Details Dreams
Detailliert - Startseite

15. Türchen

Alphatier

Weiße Weihnachten bei den Wölfen

 

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

 

15. Türchen

 

 

Ich war gerade mehr als verunsichert... wusste nicht was ich tun sollte... hatte Harus Worte vernommen und konnte ich doch auf seine Frage, ob ich denn nun erst mal hier bleiben wollte, keine Antwort geben. Aber auch ich schaute ihm in die Augen, so wie er mir.

 

In mir brodelte es wie verrückt. Ich wusste nicht ob ich nun hier bleiben oder mit Haru und Alan zurück zur Hütte gehen wollte. Und dann war da ja auch noch dieses Liebesgeständnis von Haru... das mich sehr verwirrte und ich wirklich Zeit brauchte.

 

Sicher... ich hatte mich auch an ihn gekuschelt... genau wie er sich an mich und ich fand es auch immer total schön... seinen Körper zu spüren... seine Wärme... seine Nähe... seinen Duft und doch war ich total neben der Spur.

 

Nun kam auch noch das Rudel dazu, die Alan nur allzu gern den Garaus gemacht hätten. Gerade fühlte ich mich mehr als überfordert, aber ich wusste auch, dass ich, genau wie es Haru tat, Alan beschützen musste. Denn er war es wirklich wert beschützt zu werden.

 

Aus den Augenwinkeln sah ich was sich bei Haru und Alan abspielte, dass sie sich langsam zurückzogen... gut so...

 

Also wand ich mich an das Rudel, vor das ich mich gestellt hatte:

 

Alan ist ein sehr guter Mensch. Niemals würde er ein Tier töten oder es gar essen. Er hat mich gerettet und gesund gepflegt und... er hat uns... also Haru und mich... mit seinem Leben beschützt, als uns ein anderer Mensch erschießen wollte.

 

Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihm etwas tut. Bitte, glaubt und vertraut mir. Ihr wisst, dass ich euch niemals belügen und euch beschützen würde, wenn hier ein böser Mensch stünde.

 

Aber in diesem Fall... bitte ich euch mir und auch Haru zu vertrauen. Alan tut niemandem etwas zuleide“, sprach ich mit Engelszungen auf meine Freunde ein, die sich auch langsam zu beruhigen und mir zu vertrauen schienen.

 

Alan mag und liebt uns Wölfe über alles... er würde sein Leben für uns geben“, fügte ich hinzu und schaute meinen Freunden offen und ehrlich in die Augen.

 

Wieder wartete ich ruhig, aber gespannt ab, was nun geschehen würde...

 

Würden sie mir glauben und vertrauen?

 

*-*-*

 

Ich war so froh, dass Faolan zu uns hielt. Dennoch ging ich weiter zurück, da die Lage sehr aufgeheizt war, auch wenn das Rudel sich zu beruhigen schien.

 

Sie versuchten Faolans Worten Glauben zu schenken, waren dennoch skeptisch, was ich ihnen nicht verübeln konnte. Immerhin hatte ich es ihnen nicht anders gelehrt.

 

Als wir weit genug entfernt waren, wies ich Alan an: ''Steig auf meinen Rücken.''

 

Sicher war ich mit ihm nicht so schnell, aber im Falle eines Angriffs, wäre er so geschützter, als wenn er alleine laufen würde.

 

Erst als er aufgestiegen war, drehte ich mich um. Mein Blick galt erneut Faolan und ich nickte ihm dankend zu. Er würde den Weg zurück finden, sobald er es wollte und falls er es wollte.

 

Andernfalls wusste ich auch, dass mein Geheimnis bei ihm sicher war und er beim Rudel gut aufgehoben wäre. Mai würde ihm eine gute Frau sein. Der Gedanke schmerzte und dennoch wollte ich nur das Beste für Faolan.

 

Dann rannte ich los und blieb erst eine halbe Ewigkeit später stehen. Zwar hatte ich gemerkt, dass sie uns nicht folgten, ging aber dennoch auf Nummer sicher. Vielleicht wollte ich aber auch einfach alles aus mir herausholen.

 

Irgendwann war ich jedoch mit meinen Kräften am Ende und hielt an. Erschöpft sank ich zu Boden und ließ Alan absteigen.

 

''Denkst du, er wird zu uns zurückkehren?'', fragte ich ihn, als mein Atem sich normalisiert hatte.

 

Gedankenverloren schaute ich in die Ferne und wusste genau, dass Alan genauso wenig eine Antwort auf diese Frage hatte, wie ich.

 

*-*-*

 

Toll, jetzt stand ich wieder allein da. Haru war mit Alan einfach verschwunden und ich stand vor dem Rudel.

 

Ja, ich fühlte mich allein... einsam und allein und ich wusste, dass mir das Rudel keinen Halt geben konnte. Ich war dazu verdammt immer allein zu bleiben.

 

Sicher, wusste ich auch, dass ich mich selbst dazu verdammt hatte, und dass ich mich eigentlich doch nur entscheiden müsste... zwischen dem Rudel und einem Leben bei Alan und Haru.

 

Aber ich konnte mich eben nicht entscheiden, also verabschiedete ich mich von dem Rudel:

 

Seid mir nicht böse, aber ich kann nicht bei euch bleiben. Ich muss gehen, auch wenn ihr alle noch so lieb seid, mich aufgenommen und euch um mich bemüht habt. Aber ich bin dazu verdammt allein zu sein.

 

Mai, du bist eine gute, liebe und sehr hübsche Wölfin, aber auch du kannst mir im Moment nicht den Halt geben, den ich so dringend brauche.

