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Wächter der Stadt Teil 2

Wächter der Stadt

 

 

Teil 2

 

 

written by Detail and Dark Sephiroth

 

 

Seit der Rückeroberung und der Schlacht um die Stadt, gegen die Polizisten, den wir gemeinsam und alle zusammen gewonnen hatten, waren nunmehr drei Jahre vergangen.

 

Während der letzten drei Jahre war viel passiert.

 

Umi war unheilbar krank geworden und daran gestorben... man hatte ihm nicht helfen können. Sein Tod hatte mich derart mitgenommen, dass ich zu nichts anderem mehr fähig war, als mich der Trauer um meinen Liebsten hinzugeben.

 

Dies hatte aber zur Folge, dass sich die Gang, deren Anführer ich war, langsam nach und nach auflöste.

 

Einige gingen ebenfalls zu Dons Gang, andere hingegen schlossen sich anderen Gangs an, so dass ich nun allein und auf mich gestellt war. Nun hatte ich niemanden mehr und wollte auch niemanden mehr sehen.

 

Einsam und allein, vollkommen in meiner Trauer um Umi gefangen, irrte ich ziellos umher.... hielt mich mal hier und mal dort auf, doch fand ich nirgends mehr Halt oder Anschluss. Meist hielt ich mich nie länger als einen Tag an einem Ort auf, bevor es mich wieder in die Ferne zog...

 

*-*-*

 

Immer noch war ich in Dons Gang und war inzwischen so was, wie seine rechte Hand. Viel nahm ich ihm ab und war somit beinahe wie ein Anführer für viele.

 

Von Umis Tot hatte ich viel zu spät erfahren. Erst, als welche aus meiner alten Gang hier aufschlugen, erschütterte es mich zutiefst. Kimba wollte ich helfen, ihm beistehen und Trost spenden, doch er war schon fort und nicht auffindbar.

 

Mit Sad war ich schon eine ganze Weile nicht mehr zusammen. Wir konnten einfach nicht glücklich werden, weil ich Kimba nie vergessen konnte.

 

Unterdessen hatte Don sich langsam in Sads Leben geschlichen und die Beiden waren ein sehr glückliches Paar. Trotzdem waren Sad und ich noch dicke Freunde und er half mir bei der Suche nach Kimba.

 

Es war ermüdend und zermürbend. Sad hatte schon in allen Gangs nachgefragt und ihnen mitgeteilt, dass sie Bescheid geben möchten, sobald Kimba irgendwo gesichtet werden würde.

 

''Am Liebsten würde ich einfach nach ihm suchen'', sprach ich völlig in Gedanken und Krank vor Sorge.

 

Ich war kaum noch die Hälfte von dem, was ich einmal war, weil ich keinen Bissen hinunter bekam. Wenn Kimba etwas zustoßen würde, wollte auch ich nicht mehr sein.

 

''Das weiß ich doch, Kiri'', hörte ich Dons Stimme und seine Hand legte sich auf meine Schulter, ''Aber es wäre die Suche, nach der Nadel im Heuhaufen.''

 

Verschwommen blickte ich in die Ferne, die wie eine Wüste, eine Fatamorgana erscheinen ließ.

 

Langsam stand ich auf und ging auf sie zu, soweit meine Beine mich trugen.

 

''Kiri? Wo willst du hin?'', kam es von Don und plötzlich donnerte ein Blitz direkt vor meinen Füßen.

 

''Don?'', sagte ich erschrocken und als ich erneut in die Ferne schaute, war die Fatamorgana verschwunden.

 

*-*-*

 

Ich weiß nicht was ich suchte oder wohin ich wollte... mir war einfach nur nach Heulen zumute oder nach irgendjemandem, der mir meinen Schmerz nehmen konnte. Mist war nur, dass ich niemanden mehr an mich heran ließ und immer wieder die Flucht ergriff... wenn sich wer mir näherte.

 

Sie sollten mich alle in Ruhe lassen... wollte niemanden mehr sehen... wollte Umi folgen.

 

Die Trauer wollte nicht von mir weichen, immer wieder rannen die Tränen aus meinen Augen, an meinem Gesicht herab, die dann von den Sonnenstrahlen getrocknet wurden.

 

So erreichte ich schließlich die Wüste... ja, das war der richtige Ort für mich... hier wollte ich bleiben und den Rest meines Daseins fristen.

 

Sollte der Tod nun auch mich holen... dann wären Umi und ich wenigstens im Tode wieder vereint.

 

Zu Trinken hatte ich absichtlich nichts mitgenommen... und essen konnte ich eh schon lange nichts mehr, so dass ich immer wieder abklappte... hoffend, mein Ende würde endlich kommen...

 

*-*-*

 

''Aber er muss doch irgendwo sein'', japste ich, total fertig.

 

Plötzlich stand einer der Gang neben mir, Felix und war ganz angespannt.

 

''Da draußen in der Wüste ist jemand'', hörte ich ihn.

 

''Kimba!'', schrie ich und rannte los.

 

''Kiri!'', hörte ich Don noch hinter mir, aber ich war nicht mehr zu halten, rannte soweit mich meine Füße trugen.

 

Unterdessen gab Don Anweisungen, mir mit Wasser zu folgen. Felix nickte und versuchte das zu Orten, was er gespürt hatte. Ich bekam von alle dem nichts mit, rannte einfach nur.

 

Mein kleiner Bruder musste irgendwo sein und ich wollte ihn auffangen, ihn versuchen zu trösten oder aber mit ihm fortgehen von dieser Welt.

 

Die drei Sonnen brannten unaufhörlich auf mich nieder und irgendwann klappte ich zusammen, saß auf meinen Knien und starrte in die Leere.

 

Tränen liefen über meine Wangen und plötzlich stand Felix neben mir, gab mir etwas zu Trinken.

 

''Danke'', japste ich.

 

Er schwieg meistens und nickte nur nach vorne.

 

Dann konnte ich Umrisse von jemanden erkennen und wischte hastig meine Tränen fort, versuchte schnellstmöglich auf die Beine zu kommen, wollte nur dorthin und wissen, ob es wirklich Kimba war.

 

*-*-*

 

Immer weiter lief ich durch die Wüste, die Sonnen brannten so heiß auf mich herab, dass ich wusste, dass es wohl nicht mehr lange dauern würde, ehe ich Umi endlich folgen konnte.

 

Die Tränen liefen immer wieder an meinem Gesicht herab, doch verdampften sie, ehe sie den heißen Sand der Wüste erreichen konnten.

 

Eigentlich konnte ich nicht mehr, fiel auf meine Knie und kroch mühsam weiter... irgendwann musste es ja vorbei sein... irgendwann würde ich wohl dem Tod ins Auge sehen.

 

Umi, warum nur … warum hast du mich verlassen... warum?, kam es mir in den Sinn... meine Gedanken kreisten um Umi, um den Tod, der mir meinen Liebsten genommen hatte und zu dem ich nun auch wollte.

 

Schließlich konnte ich nicht einmal mehr kriechen, fiel mit dem Gesicht in den heißen Sand und blieb liegen... blieb einfach nur liegen... schloss die Augen und ließ die Sonnen mich verbrennen... verdampfen... wie auch immer....

 

Bald bin ich bei dir, mein Liebling., waren meinen letzten Gedanken, bevor mich die Dunkelheit umhüllte und ich das Bewusstsein verlor...

 

*-*-*

 

Noch ehe ich bei dem Geschöpf war, brach es zusammen, das konnte ich genau von weitem sehen. Mit letzter Kraft erreichte ich den leblosen Körper und erschrak sehr.

 

Es war Kimba!

 

Völlig fertig drehte ich ihn um und versuchte einen Puls zu ertasten. Felix war direkt hinter mir und so setzte ich meinen halbtoten Bruder auf. Vorsichtig spülten wir seinen Mund mit Wasser und wuschen ein wenig sein Gesicht.

 

''Gib ihn mir. Ich werde ihn tragen'', sprach Felix und nahm Kimba hoch.

 

Erschöpft stützte ich mich gegen Felix und so gingen wir den Weg zurück, den wir gekommen waren. Erst als es schon kühler wurde, erreichten wir das Lager der Gang.

 

Don sah ich noch, bevor ich erschöpft zusammenbrach.

 

''Sad... komm schnell'', rief Don und eilte zu Felix.

 

''Lass unseren Heiler kommen'', gab er Felix Anweisungen, übergab Kimba dann an Sad und trug mich in meine Hütte.

 

''Wo ist er? Wo ist mein Kleiner?'', fragte ich immer wieder.

