zu streng sein, dass müsste ich sicherlich später ausbaden. Oder aber vielleicht würde mein Vater sich das auch gar nicht mehr trauen, jetzt wo er wusste, wer hinter mir stand.

 

Ich kuschelte mich ins Sofa ein und trank meinen Kaffee mit viel Milch und Zucker, Schluck für Schluck leer. Dazu naschte ich reichlich Schokolade, da ich nun mal ein kleines Schleckermaul war.

 

Im Grunde war Jakarn ein Fremder, auch wenn er mir seine Hilfe anbot. Ohne weiteres konnte ich das einfach nicht annehmen, denn ich wollte keine Almosen, auch wenn er es als Hilfe ansah.

 

Hin und hergerissen grübelte ich darüber, was ich machen sollte. Es reizte mich schon und doch blieben da Zweifel.

 

*-*-*

 

Noch einmal schaute ich zu Nico, der sich ins Sofa gekuschelt hatte, und grinste. Erst dann schloss ich die Tür hinter mir und machte mich auf den Weg zum Büro von Herrn Becker. Zwar hatte ich eine mächtige Wut im Bauch, doch blieb ich ruhig... eben wie immer.

 

Er würde einen Schuss vor den Bug bekommen und wenn er sich das dann nicht zu Herzen nehmen würde, wäre er raus.... ebenso sein Sohn Chris.

 

Das Büro erreicht, klopfte, ich, wie es sich gehörte, an und betrat das Büro anschließend.

 

Wie zu erwarten, saß Herr Becker an seinem Schreibtisch und sah zu mir heraus, als ich vor dem Schreibtisch stand. Setzen wollte ich mich nicht.... ich stand lieber, zudem ich eben eh schon lange genug gesessen hatte.

 

"Herr Becker", begann ich: "sie sind mir ein guter Stellvertreter und ich bin mit ihrer Arbeit mehr als zufrieden, aber... sie sind auch nicht unersetzlich. Ich bitte sie deswegen, ihrem Sohn Nico etwas mehr Liebe und Geborgenheit zukommen zu lassen. Er braucht das, da sie und ihre Familie das ganz offensichtlich in den letzten Jahren versäumt haben.

 

Ich werde mich hin und wieder nach Nicos Befinden erkundigen... Nico vielleicht auch mal besuchen... das soll jetzt keine Drohung sein, aber sollte ich mitbekommen, dass sie Nico weiterhin an allem die Schuld geben oder ihn schlecht behandeln... nun, dann werde ich mir wohl einen neuen Stellvertreter suchen müssen... so leid es mir dann auch täte.

 

Zudem möchte ich, dass Nico seine Lehre hier beginnt. Sie können die Unterlagen schon mal gleich fertig machen und dann habe ich noch das hier.", mit diesen Worten gab ich meinem Stellvertreter die Vorlage für mein neues Projekt und meinte sachlich und ruhig: "Bitte kümmern sie sich darum."

 

"Das war auch schon alles. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.", war alles was mir noch einfiel, als ich in das entsetzte Gesicht von Herrn Becker sah und dann das Büro verließ.

 

Auf dem Weg zurück in mein Büro traf ich auch auf Chris, dem ich ebenfalls eine riesige Standpauke hielt und erst dann mein Büro wieder erreichte und dieses sogleich betrat.

 

"Na, du schmeckts dir? Ich habe noch mehr davon, wenn du noch magst.", sprach Nico ruhig an, ehe ich mich in den weißen Ledersessel setzte und Nico grinsend zuschaute, wie er es sich auf dem Sofa bequem machte.

 

*-*-*

 

Herr Becker wusste gar nicht wie ihm geschah. So was hatte er noch nicht erlebt. Dennoch fühlte er sich falsch behandelt. Was ging seinem Chef sein Privatleben an? Außerdem war das kein Kündigungsgrund. Er kochte innerlich, ließ sich aber nichts anmerken. Immerhin wollte er seinen Job behalten.

 

Christian verstand im ersten Moment gar nicht, was der Chef von ihm wollte. Warum das hier geschah. Er nahm es sich aber sehr zu Herzen und wollte nicht mit hineingezogen werden, was sein Vater hier verbockte.

 

Ich hatte von alle dem nichts mitbekommen, mir nur meine Gedanken gemacht. Als Jakarn schließlich wieder da war, freute ich mich.

 

''Ja, sehr'', antwortete ich ihm, ''Danke, aber ich glaube, ich habe genug.''

 

Kurz ließ ich meinen Blick durchs Büro schweifen und versuchte meinen Mut zusammenzunehmen, weil ich etwas auf dem Herzen hatte. Es dauerte einen Moment, ehe ich meine Schüchternheit überwand.

 

''Wenn das okay ist... würde ich wirklich sehr gerne... hier eine Ausbildung machen'', bat ich Jakarn und schaute ihn mit großen Augen an.

 

Denn ich wusste schon, dass mir das hier gefallen würde. Ob ich zu ihm ziehen wollte, wusste ich allerdings noch nicht. Aber Spielzeug herstellen fand ich schon mal toll. Vielleicht könnte ich es auch mit entwickeln?

 

*-*-*

 

Was anderswo vor sich ging wusste ich nicht, ich freute mich nur, dass es Nico gut zu gehen schien und er doch tatsächlich seine Ausbildung hier beginnen wollte.

 

Leider hatte er sich aber noch nicht darüber ausgelassen... ach egal, ich wollte ihn zu nichts zwingen, das hatte ich ihm doch gesagt, also würde ich eben auch nicht nachfragen. Nico würde sicher, bei Bedarf, meine Hilfe annehmen. Zudem war es ja wohl mehr als verständlich, dass der Kleine nun mal Zweifel hatte.

 

Immerhin war ich fremd für ihn... was erwartete ich da...

 

"Das freut mich, wirklich. Dann bist du schon ab Morgen mein Lehrling. Wenn du Hilfe brauchst, weißt du wo du mich findest. Ich gebe dir auch nachher noch meine Handynummer... nur für den Fall der Fälle.", antwortete ich Nico und lächelte ein wenig.

 

Dann stand ich auf und ging zu meinem Schreibtisch, wo ich eine Visitenkarte heraus holte, auf der alles drauf stand, was der Kleine wissen musste. Ich gab Nico die Karte und meinte:

 

"Also, wenn du möchtest, hast du dann für heute frei und kannst heim gehen. Ich würde mich freuen, wenn du wir uns dann morgen früh wieder hier sehen.", dann strich ich noch einmal lieb durch seine Haare, bevor ich mich wieder an meinen Schreibtisch begab und mich setzte.

 

Es war schon einiges liegen geblieben...

 

*-*-*

 

Ich war Jakarn unendlich dankbar für seine Freundlichkeit und nahm die Karte gerne an. Mit einem Strahlen im Gesicht schmiegte ich mich der Hand entgegen, die erneut durch meine Haare strich.

 

Wie gut sich das anfühlte. Davon brauchte ich definitiv mehr, doch bisher war das noch meine eigene persönliche Hürde, die ich wohl bald überwinden würde.

 

Vielleicht lag es auch daran, dass ich hier meinen Chef vor mir hatte. Oder? Ach, was solls.

 

''Danke'', meinte ich, ''Danke für alles!''

 

Dann ging ich zu ihm rüber und umarmte ihn von hinten. Länger als nötig drückte ich ihn sanft an mich. Er roch gut, was ich sehr mochte.

 

Es fiel dem Klammeraffen in mir schwer loszulassen und dennoch ging ich.

 

''Bis morgen'', kam es noch von mir, bevor ich hinausging.

 

Das schöne Wetter genießend, lief ich langsam nach Hause, denn ich hatte es nicht eilig. Dabei schaute ich mir hier und da ein paar Schaufenster an. Mein Leben schien einen Weg zu gehen, der mir gefiel.

 

*-*-*

 

Mit einem Schmunzeln bemerkte ich, dass mich Nico von hinten umarmt hatte und sich zu freuen schien. Ich ließ es zu, genauso, wie ich zuvor auch zugelassen hatte, dass er sich meiner streichelnden Hand entgegen gestreckt hatte.

 

Für mich war es okay so und wenn es ihm so besser ging... warum dann nicht.

 

"Ja, bis Morgen und sei pünktlich.", verabschiedete ich Nico ein wenig mahnend, aber nicht böse... eher mit einem leichten Grinsen.

 

Dann machte ich weiter, tippte noch einiges in den PC ein, machte hier und da noch einige Vermerke und tätigte einen wichtigen Anruf... bestellte jemanden her, der Herrn Becker unauffällig ein wenig auf die Finger schauen sollte, bevor auch ich meine Firma verließ und mich auf den Weg nach Hause machte... meinem wunderschönen Zuhause.

 

Ja, ich war schon etwas misstrauisch... erst recht nachdem ich meinem Stellvertreter dermaßen die Meinung, wenn auch ruhig, gegeigt hatte.

 

*-*-*

 

Als ich Zuhause ankam, war noch niemand da. Aber so kannte ich es ja schon, also machte ich mich nützlich und relaxte anschließend.

 

Ich musste wohl eingenickt sein, denn mich weckte Lärm. Mein Vater war nicht zu überhören und Chris schien auch ziemlich wütend. Erst als ich an meine Zimmertür lauschte, hörte ich auch meine Mutter, die weinte.

 

''Das ist nicht dein Ernst... Wo willst du denn hin?'', schluchzte sie.

 

''Ganz ehrlich? So was hätte ich schon vor langer Zeit machen sollen. Ihr spinnt doch'', blaffte Chris.

 

''Lass ihn doch. Er ist alt genug'', kam es von meinem Vater, der eher genervt klang.

 

Türen gingen und es wurde ruhig. Gerade als ich mich wieder hinsetzen wollte, klopfte es an der Tür.

 

Mein Bruder erschien, nachdem ich ihn hereingebeten hatte.

 

''Hör zu Nico'', sprach er und ich war überrascht, weil er mich sonst nie Nico nannte, ''Ich habe meine Sachen gepackt und zieh erst mal zu einem Freund. Unser Vater dreht doch total durch. Mit alledem will ich nichts zu tun haben. Denn immerhin steh ich kurz vor der Abschlussprüfung und habe gute Chancen übernommen zu werden.

 

Das setze ich nicht aufs Spiel. Wenn du schlau bist, siehst du zu, dass du so schnell wie möglich die Chance hast woanders zu wohnen.''

 

''Okay, danke'', meinte ich und drückte ihn zum Abschied.