 

Verzeiht mir, bitte. Aber ich glaube einfach, dass ihr ohne mich besser dran seid und ich euch nur zur Last fallen würde. Machts gut und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“

 

Dann rannte ich, in eine völlig andere Richtung, davon, nachdem ich mich wieder in meine Tiergestalt verwandelt hatte.

 

Ich wollte nur noch weg... weg vom Rudel... weg von allem.

 

Während ich einfach nur noch davon rannte, rannen mir die Tränen an meinem Gesicht herab und tropften leise in den Schnee, durch den ich rannte.

 

In meinem Kopf herrschte das Chaos, mein Körper war geschwächt, doch ich rannte einfach weiter, holte alles aus ihm heraus... bis ich irgendwo... weit weg... vollkommen erschöpft in den Schnee fiel und liegen blieb.

 

Meine Augen schlossen sich und mich umgab das Dunkel.

 

Zuviel hatte ich meinem Körper in letzter Zeit zugemutet... kein Essen... kaum etwas getrunken... tja... das wars dann wohl....

 

*~*

 

Alan hatte sich an Harus Anweisung gehalten und stieg auch erst wieder von Haru ab, als dieser es ihm sagte.

 

Er streichelte ihn, holte eine Wasserflasche heraus und gab Haru etwas zu trinken, da der Arme sehr erschöpft zu sein schien, was ja auch kein Wunder war.

 

Als Haru dann aber in die Ferne schaute und Alan eine Frage stellte, musste der Tierfreund tatsächlich einen Moment überlegen.

 

Ganz ehrlich... ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal was mit ihm los ist. Sicher, ich weiß, dass er schon viel zu lange allein ist und vielleicht einfach Angst hat etwas Falsch zu machen... sich entscheiden zu müssen und vielleicht die falsche Entscheidung zu treffen.

 

Ich mache mir ernsthaft Sorgen um den Kleinen, denn er sah doch sehr schlecht aus.

 

Haru, ich kenne Faolan schon sehr lange... schon seit er noch ganz jung war... fast noch ein Welpe... und hätte ich ihn damals nicht immer wieder etwas zu Essen zu Trinken hingestellt, wäre er heute nicht mehr...''

 

*-*-*

 

Dankend nahm ich das Trinken von Alan an und hörte ihm aufmerksam zu. Er war so freundlich und er verdiente es glücklich zu sein. Zumindest ich wollte, wie versprochen an seiner Seite bleiben.

 

So sehr ich es mir auch wünschte, Faolan bei uns zu haben, so glaubte ich nicht daran.

 

Immerhin hatte ich ihn mit Mai gesehen und diese Bilder gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.

 

Ich schwieg jedoch zu dem, was Alan erzählt hatte, machte mir so meine Gedanken, ob Faolan beim Rudel wirklich gut aufgehoben war. Aber ich glaubte fest daran. Mir blieb auch nichts anderes übrig.

 

Nach einer Weile meinte ich dann zu Alan: ''Lass uns nach Hause, ja?''

 

Gerne hätte ich mich von Faolan intensiv verabschiedet, aber ich war der Meinung, dass wir alles geklärt hatten und mein sehnsüchtiger Blick ihm genügte. Konnte ich doch nicht ahnen, wie es ihm ging und was er trieb.

 

Langsam machte ich mich mit Alan auf den Weg nach Hause. Ja, ich empfand es nun auch als mein Zuhause und es fühlte sich richtig an, auch wenn etwas ganz wichtiges fehlte – Faolan.

 

*-*-*

 

Nachdenklich schaute Alan Haru an und meinte den Kopf schüttelnd:

 

Geh schon mal nach Hause, ich kann dich nicht begleiten. Ich muss den Kleinen zurückholen... koste es was es wolle. Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Er sah zu schlecht aus. Ich hab da so ein seltsames Gefühl. Sorry, Haru... aber ich kann jetzt nicht mit dir gehen... es tut mir leid“, mit diesen Worten machte Alan kehrt und sich auf den Weg zurück.

 

Er würde erst aufgeben, wenn der Kleine ihm ausdrücklich und ins Gesicht sagen würde, dass er nichts mehr von ihm wissen wollte... dann würde Alan ihn für immer in Ruhe lassen. Aber daran glaubte der Tierfreund keine Sekunde.

 

*~*

 

Doch noch jemand war unterwegs... mit dem Schlitten, brauchte und sammelte Feuerholz, fuhr so sehr weit weg von seinem Hof und hatte bald fast den Schlitten voll, von dem was er brauchen konnte.

 

Dann scheuten die Pferde plötzlich und blieben stehen.

 

Shari stieg vom Schlitten ab und sah einen Wolf auf dem Weg, im Schnee liegen... ob er tot war?, fragte er sich.

 

Er erkannte den Wolf, den er schon mal angeschossen hatte und für den Alan sein Leben geben wollte.

 

Nur was sollt er jetzt tun?

 

Ihn hier liegen lassen oder ihn mitnehmen?

 

Tief holte Shari Luft und sprach zu sich selbst: „Okay, dann nehm ich dich jetzt eben mal mit und versuche dir zu helfen... aber glaub nur nicht, dass ich dein Kindermädchen spiele, und dass das zur Gewohnheit wird... mein lieber Freund.“, dann bückte sich Shari, hob den Wolf hoch und legte ihn auf dem Schlitten, auf das Holz drauf, zog eine seiner Jacken aus und deckte den Wolf damit zu, um anschließend nach Hause auf seinen Hof zu fahren.

 

Alan würde er später Bescheid sagen...

 

*-*-*

 

~ Ende Teil 15 ~

 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden