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3. Türchen

Alphatier

Weiße Weihnachten bei den Wölfen

 

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

 

3. Türchen

 

 

Wie lange ich geschlafen hatte, wusste ich nicht, aber als ich erwachte, spürte ich, dass ich auf etwas Weichem lag... es war warm hier... nicht mehr kalt. Nur noch ein wenig kuschelte ich mich ein, fühlte mich so wohl und geborgen, doch dann wurde mir gewahr, was ich hier tat... und ich nicht wusste wo ich mich befand.

 

Erschrocken sprang ich auf, schaute mich um... knurrte mit hochgezogenen Lefzen, legte ängstlich die Ohren an und verzog mich zunächst in eine Ecke.

 

Mein Herz pochte ängstlich, da ich nicht wusste was hier abging... warum ich hier war...

 

Es dauerte schon eine ganze Weile ehe ich wieder einigermaßen klar denken konnte und nachdachte. Man hatte mich nicht töten wollen, mich stattdessen hier schlafen lassen... gut, töten konnte man mich immer noch...

 

Moment... es sah aus wie eine Höhle... war ich etwa... bei... au man... echt jetzt? Das wäre so peinlich. Hatte mich jemand aus dem fremden Rudel gerettet? Womöglich das Leittier?

 

Au man, und das nachdem ich ihn angegriffen hatte. Ja, jetzt war ich mir irgendwie sicher, dass er es gewesen sein musste. So wagte ich es, verwandelte mich in den Halbmenschen, suchte den Ausgang, den ich auch gleich fand und die Höhle verließ.

 

Das heißt, ich wollte sie verlassen, doch traf ich vor der Höhle... ja, genau... den Leitwolf an.

 

Hallo. Ich... danke dir, dass ich hier... schlafen durfte... und... bitte... entschuldige, dass ich dich angegriffen habe. Es tut mir leid. Mein Name ist übrigens... Faolan“, sprach ich zu ihm, mich entschuldigend und vorstellend.

 

Nur kurz lächelte ich ihn an und fügte hinzu: „Ja, also ich werd dann mal wieder, dein Rudel wird sicher bald wieder kommen und ich möchte nicht, dass du Ärger bekommst. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Ich werde dich von nun an in Ruhe lassen... und auch dein Rudel... versprochen.“

 

Nachdem ich diese Worte an ihn gerichtet hatte, verwandelte ich mich wieder in den schwarzen Wolf und rannte davon....

 

*-*-*

 

Endlich tat sich etwas und der fremde Wolf kam in der Gestalt eines Halbmenschen aus der Höhle, als hätte ich es geahnt.

 

''Hallo'', erwiderte ich nur und hörte ihm zu. Als er dann davon rannte, reagierte ich blitzschnell und stellte mich ihm in den Weg.

 

''Warum entschuldigst du dich und fliehst dann einfach'', stellte ich ihm zur Rede, ''Mein Name ist Haru und ich bin der Leitwolf eines kleinen Rudels. Aber das weißt du ja sicher. Du hast uns angegriffen, weil du sterben wolltest, habe ich recht? Auch deswegen bist du in der Kälte liegengeblieben, stimmts?''

 

Ich ließ Faolan keine Chance zu entkommen.

 

''Dein Leben habe ich gerettet und entschuldigen brauchst du dich nicht. Nur möchte ich wissen, warum du sterben willst'', wollte ich von Faolan wissen.

 

''Es steht dir frei zu wählen, ob du weiterhin als Einzelgänger hier umherstreifen willst oder ein Teil des Rudels sein möchtest. Allerdings würdest du vorerst ganz unten anfangen und noch hinter den Welpen deinen Platz einnehmen.

 

Doch hättest du den Schutz des Rudels, einen warmen Schlafplatz, regelmäßig sicheres Essen und eine Art... Familie. Denke in Ruhe darüber nach, Faolan und fühl dich geehrt, denn so was ist nicht üblich'', schlug ich ihm dann vor und machte den Weg frei.

 

Keine Ahnung warum ich das tat, aber irgendetwas trieb mich dazu. Vielleicht der Wunsch nach etwas neuem, einer neuen Aufgabe?