 

Er gab mir noch die Adresse und seine Nummer hatte ich ja. Ehrlich gesagt, war ich sehr überrascht wie mein Bruder sich gewandelt hatte. Jetzt war er wieder wie früher und das mochte ich sehr.

 

Dann ging mein Bruder und ich war mir nicht sicher, ob ich den Schutz meines Zimmers überhaupt verlassen wollte. Allerdings trieb mich irgendwann der Hunger in die Küche und da setzte es ein Donnerwetter von meinem Vater.

 

Er wurde nicht handgreiflich, vergaß sich aber völlig. So hatte ich ihn noch nie gesehen, völlig außer sich.

 

Ziemlich fertig ging ich wieder auf mein Zimmer und packte ohne zu zögern zusammen, was ich an Habseligkeiten besaß. Immerhin war es nicht viel. Leise schlich ich mich raus, nachdem ich einen Brief hinterlassen hatte.

 

Ob ich wirklich zu Jakarn gehen sollte? Wo sonst könnte ich hin? Aber sollte ich ihm alles erzählen?

 

Die Adresse lag nun nicht auf dem Mond, weshalb ich mit den Bus dorthin fuhr. Anschließend war es noch ein kleiner Fußmarsch und dann stand ich vor einem wahnsinnigen Haus. Wenn es von außen schon so beeindruckend aussah, wie würde es erst von innen wirken?

 

Etwas unsicher begab ich mich zur Tür und klingelte. Vielleicht hätte ich anrufen sollen?

 

*-*-*

 

Gerade entspannte ich mich bei einem ausgiebigen Bad und ruhiger Musik dazu, als ich es klingeln hörte. Doch brauchte ich mich darum ja nicht zu kümmern, denn ich hatte ja Leo, der sich um alles kümmerte.

 

So entspannte ich mich weiter und schloss genießend die Augen.

 

Leo, der zwar gerade beschäftigt war, das Abendessen zuzubereiten, ging zur Tür und öffnete diese.

 

"Hallo, guten Tag. Du musst Nico sein, von dem mir Jakarn erzählt hat. Bitte, komm doch rein.", begrüßte er Nico und gab den Weg ins Innere des Hauses frei.

 

"Darf ich dir dein Gepäck abnehmen? Oder magst du es hier irgendwo hinstellen?", wollte Leo von Nico noch wissen, bevor er sich ihm vorstellte: "Ach, verzeih, mein Name ist Leo und ich kümmere mich um das Haus, um Jakarn und auch... um dich, wenn du magst. Ich sage nur eben schnell Jakarn Bescheid, dass du da bist.", meinte Leo lächelnd, dann entfernte er sich und klopfte wenig später an meine Badezimmertür.

 

"Ja?", fragte ich.

 

"Jakarn, da ist Besuch für dich, ich denke das ist Nico."

 

"Danke, Leo, Ich komme gleich.", rief ich zurück und Leo ging wieder zu Nico um ihn ins Wohnzimmer zu bringen.

 

Ich beeilte mich nun doch etwas. So stieg ich aus der Wanne, trocknete mich ab und zog mich anschließend an... allerdings trug ich nun sehr bequeme Sachen, denn immerhin war ich ja hier zuhause.

 

Erst dann ging ich ins Wohnzimmer, wo ich Nico auch schon stehen sah.

 

"Nico, schön, dass du da bist. Bitte, setz dich doch. Magst du was trinken? Sicher gibt es auch bald Abendbrot.", begrüßte ich Nico mit einem liebevollen Lächeln.

 

*-*-*

 

Im ersten Moment war ich etwas perplex, als da ein fremder Mann die Tür öffnete. Doch dieser begrüßte mich gleich sehr freundlich und so legte sich zumindest ein Lächeln auf mein Gesicht. Er stellte sich als Leo vor und war so etwas wie das Mädchen für alles.

 

Ob er und Jakarn...? Nein...!?!... Oder vielleicht doch?

 

Nachdem ich eingetreten war und ein klägliches 'Hallo' mit einem Nicken, von mir gegeben hatte, ich Leo außerdem meine Tasche übergeben hatte, war er weggegangen, um Jakarn Bescheid zu geben. Ich schaute mich im Eingangsbereich etwas um, wobei ich mich allerdings nicht vom Fleck bewegte.

 

Es sah wirklich toll hier aus. Alles wirkte so einladend und gemütlich.

 

Als Leo wieder da war, führte er mich ins Wohnzimmer, wo ich ebenfalls nur schauen konnte. Alles wirkte einerseits edel, aber auch sehr einladend und gemütlich. Hier würde ich mich bestimmt wohlfühlen.

 

Noch völlig in Gedanken, hörte ich Jakarns Stimmt, der plötzlich vor mir stand. Ich strahlte ihn an und sprang ihm regelrecht um den Hals. Mhhh... er roch jetzt noch besser, als heute im Büro.

 

''Jakarn!'', kam es übereifrig von mir und ich klammerte mich an ihm.

 

Etwas zu Trinken und erst recht das Wort Abendbrot hörten sich hervorragend an. Außer einem Nicken kam aber vorerst nichts, bis ich mich gesammelt hatte.

 

''Tut mir Leid'', meinte ich dann plötzlich und löste mich schnell von ihm. Immerhin wollte ich ihn nicht vergraueln.

 

''Hätte ich anrufen sollen?'', wollte ich wissen, wobei ich ihn mit großen Augen ansah.

 

Wirklich weit hatte ich mich dabei nicht von ihm entfernt, ließ ihn somit keinen großen Freiraum.

 

*-*-*

 

Ach herrje, da war es wieder das niedliche kleine Klammeräffchen, aber ich fand das nicht schlimm, vielmehr zeigte es mir, dass der Kleine wohl froh war hier zu sein und Zuhause wohl einiges schief gelaufen sein musste.

 

Ich würde ihn allerdings nicht drängen es mir zu erzählen, vielleicht erzählte Nico von sich aus was ihm auf dem Herzen lag und... wenn nicht... dann eben nicht, ich würde ihn nicht zwingen.

 

Liebevoll, tröstend nahm ich Nico in den Arm und streichelte ebenso liebevoll über seinen Rücken, denn das schien er gerade dringend zu brauchen.

 

"Schhh... so schlimm, hm?", flüsterte ich, dann löste sich Nico auch schon etwas von mir, hielt aber keinen allzu großen Abstand zu mir... musste er auch nicht, denn mich störte es keineswegs.

 

"Komm, setzen wir uns.", begann ich zu reden, nahm Nico bei der Hand und setzte mich mit ihm auf das Sofa: "Dir muss nichts leid tun und du hättest auch nicht vorher anrufen müssen. Es ist alles gut. Ich freue mich, doch, dass du meine Hilfe annimmst und jetzt hier bist.

 

Gleich gibt es erst mal was zu essen, dann zeige ich dir dein Zimmer und dann hast du erst mal deine Ruhe, wenn du magst.... wir können aber auch gern reden, wenn dir das lieber ist. Okay?", dabei schaute ich Nico mit sanften Blicken an und sah auch, dass er irgendwie bedrückt zu sein schien.

 

Ohne jedoch noch ein weiteres Wort zu verlieren, rückte ich noch etwas näher an ihn heran und nahm ihn sanft in die Arme. Er würde schon was sagen, wenn er das nicht wollte, dessen war ich mir sicher.

 

Dann aber, klingelte mein Handy und ich zog es, ohne Nico loszulassen, aus meiner Hosentasche. Anschließend drückte ich die grüne Taste und hielt das Handy an mein Ohr... meldete mich.

 

"Ja, bitte?"

 

Am anderen Ende meldete sich mein Spion und was er mir berichtete hatte ich mir fast schon gedacht.

 

"Nun, dann weiß ich Bescheid. Hab Dank. Ach ja, und bleib bitte weiter dran, ich komm morgen in den Betrieb und regle alles weitere. Lass ihn nicht aus den Augen."

 

"Danke, dir auch noch einen schönen Abend.", fügte ich hinzu und verabschiedete mich von meinem Spion.

 

Nun wusste ich auch, warum Nico hier war... sein Vater schien durchzudrehen und so hatte ich gedanklich schon eine Entscheidung getroffen.

 

*-*-*

 

Gerne ließ ich mich mit zum Sofa ziehen und schmiegte mich an Jakarn. Es war schön, dass er all das zuließ ohne irgendwelche Gegenleistungen zu erwarten.

 

Als sein Handy ging, bekam ich zwangsläufig die Hälfte mit, dachte mir aber nichts weiter dabei. Immerhin war es sicher privat und ging mich vielleicht gar nichts an.

 

Nachdem er aufgelegt hatte, herrschte im ersten Moment Stille, bevor ich leise das Wort erhob.

 

''Chris ist ausgezogen...'', flüsterte ich beinahe unhörbar, ''…Er wollte mit dem ganzen nichts mehr zu tun haben und hat mir den Rat gegeben ebenfalls auszuziehen.''

 

Wieder schwieg ich und kuschelte mich noch etwas dichter an Jakarn.

 

''Meinem Bruder liegt viel an dem Job und ich denke, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, hätte er mich mitgenommen...'', fügte ich leise hinzu.

 

Dessen war ich mir sicher, denn früher war mein Bruder immer für mich da gewesen.

 

*-*-*

 

Dieser Moment der Stille tat gut und ich konnte kurz nachdenken, aber dann ergriff Nico, sehr leise, wieder das Wort und ich hörte ihm zunächst einfach nur zu... nickte bedächtig.

 

"Das hat dein Bruder richtig gemacht.", begann ich zu antworten: "Ich werde ihn übernehmen, leider wird dein Vater... nun ja... gehen müssen. Ich habe soeben einen Anruf erhalten, der mir bestätigte, dass es so besser ist. Du kannst gern bei mir bleiben, sofern du das auch möchtest.

 

Ich mag dich, Nico, deswegen möchte ich dir gern helfen."

 

Dass sich Nico so an mich schmiegte, zeigte mir nur, dass er viel Liebe zu brauchen schien, aber dass dies nichts mit einem Klammeraffen zu tun hatte... sondern einfach ein Defizit darstellte, welches er zu kompensieren... zu überbrücken versuchte, wusste ich.

 

Mich störte es keineswegs, denn auch wenn ich sehr gern allein war, so fand ich es aber auch schön, mal ein wenig zu kuscheln.

 

"Wärst du denn lieber mit deinem Bruder mitgegangen, als hierher zu kommen, wenn er es dir angeboten hätte?", fragte ich Nico leise und sehr ruhig. Doch brannte diese Frage gerade sehr auf meiner Seele... kein Plan warum....

