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Mein König

Mein König

 

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

 

Von einer erfolgreichen Schlacht kehrte ich zurück in meine Gemächer, wo ich direkt unter die Dusche sprang. Meine Rüstung wurde zur Säuberung abgeholt und meine Diener legten mir Kleidung hin.

 

Nachdem ich mich abgetrocknet hatte und gerade dabei war mich anzuziehen, kam ein Diener des Königs herein.

 

''Der König wünscht euch zu sehen'', hörte ich ihn sagen.

 

Die kleine Wunde über meinem rechten Augen ignorierte ich vorerst, würde sie später verarzten lassen. Als Heerführer war es nicht ungewöhnlich, dass der König mich sehen wollte.

 

Gerade weil ich ihm einen neuen Planeten untertan gemacht hatte.

 

Ich wollte ihn nicht warten lassen und so musterten meine braunen Augen kurz, mit einem Blick in den Spiegel, ob alles saß. Die Kleidung schien angemessen genug und sie schmeichelte meiner gut durchtrainierten Figur. Meine mittellangen braunen Haare, waren noch feucht, als ich durch die schweren Tore, in den Saal, trat, in dem sich der König aufhielt.

 

Sicher könnte ich alles haben, was ich wollte, da ich ihm so treu ergeben war. Er war ein guter König und ich diente ihm gerne. Doch ich konnte mit den Frauen und auch den Männern, die mir angeboten wurden, nichts wirklich anfangen.

 

Von Geld allein wurde man auch nicht glücklich.

 

Treu ergeben, kniete ich vor dem Thron nieder, ''Mein König'', verbeugte mich tief.

 

*-*-*

 

Immer wieder hörte man in letzter Zeit von Eroberungen, die ganze Planeten betrafen. Offensichtlich wollte da ein König, von einem anderen Planeten, die ganze Galaxie erobern.

 

Tja, und nun hatte es auch meinen Planeten erwischt, wobei mein Bruder angegriffen und getötet worden war. Ich schwor Rache und ich würde meine Rache bekommen.

 

Ich hatte den Tod meines älteren Bruders, der unseren Planeten zu verteidigen suchte, mitansehen müssen und wäre ihm am Liebsten gefolgt. Nur mein Vater hielt mich noch davon ab, dass ich mich selbst tötete und meinem Bruder folgen konnte.

 

Jetzt plante ich meine Rache, den Planeten kannte ich ohnehin schon... hatte viel davon gehört, doch musste ich vorsichtig sein und müsste mit List daran gehen.

 

Ich werde dich rächen, Richard... mein Bruder.

 

Natürlich wusste ich, dass mein Vater mich niemals gehen lassen würde, denn immerhin war ich erst sechzehn Jahre jung und ich war das Einzige, was meinem Vater noch geblieben war, da meine Mutter, nach meiner Geburt gestorben war.

 

Und doch wusste ich, dass ich ihn würde enttäuschen und Richard rächen müssen.

 

Richards High-Tech-Rüstung hatte ich schon mal an mich genommen, die brauchte er ja nun nicht mehr und nun würde ich sie eben tragen. Sie kannten mich nicht und würden mich somit auch kaum erkennen.

 

Auch sein Planetenfahrzeug hatte ich mir schon unter den Nagel gerissen, bastelte daran herum, wenn mein Vater nicht da war. Glücklicherweise kannte ich mich mit technischen Sachen gut aus, so dass das alles kein Problem für mich darstellte.

 

Natürlich wusste ich, dass die Vorbereitungen noch etwas Zeit in Anspruch nehmen würden, aber es würde sich lohnen, das wusste ich.

 

Nun musste ich wohl schneller erwachsen werden, als ich wollte und mein Vater es für mich geplant hatte. Aber ich wollte meine Rache jetzt und nicht erst in ein paar Jahren, wenn ich erwachsen war. Ich wusste, dass der Eroberer direkt nicht schuld am Tod meines Bruders war, denn mein Bruder hatte sich vor mich gestellt, als irgendwer mit der Laserpistole auf mich gezielt und geschossen hatte.

 

Es war jemand, den man nicht erkannte, doch hatte ich nur den einen Eroberer gesehen, an dem ich mich rächen wollte, dessen Gesicht sich mir tief ins Gedächtnis eingebrannt hatte.

 

Wer meinen Bruder getötet hatte, war mir vollkommen egal... ich würde mich an allen rächen, wenn es sein musste.

 

*-*-*

 

''Leonhard, Leo... Bitte erhebe dich'', hörte ich meinen König sagen und ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht, als ich mich erhob.

 

Sofort sah ich die Besorgnis bei ihm und er stand auf, kam auf mich zu. Sanft legte sich seine Hand an meinen Kopf.

 

''Warum hast du dich nicht erst verarzten lassen?... Schnell bringt Jemanden her, der sich das ansieht'', überschlug sich beinahe seine Stimme.

 

''Sehr wohl, König Frier'', kam es von einem Bediensteten, der forteilte.

 

''Es ist nichts'', versicherte ich, ''Nur eine kleine Wunde. Außerdem habt ihr nach mir schicken lassen, da wollte ich euch nicht warten lassen.''

 

König Frier schüttelte verständnislos den Kopf über meine Treue. Dann kam auch schon ein Arzt und ich musste mich auf einen Stuhl setzen. In Ruhe schaute dieser sich meine Wunde an und versorgte diese.

 

Noch während er dabei war, hörte ich meinen König sprechen: ''Du hast mir wieder einmal einen Planeten untertan gemacht. Jetzt werden es die Menschen darauf besser haben. Sie lebten in völliger Armut und werden jetzt von meinen Männern versorgt werden.

 

Man wird ihnen Land zuteilen und zeigen, wie sie etwas anbauen können, in dem roten Sandboden. Immerhin ist es nicht einfach, dort Früchte wachsen zu lassen.''

 

Ich hörte ihm gerne zu. Seine Stimme klang so lieblich und einladend. Wieder einmal hatte ich Gutes getan und er wollte mich belohnen.

 

''Sag, Leo, wie kann ich mich erkenntlich zeigen? Schlag nicht alles aus, was ich dir anbiete. Es sind schöne neue Mädchen da, die allesamt ein Auge auf dich geworfen haben. Wünscht du etwas ausgefalleneres, musst du es mir nur sagen.

 

Soll es lieber ein junger Mann sein? Bei deinem Aussehen, werden wir auch da jemanden finden, der dir gerne Freude spendet...'', sprach König Frier weiter.

 

*-*-*

 

"Viggo? Viggo!?", rief die, näher kommende, Stimme meines Vaters: "Viggo, ah, da bist du ja! Baust du schon wieder an dem Fahrzeug herum?! Was soll denn das, hm?", fragte mich mein Vater, vorwurfsvoll.

 

Ich baute erst mal weiter, ignorierte ihn und seine Frage zunächst, schraubte noch hier und da herum, um dann aufzustehen, mich umzudrehen und meinem Vater ernst... für einen Sechzehnjährigen viel zu ernst... in die Augen zu schauen.

 

"Vater... ich weiß, dass du das nicht gut heißen kannst, aber... ich muss das hier tun und ich werde Richard rächen... ob mit oder ohne deine Zustimmung. Das ist mir egal."

 

Tränen standen in den Augen meines Vaters und es brach mir beinahe das Herz... das zu sehen.

 

"Bitte... Viggo... ich habe doch nur noch dich und wenn du auch noch weg gehst... sie dich vielleicht töten werden... dann hat mein Leben keinen Sinn mehr. Ich liebe dich doch, Viggo. Bitte, tu das nicht."

 

Langsam ging ich auf meinen Vater, Finney, zu und nahm ihn sanft in die Arme, denn natürlich war es mir eigentlich nicht egal... auch ich liebte meinen Vater von ganzem Herzen und es tat mir schon weh ihn weinen zu sehen, aber diese Monster durften damit nicht durchkommen.

 

"Mein lieber Papa... bitte, lass mich gehen. Ich muss das tun. Ich liebe dich auch, Papa, aber ich muss Richard rächen... ich muss", flüsterte ich ihm zu, lehnte mich an ihn und weinte nun auch ein paar Tränen.

 

"Soll ich besser mitkommen?", hörte ich die Frage meines Vaters.

 

"Nein... das wäre zu gefährlich und auch viel zu auffällig. Ich schaffe das, ganz sicher... bitte, mach dir keine Sorgen."