 

Immerhin konnte ich den Posten als Leitwolf nicht einfach abgeben und so würde es den täglichen Lauf etwas verändern, die tägliche Routine durchbrechen.

 

*-*-*

 

Na toll, jetzt hatte sich Haru, wie er sich mir vorgestellt hatte, in den Weg gestellt und mich angesprochen... mit mir gesprochen und mir Fragen gestellt.

 

Ich hasste es, aber ich tat es dennoch, und verwandelte mich wieder in meine Halbmenschen Form, denn sonst konnte ich ihm ja nicht antworten.

 

In aller Seelenruhe hatte ich mir angehört was er zu sagen hatte und mir sträubten sich die Nackenhaare, bei dem was ich zu hören bekam.

 

Dennoch antwortete ich ruhig:

 

Ja, ich will sterben... unbedingt. Warum ich sterben will... nun, wie würdest du dich fühlen, wenn du als Jungtier, beinahe noch ein Welpe... mitansehen musstest, wie Menschen deine Eltern, dein ganzes Rudel... deine ganze Familie vernichteten?!

 

Nur mit viel Mühe und Glück konnte ich mich damals retten, weil ich noch so klein war, konnte ich mich gut verstecken. Seither lebe ich allein... schlage mich allein durch... habe niemanden mehr.

 

Was dein Angebot angeht... muss ich dir sagen, dass ich es dankend ablehne. Ich werde mich nicht unterordnen, dafür habe ich definitiv zu viel durchmachen müssen. Nein, danke, das kannst du vergessen. Für einen Platz, noch hinter den Welpen... soll ich mich geehrt fühlen... niemals!

 

Lieber erfriere oder verhungere ich und sehe dann vielleicht bald meine Eltern wieder.

 

Ich verzichte auf diese Art des Schutzes und auf diese Art Familie... leite du mal weiter dein Rudel, dann hast du genug zu tun. Außerdem hasse ich diese menschliche Form und laufe lieber als Tier herum. Tja, ich hau ab … machs gut.“

 

Mit diesen Worten verwandelte ich mich wieder in den schwarzen Wolf zurück und ging an Haru vorbei, nachdem er den Weg frei gegeben hatte.

 

Dann rannte ich, wie vom Blitz getroffen, einfach in den Wald hinein... weg von der Höhle, weg von Haru und seinem mehr als entwürdigendem Angebot.

 

Da es nun schon dämmerte, was mir zeigte, dass ich lange geschlafen habe musste, rannte ich wieder zu dem Bauernhof. Dort schlich ich mich wieder in den Schafstall und riss mir eines von denen.

 

Mehr als gesättigt, schlich ich mich wieder aus dem Stall heraus... auch aus dem Bauernhof... doch irgendwie schienen sie auf mich gewartet zu haben, denn mit einmal Mal schossen sie auf mich, so dass ich um mein Leben rannte und nur mit viel Mühe entkommen konnte.

 

Ich müsste mir also einen anderen Hof suchen, wo ich meinen Hunger stillen konnte.

 

Den Fluss erreicht stillte ich gierig meinen Durst und legte mich dann hinter einen der rosafarbenen Büsche... wo ich mich hinlegte und die Augen schloss.

 

Ja, so war es gut...

 

*-*-*

 

Traurig schaute ich Faolan noch lange nach, bevor ich wieder zurück zu meinem Platz ging.

 

Layca kehrte mit den Welpen zurück und ich schaute sie verwundert an.

 

''Hermes meinte, er wollte jagen gehen und so musste ich alleine zurückgehen. Er scheint sich ganz schön aufzuspielen und zieht die Anderen mit sich'', sagte sie.

 

Erschrocken schaute ich sie an, nachdem was sie da erzählt hatte. Immerhin hätte sie schon vor Stunden zurück sein müssen, da es bereits dämmerte.

 

Nun stand ich vor einer schweren Entscheidung. Sollte ich Layca mit den Welpen hier alleine zurücklassen und nach den Anderen suchen? Oder aber hier bei ihr warten?