 

*-*-*

 

Das mit meinem Vater war okay, denn im Grunde hatte er es wohl nicht anders verdient. So würde es für mich in der Ausbildung zumindest keine blöden Situationen geben.

 

Über Jakarns Frage musste ich keine Sekunde nachdenken.

 

''Nein!'', kam es selbstsicher von mir.

 

''Mein Bruder ist mir wichtig, aber ich gehe ihm auf groß oder lang auf den Keks. So ist es besser... Ich bleibe gerne...''

 

Ich schaute Jakarn dabei an und lächelte sanft.

 

''Sagtest du nicht etwas von essen? Irgendwie könnte ich dringend was vertragen. Denkst du Leo braucht noch lange?'', hörte ich mich fragen.

 

Sicherlich hätte ich noch mehr Fragen gehabt, beließ es aber vorerst dabei.

 

*-*-*

 

Ja, so war es gut. Nico hatte meine Frage ...zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Ja, meine Seele und mein Herz waren zufrieden und ich atmete irgendwie erleichtert auf.

 

"Das freut mich... wirklich.", konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen, denn so war es nun einmal.

 

Noch einmal drückte ich ihn sanft an mich, dann hörte ich auch seine Frage und wollte gerade antworten, als auch schon Leo das Zimmer betrat und Bescheid gab, dass das Abendbrot fertig wäre und, wie immer, im Esszimmer eingenommen werden könnte.

 

Ich schaute Nico grinsend an.... musste dann aber irgendwie kichern... keine Ahnung warum, aber es passte irgendwie einfach. Nico fragte und Leo schien Gedanken lesen zu können.

 

"Danke Leo.", gab ich von mir und wand mich dann an Nico: "Na, dann komm, gehen wir erst mal was futtern.", mit diesen Worten ließ ich Nico los, stand auf und verließ langsam das Wohnzimmer, um mit Nico ins Esszimmer zu gehen.

 

*-*-*

 

Kaum hatte ich gefragt, wann es essen gab, erschien Leo. Wir gingen ins Esszimmer, wobei ich Jakarn folgte, wie ein Magnet.

 

Es roch sehr gut und ich freute mich, es wirkte für mich heimisch.

 

''Mhhh.... das riecht gut'', musste ich loswerden und ich freute mich sehr darüber gleich etwas in den Magen zu bekommen.

 

''Ich hätte noch eine Bitte...'', musste ich noch loswerden, nachdem wir uns gesetzt hatten, ''Natürlich weiß ich, dass du gewiss genug Geld hast, aber ich möchte hier nicht umsonst leben. Kann ich mich irgendwie beteiligen?''

 

Immerhin war ich immer noch der Meinung, dass ich keine Almosen wollte und Niemandem auf der Tasche liegen mochte. Der Gedanke etwas von meinem Ausbildungsgeld abzugeben, schien fair.

 

Vielleicht klang es auch albern für Jemanden, der genug Geld hatte, aber für mich ging es ums Prinzip. Hier konnte ich mich vielleicht Zuhause fühlen, wenn alles so blieb.

 

*-*-*

 

Nachdem wir uns gesetzt hatten.... ja, auch Leo hatte sich, wie gewohnt, an den Tisch gesetzt, denn ich behandelte ihn nicht wie einen Diener... eher wie einen Freund, der sich eben um alles kümmerte und mich damit entlastete, wünschte ich allen einen guten Appetit und begann zu essen.

 

Was ich aber dann von Nico zu hören bekam, ließ mich hart schlucken, doch ahnte ich auch, dass es ihm wohl wichtig wäre und ich eben doch noch ein Fremder für ihn war, der ihm rein zufällig half.

 

So antwortete ich so gelassen ich es vermochte:

 

"Es ist okay, dass du was abgeben willst, auch wenn du es nicht musst, dennoch verstehe ich das. Ich werde dir nicht sagen, wie viel du abgibst, das musst du allein entscheiden. Nur sollst du wissen, dass es kein Zwang ist. Okay?"

 

Ich wusste natürlich was ich mit dem Geld tun würde.... anlegen würde ich es für Nico, damit er irgendwann richtig viel Geld hätte und er niemals Not leiden würde. Jedoch würde ich ihm das nicht sagen, denn ich ahnte schon, dass er auch das vermutlich nicht wollen würde.

 

Herrje, sah es denn wirklich so aus, als würde ich ihm einen Almosen geben?

 

Sicher, anfangs war es vielleicht nur Mitleid für Nico... aber nachdem er mich das erste Mal umarmt hatte... so lieb, so süß und... sanft... war es kein Mitleid mehr.... es war mein Herz, das Nico hier haben wollte... mein Herz hatte sich in das kleine, süße Klammeräffchen verliebt. Nur wie brachte ich das dem Kleinen bei?

 

Gerade wusste ich nicht ob ich mich zusammennehmen oder einfach losheulen sollte. Ich nahm mich zusammen... es war besser so. Nico musste erst einmal zur Ruhe kommen.

 

Dennoch konnte es nicht verhindern, dass sich eine kleine Träne aus meinem rechten Auge stahl und über meine Wange rann.

 

Schnell wischte ich diese mit der Servierte weg, die ich gerade in der Hand hatte... hoffend niemand... besonders Nico nicht... hätte etwas bemerkt.

 

*-*-*

 

Ich freute mich, dass Jakarn mich scheinbar verstand und es mir nicht übel zu nehmen schien. Deshalb strahlte ich ihn an und begann ebenfalls zu essen, weshalb ich auch nichts von der Träne mitbekam.

 

Immerhin würde ich es am Liebsten alleine schaffen und auf eigenen Beinen stehen, doch zur Zeit ging das eben noch nicht. Wobei es vermutlich sowieso nie alleine ging und ich nur zu gerne hier bleiben würde.

 

Aber es war meine erster Abend und ich wollte erst einmal alles auf mich wirken lassen. Denn immerhin hatte ich Jakarn heute erst kennengelernt und auch Leo, der nun ebenfalls am Tisch saß. Ob die Beiden nun doch ein Paar waren?

 

Warum nur beschäftigte mich das so?

 

Trotzdem ließ ich mir nichts anmerken, sondern aß mit vollem Genuss.

 

''Es schmeckt wirklich hervorragend'', sprach ich ein Lob aus, wenn auch eher leise und noch immer etwas schüchtern.

 

Bald war ich satt und zufrieden und auf den Rest des Haus, aber vor allem auf mein Zimmer gespannt.

 

*-*-*

 

Froh darüber, dass anscheinend niemand was mitbekommen hatte, aß ich noch ein paar Bissen, nahm mich dabei mächtig zusammen und kämpfte mit mir.

 

Als ich ein paar Bissen später fertig war... wobei ich ohnehin nichts mehr runter bekommen hätte, bat ich Leo:

 

"Leo, würdest du dann bitte Nico sein Zimmer zeigen. Ich habe noch etwas Wichtiges zu tun und das kann ich nicht aufschieben.", anschließend wand ich mich an Nico: "Nico, du darfst in deinem Zimmer tun und lassen was immer du magst. Du kannst dir auch Bilder und Poster an die Wand hängen... falls du so etwas magst. Wenn ich mit allem fertig bin, zeige ich dir das Haus und dann können wir, vielleicht bei einer Tasse Tee, noch reden, wenn du willst und nicht zu müde bist. Einverstanden?", liebevoll lächelte ich ihn an, ließ mir nichts anmerken und versteckte meine Gefühle für Nico ganz tief in mir drinnen, wo es schon beinahe weh tat.

 

So wischte ich mir, mit der Servierte, noch den Mund ab und erhob mich dann von meinem Platz.

 

Bevor ich den Raum verließ, drehte ich mich noch einmal um und meinte zu Nico: "Ach ja, mein Kleiner, willkommen in deinem neuen Zuhause, zudem es hoffentlich wird, wenn du dich hier eingelebt hast." und zwinkerte ihm grinsend zu.

 

Zu spät bemerkte ich, dass ich Nico mit "mein Kleiner" angesprochen hatte...: Toll gemacht Jakarn... das musste ja jetzt wohl sein! Hirn an, Jakarn, vielleicht solltest du einfach mal nachdenken, bevor du anfängst zu labern!

 

Nun, es nutzte ja nichts, gesagt war gesagt und vielleicht hatte es Nico ja gar nicht so direkt mitbekommen. Ich beließ es dabei und entfernte mich, beinahe fluchtartig, aus dem Esszimmer und mich in mein Arbeitszimmer zu begeben, wo ich die Tür hinter mir schloss und mich, irgendwie total fertig, in den Sessel, am Schreibtisch, setzte.

 

Die Hände vorm Gesicht, ließ ich den Tränen nun doch freien Lauf.

 

*-*-*

 

Etwas enttäuscht war ich nun schon, als Jakarn sein Essen so abrupt beendete und Leo anwies mir mein Zimmer zu zeigen. Sicher hatte so ein Mann wie Jakarn viel zu tun und ich musste das verstehen. Trotzdem wäre ich viel lieber in seiner Nähe geblieben.

 

''Gerne'', meinte ich deswegen dazu, als er vorschlug später noch etwas zu reden.

 

Gerade wollte ich mich wieder meinem Essen zuwenden, als Jakarn sich nochmal umdrehte und so liebe Worte an mich richtete. Da konnte ich nur strahlen und musste sogar eine Träne fortwischen.

 

''Danke'', kam es etwas beschämt von mir.

 

So hatte mich noch keiner begrüßt und ich würde alles daran setzen hier weiter leben zu können. Bisher schien es keinen Haken zu geben, außer vielleicht die Sache mit Leo.

 

Nachdem mein Gastgeber und Freund, denn als das sah ich ihn bereits, gegangen war, nahm ich schweigend mein Essen weiter ein, bis ich fertig war.

 

Natürlich wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Leo schien zumindest auch sehr nett zu sein und vielleicht würde ihn meine Art, wie ich Nähe suchte nicht stören. Aber das würde sich noch zeigen.

 

Nachdem auch er aufgegessen hatte, war ich auf mein Zimmer gespannt.

 

*-*-*

 

Nachdem ich mich nun endlich wieder beruhigt und gefangen hatte, schrieb ich meinem Spion eine Email, mit der Bitte... nein, eher der Frage... ob er nicht mein neuer Stellvertreter werden mochte.... zumindest vorläufig.

 

Dann nahm ich mir noch einmal die Akte von Herrn Becker vor und studierte diese genau.

 

Verdammt, er hatte so tolle Referenzen... warum rastete dieser Mann nur so dermaßen aus?