 

''Er ist hier. Schau, er liegt direkt neben dir'', konnte ich Don noch hören, aber um mich herum war es dunkel.

 

*-*-*

 

Wie lange ich bewusstlos war, weiß ich nicht mehr, aber als ich zu mir kam... war ich leider nicht tot und somit nicht bei Umi.

 

So weit es mir möglich war, schaute ich mich liegend hier um... doch konnte ich kaum etwas sehen... hörte aber Stimmen... bekannte Stimmen und ich wollte nur noch weg hier... einfach weg.

 

"Lasst mich... ich will nicht... lasst mich sterben... bitte... Umi...", bettelte ich flehend, kauerte mich so gut es ging zusammen, zog mich in mich selbst zurück und wieder rannen die Tränen an meinem Gesicht herab.

 

Die bekannten Stimmen... wollte ich nicht hören und ich wollte auch deren Besitzer nicht sehen.

 

Ich spürte noch einen Körper neben mir... doch wollte ich gar nicht erst wissen, wem der gehörte, konnte es mir schon denken... Kiri...

 

So gut, wie möglich, rückte ich von ihm weg... vergrub mich weiter in meine Trauer um Umi, ihn hatte ich mehr als geliebt... ihn hatte ich vergöttert... alle anderen waren mir scheiß egal gewesen.

 

Verlieben würde ich mich ganz sicher nie wieder...

 

*-*-*

 

Inzwischen war auch der Heiler eingetroffen und kümmerte sich um Kimba und Kiri. Er würde vermutlich die ganze Nacht brauchen. Don hatte die Hütte einheizen lassen und ein Feuer gemacht.

 

Als er mitbekam, dass Kimba sprach, ging er zu ihm und versuchte ein wenig Kontakt aufzubauen.

 

Er war schon lange nicht mehr wütend auf Kimba. Die Sache von damals hatte er verziehen und jetzt galt es ihm nur, Kiri zuliebe, Kimba zu retten. Denn wenn Kimba gehen würde, könnte er auch für Kiri nichts mehr tun.

 

''Kimba'', sprach er, ''Dein Schmerz sitzt tief, tiefer, als jeder hier denken mag, der dich kennt. Gib dich nicht auf.

 

Kiri, dein Bruder... der, der dich abgöttisch liebt, so wie du Umi geliebt hast, er liegt neben dir und leidet mit dir.

 

Wenn du noch Kraft hast, dann schau ihn dir an. Zerbrochen an der Liebe, doch vielmehr an den Schmerz, dich verlieren zu können... kaum mehr er selbst...''

 

Dann seufzte Don und ging vor die Tür. Die frische kühle Luft tat ihm gut und der Heiler hätte so mehr Platz. Don hingegen nahm die Sache mehr mit, als er sich eingestehen wollte und er ging zu Sad, um sich von diesen ein wenig trösten zu lassen.

 

*~*

 

Ich schlief lange und als ich erwachte, schreckte ich ruckartig hoch. Unser Heiler war mit im Raum und nickte mir zu. Kimba lag neben mir, was ich schwach erkennen konnte.

 

Eigentlich sollte ich etwas Trinken, aber ich schmiegte mich lieber an meinen Bruder und flüsterte immer wieder: ''Mein Kleiner.''

 

Mein Hände kraulten sanft durch sein Fell, was ganz schmutzig war, genau wie das meine, vom Wüstensand. Liebevoll strich ich über Kimbas Wange, wie ich es früher immer getan hatte.

 

''Bitte, verlass mich nicht'', schluchzte ich, obgleich ich schon lange keine Tränen mehr hatte. ''Wenn du gehst, will ich mit dir gehen...''

*-*-*

 

Tieftraurig und lieber tot als lebendig, hörte ich diese Worte und wusste, dass sie nur wollten, dass ich blieb und mich Kiri zuwandte, damit sie ihn nicht verloren... es ging denen doch nur um Kiri... was mit mir war und wie es mir ging, darum kümmerte sich kein Schwein!

 

Ich hörte diese Worte, von wem auch immer diese kamen, doch erreichten sie mich nicht... nicht ein bisschen. Zwar schaute ich mich nach Kiri um, sah auch, dass er litt, doch was konnte ich dafür, dass er litt. Nie hatte ich ihm irgendwelche Hoffnungen gemacht und so konnte ich auch nichts dafür, dass er sich in mich verknallt hatte... obendrein in seinen Bruder... so ein Schwachsinn!

 

Jetzt schmiegte sich Kiri auch noch an mich, begann mich zu kraulen und mit mir zu reden... aber auch seine Worte erreichten mich kaum. So rückte ich mich wieder weg von ihm, schließlich sprang ich auf und schaute ihn und auch diesen anderen Typen an, dann fauchte ich traurig und von meiner Trauer vollkommen überwältigt:

 

"Man, ihr habt doch echt keine Ahnung! Ihr wisst doch gar nicht wie scheiße es mir geht... euch geht es doch nur darum, dass es Kiri wieder gut geht... was mit mir wird, ist euch doch scheißegal! Lasst mich in Ruhe... lasst mich.... ich will nicht mehr... Außerdem bin ich nicht dein Kleiner!", mit diesen Worten, die ich an Kiri und diesen anderen Typen gerichtet hatte, trat ich die Flucht aus der Hütte an und rannte einfach nur davon...

 

*-*-*

 

''Kimba... Nein!'', schrie ich herzzerreißend, noch zu geschwächt, um ihn zu folgen. Tränen liefen über meine Wangen, als ich vom Bett fiel.

 

''Lass ihn'', kam es finster von Don. Aber was wusste er schon?

 

Doch Kimba, ich verstand deinen Schmerz besser als kein Anderer. Denn ich hatte selbst genauso gelitten, so wie du jetzt leidest und ich litt immer noch, weil du mir nie das geben würdest, wonach ich mich verzehrte.

 

Als Don mir dann hoch helfen wollte, schlug ich ihn weg.

 

''Fass mich nicht an'', fauchte ich.

 

Er trat zurück und rührte mich nicht an.

 

''Sowieso wird er nicht weit kommen. Dafür ist sein Körper noch zu sehr geschwächt. Aber, was willst du machen, wenn er nicht mehr leben will?'', hörte ich seine Worte.

 

Warum konnte er nicht einfach fortgehen und mich lassen.

 

Mit den letzten Kräften schleppte ich mich den Boden entlang, robbte regelrecht. Als ich es bis zur Tür geschafft hatte, war ich vollkommen erledigt.

 

Sad stand plötzlich vor mir und ich schaute zu ihm hoch.

 

Was sollte ich nur tun?

 

Wenn Kimba nicht mehr sein wollte, gab es für mich auch keinen Sinn mehr zu Leben.

 

*-*-*

 

Natürlich war ich nicht weit gekommen, nachdem ich die Hütte verlassen hatte, denn dazu war ich viel zu geschwächt und erschöpft.

 

Dennoch gestattete ich mir nicht zusammen zu brechen... nein... die Blöße gab ich mir nicht.

 

Ich schaute mich um, sah das ganze Szenario an, das sich dort abspielte, selbst Sad war nun auch noch bei der Hütte.

 

Eine kleine Weile stand ich so da... überlegte und entschied mich... vorerst zu bleiben... und später weiter zu gehen.

 

So betrat ich die Hütte wieder, stand neben Sad, schaute zu Boden und sah Kiri auf dem Boden liegen. Ich schüttelte nur den Kopf.

 

Dann bückte ich mich, hob Kiri hoch... ja, ich hatte die Kraft dennoch, auch wenn ich knapp vor dem Zusammenbrechen war... legte ihn auf das Bett zurück und setzte mich zu ihm. Allerdings lächelte ich ihn nicht an.... starrte vielmehr voller Trauer in die Leere.

 

Er wollte dass ich blieb... bitte... was hatte ich schon zu verlieren.... Umi hatte ich eh schon verloren, also konnte ich mich doch jetzt auch aufgeben und bei Kiri bleiben... wenn es ihm denn so viel bedeutete.

 

Mir war es langsam egal wo ich mich aufhielt.

 

Tränen rannen aus meinen Augen, doch spürte ich das kaum, auch dass noch andere in der Hütte waren, schaltete ich gekonnt aus....

 

*-*-*

 

Dann war Kimba zurück und half mir auf, legte mich zurück aufs Bett. So gut es ging, half ich dabei, schaute ihn verwundert an. Ich heulte einfach nur und strich ganz zaghaft durch sein Fell.

 

Don verließ nun die Hütte, ließ uns allein. Der Heiler wusste scheinbar nicht wirklich, was er tun sollte und Sad kümmerte sich um Don.

