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Stumme Schreie

Stumme Schreie

 

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

 

Alexander war bereits aus dem Bett verschwunden und ins Gästezimmer rüber gegangen. Sein großer Bruder war im Bad und machte sich für die Arbeit fertig. Er hatte zum Glück nicht mitbekommen, dass sein Alex bei mir im Bett geschlafen hatte.

 

Wie schon so oft, konnte er vor lauter Alpträumen nicht schlafen und war zu mir ins Bett gekrochen. Ich konnte einfach nicht Nein sagen.

 

Dabei geriet ich mit seinem Bruder ständig aneinander deswegen. Immer wieder musste ich mir anhören, dass ich ihn schwul machen würde. Aber es ging immer von Alex aus und ich machte wirklich nichts, außer ihm im Arm zu halten.

 

Auch wenn ich sonst gewiss kein Unschuldslamm war und gerne meinen Spaß hatte. Der Kleine war gerade mal 17 Jahre alt und ich war 23!

 

Eigentlich wohnte Alex noch bei seinem Vater, doch war er regelmäßig hier in der WG, wegen seines großen Bruders. Na gut, natürlich zählten die Anderen, die hier wohnten, mittlerweile auch zu seinem Freundeskreis.

 

Irgendetwas beschäftigte Alexander, nur bekam ich nicht raus, was mit ihm los war. So schüchtern und zurückhaltend wie er war, redete er nicht wirklich viel. Sein Bruder machte die Sache nicht besser, mit seinen ständigen Regeln.

 

Sicher meinte er es nur gut und machte sich Sorgen, aber wir Beide gerieten unter anderem deswegen sehr oft aneinander. Dabei flogen nicht nur die Fetzen, sondern auch mal die Fäuste, da wir Beide sehr Dominat waren.

 

Außerdem ließ ich mir sowieso nicht gerne etwas sagen. Dazu kam, dass ich in einem Club regelmäßig für Ordnung sorgen musste, neben dem Tresenjob. Unsere Türvorsteher hatten es einfach nicht drauf.

 

Gut, ich prügelte mich nun mal gerne und bekam auch mal etwas ab. Gerade erst gestern hatte ich etwas auf die Lippe bekommen, die nun etwas ramponiert aussah.

 

Etwas müde war ich noch, während ich meinen schlanken, aber sehr muskulösen Körper anzog, nachdem ich das Bett aufgeschlagen hatte, zum Lüften. Meine mittellangen dunklen Haare, die mit hellen Strähnen verschönert waren, standen etwas kreuz und quer und ich würde sie gleich noch richten müssen.

 

Die Augenbrauen hatte ich schmal rasiert und in einer eine Kerbe. Außerdem hatte ich mehrere Piercings und Tattoos am ganzen Körper. Mit farbigen Kontaktlinsen verbarg ich gerne meine blauen Augen.

 

Ich war einzigartig und ein bisschen verrückt, dass konnte man mir auch ansehen. Aber ich verteidigte meine Freunde und stand zu dem, was ich sagte. Dazu kam, dass ich offen schwul lebte und gerne unanständig war.

 

Fürs Heute und jetzt wurde gelebt. Sterben tat man früh genug.

 

*-*-*

 

Streit, Streit, Streit... immer und immer wieder... warum konnten sie sich nicht mal vernünftig miteinander unterhalten???

 

Natürlich bekam ich die Streitereien zwischen Luca und meinem Bruder mit. Und warum das alles... nur weil ich vor Albträumen nicht schlafen konnte und des Nachts immer wieder zu Luca ins Bett krabbelte.

 

Aber, nun ja, ich war ja eigentlich auch alt genug, allein schlafen zu können. Vielleicht sollte ich aber auch einfach wieder zu meinem Vater gehen und sie alle hier in Ruhe lassen. Das brachte doch nichts... wenn sie sich ständig wegen mir stritten und sich sogar prügelten... nein, das wollte ich nicht mehr.

 

Vielleicht dachten sie ja, dass ich es nicht mitbekäme... aber da irrten sie sich... ich wusste ganz genau was los war.

 

Vielleicht würde ich mir aber auch einfach nur meinen Rucksack schnappen und abhauen.

 

Nein, ich konnte niemandem sagen, was mit mir los war... es ging nicht.

 

An diesem Morgen, nun, war ich sehr früh aufgestanden, hatte mich fertig gemacht und gegessen hatte ich auch schon was, so dass ich nur noch los wollte... egal wohin. Jedoch saß ich nun im Gästezimmer und wartete die Zeit ab... bis ich von hier verschwinden konnte.

 

Sicher würde ich niemandem sagen wohin ich wollte... aber mir war die nächstbeste Brücke immer noch lieber, als mir immer wieder die Streitereien anhören zu müssen oder zu meinem Vater zurückzugehen. Außerdem war mein Bruder auch nicht so sehr viel besser... mit seinen ständigen Regeln.

 

Ich hielt das alles nicht länger aus.

 

Mein Bruder war jetzt eh im Bad und soweit war auch sonst alles relativ ruhig hier. So dass ich es jetzt wagen wollte.

 

Zur Schule musste ich eh, also konnte keiner was sagen.

 

Ich schnappte mir also meinen Rucksack und verließ mein Zimmer, zog mir noch auf die Schnell meine Jacke an und ging auf die Tür zu...

 

*-*-*

 

Erik kam endlich aus dem Bad, so dass ich hinein konnte. Er war genauso kräftig wie ich und in meinem Alter, aber typisch hetero. Immer Jeans und T-Shirt trug er und war mit seinen braunen kurzen Haaren und braunen Augen, ein absoluter Frauenschwarm.

 

Mich ließ er jedoch kalt.

 

Nur einen stummen Blick widmete er mir, bevor ich an ihm vorbei huschte.

 

''Alex, du bist schon fertig? Ich fahr dich zu Schule, liegt ja sowieso auf dem Weg'', hörte ich Erik sagen.

 

Ich hätte kotzen können, als ich das hörte. Aber ich holte mein Glätteisen raus und machte meine Haare.

 

Heute kam der Lieferant und würde Ware bringen, für den Club. Außerdem stand Großputz an, den ich mit meinen Kollegen erledigen musste.

 

*-*-*

 

"Ja, ich bin fertig, siehst du doch.", erwiderte ich trotzig: "Aber ich will nicht, dass du mich zur Schule fährst... ich kenne den Weg und komme gut allein dorthin.", dann verließ ich die Wohnung und machte mich auf den Weg irgendwohin.. nur weg von hier ...egal wohin auch immer.

 

Ich hatte es satt, alle meinten irgendwie zu wissen was ich brauchte und was nicht... tze... als wäre ich ein Kleinkind und könnte nicht auf mich selbst aufpassen.

 

Zunächst ging zur Bushaltestelle und nahm den nächsten Bus zum Bahnhof. Dort angekommen, kaufte ich mir eine Fahrkarte und wartete auf den Zug der mich von hier wegbringen würde... setzte mich auf eine Bank und beobachtete die Leute, die hier und da vorbei liefen.

 

Meinen Rucksack stellte ich auf den Boden, zwischen meine Beine und starrte nun in die Ferne.

 

Immer wieder kamen mir die Bilder hoch... diese schrecklichen Bilder, aber ich wollte nicht jammern... nein, es stand mir doch auch gar nicht zu.

 

Bald wäre ich weg von hier und mich würde hoffentlich niemand so schnell finden.

 

*-*-*

 

Als ich fertig war, ging ich aus dem Bad. Mein Weg führte mich vorbei an Erik in die Küche, Doch konnte ich es nicht lassen und musste ihm einen Spruch rein würgen.

 

''Er ist alt genug. Kannst du ihn nicht einfach mal lassen'', kam es von mir.

 

''Halt die Klappe'', hörte ich noch, bevor Erik die Wohnung verließ und mit dem Auto zur Arbeit fuhr. Es war auch besser, dass er ging, sonst hätte ich ihm wohl eine reingehauen.

 

Nach einem Kaffee fuhr auch ich zur Arbeit. Der Lieferant war überpünktlich und wartete schon auf mich.

 

''Hey Frank. Wieso ist denn noch keiner da?'', begrüßte ich ihn verwundert.

 

''Das fragst du mich. Ich arbeite hier nicht, sondern liefere nur'', gab er mir zur Antwort.

 

''Stimmt. Da gebe ich dir recht. Tut mir Leid, dass du warten musstest'', entschuldigte ich mich und packte direkt mit an, auszuladen.

 

Dann schloss ich den Club auf und schaffte alles nach und nach ein. Zwischendurch segnete ich ab, ob auch alles da war und verabschiedete mich von Frank.

 

Die Anderen würde sich was anhören müssen, wenn sie nicht bald hier aufschlagen würde.

 

Zwischendurch rief ich den Chef an, als ich eine kleine Pause einlegte.

 

''Hey Dan... Ich steh hier ganz alleine beim Club und bringe gerade die Ware rein. Frank hat schon gewartet, weil ich damit gerechnet habe, dass die Anderen schon da sind'', machte ich mir Luft.

 

''Hallo Luca. Warst du denn zeitig da?'', wollte er von mir wissen.

 

''Ja sicher. Um Punkt 8 Uhr bin ich hier gewesen'', versicherte ich ihm. Was Frank auch bestätigen könnte zur Not.

 

''Hmm... Okay, dann ist es ja nicht ganz so schlimm. Da war Frank wohl einfach überpünktlich. Nur geht es nicht, dass du alles allein machst. Ich schick dir Ramon rüber, der kann mit anpacken'', sagte Dan noch, bevor er auflegte.

 

Man war ich sauer auf die Anderen.

 

Aber gegen Ramon hatte ich auch nichts einzuwenden. Also rauchte ich erst mal eine und wartete auf meine Verstärkung.

 

*-*-*

 

Endlich fuhr der Zug ein und ich stieg ein, dann suchte ich mir einen Sitzplatz und nur wenig später fuhr der Zug los.

 

Ja, so war es besser, so würde sich niemand mehr wegen mir streiten müssen und mein Vater konnte dann eben auch machen was er wollte, mir doch egal.

 

Auf der Fahrt steckte ich die Kopfhörer meines MP3 Players in die Ohren und hörte Musik, während ich meinen Kopf an die Scheibe lehnte und einnickte.

 

Ja, so war es gut. Vielleicht, so hoffte ich, würde jetzt mehr Ruhe in die WG einziehen.

 

So fuhr ich immer weiter weg, Stunden vergingen... Station um Station zog vorbei und ich hatte noch immer nicht mein Ziel erreicht... na ja, ich wusste ja eh nicht wohin ich nun sollte.

 

Irgendwann würde die Endstation kommen und bis dahin, würde ich eben in dem Zug bleiben.

 

Ich kaufte mir zwischendurch, im Zug, was zu essen und zu trinken, dann setzte ich mich wieder irgendwohin, um einfach weiter zu schlafen.

 

*~*

 

Lara war heute relativ schnell von der Arbeit gekommen und ging zunächst mal einkaufen, immerhin war der Kühlschrank schon so halbwegs leer.

 

Sie hatte sich vorgenommen heute mal was tolles für die Jungs zu kochen, dann konnten sie alle vielleicht mal wieder zusammen essen.... wenn sie denn Zeit hätten und es wollten.

 

Mit den vollen Tüten stieg sie die Treppen hinauf, schloss die Tür auf und betrat die Wohnung, hinter sich die Tür schließend.

 

Ihr erster Gang führte sie in die Küche, wo sie den Einkauf auspackte und alles ordentlich weg stellte.

 

*-*-*

 

Ramon sah noch ziemlich verschlafen aus, als er beim Club ankam.

 

''Na, hat Dan dich aus dem Bett geschmissen'', fragte ich frech.

 

Aber anstatt einer Antwort streckte er mir die Zunge raus und nahm sich meine Zigarette, von der er einen Zug nahm.

 

Er sah richtig niedlich aus, wenn er so verschlafen war.

 

Erst nach ein paar Zügen war er ansprechbar.

 

''Wer hätte denn hier sein müssen?'', wollte er dann wissen. Als ich ihm die Namen der Kollegen nannte, nickte er wissend.

 

Sie standen sowieso auf der Kippe, weil man sich nicht auf sie verlassen konnte.

 

''Na ja, dann lass uns mal'', lenkte er ein und wir machten uns ran, die ganzen Sachen reinzutragen und in die Kühlschränke und Regale zu räumen.

 

Nachdem wir damit fertig waren, machte ich uns einen Kaffee, den Ramon dringender brauchte, wie ich.

 

''Müssen wir jetzt zu zweit den Großputz machen?'', brummte er, obwohl er es durchaus wusste.

 

''Hochdruckreiniger oder Schrubber?'', fragte ich.

 

''Erstmal den Schrubber. Vielleicht können wir ja zwischendurch wechseln', bekam ich als Antwort.

 

''Oh ja, bitte. Sonst hab ich nachher lahme Arme'', grinste ich.

 

Also ging es an die Arbeit und wir alberten nach einer Weile rum, so dass wir irgendwie beide ziemlich nass wurden. Nachdem Ramon sich dann sein Shirt auszog und seinen Schrubber gegen den Hochdruckreiniger tauschen wollte, machte auch ich mich vorsorglich schonmal obenherum nackig.

 

Als wir fertig waren und alles sauber war und wir nass, ging es nach hinten zu den duschen.

 

Ramons Blicke verschlangen mich gierig und ich wusste, was kommen würde. Er war zwar schon lange mit Dan zusammen, doch führten sie Beide eine offene Beziehung und es wäre nicht das erste Mal, dass ich mit Ramon Sex hätte.

 

Was schade dabei war, dass Küssen tabu war. Seine Küsse gehörten eben nur Dan.

 

Aber wir hatten auch so unseren Spaß.

 

Nachdem ich meine Wechselwäsche angezogen hatte, die ich immer vorsorglich im Club liegen hatte, hieß es erst mal Feierabend bis heute Abend.

 

Deshalb fuhr ich, sehr befriedigt, wieder nach Hause.

 

*-*-*

 

Lara schmiss inzwischen den Haushalt, putzte und kochte das Essen und erwartete jeden Moment einen von den Jungs.

 

Eigentlich müsste doch Alex als erster hier eintreffen... aber er kam nicht und sie machte sich Sorgen. Deshalb rief sie zuerst in der Schule an, doch dort sagte man ihr, dass Alex nicht dort erschienen wäre.

 

Dann wählte sie die Nummer von Luca, da sie ja wusste, dass er Alex besser verstand. Es klingelte in der Leitung.

 

*~*

 

Endlich hatte ich die Endstation erreicht und stieg aus, da der Zug ja eh nicht weiterfahren würde.

 

Es war eine ziemliche Einöde, wo ich gelandet war. Doch machte mir das nicht viel aus... scheiß drauf... so war ich wenigstens aus dem Weg.

 

So ging ich durch die Einöde... direkt auf den Wald zu... es war schön hier, die Sonne schien und so war es nicht allzu kalt.

 

Im Wald ging ich immer der Nase nach, schaute mir beinahe jeden Baum an... was für mich zwar ziemlich langweilig war, doch immer noch besser, als alles andere...

 

Warum auch immer, liefen mir Tränen über die Wangen, die ich nicht aufhalten konnte. Ich lungerte hier herum... konnte nirgends hin...

 

*-*-*

 

Gerade als ich die Auffahrt hinauffuhr, klingelte mein Handy. Da es Lara war, dessen Auto schon hier stand und ich sowieso auf den Weg war reinzugehen, ließ ich es klingeln.

 

Wie gewohnt schloss ich die Tür auf und ging in die Wohnung.

 

Es roch schon richtig gut hier. Scheinbar hatte Lara gekocht und sie traf ich in der Küche an.

 

''Was gibt’s denn? Bin nicht ran gegangen, weil ich sowieso schon da war'', sagte ich zu ihr erklärend und drückte sie kurz zur Begrüßung, gab ihr einen Kuss auf die Wange, eben wie immer.

 

Doch stimmte irgendetwas nicht. Laras Gesichtsausdruck sprach Bände.

 

*-*-*

 

"Luca, da bist du ja... schon gut... ich... hab dich nur angerufen, wegen Alex... er... ist noch nicht wieder hier und er war auch nicht in der Schule. Bitte, Luca, wir müssen was tun.", plapperte Lara aufgeregt und vollkommen aufgelöst los.

 

"Weißt du denn wo er hin sein könnte? Ich mach mir echt Sorgen... was wenn er sich... was angetan hat...? Ob wir die Polizei rufen sollen?", fügte Lara nachdenklich hinzu, während sie den Herd ausstellte, damit das Essen nicht anbrannte.

 

*~*

 

Immer weiter lief ich in den Wald hinein, bis ich eine Straße erreichte und hier standen doch tatsächlich Häuser... dabei dachte ich schon, dass es hier gar nichts geben würde... dass sich hier Fuchs und Hase gute Nacht sagen würden.

 

Die Dichte des Waldes hinter mir gelassen, folgte ich der Straße, auf der kaum Autos fuhren und schaute mich hier ebenfalls ein wenig um.

 

Der Ort hier war schön... schön ruhig... kein Streit, keine Unruhe... nichts... ein richtig verschlafenes Dörfchen.

 

Okay, für jemanden, wie mich, ziemlich langweilig, aber auch wieder beruhigend.

 

Hier und da befanden sich auf beiden Seiten der Straße Häuser mit kleinen Gärten. Alle paar Meter stand mal eine Laterne, die auf mich ziemlich altmodisch wirkten.

 

Eine ganze Weile war ich schon unterwegs gewesen, als ich eine kleine Dorfkneipe fand, die ich sogleich betrat und mich in die hinterste Ecke setzte. Dann bestellte ich mir eine Cola und was zu Essen, beides bezahlte ich dann und ließ es mir schmecken, während ich mich ein wenig erholte...

 

*-*-*

 

Ich schaute Lara an und hörte ihr zu, was sie zu sagen hatte.

 

''Bist du sicher, dass er hierher zum Essen kommen wollte? Vielleicht ist er nach Hause zu Bernd.'', fragte ich ganz ruhig nach.

 

Immerhin wohnte er bei seinem Vater und war nur ab und an mal hier. Dann hatte er eben mal die Schule geschwänzt, was ich früher auch mal gemacht hatte.

 

''Hast du versucht ihn auf seinem Handy zu erreichen?'', wollte ich dann wissen.

 

Jedoch beschlich mich ein komisches Gefühl, weil Alex die letzte Tage schon so anders war, als hätte er etwas geplant.

 

''Die Polizei macht erst was nach 24 Stunden. Aber ich kann einen Freund anrufen, der Polizist ist, vielleicht kann der etwas raus finden. Vorher telefoniere ich Alex Freunde ab, ob von denen Jemand eine Idee hat, wo er sein könnte.

 

Wer weiß, vermutlich sitzt er sogar bei einen von Ihnen...'', versuchte ich Lara zu beruhigen.

 

Kurz überlegte ich und schaute auf die Uhr. Die Anderen würden bald hier aufschlagen.

 

''Erstmal kein Wort zu Erik! Der flippt sonst nur aus. Wenn er fragt, dann ist Alex einfach bei Bernd. Da wird Erik sowieso nicht hinfahren'', gab ich dann noch Anweisungen.

 

Anschließend ging ich nach draußen auf die Terrasse, um zu telefonieren. Der Himmel zog sich langsam zu, es würde wohl heute im Laufe des Tages noch regnen. Bisher schien aber noch ein bisschen die Sonne.

 

*-*-*

 

"Nein, ich hab noch nicht versucht, Alex zu erreichen, aber er wollte heute zum Mittag hier sein, das weiß ich genau, denn er hatte keine Lust zu Bernd zu gehen... warum auch immer.

 

Natürlich werd ich nichts zu Erik sagen... alles gut, dann werd ich jetzt mal versuchen Alex zu erreichen... hoffentlich geht’s ihm gut.", meinte Lara, nahm gleich mal ihr Handy und suchte sich Alex' Nummer raus. Dann drückte sie auf die grüne Taste und hielt sich das Handy ans Ohr. Es läutete in der Leitung.

 

Lara war sehr aufgelöst und konnte dies kaum verbergen.

 

*~*

 

Ich war schon eine Zeitlang hier gesessen, als mein Handy klingelte und ich zunächst aufs Display schaute... Herrje... Lara... was wollte sie denn?

 

Ach, ja, klar, ich wollte ja zum Mittag da sein... au man, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Aber nun war es eh egal... scheiß drauf! Ich wollte nur noch meine Ruhe und vielleicht versuchen nachzudenken.

 

Aber ich nahm dennoch das Gespräch an und meldete mich:

 

"Hallo Lara."

 

"Alex... sag mal, wo bist du?!", motzte sie mich gleich voll.

 

"Das geht dich gar nichts an und du kannst den anderen bestellen, dass ich nicht zurückkomme!", schnauzte ich sie an.

 

"Alex, bitte, was ist denn los mit dir, hm? Komm zurück, bitte, wir können doch über alles reden."

 

"Ja, klar, reden... immer reden... und dann streiten sich alle... weißt du was, ich scheiß drauf.... verdammt noch mal! Ich komme nicht zurück, basta!", schnauzte ich Lara wiederum an.

 

"Hey, vergreif dich mal nicht im Ton, Alex! Wir machen uns Sorgen um dich, bitte... komm zurück. Weglaufen macht es doch auch nicht besser!"

 

"...aber es ist immer noch besser, als mir ständig diese Streitereien mitanhören zu müssen und.... ach egal... macht doch was ihr wollt!", führte ich den Satz weiter, dann legte ich einfach auf und beendete damit das Gespräch.

 

Nein, ich würde nicht zurückgehen... ich wollte nicht mehr. Mein ganzes Leben war doch eh nur noch eine Qual... was wussten die denn... nichts... gar nichts.

 

*~*

 

Enttäuscht und entsetzt, schaute Lara das Handy an, schüttelte den Kopf und Tränen rannen ihr aus den Augen, liefen über ihre Wangen.

 

Sie wand sich an Luca:

 

"Luca... ich habe ihn erreicht, aber... er meint, er will nicht zurückkommen...", sprach sie schluchzend.

 

*-*-*

 

Bei Lucas Freunden hatte ich nichts erreicht. Keiner hatte eine Ahnung wo er stecken könnte.

 

Als dann Lara ankam und aufgelöst war, nahm ich sie erst mal in die Arme.

 

''Beruhige dich erst mal. Hat er gesagt, wo er ist oder hast du irgendetwas im Hintergrund gehört?'', wollte ich von ihr wissen.

 

Alex hatte eben einen kleinen Dickschädel und mit Druck kam man bei ihm nicht weiter.

 

Während ich Lara noch im Arm hielt, rief ich einen Freund an, der Polizist war. Ich schilderte ihm, was geschehen war und er versprach sich darum zu kümmern.

 

''Okay, Lara. Versuch es so gut es geht, zu verbergen. Ich werde jetzt auch mal los und schauen, ob ich irgendwo eine Spur finde, wo Alex stecken könnte. Den Anderen erzählst du einfach, dass ich verhindert bin... ist ja nichts neues'', zwinkerte ich ihr zu.

 

''Es wird alles gut! Ich finde Alex schon'', versprach ich ihr. Dabei hatte ich selber keinen Schimmer, wo ich eigentlich suchen sollte.

 

Möglichkeiten, wo er sich aufhalten konnte, gab es viele.

 

Ich setzte mich in mein Auto und fuhr beliebte Plätze von Alex ab. Aber nachdem ich die meisten durch hatte, war ich mir sicher, dass er gar nicht hier war. Er wollte nie mehr wiederkommen und vermutlich auch nicht, dass man ihn fand.

 

Als ich es auf einen Versuch ankommen lassen wollte und zum Bahnhof fuhr, stand dort bereits ein Streifenwagen.

 

''Derek'', begrüßte ich meinen befreundeten Polizisten.

 

''Luca, ich habe gute und schlechte Nachrichten. Alex ist in einen Zug gestiegen und bis zur letzten Station gefahren'', sagte Derek.

 

''Super. Das ist doch schon mal was'', freute ich mich.

 

Derek wurde nachdenklich und ich ahnte, dass die schlechte Nachricht nichts gute hieß.

 

''Es ist eine lange Fahrt und wir müssen wohl oder übel dorthin, um herauszufinden, ob er weiter mit einem Zug gefahren ist oder dort ausgestiegen ist'', kam es dann von Derek.

 

''Okay. Wir nehmen meinen Wagen, der ist schneller'', entschied ich.

 

''Ich würde dich gerne begleiten, doch bin ich noch im Dienst'', hörte ich ihn sagen und ich nickte verstehend. Er gab mir noch ein paar Anweisungen und schon fuhr ich los, zu dem besagten Ort.

 

Während der Fahrt rief ich über die Freisprechanlage Lara an, um sie auf den neusten Stand zu bringen. Auch rief ich bei Dan, meinem Chef an. Sicher war er nicht begeistert, dass ich spontan frei haben musste, aber als ich ihm alles erzählte, verstand er mich und meinte, ich sollte mir die Zeit nehmen, die ich brauchte.

 

Die Fahrt war lang und so erreichte ich endlich den Bahnhof. Dort angekommen, suchte ich auf meinem Handy ein Foto von Alex raus, was ich erst wenige Tage zuvor gemacht hatte.

 

Zu meinem Pech, gab es bereits einen Personalwechsel in der Zwischenzeit und ich versuchte es in den umliegenden Geschäften. Leider hatte ihn niemand gesehen.

 

Vielleicht war er doch weiter gefahren. Also ging ich nochmal zu den Bahnangestellten und die konnten einen Schaffner finden, der im Zug gewesen war.

 

Schnell eilte ich zum Bahnteig, da der Schaffner bereits mit einem anderen Zug weiterfahren sollte. Er nickte wissend und war sich sicher, dass Alex hier ausgestiegen und mit ihm runter in die Halle gegangen sei.

 

Glück gehabt! Also bedankte ich mich und ging runter in die Halle, wo ich mich umschaute. Als ich dann nach draußen trat, saß dort ein Mann am Boden und spielte Gitarre.

 

Aus meinem Portemonnaie holte ich etwas Geld, was ich ihm gab. Anschließend fragte ich ihn, wie lange er hier schon säße und er erwiderte, dass er bereits seit heute morgen hier war.

 

Deshalb zeigte ich ihm Alex Foto und hoffte, er hätte ihn gesehen. Tatsächlich, erinnerte sich der Mann an Alex, weil er so traurig ausgesehen hatte. Außerdem konnte er mir sagen, in welche Richtung er gegangen war.

 

Ich gab dem Mann noch etwas Geld, weil er mir wirklich geholfen hatte und schaute in die Richtung, in der Alex gegangen sein musste. Ein großer Wald war weiter hinten zu sehen und ich musste kräftig schlucken.

 

So stieg ich wieder ins Auto und fuhr in die Richtung, die mir angegeben wurde. Es war, als suchte ich eine Nadel im Heuhaufen. Während der Fahrt, lud mein Handy die Karte von der Stadt.

 

Dann kam ich endlich beim Wald an und die Karte verriet mir, dass es hier nur wenige Häuser gab. Mit dem Auto würde ich hier nicht weiter kommen, deshalb stieg ich aus und ging zu Fuß weiter.

 

Nach einer ganzen Weile bemerkte ich, wie dunkel es sich zugezogen hatte und dass es anfing zu nieseln. Das hatte mir gerade noch gefehlt.

 

*-*-*

 

Ich blieb noch eine gefühlte Ewigkeit in der kleinen Dorfkneipe, dann als ich mich soweit erholt hatte, dass ich weiter gehen wollte, schaute ich kurz auf und aus dem Fenster... verdammt... es begann doch tatsächlich ziemlich dunkel zu werden, was nichts Gutes zu bedeuten hatte.

 

Nun... vielleicht konnte ich ja hier irgendwo übernachten. So ging ich auf den Wirt zu und fragte ihn:

 

"Entschuldigen sie bitte, ich bin nicht von hier und nur auf der Durchreise... können sie mir sagen wo ich in diesem Ort übernachten kann?"

 

Der Wirt war sehr freundlich und nickte:

 

"Ja, sicher, wir haben hier ein Zimmer frei, wenn du möchtest, kannst du hier übernachten."

 

"Das ist nett, Dankeschön. Was muss ich dafür bezahlen?"

 

"Das erledigen wir morgen, nun ruhe dich erst mal aus, du siehst echt fertig aus."

 

Ich nickte dankbar.

 

"Komm, ich zeige dir das Zimmer."

 

"Vielen Dank."

 

Der Wirt rief seine Angestellte und bat sie, mir das Zimmer zu zeigen, was sie auch gleich tat.

 

Ich schaute mich um und es gefiel mir hier sehr, so dass ich mich herzlich bedankte und die Angestellte das Zimmer wieder verließ, nachdem sie mir den Schlüssel übergeben hatte.

 

Ich schloss hinter ihr die Tür und verschloss diese auch, dann setzte ich mich auf das Bett und ließ meinen Oberkörper völlig fertig nach vorn sinken.

 

Hoffentlich hatte ich jetzt wirklich meine Ruhe...

 

Dass man mir schon gefährlich nahe kam, konnte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht wissen.

 

*-*-*

 

Der Niesel schlug schnell in Regen um und es begann sogar zu stürmen. Schnell war ich komplett durchnässt und begann zu frieren.

 

Aber das hielt mich nicht auf, sondern spornte mich noch mehr an, Alex zu finden.

 

Jetzt machte ich mir ziemlich große Sorgen um ihn.

 

Irgendwann kam ich an ein paar Häusern an. Unter Anderem auch eine Gaststätte, in der ich mich erst mal aufwärmen wollte. Vielleicht hatte hier auch jemand Alex gesehen.

 

Zuvor rief ich aber Lara an und erzählte ihr, wo ich war und dass ich eine Pause einlegte. Natürlich war es schwer sie am Telefon zu beruhigen, aber ich brauchte eine Pause, denn ich war schon leicht unterkühlt, als ich dann die Gaststätte betrat.

 

''Guten Tag. Haben sie etwas heißes zu Trinken?'', fragte ich.

 

''Sicher, mein Herr und ein Handtuch vielleicht?'', wurde ich freundlich begrüßt und bekam dann einen heißen Tee und ein großes Handtuch, mit dem ich mich ein wenig abtrocknen konnte.

 

''Danke, das ist sehr freundlich'', erwiderte ich,

 

Draußen schüttete es bereits wie aus Eimern und ein richtiger Sturm war in vollem Gange.

 

''Ich suche einen guten Freund. Deswegen bin ich hier'', erzählte ich und zeigte dem Wirt das Foto.

 

Dieser grinste breit und nickte.

 

''Der junge Mann hat sich hier ein Zimmer genommen. Er sah wirklich fertig aus'', sagte er.

 

''Wirklich? Sie machen Witze'', platzte es aus mir heraus. Ich konnte es kaum glauben, dass ich Alex gefunden haben sollte.

 

Der Wirt winkte seine Angestellte herbei, die mich zu einem Zimmer brachte, an dem sie anklopfte.

 

*-*-*

 

"Lassen sie mich in Ruhe!", motzte ich, als es an der Tür klopfte.

 

Ich wollte niemanden sehen, vergrub mich in mir selbst und heulte schon, weil einfach alles bislang schief gegangen war und mir alles zu viel wurde.

 

Aber es klopfte wieder und die Angestellte sprach durch die Tür hindurch:

 

"Entschuldige bitte, aber ein Freund ist hier, der dich sucht."

 

Ach, du Scheiße, auch das noch! Hatten sie mich echt gefunden?!

 

Mir noch die letzten Tränen vom Gesicht wischend, stand ich auf, schloss die Tür auf und öffnete diese...

 

Klasse... echt klasse... da stand Luca vor der Tür!

 

"Was suchst du denn hier?! Ich habe Lara schon gesagt, dass ich nicht wieder zurückkommen werde... also verzieh dich! Hau ab! Ich will meine Ruhe!", wetterte ich verletzt, weil ich echt nirgends hin konnte, ohne dass mir wer folgte.

 

Die Angestellte war wieder runter gegangen, so dass nur noch Luca da stand.

 

Ich drehte mich von ihm weg und ging ans Fenster.

 

"Warum könnt ihr mich nicht einfach mal in Ruhe lassen?!", fragte ich, nun schon wieder weinend.

 

*-*-*

 

Es tat sehr weh Alex so zu sehen und so ging ich langsam ins Zimmer und schloss die Tür hinter mir.

 

''Wenn du es unbedingt willst, werde ich gleich wieder gehen. Im Gegensatz zu deinem Bruder habe ich dir nie Vorschriften gemacht und werde jetzt auch nicht damit anfangen.

 

Aber du sollst wissen, warum ich hier bin...

 

Höre mir bitte einen Moment zu....

 

Lara und ich haben uns große Sorgen um dich gemacht. Wobei Lara wohl immer noch zittert, wie es dir geht, weil sie noch nicht weiß, dass es dir gut geht.

 

Falls du hierbleiben möchtest und es dir hier gut gefällt, weil du hier nachdenken kannst und zur Ruhe kommst, darfst du gerne hierbleiben. Nur bitte lass uns wissen, wo du bist. Wir machen uns doch Sorgen. Vor allem mache ich mir Sorgen um dich, mein Kleiner...

 

Gerne bezahle ich dir das Zimmer für unbestimmte Zeit und wenn du die Schulaufgaben täglich haben möchtest, bekommen wir auch das hin. Du musst nur sagen, was du dir wünscht.

 

Jedoch, falls du Probleme hast, weißt du sicher, dass du jederzeit zu mir kommen kannst.

 

Sollte es irgendetwas geben, was dich bedrückt, denke ich, es gibt für alles eine Lösung.

 

Wenn du noch nicht zu reden bereit bist, werde ich einfach wieder gehen. Nur werde ich wohl den Sturm da draußen erst mal abwarten müssen. Denn ich habe weder Wind noch Wetter gescheut, bin sogar bis auf die Haut durchnässt.

 

Ich wollte dich um jeden Preis finden, weil ich mir Sorgen gemacht habe.

 

Hast du Probleme in der Schule? Oder willst du nicht mehr bei Bernd wohnen und ist dir die WG zu unruhig. Du wirst ja bald 18, da könnte man es auch in Erwägung ziehen, dass du eine eigene kleine Wohnung bekommst.

 

Oder bist du schwul und kannst es nicht sagen, weil du weißt, wie Erik darüber denkt?

 

Herrje, er würde wirklich ausrasten. Zumal er sowieso schon immer meint, ich würde dich vernaschen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich es mir selber nicht glauben, dass es nicht so ist...

 

Aber weißt du Alex, du bist etwas ganz besonderes. So Jemanden wie mich hättest du gar nicht verdient...''

 

Traurig schaute ich Alex von hinten an und musste mich schütteln, weil mir Schauer über den Rücken liefen. Mir war richtig kalt und eigentlich müsste ich aus den Klamotten raus.

 

Vermutlich hatte ich auch jetzt viel zu viel gesagt. Nur irgendwie musste ich alles loswerden. Die letzten Sätze drückten meine Gefühle für Alex aus. Ja, ich liebte ihn, sogar sehr!

 

*-*-*

 

Lucas Worte hörte ich und sie brachten mich nur noch mehr zum Weinen, so dass ich schluchzend losheulte.

 

"Du hast ja keine Ahnung... du hast echt keine Ahnung...", schluchzte ich, während ich mich, mit beiden Händen an der Wand neben dem Fenster abstützte.

 

Ja, ich hatte ihm genau zugehört und spürte auch die Bedeutung dieser Worte... er schien mich mehr zu mögen, als es unter Freunden üblich ist.

 

"Ja, ich bin schwul, aber Probleme in der Schule habe ich keine... warum auch... ich habe sehr gute Noten.

 

Aber okay, jetzt werde ich dir mal was erzählen...", sprach ich weiter und begann schon am ganzen Körper zu zittern: "Ich will nicht mehr zu Bernd zurück... er... er... schlägt mich... ja... er schlägt mich... manchmal grün und blau, bis ich ...bewegungslos an der Erde liege. Wie oft war ich deswegen schon im Krankenhaus... wie oft... viel zu oft.

 

In seinen Augen bin ich nur Abschaum... ein mieses Stück Dreck... ich will nicht mehr... Luca... ich kann nicht mehr", erzählte ich ihm und sank weinend, an der Wand hinter mir zusammen.

 

Mit meinen Händen verdeckte ich mein Gesicht, konnte mich nicht mehr beruhigen.

 

Dennoch bat ich schluchzend:

 

"Bitte, sag niemand, wo ich bin und ich würde mich freuen, wenn... ich noch etwas hier bleiben dürfte. Danke...

 

Ich... glaube eher, dass du jemand besseren, als mich verdient hättest. Ich bin es doch gar nicht wert... du bist viel zu lieb zu mir... das habe ich nicht verdient.

 

Wenn du magst, dann... bleib bitte heute hier... Aber bitte, sag niemandem, wo ich bin... bitte..."

 

Danach konnte ich nicht mehr weiter reden, zitterte nur noch am ganzen Körper, auch wenn es gut war, dass es jetzt raus war. Aber die Angst vor Schlägen, saß noch immer in jeder Faser meines jungen Körpers und würde wohl so schnell nicht vergehen.

 

*-*-*

 

Als ich hörte was Alex sagte, kamen mir ebenfalls die Tränen.

 

Bernd... dieses Schwein... Jetzt hasste ich ihn nur noch mehr und würde ihm am Liebsten das selbe antun, wie er Alex angetan hatte.

 

Während mir ebenfalls die Tränen über die Wangen liefen, ging ich rüber zu Alex und kniete mich zu ihm runter.

 

''Schhh...'', versuchte ich ihn zu beruhigen und umarmte ihn so sachte, wie ich es schon oft des Nachts getan hatte, ''Es ist alles gut... Er wird dir nie wieder etwas antun. Dafür werde ich Sorgen, mein Kleiner.''

 

''Du kannst so lange hier bleiben, wie du willst. Keiner wird erfahren, dass du hier bist. Ich werde einfach sagen, dass du ein wenig Urlaub machst und dein Geheimnis ist bei mir auch sicher...'', sprach ich beruhigend auf Alex ein.

 

Dann hielt ich ihn einfach nur, versuchte seinen zitternden Körper zu beruhigen.

 

''Jemand besseren, als dich gibt es gar nicht!'', sagte ich, als Alex sich endlich ein wenig beruhigt hatte, ''Du bist total süß, hast einen tollen Körper, bist witzig und humorvoll. Außerdem kann man richtig toll mit dir herumalbern und du bist zum anbeißen... Herrje, dein Bruder würde mich jetzt umbringen, wenn er wüsste, dass ich dir den Hof mache.''

 

Liebevoll streichelte ich über Alex Wange und musste einen Schauer unterdrücken. Mir war immer noch kalt, obwohl ich Alex so nah war.

 

*-*-*

 

Trotzdem ich heulte, wie ein Schlosshund, hörte ich Luca weiter zu und beruhigte mich langsam wieder, als er mich so sanft in die Arme nahm, meine Wange so liebevoll streichelte, was mich ein wenig zucken ließ, da ich so was eigentlich nicht gewohnt war.

 

Eine Hand in meinem Gesicht bedeutete für mich nur, dass mir eine runter gehauen wurde, aber Luca... nein, der tat so was nicht, er war liebevoll und sanft zu mir... es tat mehr als gut, eine sanfte Berührung zu spüren, so dass ich einen Moment genießend die Augen schloss.

 

Aber ich merkte auch, dass er tatsächlich bis auf die Knochen durchnässt war.

 

Nur ein wenig lehnte ich mich an ihn, dann meinte ich:

 

"Zieh dir bloß die nassen Klamotten aus, sonst holst du dir noch was weg. Im Bad sind Badetücher... und dann... können wir ja noch reden, okay.", meinte und wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen und die Nase ab.

 

"Ja, Erik würde dich umbringen und nicht nur dich. Ich... hab mich schon lange... in... dich... verliebt und wäre gern mit dir.... zusammen.", offenbarte ich Luca nun, stammelnd, schluchzte noch einmal, wischte die letzten Tränen aus meinem Gesicht.

 

Meine Wangen wurden nun aber leicht rot, nachdem er solche Worte an mich gerichtet hatte und ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, weil er so verständnisvoll war.... und seine Komplimente an mich... konnte ich fast nicht glauben.

 

Auch wenn ich nun schon siebzehn war, so mochte ich es doch noch immer, wenn mich Luca "mein Kleiner" nannte, was mir zeigte, dass er mich wirklich mochte... nein... liebte.... so wie ich ihn.

 

Ich stand auf, zog Luca mit mir hoch und zog ihn dann mit ins Bad, wo ich begann ihn langsam von seinen nassen Klamotten zu befreien. Zugegeben, es sah jetzt so aus, als hätte ich es faustdick hinter den Ohren oder als würde ich es jetzt drauf anlegen, aber ich wollte jetzt wirklich nur, dass er die nassen Sachen los wurde und nicht noch krank werden würde.

 

Mit einem weichen Handtuch begann ich die freigelegten Hautstellen sanft abzutrocknen, obwohl ich genau wusste, was das hier werden konnte....

 

*-*-*

 

Alex Liebesgeständnis brachte mich total aus der Bahn und dann seine Reaktion, wegen meiner nassen Sachen. Herrje, wusste er was er hier tat?

 

Sanft legte ich meine eine Hand, auf die seine und küsste ihn einfach.

 

''Dir ist schon klar, was du hier gerade machst, oder?'', fragte ich und musste kräftig schlucken.

 

In meinem Bauch flogen unzählige Schmetterlinge, die ich schon so lange unterdrückt hatte. Erik würde sich damit abfinden müssen, dass Alex und ich ein Paar werden würden.

 

Langsam half ich Alex dabei mich auszuziehen und war froh, die nassen Sachen loszuwerden. Mir war schon richtig kalt und das Trockenrubbeln tat mehr als gut.

 

*-*-*

 

Ich erwiderte Lucas Kuss nur allzu gern und schloss dabei genießend kurz die Augen.

 

"Ja, ich weiß was ich hier gerade tue und was das werden könnte.", flüsterte ich ihm zu, nachdem wir den Kuss gelöst hatten.

 

Natürlich wusste ich das, war ich doch nicht dumm. Aber ich wollte auch, dass wir uns damit noch Zeit ließen, wenn wir denn nicht allzu ...geil... wären.

 

Ich half Luca dabei sich abzutrocknen, tat dies aber langsam und sehr sanft und ich tat es sehr sanft... konnte ich doch von seinem Körper kaum genug bekommen. Luca hatte einen echt tollen Körper... durchtrainiert... mit vielen Muskeln ausgestattet... wie geil... einfach nur ein Traumkörper.

 

Ja, ich liebte Luca schon eine gefühlte Ewigkeit. Er war so unglaublich toll und verständnisvoll.

 

Nachdem er nun endlich all seine Sachen losgeworden war, konnte ich nicht anders, als ihn kurz anzuschauen, bevor ich ihm das Handtuch sacht um seine Hüfte band.

 

Ich wusste nicht, ob ich, in meiner derzeitigen psychischen Verfassung schon soweit war, weiter gehen zu können... aber den kurzen Blick auf ihn hatte ich sehr genossen.

 

*-*-*

 

''Alles okay'', sagte ich zu Alex und schenkte ihm ein Lächeln, ''Wir haben alle Zeit der Welt. Außerdem wollte ich noch sagen, dass dein Bruder tun kann, was er will. Jetzt, wo ich dich habe, gebe ich dich nicht mehr her.''

 

Nachdem Alex mir das Handtuch umgebunden hatte, küsste ich ihn noch einmal kurz, aber liebevoll.

 

''Dann lass uns mal unter die Decke. Irgendwie muss ich mich dringend aufwärmen. Vielleicht können wir ja auch ein wenig schlafen.

 

Morgen machen wir dann eine Liste, mit den Dingen, die du hier brauchst. Ich fahre dann los und besorge dir alles. Natürlich ohne jemandem zu sagen, wo du bist. Dann werde ich noch die Zeche hier für einige Tage bezahlen, inklusive Essen.

 

Mit dem Wirt werde ich vereinbaren, wenn du etwas brauchst, soll er dir es vom Einkaufen mitbringen.

 

Ich werde mich nicht bei dir melden. Wenn du mich sehen möchtest, schreibst du mir einfach eine SMS oder rufst mich an. So bestimmst du, wie lange du hier Urlaub machst und dir eine Auszeit gönnst.

 

Ist das okay?

 

Na ja, außer Lara möchte ich jetzt gerne noch eben anrufen und ihr zumindest sagen dürfen, dass es dir gut geht. Geht das in Ordnung?'', fragte ich, da ich wirklich wollte, dass Alex sich wohl dabei fühlte.

 

*-*-*

 

Ich nickte kurz, auf seine Worte und meinte:

 

"Und ich gebe dich auch nicht mehr her... soll Erik toben bis der Arzt kommt. Aber was ich noch loswerden wollte...

 

Wenn ich mich hier ein paar Tage erholt habe, würde ich gern zu euch in die WG ziehen, denn zu Bernd geh ich sicher nicht mehr zurück... nur... bitte ich dich und auch Erik, dass ihr euch nicht mehr wegen mir streitet oder prügelt. Ja, ich habs mitbekommen, das war auch mit ein Grund weswegen ich fortgelaufen bin.

 

Ich kann so viel Gewalt nicht ertragen... erst recht nicht, wenn es dabei um mich geht."

 

Sanft schaute ich Luca in die Augen und hoffte er würde mich ein wenig verstehen... woran ich ja eigentlich nicht zweifelte.

 

Dann hörte ich ihm weiter zu und nickte wieder verständnisvoll.

 

"Na klar, ruf Lara ruhig an und dann gehen wir schlafen, okay.

 

Und dann... ähm... danke, dass du mir das hier ermöglichst und es ist alles okay... wirklich.", bedankte ich mich bei Luca und küsste ihn sanft auf den Mund, konnte es eben doch nicht so ganz lassen. Außerdem zog er mich magisch an... da konnte ich nichts gegen tun.