 

''Was wirst du jetzt tun, Haru?'', fragte sie mich.

 

''Ich werde warten, denn immerhin könnten sie überall sein und es wird bereits dunkel'', entgegnete ich. Geh bitte in die Höhle mit den Kleinen'', bat ich sie und sie nickte.

 

Immerhin war sie mir dankbar dafür, dass ich sie aufgenommen hatte, als sie hochschwanger zurückgelassen wurde von ihrem Rudel. Nur weil sie Welpen von einem fremden Wolf erwartete.

 

Die Sonne war schon fast ganz untergegangen, als das Rudel mit einer riesigen Beute hier aufkreuzte.

 

Wütend griff ich Hermes an und drückte ihn zu Boden.

 

''Was fällt dir ein? Hast du sie noch alle? Nicht nur, dass du die Welpen schutzlos durch die Wildnis alleine nur mit ihrer Mutter laufen lässt, du schleppst auch eine so große Beute hier an. Die Spuren kann man mehr als deutlich verfolgen.

 

Wenn wir Pech haben, wimmelt es in kürzester Zeit hier von Aasfressern'', blaffte ich ihn an.

 

Dabei fletschte ich meine Zähne und Hermes schaute mich verblüfft an.

 

''Du hast uns doch die Aufgabe gegeben zum Fluss zu gehen und die Beute bot sich gerade an'', versuchte er sich zu verteidigen.

 

Im nächsten Moment spürte ich etwas auf meinen Rücken. Es war Zeus, dem das ganze scheinbar gegen den Strich ging.

 

Natürlich ließ ich von Hermes ab und versuchte Zeus runterzuschütteln.

 

''Lass das! Drehst du jetzt völlig durch?'', machte ich ihn an.

 

Dann endlich fiel er zu Boden und schaute mich verärgert an.

 

''Wir kümmern uns wenigstens richtig ums Rudel im Gegensatz zu dir'', hörte ich ihn sagen.

 

''Was willst du damit sagen?'', wollte ich von ihm wissen.

 

''Schweig'', kam es von Fina und ich verstand was hier los war.

 

''Macht doch was ihr wollt. Kommt später aber nicht an, ich soll euch beschützen'', brummte ich genervt und gab mich geschlagen.

 

So verkrümelte ich mich in die Höhle und legte mich in meine Abteilung, wo ich mich auf mein Schlafplätzchen kuschelte.

 

Als ich die Augen schloss, war da dieser angenehme Geruch. Der Geruch von Faolan lag hier in der Luft. Alles roch nach ihm und es roch so verdammt gut, so beruhigend.

 

Warum nur hatte er mein Angebot ausgeschlagen? Er hätte es verdient eine Familie zu haben. Obwohl sie im Grunde gar keine war, da musste ich Hermes und Zeus recht geben.

 

Aber Faolan hätte schnell die Rangordnung hochklettern können, wenn er es nur gewollt hätte.

 

Mit den Gedanken an ihm, schlief ich irgendwann ein.

 

Ich erwachte erst spät in der Nacht, als draußen Kampfgeräusche zu hören waren. Eigentlich wollte ich nicht raus und ihnen helfen, doch ich war das Alphatier und mein Instinkt sagte mir, dass ich raus musste.

 

Es klang nach Hyänen und trotz der Lautstärke und der Schreie zögerte ich.

 

*-*-*

 

Es war bereits dunkle Nacht, als ich mit großem Durst erwachte. So stand ich auf , ging an den Fluss und trank, bis mein Durst gestillt war. Satt war ich ohnehin noch, so dass ich jetzt nicht auf Beute aus war.

 

So zog ich mich wieder in den dunklen Wald, den ich durchstreifte und plötzlich... war das wirklich ein Kampfgeräusch?

 

Mist, es schien aus Richtung der Höhe, des fremden Rudels zu kommen... dessen Anführer Haru war. Sollte ich mich wirklich einmischen... ihnen helfen?

 

Herrje, ich hatte doch gar keine große Kampferfahrung.... aber nun ja... ich war eben doch ein wenig gutmütig und ging zumindest mal nachschauen, was da los war.