 

Langsam zitterte mein ganzer Körper und ich hatte Angst vor dem, was kommen würde.

 

''Kimba...'', flüsterte ich, als könnte ich kaum glauben, dass er da war.

 

So vieles wollte ich ihm sagen, doch war es mir kaum möglich. Viel zu trocken war meine Kehle und viel zu sehr steckte da ein Kloß in meinem Hals.

 

Außerdem hatten meine letzten Worte ihm auch missfallen, wieso sollten neue Worte etwas anderes hervorrufen.

 

Ich verstehe dich!

 

Ich bin für dich da!

 

Ich will für immer bei dir sein!

 

Der Heiler ließ uns auch vorerst allein, so dass keiner mehr da war. Kimbas Blick machte mir auch Angst. Einfach alles machte mir Angst. Aber am Meisten hatte ich Angst, meinen kleinen Bruder zu verlieren.

 

Ich liebe dich!

 

*-*-*

 

Zwar hörte ich, dass alle anderen die Hütte verließen und ich nun mit Kiri allein war, doch juckte mich auch das kaum.

 

Als Kiri aber über mein Fell streichelte, schaute ich ihn, mit Tränen in den Augen, an... Tränen, die ich nicht aufhalten konnte... die einfach nur immer wieder an meinen Wangen herab liefen und nicht trocknen wollten.

 

Doch versuchte ich mich abzulenken, stand auf und holte etwas Wasser für Kiri.

 

Wortlos hob ich seinen Kopf ein wenig an, hielt ihm den Krug an den Mund und sagte ihm nur mit meinem Blick, dass er trinken sollte.

 

Sie alle hier hatten keine Ahnung von dem was mit mir los war und weswegen ich mich so verhielt. Es war ja nicht nur, dass Umi tot war … nein... er war in meinen Armen gestorben... ich hatte seinen Tod mitangesehen... konnte nichts tun... war hilflos und musste mitansehen, wie mein Liebster … in meinen Armen starb... dieses Bild würde ich wohl nie wieder vergessen können... nie wieder.

 

Er war so tapfer gewesen, hatte mir noch gesagt, dass ich nicht trauern sollte... aber … wie sollte ich denn nicht trauern... wie sollte ich das alles vergessen...

 

Bei dem Gedanken liefen mir die Tränen in Strömen an meinen Wangen herab und ich konnte mich nicht beruhigen....

 

Es tat so weh... so unglaublich weh...

 

*-*-*

 

Als Kimba mit dem Wasser kam, trank ich langsam, Schluck für Schluck. Wie sollte ich es ihm verwehren, allein schon bei seinem Blick.

 

Dann sank mein Kopf wieder in die Kissen und ich fand langsam meine Worte wieder.

 

''Ich weiß es doch... Kimba... verstehe dich... weiß wie du dich fühlst... wie sehr du leidest... Immerhin leide ich genauso seit Jahren. Weil du mir niemals, das geben wirst, wonach ich mich am meisten sehne.

 

Bitte, gib dich nicht auf. Wie sollte ich ohne dich sein?

 

Lass mich wenigstens versuchen deinen Schmerz zu lindern, auch wenn ich ihn dir nicht nehmen kann.

 

Aber glaube mir, wenn ich es könnte, würde ich dir den Schmerz und die Trauer abnehmen.

 

Alles Erdenkliche tun, damit du dich besser fühlst...

 

Ich liebe dich...'', sprach ich zu ihm, wobei die letzten Worte kaum mehr zu hören waren und ich weinte.

 

Ein wenig aus Angst, aber auch weil es mir so weh tat, ihn so zu sehen.

 

Es schmerzte bis ins unermessliche.

 

Mein Kleiner!

 

*-*-*

 

Nachdem Kiri genug getrunken hatte, stellte ich den Krug wieder beiseite und hörte was er sagte... zu mir sagte und auch seine letzten Worte, und waren sie noch so leise gesprochen... hörte ich genau.... sah, wie auch Kiri weinte... um mich weinte, weil er sich so sehr nach meiner Liebe sehnte... die ich ihm nicht geben konnte.

 

Meine Tränen wollten gar nicht mehr nachlassen und als ich seine Worte gehört hatte, legte ich meinen Kopf auf Kiris Brust und weinte schluchzend, während mein Körper, wie Espenlaub, zitterte und sich meine Hände leicht in sein Fell krallten.

 

"Du weißt nichts... gar nichts... Kiri. Ich musste mitansehen, wie Umi in meinen Armen starb... verstehst du das... verstehst du das? Ich werde das Bild niemals wieder aus meinem Kopf kriegen... werde ihn nie wieder in die Arme nehmen können... ich kann nicht mehr... Er fehlt mir so sehr... und... es tut so weh... so unglaublich weh....", erzählte ich schluchzend... weinend...

 

Ich wusste natürlich auch, wie sehr Kiri litt, aber ich lebte ja noch und er musste nicht mitansehen wie sein Geliebter starb... einfach so starb.

 

Meine Augen brannten wie Feuer und ich war so müde, hatte lange nicht geschlafen, weil ich immer wieder Umi vor meinem geistigen Auge sah... doch jetzt forderte mein Körper sein Recht... ich schlief, mit dem Kopf auf Kiris Brust, ein...

 

Meine Hände lösten sich aus Kiris Fell und mein Körper hörte auf zu zittern....

 

*-*-*

 

Wie versteinert hörte ich Kimbas Worte, duldete seine Nähe, wagte es kaum mich zu rühren. Dennoch schloss ich ganz sanft meine Arme und meinen kleinen Bruder.

 

Dieses Zittern wollte nicht aufhören, seine Tränen nicht versiegen.

 

Erst eine ganze Weile später, schlief er endlich ein und ich hielt ihn, sanft an meine Brust gedrückt, einfach nur fest. Ich dachte nicht im Traum daran, ihn wieder loszulassen.

 

Nun schloss auch ich meine Augen und driftete in einen festen Schlaf.

 

Dass der Heiler wieder reinkam und seine Arbeit fortsetzte, bemerkte ich nicht. Die ganze Nacht bearbeitete er unsere Körper und trat erst am Morgen aus der Hütte.

 

Don schaute ihn besorgt an.

 

''Alle äußerlichen Wunden habe ich reparieren können und auch sofern etwas innen verletzt war...'', kam es von dem Heiler, ''Jedoch kann ich ihnen nicht den seelischen Schmerz nehmen. Vielleicht werden sie sich etwas besser und gestärkt fühlen. Das ist aber auch alles...''

 

Wohl wissend, nickte Don und spürte Sads Hand auf seiner Schulter.

 

''Kimba ist mir nicht egal. Keiner sollte so leiden müssen. Dabei geht es nicht allein um Kiri. Du weißt, wenn er gehen möchte, werde ich ihn gehen lassen. Sei er mir noch so eine große Hilfe'', sprach er zu seinem Liebsten.

 

Denn Kimbas Worte hatten ihn schon getroffen. Immerhin hätte er Kimba auch einfach seinem Schicksal überlassen können. Aber er versuchte auch zu verstehen, warum Kimba diese Worte an ihn gerichtet hatte.

 

Als ich an diesem Morgen erwachte und in meine Arme schaute, musste ich unweigerlich lächeln. Kimba lag in meinen Armen und ich hielt ihn immer noch fest. Vermochte es nicht, ihn loszulassen. Außerdem fühlte ich mich besser und gestärkt, auch wenn der innerliche Schmerz und vor allem die Angst noch präsent waren.

 

*-*-*

 

"Ich weiß, Liebling, ich weiß. Aber Kimba muss das alles erst verarbeiten und er leidet wirklich schrecklich. Umi war immerhin seine erste große Liebe, so etwas vergisst man nicht. Mach dir keine Sorgen, alles wird gut.", sprach Sad leise und sehr ruhig zu Don, nahm ihn in die Arme und drückte ihn sanft an sich... streichelte zärtlich über den Rücken seines Liebsten.

 

*~*

 

Wie lange ich geschlafen hatte, vermag ich nicht zu sagen, aber als ich erwachte, lag ich noch immer in den Armen meines Bruders... erkannte ich ihn doch an seinem Geruch.

 

Ich fühlte mich körperlich besser und wieder etwas stärker, doch bewegte ich mich zunächst nicht, spürte, dass Kiri wach war, doch wollte ich es ihm jetzt nicht zeigen, dass auch ich erwacht war.

 

Seine Nähe tat mir einerseits gut, andererseits konnte ich wiederum nicht ertragen, weil es mich ständig an meinen toten Liebling erinnerte.

 

Langsam bewegte ich mich, löste mich von Kiri, erhob mich und schaute ihn stumm an.

 

Mein Blick war leer, doch schenkte ich Kiri ein sanftes, liebevolles Lächeln, das Kiri sagen sollte... alles gut... bevor ich mich erhob.

 

Erst mal hatte ich mich wieder unter Kontrolle... zumindest soweit, dass ich nicht mehr weinte und auch mein Körper nicht mehr zitterte. So setzte ich mich in eine Ecke der Hütte... wollte einfach nur ein bisschen Ruhe und ein wenig für mich sein.

 

*-*-*

 

Don hatte Sads Nähe sehr genossen und sich wieder gefangen. Es war seitdem die Polizei nicht mehr an der Macht war, viel ruhiger geworden und so gönnte Don sich ein wenig Ruhe.

 

Er setzte sich mit Sad in den Schatten und frühstückte erst mal.

 

*~*

 

Als Kimba erwachte und mich ansah, spürte ich die Leere, die in ihm herrschte.

 

Doch sein Lächeln gab mir Kraft und so stand auch ich auf.

 

''Ich lass dich ein wenig allein'', sprach ich zu ihm, weil ich seine Geste verstand und ging zur Tür.

 

''Wenn etwas ist, musst du nur nach mir rufen'', fügte ich hinzu, weil ich nicht wollte, dass er vielleicht dachte, ich würde ihn im Stich lassen.

 

Als ich aus der Hütte trat, standen die Sonnen unerbittlich am Himmel und ich bewegte mich von Schatten zu Schatten, weil es draußen sehr warm war. Wäre ich doch in der Hütte geblieben, aber Kimba brauchte scheinbar ein wenig Zeit für sich.

 

Kurz schaute ich zu Don und Sad rüber, bevor ich in den Lagerraum ging, wo ich ebenfalls nach etwas zu Essen suchte.

 

Wir hatten jetzt viel mehr Auswahl als früher, nur mein Hunger war noch nicht zurück und Kimba würde gewiss auch keinen verspüren.

 

Unschlüssig stand ich da und wusste nicht, was ich Essen sollte und ob ich überhaupt etwas Essen wollte.

 

*-*-*

 

Kiri schien verstanden zu haben, was ich jetzt gerade brauchte, denn er verließ die Hütte, nachdem er ein paar lieb gemeinte Worte an mich gerichtet hatte.

 

Jetzt atmete ich einmal kräftig ein und aus, holte mir Umis letzte Worte ins Gedächtnis zurück.... sein Lächeln und lächelte nun auch...

 

Kimba... bitte, trauere nicht um mich. Auch wenn ich tot sein werde, werde ich ewig in deinem Herzen sein und dich somit niemals verlassen. Denke daran, ich bin immer bei dir, egal wohin auch immer du gehst.

 

Ich nickte mir zu, starrte noch ein wenig an die Wand vor mir und wusste nun, dass Umi niemals gewollt hätte, dass ich mich so sehr quäle... niemals.

 

Ist gut, Umi, ich werde versuchen mein Leben irgendwie weiter zu leben und es zu meistern auch wenn ich nicht weiß... wie. Aber irgendwann sehen wir uns wieder, und dann für immer. Ich werde dir folgen, sobald ich kann. Bis dahin werde ich dich niemals vergessen... mein Liebster.

 

Damit beendete ich meine Gedankengänge und stand dann auf, gönnte mir einen Schluck Wasser aus dem Krug, um dann die Hütte zu verlassen.

 

Kiri konnte ich nirgends sehen und ging so ein wenig langsam durch den Bezirk, sah Don und Sad da irgendwo herum stehen, doch sprach ich niemanden an... versuchte mit mir selbst klar zu kommen... ich würde es schon schaffen... ich musste es schaffen.

 

Mit gesenktem Kopf lehnte ich mich an eine Mauer und starrte den Boden an... der besonders interessant zu sein schien.

 

*-*-*

 

Ich versuchte mich krampfhaft daran zu erinnern, was Kimba immer gerne gegessen hatte. Nachdem ich eine Weile gesucht hatte, fand ich auch etwas und ging hinaus aus dem Lager.

 

Als ich dann gegenüber Kimba an einer Mauer gelehnt stehen sah, musste ich unweigerlich lächeln. Er war nach draußen gekommen und sah schon viel besser aus.

 

Unsicher darüber, was ich sagen sollte, ging ich langsam auf ihn zu.

 

Er schien den Boden sehr interessant zu finden, also musste ich ihn wohl oder übel ansprechen, um Beachtung zu bekommen.

 

So hielt ich das Essen zu Kimba hin und atmete tief ein.

 

''Magst du?'', fragte ich zaghaft, weil mir nichts anderes einfiel.

 

Herrje, wie konnte man sich nur so blöd anstellen, als wäre man ein Teenie. Er war mein Bruder und würde meine Gefühle niemals erwidern. Warum nur war ich so nervös?

 

Vielleicht einfach nur, weil ich immer noch Angst hatte ihn zu verlieren.

 

*-*-*

 

Noch immer starrte ich den Boden an, der sehr interessant war, als ich jemanden auf mich zukommen und mich dann ansprechen hörte.

 

Ich schaute auf, mein Gesichtsausdruck war sehr ernst, aber nicht böse... schaute Kiri an und lächelte ein wenig.

 

"Danke... das ist lieb von dir... und was isst du?", wollte ich dann von ihm wissen, nachdem ich das Obst angenommen hatte... es aber nur in den Händen hielt.

 

Ich schaute Kiri an und sprach ruhig:

 

"Alles gut... mach dir keine Sorgen. Ich werde mein Leben schon irgendwie meistern... so wie es... so wie er es gewollt hätte.", doch weinte ich nun nicht mehr... auch wenn der Schmerz noch immer sehr tief saß, aber ich wollte mich nun zusammennehmen.

 

*-*-*

 

''Ich... ähm...'', brachte ich nur auf seine Frage hin heraus. Dabei hatte ich die ganze Zeit so wenig zu mir genommen, dass ich kaum etwas runter bekommen würde.

 

''Sollen wir es teilen? Oder ich hole noch mehr'', fragte ich dann und als ich seine Worte hörte war ich etwas beruhigter und froh.

 

''Danke Kimba'', schluchzte ich und fiel ihm um den Hals.

 

Doch ließ ich ihn auch genauso schnell wieder los, weil ich ja nicht wusste, ob ich das überhaupt durfte.

 

''Heißt das, du bleibst?'' hakte ich dann zaghaft nach.

 

''Du kannst auch eine eigene Hütte haben. Musst ja jetzt nicht zwingend bei mir schlafen. Wo du das bestimmt sowieso nicht möchtest...'', kam es dann ganz offen von mir, wo ich versuchte Halt in seinen Augen zu finden.

 

Immer noch waren sie so leer und ausdruckslos, aber da müsste ich wohl viel Geduld haben, falls es überhaupt jemals wieder so werden würde, wie es war.

 

*-*-*

 

Wortlos teilte ich das Obst, so bekam Kiri eine Hälfte und ich hatte eben auch eine Hälfte.

 

Nach meinen Worten fiel mir Kiri um den Hals und ich ließ es zu, da er sich auch gleich wieder von mir löste.

 

"Ja, ich bleibe vorerst, bis ich mir sicher bin was ich will. Wenn es für dich okay ist, würde ich gern erst mal mit in deiner Hütte bleiben... ich weiß nicht ob ich es seelisch überstehen würde, jetzt so ganz allein zu sein.", beantwortete ich Kiris Frage ebenfalls sehr offen.

 

Nur ein wenig erwiderte ich Kiris Blick, doch senkte ich meinen Blick nur wenig später wieder... schaute auch ab und an in die Ferne.

 

"Ja, jetzt schau mich nicht so an, iss lieber.", sprach ich ein wenig scherzend zu meinem Bruder und biss selbst in den Apfel.

 

Es würde noch eine Weile dauern, ehe ich wirklich wieder richtig lachen und so sein konnte, wie ich mal war... wobei ich wahrscheinlich nie wieder der selbe werden würde, der ich war, aber ich wollte jetzt einfach wieder ins Leben zurückfinden... und schauen, was mich erwartete.

 

Auch wenn es nicht leicht werden würde... aber ich wollte es zumindest versuchen...

 

*-*-*

 

''Sicher ist es für mich okay'', sprach ich und war sehr froh darüber nicht von Kimba weggestoßen zu werden.

 

Lass mich deine Stütze sein, dich halten, wenn es dir schlecht geht.

 

Dabei versuchte ich meine Gefühle zurückzustellen und nur zu sehen, dass es Kimba wieder besser ging.

 

Dann biss auch ich in die Hälfte des Apfels und seit langem schmeckte mir mal wieder etwas. Er schmeckte sogar richtig gut, musste ich zugeben.

 

Jedoch war ich nach der Hälfte auch schon satt.

 

''Wenn du noch mehr möchtest... Ich kann dir gerne alles zeigen, also das Lager und so...'', hörte ich mich sagen.

 

Immer noch war ich nicht ganz da und musste mich wahrlich zusammenreißen. Der Anblick meines Bruder raubte mir den letzten Nerv.

 

Nicht etwa, weil ich so verliebt in ihn war, sondern, weil er so schlecht aussah. Aber vermutlich sah ich selber kaum besser aus.

 

*-*-*

 

"Lass mal, ich mag nicht mehr, danke. Aber du kannst mir gern alles zeigen, wenn du magst.", antwortete ich meinem Bruder und lächelte ihn dankbar an... versuchte es zumindest.

 

Erst jetzt riskierte ich doch einen genaueren Blick zu Kiri und sah, dass er tatsächlich ziemlich schlecht aussah und sehr gelitten haben musste.

 

Aber sich in seinen Bruder zu verlieben war doch... ich weiß nicht... warum konnte sich Kiri nicht einfach in jemand anderen verlieben? Warum war er nicht bei Sad geblieben... verdammt?!

 

Warum musste ausgerechnet ich derjenige sein, in den er sich verknallt hatte. Nun bekam ich auch noch Gewissensbisse ...weil ich ihn abgewiesen und mich Umi zugewandt hatte und er nun wegen mir ….ja, wegen mir... litt.

 

Toll... Kimba... wirklich toll...

 

Ich hasse dich, Kimba... du bist zu nichts nutze... zu nichts zu gebrauchen, kannst allen nur weh tun... du bist schuldig... ja, du allein bist für alles verantwortlich und das ist alles deine Schuld... Kimba.... auch an Umis Tod bist du allein schuld... ich hasse dich... leiden sollst du!!!, begann ich nun damit mich seelisch selbst zu zerfleischen...

 

Diese Gedanken brannten sich nun tief in meinen Kopf ein...

 

*-*-*

 

Ich hatte Kimba ebenfalls angelächelt und zeigte ihm anschließend alles. Auch stellte ich ihn ein paar aus der Gang vor.

 

Alle waren sehr nett und aufmerksam, nahmen Kimba gut auf, was mich sehr freute. Es war nicht unbedingt selbstverständlich.

 

''Glaube mir, alle meinen es nur gut'', sagte ich, als wir wieder bei meiner oder jetzt unserer Hütte angekommen waren.

 

Dann kam auch schon Don auf uns zu mit Sad.

 

''Schön, dass es dir besser geht'', sprach er Kimba direkt an, ''Bleibst du? Wenn ja, solltest du wissen, wenn du etwas brauchst, kannst du dich jederzeit an mich oder Sad wenden.''

 

Für diese Worte war ich Don sehr dankbar. Doch jetzt da ich mich besser fühlte, hatte ich das Bedürfnis auch wieder sauber zu sein. Mein Fell war immer noch ganz schön sandig.

 

*-*-*

 

Alles war ziemlich viel und sehr aufregend für mich, sie waren auch sehr nett zu mir, doch nahm ich alles nur von weit her wahr.

 

Zwar war ich auch sehr freundlich und nett zu den anderen, aber ich war auch froh, als ich das hinter mit hatte. An unserer Hütte angekommen, hörte ich was Don sagte, der mit Sad da war und nickte dankbar.

 

"Danke, das ist nett von euch. Ich... ja... erst mal werde ich wohl bleiben, bis ich weiß was genau ich zu tun gedenke. Sorry, ich werde mich noch ein wenig hinlegen... ich fühle mich nicht so gut.", entschuldigte ich mich bei Don, Sad und Kiri, dann betrat ich die Hütte und legte mich vollkommen fertig auf das Bett.

 

Wieder kamen mir irgendwie die Tränen... kein Plan warum... aber sie rannen einfach so aus meinen Augen.... tropften auf das Kissen...

 

*-*-*

 

''Danke'', hatte ich auch zu Don gesagt, nachdem Kimba in die Hütte gegangen war. Für einen Moment überlegte ich, ob ich ihm folgen sollte oder ob er lieber alleine wäre.

 

Dann entschied ich mich dazu hineinzugehen, denn ich konnte ja auch jederzeit wieder hinausgehen, falls er doch alleine sein wollte.

 

Kimba lag auf dem Bett und weinte. Es schmerzte mich so sehr.

 

Langsam ging ich zu ihm rüber und setzte mich zu ihm.

 

''Schhh....'', machte ich nur und strich sanft die Tränen fort. Zu gerne hätte ich mich an ihn gekuschelt, doch wusste ich nicht, ob ich das durfte. Auch würde ich mich gerne einfach zu ihm legen und ihn festhalten.

 

So gut es ging, hielt ich mich zurück, versuchte Kimba aber trotzdem zu trösten.

 

*-*-*

 

Als ich hörte, dass Kiri die Hütte betrat, spürte wie er sich zu mir setzte und meine Tränen fort strich, hörte ich auf zu weinen... unterdrückte so gut wie möglich die Tränen.

 

Dann setzte ich mich auf, schaute Kiri an, rang mir ein Lächeln für ihn ab und sprach:

 

"Alles gut, mach dir keine Sorgen... alles gut.", natürlich ging in meinem Kopf etwas ganz anderes vor, doch wollte ich Kiri da raus halten... er litt doch, durch meine Schuld, schon genug.

 

Eine Schuld, die ich niemals würde abtragen und wieder gut machen können.

 

Das ist alles deine Schuld, Kimba!, hallte es immer wieder durch meinen Kopf.

 

*-*-*

 

Jetzt wo Kimba mir so nah war und er versuchte so stark zu sein, konnte ich gar nicht anders und legte meine Arme um ihn. Sanft zog ich ihn an mich ran und streichelte über seinen Rücken.

 

Wenn er mich doch nur ließe. So gerne würde ich ihm zeigen, was er mir bedeutete. Nur zu gerne würde ich alles wieder wie früher machen. Ihn ein wenig bemuttern, mit ihm herumalbern... ja, vielleicht auch nach dem Baden trocken lecken.

 

Wie staubig sein weißes Fell war und wie schön es sonst glänzte.

 

''Du solltest ein Bad nehmen oder duschen'', hörte ich mich sagen, während meine Hände durch sein Fell strichen, ''Ich hab auch Pflege nötig.''

 

Vielleicht würde es helfen, um sich besser zu fühlen.

 

*-*-*

 

Alles was Kiri tat und sagte, ließ ich nun zu.

 

Jede Faser meines Körpers, jeder Gedanke und jede Nervenfaser meines Gehirns waren durchzogen von Schuldgefühlen, so dass ich mich nun vollkommen unterordnete... nichts mehr erwiderte... nichts entgegensetzte.

 

Ich nickte nur, sagte aber nichts... ließ auch sein Streicheln durch mein Fell, zu, obwohl ich es nicht wollte, aber ich war nicht mehr fähig mich zurückzuziehen, fügte mich einfach und saß da, wie angenagelt... ausdruckslos in die Leere starrend.

 

Doch eigentlich wollte ich noch immer nur eines... sterben... aber ich zeigte es natürlich nicht. Nur mein Denken war von diesem Wunsch durchzogen.

 

Er sagte was von Duschen oder Baden und ich wusste nur zu gut, was er beabsichtigte... was er wollte.... mich nach dem Baden trocken lecken und mir somit näher kommen... aber im Moment widerte mich allein dieser Gedanke total an.

 

Nun ja, ich würde es eben widerwillig über mich ergehen lassen und gut ist... meinen Körper konnte er haben, aber meine Gedanken... gehörten mir allein...

 

*-*-*

 

Von Kimba ging keine Regung aus und ich hatte Angst, er würde es missverstehen.

 

''Also, wenn es okay ist, werde ich jetzt einfach duschen gehen und dann anschließend raus in die sonne, um zu trocknen. Dann bist du für dich, sofern du ebenfalls ins Bad möchtest'', sprach ich zu Kimba.

 

Noch einmal kurz fuhr ich durch sein Fell, bevor ich mich ins Bad begab. Verdammt, was tat ich hier eigentlich? Wie lange würde ich das aushalten und der Versuchung widerstehen?