 

Dass alles wasserdicht war, konnte ich fast auf den ersten Blick erkennen, da war wirklich nichts gemunkelt. So bekam ich Herrn Becker also nicht raus. Aber anhand dessen was mir mein Spion berichtet hatte, konnte ich Nicos Vater sehr wohl an die frische Luft setzen.

 

Nico sollte sich in der Firma wohl und nicht unter Druck gesetzt fühlen...

 

In der Zwischenzeit hatte nun auch Leo sein Essen beendet und widmete sich nun der Aufgabe, um die ihn Jakarn gebeten hatte.

 

"Na, dann komm mal mit, Nico.", bat Leo Nico, erhob sich und ging schon mal langsam voraus.

 

Die mittlere Etage erreicht zeigte ihm Leo das Zimmer, das genau neben Jakarns Schlafzimmer lag.

 

"So, da wären wir.", meinte er und öffnete die Tür.

 

"Das ist dein Zimmer und ich hoffe es gefällt dir. Gleich nebenan ist Jakarns Schlafzimmer.", erklärte Leo Nico und zeigte auf die Tür rechts neben Nicos Zimmer.

 

Irgendwann endlich war ich fertig mit allem, packte alles weg, schaltete den PC aus und erhob mich aus meinem Sessel. Noch einmal atmete ich tief durch ehe ich das Zimmer verließ.

 

Wo ich Leo und Nico finden konnte, wusste ich natürlich... war ich es doch gewesen, der Leo gesagt hatte, wo er Nico einquartieren sollte... noch bevor wir überhaupt wissen konnten, dass Nico hierher kommen würde.

 

Also stieg ich die paar Treppen hinauf und sah beide auch schon vor dem Zimmer stehen. Langsam ging ich auf beide zu und mischte mich grinsend ein: "Und gefällt dir dein Zimmer, mein Kleiner?"

 

Wieder hatte ich nicht vorher nachgedacht... einfach drauf los gelabert.... Hirn an, Jakarn!

 

Toll gemacht.... echt toll... man, man, man, was sollte Nico jetzt von mir denken.

 

*-*-*

Gerne begleitete ich Leo zu meinem Zimmer und schaute mich um.

 

''Es ist toll'', sprach ich ruhig, wobei ich mich freute, dass Jakarns Schlafzimmer sich direkt nebenan befand.

 

''Und wo schläfst du?'', hatte ich Leo gerade gefragt, als Jakarn die Treppen hinauf kam.

 

''Jakarn'', strahlte ich und fiel ihm um den Hals, ''Es ist toll.''

 

Seit ich denken konnte, hatte ich nie so ein schönes Zimmer gehabt und so viel Zuwendung. Ich wusste gar nicht damit umzugehen. Außerdem blieb die Angst, dass ich mich womöglich in eine Beziehung einmischte.

 

Nur langsam ließ ich von Jakarn ab, um Leos Reaktion abzuschätzen.

 

*-*-*

 

Mit einem Lächeln ließ ich es zu, dass mir Nico um den Hals fiel und dann auch noch so süß strahlte, so dass ich nicht anders konnte, als ihn lieb aber kurz in die Arme zu nehmen, ehe er sich von selbst löste.

 

Noch bevor ich etwas sagen konnte, beantwortete Leo Nicos Frage: "Nico, ich bin hier nur der Hausdiener und zufällig ein guter Freund von Jakarn, folglich schlafe ich in einem der Zimmer, im oberen Bereich. Also keine Sorge, du wirst Jakarn schon für dich allein haben.", und konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, wobei mir allerdings dann schon eine leichte Röte ins Gesicht stieg.

 

"Jakarn, du musst nicht rot werden... rede mit dem Kleinen... dann wird alles gut.", meinte Leo noch und ging mit einem leisen Kichern davon.... ließ uns beide hier allein.

 

Meinen Blick senkte ich verschämt, denn ich konnte Nico einfach nicht mehr anschauen... man, war mir das peinlich... na danke, Leo.... super gemacht....

 

*-*-*

 

Auf Leos Aussage hin, konnte ich nur noch mehr Lächeln. Allerdings wusste ich nicht, was er mit seinen letzten Worten meinte.

 

''Worüber sollst du mit mir reden?'', wollte ich wissen.

 

''Weißt du, ich dachte, dass du und Leo vielleicht...'', fügte ich etwas verlegen hinzu.

 

Wusste allerdings nicht wohin ich schauen sollte, ging stattdessen in mein Zimmer und schaute mich genau um.

 

''Es ist wirklich schön...'', flüsterte ich und war eigentlich auch neugierig wie Jakarns Zimmer aussah. Trotzdem wollte ich nicht einfach so in sein Zimmer gehen.

 

*-*-*

 

"Nichts... alles gut. Leo und ich...? Nein... niemals.", stammelte ich plötzlich vor mich hin, obgleich ich gar nicht der Typ dafür war.

 

Aber Nico lenkte auch sogleich ab, indem er sich mit seinem Zimmer beschäftigte und es bestaunte.

 

Nun, da ich es ihm ja wohl versprochen hatte, wollte ich ihm nun das Haus zeigen, damit er sich hier zurechtfinden und nicht verlaufen würde.

 

"Tja, dann zeig ich dir wohl erst mal das Haus, damit du dich hier nicht verläufst.", meinte ich noch, dann öffnete ich mein Schlafzimmer, das im feinsten und reinsten Weiß gestaltet war. Das Bett und auch einiges andere waren mit Goldrändern verziert. Einzig die Blumen und Pflanzen, die hier und da im Zimmer standen, brachten dem Zimmer etwas Farbe... nur nicht zu viel.

 

Ein wenig ließ ich Nico noch schauen, dann schloss ich die Tür leise wieder und ging zusammen mit Nico langsam durch das Haus, zeigte und erklärte ihm alles.

 

Meine Gefühle für Nico ließ ich jetzt aber außen vor...

 

*-*-*

 

''Wow...'', brachte ich nur von mir, wäre am Liebsten ins Bett gesprungen.

 

Doch Jakarn schloss die Tür und begann mir das Rest des Hauses zu zeigen. Still ging ich neben Jakarn her, suchte immer wieder seine Nähe und ließ ihm kaum Freiraum. Die Klette war wieder da.

 

''Es ist wirklich schön hier. Danke!'', musste ich dann loswerden.

 

Ich fühlte mich gut und das zeigte ich auch. Außerdem freute ich mich darauf die Ausbildung zu beginnen. Alles schien seinen Lauf zu nehmen und endlich sollte ich mal Glück haben.

 

*-*-*

 

Herrje, die ganze Zeit über hing Nico arg an mir, doch störte es mich nicht... zumindest nicht im negativen Sinne.... eher meine Gefühle versuchten mir einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen.

 

Doch konnte ich ihn jetzt ja wohl kaum schon mit meinen Gefühlen belasten... nein, das ging nicht. Also riss ich mich zusammen... so gut es eben ging.

 

"Das freut mich, dass es dir so gut hier gefällt. Immerhin ist es ja dein neues Zuhause und du sollst dich hier wohl fühlen. Du musst dich auch für nichts bedanken, denn ich habe es dir ja angeboten.", antwortete ich und schaute dann kurz auf die Uhr.

 

"Tja, also ich denke, reden können wir ein anderes mal noch, jetzt ist es doch schon recht spät und wir sollten langsam schlafen gehen. Einverstanden? Oder wolltest du noch etwas loswerden?", fügte ich mit sanfter Stimme hinzu.

 

*-*-*

 

''Nein, das ist, denke ich, okay'', meinte ich und musste auch direkt gähnen.

 

''Dann, gute Nacht'', sprach ich ruhig und drückte Jakarn nochmal liebevoll.

 

Daraufhin begab ich mich in mein Zimmer, wo auch meine Sachen waren, für die ich noch einen Platz suchte. Anschließend ging ich ins Bad duschen und ins Bett. Ich versuchte zu schlafen, doch obwohl es kuschelig war, ging es einfach nicht.

 

Also huschte ich leise über den Flur und klopfte bei Jakarn an. Es ging einfach nicht anders. Nachdem er mich hereingebeten hatte, schaute ich ihn nur intensiv an, bevor ich mit einem verzeihenden Blick zu ihm ins Bett huschte.

 

''Ich kann einfach nicht schlafen... vielleicht liegt es an der fremden Umgebung...'', flüsterte ich entschuldigend... oder aber weil ich einfach nicht alleine schlafen wollte.

 

*-*-*

 

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging ich in mein Schlafzimmer, zog mich aus und ging anschließend ins Bad, wo ich kurz duschte und mich danach in einen Schlafanzug kleidete.

 

Nein, ich mochte es ganz und gar nicht nackt oder nur in Shorts zu schlafen. Was andere taten, war deren Problem, nicht meines.

 

Als ich dann endlich und schließlich in meinem Bett lag, klopfte es an meine Tür und ich dachte mir schon, dass es Nico sein müsste. Ich bat ihn herein, doch recht war es mir jetzt so ganz und gar nicht.

 

Doch sein Blick und seine Worte stimmten mich ein wenig milde und ich nickte. Ich drehte mich sodann um, so dass ich mit dem Rücken zu Nico lag, murmelte noch ein "Gute Nacht", dann schlief ich tief und fest ein.

 

Meine Gefühle hatte ich auf Eis gelegt, denn zum einen wollte ich Nico nicht belasten und zum anderen... nun ja, war ich eh noch viel zu fremd für ihm... seltsam nur, dass er dann aber zu einem Fremden ins Bett stieg.

 

Tja, so gesehen war er eigentlich alt genug, die Wahrheit zu erfahren und wer zu einem Fremden ins Bett steigen konnte... erst recht.

 

Somit würde ich Nico morgen schon von meinen Gefühlen wissen lassen.

 

*-*-*

 

Ich war froh, dass Jakarn mich hier duldete. Etwas unsicher wartete ich ab, bis ich einen gleichmäßigen Atem vernahm, bevor ich näher rückte. Er roch gut und die Wärme tat ihr übriges, so dass auch ich endlich einschlief.

 

Noch vor dem Weckerklingeln erwachte ich und machte mich fertig. Immerhin war heute mein erster Tag in der Firma und da wollte ich Einsatz zeigen.

 

Fröhlich gelaunt ging ich dann nach unten, wo Leo schon in der Küche das Frühstück bereitete.

 

''Morgen'', begrüßte ich ihn und half ihm bei den letzten Vorbereitungen.