 

"Aber du bist noch so jung... mein Kleiner und ich will dich doch nicht verlieren."

 

"Du wirst mich nicht verlieren... versprochen."

 

"Okay, mein Kleiner, dann tu, was du tun musst... aber gib bitte auf dich acht, ja."

 

"Das werde ich, Papa... das werde ich."

 

Noch minutenlang lagen wir uns in den Armen, bis wir uns endlich voneinander lösen konnten.

 

"Wann willst du los?"

 

"Heute noch. Ich mache das hier nur fertig."

 

"Okay, kann ich dir was helfen?"

 

"Ja, machst du bitte Richards Rüstung fertig, die brauche ich und bitte pack noch ein paar Sachen ein, die ich brauchen werde."

 

Mein Vater nickte und ging, während ich das Fahrzeug noch einmal überprüfte.

 

Diese Bastarde mischten sich in unser Leben ein... unter dem Vorwand es gut mit uns zu meinen... na wartet... ich werde euch das Fürchten lehren!

 

Na gut, unser Planet war nicht reich, aber wir litten nie Hunger... wir lebten bis jetzt in Ruhe und Frieden... im Einklang mit der Natur... bis diese Untiere hierher kamen und uns alles kaputt machten.

 

Es war ja nicht nur mein Bruder, der getötet worden war... auch so viele andere lebten nicht mehr... Freunde... Mütter, Väter.... Brüder und Schwestern... so viele Tote... und ich würde sie alle rächen... egal wie lange ich dafür brauchen würde.

 

Sehr bald hatte ich alles fertig und mit der Hilfe meines Vaters war ich nun startklar.

 

"Mein Junge, pass auf dich auf, ja. Meine Liebe wird dich begleiten."

 

"Danke Papa. Ich liebe dich."

 

"Ich liebe dich auch, Viggo", erwiderte mein Vater, dann umarmten wir uns noch ein letztes Mal und verabschiedeten uns voneinander.

 

Alsdann stieg ich in das Fahrzeug ein, startete den Motor, hob ab und flog davon.

 

Nicht lange und ich hatte den Planeten erreicht. Natürlich, ich wusste ja auch wohin ich fliegen musste. So landete ich irgendwo auf diesem verfluchten Planeten, wobei es mir gerade so egal war, ob sie mich entdeckten. Für diesen Fall hatte ich mir ohnehin schon etwas einfallen lassen.

 

Aber sie würden mich sicherlich willkommen heißen, denn wir waren ja jetzt ihre "Freunde" und gehörten nun zu ihrem Planetenverband... tze... wenn die wüssten...

 

*-*-*

 

''Ich brauche Nichts und Niemanden. Habt Dank, mein König'', sagte ich, während der Arzt fertig wurde, sich verbeugte und ging.

 

''Nun gut. Du weißt, wenn du etwas wünschst, kannst du dich gerne äußern'', meinte König Frier, ''Es werden neue Kämpfer ausgebildet werden, da einige gute Männer gefallen sind. Damit deine Leute wieder vollzählig sind.''

 

''Danke, ich weiß das sehr zu schätzen'', kam es von mir.

 

''Gut, lass uns speisen. Du bist herzlich eingeladen'', mit diesen Worten setzte er sich an eine große reich gedeckte Tafel.

 

Auch ich setzte mich hin und wir wurden von leicht bekleideten Damen und Herren bedient. Man konnte spüren, dass sie es gerne taten und sie den König abgöttisch liebten.

 

Mir ging es auf eine Art und Weise genauso. Nur liebte ich ihn nicht so.

 

Er war mir wichtig und ich glaubte in ihm einen wahren König zu sehen. Alles was er tat schien richtig zu sein und göttlich gut.

 

Endlich gab es etwas zu Essen und ich ließ es mir schmecken. Auch spürte ich, dass es die eine oder andere Dienerin bei mir versuchte. Sicher, wusste ich, dass ich mit meinen gerade mal zwanzig Jahren sehr begehrt war, zumal die anderen Krieger meist älter waren. Dennoch hatte ich kein Interesse.

 

Noch nicht mal der junge blonde Schönling konnte mich für sich gewinnen.

 

Als dann einer der Wachen zum König war und ihm Meldung machte, indem er ihm etwas zuflüsterte, konnte ich an dem Gesicht meines Königs feststellen, dass etwas nicht stimmte.

 

''Es ist ein unbefugtes Fahrzeug gelandet... Sicher nur ein Versehen... Ich lass jemanden schicken, der das klären soll'', meinte König Frier.

 

Obwohl es für ihn nicht ungewöhnlich zu sein schien, spürte ich ein Zucken in meinem Bein. Am Liebsten wäre ich jetzt dort raus gefahren und hätte geschaut, wer da gelandet war.

 

''Vielleicht hat es ja jemand eilig und ahnt, dass wir neue Kämpfer und Diener immer gebrauchen können'', lachte mein König.

 

*-*-*

 

Die Landung hatte ich erstaunlich gut hinbekommen, aber na gut, ich hatte ja auch viel von Richard gelernt, der mich immer wieder mal mitgenommen und mir alles gezeigt hatte.

 

Somit war das wohl nicht weiter verwunderlich, dass ich die Landung so toll hinbekommen hatte.

 

Dass man mich hier sicher schon geortet hatte, ahnte ich bereits, doch so einfach wollte ich es ihnen nun doch nicht machen und machte mein Fahrzeug unsichtbar... hatte mir diese Technologie selbst ausgedacht und eingebaut.

 

Die Rüstung behielt ich an, so konnten sie mich nicht gleich erkennen... wobei... sie würden mich ohnehin nicht erkennen... würden eh nicht wissen wer ich war und sich sicher auch nicht an alles und jeden erinnern können.

 

Also konnte ich die Rüstung ganz getrost auch hier lassen.

 

Noch einmal wurde das Fahrzeug, mittels meiner Gedanken, sichtbar. Ich legte die Rüstung hinein, nahm alles, was ich brauchte, an mich und ließ das Fahrzeug wieder unsichtbar werden.

 

Tja, so brauchte ich keine Fernbedienung und die Gefahr diese zu verlieren war somit gleich null. Nicht einmal mein Vater wusste davon und Richard wäre sicher sehr stolz auf mich gewesen.

 

Hach ja, mein Richard... wie sehr er mir fehlte... konnte ich kaum in Worte fassen, so dass mir wieder die Tränen an meinen Wangen herab liefen, die ich aber sofort mit dem Ärmel abwischte.

 

Es tat so weh... ihn nie wieder zu sehen... nie wieder...

 

Alles blieb nun an mir hängen, aber ich würde... musste es einfach schaffen... Rache zu üben...

 

So machte ich mich auf den Weg in die Stadt, begegnete dabei dem einen oder anderen Wesen... doch ließ ich sie in Ruhe... wollte jetzt noch keinen Ärger machen... das würde ich noch früh genug tun können... auf die eine oder andere Art und Weise... wie auch immer.

 

Doch zunächst würde ich eine schauspielerische Glanzleistung vollbringen müssen...

 

*-*-*

 

Das Schloss stand mitten in der Stadt, von allen Seiten gut bewacht, quasi uneinnehmbar. Nachdem wir das Essen genossen hatten, entschuldigte ich mich bei meinem König und begab mich auf mein Zimmer.

 

Meine Kampfrüstung brauchte ich jetzt nicht, aber meine normale zog ich an. Sie hatte nur die Funktion mich zu schützen und im Notfall bot sie mir auch eine Waffe. Einen leichten Helm trug ich jetzt, der mir die Sicht zuließ, mein Gesicht aber vorerst verdeckte.

 

Anschließend verließ ich das Schloss und schaute mich prüfend um.

 

Am Eingang der Stadt wurde jeder der Neu war kontrolliert. Wie bei einer Einreise, musste er seinen Grund angeben, weswegen er hier war, reine Formsache eben.

 

Sofern es jemand wäre, der zum König wollte, würde ich es mitbekommen. Doch wäre es vorerst nicht möglich den König zu sehen. Da könnte ja jeder kommen.

 

Vielleicht machte ich mir aber auch unnötig Sorgen und die Person wollte lediglich die Stadt erkunden. Es würden bestimmt noch mehr kommen, die Neugierig sind.