 

Anschließend zog ich ihn hinter mir her, zum Bett. Zunächst zog ich mich, bis auf die Shorts aus, dann legte ich mich ins Bett, während ich wartete, dass Luca Lara anrufen und sich dann zu mir legen würde.

 

*-*-*

 

''Da wird Erik zwar an sich arbeiten müssen. Ich werde das wohl hinkriegen, mich nicht mehr von ihm provozieren zu lassen. Aber wenn es an der Zeit ist, sage ich ihm einfach, dass er erwachsen werden soll. Oder in wieweit darf ich ihm etwas sagen? Gar nicht?'', wollte ich wissen.

 

''Das mit dem Einziehen ist ok. Sofern du es wirklich möchtest. Dan und Ramon haben auch eine kleine Ferienwohnung, die sowieso nicht genutzt wird. Wenn du also lieber ganz für dich sein möchtest, rede ich mit den Beiden.

 

Natürlich lasse ich dich gar nicht erst zu Bernd zurück. Du wirst mich womöglich sogar davon abhalten müssen, ihn zufrieden zu lassen. Denn ich bin mehr als sauer auf ihn'', sprach ich.

 

Anschließend rief ich Lara an.

 

''Hallo. Ich wollte dir nur sagen, dass ich Alex gefunden habe. Ihm geht es gut, jedoch wird er vorerst nicht nach Hause kommen. Auch wenn du mich löcherst soviel du willst, werde ich dir nicht sagen, wo er sich befindet. Mach dir einfach keine Sorgen. Gute Nacht, Lara'', sagte ich ins Telefon, bevor ich auflegte.

 

Danach kroch ich zu Alex unter die Decke und kuschelte mich an ihn ran. Hier war es schön warm.

 

*-*-*

 

Irgendwie hatte ich schon grinsen müssen, wie Luca mit Lara gesprochen hatte, aber es war gut so.

 

Bevor er Lara angerufen hatte, hatte ich ihm gut zugehört und erwidert:

 

"Ja, ich möchte in der WG wohnen, denn ich könnte es unmöglich ertragen allzu lange von dir getrennt zu sein. Was Erik angeht... er kann das mit uns ruhig wissen... er kann auch ruhig wissen was Bernd mir angetan hat. Vielleicht versteht er dann..."

 

Nachdem Luca zu mir unter die Decke gekrabbelt war und sich so an mich kuschelte... konnte auch ich nicht anders, als mich eng an ihn zu kuscheln. Meinen rechten Arm legte ich dabei locker auf seine Hüfte und ließ ihn dort einfach nur liegen. Es tat mir gut Luca zu spüren.... ihn zu fühlen.

 

Er gab mir die Sicherheit und die Geborgenheit, die ich so nötig brauchte. Luca würde mich beschützen, das wusste ich und doch saß die Angst in jeder Faser meines Körpers... zu oft hatte mich Bernd misshandelt und zu oft hatte ich auch die Gewalt in der WG mitbekommen. Aber ich wollte mich allem stellen, wenn es an der Zeit war.

 

*-*-*

 

Es dauerte nicht lange und da der Tag so anstrengend gewesen war, schlief ich bald ein. Auch wenn ich aufgewühlt und zornig war, so war ich auch sehr glücklich Alex endlich so in den Armen halten zu dürfen, wie ich es schon lange wollte.

 

Als ich am Morgen erwachte, weckte ich Alex liebevoll.

 

Anschließend fertigten wir eine Liste an, mit Dingen, die er brauchte. Wir frühstückten noch in Ruhe, bevor ich alles mit dem Wirt klärte und erst mal für Alex die Sachen holen wollte.

 

Ich musste den ganzen Weg zurück zu mein Auto laufen, bevor ich die weite Strecke fahren würde. Zum Glück hatte der Sturm und auch der Regen nachgelassen.

 

Endlich erreichte ich die WG, wo ich einen Teil der Sachen holte. Obwohl es gegen Mittag war, war Niemand da, was es mir einfacher machte. So musste ich noch keinem etwas erklären.

 

Alex hatte mir den Schlüssel von Bernd gegeben, wo ich erst mal nur das rausholte, was Alex brauchte. Zum Glück war dieses Schwein von Vater arbeiten, sonst hätte ich für nichts garantieren können. Den Schlüssel würde ich erst mal behalten und sobald ich mit Erik gesprochen hatte, würden wir dafür sorgen, dass alles von Alex zu uns kommen würde.

 

Dann machte ich mich auch schon wieder auf den Weg zu Alex. Da es wohl erst später Abend sein würde, sobald ich wieder zu Hause wäre, rief ich über Freisprechanlage Dan an, während der Fahrt.

 

Wie schon so oft zeigte er viel Verständnis und gab mir für die nächsten Tage frei. Ich hatte sowieso noch alten Urlaub, der weg musste, weshalb es sich anbot diesen zu nehmen.

 

Dass ich ihm mehr als Dankbar war, brauchte ich nicht noch extra zu erwähnen, tat es aber trotzdem.

 

Endlich erreichte ich die Gaststätte erneut. Dieses Mal fuhr ich direkt mit dem Auto vor. Bevor ich sie betrat, schnallte ich mir eine große Reisetasche um und nahm einen kleinen Karton mit.

 

Neben den bestellten Sachen von Alex, hatte ich ihm noch ein wenig Süßes besorgt, wusste ich doch, was für ein Schleckermäulchen er war. Außerdem die neuste CD seiner Lieblingsband.

 

*-*-*

 

Nachdem Luca weg war und mit dem Wirt alles geklärt hatte, hatte auch ich die Gaststätte verlassen, wollte ich doch einfach mal ein bisschen spazieren gehen... abchillen und nachdenken.

 

Wieder den Wald erreicht, durchstreifte ich diesen, schaute mir alles genau an... die Bäume, hörte die Vögel zwitschern und genoss die frische Luft.

 

Irgendwann setzte ich mich im Wald irgendwo auf eine Bank, die da stand und heulte mich aus... hier und jetzt kam einfach alles aus mir heraus. Ich war hier allein, niemand sah mich und so konnte ich mich endlich richtig ausheulen. Etwas, dass ich seit langem nicht getan hatte.

 

Erst jetzt ging es mir etwas besser und ich spazierte langsam zurück zu meiner Herberge.

 

Dort angekommen, sah ich Lucas Auto davor stehen und ihn sah ich gerade hinein gehen. Grinsend folgte ich ihm, erreichte ihn und tippte ihm kurz auf die Schulter:

 

"Suchst du zufällig mich?", begrüßte ich ihn scherzend und kicherte in mich hinein, während ihn meine Augen anstrahlten.

 

*-*-*

 

''Hey, mein Kleiner'', begrüßte ich Alex, ''Ja, ich suche dich! Ich habe dir alles mitgebracht, was du gewünscht hast und noch ein bisschen was extra.''

 

Auch ich konnte nicht anders, als ihn anzustrahlen. Immerhin liebte ich ihn und konnte es nun endlich frei zeigen.

 

''Gehen wir rauf? Die Sachen sind echt schwer'', sagte ich und ging schon mal vor zum Zimmer.

 

Es war zwar alles recht klein, aber auch irgendwie gemütlich und ich wollte die Zeit noch genießen, bevor ich erst mal weg ging. Dann würde ich nur Kontakt mit Alex aufnehmen, sobald er es wünschte.

 

Das würde wirklich schwer werden und mich auf eine harte Probe stellen.

 

Aber ich hätte Zuhause auch so genug Ablenkung um die Ohren.

 

*-*-*

 

"Klar, gehen wir. Soll ich dir was abnehmen?", meinte ich zustimmend, Luca meine Hilfe anbietend.

 

Doch da war er schon vorausgegangen und ich trottete ihm nach.

 

Oben angekommen, schloss ich dir Tür auf und ließ Luca eintreten, um kurz nach ihm das Zimmer zu betreten.

 

"Am besten stellst du erst mal alles auf das Bett, und dann räume ich es weg.", bot ich Luca an, legte aber gleich auch mal Hand mit an und nahm ihm den Karton ab, den ich erst mal auf den Boden, neben den Tisch stellte.

 

Dann sprach ich zu Luca:

 

"Ich denke, dass ich vielleicht erst mal nur eine Woche hier bleiben werde, das reicht erst mal. Und dann schauen wir mal weiter... ich mein, allzu lang halte ich es doch ohne dich eh nicht aus."

 

Dann schaute ich meinen Freund an, fiel ihm dann um den Hals und küsste ihn zärtlich auf den Mund.

 

*-*-*

 

''Es geht schon'', hatte ich die Hilfe von Alex abgelehnt, doch ließ ich mir, als wir im Zimmer waren, gerne etwas abnehmen.

 

Seine Worte ließen mich Schmunzeln, da ich genauso fühlte wie er. Der Kuss überraschte mich kurz, aber ich erwiderte ihn sehr gerne.

 

''Ich halte es auch nicht viel länger ohne dich aus'', sagte ich und zog ihn näher an mich ran. Eine Weile hielt ich Alex noch in den Armen und am liebsten hätte ich ihn nie mehr losgelassen oder aber einfach in den Kofferraum gepackt.

 

Nur musste ich nun auch langsam mal loslassen.

 

''Es nützt nichts, aber ich muss wieder los. Erik weiß noch von nichts. Ihm werde ich wohl gleich noch alles beibringen müssen, wenn ich Zuhause eintreffe. Handy und Ladekabel hast du. Wenn etwas ist, ruf mich an!'', bat ich Alex und küsste ihn noch einmal innig.

 

*-*-*

 

"Okay, und bitte... streitet euch nicht, wenn du ihm das alles sagst... bitte.", bat ich Luca, streichelte liebevoll über seine Wange, während ich seinen innigen Kuss erwiderte und kaum von ihm los kam.

 

"Ich werde dich sicher öfter anrufen, als dir lieb ist... um wenigstens deine Stimme hören zu können, so haben wir beide in der Nacht was zum Träumen.", sagte ich grinsend zu ihm und schmiegte mich noch einmal an ihn, vergrub meine Nase in seinen Sachen... sog seinen Duft förmlich in mich hinein, als wäre ich am Ersticken und er der Sauerstoff, den ich so dringend brauchte.

 

"Bitte, pass auf dich auf, ja.", bat ich Luca und wollte mich so gar nicht von ihm lösen, aber schließlich sah ich ein, dass es sein musste, da er noch einen sehr weiten Weg vor sich hatte.

 

"Meld dich, bitte, wenn du angekommen bist, ja... bitte.", verabschiedete ich mich von meinem Freund und lächelte ihn sanft an.

 

*-*-*

 

''Ruf du nur an'', grinste ich und genoss Alex Nähe.

 

Dann zog ich meinen Pulli aus, den ich extra angezogen hatte.

 

''Hier, damit du Nachts auch gut schlafen kannst'', sagte ich und gab ihm den Pulli, der nach mir roch. Er war jetzt nicht verschwitzt, hatte aber durchaus meinen Duft angenommen.

 

''Wir werden uns schon nicht streiten. Pass du aber auch bitte auf dich auf und ja, ich melde mich, sobald ich da bin'', sprach ich weiter und ging dann nach unten.

 

Noch einmal drückte ich Alex fest an mich, bevor ich ins Auto stieg und mich auf dem Heimweg machte. Es war ein komisches Gefühl Alex dort zu lassen und ich war froh, dass ich mich melden durfte, sobald ich Zuhause war.

 

Der Weg war wie immer lang und ich war sehr froh, als ich endlich da war. Bevor ich hineinging, rief ich Alex kurz an.

 

''Hey, mein Kleiner. Ich bin Zuhause gut angekommen. Fühl dich von mir gedrückt und schlaf nachher gut'', sagte ich.

 

*-*-*

 

Wie lieb und süß Luca war, als er mir seinen Pulli gab, damit ich gut schlafen konnte. Ich freute mich wie ein kleines Kind und strahlte ihn richtig an. Sogleich hielt ich den Pulli an meine Nase und sog wiederum seinen Duft genießend und mit geschlossenen Augen ein.

 

"Danke, so werde ich sicher gut schlafen, aber noch besser werde ich wohl erst schlafen, wenn ich wieder bei dir bin.", antwortete ich ein wenig frech grinsend.

 

"Keine Sorge, ich passe gut auf mich auf. Und grüße bitte, Erik von mir, sag ihm, ich weiß was ich tue, denn ich bin kein kleines Kind mehr.", versprach ich Luca, ihn noch mit einen Gruß für meinen Bruder beauftragend.

 

Wie sehr genoss ich diese letzte Umarmung von Luca... wollte ihn gar nicht gehen lassen, aber ich tröstete mich damit, dass wir voneinander hören würden. Am Liebsten, wäre ich sofort wieder mit ihm gegangen... aber ich wusste auch, dass es erst einmal besser so war. Ich musste mich dringend erholen und hier war definitiv der schönste und beste Ort dafür.

 

Nachdem ich was gegessen hatte, war ich wieder auf das Zimmer gegangen, legte Lucas Pulli schon mal ins Bett und strich sanft drüber. Dann schloss ich das Zimmer von innen ab und packte alles aus.

 

Ich musste so grinsen, als ich die vielen Süßigkeiten sah, die Luca mir gekauft hatte, diese legte ich ordentlich auf den Tisch, bevor ich weiter auspackte und alles in den Schrank legte bzw. hängte.

 

Anschließend legte ich mich aufs Bett und schaute an die Decke.

 

Ruhe... es war ruhig... kein Streit, keine Gewalt... und... keine Prügel... keine Misshandlungen.

 

Ich genoss es in vollen Zügen und wusste, dass ich hier endlich wirklich zur Ruhe kommen würde.

 

Gerade hatte ich die Augen ein wenig geschlossen, als auch schon mein Handy klingelte und sich Luca meldete.

 

"Gut, danke, dass du Bescheid gesagt hast. Ich vermisse dich schon jetzt, weißt du das. Aber ich merke auch, dass mir die Ruhe hier sehr gut tut.", antwortete ich meinem Schatz: "Ich hab auch schon alles ausgepackt. Ach ja... und... danke... für die Süßigkeiten. Fühl du dich auch von mir ganz lieb geknuddelt und schlaf nachher auch gut.

Ach ja, und lass dich nicht ärgern."

 

Wir sprachen dann noch ein wenig, bevor wir wieder auflegten und ich selig und mit Lucas Pulli in den Armen, einschlief...

 

*~*

 

Als Luca endlich wieder da war, wollte Lara sogleich alles wissen und fragte Luca beinahe Löcher in den Bauch.

 

"Was ist denn nun mit... hey...", wollte sie fragen, als Luca nichts anderes zu tun hatte, als erst mal zu telefonieren.

 

Nun, sie würde ihn sich schon noch vornehmen und ausquetschen. Aber zunächst setzte sie sich in die Küche und wartete, dass Luca endlich mal Zeit für sie hätte.

 

*-*-*

 

Lara schien es gar nicht abwarten zu können und kam direkt nach draußen, wobei ich doch erst mit Alex telefonieren musste. Als ich dann fertig war, schloss ich den Wagen ab und ging ins Haus.

 

''Hallo Lara'', begrüßte ich sie und nahm sie, wie immer in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ''Alex wird erst mal Urlaub machen, dafür gibt es seine Gründe. Vorerst werde ich nur Erik erzählen, was Sache ist, bitte versteh das.

 

Es geht ihm sehr gut und... Wir sind ein Paar.''

 

Bei den letzten Worten musste ich grinsen. Nachdem ich mit Lara gesprochen hatte, ging ich nach oben zu Eriks Zimmer, wo ich ihn vermutete. Höflich klopfte ich an und bekam auch prompt eine Antwort. Noch einmal atmete ich tief durch, bevor ich die Klinke runter drückte und die Tür öffnete.