 

Dabei war ich nun schon etwas aufgetaut und gesprächiger, fragte Leo ein Bisschen aus. Erst über ihn, wie er und Jakarn sich kennengelernt hatten und wie lange er hier schon arbeitete, was alles zu seinen Aufgaben gehörte.

 

Sicher war ich dabei zurückhaltend, aber es waren Fragen, die in mir brannten. Dann ging die Richtung zu Jakarn, wo ich wissen wollte, ob dieser denn Familie hätte und wie es in der Liebe aussah.

 

Er hatte mich gestern einfach so bei sich schlafen lassen, ohne Gegenleistungen zu erwarten. So was war nach der Zeit im Internat völlig neu für mich gewesen und ich musste zugeben, dass ich auch ein wenig enttäuscht war. Jakarn war ein schöner junger Mann und ich hätte bestimmt nichts dagegen gehabt ihm näher zu kommen.

 

*-*-*

 

Leo, der wie immer, schon sehr zeitig auf den Beinen war, befand sich gerade in der Küche, um das Frühstück zuzubereiten, als Nico die Küche betrat und ihm half. Dass Nico dabei mit ihm redete, störte Leo nicht und er antwortete natürlich auch auf Nicos Fragen.

 

"Jakarn und ich haben uns auf der Straße kennengelernt. Ich war ein Bettler und Jakarn war damals noch nicht so reich wie heute. Dennoch nahm er mich bei sich, in seine damalige Wohnung auf. Gemeinsam haben wir viel durchgestanden, haben auch dieses Haus hier ausgesucht und wurden so die besten Freunde.

 

Natürlich bin ich froh darüber, dass er sich um mich kümmerte, obgleich es ihm damals noch nicht ganz so gut ging und seine Brüder sich von ihm abwandten, nachdem seine Mutter gestorben war, war er immer für mich da. Das ist es was uns verbindet... Freundschaft.

 

Wir kamen irgendwann zu der Übereinkunft, dass ich mich um das Haus kümmere und dafür hier wohnen darf. Auch bekomme ich etwas Taschengeld... und habe somit eigentlich alles was ich brauche.

 

Das geht schon seit knapp acht Jahren so. Jakarn war damals erst siebzehn Jahre jung, als er begann gegen seine Armut zu kämpfen und sich hoch zu arbeiten. Meine Aufgabe hier ist sehr einfach... ich kümmere mich eben um alles, was anliegt.", erzählte Leo, während er etwas Obst aufschnitt und es schön anrichtete.

 

So richtig wollte er nicht mit der Sprache raus, was Jakarn betraf, doch ein wenig durfte er sicher erzählen. Zumal Jakarn ohnehin kaum bis gar keine Geheimnisse hatte.

 

"Hmm.... Jakarn... ist der beste, liebevollste und verständnisvollste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Sein Vater ist schon lange tot, seine Mutter ebenfalls und seine Brüder wollen nichts mehr von ihm wissen... warum auch immer... das weiß nicht einmal er selbst.

 

Was die Liebe angeht... nun, da ist er eigentlich eher vorsichtig... allerdings hat er sich bislang noch nie verliebt, weil er eben nur auf die Bekämpfung seiner Armut und seine Karriere fixiert war. Für Liebe blieb da keine Zeit.

 

Aber ich weiß auch, dass er noch nie eine Frau hatte und auch keine Kinder will. Er mag zwar Kinder, beschenkt diese auch gern, doch will er keine bei sich haben. Außerdem mag er... hübsche junge Männer, hatte aber auch hier noch keine Zeit oder gar die Gelegenheit sich einen Mann zu angeln... noch nicht mal einen One-Night-Stand hat er sich je geleistet.

 

Wenn es also einer verdient hat verwöhnt zu werden, und dass man sich um ihn kümmert... dann Jakarn.", hatte Leo Nico weiter erzählt, während er nun dabei war Kaffee und Tee zu kochen.

 

Inzwischen schlief ich noch ruhig in meinem Bett. Zwar bemerkte ich kurz, dass Nico weg war, aber ich hatte mich sogleich auch wieder umgedreht und weiter geschlafen.

 

Nur noch ein wenig die Wärme des Bettes genießen... ja, so war es gut.

 

Aber dann kitzelte mich die Sonne an der Nase, und zwang mich somit nun doch langsam aufzustehen und mich fertig zu machen.

 

Kurz duschte ich im Bad, dann zog ich mich an... natürlich trug ich nun wieder Schlips und Kragen und Anzug... na ja, eben die übliche Kleidung des Chefs.

 

Nur noch heute, dann könnte ich morgen schon wieder ausschlafen.

 

Nur eben heute musste ich einiges Wichtiges erledigen. Herrn Becker raus werfen, meinen neuen Stellvertreter einarbeiten und Nico an einen meiner Mitarbeiter übergeben, der ihn anlernen durfte.

 

Ab Morgen würde dann alles wieder seinen geregelten Gang gehen. Leo würde Nico zur Firma fahren und ich könnte ausschlafen....

 

Irgendwann erreichte ich die Küche und bekam so mit, was Leo hier erzählte.

 

"Leo, also nein, sollst du immer alles ausplaudern?", fragte ich meinen Freund mit einem Grinsen, bevor ich beiden einen: "Guten Morgen", wünschte.

 

"Mhmmm.... Leo, das sieht aber lecker aus.", musste ich sogleich lobend los werden, ehe ich mich an Nico wand: "Nico, ich möchte gern mal mit dir reden. Würdest du bitte mal mit mir kommen?", bat ich ihn mit sanfter Stimme und verließ schon mal langsam die Küche.... in der Erwartung, dass Nico mir folgen würde.

 

*-*-*

 

Geduldig hörte ich Leo zu und fand es super, dass er so viel erzählte. So erfuhr ich einiges über Jakarn. Allerdings konnte ich es kaum fassen, dass er noch gar keine Erfahrungen gemacht haben sollte, in Sachen Liebe oder gar Sex. Denn immerhin war er ein paar Jahre älter als ich.

 

Ich hingegen hatte schon einiges im Internat erlebt und das sogar recht früh, wenn nicht sogar viel zu früh.

 

Als Jakarn auftauchte schien er die Sache recht gelassen zu nehmen, was mich freute.

 

''Guten Morgen'', begrüßte ich ihn.

 

Als er dann mit mir reden wollte, hatte ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und dennoch ging ich mit ihm mit, folgte ihm einfach. Auch ließ ich mir nichts anmerken, verhielt mich aber wie immer ruhig.

 

Erwartungsvoll und neugierig schaute ich ihn an, wobei mir allerlei Sachen durch den Kopf gingen.

 

*-*-*

 

Mit Nico im Schlepptau, erreichte ich schließlich die Bibliothek, ließ Nico eintreten und schloss hinter uns die Tür.

 

Noch einmal holte ich tief Luft, überlegte, ob es wirklich so klug war... aber... nun ja, er würde mir sicher nicht den Kopf abreißen.

 

"Setz dich doch bitte, wenn du magst und hab keine Angst... es ist nichts schlimmes, was ich mit dir bereden möchte.", begann ich zu reden, denn ich merkte doch schon, dass der Kleine etwas bedrückt wirkte... so als wüsste er nicht was ihn erwartete.

 

"Nico, ich habe hin und her überlegt... wollte alles schlucken und dich damit nicht belasten, aber ich denke nun doch, dass du alt genug bist und vertragen kannst, was ich dir jetzt sage und bitte höre mir erst einmal nur zu.

 

Was ich dir zu sagen habe... nun... ich... habe mich in dich verliebt und möchte gern mein Leben mit dir verbringen.", dabei schaute ich Nico ernst an, was den Ernst meiner Worte unterstreichen sollte.

 

Natürlich hatte ich schon ein wenig mit der Angst zu kämpfen, dass Nico mir einen Korb geben würde und fragte mich, wie dann unser Zusammenleben funktionieren sollte. Aber dieses Risiko musste ich einfach eingehen... egal was passieren würde.

 

*-*-*

 

Im ersten Moment schaute ich Jakarn etwas perplex an, weil ich nicht wusste, was kommen würde. Seine Offenbarung überraschte mich, denn immerhin kannten wir uns erst so kurz und es war bisher so vieles passiert.

 

Was, wenn er seine Gefühle verwechselte und ich ihn doch noch auf den Geist gehen würde, so wie es stets bei allen Anderen auch der Fall war.

 

''Bist du dir sicher?'', fragte ich, bevor die Tränen schon über meine Wangen liefen.

 

''Ich...'', schluchzte ich, bevor ich meinem Freund um den Hals fiel, ''Ich möchte sehr gerne auch mit dir mein Leben verbringen.''

 

Verliebt... war es das? Vielleicht. Denn wieso sonst hatte Leo mich so beschäftigt und die Vermutung, dass die Zwei womöglich etwas miteinander hatten.

 

''Hältst du mich ab jetzt fest und lässt mich nie mehr los?'', bat ich ihn.

 

Sicher war es eher symbolisch gemeint, denn zum Arbeiten war es höchst schlecht die ganze Zeit über festgehalten zu werden. Doch allein der Gedanke, dass Jemand da ist, war schön.

 

*-*-*

 

Geduldig wartete ich Nicos Reaktion ab und hörte dann auch schon seine eher zweifelnde Frage, die ich nur mit einem "Ja, ich bin mir sicher", beantwortete, wobei ich seine Tränen übers Gesicht laufen sah, was mir zeigte, dass er so was wohl nicht allzu oft zu hören bekommen hatte.

 

Als mir Nico dann auch noch um den Hals fiel und meinte, dass er auch gern sein Leben mit mir verbringen wollte... war ich der glücklichste Mensch auf der Welt.

 

Liebevoll umarmte ich Nico und streichelte ihn.

 

"Ich werde dich so fest halten, wie ich kann und lasse dich nie wieder los.... außer es muss sein.", versicherte ich Nico, vergrub mein Gesicht dann in seiner Halsbeuge, sog seinen Duft in mich auf und konnte es nicht verhindern, dass auch mir nun ein paar Tränen übers Gesicht liefen.

 

Natürlich würde unser Verhältnis keine Auswirkung auf seine Ausbildung haben. Ich würde ihn trotzdem sehr hart, aber auch gerecht bewerten.

 

*-*-*

 

Eine ganze Weile genoss ich diese Umarmung und verlor mich einfach in diesem Gefühl. Es war viel zu schön um wahr zu sein. Doch ich musste noch frühstücken und hatte heute meinen ersten Tag, wo ich nicht zu spät antreten wollte. Auch wenn mein Chef sicherlich keine Einwende gehabt hätte.