 

Sehr schnell kam ich in die Nähe der Höhle und was ich sah erschreckte mich.

 

Hyänen... au man... ich hasste diese Viecher.

 

Ohne groß zu überlegen, hetzte ich auf die Höhle zu und griff in den Kampf ein.

 

Mit gefletschten Zähnen packte ich eine der Hyänen im Nacken und biss sie zu Tode.

 

Zwei von denen griffen nun auch mich an, doch wehrte ich mich, biss um mich und kriegte die nächste von diesen Mistviechern im Nacken und biss kräftig zu.

 

Es war ihnen wohl zu viel geworden, denn mit einem Mal ergriffen sie die Flucht und rannten davon.

 

Ich hatte einige Wunden abbekommen und konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten, doch schaffte ich es und verzog mich, so schnell es ging wieder in den Wald... und das war leider nicht sehr schnell...

 

*-*-*

 

Gerade als ich mich durchgerungen hatte und nun doch nach draußen bin, um nach dem Rechten zu sehen, konnte ich gerade noch mit ansehen, wie Faolan mit den Hyänen kämpfte.

 

Er hatte sich scheinbar eingemischt und den Anderen geholfen, was sehr mutig von ihm war.

 

Ich hingegen war einfach so in der Höhle geblieben und hatte ihnen nicht beigestanden.

 

Hermes schaute mich böse an und auch Mais Blick sprach Bände. Sie eilte Faolan nach und ich konnte nur mit ansehen, was nun geschah.

 

Scheinbar fand das Rudel, dass der fremde Wolf ein besseres Alphatier sei und umkreiste Faolan.

 

''Bleib Fremder, bitte'', bat Mai ihn und näherte sich ihm, ''Das war sehr sehr mutig von dir, uns beizustehen. Vielen Dank.''

 

Sie wagte es sogar und schmiegte sich an ihn, noch zaghaft, aber sie machte ihm schöne Augen.

 

''Ohne dich, hätten wir es nicht geschafft'', kam es auch von Hermes.

 

''Ja, bleib bei uns! Leite du unser Rudel!'', sagte Zeus und alle stimmten ein, feierten Faolan regelrecht als Held.

 

Mai begann nun sogar zaghaft Faolans Wunden zu lecken.

 

Es stimmte mich nicht mal traurig, ganz im Gegenteil. Vielleicht wäre es besser so, wenn ich nicht mehr das Rudel führen müsse. Wenn sie es wünschten, würde ich sie sogar verlassen.

 

Aber vorerst wartete ich erst mal ab, was geschehen würde.

 

*-*-*

 

Wie? Was? Ich verstand gerade nicht was sie von mir wollten. Ich sollte bei ihnen bleiben, weil ich mich helfend eingemischt hatte? Zudem wollten sie, dass ich das Leittier wäre.

 

Nein, das ging doch nicht, sie hatten doch schon ein Alphatier.

 

Nun leckte eine Wölfin auch noch meine Wunden... wenn auch zaghaft.

 

Schnell verwandelte ich mich und schaute sie alle an.

 

Ihr müsst mir nicht danken, wirklich nicht. Ich habe gern geholfen, echt. Aber ich lebe schon zu lange allein und weiß nicht mal wie man ein Rudel leitet. Sorry, ihr Lieben, aber das kann ich nicht. Außerdem habt ihr doch schon einen Leitwolf. Gebt ihm eine Chance... bitte.

 

Was ich tat, tat ich gern, aber ich muss meinen Weg allein weiter gehen. Gebt Haru eine Chance... er schafft das... sicher. Ihr seid total lieb zu mir, aber ich bin kein Held, wollte nur, dass niemandem von euch etwas geschieht.“, erwiderte ich und schaute sie alle lieb an.

 

Machts gut, ihr Lieben.“, verabschiedete ich mich mit sanfter, liebevoller Stimme, bevor ich mich verwandelte und in den Wald hinein rannte... zu den rosafarbenen Büschen wollte ich, die mich heilen würden....

 

*-*-*

 

~ Ende Teil 3 ~

 
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