 

Die Soldaten hatte ihre Unterkünfte am Fuße des Schlosses, angrenzend zur Stadt. Viele Behausungen waren jetzt leer, da wir einige Verluste hatten einstecken müssen.

 

Wir brauchten für den nächsten Planeten eindeutig neue Männer und ich gab einem Soldaten den Befehl eine Videobotschaft an die Planeten zu senden, die jetzt dem König gehörten und auch unsere Stadt davon in Kenntnis zu setzen.

 

Die nächsten Tage würden dann Tests durchgeführt werden, wer von denjenigen, die sich gemeldet hatten, das Zeug zum Kämpfen hätte. Denn immerhin wollte ich keine Marionetten, die nur Zielscheiben wären.

 

Obgleich ich müde war, wollte ich mir erst sicher sein, dass mein König in Sicherheit war und ging ein wenig vor dem Schloss umher.

 

*-*-*

 

Wie erwartet wurde ich am Stadttor, von der Wache kontrolliert und musste einen Grund angeben, weswegen ich hier war usw..

 

Mit einer glanzvollen, schauspielerischen Leistung verstellte ich mich, tat einen auf freundlich und ergeben, zeigte meinen Ausweis vor und nannte auch den Grund für mein Erscheinen.

 

Glücklicherweise sah ich diese Videobotschaft auf den elektronischen Tafeln flimmern, so dass es mir nun sehr leicht gemacht wurde. Tze... ein Kinderspiel... diese Vollidioten würden sich noch wundern.

 

Ohne größere Schwierigkeiten bekam ich einen Einreisepass, wurde dann in die Stadt gelassen und schaute mich hier zunächst nur etwas um.

 

Das Schloss war ja nicht zu übersehen, doch wäre es jetzt viel zu auffällig gewesen, wenn ich gleich drauf zu spaziert wäre. Nein... ich schaute mich hier erst mal in aller Ruhe um, prüfte auf Schwachstellen und wo ich ansetzen könnte... wenn es denn soweit wäre.

 

Ich bewegte mich nicht vorsichtig... nein... denn auch das wäre viel zu auffällig gewesen... nein, ich bewegte mich ganz normal... so wie alle anderen eben auch.

 

Bei einem flüchtigen Blick auf das Schloss stellte ich fest, dass eine Wache davor stand... zumindest sah es für mich so aus. Ich musste mir also etwas einfallen lassen, wenn ich dort hinein wollte.

 

Mit List und Tücke würde ich mein Ziel sicher erreichen.

 

Aber alles zu seiner Zeit und immer mit der Ruhe. So schaute ich mir die Geschäfte an... eben wie bei einem Schaufensterbummel.

 

Langsam ging ich nun auf das Schloss zu, vor dessen Tor so ein Typ stand und offensichtlich die Wache war... oder Gott-weiß-was darstellte. Locker gab ich mich und freundlich, begrüßte den Typen.

 

"Hallo. Einen schönen guten Tag. Mein Name ist Viggo Farini und ich möchte mich hier als Soldat bewerben, denn wie ich hörte, brauchen sie hier neue Männer. Können sie mir da irgendwie weiter helfen?"

 

Abwartend schaute ich diesen Typen an, ließ keine Emotionen zu, doch lächelte ich freundlich... eine schauspielerische Glanzleistung... gelernt ist eben gelernt.

 

Dass es nicht einfach werden würde, war mir dennoch durchaus bewusst... da konnte ja jeder kommen...

 

*-*-*

 

Langsam ging ich auf und ab, als mich auf einmal ein junger Mann ansprach. Es tat mir nun schon ein wenig leid, aber ich musste Lachen.

 

''Geh lieber wieder nach Hause, Kleiner'', meinte ich dann sanft, ''Krieg ist kein Spiel und du bist mit Sicherheit nicht volljährig.''

 

Ein wenig musterte ich ihn und versuchte mich daran zu erinnern, wie mein Leben vor alledem aussah. Bevor ich den König kennenlernte und ein Soldat wurde, war auch ich ein ganz normaler Junge gewesen.

 

Der Krieg begann, als ich achtzehn wurde und ich hatte mich in den zwei Jahren hochgearbeitet, war der beste Kämpfer geworden.

 

''Lebe lieber, anstatt zu töten'', fügte ich dann ruhig hinzu.

 

Wenn es nach dem König ginge, würde er sicherlich eine Chance bekommen, aber für mich war er noch ein halbes Kind. Sollte er in ein paar Jahren wiederkommen und sein Glück erneut versuchen.

 

''Leonhard? Gibt es ein Problem?'', hörte ich dann die Wachen hinter mir fragen.

 

*-*-*

 

Hatte ich das echt richtig gesehen... und hatte der mich echt ausgelacht?!

 

Na warte... das hatte er nicht umsonst gemacht... mich dann auch noch Kleiner zu nennen... das würde er noch bitter bereuen. Tze... ich konnte wahrscheinlich sehr viel besser kämpfen als dieser... Typ da... man, man, man... mich auszulachen... na warte...!

 

Aber natürlich ließ ich mir erst mal nichts anmerken, sondern antwortete gespielt freundlich:

 

"Na ja, du hast sicher Recht... aber einen Versuch war es immerhin wert", bedachte ihn dann mit einem falschen Lächeln... natürlich wieder in einer schauspielerischen Glanzleistung.... als wäre es echt.

 

Da ihm jemand etwas zurief... beließ ich es erst mal dabei und entfernte mich... verschwand schon bald in der Menge.

 

Ich würde warten müssen... aber dann... würde ich zuschlagen... dann wenn diese Bastarde hier es nicht erwarteten...

 

*-*-*

 

Die Worte des jungen Mannes schienen einleuchtend zu sein, also wand ich mich der Wache zu.

 

''Nein, alles gut'', meinte ich und drehte mich wieder um, doch der Fremde war verschwunden.

 

Damit hatte es sich wohl erledigt. Nur noch eine Weile blieb ich draußen, bevor ich mich in meine Gemächer zurückzog. Jetzt hatte ich mir meine Ruhe wirklich verdient und legte mich etwas hin.

 

Währenddessen war der König nicht untätig und schien es sogar sehr eilig zu haben mit neuen Soldaten. So beauftragte er einen ebenfalls guten Soldaten, die Planeten abzufliegen und Leute einzusammeln, die Soldat werden wollten. Auch mit dem Alter sah er es nicht so eng.

 

In der Stadt fragte er öffentlich nach, stand auf einen Podest und gab sein Anliegen kund. Alle, die Interesse hätten ab sechzehn Jahre bis maximal dreißig, dürften mitkommen.

 

Sie bekamen eine Unterkunft, etwas zur Verpflegung und müssten am nächsten Tag damit rechnen, früh zum Training geweckt zu werden.

 

Ich bekam von alledem rein gar nichts mit.

 

*-*-*

 

Gerade war ich dabei wieder die Schaufenster zu betrachten, als ich einen Aufruf hörte.

 

Ah ja... der miese Bastard, der meinen Planeten an sich gerissen hatte, brauchte offensichtlich dringend neue Soldaten. Ich überlegte kurz... ging in mich und musste nun eine Entscheidung treffen.

 

Wollte ich dazu gehören... zumindest so lange bis ich meine Rache vollendet hätte... oder wollte ich ganz für mich allein Rache üben?

 

Nein, ich wollte allein Rache üben, würde mich nun doch nicht mehr melden... ja, ich hatte auch meinen Stolz... mich lachte man nicht einfach so aus... betitelte mich als... Kleiner... die würden mich kennen lernen.

 

So entschied ich mich dafür, mich nicht zu melden... auch wenn es für mich vielleicht wesentlich einfacher gewesen wäre... aber ich hatte mehr als genug Kampferfahrung, um es mit denen hier jederzeit aufnehmen zu können.

 

Dennoch hörte ich diesem Soldaten zu... bedachte ihn mit einem Blick, der hätte töten können, wenn es möglich gewesen wäre... doch würde er mich jetzt wohl kaum sehen... da ich ja irgendwo in der Menge stand.

 

Der Typ, der von der Wache Leonhard gerufen worden war, und der vor dem Tor gestanden war, war verschwunden... den würde ich mir sicher auch noch vornehmen und mit ihm abrechnen können.

 

*-*-*

 

Die Nacht schlief ich dennoch unruhig und erwachte etwas gerädert. Als ich am Morgen dann für mich trainierte, bekam ich natürlich mit, dass bereits neue Soldaten hier waren.