 

Unweigerlich musste ich bei dem Gedanken kichern, bevor ich ganz ernst wurde.

 

''Aber... was werden die in der Firma denken?'', kam es mir in den Sinn, ''Womöglich, dass ich mich hoch schlafe?''

 

Ein irrsinnig, absurder Gedanke, der mir da in den Sinn kam und trotzdem schien er mir ganz logisch. Dennoch wollte ich kein Geheimnis daraus machen, auch wenn es vielleicht nicht jeden etwas anging. Womöglich wäre es einfacher sich neutral in der Firma zu verhalten.

 

Was Christian wohl dazu sagen würde? Ich musste ihm gleich eine Nachricht senden.

 

*-*-*

 

Alles hat ein Ende.... und auch die kurze Schmuseminute musste eben jetzt enden, denn wir hatten beide heute noch so unglaublich viel zu tun.

 

Als ich Nicos Kichern hörte und seinen anschließenden Worten lauschte, löste ich mich sacht von Nico und schaute ihm ernst in die Augen.

 

Den Kopf schüttelnd antwortete ich: "Meinetwegen können es alle in der Firma wissen, denn unser Zusammensein wird keinerlei Auswirkungen auf deine Ausbildung haben. Ich werde dich genauso hart und streng, aber gerecht bewerten, wie alle anderen auch.

 

Wenn du dich gut anstellst und dir Mühe gibst wirst du vielleicht irgendwann mein Stellvertreter... wenn du dir keine Mühe gibst oder deine Ausbildung vergeigst, kannst du eben auch nur als Aushilfe in meiner Firma arbeiten.

 

Du siehst also... ich werde dir nichts schenken."

 

Natürlich nicht, denn ich musste für all das, was ich mir aufgebaut hatte, auch sehr, sehr hart arbeiten und auch mir ist nun wahrhaftig nichts geschenkt worden. Für jedes kleine Bisschen musste ich sehr hart arbeiten und kämpfen. Tja, und Nico würde eben das auch müssen.

 

Denn nur so würde er den Job und das Geld, das er dabei verdienen konnte, schätzen lernen.

 

"Na, dann komm mal, du willst doch deinen Chef nicht warten lassen.", kicherte ich, verließ das Zimmer und machte mich schon mal auf den Weg in die Küche.

 

Sicher, ich hätte Nico auch küssen können, ja sogar wollen, aber... ich wusste nun wirklich nicht, ob er das jetzt gewollt hätte. Womöglich hätten wir dafür am Abend viel mehr Zeit.

 

*-*-*

 

Wow. Ich war beeindruckt von Jakarns Worten und fand es gut, was er mir sagte. Natürlich würde ich mein Bestes geben und ihm zeigen, was in mir steckte. Denn anders, als bei meinen Eltern, war ich mir sicher, dass er es zu würdigen wissen würde.

 

Auch war ich erleichtert, dass wir kein Geheimnis aus unserem Verhältnis zueinander machen würden. Sicher würde ich jetzt nicht die ganze Zeit händchenhaltend mit ihm durch die Gegend gehen oder wild herumknutschen. Darüber war ich mir durchaus in Klarem. So etwas gehörte nicht in einem Betrieb.

 

Freudestrahlend folgte ich also meinem Chef, der sich ebenfalls über die neue Situation amüsierte.

 

Endlich ging es ans frühstücken, was schon herrlich roch. Wie machte Leo das nur immer?

Er hatte es einfach drauf und ich wollte meinen Job ebenfalls gut machen.

 

Es war ein komisches neues Gefühl jetzt mit Jemandem zusammen zu sein. Sex hatte ich schon oft gehabt, aber eher als Gegenleistung fürs Übernachten oder Kuscheln. Das hier war etwas völlig neues und in meinem Bauch spielten die Schmetterlinge verrückt.

 

Ich könnte sterben vor Glück, so gut fühlte ich mich gerade.

 

*-*-*

 

Endlich hatten wir die Küche erreicht und setzten uns an den toll gedeckten Tisch. Auch Leo setzte sich zu uns und wir begannen zu frühstücken.

 

Ich hatte wirklich einen Bärenhunger und dazu schmeckte es noch so super gut, wie sollte man den Kochkünsten von Leo widerstehen...?

 

Mich freute es regelrecht, dass Nico tatsächlich mit mir zusammen sein wollte und ich war endlich wirklich richtig glücklich.

 

Nie und nimmer hätte ich geglaubt, dass ich wirklich glücklich werden würde.

 

"Also Nico, ich habe nachher in der Firma einiges zu tun und keine Zeit dich einzuarbeiten. Ich werde dich einem sehr netten Mitarbeiter vorstellen und der wird sich um dich kümmern und auch in den nächsten zwei Jahren dein Ausbilder sein.

 

Auch wird er mir hin und wieder berichten, wie du dich machst und von deinen Fortschritten. Wenn du aber mal ein Problem hast, kannst du auch immer zu mir kommen, okay.", war meine Frühstücksansprache an Nico, während Leo schwieg und sein Frühstück aß.

 

Mit einer liebevollen Strenge schaute ich Nico an.... seine Reaktion abwartend.

 

*-*-*

 

''Okay. Ist gut'', antwortete ich Jakarn und war irgendwie auch froh, ihn nicht direkt als Ausbilder zu haben.

 

Denn so konnte ich mit dem nötigen Ernst an meine Ausbildung rangehen.

 

Auch ich aß und ließ es mir schmecken. Anschließend ging es zur Firma und ich musste zugeben, dass ich schon ein bisschen nervös war. Während der Fahrt, nutzte ich die Gelegenheit und schrieb Christian eine SMS.

 

Ich musste ihm einfach die Neuigkeit erzählen. Im ersten Moment dachte er, ich wollte ihn veräppeln, doch dann freute er sich riesig für mich.

 

Selbstverständlich war ich froh, dass sich mein Verhältnis zu Chris wieder so geändert hatte. Es war eben die ganze Zeit über der Einfluss meiner Eltern gewesen und mein Bruder war zum Glück rechtzeitig aufgewacht.

 

*-*-*

 

Ich war wirklich froh, dass Nico so verständnisvoll war. Es erleichterte mir einiges.

 

Endlich die Firma erreicht, zeigte ich Nico den Spind, wo er seine Sachen hinein tun konnte, gab ihm auch seine Arbeitssachen und brachte ihn anschließend zu Gregor.

 

"Guten Morgen, Gregor. Das ist Nico, dein Auszubildender für die nächsten zwei Jahre. Du wirst mir einmal wöchentlich Bericht erstatten und wenn irgendwas sein sollte, wisst ihr beide ja wo ihr mich findet.", stellte ich beide, in einer kleiner Ansprache, vor.

 

"Nico, das ist Gregor, dein Ausbilder.", wand ich mich an meinen Liebling und verabschiedete mich gleichzeitig von beiden.

 

Nico drückte ich noch einmal liebevoll an mich und wünschte ihm "Viel Glück", ehe ich ihn wieder los ließ und in meinem Büro verschwand.

 

"Tja, dann wollen wir mal, nicht.", wand sich Gregor an Nico: "Wir werden uns sicher gut vertragen, Nico und ich freu mich, dass ich dich ausbilden darf. Willkommen in der Firma.", sprach er und lächelte.

 

*-*-*

 

''Hallo Gregor'', begrüßte ich meinen Ausbilder, der einen netten Eindruck machte.

 

Liebevoll verabschiedete ich mich von Jakarn und musste verkraften ihn wohl erst heute Abend wiederzusehen. Doch das würde ich schon schaffen. Gedanklich ging es mir auch besser, weil ich wusste, heute Abend würde ich genug Nähe bekommen.

 

''Ich freue mich auch hier sein zu dürfen und bin ziemlich aufgeregt'', gestand ich Gregor.

 

Aber ich riss mich zusammen und war froh über Ablenkung. Gregor zeigte mir erst mal alles und erklärte mir viel. Es war wirklich viel auf einmal, aber ich könnte ja jederzeit nachfragen. Wir trafen auch auf Christian und unterhielten uns kurz mit ihm. Ihn würde ich auch fragen können, wenn etwas war.

 

Der Gedanke beruhigte mich sehr und ich wurde lockerer. Dann bekam ich meine erste Aufgabe und gab mir wirklich Mühe. Gregor schien auch zufrieden zu sein, sofern man so was am ersten Tag beurteilen konnte.

 

Ich war so in meiner Arbeit vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie der Feierabend näher rückte.

 

*-*-*

 

In der Zwischenzeit hatte ich einiges vor mir, das nicht warten konnte und sehr unschön war.

 

Ich ließ Herrn Becker in mein Büro kommen, nachdem er das Firmengebäude betreten hatte.

 

Nach einem langen und sehr unschönen Gespräch, in dem ich auch einiges an Beweisen vorlegen musste, bekam Herr Becker seine Kündigung und wurde, ob seines kleinen Ausrasters, von meiner Security aus der Firma entfernt.

 

Als neuen und vorläufigen Stellvertreter stellte ich nun meinen einstigen Spion ein... Adrian.

 

Adrian war einer meiner längsten und besten Freunde, die ich je hatte. Auf ihn konnte ich mich jederzeit verlassen und wenn ich mal Kummer hatte... dann war er immer für mich da... und wie er meinte... würde er auch immer für mich da sein.

 

Allein dafür war ich Adrian unglaublich dankbar. Wie oft hatte ich damals mit argen Zusammenbrüchen zu kämpfen gehabt, aus denen mich immer wieder Adrian heraus holte. Niemand, wirklich niemand wusste davon und es würde auch niemand erfahren... zumindest was Adrian und mich betraf.

 

Nun, außer.... mir passierte so was in der Firma oder Zuhause... wo selbst Leo es nicht mitbekam... sondern ich immer Adrian anrief, der dann immer sofort zur Stelle war.

 

Auf der anderen Seite, war auch ich immer für meinen Freund da... tja.... das alles begann, als ich damals einen kleinen Jungen vor anderen, viel größeren Jungs, die ihn geschlagen hatten, rettete und dafür dann selbst Schläge kassierte... und obendrauf eine Strafe seitens des Lehrers, der gerade Aufsicht und es irgendwie nicht richtig mitbekommen hatte.

 

Egal... ich hatte Adrian gern geholfen und seither waren wir die besten Freunde. Ja, und nun, war er mein Stellvertreter und ich wusste, dass ich ihm tausendprozentig vertrauen konnte.