 

''Was willst du?'', wurde ich direkt angeblafft.

 

''Wir müssen reden. Es geht um Alex!'', bombardierte ich Erik kurz und knapp, blieb aber in der Tür stehen.

 

''Wenn du ihn angefasst hast, bring ich dich um'', ertönte es drohend und Erik, der auf seinem Bett saß, stand auf und kam auf mich zu.

 

Ich blieb ganz ruhig, schaute ihm aber in die Augen.

 

Dann machte ich einen Schritt auf Erik zu und schloss die Tür hinter uns. Sein Blick war Gold wert in diesem Moment und er begriff mit einem Mal, dass etwas ernstes sein musste.

 

''Was ist mit Alex?'', fragte er schockiert.

 

''Es geht ihm zur Zeit gut. Er ist an einem geheimen Ort und erholt sich erst mal...'', begann ich zu reden. Mein Blick senkte sich und ich versuchte meine Wut und Traurigkeit unter Kontrolle zu bekommen.

 

''Erik... Alex wurde von Bernd geschlagen und das mehr als einmal. Ich mache hier keine Witze und will dich nicht provozieren. Deshalb wollte Alex weglaufen, doch dank der Hilfe eines guten Freundes, den ich auch gleich noch Bescheid geben muss und der Tatsache, dass ich Alex wohl gut genug kenne, habe ich ihn gefunden.

 

Wir haben lange geredet und er hat mir alles erzählt. Am Liebsten würde ich Bernd ungespitzt in den Boden rammen. Aber das ist keine Lösung.

 

Du wirst mir sicher recht geben, wenn wir hier Alex Sachen herholen und er, sobald er zurück ist, hier einzieht. Was dann mit Bernd passiert, soll allein Alex entscheiden.

 

Und noch was. Bisher habe ich deinen kleinen Bruder noch nicht angerührt, weil bisher noch nie etwas war. Nur haben wir uns durch die ganze Sache unsere Gefühle gestanden und sind jetzt ein Paar.

 

Von ihm, soll ich dir ausrichten, dass er weiß, was er tut und kein kleines Kind mehr ist...'', erzählte ich ganz in Ruhe.

 

Erik war ziemlich geschockt und musste sich erst mal setzten.

 

''Jetzt bin ich ziemlich sprachlos, aber auch wütend...'', hörte ich ihn sagen.

 

''Dann lass ich dich erst mal mit deinen Gedanken allein. Mach nichts unüberlegtes, hörst du. Ich werde dann mal meinen guten Freund anrufen'', sagte ich, verließ den Raum und rief meinen Freund, den Polizisten an, um ihm alles zu erzählen.

 

*-*-*

 

Lara hatte Luca, bei dessen Worten, mit großen Augen angeschaut, so als könne sie es nicht glauben.

 

Dennoch musste sie schon grinsen, denn sie hatte eh schon längst bemerkt, dass Alex auf Luca abfuhr, da war das nur eine Frage der Zeit, bis die Beiden endlich zusammen finden würden. Sie freute sich für beide.

 

Zwar wollte sie noch etwas sagen, doch ließ sie es bleiben, wusste sie doch wie schwer es jetzt für Luca werden würde... wenn er mit Erik reden würde.

 

Tja, sie hatte halt Augen im Kopf und sah, was andere nicht sahen... oder gern übersahen.

 

So ging sie in ihr Zimmer, schloss die Tür hinter sich und arbeitete noch etwas am PC. Dennoch schaute sie hin und wieder zu ihrem Handy und überlegte ob sich Alex nicht noch mal versuchen sollte anzurufen, ließ es aber dann noch bleiben.

 

*~*

 

Ich schlief seit langem endlich mal wieder richtig gut. Sicher, ich hatte auch immer gut geschlafen, wenn ich bei Luca im Bett gelegen war, aber die Unruhe in der WG und der viele Streit hatten mich immer wieder beunruhigt.

 

Hier war es wirklich sehr ruhig und richtig erholsam, so dass ich doch glatt bis fast um die Mittagsstunde, des nächsten Tages, schlief.

 

Ich machte mir jetzt auch mal keine Gedanken darüber was in der WG vor sich ging. Meinen Kurzurlaub hatte ich mir verdient und wollte diesen nun auch genießen. So stand ich auf, schaute zunächst aus dem Fenster... auf das verschlafene Dörfchen... herrlich... es war einfach nur schön hier.

 

Die Sonne schien und ich öffnete das Fenster, während ich mir meine Freizeitklamotten und meine Turnschuhe anzog und mein Zimmer verließ.

 

Der Wald war mal wieder mein Ziel und ich rannte im Ausdauerlauf, durch den Wald, genoss dabei die frische Luft, das Vogelgezwitscher... und die Ruhe.

 

Mein Kopf entspannte sich spürbar, dennoch saß ich noch immer sehr oft im Wald, auf einer Bank und weinte mich hemmungslos aus. Natürlich, denn die Misshandlungen seitens Bernd, gingen nicht spurlos an mir vorbei.

 

Ich wusste, dass ich noch einen weiten Weg vor mir hatte, ehe ich das alles wirklich verarbeitet haben würde. Vielleicht würde es sogar notwendig werden einen Therapeuten hinzuzuziehen. Denn allein, das war Fakt, würde ich das alles nicht überwinden können.

 

Nach meinem Sport, kehrte ich in die Herberge zurück und bekam sogleich mein Essen serviert. Der Wirt erwies sich mir langsam als guter Zuhörer, dem ich nun alles erzählte und der nur erschrocken den Kopf schüttelte.

 

Er war es auch, der mir einige Ratschläge gab und mir sehr viel Verständnis entgegen brachte. So kam es auch, dass ich mich durchaus öfter bei ihm oder auch bei der Angestellten, ausweinte.

 

Nachdem ich endlich gesättigt war, ging ich wieder hoch in mein Zimmer, duschte und zog mich um, dann ging ich auf den Balkon, legte mich dort in den Liegestuhl, deckte mich etwas zu und genoss einfach nur die Aussicht.

 

Sicher hatte ich Sehnsucht nach Luca, aber dies war jetzt meine Zeit, Luca würde ich später noch anrufen.

 

*-*-*

 

Erik und ich hatten noch lange geredet und anschließend nur kurz geschlafen. Wir wollten den Vormittag, wo Bernd arbeitete, nutzen, um Alex Sachen zu holen.

 

Ein Freund, der einen großen Bulli hatte, half uns dabei.

 

Schnell war alles eingeladen und rüber geschafft. Zuhause in der WG räumten wir das Gästezimmer um und machten daraus Alex sein Reich. Die Dekoration überließen wir allerdings Lara, weil sie sich mit so was besser auskannte.

 

Komischerweise musste so was wohl passieren. Denn Erik und ich stritten nicht mehr. Zwar würden wir sicherlich auch keine besten Freunde werden, aber wir respektierten uns. Auch wenn ich genau wusste, dass da bestimmt noch was kommen würde, wenn er mich erst mal mit Alex sehen würde.

 

Gegen Nachmittag waren wir soweit fertig und ich besuchte einen befreundeten Therapeuten, dem ich von allem erzählte. Er gab mir den Rat, den ich sowieso schon vermutete hatte. Alex sollte sich Hilfe suchen.

 

Dabei war es nicht wichtig, ob er zu meinem Freund oder Jemand anderen ginge. Nur sollte er es nicht mit sich alleine ausmachen.

 

*-*-*

 

Da mir langsam kalt wurde, verließ ich den Balkon und schloss diesen auch wieder, nachdem ich das Zimmer wieder betreten hatte.

 

Ich legte mich, bäuchlings aufs Bett, wählte Lucas Nummer und wartete, dass er sich meldete...

 

Natürlich musste ich ihn hören... meiner Sehnsucht nach ihm nachkommen... und ihm erzählen, was ich so getan hatte, wie es mir ging. Auch wollte ich wissen, wie das Gespräch mit Erik gelaufen war.

 

*~*

 

Lara hatte sich, mit Alex' Zimmer sehr viel Mühe gegeben. Sie räumte alles ordentlich weg und hängte auch ein paar Poster auf, die Alex sicher gefallen würden... zumindest soweit sie wusste.

 

Sie wollte eben einfach, dass es ihm hier so gut wie möglich ging und er keinen Grund mehr hätte davonzulaufen.

 

Dennoch fragte sie sich noch immer, was Alex wirklich beschäftigte und warum Luca so ein Geheimnis draus machte. Irgendwas musste es da doch geben... Alex war doch nicht umsonst weggelaufen.

 

Sie machte sich schon ziemliche Gedanken um ihn.

 

*-*-*

 

''Hey, mein Kleiner'', begrüßte ich Alex, als er anrief.

 

Dann hörte ich ihm aufmerksam zu, was er so getrieben hatte und war sehr froh, von ihm zu hören. Denn auch ich vermisste ihn sehr.

 

Anschließend erzählte ich ihm alles, was vorgefallen war. Das mit dem Therapeuten schnitt ich erst mal nur an, um seine Reaktion zu testen.

 

Auch fragte ich, in wieweit ich Lara einweihen durfte, oder ob, er es ihr lieber selber sagen wollte. Schließlich würde sie, genau wie Erik, dicht halten.

 

Mein Freund, der Therapeut behielt es sowieso für sich, da brauchte ich mir keine Gedanken zu machen.

 

Sicher wusste ich genau, wie viele Gedanken sich Lara um Alex machte. Da brauchte sie nicht mal etwas sagen.

 

*-*-*

 

Na endlich... wie sehr freute ich mich, als Luca endlich abnahm und mit mir sprach.

 

Ich plapperte sogleich, wie aufgezogen, los und es dauerte ein Weilchen, ehe ich ihn zu Worte kommen ließ und er mir erzählen konnte, wie das Gespräch mit Erik gelaufen war.

 

Während unseres Gesprächs stellte sich doch tatsächlich heraus, dass wir den selben Gedanken hatten.

 

"Ja, ich habe mir heute auch schon überlegt, dass es für mich vielleicht besser wäre, wenn ich eine Therapie machen würde. Ich glaube, allein werde ich das alles nicht verarbeiten können. Es tut einfach nur weh, weißt du... was er mir angetan hat... ich komme nicht drüber hinweg. Immer wenn ich in den Wald gehe... setze ich mich auf die Bank und muss einfach weinen, obwohl es hier so schön ist... aber ich... kann nicht anders.", erzählte ich Luca frei heraus.

 

Auf seine Fragen antwortete ich schließlich:

 

"Du kannst es ruhig Lara erzählen. Ich denke, es ist besser, wenn auch sie Bescheid weiß und sich keine Sorgen machen muss. Weißt du, es ist ja schon so, dass ich Bernd beinahe überall sehe... ich habe echt Angst, dass er mir irgendwo auflauern könnte und mich dann tot schlägt.

 

Aber mach dir keine Sorgen, der Wirt hier, meinte, dass er mich auch beschützen würde und mir hier nichts passieren kann. Ja, ich habs ihm auch erzählt, weil ich jemanden zum Reden brauchte."

 

Eine Pause legte ich ein, dann fügte ich hinzu:

 

"Luca, ich... vermisse dich so sehr... hab so Sehnsucht nach dir und... ich ...liebe dich so sehr."

 

*-*-*

 

''Gut, dann erzähle ich Lara davon und wenn du wieder hier bist, schauen wir uns wegen eines Therapeuten um, okay?'', fragte ich meinen Kleinen.

 

Ich fand es gut, dass er sich jemanden anvertraute.

 

''Um Bernd mach dir mal keine Sorgen. Sicher verstehe ich deine Angst, aber Bernd hat noch keinen blassen Schimmer, dass du überhaupt weg bist. Erik hat ihn einen Zettel dagelassen, dass du erst mal ein paar Tage bei uns bleibst.

 

Wir haben zwar dein Zimmer geplündert, aber so hergerichtet, dass sofern er dort hineingehen sollte, es auf den ersten Blick nicht auffällt. Es sieht lediglich danach aus, als ob du eben länger bei uns bist'', versuchte ich ein wenig Alex die Angst zu nehmen.

 

Sicher wusste ich, dass die Angst von innen kam und wohl auch vorerst anhalten würde. Doch irgendetwas musste ich sagen.

 

''Ach, mein Kleiner. Ich vermisse und liebe dich auch sehr. So sehr, dass ich am liebsten durch die Leitung kriechen würde... Zwar ist es sehr gut, dass du zur Ruhe kommst... aber... sag mal... gibt es auch Besuchszeiten?'', fragte ich gequält.

 

Die Tatsache nur mit ihm telefonieren zu können und nicht einfach ihn zu sehen, war sehr komisch.

 

*-*-*

 

Ich stimmte Luca zu, was den Therapeuten betraf, denn ich wusste nur zu gut wie Recht er hatte.

 

"Luca, ich... glaube ich komme früher zurück... ich will nicht mehr ohne dich sein, dann sparen wir uns auch die Besuchszeiten. Vielleicht komme ich morgen schon zurück. Ohne dich halte ich es einfach nicht mehr aus.", schlug ich meinem Freund, ein wenig jammernd vor, nachdem ich seine Worte vernommen hatte.

 

Ein wenig musste ich nun schon grinsen, als er was von Besuchszeiten sagte... was ich irgendwie witzig und total lustig fand. Dabei stellte ich mir vor was für ein Gesicht er jetzt wohl gerade machte und musste somit unweigerlich kichern.

 

Ich stellte das Handy auf laut, so dass wir weiter reden konnten, während ich schon mal meine Sachen packte.

 

"Tja, also, ich packe jetzt meine Klamotten ein und komme morgen zurück, okay. Du brauchst mich aber nicht abzuholen... ich möchte es allein schaffen.", erklärte ich Luca.

 

*-*-*

 

Da war ich etwas baff und Alex hatte mich voll erwischt.

 

''Okay, mein Kleiner. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue. Lass mich dich aber wenigstens vom Bahnhof abholen... ja, bitte'', bettelte ich.

 

Ich freute mich wirklich sehr auf Alex und konnte es kaum erwarten ihn erneut in meine Arme zu schließen. Was Erik wohl sagen würde?

 

''Also, dann sehen wir uns morgen. Ich liebe dich!'', verabschiedete ich mich dann irgendwann und gab Alex noch einen Kuss durchs Telefon.

 

Nachdem ich aufgelegt hatte, legte ich mich auch bald schlafen. Am nächsten Morgen redete ich nochmal mit Erik, der genauso geladen wegen Bernd war wie ich.

 

Wir mussten uns irgendwie abreagieren, ob Alex damit einverstanden war oder nicht. Dafür war die Wut zu groß auf ihn.

 

''Hey, Lara, hast du einen Moment Zeit. Ich würde gerne mit dir reden'', ging ich anschließend zu Lara und wollte ihre Meinung hören.

 

*-*-*

 

Ich willigte ein, dass mich Luca vom Bahnhof abholen könnte und sagte ihm auch, wann ich dort ankommen würde. Danach erwiderte ich seinen Kuss durchs Telefon und sagte ihm ebenfalls wie sehr ich ihn liebte und es nicht mehr erwarten könnte ihn wieder zu sehen.

 

Nachdem wir aufgelegt hatten, packte ich weiter alles zusammen und verließ dann die Herberge, um noch ein wenig im Wald spazieren zu gehen, was mich sehr beruhigte und mich zur Ruhe kommen ließ. Diesmal weinte ich aber nicht, nein, ich freute mich jetzt, dass ich Luca bald wieder sehen würde.