 

Für gut hieß ich dieses Unterfangen nicht, da einige sehr junge Männer darunter waren. Jetzt musste ich wieder an den jungen Mann vom Vorabend denken, doch er schien schlau genug gewesen zu sein und sich meine Worte zu Herzen genommen zu haben.

 

Nach dem Training ging ich duschen und zog mir normale Kleidung an. So erkannten mich die Leute natürlich nicht als Soldat, da ich mit meiner Uniform stets einen Helm trug, der mein Gesicht verdeckte.

 

Jetzt hatte ich Freizeit und ich musste mich ein Bisschen abreagieren. Nach dem Training führte mich deshalb mein Weg auf den Markt. Hier wurden jegliche Arten von Früchten angeboten, alles, was ich auch im Schloss kriegen konnte.

 

Im Grunde hatte ich alles, was ich wollte und dennoch fehlte mir etwas. Gedankenverloren ging ich die Stände ab und schaute mich etwas um.

 

*-*-*

 

Noch lange hatte ich mich in der Stadt aufgehalten und alles genaustens beobachtet... sollten sie nur ihre neuen Soldaten holen und ausbilden... es würde ihnen nichts nutzen... auch wenn ich nur ein Mann war... na gut ein halbes Kind war ich vielleicht vom Alter her schon noch, aber... ich war hundertmal besser, als zehn von denen... tze...

 

Meine Kindheit hatten sie mir genommen, als sie meinen Planeten erobert und unterworfen hatten... ich würde meinen Planeten zurück erobern... so dass wir alles wieder in Frieden leben konnten.

 

Als es schließlich Nacht geworden war, war ich in mein Fahrzeug zurückgekehrt und hatte mich dort schlafen gelegt... bequem genug war es ja immerhin.

 

Auch hatte ich, am anderen Morgen überlegt, meine langen schwarzen Haare abzuschneiden, doch Richard hätte das sicher nicht gewollt... er hatte meine langen schwarzen Haare geliebt... meine hellblauen Augen, die wie er immer meinte, leuchteten wie Himmelsterne... wir hatten uns gegenseitig immer bewundert... waren von je her die besten Freunde gewesen.

 

Wie er hatte auch ich eine tolle... sportliche Figur... wie er immer sagte... mir ein Kompliment nach dem anderen machte und ich ihm natürlich auch... wobei wir uns vor Lachen nicht mehr einkriegten.

 

Aber das war für immer vorbei und ich weinte wieder... bittere Tränen... um Richard... meinen Bruder.

 

Nur wenig später hatte ich mich wieder eingekriegt, wischte die Tränen ab und verließ mein Fahrzeug wieder, das die ganze Zeit über unsichtbar gewesen war. Anschließend begab ich mich an einen wunderschönen kleinen See, wo ich mich erfrischte... etwas trank und mir einen kleinen Snack, von dem Proviant, das ich mitgebracht hatte, aß.

 

Etwas später hatte ich die Stadt wieder erreicht und schaute mich abermals um, diesmal schaute ich mir die Stände an, wo sie Früchte anboten... toll sah es aus... dennoch war es für mich wenig interessant.

 

Ich blieb zwar hier und da stehen, doch beobachtete ich lediglich alles weiterhin ganz genau, denn nur so konnte ich mir eine Strategie erarbeiten.

 

So ganz plötzlich war ich wohl jemandem im Wege gestanden, der sich ebenfalls die Stände ansah... so ziemlich in Gedanken zu sein schien.

 

Ich schaute ihn herablassend und strafend an und schüttelte den Kopf... doch sagte ich nichts... wollte jetzt keinen Ärger machen, also ging ich gelassen weiter... machte mir keinen Kopf um den Bewohner... dieses verhassten Planeten...

 

*-*-*

 

Zu sehr in Gedanken war ich wohl gewesen, völlig mit mir beschäftigt. Da war plötzlich wieder dieser junge Mann und ich schaute ihn an. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände und es tat mir leid, dass ich nicht aufgepasst hatte.

 

Für einen Moment hing ich an diesen schönen Augen, die wie Sterne strahlten.

 

Ob er meine Stimme erkennen würde? Sollte ich mich überhaupt zu erkennen geben?

 

Er war definitiv nicht von hier, aber musste hier übernachtet haben. Vielleicht hatte er ja auch Verwandte hier...

 

''Entschuldige bitte'', kam es mir über die Lippen, wo er schon an mir vorbeigegangen war, ''Es war keine Absicht gewesen.''

 

Beim Stand, wo ich gerade war, waren wunderschöne, reife Erdbeeren. Meine Marke zeigte ich kurz vor, dann konnte ich mir eine Schale nehmen.

 

''Magst du, als kleine Wiedergutmachung?'', fragte ich und hielt die einladenden Früchte zu dem jungen Mann.

 

Wieso nur machte ich mir so viele Gedanken um ihn?

 

*-*-*

 

Ah ja.... wie überaus interessant... war das nicht der Typ von gestern, der am Schloss als Wache gestanden war und den sie Leonhard genannt hatten...? Ja, definitiv war er das, denn ich erkannte ihn an seiner Stimme.

 

Wiederum spielte ich meine Rolle perfekt und drehte mich um, als er mich ansprach.

 

"Als Wiedergutmachung also... hmm... dafür, dass du mich gestern ausgelacht oder mich heute angerempelt hast?", konnte ich mir nicht verkneifen loszuwerden, doch grinste ich ihn gespielt freundlich an... dachte mir meinen Teil.

 

Meine Zeit war noch nicht gekommen, so dass ich erst mal weiter den "Freund" spielen musste. Dennoch ärgerte mich, tief in meinem Inneren, diese Widerwärtigkeit... die Heuchelei... diese schon beinahe abartige Freundlichkeit... boah... diese miesen Heuchler!

 

"Danke, ich nehme gern eine", erwiderte ich dankend und griff tatsächlich zu, nahm mir eine Erdbeere und aß diese auch gleich auf.

 

Eigentlich mussten die Bewohner meines Planeten nicht essen... wir taten es aber, wenn es einen Anlass gab oder eben aus Spaß... oder, so wie ich jetzt... um jemanden nicht womöglich noch zu beleidigen. Ich würde also nicht verhungern, wenn ich nichts zu mir nahm.

 

Schon deswegen war dieser Krieg... diese Eroberung so vollkommen sinnfrei gewesen... war mein Bruder ohne Grund getötet worden.

 

Sicher, es war von mir auch nur eine gespielte Freundlichkeit... geheuchelt, aber ich tat es aus Rache... für meinen Bruder... für alle Bewohner meines Planeten, die getötet worden waren... ich hatte also durchaus meinen Grund dafür.

 

Aber welchen Grund hatte Leonhard... mir den Freundlichen vorzugaukeln..?

 

Mein kleines Geheimnis... alles was ich war... behielt natürlich wohlweislich für mich... sie würden mich hier noch früh genug kennen lernen...

 

Außerdem hatte ich meine Beobachtungen zwischenzeitlich abgeschlossen und kannte nun auch die Schwachstellen hier.

 

*-*-*

 

Ach, er hatte mich also erkannt und bediente sich dennoch. Meine Augen hingen an seinen Lippen, wie er die Erdbeere aß. Es sah so sinnlich aus und ich erwischte mich dabei, mir zu wünschen, diese Erdbeere zu sein.

 

''Na ja, es sollte kein auslachen sein...'', meinte ich dann, wobei ich wieder in seine tollen Augen sah, ''Ich wollte dich lediglich vor einer großen Dummheit bewahren. Glaube mir, ich weiß wie so was ist, denn ich war viel zu früh auf dem Schlachtfeld.''

 

Wie unschuldig der junge Mann wirkte und dennoch hatte er einen gewissen Reiz an sich.

 

''Entschuldige bitte, mein Name ist Leonhard, aber alle nennen mich Leo...'', stellte ich mich dann erst mal vor, da es mir plötzlich in den Sinn kam.

 

Auch ich nahm mir eine Erdbeere und hielt ihm noch einmal die Schale hin. Auch ging ich einen Schritt auf ihn zu, damit ich nicht so laut sprechen musste. Immerhin ging es doch Niemanden etwas an, was wir zu besprechen hatten, zumal ich nicht in meiner Uniform hier war, sondern in der Freizeit.