 

So war es auch besser, denn sollte ich hier einen meiner kleinen, aber meist sehr heftigen Zusammenbrüche bekommen, wäre Adrian immer in meiner Nähe. Glücklicherweise geschah so was nur, wenn ich stark angespannt war und zu viel Stress hatte. Allein deswegen, blieb ich besser daheim, wo ich mich erholen und entspannen konnte.

 

Nachdem ich alles fertig hatte, fuhr ich heim, denn für Nico war es noch lange kein Feierabend. Später würde Leo Nico abholen und hierher bringen... so beauftragte ich ihn.

 

Leo hatte zur Firma selbstverständlich freien Zutritt und war auch schon losgefahren, als es langsam Zeit wurde. Geduldig wartete er ab, bis Nico fertig war.

 

Gregor war es dann aber, der an Nico heran trat und meinte: "Du hast den Tag heute super bestanden und ich bin zufrieden mit dir. Du kannst jetzt heim gehen. Leo wartet schon da vorn.", meinte er verabschiedend und zeigte auf Leo, der in der Tür stand.

 

Inzwischen musste ich mich nun doch erst einmal wieder erholen und lag schlafend auf der Couch.

 

*-*-*

 

''Danke'', meinte ich zu Gregor, nachdem ich seine Worte vernommen hatte.

 

Kurz schaute ich zu Leo und winkte ihm.

 

''Dann einen schönen Feierabend und bis morgen'', verabschiedete ich mich noch.

 

Daraufhin ging ich zu Leo.

 

''Schön, dass du mich abholst'', meinte ich, holte noch meine Sachen aus meinem Spind und fuhr mit Leo nach Hause.

 

Viel sagte ich immer noch nicht. Aber es ging mir gut, sehr gut sogar. Das war einfach meine Art.

 

Den ersten Tag hatte ich überstanden und ich freute mich sehr auf Zuhause. Kaum angekommen, fragte ich Leo, wo er wohl Jakarn vermutete, da dieser uns nicht empfing. Doch klärte Leo mich schnell auf, wo sich Jakarn befand und weshalb er nicht kam.

 

Natürlich wollte ich zu meinem Freund und ließ es mir auch nicht nehmen. Sicher würde ich ihn wecken, aber Leo hatte mir versichert, Jakarn hätte lange genug geschlafen und er wollte bestimmt auch noch heute Nacht ein Auge zumachen. Also war es nicht schlimm, wenn ich ihn weckte.

 

Leise betrat ich das Zimmer und sah Jakarn schlafend auf der Couch. Für einen Moment genoss ich erst mal den Anblick, bevor ich mich vorsichtig dazulegte. Denn auch ich merkte jetzt wie erledigt ich von den Tag war und wie sehr ich Nähe brauchte.

 

So krabbelte ich einfach zu Jakarn auf die Couch und kuschelte mich an ihn.

 

*-*-*

 

Wie lange ich geschlafen hatte, wusste ich nicht, aber als ich erwachte sah ich Nico neben mir liegen, der sich an mich gekuschelt hatte.

 

Herrje, das war zu niedlich. Sanft gab ich ihm zunächst einen Kuss auf die Stirn und lächelte ihn an.

 

"Na, du, alles gut bei dir, hm?", fragte ich Nico leise, doch ließ ich ihm nun keine Chance zu antworten, sondern wagte es einfach und legte zärtlich meine Lippen auf die seinen.... wie ein Hauch.

 

Ob es jetzt okay war, wusste ich nicht, aber ich musste es versuchen, denn das Verlangen... diese ...seine Lippen mit den meinen zu berühren... war übermächtig.

 

Dabei legte ich liebevoll meinen rechten Arm um Nico und streichelte ihn zärtlich.

 

Natürlich ging ich dabei noch nicht weiter, denn ich kannte mich in der Materie nicht aus und würde so noch einiges zu lernen haben.

 

*-*-*

 

Wie schön es war bei Jakarn zu liegen. Ich genoss es einfach nur und beobachtete ihn. Irgendwann wurde er allerdings wach und ich konnte nicht anders, als ihn sanft anzulächeln.

 

Als er mich dann so zärtlich küsste, erwiderte ich diesen Kuss selbstverständlich, auch wenn es nur ein Hauch von einem Kuss war. Das Streicheln gefiel mir sehr und ich schmiegte mich noch mehr an meinem Freund.

 

''Der Tag war ungewohnt anstrengend, aber auch gut. Ich habe viel gelernt und durfte sogar schon was alleine machen'', plauderte ich drauf los.

 

Das Vertrauen gegenüber Jakarn war gewachsen und ließ mich meine Schüchternheit ein Stück ablegen.

 

''Außerdem habe ich mit Christian gesprochen und ihm von uns erzählt. Erst dachte er, ich will ihn veräppeln, aber jetzt wo er weiß, dass es stimmt, freut er sich für uns'', sprach ich leise weiter.

 

Es war als wollte meine Schüchternheit die Überhand übernehmen oder als hätte ich Angst mich könnte Jemand sprechen hören. So ganz konnte ich noch nicht über meinen Schatten springen.

 

Aber ich begann nun sanft Kreise über Jakarns Oberkörper mit meinen Fingern zu ziehen. Anschließend vergrub ich kurz meine Nase in seiner Halsbeuge und sog seinen Duft in mir auf.

 

*-*-*

 

Und das jetzt... warum musste Nico ausgerechnet anfangen zu reden, hatte das nicht auch später noch Zeit?

 

Aber gut, ich ließ meinen Kleinen reden und lauschte grinsend seinen leisen Worten, aus denen ich direkt auch ein klein wenig Stolz vernehmen konnte. Leider schien sich seine Schüchternheit sogleich wieder in seine Worte zu mischen. Aber auch das würde er sicher mit der Zeit ablegen können, wenn wir uns erst mal richtig kennen gelernt hätten.

 

Ab und zu nickte ich verstehend und doch war ich glücklich darüber, dass Nico meinen Kuss nicht abgewehrt, sondern erwidert hatte.

 

Ich wusste aber auch, wenn ich sein Vertrauen wollte... musste ich auch ihm vertrauen und ihm irgendwann von meinen... ja... von meinen Zusammenbrüchen erzählen... aber nicht jetzt und nicht sofort.

 

Spätestens jedoch, wenn Adrian hier einziehen würde... müsste ich Nico reinen Wein einschenken.

 

Aber nun begann Nico ebenfalls zärtlich zu werden und ich genoss, was er tat, sehr. Sein warmer Atem, der meinen Hals immer wieder streifte, seine Finger, die mich sanft streichelten und meine Augen genießend schließen ließen.

 

Nur ein wenig schmiegte ich mich Nico entgegen, nicht zu fordernd... nur ganz sacht.

 

*-*-*

 

Jakarn schien zu gefallen, was ich hier tat und das motivierte mich weiter zu machen. Liebevoll begann ich seinen Hals zu küssen und genoss einfach die Nähe. Nicht zu fordernd, aber auch nicht zu zurückhaltend.

 

Wir mussten nichts überstürzen, denn wir hatten Zeit. So kannte ich das nicht und ich wollte es genießen. Andererseits spielte mein Körper verrückt, denn immerhin war ich noch jung und mein Körper hatte in der Hinsicht ein gewisses Eigenleben.

 

Deshalb versuchte ich mit dem Unterleib nicht zu dicht an Jakarn zu kommen, auch wenn es sich so gut anfühlte. Ich wollte nicht, dass er einen falschen Eindruck bekam.

 

Außerdem schwieg ich jetzt, da ich gesagt hatte, was ich sagen wollte und jetzt genoss ich das hier in vollen Zügen. Es war, als würde ich auftanken und alles nachholen, was ich heute im Laufe des Tages nicht bekommen hatte.

 

Von mir aus könnten wir bis zum Abendessen einfach so daliegen und uns streicheln. Mein Körper würde sich schon von alleine beruhigen, so hoffte ich zumindest und wenn nicht, würde ich eben später unter der Dusche nachhelfen müssen.

 

*-*-*

 

Alles, was Nico hier tat, fühlte sich richtig gut an und ich genoss es einfach nur. Allerdings war auch ich nicht ganz faul und streichelte Nico ebenfalls.

 

Nur so konnte ich schließlich lernen. Zärtlichkeiten oder womöglich Streicheleinheiten kannte ich so gesehen gar nicht. Meine Mutter hatte zu wenig Zeit um sich mit solchen "Nichtigkeiten", wie das Streicheln ihrer Kinder, befassen zu können.

 

Und doch fand ich es gerade jetzt wunderschön, obgleich oder gerade weil ich es eben nicht kannte.

 

Sanft küsste ich meinen Kleinen erneut, denn davon konnte ich kaum genug bekommen.

 

"Ich liebe dich", hauchte ich in den Kuss hinein... das Zusammensein einfach nur genießend.

 

Leider klopfte es dann an die Tür und Leo sagte durch die Tür hindurch:

 

"Das Abendessen ist fertig."

 

Toll Leo, das war mal wieder das perfekte Timing... ironisch

 

Dafür hätte ich ihn gerade so richtig... nein... er konnte ja nicht wissen, was wir hier taten und ihm fehlten glücklicherweise die Röntgenaugen, um durch die Tür schauen zu können.

 

Grinsend schaute ich Nico an. Ja, nun war es vorbei mit der Romantik, aber ich wollte das hier unbedingt nachher fortführen.

 

*-*-*

 

Jakarns Worte ließen mich strahlen und ich genoss alles, was er mit mir tat. Gerne gab ich ihm das auch zurück.

 

''Ich liebe dich auch'', erwiderte ich, auch wenn es sich noch komisch anfühlte.

 

Genauso gut fühlte es sich an.

 

Leider unterbrach Leo uns viel zu früh und obwohl ich Hunger hatte, wollte ich am Liebsten hier bleiben. Das Grinsen meines Freundes konnte ich nur erwidern, stahl mir noch einen Kuss und stand eher ungern auf.

 

Einmal kräftig reckte und streckte ich mich, bevor mich der Weg ins Esszimmer führte. Natürlich versuchte ich meine Erregung so gut es ging zu verstecken. Zum Glück verbarg mein Oberteil das meiste und ich beruhigte mich auch so langsam.

 

Schnell setzte ich mich an den Tisch, damit Leo nicht doch noch etwas mitbekam.

 

Es hatte sich unbeschreiblich gut angefühlt Jakarn näher zu kommen und ich wollte unbedingt mehr davon. An nichts anderes konnte ich mehr denken, obwohl ich vor hatte mir Zeit zu lassen und nichts zu überstürzen.