 

Ich musste widerstehen, ob ich es wollte oder nicht. Tränen liefen über meine Wangen und tropften lautlos zu Boden.

 

Kurz fiel mein Blick auf die Wanne und ich erinnerte mich daran, wie Kimba mich vor Jahren gebadet hatte. Es war nachdem ich aus dem Knast kam und mein kleiner Bruder war mir so vertraut, bis er plötzlich mit Umi zusammenkam.

 

Umi... Kimba musste ihn unsterblich geliebt haben. So sehr ich mich auch bemühte, niemals könnte ich Umi ersetzten oder seinen Platz einnehmen. Vielleicht würde ich für immer alleine bleiben.

 

Dann stellte ich die Dusche an und stieg drunter. Das lauwarme Wasser tat unendlich gut und so begann ich mich in aller Seelenruhe einzuseifen. Jetzt wo die Polizei nicht mehr die Überhand hatte, gab es genug Wasser.

 

Alle waren versorgt und es ging uns eigentlich gut. Wenn nur nicht die Liebe wäre.

 

*-*-*

 

Kiri wollte mich anscheinend zu nichts zwingen... richtig... er hatte es mir vor Jahren schon einmal gesagt, dass er mich niemals zu etwas zwingen würde... das war als Umi drohte fortzugehen, würde ich mich nicht endlich entscheiden.

 

Ich schaute ihm nach, als er das Zimmer verließ... mit gesenktem Kopf und irgendwie tat er mir schon leid. Aber ich konnte nicht über meinen Schatten springen... Umi konnte ich nicht vergessen. Er war doch meine erste große Liebe.

 

Nun... wenn ich richtig drüber nachdachte... hatte Kiri die Chance meine zweite große Liebe zu werden... immerhin versuchte er sich um mich zu kümmern, ließ mir Zeit, zwang mich nicht, drängte mich auch nicht.

 

Was sollte ich tun? Was sollte ich gegen den Schmerz in meinem Herzen tun, der so schrecklich war, dass es mich innerlich beinahe zerriss.

 

So stand ich auf, ging zum Bad und klopfte an.

 

"Kiri...", sprach ich durch die Tür hindurch: "Wenn du fertig bist, können wir dann bitte miteinander reden?", natürlich betrat ich das Bad nicht, wartete draußen,wie es sich gehörte.

 

*-*-*

 

Plötzlich hörte ich Kimbas Worte durch die Tür und stellte das Wasser kurz aus.

 

''Ja, sicher können wir gleich reden!'', sprach ich und duschte mir schnell den Schaum ab.

 

Es fühlte sich herrlich an, wieder sauber zu sein und mein Fell schien auch beinahe wieder weiß zu sein.

 

Nur ein wenig trocknete ich mich ab, da ich meistens zu faul dazu war und es dazu jetzt auch noch eilig hatte. Wenn Kimba mit mir reden wollte, wollte ich ihn nicht warten lassen.

 

So ging ich hinaus und setzte mich wieder aufs Bett, schaute ihn erwartungsvoll an.

 

*-*-*

 

Eine kleine Weile später kam Kiri auch schon wieder ins Zimmer, setzte sich zu mir und schaute mich an.

 

"Okay.... ja... also, was ich sagen wollte... Du weißt, dass ich immer noch sehr um Umi trauere und ob ich jemals wieder ganz der sein werde, der ich mal war... weiß ich nicht. Ich habe Umi mehr als mein Leben geliebt und wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich mein Leben für ihn gegeben, aber darüber nachdenken hilft mir so ja nicht weiter.

 

Er war meine erste große Liebe. Verstehst du das? Du kannst und wirst niemals seinen Platz, in meinem Herzen einnehmen können, aber... du hast die Chance einen anderen Platz in meinem Herzen zu bekommen... und... meine zweite... große... Liebe zu werden.

 

Ich schätze es, dass du mich nicht drängst... mich nicht zu etwas zwingst und dich versuchst um mich zu kümmern... ich bitte dich, mir noch ein bisschen Zeit zu geben und mir dabei zu helfen, diesen schlimmen Schmerz zu lindern... bitte.", sprach ich zu Kiri und schaute ihn bittend... liebevoll... sanft an.

 

Wieder rannen ein paar Tränen an meinen Wangen herab, die leise auf das Bett tropften...

 

*-*-*

 

Verhörte ich mich da? War es ein Traum in dem ich mich befand. Ich konnte nur mit offenem Mund nicken, zu mehr war ich gerade nicht fähig.

 

Erst als mir die Worte wirklich bewusst wurden und Kimbas Tränen zu mir durchdrangen, nahm ich ihn liebevoll in die Arme.

 

''Kannst du das nochmal sagen? Das mit der zweiten großen Liebe, meine ich...'', seufzte ich.

 

Sanft drückte ich ihn an mich. Dabei hatte ich das Gefühl, mein Herz würde zerspringen, so glücklich machte Kimba mich.

 

''Ich weiß, dass ich niemals Umis Platz einnehmen werde. Aber das will ich auch gar nicht, denn wenn ich einen kleinen Teil von dem bekommen kann, was er bekommen hat, machst du mich unsagbar glücklich und dafür würde ich Jahre warten'', brach es dann aus mir heraus.

 

Natürlich ließ ich auch dann wieder von ihm ab, strich sanft die Tränen fort, die seine Wangen benetzten.

 

''Nimm dir alle Zeit, die du brauchst'', fügte ich hinzu.

 

''Dann werde ich mal nach draußen gehen und mich von der Sonne trocknen lassen'', sagte ich strahlend.

 

Dieses unglaubliche Gefühl, was sich in mir aufbaute, war wunderschön und dennoch beherrschte ich mich und gab Kimba, die Zeit, die er brauchte.

 

*-*-*

 

Natürlich sagte ich das nicht noch einmal, wusste ich doch, wie er das gemeint hatte. Na ja, zumindest schien ich ihn, mit meinen Worten glücklich gemacht zu haben... und es waren wahrlich nicht nur leere Worte... nein, ich meinte, was ich sagte.

 

"Ist okay, ich werde jetzt auch duschen gehen.", erwiderte ich, dann stand ich auf, ging ins Bad, duschte und pflegte mich anständig.

 

Währenddessen dachte ich über Kiris Reaktion nach... wie er mich umarmte, wie er meine Tränen sanft wegwischte und so unglaublich glücklich zu sein schien.

 

Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, bei diesen Gedanken, dennoch mischte sich nun die Angst in diese Gedanken... was wäre wenn.... er auch krank werden und sterben würde... mich somit dann auch allein lassen würde... und ich das alles dann noch einmal durchmachen müsste...?

 

Nein, noch einmal würde ich das nicht überleben... dann würde ich eben mein Leben mit Kiri beenden... noch einmal, das schwor ich mir, würde ich nicht so leiden... aber Kiri war gesund und lebte und mit ein bisschen guten Willen... würde ich ihm einen Platz in meinem Herzen gewähren.

 

Nachdem ich mich gründlich geduscht und gepflegt hatte, verließ ich das Bad und ging nach draußen, wo ich mich neben Kiri setzte und mich ebenfalls von der Sonne trocknen ließ.

 

Sacht legte ich meine Hand auf seinen Arm... ließ diese nur dort liegen... tat sonst nichts weiter...

 

...ein erster zaghafter Anfang...

 

*-*-*

 

Als Kimba duschen gegangen war, ging ich wie versprochen nach draußen, wo ich mich in die Sonne legte.

 

Es dauerte eine Weile, bis Kimba zu mir kam und sich zu mir setzte. Wie unsagbar glücklich es mich machte, seine Hand auf meinen Arm zu spüren, vermochte ich nicht in Worte zu fassen.

 

Sehr gerne ließ ich es zu, erwiderte aber vorerst nichts, da ich ihn nicht drängen wollte.

 

Eine Weile später war mein Fell getrocknet und ich schaute meinen kleinen Bruder an.

 

''Soll ich uns etwas zu Trinken holen? Magst du etwas Bestimmtes?'', fragte ich, da ich ganz durstig vom Sonnenbad war.

 

Auch Kimbas Fell glänzte nun wieder so schön weiß, dass ich mich richtig zusammenreißen musste, nicht mit den Händen da durchzufahren.

 

*-*-*

 

Es war schön zu wissen und zu spüren, dass Kiri mich nicht bedrängte, so dass ich meine Hand noch eine Zeitlang auf seinem Arm liegen ließ.