 

*-*-*

 

Tze... Leo hatte doch echt keinen Plan was ich von alledem wusste... wie sehr ich schon aufs Kämpfen vorbereitet worden war und was ich alles konnte.

 

Nur weshalb er mich so seltsam anschaute... hmm... das war mir ein großes Rätsel... mir aber eigentlich auch vollkommen egal.

 

Wieder nahm ich dankend eine Erdbeere und aß diese... genießend. Was es sonst noch so mit mir auf sich hatte, verschwieg ich ihm auch weiterhin... freute mich schon direkt darauf, wenn der große Knall kommen und hier kein Stein mehr auf dem anderen bleiben würde.

 

Aber das hatte Zeit und ich hatte Zeit... viel Zeit... sie alle hier würden sterben... alle!

 

Wenn du wüsstest, dass ich nicht dein Freund, sondern dein Feind bin...dachte ich bei mir, lächelte ihn aber freundlich an.

 

"So, du hast mich also nicht ausgelacht, hm... für mich sah es aber genauso aus. Aber na ja, du hast ja Recht gehabt... und ich hielt mich ja auch an deinen Rat... nicht wahr", gab ich gespielt freundlich von mir... ihm anscheinend recht gebend.

 

"Leo also... schöner Name... wirklich. Meinen Namen habe ich dir ja gestern schon gesagt, nicht wahr. Aber für dich noch mal... Viggo... nur zu deiner Erinnerung."

 

Es war schwer freundlich zu ihm zu sein, aber im Inneren hasserfüllte Gedanken zu haben... dennoch spielte ich meine Rolle... musste sie spielen, wenn ich meine Mission nicht gefährden wollte.

 

*-*-*

 

''Stimmt, Viggo...'', lächelte ich sanft.

 

''Sag, Viggo, du kommst nicht von hier, stimmts? Wo schläfst du? Hast du jemanden, wo du bleiben kannst?'', wollte ich dann wissen.

 

''Natürlich geht mich das Alles nichts an. Du musst nicht antworten, wenn du nicht möchtest'', fügte ich dann höflich hinzu.

 

Anschließend aß ich noch eine Erdbeere und merkte, wie ich mir Sorgen, um Viggo machte. Er wirkte so schutzlos und schien Niemanden zu kennen. Aber vielleicht täuschte ich mich ja auch in alle dem.

 

Auf mich wirkte er nett und freundlich, dazu war er sehr hübsch, was auf mich wirkte.

 

*-*-*

 

Leo lächelte mich doch tatsächlich an und es war mir, als sähe ich Richard lächelnd vor mir und hätte deswegen beinahe meine Beherrschung verloren. Allein sein Wesen und wie er sich mir gab... ähnelte meinem Bruder... au man...

 

Na toll, war das jetzt eine neue Masche...?

 

"Stimmt, ich bin nicht von hier, aber ich habe einen Schlafplatz, auch wenn ich hier niemanden kenne... außer dich jetzt natürlich", gab ich zur Antwort, ließ meinen Blick aber herum schweifen, konnte Leo nicht mehr ansehen.

 

Viel zu sehr ähnelte er meinem Bruder... oder machte ich mir gerade was vor... hatte ich schon Halluzinationen? Bitte nicht... ich durfte mich doch nicht gehen lassen... musste doch stark sein und Richard rächen... ich musste doch funktionieren... durfte nicht schwach werden.

 

"Wo ich schlafe, möchte ich aber nicht preisgeben, trotzdem danke, für deine ...Sorge um mich", fügte ich sanft hinzu... mich mächtig beherrschend... nicht schwach werden... nein... das durfte ich nicht!

 

*-*-*

 

''Alles gut, das brauchst du mir auch nicht zu sagen. Nur möchte ich dir anbieten, dich jederzeit bei mir melden zu können. Du brauchst nur bei den Wachen nach mir zu fragen, sofern du etwas brauchst... okay?'', meinte ich sanft.

 

''Egal was es ist und falls du doch einen Schlafplatz brauchst oder eben etwas anderes'', sagte ich und lächelte erneut.

 

Viggo schien es unangenehm zu sein, vielleicht hatte ich zu viel gelächelt.

 

''Ich werde dann jetzt erst mal wieder aufs Schloss. Mach es gut, Viggo'', kam es noch von mir, wobei ich mir noch zwei Erdbeeren nahm und ihm die Schale reichte.

 

Erneut lächelte ich Viggo an, bevor ich langsam in Richtung Schloss ging.

 

*-*-*

 

Herrje... jetzt bot er mir auch noch sonst was an. Was sollte denn das?

 

Manno... so konnte ich doch niemals das ausführen, was ich vorhatte.

 

Noch während er zu mir sprach, sich von mir verabschiedete und mir die restlichen Erdbeeren gab, nachdem er sich noch ein Paar heraus genommen hatte, dachte ich angestrengt nach und fasste einen Entschluss...

 

Natürlich verabschiedete ich mich ebenfalls sehr freundlich und nett von ihm und bedankte mich auch, doch hielt ich nun an meinem Plan fest.

 

"Natürlich, ich werde mich an dich wenden, wenn ich Hilfe brauchen sollte. Ich danke dir. Mach du es auch gut... und... vielleicht sieht man sich ja mal wieder...", erwiderte ich und sah ihm nach, wie er auf das Schloss zuging... mir zulächelte.

 

So, der Herr wohnte also im Schloss... interessant... nun, dann würde er wohl auch drauf gehen... genau wie alle anderen hier... genau wie auch dieser verfluchte König!

 

Eine Weile schaute ich ihm noch nach, dann machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Fahrzeug, das noch immer unsichtbar war und nur von mir betreten werden konnte.

 

So betrat ich mein Fahrzeug... das schon eher einem Wohnmobil glich... und schaute mir noch einmal meine Rüstung an... überprüfte alles noch einmal... denn schon heute Nacht würde ich zuschlagen müssen, sonst hätte ich später womöglich nicht mehr die Kraft dazu... zu sehr erinnerte mich Leo an meinen Richard.

 

Die Schale, mit den restlichen Erdbeeren stellte ich auf den Tisch vor mir, sah Leo vor meinem geistigen Auge und spürte wie mein Wille gefährlich an Kraft verlor.

 

"Ich hasse dich, Leo... ich hasse dich! Vielleicht hast du ja meinen Richard getötet... ja, du warst das... ich werde dich deswegen ebenfalls vernichten!", grummelte ich vor mich hin... musste es mir doch einfach nur einreden, dann würde ich es sicher schaffen.

 

Doch sah ich auch diese wunderschönen Erdbeeren, die aussahen, als wären sie dorthin gemalt worden... so wunderschön. Ich wagte es nicht einmal mehr eine von denen zu essen... zu schön sahen sie aus... zu sehr erinnerten sie mich an Leo und Leo erinnerte mich an Richard...

 

.Verzweiflung und Unsicherheit machten sich in mir breit...

 

So sprach ich zu mir selbst, schaute dabei aber die Erdbeeren an, die stellvertretend für Leo da standen:

 

"Leo, es tut mir so leid... dass du nun auch unter dieser Rache leiden musst... und ich wünschte wirklich... wir hätten uns unter anderen Umständen kennen gelernt. Aber ich muss meinen Bruder... meinen Richard rächen. Ihr habt doch so viel Leid auf meinen Planeten gebracht... so dass mir leider keine andere Wahl bleibt... als zu tun, was ich tun muss....

 

...so sehr wünschte ich mir... wir hätten Freunde werden können... so sehr..."

 

Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern gewesen und wieder konnte ich nicht anders und weinte... weinte bittere Tränen... um meinen Bruder... und... um ...eine beinahe Freundschaft zu Leo.

 

Der Wille mich zu rächen sank auf den Nullpunkt... dafür stieg der Wille ...Richard zu folgen... meinem Leben endlich ein Ende zu setzen, auf ein beträchtlich hohes Maß an...

 

Ich komme zu dir, Richard... verzeih mir, Papa...

 

Der Druck, der auf mir lastete... den ich mir selbst auferlegt hatte... war einfach zu hoch.

 

Die Laserpistole, die ich auf meinem Planeten gefunden... die einem toten, feindlichen Soldaten entnommen hatte, suchte ich aus einem der Fächer heraus und hielt diese nun in meinen Händen... während er Tränenfluss unkontrolliert über meine Wangen lief...