 

Ob man so was denken mit dem Schwanz nannte? Innerlich seufzte ich über mich selbst. Da kam es mal nicht darauf an mit jemandem Sex zu haben, um demjenigen nahe zu sein und ich wollte Sex. Ich musste mich selbst nicht verstehen.

 

*-*-*

 

Nachdem Nico mich geküsst, was ich erwidert hatte und dann aufgestanden war, erhob auch ich mich und folgte Nico ins Esszimmer. Was mit ihm los war konnte ich nicht wissen und ich achtete so auch nicht drauf, da ich so was ohnehin nicht kannte.

 

Wie also sollte ich jetzt erkennen, geschweige wissen, was Nico gerade begehrte?

 

Es war nun nicht so, dass ich nicht aufgeklärt gewesen wäre... dies hatte tatsächlich Adrian übernommen, da auch hier meiner Mutter sicher die Zeit gefehlt hatte.

 

Okay, okay.... ich gebe ja zu... meine allerersten Erfahrungen machte ich dann doch mit Adrian. Aber es war wirklich nur streicheln, bis sich eben ein tolles Gefühl eingestellt hatte und wir danach die Hosen wechseln mussten.

 

Dennoch war Adrian für mich nie etwas zum Verlieben. Ich mochte... ja, liebte ihn als Freund... aber nicht mehr und auch nicht weniger.

 

Als ich mich später meiner Karriere widmete, hatten wir nie wieder etwas zusammen gehabt.

 

Während des Abendessens herrschte mehr oder weniger Schweigen. Was Nico beschäftigte konnte ich nicht wissen, aber was mich beschäftigte... wusste ich nur allzu genau.

 

Was mich betraf konnten wir unser Streicheln, von vorhin, nachher durchaus noch etwas vertiefen. Gut, ich hatte zwar noch keinen direkten Sex gehabt, aber so ganz dämlich war ich nun auch nicht und Fantasie hatte ich eh genug.

 

"Leo, machst du uns nachher bitte das große Bad fertig.... du weißt schon was ich meine.", bat ich meinen Freund, mit einem Grinsen.

 

"Sicher, wird erledigt."

 

"Danke, und das Schlafzimmer machst du bitte auch fertig."

 

Leo nickte und aß dann schnell auf, um sich vom Stuhl zu erheben und sich sogleich an die Arbeit zu machen.

 

Meine Hand wanderte währenddessen zur Hand meines Kleinen, die ich auf die Seine legte und diese zärtlich streichelte.

 

"Magst du nachher mit mir baden?", fragte ich Nico erst jetzt, da Leo sich schon an die Arbeit gemacht hatte.

 

Aber es war ja noch früh am Abend und zu Müde war ich nicht... das Gleiche hoffte ich nun auch von Nico.

 

*-*-*

 

Um was Jakarn Leo bat, wusste ich nun nicht genau, ahnte aber etwas. Kurz schnappte ich nach Luft, weil ich kurz davor war, mich zu verschlucken. Damit nichts auffiel trank ich schnell etwas.

 

Natürlich freute ich mich, wie ein kleines Kind, da ich vermutlich wieder bei Jakarn schlafen durfte. Nur was war mit dem Badezimmer? Kaum hatte Leo das Esszimmer verlassen, sollte ich meine Frage schon beantwortet bekommen.

 

Sofort schoss sämtliches Blut, was noch bis vor kurzem zwischen meinen Beinen war, in meinem Kopf. Aber ich nickte auch eifrig. Selbstverständlich wollte ich mit ihm baden. Allein die Vorstellung ließ mein Kopfkino auf Hochtouren laufen.

 

Jakarn nackt mit mir in einer Wanne. Sicher konnte ich dann meine Erregung nicht mehr verstecken, aber das war mir gerade ziemlich einerlei. Dann würden wir eben intimer sein. Es war doch nur natürlich, dass auch er das wollte.

 

Seine Hand drückte ich, als musste ich mein Nicken bestätigen, denn meine Stimme war vollkommen abhanden gekommen. Zum Glück war ich mit dem Essen fertig, denn jetzt würde ich nichts mehr runter bekommen.

 

*-*-*

 

Als Nico, auf meine Frage hin, im Gesicht ein Wenig rot anlief, konnte ich mir nun doch direkt vorstellen, was er dachte und in ihm vorging.

 

Sicher würden wir ein klein wenig intim miteinander werden, aber noch nicht zu sehr, ich wollte mir schon noch etwas Zeit lassen.

 

Ein wenig streicheln und so zum Höhepunkt kommen, würde mir reichen... aber würde es Nico auch reichen?

 

Vielleicht wäre es gut sich vorher auszutauschen was man wollte und gern hatte, so wäre eine eventuelle Enttäuschung aus dem Weg geräumt.

 

Aber was, wenn es Nico unangenehm wäre, darüber zu reden?

 

Doch konnte ich nicht zuende denken, denn schon drückte Nico meine Hand und schien so sein Nicken und somit seine Einwilligung unterstreichen zu wollen.

 

Ich grinste Nico verführerisch an, als auch schon Leo ins Zimmer kam und meinte:

 

"Das Bad ist fertig, ich kümmere mich jetzt noch um das Schlafzimmer."

 

"Danke Leo."

 

"Immer wieder gern, Jakarn."

 

"Ach ja, und Leo.... wir wollen nicht gestört werden... egal was los ist."

 

"Ich verstehe."

 

Wir grinsten uns vielsagend an, dann verschwand Leo wieder und ich erhob mich... jedoch hielt ich Nico sanft an der Hand und führte ihn so ins große Bad, wo ich die Tür schloss und auch absperrte... allein schon wegen Leo, denn jetzt wollte ich auf keinen Fall gestört werden.

 

Das große Bad kannte Nico noch nicht, denn ich hatte es ihm noch nicht gezeigt. In dem Bad waren sämtliche Armaturen vergoldet. Toilette, Waschbecken und Wirlpool waren nicht weiß sondern cremefarben. Leo hatte hier jetzt einige Teelichter aufgestellt und alles wunderschön verziert.

 

Auch fehlten etwas zu Trinken und Knabberzeug, Badetücher und weiche Bademäntel nicht. Natürlich war es hier drinnen auch angenehm warm.

 

Zärtlich nahm ich Nico in die Arme und begann ihn zu küssen... während ich ihn langsam auszuziehen begann.

 

*-*-*

 

Das Badezimmer war der Wahnsinn! Nicht nur die Einrichtung sah aus, wie in einem Märchen, auch das, was Leo gemacht hatte, wirkte traumhaft schön.

 

Viel Zeit alles zu bewundern hatte ich allerdings nicht. Jetzt war es eindeutig, dass wir nicht nur baden würden, da Jakarn die Tür abgesperrt hatte. Immernoch mit einer leichten Röte im Gesicht ließ ich mich von ihm Küssen.

 

Seine Hände waren flink und fummelten an meinen Klamotten herum. Meine Erregung stieg ins unermessliche und mein Unterleib bekam ein Eigenleben. Ich konnte nichts dagegen tun, meine Männlichkeit drückte hart gegen meine Hose.

 

Seufzend ließ ich mich auf den Kuss ein, erwiderte ihn zärtlich und voller Hingabe. Meine Arme schlang ich um Jakarn, wobei ich im ersten Moment nur aufs Küssen fixiert war. Es dauerte einen Augenblick, ehe ich Begriff, das Ausziehen wäre leichter, wenn ich nicht so klammern würde.

 

Also ließ ich meine Hände ebenfalls auf Wanderschaft gehen und so gut, wie es mit geschlossenen Augen ging, begann ich ebenfalls nun Jakarn auszuziehen. Es war, als stände mein Körper unter Strom und ich hatte das Gefühl innerlich zu verbrennen.

 

So sehr wollte ich so was noch nie. Immer wieder ging es mir durch den Kopf: Jakarn liebt mich und ich liebe ihn. Es war nicht nur etwas Sex, sondern fühlte sich ganz anders an, viel intimer, inniger, intensiver.

 

*-*-*

 

Heiß und kalt schien mir zu werden, als Nico meine Küsse erwiderte, so dass ich spüren konnte wie erregt Nico zu sein schien und irgendwann begann mich ebenfalls auszuziehen, wobei ich ihm allerdings ein wenig half.

 

Derweil hatte ich Nicos Oberkörper schon mal von seinen Sachen befreit, löste so den Kuss und ließ meine Lippen an seinem Hals entlang wandern, kitzelte diesen mit der Zunge und setzte meine Wanderung dann fort... bis hin zu seinen Brustwarzen, an denen ich ein wenig knabberte... sie neckte und anschließend entschuldigend drüber leckte.

 

Freilich, war mir schon bewusst, was ich damit bei Nico auslöste, aber das war ja Absicht, dagegen hatte ich mich noch sehr gut im Griff. Was nicht heißen sollte, dass mir das hier nicht gefiel... es gefiel mir sogar sehr und es erregte mich auch ein Stück weit, aber ich konnte mich dennoch gut beherrschen.

 

Während ich Nico ein wenig neckte, öffnete ich geschickt seine Hose und ließ diese langsam über seinen Po, zu Boden gleiten.... ganz langsam... nur keine falsche Hast.

 

*-*-*

 

Jakarn und Nico genossen die Zweisamkeit und nahmen zusammen ein Bad, wobei sie Zärtlichkeiten austauschten und sich gegenseitig zum Höhepunkt brachten. Sie schliefen aber erst einige Tage später miteinander.

 

Dabei waren sie sich doch einig, dass sie sich Zeit lassen konnten.

 

Nico bekam endlich die Nähe, die er brauchte und Jakarn den Mann an seiner Seite, der sein Glück vollkommen machte. Natürlich redeten sie viel miteinander und offenbarten sich nach und nach alles aus ihrer Vergangenheit, wo auch so manches Mal Tränen flossen.

 

Adrian zog bald im Haus mit ein und zwischen ihm und Leo entwickelte sich langsam aber sicher etwas. Auch Christian war ein oft gesehener Gast, der sich wieder gerne um seinen Bruder kümmerte. Zu ihren Eltern mieden sie den Kontakt, auch wenn diese es noch öfters versuchten.

 

Die Ausbildung schloss Nico hervorragend ab und arbeitete bald in einer leitenden Position. Diese Arbeit machte ihn großen Spaß und er ging da richtig auf. Jakarn blieb der alleinige Chef der Firma, ließ sich aber gerne beratend von Nico zur Seite stehen.

 

Jedenfalls wurden Jakarn und Nico sehr glücklich miteinander und ergänzten sich hervorragend.

 

*-*-*

 

Ende

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