 

Als er mich aber ansprach, mich etwas fragte, richtete ich meinen Blick auf ihn... schaute ihn an... so wie er mich, dann lächelte ich ein wenig und antwortete:

 

"Ja, etwas zu Trinken wäre gut... ich würde gern ein Wasser nehmen. Dankeschön, Brüderchen."

 

Dann schloss ich meine Augen und genoss die Ruhe und die frische Luft.

 

Dass ich Kiri "Brüderchen" nannte, war ein erster scheuer Versuch mich ihm anzunähern.

 

*-*-*

 

Auch ich lächelte Kimba an, bevor ich losging, um uns etwas zu Trinken zu holen. Es war ungewohnt und ein wenig fremd, aber es war ein schönes Gefühl.

 

Nachdem ich dann wieder bei Kimba war und ihm das Wasser reichte, mich ebenfalls wieder setzte und etwas trank, musste ich nun doch nachhaken.

 

''Entschuldige, wenn ich jetzt so misstrauisch bin. Ich möchte nur wissen, ob du es wirklich kannst... also... mich irgendwann lieben... meine Gefühle erwidern?

 

Bis vorhin hatte ich immer den Gedanken, es würde niemals dazu kommen, weil du es als abstoßend empfindest....'', sprach ich ruhig.

 

Warum musste ich bohren? Konnte ich nicht einfach alles auf mich zukommen lassen?

 

Nein, es ging hierbei nicht um mich, sondern darum, dass Kimba auch wirklich glücklich sein würde damit.

 

*-*-*

 

Nachdem Kiri mir das Wasser gereicht hatte und mir dann diese Frage stellte, schaute ich ihn an... überlegte was ich sagen sollte, warum er mich das überhaupt fragte.

 

Jedoch lächelte ich ihn sanft an und antwortete, nachdem ich ein Schluck Wasser zu mir genommen hatte:

 

"Ob ich es irgendwann kann... deine Gefühle zu erwidern... weiß ich nicht, aber... ich möchte es gern versuchen. Immerhin ist da noch ein Platz in meinem Herzen frei, den du besetzen könntest, wenn du willst.

 

Sicher fand ich es, bis vor kurzem, noch abstoßend... dass du, der du doch mein Bruder bist, mich liebst... aber inzwischen könnte ich mich damit anfreunden.

 

Ich mein, dass ich Umi niemals vergessen werde, steht außer Frage, aber er ist tot und ich lebe und muss versuchen dieses Leben, nun ohne ihn, irgendwie zu meistern.

 

Außerdem würde ich mich aber freuen, wenn du mir ...beistehen und ein wenig helfen könntest, Kiri... bitte... bitte, Kiri... hilf mir."

 

Das war es, was ich dachte und genauso sagte ich es ihm auch.

 

 

Ein halbes Jahr später:

 

Langsam bekam ich mein Leben nun wieder auf die Reihe, auch wenn ich Umi natürlich noch immer nicht vergessen konnte.

 

In Dons Gang hatte ich mich inzwischen gut eingelebt und auch schon ein paar neue Freunde gefunden. Bei Don hatte ich mich zudem für mein früheres Verhalten entschuldigt... merkte ich doch, dass auch er es gut mit mir meinte.

 

Mein Verhältnis zu Kiri wurde inzwischen immer besser und so langsam konnte ich ganz normal mit ihm umgehen.

 

Noch immer wohnte ich mit ihm in seiner... bzw. jetzt unseren Hütte und unser Zusammenleben verlief nun sehr normal.

 

Im Moment lag ich noch im Bett, obgleich es schon früh am Morgen war, und kuschelte mich an meinen Bruder.

 

*-*-*

 

Genießend schmiegte ich mich im Halbschlaf an meinen kleinen Bruder Kimba. Zum Aufstehen war es noch viel zu früh am Morgen. Die Sonnen waren gerade am Aufgehen und es war noch kalt.

 

 

Die Nähe zueinander wärmte uns und es fühlte sich so unbeschreiblich schön an. Noch immer hielt ich mich brav zurück, ließ Kimba gewähren. Wobei ich jetzt nach einem halben Jahr langsam diese unendliche Sehnsucht verspürte, ihm näher zu sein.

 

Ich merkte, dass auch Kimba schon wach war und begann ihn sanft hinter den Ohren zu lecken. Die morgendliche Fellpflege hatte ich erst seit kurzen wieder begonnen und war noch sehr zaghaft und scheu dabei.

 

Immer wieder machte ich eine Pause, schmiegte mich an ihm, blieb dicht an ihn gekuschelt.

 

Es war so herrlich und angenehm, dass ich gar nicht daran dachte schon aufzustehen.

 

*-*-*

 

Kiri war ebenfalls erwacht und ich spürte, dass er mir sanft hinter den Ohren leckte. Genüsslich brummte ich, schloss einen Moment die Augen... ließ zu was er tat... sich auch immer wieder an mich kuschelte.

 

Jetzt rückte ich nicht mehr von ihm weg, eher noch näher an ihn heran... wagte es und begann nun auch ihn erst an den Ohren, dann am Hals zaghaft zu lecken... öffnete meine Augen wieder und schaute ihn liebevoll an.

 

"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?", flüsterte ich meinem Bruder zu... lächelte ihn an und ließ zärtlich streichelnd, meine Hände über sein Fell wandern.

 

Es kostete mich schon ein wenig Überwindung, aber ich schaffte es... streichelte ihn weiter sanft und zärtlich... wie eine Einladung, dass er nicht scheu zu sein brauchte... sich mir ruhig nähern konnte.

 

*-*-*

 

Auch ich brummte genießend und lächelte Kimba an.

 

''Guten Morgen. Ja, ich habe sehr gut geschlafen und du?'', sagte ich und verstand es als eine Einladung, wie er mich streichelte.

 

Sein Lecken tat mehr als gut, hatte ich mich doch viel zu lange danach verzehrt.

 

Nun fuhren meine Hände ebenfalls langsam durch sein Fell, begannen ihn noch etwas schüchtern zu streicheln, während meine Zunge erneut hier und da eine feuchte Spur hinterließ.

 

So gut tat es und Kimba schmeckte nach mehr, viel mehr. All meine Liebe legte ich in diese Liebkosungen und hielt mich dennoch zurück. Immerhin wollte ich nicht wie ein wildes Tier über ihn herfallen.

 

*-*-*

 

"Ich habe auch sehr gut geschlafen, danke.", erwiderte ich, schloss meine Augen und genoss das Streicheln, das von Kiri kam, in vollen Zügen.

 

Dann drehte ich mich auf die Seite, ihm zugewandt und streichelte weiter über seinen tollen Körper, liebkoste diesen ab und an mit dem Mund, hinterließ auch mit meiner Zunge eine leicht feuchte Spur.

 

Es fühlte sich toll an, die gegenseitigen Streicheleinheiten genießen zu können und so ganz langsam bauten sich in mir Gefühle auf, wie ich sie bis dato nur für... Umi gefühlt hatte... diese Gefühle galten nun aber... Kiri... es kribbelte in meinem Bauch und ich gönnte den Schmetterlingen in meinem Bauch nun doch mal einen kleinen Freiflug.

 

Die Augen öffnend, schaute ich Kiri an... sanft und liebevoll... einen Augenblick zögerte ich noch, dann wagte ich den nächsten Schritt, wollte es jetzt wissen... und... legte meine Lippen zärtlich auf die Seinen... während sich mein Herz beinahe überschlug... herrje...

 

*-*-*

 

Sehr erstaunt, schloss ich nun die Augen und genoss Kimbas Lippen auf den meinen. So sehr hatte ich mich danach verzehrt und viel zu lange war es nur ein Traum.

 

Zaghaft legte ich meine Arme um ihn, zog ihn näher an mich heran und küsste ihn.

 

Liebevoll eine ganze Weile nur so, bevor ich vorsichtig mit meiner Zunge gegen seine Lippen stupste. Es war, als würde mein Herz rasen und mein Körper konnte nicht anders, als auf diese Intimität reagieren.

 

Mist verdammter, warum musste ich ausgerechnet jetzt eine Erektion bekommen? Konnte mein Körper sich nicht zusammenreißen?

 

Ich sollte mich von Kimba lösen und mich auf der Stelle entschuldigen... oder?... Erstmal abwarten?

 

Alles fühlte sich viel zu gut an und ich wollte nichts unterbrechen.

 

*-*-*

 

Kiri erwiderte meinen Kuss und ich öffnete meinen Mund um seine Zunge in meinem Mund, mit meiner Zunge, willkommen zu heißen.

 

Ich genoss es in seinen Armen zu liegen und spürte dann plötzlich etwas, das mich innerlich grinsen ließ.