 

*-*-*

 

Zurück im Schloss, ging ich meinen Pflichten nach und auch wenn ich den neuen Soldaten nicht trainierte, so hatte ich wahrlich genug zu tun.

 

Zwischendurch kam ein Diener des Königs in meine Gemächer und meinte: ''Der König wünscht euch zu sehen.''

 

Daraufhin ließ ich alles stehen und liegen. Die Arbeit konnte warten, mein König ging wahrlich vor. Den Thronsaal betrat ich und ging, wie immer auf die Knie.

 

''Erhebe dich Leo. Hast du die neuen Soldaten gesehen? Wahrlich sind es gute junge und starke Männer'', sprach er stolz, wobei er aus einen großen Fenster auf den Hof schaute. Dort trainierten die neuen Soldaten und wurden auf den Krieg vorbereitet.

 

''Wirklich sehr jung... wenn nicht zu jung'', konnte ich nicht verkneifen, nachdem ich mich erhoben hatte.

 

Nie hatte ich meinen König in Frage gestellt, doch das, was er da getan hatte, ging mir durch und durch. Erneut musste ich an Viggo denken, daran, wie er mich angesprochen hatte.

 

Auch er könnte jetzt da unten stehen und sein Leben viel zu früh verlieren.

 

''Verzeiht mein König, aber diese Männer, wenn es nicht sogar noch Jungs sind, werden bei dem Nächsten Krieg ihr Leben lassen'', machte ich meinen Bedenken Luft.

 

''Ach... Was solls...'', kam es von dem König.

 

Daraufhin stand ich wie versteinert da, konnte nichts erwidern. Wieso kam mir mit einem Mal alles so absurd vor?

 

''Leo, ich möchte, dass du zu dem neuen Planeten fliegst und mir die besondere Frucht besorgst'', hörte ich nun das Anliegen meines Königs, wobei ein Diener mir die Frucht zeigte.

 

''Aber... wieso beauftragt ihr mich damit?'', verwunderte mich die Reaktion, da mein König bestimmt genügend gute Männer unter sich hatte.

 

''Sie ist nicht leicht zu besorgen'', hörte ich nur als Antwort.

 

Also verbeugte ich mich und ging. In meinen Gemächern zog ich meine Kampfrüstung an, um anschließend mit meinem Gefährt zu dem Planeten zu fliegen. Was nur, hatte es mit dieser Frucht auf sich.

 

Befehl war Befehl und dennoch machte ich mir so meine Gedanken.

 

Den Planeten erreicht, stellte ich mein Fahrzeug ab und betrat das Dorf. Hier und da, sprach ich offen mit den Leuten und wollte herausfinden, ob sie jetzt glücklicher waren, als zuvor und warum diese Frucht so schwer zu bekommen sei.

 

Zum ersten Mal seit langem stellte ich meinen König in Frage.

 

*-*-*

 

Viggos Vater, Finney, war gerade eben noch mit seiner Arbeit beschäftigt, als ihn ein Soldat ansprach, der der Stimme nach zu urteilen recht jung zu sein schien, und von dem Planeten kam, der den Planeten hier erobert hatte.

 

"Junger Freund, ob wir hier glücklicher sind, als vor eurer Eroberung... nein, ganz gewiss nicht. Wir lebten in Frieden und Eintracht mit der Natur, mussten nicht essen... aßen nur, wenn es uns Spaß machte. So viele Menschen sind durch die Eroberung getötet worden... ich habe meine beiden Jungs verloren... einer ist tot und der andere... nun, er sollte auf eurem Planeten sein. Er will den Tod seines Bruders rächen, mein junger Freund.

 

Wir sind nicht mehr glücklich... traurig sind wir und enttäuscht, da man uns beinahe alles Glück genommen hat. Wir, mein junger Freund, brauchen keine Hinweise, wie wir etwas bebauen können... denn wie ich schon sagte, müssen wir nicht essen und wir wollen auch die Natur hier nicht zerstören... aber genau das wird uns von euren Leuten, mein junger Freund, beigebracht... Tiere zu töten, um sie zu essen... Pflanzen zu pflücken und Bäume zu fällen... nein, das hat wahrlich nichts mehr mit Glück zu tun.

 

Wir, mein junger Freund, sind todunglücklich und um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass Viggo Glück mit seiner Rache haben wird und euren bösen König tötet. Armer Viggo... er ist doch erst sechzehn Jahre alt und hat sich schon so unglaublich viel aufgebürdet", erzählte Finney ruhig und sachlich, dem jungen Soldaten vor sich... mit einem sehr traurigem Lächeln.

 

Finneys Blick wurde noch trauriger, als der junge Soldat nach der Frucht fragte und schüttelte nur den Kopf.

 

"Mein junger Freund, ich weiß nicht was ihr verbrochen habt, aber euer König hat euch ganz offensichtlich zum Tode verurteilt. Denn diese Frucht, mein junger Freund, kann nur mit dem Leben desjenigen bezahlt werden, der sie pflückt... außer wir Bewohner pflücken sie. Nur wird das niemand von uns tun, eher würden wir uns von euch töten lassen.

 

Das heißt, ihr, mein junger Freund, lasst euer Leben und einer eurer Leute holt die Ernte der Frucht dann ab.

 

Diese Frucht, mein junger Freund, ist sehr wertvoll. Sie hat die Macht Tote wiederzubeleben, alle Krankheiten zu heilen und Unsterblichkeit zu verleihen", erklärte Finney, noch immer ruhig und sachlich... aber sehr traurig.

 

*~*

 

Inzwischen war es hier Nacht geworden und ich schaute noch immer auf die Laserpistole in meinen Händen... dachte an meinen Vater, den ich doch unmöglich enttäuschen konnte... nun, auch wenn es mir meinen Bruder nicht wieder zurück bringen würde... so wollte ich doch auch verhindern, dass dieser böse König so weiter und noch andere Planetenbewohner unglücklich machte.

 

Nein, das konnte ich nicht zulassen, also legte ich die Rüstung an, schaute nach ob auch alles an seinem Platz war, steckte auch die Laserpistole ein und verließ dann mein Fahrzeug.

 

In die Rüstung hatte ich kleine, aber sehr wirkungsvolle Raketen eingebaut... so dass ich mir notfalls den Weg frei schießen konnte.

 

Im Dunkel der Nacht konnte ich mich fast unerkannt bewegen, denn auch meine Rüstung war schwarz wie die Nacht und sehr leise, beinahe lautlos. So erhob ich mich in die Lüfte und umkreiste die Stadt beinahe geräuschlos.

 

So fand ich auch schnell die Schwachstellen des Schlosses heraus, dank des, in den Helm eingebauten, Nachtsichtgerätes.

 

Natürlich kamen mir wieder Zweifel, ob ich das wirklich tun sollte, aber ich dachte an meinen Vater, meinen Bruder und meinen Planeten, konnte keine Rücksicht nehmen und entschuldigte mich gedanklich bei Leo, wusste ich doch nicht ob er sich noch im Schloss befand.

 

Eine Rakete feuerte ich nun ab... ein gezielter Schuss auf die Schwachstelle des Schlosses, setzte den oberen Teil dieses Gebäudes sogleich in Brand, nachdem es einen mächtigen Knall, infolge der Explosion, gab.

 

Noch ein paar gezielte Treffer und das Schloss stand vollständig in Flammen.

 

Das umliegende Gebiet verwandelte ich, mit noch ein paar Raketen, in ein regelrechtes Inferno, sah, wie die Menschen und Wachen panisch herumliefen, und sich zu retten versuchten.

 

Nein, es machte mir keinen Spaß... es tat mir sogar richtig leid... aber ich wollte meine Rache und bekam sie nun.

 

*-*-*

 

In Ruhe hörte ich dem Mann auf dem Feld zu und als ich Viggos Namen vernahm, konnte ich eins und eins zusammenzählen.

 

''Habt Dank, Fremder. Ich werde alles ins rechte Licht rücken!'', sprach ich und flog direkt wieder zu meinem Planeten zurück.

 

Noch bevor die Nacht einbrach, ging ich zu den Soldaten und erzählte ihnen alles.

 

''Ich würde euch niemals zu etwas zwingen oder euch Befehle erteilen, denen ihr nicht folgen wollt. Aber der König muss gestürzt werden. So gerne ich ihn töten würde, da meine Wut sehr groß ist, so hat er dennoch eine Verurteilung verdient.