 

*~*

 

Lara war sehr überrascht, als Luca auf sie zukam und mit ihr reden wollte. Natürlich nahm sie sich die Zeit und hörte sich an, was Luca zu erzählen hatte.

 

Ihre Augen weiteten sich, mit jedem Wort, das Luca von sich gab.

 

"Wie bitte?! Das kann doch wohl nicht wahr sein!", ereiferte sie sich: "Dieser Mistkerl! Jetzt verstehe ich auch, dass Alex so in sich gekehrt war und davon gelaufen ist. Och Mensch... armer Alex."

 

Aber sie versprach auch, dass sie nichts sagen und schweigen würde wie ein Grab, was für sie selbstverständlich war.

 

*-*-*

 

''Es gibt da noch etwas...'', begann ich zu reden und schaute Lara ernst an, ''Selbst wenn Alex soweit gehen würde und Bernd vors Gericht bringt, bekommt er doch niemals die Strafe, die ihm zusteht.

 

Versteh mich nicht falsch, aber Erik und ich wollen Bernd lediglich einen Deckzettel verpassen. Ich erzähle dir das, weil ich weiß, dass ich dir vertrauen kann und dich vermutlich brauche, um Alex abzulenken.''

 

Sicher war es kein fairer Weg, den wir hier gehen würden, aber wir konnten nicht anders. Bernd hatte es verdient, unsere Rache zu spüren.

 

*-*-*

 

"Ja, natürlich, ist okay. Ich bin bereit Alex dann abzulenken, ist doch klar. Wenn ich noch irgendwie helfen kann sag es... ich bin dabei.", stimmte Lara zu und meinte was sie sagte.

 

"Am liebsten würde ich diesen Dreckskerl eigenhändig eine reinhauen... ganz ehrlich, so was geht gar nicht was der dem Kleinen angetan hat.", schimpfte sie, wie ein Rohrspatz.

 

Lara war wirklich sauer auf Bernd und würde wirklich alles tun, damit der Vollidiot seien Strafe bekäme.

 

*~*

 

Inzwischen war ich wieder in die Herberge zurückgekehrt, ging auf mein Zimmer und schnappte mir meinen Koffer und den Rucksack. Ich wollte unbedingt jetzt zurück... hielt es nicht mehr aus.

 

So verließ ich mein Zimmer und ging runter. Ich verabschiedete mich von dem Wirt, der mir anbot, dass ich jederzeit wieder kommen könnte und wenn ich Probleme hätte, wäre auch er jederzeit für mich da. Dann gab er mir noch seine Telefonnummer, nur für den Fall der Fälle.

 

Seine Angestellte bat er die Kneipe kurzzeitig allein zu führen, denn er wollte mich mit dem Auto zum Bahnhof fahren, was er dann auch tat, nachdem er meine Sachen ins Auto geladen hatte.

 

Dann fuhren wir los.

 

Die Fahrt dauerte lange und ich ahnte, dass er mich nicht nur am Bahnhof absetzen würde. So fuhr er weiter und weiter und bald erreichten wir meine Stadt.

 

"So, Kleiner, wo darf ich dich absetzen?"

 

Ich lächelte ihn dankbar an und gab ihm die Adresse von der WG, wohin er auch gleich fuhr.

 

"Danke.", sagte ich.

 

"Nichts zu danken.", antwortete er, setzte mich am Haus ab und fragte:

 

"Soll ich dich noch hochbringen, oder schaffst du es so, hm?"

 

"Danke, es geht schon. Ich werde sie sicher bald wieder besuchen kommen.", beantwortete ich seine Frage.

 

"Nicht sie... Du... mein Name ist Herbert."

 

"Okay, Herbert... ich bin der Alex."

 

"Dann bis bald, Alex und lass den Kopf nicht hängen, hörst du."

 

Ich nickte und stieg dann aus. Herbert holte mir noch meine Sachen aus dem Kofferraum und ich winkte ihm noch mal, als er dann losfuhr.

 

Erst dann betrat ich das Haus und klingelte an der Wohnungstür.

 

*-*-*

 

Ich konnte Lara nur zustimmen und nickte, als es auch schon an der Tür klingelte.

 

Da ich mich gerade mit Lara unterhielt, machte Erik die Tür auf.

 

Er schaute Alex erst wie versteinert an, dann schloss er seinen kleinen Bruder einfach nur in die Arme.

 

''Tut mir Leid'', heulte er los und es war, als würde alles aus ihm herausbrechen, ''Tut mir so leid. Tut mir leid, dass ich nichts gemerkt habe. Tut mir leid, dass ich nicht da war... Tut mir leid, dass ich dir nur immer Vorschriften gemacht habe.

 

Tut mir einfach alles leid.''

 

Dann löste er sich von Alex und nahm ihm seine Tasche ab, während er seine Tränen im Ärmel abwischte.

 

''Kannst du deinem großen Bruder nochmal verzeihen und eine neue Chance geben?'', sagte er dann und lotste Alex rein, damit er nicht auf dem Hausflur stehen musste.

 

*-*-*

 

Ach herrje... was war denn nun los?

 

So kannte ich Erik gar nicht. Er nahm mich tatsächlich in die Arme und ich schaute ihn nur verdattert an, nickte aber verständnisvoll.

 

Nachdem ich meinen Koffer los geworden war, nahm ich meinen Bruder ebenfalls in die Arme und streichelte seinen Rücken.

 

"Schon gut, du musst dich nicht entschuldigen. Jemand anderes müsste sich eher entschuldigen. Ist ja gut... alles gut. Ich habe dir nichts zu verzeihen, echt nicht. Aber eine neue Chance, die bekommst auf jeden Fall von mir.", versuchte ich nun meinen Bruder zu trösten, da ich das erste Mal sah, dass Erik weinte.

 

Beinahe hätte ich auch zu weinen angefangen, denn ich konnte es nun mal nicht sehen, wenn wer weinte.

 

"Hey, schon gut... nicht weinen, ich bin ja da.", flüsterte ich ihm tröstend zu.

 

Dann ließ ich mich von ihm in die Wohnung lotsen und schaute mich erst mal um, so als wäre ich das erste Mal hier.

 

Natürlich schaute ich mich auch suchend nach Luca um, während ich meinem Bruder folgte.

 

*-*-*

 

Noch einmal schniefte Erik und beruhigte sich langsam.

 

''Danke, ich werde mein Bestes geben'', sagte er.

 

Mir war es, als hätte ich Alex Stimme gehört.

 

''Irgendwie hab ich Alex gehört. Aber das kann doch nicht, oder?'', sagte ich zu Lara und ging dann doch nachschauen.

 

''Hey, mein Kleiner'', begrüßte ich Alex freudig und umarmte und küsste ihn dann.

 

Eriks Gesicht sprach Erstaunen und Entsetzten gleichzeitig aus, obwohl ich es ihm doch gesagt hatte.

 

''Das... war euer ernst...?'', stammelte er mit offenem Mund und ich musste lachen.

 

Anschließend küsste ich Alex erneut und ließ meine Hand um seine Hüfte liegen.

 

*-*-*

 

Meinen Bruder grinste ich nun an, denn so kannte ich ihn echt nicht. War es echt nur, weil er das alles jetzt wusste? Musste das alles erst passieren, damit er aufwachte?

 

Aber gut, besser spät als nie.

 

So nickte ich ihm zu und sah dann auch schon Luca auf mich zukommen, der mich freudig begrüßte, mich in die Arme nahm und küsste.

 

"Hey, Süßer.", begrüßte ich Luca lächelnd und mit strahlenden Augen, mich freuend, ihn endlich wieder zu sehen.

 

Natürlich erwiderte ich seinen Kuss leidenschaftlich. Es war mir grad so vollkommen Wurst, ob Erik grad noch da stand und komisch schaute oder nicht.

 

Seine Worte hörte ich zwar, doch war ich da schon wieder mit Luca beschäftigt, der kurz gelacht hatte und mich dann wieder küsste.

 

Schließlich löste ich den Kuss kurz und schaute Erik an:

 

"Ja, das ist unser ernst. Ich liebe Luca, schon seit einer gefühlten Ewigkeit und ich weiß genau was ich tue. Ich bin kein kleines Kind mehr, Brüderchen. Bitte, versteh das.", sprach ich zu meinem Bruder, doch lächelte ich ihn sanft an, während ich Luca fest hielt.

 

Dann kam auch schon Lara auf uns zu und begrüßte mich ebenfalls.

 

"Hey, Kleiner, willkommen in der WG. Wir haben dir dein Zimmer fertig gemacht, magst du es dir gleich mal anschauen, hm?"

 

Ich schaute Lara an und nickte.

 

"Hi Lara, danke... ich komm gleich mit.", damit schaute ich Luca grinsend an, ließ ihn los, schnappte mir meinen Koffer und ging mit Lara mit, die mir mein Zimmer zeigte.

 

Sehr schnell hatten wir mein Zimmer erreicht und Lara öffnete die Tür:

"Tadaaa... und... was sagst du?", fragte sie mich und strahlte wie ein Honigkuchenpferd, was mich grinsen ließ.

 

Dann nahm ich sie spontan in die Arme und drückte sie an mich.

 

"Dankeschön.", flüsterte ich ihr zu, ließ sie wieder los und schenkte ihr ein dankbares Lächeln.

 

Dann schaute ich mich ein wenig in meinem neuen Zuhause um, stellte meinen Koffer und meinen Rucksack auf dem Boden ab.

 

Anschließend setzte ich mich erschöpft auf mein Bett, ließ meinen Oberkörper nach vorn sinken, dann liefen auch schon die Tränen an meinen Wangen herab und tropften leise zu Boden.

 

Ich war so gerührt von jedem... von Lara, von Erik, von Luca und von Herbert... sie alle waren so lieb zu mir... so hilfsbereit, dass ich es kaum glauben konnte, aber ich war auch ein wenig erschöpft.

 

Jetzt weinte ich nur noch... konnte mich im Moment nicht so wirklich beruhigen.

 

*-*-*

 

Ich folgte den Beiden und auch Erik war da. Wie von Sinnen setzte ich mich neben Alex und nahm in einfach in die Arme.

 

''Wir sind alle da für dich, hörst du. Schön dass du wieder hier bist. Konntest es wohl nicht abwarten, was'', sagte ich zu ihm, hielt ihn und streichelte sanft über seinen Rücken.

 

''Wenn du etwas umstellen willst oder noch was neues brauchst, dann sag es einfach oder, ach, mach! Ist ja immerhin jetzt dein Zimmer'', lachte ich.

 

''Lass es ruhig alles raus'', hörte man Erik sagen, der nach einem Taschentuch suchte, was er dann auch fand und es Alex gab.

 

Es würde nicht alles von jetzt auf gleich gehen, das wusste ich. Aber ich wusste auch, dass wir alle für Alex da sein würden und ihm den Rückhalt geben würden, den er brauchte.

 

*-*-*

 

Lara setzte sich auf die andere Seite von mir und streichelte ebenfalls meinen Rücken, während ich mich, wie ein Ertrinkender, an Luca krallte und nur am Rande mitbekam, dass Erik mir ein Taschentuch gab, das ich nun in meiner linken Hand hielt.

 

"Och Mensch, was ist denn los? Ist dir jetzt alles ein bisschen viel, hm?", ich nickte nur, während ich hörte was auch Erik und Luca sagten und konnte immer nur noch nicken.

 

Dann bat ich die Drei, nachdem ich Luca losgelassen hatte:

 

"Ihr seid alle super lieb und ich... danke euch.... aber... bitte... ich... wäre jetzt gern einen Moment für mich und allein... bitte... es ist nicht böse gemeint.", doch konnte ich jetzt niemanden anschauen, ließ meinen Kopf gesenkt.

 

Sogleich erhob sich Lara und sprach ruhig:

 

"Ist okay, Kleiner, aber wenn was ist... dann gib Laut, hörst du.", wieder konnte ich nur nicken... schien irgendwie meine Sprache verloren zu haben.

 

Dann verließ Lara das Zimmer und ging in die Küche.

 

Später, wenn ich wieder ein wenig zur Ruhe gekommen war, würde ich ihnen alles erzählen, aber jetzt wollte ich einfach nur ein wenig Zeit für mich haben.

 

Luca schaute ich nun lieb und bittend in die Augen, in der Hoffnung, dass er mir jetzt nicht böse wäre.

 

*-*-*

 

Ich küsste meinen Kleinen noch einmal kurz auf die Stirn, dann verließ ich als letzter, nach Erik das Zimmer. Auf dem Flur sagte ein Blick von Erik mehr als tausend Worte.

 

Kurzentschlossen gingen wir nach unten und zogen uns unsere Jacken und Schuhe an.

 

''Wir kommen dann gleich irgendwann wieder'', sagte ich zu Lara, ''Wenn Alex fragen sollte, dann holen wir etwas zu essen!''

 

Erik ging schon mal nach draußen und ließ sein Auto an. Kurze Zeit später folgte ich ihm und stieg zu ihm ins Auto.

 

Den Weg kannte ich zu gut, den er fuhr. Während der Fahrt sprachen wir kein Wort. In uns brodelte es richtig und die Wut kam hoch.

 

An der Straße parkte Erik, nicht wie sonst auf der Auffahrt. Als wir ausstiegen, zündete ich mir noch eine Zigarette an. Auch Erik rauchte eine und man konnte spüren wie wütend er war. Er kochte richtig, aber ich auch.

 

Dann gingen wir zum Haus rüber, wo Bernds Auto auf der Auffahrt stand. Wie schon so oft klingelte Erik an der Tür, während ich mich ein wenig an die Seite stellte, so dass Bernd mich nicht sehen konnte.

 

Kaum dass die Tür aufging, ging alles sehr schnell. Bernd bekam das, was er verdiente!

 

Die Tür ließen wir offen und bevor wir wieder ins Auto stiegen, rief ich den Krankenwagen. Nicht im Traum würde er jemandem erzählen, wer das gewesen war.

 

Jedoch wollten wir ihn ja nicht töten, sondern nur ihm das Heimzahlen, was er mit Alex gemacht hatte.

 

Anschließend fuhren wir zum Imbiss, wir wir beide direkt aufs Klo gingen, um unsere Hände von dem Blut abzuwaschen. Danach bestellten wir Essen.

 

Was Alex essen wollen würde, wusste ich nur zu gut.

 

Irgendwann kamen wir wieder in der WG an, mit dem Essen. Wir waren schon eine ganze Weile weg gewesen, was mir gar nicht so vorkam.

 

Doch ich fühlte mich ein wenig besser jetzt und auch Erik schien gelassener zu sein.

 

*-*-*

 

Tatsächlich schien es mir niemand übel genommen zu haben, dass ich etwas allein sein wollte. Noch eine ganze Weile hatte ich einfach nur vor mich hin geweint, dann aber riss ich mich zusammen, stand auf und räumte meine Sachen ordentlich in den Schrank.

 

Dann dekorierte ich noch einiges um, was mir eben anders besser gefiel.

 

Danach ging ich ins Bad, wusch mir das Gesicht und erfrischte mich so gleichzeitig, dann ging ich zu Lara und fragte sie, da ich gehört hatte, dass die Tür klappte:

 

"Lara?"

 

"Hm?", machte sie.

 

"Wo sind Luca und Erik?", fragte ich sie weiter, denn keinen von Beiden hatte ich entdecken können.