 

Da hatte Kiri doch glatte eine Erektion bekommen... nun ja, so ganz brav war mein Körper ja nun auch nicht... auch wenn sich bei mir zunächst nur eine leichte Erektion aufbaute... die mich leise seufzen ließ.

 

Meine Hände fuhren wie von selbst an seinem Körper herab, streichelten diesen und erreichte so die Körpermitte meines Bruders... ebenfalls zärtlich streichelnd.

 

Seine Männlichkeit schien schon jetzt wie eine eins zu stehen... und sie war groß... zumindest was ich mit den Fingern fühlen und ertasten konnte.

 

Ein wenig seltsam fühlte es sich an, meinen Bruder auf diese Weise zu berühren... dennoch ließ ich nicht von ihm ab... machte weiter...

 

*-*-*

 

Leise seufzte ich in den Kuss hinein, als Kimba meine Männlichkeit begann zu streicheln. So oft hatte ich davon geträumt und es fühlte sich viel besser an, als in jedem meiner Träume.

 

Außerdem war es das Zeichen für mich, auch weitermachen zu dürfen. Scheinbar war es nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Sollte es wirklich endlich wahr werden?

 

Nun fuhren meine Hände ebenfalls an Kimbas Körper hinab zu seiner Körpermitte. Langsam und noch ein wenig zurückhaltend begann ich ihn ebenfalls dort zu streicheln.

 

Mit jeder Berührung wurde ich ungezügelter und aufgeschlossener, traute mich mehr.

 

Liebevoll, sanft und dennoch intensiv, küsste und streichelte ich meinen kleinen Bruder.

 

Seine Berührungen machten mich immer heißer und die ersten Lusttropfen verteilten sich auf der Spitze meiner Erektion.

 

*-*-*

 

Als sich nun endlich auch Kiri traute mich zu berühren... mich zu streicheln... meine Männlichkeit zu streicheln... stöhnte ich leise auf und hob mich der streichelnden Hand entgegen.

 

Seine Küsse ...so liebevoll und sanft und doch so leidenschaftlich, erwiderte ich jetzt nur allzu gern, ließ meine Zunge mit der Seinen spielen und begann nun seine Erektion zu massieren, spürte die ersten Lusttropfen auf meinen Fingern, die ich auf seiner Eichel verteilte.

 

Nein, es ekelte mich nicht an, immerhin kannte ich das ja schon, so dass es mir nicht fremd war. Seine Hoden begann ich nun ebenfalls sanft zu massieren, und konnte mir ein leises Seufzen nicht verkneifen, denn auch meine Männlichkeit reagierte auf Kiris Liebkosungen und stand mittlerweile ebenfalls wie eine Eins.

 

Mein großer Bruder taute endlich auf und ließ mich seine Liebe sehr intensiv spüren, was ich wie selbstverständlich erwiderte und kaum noch von ihm lassen konnte.

 

*-*-*

 

Trotz, dass Kimba mich ließ wollte ich mich absichern und schaute kurz und intensiv in seine Augen, ohne von ihm abzulassen.

 

''Darf ich dich'', flüsterte ich, da ich die Stimmung nicht kaputt machen wollte.

 

Zu sehr verlangte mein Körper danach ihn ganz und gar zu nehmen – richtig intim mit ihm zu sein. Ich wollte mich mit ihm vereinen, aber nur mit seiner Erlaubnis.

 

Angst hatte ich nun schon, da es so auch total schön war und ausreichen würde für den Anfang. Liebevoll begann ich wieder hinter seinem Ohr zu lecken und auch seinen Hals nicht auszulassen.

 

Dabei bearbeitete ich weiter seine Männlichkeit, schob sanft seine Beine etwas auseinander, um mich gleich auf ihn zu rollen.

 

Mein Schwanz umwickelte den Seinen und brachte ihn so auch schon mal beiseite.

 

Es wäre auch okay, wenn Kimba noch nicht wollen würde, so oder so könnte ich es kaum noch lange aushalten und würde bald meinen Höhepunkt erreichen.

 

*-*-*

 

Mit einem geflüsterten: "Ja, du darfst...", nickte ich meinem Bruder zu, ließ mir gefallen, was er tat und spreizte meine Beine freiwillig noch ein wenig.

 

Mit großen Augen schaute ich Kiri an, der sich auf mich gerollt, nachdem er meinen Schwanz mit dem Seinen beiseite geschoben, hatte.

 

Seit langer Zeit endlich konnte ich es genießen, dass Kiri zärtlich zu mir war, mich leckte, küsste und ...meine Männlichkeit bearbeitete... und nun... sollte es soweit sein... sollte sich sein Traum erfüllen... und er sollte nun doch meine zweite große Liebe werden... in meinem Inneren war er es doch eh schon.

 

Auch hatte ich lang keinen Sex mehr gehabt... so dass ich es nicht mehr erwarten konnte. Seine Männlichkeit nahm ich in die Hand, hob meinen Hintern noch etwas und führte ihn mir dann langsam, aber unaufhaltsam ein.

 

Ein leises, aber erregtes Stöhnen gab ich von mir, schloss nun genießend die Augen...

 

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, bewegte mich ihm entgegen und flüsterte stöhnend:

 

"Nimm mich endlich... halt dich nicht zurück... bitte..."

 

*-*-*

 

Es gefiel mir, wie Kimba ran ging, und dass ich mich nicht zurückhalten musste, brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Meine Arme schlangen sich um ihn, hielten ihn fest, während ich begann mich in ihn zu bewegen.

 

Meine Männlichkeit wurde von seiner Enge regelrecht gefangen genommen und es entlockte mir auch ein Stöhnen.

 

Jetzt gab es auch kein zurück mehr und ich hatte mich kaum mehr unter Kontrolle, trieb mich unaufhaltsam in ihn hinein, um mich wieder fast ganz zu entziehen, damit ich mit noch mehr Nachdruck wieder in ihn stoßen konnte.

 

Währenddessen hörte ich nicht auf seine Männlichkeit und auch mal seine Hoden zu massieren.

 

Als ich ganz und gar in ihn versunken war, wurden meine Stöße intensiver, aber ich entzog mich ihm nicht mehr, wollte ihm so nahe wie möglich sein und seinen süßen Punkt massieren.

 

''Ich liebe dich'', raunte ich mit Tränen des Glück in den Augen.

 

Dann kam es mir mit einem lauten rauchigem Stöhnen und ich ergoss mich in Kimba.

 

*-*-*

 

Endlich bekam ich wonach mir so sehr gelüstete... endlich bewegte sich Kiri in mir... tiefer und tiefer drang er in mich ein... mein Kopf drückte sich ins Kissen, mein Rücken bog sich durch und ich stöhnte alles Gefühl aus mir heraus.

 

"Ja... ja... bitte... gibs mir...", stöhnte ich Kiri erregt entgegen... beinahe sah ich Sterne, als er meine Prostata mit seiner Männlichkeit, tief in mir, massierte und mir somit unglaublich geile Gefühle bescherte.

 

Seine Hand an meinem Glied und meinen Hoden... taten ein übriges und ich ergoss mich mit einem ebenfalls rauchigem Stöhnen, zeitgleich mit Kiri, in seiner Hand.

 

"Ich ...liebe dich... auch.", hauchte ich meinem Bruder... und nun Geliebten... zu... schaute ihn dabei liebevoll in die Augen und sah, dass Kiri Tränen in seinen Augen hatte.

 

Natürlich wusste ich, dass er nicht traurig war... dass er jetzt... genau in diesem Moment glücklich war.

 

Mich freute es, dass Kiri endlich glücklich war, zudem ich ihn ja auch liebte... und... vielleicht würde ich ja eines Tages genauso glücklich werden, wie er... das würde ich... ganz sicher... mit seiner Liebe und seiner Hilfe.

 

*-*-*

 

Epilog

 

Nach dieser wunderschönen Zeit der Zärtlichkeit und des Zusammenseins, brauchte Kimba noch eine Weile ehe er wirklich glücklich mit Kiri war.

 

Er liebte ihn, keine Frage, aber er brauchte eben seine Zeit.

 

Als Kimba aber soweit war und sich wirklich an Kiri gewöhnt hatte, wurden beide sehr glücklich miteinander und es gab nichts was sie je voneinander trennen konnte.

 

Auch Kiri war endlich glücklich mit Kimba und hatte endlich das erreicht, wonach er sich schon so lange gesehnt hatte... eine Liebesbeziehung mit seinem Bruder Kimba...

 

*-*-*

 

~ ENDE ~

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