 

Alle sollen es wissen, auf ihn herabschauen und dann kann er zum Tode verurteilt werden.

 

Seid ihr dabei?'', kam es von mir und die Soldaten jubelten.

 

Es waren gute Männer und sie standen alle samt hinter mir. Darüber brauchte ich mir also keine Gedanken zu machen. Alle samt gingen wir ins Schloss, weihten noch die Letzten ein, die gerade Wache schoben.

 

Der König war weniger begeistert, als wir den Thronsaal stürmten.

 

''Leo? Was hat das zu bedeuten?'', rief er zynisch, da er gerade dabei war sich zu amüsieren, ''Außerdem müsstet ihr euch alle verbeugen.''

 

''Vor DIR verbeugt sich keiner mehr. Du hast uns Jahrelang belogen und uns missbraucht. Unschuldige mussten deinetwegen sterben und wir haben dir vertraut. Jetzt ist Schluss damit!'', hörte ich mich sagen.

 

Doch der König lachte nur und wollte die Wachen auf mich hetzten. Nur reagierten diese nicht.

 

''Abführen'', gab ich dann den Befehl und der König wurde ins Gefängnis gebracht.

 

Wir feierten unsere Freiheit und beschlossen keinen neuen König zu krönen. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert und ich war gerade draußen, als es einen riesigen Knall gab.

 

Mist, ich hatte Viggo total vergessen. Obwohl ich ohnehin nicht gewusst hätte, wo ich ihn hätte suchen sollen.

 

Schnell schwang ich mich auf einen Flieger, der gerade da stand und flog zu ihm hoch. Da ich keine Rüstung trug und der Flieger oben offen war, müsste er mich erkennen können.

 

Unschuldige Menschen schrien und es herrschte totales Chaos. Rauch und Flammen stiegen auf, so dass ich Schwierigkeiten hatte zu Viggo zu gelangen.

 

''Viggo... Viggo... bitte höre auf. Der König wurde bereits gestürzt. Ich weiß, dass er uns Jahrelang belogen hat.... Bitte, wir haben nur seine Befehle ausgeführt und ihm geglaubt, dass es damit allen besser geht.

 

Was natürlich keine Rechtfertigung ist und wenn du Rache ausüben musst, dann nimm mich! Denn ich habe alle Soldaten angeführt und ihnen den Befehl zum Angriff gegeben'', rief ich zu Viggo rüber.

 

*-*-*

 

Nachdem ich noch eine Rakete abgeschossen hatte und nun gedachte das Massaker zu beenden, hörte ich plötzlich Leo... schaute mich um und sah ihn dann auch schon.

 

Er versuchte mir alles zu erklären, meinte dass ich an ihm Rache üben sollte... aber konnte ich das... wo er doch Richard so sehr ähnelte...?

 

"Du hast den Angriff befohlen?! Das kann ich nicht glauben... bitte, sag mir dass das nicht wahr ist...", erwiderte ich verletzt und Tränen traten mir in die Augen: "Nein... das kann nicht sein... du... ähnelst doch so sehr meinem Bruder... meinem Richard... sag dass... nein... ich will das nicht glauben... bitte...", erwiderte ich schluchzend... flehend.

 

Weinend schaute ich Leo an, nachdem ich meinen Helm abgenommen hatte... es schmerzte so sehr ihn zu sehen... zu hören... diese Stimme... dieses Wesen das so sehr Richard ähnelte... und er sollte den Angriff befohlen haben... nein... nein... nein...

 

Es tat so weh... so weh... dass ich beinahe daran zerbrach und mein Körper wie Espenlaub zitterte.

 

Der Helm entglitt meinen zitternden Händen, fiel scheppernd zu Boden... dann gab ich Gas und flog, wie ein geölter Blitz, davon...

 

Irgendwo... außerhalb der Stadt, ließ ich mich zu Boden fallen, blieb einfach unbeweglich dort liegen... wollte nur noch sterben... für mich war das Geständnis... als hätte ich meinen Bruder ein zweites Mal verloren, so dass die Laserpistole, die ich hervor geholt hatte, richtig nett aussah und mich in meinem Vorhaben bestärkte... meinem Bruder endlich zu folgen...

 

Bäche von Tränen liefen an meinem Gesicht herab, tropften auf den Boden... meine Augen brannten schon von den vielen Tränen... mein Herz und meine Seele schmerzten unglaublich und ich litt einfach nur... wünschte mir so sehr, dass ich an Richards Stelle gestorben wäre... sie mich getötet hätten...

 

*-*-*

 

Viggos Helm fiel zu Boden und er flog davon. So schnell und gut ich konnte, da ich das Fahrzeug ja nicht so gut kannte, folgte ich Viggo. Endlich hielt er an und ließ sich zu Boden fallen.

 

''Bitte... Viggo... Es war ein Befehl des Königs und ich habe ihm gedient. Dieser Bastard wird seine gerechte Strafe bekommen...'', begann ich leise, nachdem ich gelandet und abgestiegen war.

 

Langsam näherte ich mich Viggo und setzte mich zu ihm.

 

''Wenn ich das alles ungeschehen machen könnte, würde ich es tun, glaube mir... Vielleicht sollte ich mich opfern und diese Frucht pflücken, damit dein Bruder wieder lebt. Nur, was machen wir mit all den Anderen, die getötet wurden?...'', sprach ich etwas in Gedanken.

 

Dabei wusste ich nicht mal, ob es noch eine Wirkung hätte mit dieser Frucht und ob es einen Sinn ergeben würde. Ich wusste nur, dass es mich sehr schmerzte Viggo so zu sehen und ich ihn wieder lächeln sehen wollte.

 

Wäre es fair, den König vom Gericht dazu bestrafen zu lassen, diese Frucht zu pflücken? Nur, wie viele Leben könnte man damit wieder zurückbringen.

 

Die Frucht trug ich noch bei mir und holte sie aus meiner Tasche, hielt sie Viggo vor die Nase.

 

''Sag, wie kann ich es wieder gut machen? So gerne möchte ich, dass es dir wieder besser geht. Nur... Rache ist keine Lösung...'', fügte ich leise hinzu.

 

Sanft strich ich mit der Hand über Viggos Haar und spürte, wie auch mir die Tränen kamen.

 

*-*-*

 

Da war mir Leo tatsächlich gefolgt, versuchte mich zu trösten und mir weiter alles zu erklären... und... ich hörte ihm einfach zu, nickte ab und an verständig.

 

"Ich weiß.... aber... du musst nichts wieder gut machen... denn wenn es möglich gewesen wäre, hätten wir die Frucht schon gepflückt und meinen Bruder wieder belebt... aber das ging nicht... weil er eben zu schwer verletzt war", erklärte ich weinend.

 

"Nein, ich möchte das alles nicht mehr... ich werde zu meinem Papa zurückkehren und mit ihm in Ruhe leben... werde versuchen... meinen Bruder so gut, wie möglich, zu ersetzen. Es würde niemandem helfen, wenn die Frucht gepflückt würde... die Bewohner meines Planeten sind ohnehin schon zu lange tot und waren ebenfalls sehr schwer verletzt.

 

Was ihr mit eurem König macht... ist mir egal...

 

Schade... dass wir uns nicht unter anderen Umständen kennen lernen durften... und es tut mir leid... so leid", sprach ich ruhig, während noch immer ein paar kleine Tränen an meinen Wangen herab liefen... aber schon langsam am trocknen waren.

 

Es tat so gut, wie Leo über meine Haare strich... genau wie Richard... mein Gott... es schien, als wäre Richard wieder da... und doch wusste ich, dass es nicht sein konnte.

 

"Ich will die Frucht nicht... brauche sie nicht... und du kannst nichts tun, damit es mir besser geht... es tut mir so leid. Mein Bruder Richard und ich waren die besten Freunde... aber das ist vorbei... für immer. Nur.... du hast mich so an ihn erinnert... dass ich eben dachte... ich hätte ihn ein weiteres Mal verloren", fügte ich erklären hinzu... schaute ihm kurz in die Augen, um dann meinen Blick wieder zu senken.

 

*-*-*

 

Mir wurde schwer ums Herz, einerseits, weil ich nichts tun konnte und andererseits, weil Viggo fort wollte.

 

''Vermutlich ist es so das Beste...'', kam es traurig von mir, ''Aber ich möchte, dass du weißt, dass du hier immer herzlich willkommen bist... Ich würde mich zumindest freuen, wenn ich dich wiedersehen würde.''