 

"Och, sie sind nur schnell was zu essen holen, kommen aber sicher gleich wieder.", antwortete sie mir und bat mich:

 

"Alex, könntest du mir bitte einen Gefallen tun?"

 

"Sicher."

 

"Könntest du mir mal den Karton von dem Schrank da herunterholen... ich komm das nicht so gut dran... Dackel eben...", grinste sie.

 

Ich lachte, nickte aber und tat ihr den Gefallen... warum auch nicht.

 

Natürlich konnte ich nicht ahnen, dass sie mich nur hatte ablenken wollen.

 

Den Karton gab ich ihr und sie brachte diesen in ihr Zimmer, wobei sie mich noch gleich mal in ein Gespräch verwickelte, wobei es um Farben und Design ging... dann hörte ich es an der Tür schließen, doch hatte mich Lara, mit dem Gespräch, voll im Griff, so dass ich nicht mal nachschauen konnte.

 

*-*-*

 

''Essen ist da!'', rief ich, während ich die Sachen in der Küche abstellte.

 

Dann zog ich mir meine Schuhe und die Jacke aus, eben wie ich es gewohnt war.

 

''Wollen wir nicht lieber bei einem Film in der Stube essen'', fragte Erik und ich nickte einvernehmlich.

 

Das war eine gute Idee, also nahm ich das Besteck und das Essen und ging in die Stube.

 

Erik holte für jeden etwas zu Trinken und Gläser. Dann huschte er noch schnell in sein Zimmer und holte ein paar DVDS zum aussuchen.

 

''Lassen wir Alex entscheiden'', sagte er und ich musste grinsen.

 

Irgendwie überraschte Erik mich ganz schön. Woher sollte ich auch wissen, wie nett er sein konnte.

 

*-*-*

 

Lara hörte ich nun gar nicht mehr zu, denn ich hatte Lucas Stimme vernommen, verließ ihr Zimmer und bekam so noch mit, wie Erik den Vorschlag machte, in der Stube zu essen.

 

Hä? Was war denn mit ihm los? Hatte ich mich etwa verhört?

 

Seit wann verstanden sich die Beiden eigentlich so gut? Ob das was mit mir zu tun hatte?

 

Lara kam ebenfalls aus ihrem Zimmer und grinste, weil ich erst mal nur auf dem Flur stand und es nicht fassen konnte, was hier neuerdings abging.

 

"Nun komm schon, Kleiner... dich frisst hier niemand.", ging sie lachend an mir vorbei, ins Wohnzimmer.

 

Langsam folgte ich ihr und schaute mich erst mal fragend um, wobei ich wohl dann auch das entsprechende Gesicht machte.

 

Skeptisch, fast misstrauisch schaute und hörte ich was hier abging, konnte es aber noch immer nicht glauben.

 

Seit wann ließ Erik mich entscheiden?

 

Ja, ich hatte sehr wohl mitbekommen, was Erik sagte und stand noch immer staunend in der Tür.

 

Ich betrat das Zimmer, setzte mich so leise und unauffällig wie möglich auf die Couch und schaute meine Mitbewohner mit fragendem Gesicht an.

 

*-*-*

 

Alex war wirklich zum vernaschen süß und ich konnte nicht anders, musste ihn einfach küssen. Allerdings nur kurz, weil ich ihn ja nicht vor Ort und Stelle vernaschen wollte.

 

Erik kam mit den DVDS rüber und legte sie vor Alex hin.

 

Dann packte ich das Essen aus und war gespannt, ob meine Wahl für meinen Kleinen richtig war.

 

Jetzt hatte ich wirklich Hunger. Doch schenkte ich jedem noch etwas zu Trinken ein.

 

Danach konnte ich jedoch nicht anders und naschte schon etwas von meinem Essen.

 

*-*-*

 

Erst schaute ich Erik an, dann Luca, dessen Kuss ich sogleich erwiderte.

 

Nachdem Erik die DVDs vor mir hingelegt hatte, schaute ich ihn wieder fragend an.

 

"Warum seid ihr alle plötzlich so nett zu mir? Und warum versteht ihr beide euch plötzlich so gut. Ich mein, nicht dass es mir nicht gefallen würde, aber... es ist erst mal... etwas ungewohnt.", fragte ich ein wenig skeptisch nach.

 

Als Luca nun auch noch das Essen auspackte und mein Lieblingsessen dabei hatte, wusste ich echt nicht mehr, was ich sagen, noch was ich davon halten sollte.

 

Okay, Luca liebte mich, da verstand ich, dass er mir eine Freude machen wollte... aber dass auch Erik nun so nett zu mir war... ließ mich misstrauisch werden.

 

"Danke, lieb von dir.", bedankte ich mich grinsend bei Luca, der jedoch schon mal von seinem Essen naschte.

 

Wieder Erik anschauend, meinte ich:

 

"Kein Plan... entscheide du bitte was wir schauen."

 

Mein Hirn lief derweil auf Hochtouren, versuchte irgendwie herauszubekommen, was hier los war... auf ein Ergebnis zu kommen....

 

*-*-*

 

Erik musste lachen und grinste seinen Bruder an.

 

''Ich hab doch gesagt, dass ich mich bessern will. Soll ich lieber wieder mit Luca streiten?'', fragte er und nahm dann eine DVD von der er wusste, dass Alex sie mögen würde.

 

Ich hingegen küsste Alex noch einmal.

 

''Aufwachen, mein Kleiner. Es ist alles okay. Wirklich! Zwar ist es auch noch für mich ungewohnt und etwas eigenartig, aber man gewöhnt sich schon irgendwie an deinen großen Bruder'', scherzte ich.

 

Dabei Eriks Blick zu sehen, war Gold wert.

 

''Hey!'', motzte er.

 

''Lara, ich hoffe, das ist dir recht, was wir dir ausgesucht haben. Wir haben nämlich ganz vergessen zu fragen, was du essen möchtest'', gestand ich ihr und schaute sie fragend an.

 

Nachdem Erik die DVD eingelegt hatte, setzte er sich zu uns und schaltete den Film an.

 

Dabei wollte ich eigentlich nur schnell essen und mich dann mit Alex verkrümeln. Man hatte ich eine Sehnsucht nach seiner Nähe.

 

*-*-*

 

"Ich finds toll, wirklich, dass ihr euch gut versteht... und ich... will nicht, dass ihr euch streitet... echt nicht... es ist nur... na ja... ungewohnt... aber toll.", antwortete ich meinem Bruder, bevor Luca mich wiederum küsste und ich seinen Kuss erwiderte.

 

Den Film, den Erik aussuchte, mochte ich sehr, das wusste er und so grinste ich ein wenig in mich hinein, ließ es geschehen... wollte mich einfach an die neue Situation gewöhnen.

 

Nach Lucas Ansprache an mich, musste nun auch ich anfangen zu kichern, denn das Gesicht meines Bruders war einfach nur zu geil.

 

Dann begann ich zu essen, während ich noch hörte, was Lara Luca antwortete:

 

"Alles gut, Luca, ich esse doch eh fast alles, das weißt du doch.", meinte sie und lächelte erst Luca an, dann Erik, der allerdings einen etwas anderen... sanfteren Blick bekam als Luca.

 

Mich ließ dieser Blick von Lara in mich hinein grinsen und ich dachte mir meinen Teil, während ich mein Essen genoss und den Film anschaute.

 

So bekam ich kaum mehr mit, was um mich herum geschah oder eben nicht... meine Augen und Ohren klebten förmlich am Fernseher und nur nebenbei aß ich mal einen Bissen.

 

*-*-*

 

Auch ich schaute irgendwann den Film und aß nebenbei. Es war herrlich so zusammenzusitzen. Keine Ahnung, ob das so überhaupt schon mal war.

 

Jedoch ging der Film für meinen Geschmack viel zu lange.

 

Endlich kam der Abspann und Erik lag schon halb am schlafen, auf dem Sofa.

 

Ich beugte mich zu Alex rüber und küsste ihn.

 

''Gehen wir nach oben?'', flüsterte ich ihm ins Ohr, wobei meine Hand sich wie von selbst auf seinen Oberschenkel legte.

 

Es war nicht so, dass ich aufs ganze gehen wollte, aber ein wenig kuscheln und schmusen wäre sicher drin.

 

*-*-*

 

Gerade war ich noch so sehr in dem Film vertieft, als auch schon der Abspann lief und mich wieder in die Realität zurückholte.

 

Aber auch die Realität hatte einiges zu bieten... Luca, der mich gerade küsste, seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und mich damit halbwegs verrückt machte.

 

Den Kuss erwidernd hauchte ich fragend in den Kuss hinein: "Zu mir oder zu dir?", während sich meine Hand, noch etwas unsicher und zaghaft, auch auf seinen Oberschenkel legte.

 

Ein bisschen Muffensausen hatte ich nun schon, was wenn er gleich alles wollte?

 

Unsicherheit machte sich in meinem Kopf breit und brachte mein Gesicht zum Glühen, was gut an der rötlichen Färbung erkennbar war.

 

Aber ich dachte mir auch, dass Luca sicherlich einfühlsam wäre, wenn es mir zu viel werden würde. Sicherlich würde er mich niemals zu irgendwas zwingen, das ich vielleicht noch nicht wollte.

 

*~*

 

Lara bekam nun auch mit, dass Erik schon so halbwegs schlief. Streichelnd weckte sie ihn, zog ihn dann zu sich hoch und begleitete ihn in sein Zimmer, wo sie ihn, so wie er war, ins Bett legte und mit der Decke zudeckte.

 

Sicher, sie hätte ihn auch ausziehen können, aber was dann... nein, besser nicht. Zudem er ja wohl nichts von ihren Gefühlen für ihm wusste.

 

Leise schlich sie sich anschließend wieder aus dem Zimmer.

 

*-*-*

 

Sanft legte ich Alex Hand in die meine und zog ihn zu mir hoch. Langsam ging ich mit ihm nach oben, während ich zu ihm sagte: ''Mir ist es egal, ob wir zu dir oder zu mir gehen, je nachdem wo es dir lieber ist!''

 

Ich wollte ihn halten und küssen, ihn berühren.

 

Aber ich würde Alex auch Zeit lassen, wenn er sie denn brauchte.

 

*~*

 

Erik hatte sich gerne von Lara ins Bett bringen lassen, doch als sie das Zimmer verließ, wurde er traurig.

 

''Du hättest ruhig bleiben können'', sagte er etwas schläfrig. Jedoch war er sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte.

 

*-*-*

 

Lara hatte die Tür noch nicht geschlossen, als sie hinter sich Eriks Stimme hörte und sich daraufhin noch einmal umdrehte.

 

"Erik? Ist alles okay mit dir?", fragte sie, ging zurück und schloss hinter sich die Tür, dann ging sie auf Eriks Bett zu.

 

"Was ist denn los, Erik? Ich dachte du bist müde und möchtest schlafen.", flüsterte sie ihm zu, nachdem sie sich auf den Rand seines Bettes gesetzt hatte.

 

Mit ihren Blicken schaute sie ihn schmachtend an, doch weiter ging sie nicht.

 

*~*

 

"Gehen wir zu dir, okay.", erwiderte ich flüsternd Luca zu.

 

Sanft hielt ich seine Hand fest und hätte sie beinahe zerdrückt. Doch wagte ich es jetzt nicht ihn anzuschauen... jetzt da wir ein Paar waren und Luca um alle meine Geheimnisse wusste... bei dem Gedanken, dass wir vielleicht irgendwann so richtig... miteinander schlafen würden... ließ mein Gesicht erröten und in meinem Bauch machten sich Gefühle breit, die ich so nicht mehr in den Griff bekam.

 

Ich liebte Luca mehr als alles andere auf der Welt und doch würde ich vielleicht doch noch etwas Zeit brauchen, ehe ich richtig mit ihm Sex haben konnte. Aber vielleicht sollte ich auch einfach nur alles auf mich zukommen lassen.

 

Ja, so wäre es sicher besser... einfach nicht allzu viel nachdenken.

 

*-*-*

 

Erik blinzelte Lara an und hob die Bettdecke an.

 

''Warum bleibst du nicht einfach und schläfst heute hier?'', fragte er sie nun etwas direkter.

 

Sicher war er müde und wollte schlafen. Aber das wäre zu zwei viel schöner.

 

*~*

 

Ich spürte den Druck an meiner Hand deutlich und zog Alex in mein Zimmer. Hinter uns schloss ich die Tür und legte meine Arme um ihn.

 

Dann schaute ich ihm tief in die Augen und lächelte ihn an.

 

''Alles gut. Mach dich locker, mein Kleiner. Es wird nichts geschehen, was du nicht willst. Wir haben alle Zeit der Welt... Aber ein wenig anknabbern muss ich dich jetzt, sonst werde ich wahnsinnig'', sagte ich zu ihm.

 

Kurz darauf knabberte ich an Alex Hals herum, wollte ihn damit kitzeln und ihm seine Anspannung nehmen.

 

*-*-*

 

Nachdem Erik diese Worte an sie gerichtet hatte, lief ihr Gesicht puterrot an und sie senkte kurz ihren Blick, doch nickte sie.

 

Dann zog sie sich die Schuhe aus und legte sich zaghaft zu Erik unter die Decke, wagte es jedoch kaum zu atmen.

 

Dass sie je die Chance bekommen würde, mit ihm in einem Bett und unter einer Decke zu liegen, hätte sie nie für möglich gehalten.

 

*~*

 

Lucas Lächeln war gewinnend und voll süß, so dass es mir schwer fallen würde ihm zu widerstehen. Aber wollte ich das überhaupt?

 

Nein.

 

Ich lächelte ihn ebenfalls an, während ich seine Worte hörte und nickte verständig.

 

"Ich werds versuchen... okay.", erwiderte ich nur kurz.

 

Dann spürte ich auch schon seine weichen tollen Lippen an meinem Hals und ich schloss genießend die Augen.

 

"Jetzt machst du mich aber auch wahnsinnig.", flüsterte ich, Luca neckend... ließ mich einfach fallen, denn ich wusste, dass er wirklich nichts tun würde, was ich nicht wollte.

 

Ich wusste auch, dass ich Luca vertrauen konnte. So legte ich meine Hände um seinen tollen Körper und streichelte ihn sanft, aber noch etwas zaghaft.

 

*-*-*

 

Erik freute sich, dass Lara sich zu ihm legte. Liebevoll nahm er sie in die Arme und streichelte zaghaft ein wenig ihren Rücken.

 

Doch zu mehr war er jetzt erst mal zu müde und schlief auch bald ein.

 

*~*

 

''Das hab ich im Leben nicht vor gehabt, dich wahnsinnig zu machen. So ein Mist, was mach ich denn da jetzt?'', scherzte ich und zog Alex aufs Bett.

 

Dann zog ich mir mein Oberteil aus und schaute meinen Kleinen liebevoll an.

 

Wir hatten schon so oft nur in Shorts eng aneinander gekuschelt geschlafen und dennoch war es heute irgendwie anders.

 

Ich konnte nicht anders und küsste Alex sanft und liebevoll. Meine Hände wanderten unter sein Oberteil und suchten nach seiner warmen, weichen Haut. Dann zog ich ihm das Oberteil aus und küsste ihn erneut.

 

Herrje, an schlafen war nun gar nicht zu denken.

 

*-*-*

 

Lara konnte es noch immer nicht fassen, als Erik sie doch tatsächlich in die Arme nahm und einschlief.

 

Sie lächelte ihn lieb an, dann kuschelte sie sich sanft an ihn, legte ihren linken Arm auf seine Hüfte und schlief dann ebenfalls bald ein, nachdem sie ihm ein wenig beim schlafen zugeschaut hatte.

 

*~*

 

Grinsend vernahm ich Lucas Worte, fasste sie aber ebenfalls als Scherz auf, jedoch wurde mein Gesicht nun doch wieder rot, als er mich mit sich auf das Bett zog.

 

Au man, dieser tolle Körper... den er mir zeigte, als er sich das Shirt auszog... meine Augen fixierten ihn beinahe, dann dieser liebevolle, sanfte Blick... das war einfach nur zu heiß.

 

Noch immer mit erröteten Wangen half ich Luca mein Shirt auszuziehen. Auch wenn wir uns ja schon so gesehen hatten, war es diesmal... so seltsam anders... so... kribbelnd. Mein Kopf und mein Bauch spielten verrückt, ich hatte Schmetterlinge in meinem Bauch... die wild herum flatterten.

 

Seine Hände auf meiner Haut und seine Küsse waren einfach nur der Wahnsinn und ich konnte nicht anders, als diese zu erwidern... einfach nur stürmisch zu erwidern, während sich meine Augen genussvoll schloss und ich an seinen Lippen hing wie ein Abhängiger auf Entzug.

 

*-*-*

 

Auch ich hing an Alex Lippen und genoss es sehr sie zu spüren. Langsam zog ich ihn dabei ganz aufs Bett, so dass wir nebeneinander zum liegen kamen.

 

Während meine Hände seinen Körper streichelten, konnte ich nach einer Weile nicht anders und öffnete sacht seine Hose. Jedoch berührte ich seine Männlichkeit dabei nicht. Ich wollte ihn lediglich von der Hose befreien.

 

Meine Erregung stieg unterdessen komplett in meine Hose. Verdammt nochmal! Das hatte ich absolut nicht unter Kontrolle.

 

Alex machte mich eben total an. So lange hatte ich das hier gewollt und mich immer zurückgehalten. Jetzt waren wir endlich ein Paar und es fühlte sich so gut an.

 

*-*-*

 

Diese weichen, sanften Lippen, die an den meinen ebenso hingen, wie ich an den seinen... Wahnsinn!

 

Endlich lagen wir nebeneinander auf dem Bett... ich genoss es von ihm gestreichelt zu werden, gab mich seinen Zärtlichkeiten vollkommen hin... doch dann öffnete er meine Hose und meine Wangen glühten nun förmlich... während meine Augen in die seinen starrten, und mein Körper doch mehr wollte, als ich.

 

Meine Männlichkeit begann langsam hart zu werden, so dass ich meinen Hintern hob und meine Hose, mit der anderen Hand selbstständig und sehr geschickt entfernte.

 

Anschließend öffnete ich nun auch Lucas Hose ...traute mich einfach... was sollte ich denn tun, wenn er mich so heiß machte...?

 

Dann entfernte ich auch seine Hose sehr geschickt... tja, jetzt wollte ich es wissen... egal was dann passieren würde. Meine rechte Hand ließ ich langsam in seine Shorts gleiten, suchte und fand was ich wollte... seine Männlichkeit, die ich sanft mit meiner Hand umfasste... sie zu massieren und zu streicheln begann.

 

Herrje... fühlte sich das geil an...

 

*-*-*

 

Ich stöhnte laut auf, als Alex Hand auf einmal in meine Shorts glitt. Was tat er da mit mir?

 

Das würde ich definitiv nicht lange aushalten.

 

Den Blick erwiderte ich, bevor ich Alex erneut küsste und dann ebenfalls meine Hand in seine Shorts gleiten ließ.

 

Seine Männlichkeit schien geradezu nach dieser Beachtung zu lechzen und ich begann sie ebenfalls zu bearbeiten.

 

Dabei spürte ich, wie meine eigene Männlichkeit immer härter wurde und ich wusste genau, dass es mir gleich kommen würde. Viel zu lange hatte ich mich danach verzehrt und dies hier gewollt.

 

Oh Alex!

 

*-*-*

 

Während ich Lucas Männlichkeit weiter bearbeitete, spürte ich auch seine warme Hand an meiner Männlichkeit... erwiderte seine zärtlichen Küsse und stöhnte leise in diesen hinein.

 

Meine Augen schlossen sich genießend und ich hob mich der streichelnden Hand entgegen. Mein Rücken bog sich schon durch und so würde ich wohl nicht mehr lange brauchen, bis ich meinen Höhepunkt erreichte.

 

Lucas lautes Stöhnen hörte sich geil an... so tief und rauchig... dass es mir beinahe einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte und sich dann in meinen Lenden sammelte.

 

Natürlich versuchte ich meinen Höhepunkt noch etwas hinauszuzögern... wollte uns den Spaß doch nicht verderben.

 

Meine Hand massierte Lucas Männlichkeit derweil weiter, zunächst noch sehr zaghaft, dann sicherer werdend und schließlich fand ich einen regelmäßigen Rhythmus. Mein Daumen strich ab und an sanft über seine Eichel, spielte ein wenig mit dieser.

 

Wie lange hatte ich mir das hier gewünscht... wie lange hatte ich mich hiernach gesehnt... es war einfach nur noch... gab es dafür überhaupt Worte... wenn ja, fielen sie mir gerade jetzt nicht ein.

 

Ich liebe dich so sehr, Luca...

 

*-*-*

 

Was Alex hier mit mir tat, ließ ich nur allzu gerne geschehen und gab ihm dasselbe zurück. Doch so sehr ich mich bemühte, konnte ich meinen Höhepunkt nicht zurückhalten.

 

Das sanfte Streicheln über meine Eichel machte mich verrückt.

 

So stöhnte auch ich in den Kuss hinein und ergoss mich in Alex Hand.

 

Dabei hörte ich aber nicht auf seine Männlichkeit weiter zu bearbeiten in einem gleichmäßigen Rhythmus.

 

Alles hier war wie im Traum oder im Paradies.

 

Alex war endlich mein!

 

*-*-*

 

Wie sehr genoss ich es, als Luca in meiner Hand kam und konnte mir ein inneres Grinsen nicht so wirklich verkneifen, trotzdem ich so erregt war, dass ich es nicht mehr lang durchhalten würde.

 

Aber Luca machte mich nun ebenfalls ganz verrückt und ich streckte mich ihm nur allzu willig entgegen.

 

Dann war es vorbei... ich konnte es nicht mehr aufhalten... zu geil war das was er mit mir tat. Dann kam ich auch schon mit einem sehr lauten Stöhnen in seiner Hand, hob mich ihm entgegen, während sich mein Rücken durchzudrücken suchte.

 

"Luca.... ich ...liebe dich...", hauchte ich ihm atemlos zu, während ich mich noch, unter dem nachglimmen des Orgasmus, wand.

 

Ich gehörte Luca mit Haut und Haaren, war ihm vollkommen verfallen...

 

*-*-*

 

''Ich liebe dich auch, mein Kleiner'', sagte ich zu Alex und küsste ihn noch einmal.

 

Dann suchte ich nach Tüchern, damit wir uns säubern konnten. Anschließend zog ich Alex ganz dicht an mich heran und kuschelte mich zu ihm unter die Decke.

 

Es war so herrlich, dass ich nicht lange brauchte und bald einschlief.

 

*~*

 

Als Erik in der Nacht wach wurde, war ihm ganz warm, um nicht zu sagen, heiß. Er schälte sich langsam aus der Umarmung mit Lara und zog sich bis auf die Shorts aus.

 

Immerhin war er es nicht gewohnt in Klamotten zu schlafen und hoffte, dass es für Lara okay war. Danach kuschelte er sich wieder zu ihr unter die Decke und nahm sie in den Arm.

 

*-*-*

 

Nach diesem erneuten Liebesgeständnis von Luca lächelte ich ihn vollkommen verliebt an, streichelte zärtlich seine Wangen, erwiderte den süßen Kuss von ihm und konnte es doch irgendwie noch immer nicht fassen.. was ich doch für ein Glück hatte.

 

Ich hatte mich ebenfalls mit einem Tuch gesäubert und wäre am liebsten jetzt unter die Dusche gesprungen... denn so schlafen wollte ich eigentlich nicht... aber gut, dies eine Mal würde es schon gehen.

 

Luca nahm ich lieb in die Arme und kuschelte mich ein wenig an ihn... wollte ihm jetzt nicht allzu nahe kommen, denn ich war ziemlich verschwitzt und mochte diesen Geruch nicht besonders. Es wäre mir zu peinlich, würde Luca das riechen.

 

Sicher übertrieb ich es ab und zu etwas mit der Hygiene aber irgendwie konnte ich nicht anders.

 

*~*

 

Lara war kurz erwacht, als sie Erik nicht mehr neben sich spürte und blinzelte etwas verschlafen. Was sie dann aber sah... ließ sie gleich wieder erröten... erst recht als sich Erik dann nur noch mit Shorts bekleidet wieder zu ihr ins Bett legte.

 

Sie stellte sich schlafend, indem sie die Augen wieder schloss, um gleich darauf zu spüren, dass er sich wieder an sie kuschelte. Sie ließ es geschehen, doch bewegte sie sich nicht, hoffend er hätte nicht bemerkt, dass sie nicht schlief.

 

Herrje... er hatte aber auch einen tollen Körper... und war dazu unglaublich hübsch...

 

*-*-*

 

Ich schlief bald ein und träumte von einer gemeinsamen Zukunft mit meinem Kleinen. Mir war es egal, ob er verschwitzt war, weil es sein Geruch war, der an ihm haftete.

 

*~*

 

Erik hatte sehr wohl etwas bemerkt und war recht froh, dass Lara wach geworden war.

 

''Ist es so okay für dich? Mir war es viel zu warm, so zu schlafen. Also wenn du dich etwas entkleiden möchtest... nur zu... Oje, das hört sich jetzt schlimm an, oder? So sollte das nun nicht gemeint sein...'', stammelte er sich zurecht.

 

Sanft streichelte er über Laras Wange und musste sie einfach anlächeln.

 

*-*-*

 

Schon bald war auch ich eingeschlafen, nachdem ich noch ein paar Minuten wach gelegen bin. Luca schien es nicht zu stören, dass ich nach Schweiß roch... also gut, dann musste die Dusche eben bis Morgen früh warten.

 

*~*

 

Verdammt... Erik schien es doch bemerkt zu haben, dass Lara wach gelegen war.

 

"Ich... ähm... ja.... klar... es ist okay. Ich war noch etwas zu verschlafen.", stammelte Lara vor sich hin.

 

Was... sie sollte... konnte sich auch... nein... besser nicht... oder doch?

 

"I-ich... weiß nicht... ähm... o-okay." stotterte sie, krabbelte dann mit hochrotem Gesicht aus dem Bett und zog sich bis auf die Unterwäsche aus.

 

Sogleich krabbelte sie wieder unter die Decke, um sich peinlich berührt zu bedecken.

 

Mist, was würde er jetzt von ihr denken, nachdem sie so vor sich hin gestammelt hatte und nun so halbnackt neben ihm lag.

 

*-*-*

 

''Magst du jetzt auch noch kuscheln oder gibt’s einen Sicherheitsabstand?'', fragte Erik zaghaft nach, nachdem Lara wieder bei ihm unter der Decke lag.

 

Er hatte sich höflich weggedreht. Da die Straßenlaterne von draußen doch viel Licht hereinscheinen ließ und so recht gute Sicht freigab.

 

Aber das, was er gesehen hatte, gefiel ihm sehr.

 

Lara war eine schöne Frau. Warum nur hatte er das nie vorher bemerkt?

 

Langsam rückte er näher an sie heran und schaute ihr tief in die Augen.

 

*-*-*

 

Wild schlug Laras Herz gegen ihren Brustkorb, als wollte es gleich herausspringen, als sich Erik langsam wieder an sie kuschelte.

 

"Ist... schon okay... ich... ähm... alles gut.", stammelte sie verlegen vor sich hin und erwiderte seinen Blick. Sie hatte bei seinem Blick beinahe das Gefühl, als wollte er durch sie hindurch schauen.

 

Natürlich wusste sie, was sich da gerade für ein Gefühl in ihr breit machte...

 

Sie hatte sich schon seit längerer Zeit in Erik total verknallt. Aber sie konnte es ihm nicht sagen... aus Angst vor seiner eventuellen Reaktion oder Ablehnung.

 

Aber jetzt und hier schien er sie nicht abzulehnen, trotzdem traute sie sich noch immer nicht mit der Sprache raus zu rücken.

 

*-*-*

 

''Du bist echt eine tolle Frau. Irgendwie hab ich da die ganze Zeit nie Augen für gehabt'', sagte Erik, der nicht wirklich gut darin war Gefühle auszudrücken.

 

Liebevoll streichelte er über Laras Wange und genoss ihre Nähe.

 

''Außerdem hätte ich nie gedacht, dass ich eine Option für dich wäre'', fügte er dann verlegen hinzu.

 

Er konnte sich durchaus mehr vorstellen, nur wie sagte man so was?

 

Ach, im Grunde zählten doch nur Taten und so küsste Erik Lara einfach.

 

*-*-*

 

Mit einem Gefühl, dass ihr Herz stehen geblieben sein müsste und beinahe wie erstarrt, registrierte Lara zuerst Eriks Worte... dann küsste er sie, so dass Lara sich im Himmel glaubte.

 

Erik... endlich... wie lange hatte sie auf diesen wunderbaren Augenblick gewartet, wie lange hatte sie sich nach ihm verzehrt...

 

...jetzt ließ Erik ihren Traum endlich zur Wirklichkeit werden....

 

Sollte sie es jetzt wagen? Aber was, wenn er nur... nein, Erik war nicht so... niemals...

 

Nachdem Lara sacht den Kuss gelöst hatte, schaute sie Erik liebevoll in die Augen, fasste sich ein Herz... raffte allen Mut zusammen und flüsterte ihm zu:

 

"Erik, du bist... total toll... ich finde dich toll und... ich... habe mich schon seit... langem in dich... verliebt."

 

Toll, nun war es raus und ihr Gesicht schien zu glühen, bloß gut, dass es so halbwegs dunkel hier war, sonst hätte ihr Gesicht wohl noch wie eine Fackel gewirkt.

 

*-*-*

 

Erik hörte, was Lara sagte und sein Herz schien sich mit Liebe zu füllen, so schön warm fühlte es sich an.

 

''Das ist schön! Lass es uns zusammen versuchen, ja?'', sagte Erik.

 

Er fühlte sich gut dabei und konnte es auch nicht lassen und küsste Lara erneut.

 

Die Vorstellung mit ihr zusammen zu sein machte ihn glücklich. Endlich sollte alles gut werden.

 

*-*-*

 

Erik und Lara wurden nach dieser Nacht ein Paar. Zu Anfang war die Beziehung von Beiden noch etwas zurückhaltend, aber das legte sich bald.

 

Luca und Alex liebten sich wirklich sehr. Sie ließen sich viel Zeit mit dem Sex und schliefen erst richtig miteinander, als Alex dazu bereit war.

 

Alex begann eine Therapie und meisterte seine Vergangenheit auch mit Hilfe seiner Freunde. Auch wenn er er erst nicht wollte, zeigte er seinen Vater irgendwann doch an und dieser musste eine hohe Geldstrafe zugunsten von Alex zahlen und eine Gefängnisstrafe absitzen.

 

Er tat Alex nie wieder etwas an!

 

Alle Vier: Luca und Alex, aber auch Lara und Erik wurden zusammen glücklich. Sie meisterten alle das auf und ab einer Beziehung.

 

*-*-*

Ende

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