 

Sein Vater klang sehr traurig, als er mit mir gesprochen hatte, wahrscheinlich war es alles so das Beste. Meine Wünsche stellte ich, wie immer eben, ganz nach hinten. Im Grunde hatte ich alles.

 

Geld mehr als genug, auch wenn es falsch verdient war. Eine Unterkunft würde ich also wieder finden. Vielleicht würden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt wiedertreffen.

 

*-*-*

 

Wieder schaute ich Leo an, lauschte seinen Worten... hörte aus seinen Worten Verständnis heraus... schaute ihm in die Augen, in denen ich Tränen sehen konnte.

 

"Es tut mir leid, wirklich. Bitte, glaub und... wenn du kannst... verzeih mir. Wenn du magst... bleibe ich gern noch etwas... vielleicht kann ich euch ja irgendwie... helfen", bot ich Leo an, immerhin hatte er gesagt, dass ich hier jederzeit herzlich Willkommen wäre ...er sich freuen würde mich wieder zu sehen.

 

"Ich... mag dich... wirklich... trotz allem was geschehen ist. Deswegen würde ich... gern noch etwas bleiben, wenn es dir recht ist... dir helfen..."

 

Meine restlichen Tränen wischte ich grob mit der Hand ab, als seien es lästige Insekten... wollte wieder stark sein... würde es schon irgendwie schaffen.

 

*-*-*

 

Kurz überlegte ich, als ich Viggos Worte hörte und freute mich, dass er bleiben wollte.

 

''Gut, aber du musst deinem Vater zumindest eine Nachricht zukommen lassen, er macht sich nämlich Sorgen!'', lächelte ich Viggo an.

 

''Wir können bestimmt Hilfe gebrauchen, da du ein ziemliches Chaos angerichtet hast. Der Palast ist egal, aber drum herum müssen wir wohl aufräumen und bestimmt auch das Feuer löschen, damit die Stadt unversehrt bleibt.

 

Keine Sorge, es wird keiner erfahren, dass du es warst. Sehen konnte ohnehin bestimmt niemand etwas'', meinte ich sanft und spürte, wie froh ich war, dass mein neu gewonnener Freund bleiben wollte.

 

''Ich mag dich auch..'', fügte ich hinzu und fragte mich, in wie fern er das gemeint hatte.

 

Aber das hätte noch Zeit. Wir mussten uns ohnehin erst mal richtig kennenlernen.

 

*-*-*

 

Tatsächlich... Leo mochte mich auch und auf meine Lippen legte sich ein sanftes ...diesmal echtes... Lächeln.

 

Langsam wich der Gedanke an Rache... nun, ich hatte ja auch genug Unheil angerichtet... würde nun helfen alles wieder herzustellen... und vielleicht eine Freundschaft aufbauen.

 

"Okay...", willigte ich schuldbewusst ein: "ich helfe gern... und... danke. Ich werde nun erst einmal zu meinem Vater zurück fliegen und ihm alles berichten. Danach komme ich zurück und helfe euch. Ich verspreche es... und ...wer mich kennt weiß, dass ich immer meine Versprechen zu halten pflege."

 

Leos Lächeln war gewinnend... ja, beinahe anziehend, so dass ich ihn nun mit meinen blauen Augen regelrecht anstrahlte.

 

Schließlich erhob ich mich, ließ mein Fahrzeug per Gedankenkraft sichtbar werden... was dann so aussah, als würde es aus dem Nichts erscheinen, dann nickte ich Leo zu und verabschiedete mich von ihm.

 

"Also, wir sehen uns", sprach ich mit sanfter Stimme, reichte ihm zum Abschied die Hand, stieg anschließend in mein Fahrzeug, gab Gas und flog davon... meinem Planeten entgegen.

 

Meinen Planeten erreicht, landete ich und betrat mein Elternhaus, wo ich sogleich auf meinen Vater traf. Wir begrüßten uns liebevoll und ich berichtete ihm was geschehen war, ließ auch nichts aus und bat ihn wieder zurückkehren zu dürfen, um beim Wiederaufbau mitzuhelfen.

 

"Gott sei dank... mein Kleiner, du hast es endlich begriffen. Richard ist tot und er kommt nicht wieder, nur weil du Rache übst. Ich glaube... jetzt wäre er wirklich stolz auf dich... so wie ich auch. Dein Freund... Leo... war hier und er ist ein sehr netter junger Mann. Ich bin damit einverstanden, dass du ihm hilfst. Vielleicht werdet ihr sogar Freunde... ich wünsche es dir vom Herzen.

 

Bleib solange du magst, ich komme auch allein ganz gut zurecht. Bitte, mach dir keine Sorgen, okay."

 

Bei meines Vaters Worten liefen mir wieder ein paar Tränen an meinem Wangen herab, aber nicht weil ich traurig war... nein, seine Worte machten mich glücklich.

 

"Danke, Papa... ich danke dir und ich werde mich ab und zu bei dir melden, versprochen."

 

"Ist schon gut, Viggo. Ich weiß, dass du bei Leo in guten Händen bist, also mach dir bitte keinen Stress.", sprach mein Vater und ich fiel ihm einfach nur um den Hals, drückte ihn lieb an mich, während er mich ebenfalls sanft umarmte.

 

Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und ich zog die Rüstung aus und legte sie ordentlich weg, dann duschte ich, pflegte mich und kleidete mich neu ein. Was ich brauchte hatte mein Vater mir schon eingepackt, so dass ich mich nur noch von ihm zu verabschieden und loszufliegen brauchte.

 

So erreichte ich, einige Stunden später den anderen Planeten wieder und landete, ließ das Fahrzeug nun aber sichtbar bleiben. So machte ich mich auf den Weg in die Stadt, die ich bald schon erreichte und feststellen musste, dass das Schloss bereits abgebrannt war... irgendwie konnte ich doch nicht umhin zufrieden zu lächeln.

 

Dennoch ließ ich mein Ziel nicht aus den Augen und versuchte jetzt wenigstens zu retten, was zu retten war, half beim Löschen der Brände mit und den Schutt wegzuräumen. Natürlich hielt ich zwischendurch auch mal Ausschau nach Leo, den ich etwas weiter hinten erspähte, das mir ein sanftes Lächeln entlockte, doch arbeitete ich trotzdem unermüdlich weiter...

 

*-*-*

 

''Das ist die beste Lösung'', hatte ich Viggo geantwortet, ''Dein Vater macht sich mit Sicherheit Sorgen. Wir sehen uns dann...''

 

Auch ich verabschiedete mich von meinem Freund und lächelte sanft.

 

Was wäre nur geschehen, wenn wir uns vor dem Angriff nicht kennengelernt hätten oder wenn ich keine Einsicht gezeigt hätte. Wäre ich dann jetzt auch tot, wie manch andere?

 

Diese Gedanken versuchte ich zu verdrängen und machte mich daran zu helfen, wo ich nur konnte. Das Schloss war schon so weit zerstört, dass wir es abbrennen ließen. Nur versuchten wir die angrenzenden Gebäude zu löschen.

 

Zum großen Teil gelang es uns alles in den Griff zu bekommen.

 

Meine Aufgabe bestand darin, den Leuten Mut zu machen und vielen, die nicht wussten, was sie tun sollten, Anweisungen zu geben. Sie sahen in mir einen Vertrauten und schienen auf mich in dieser Notsituation angewiesen zu sein.

 

Nach einer ganzen Weile erspähte ich Viggo, der wieder zurück war. Tüchtig half er mit und auch ich war nicht untätig.

 

Die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang waren alle damit beschäftigt, Verletzte zu versorgen, Feuer zu löschen. Außerdem würde es noch Tage dauern den Schutt wegzuschaffen.

 

Ein paar Frauen hatten Essen und Trinken für die Helfer gezaubert und wir legten eine Pause ein, als das Feuer erloschen war. Langsam ging ich auf Viggo zu.

 

''Schön, dich zu sehen. Du hast fleißig geholfen'', meinte ich sanft und reichte ihm etwas zu Trinken.

 

*-*-*

 

Erst jetzt, da ich mithalf alles wieder in Ordnung zu bringen sah ich das Ausmaß, das ich, mit meinem Angriff, angerichtet hatte. Es gab so viele Verletzte... so viel Leid und Elend... Trümmer und Schutt. Sicher es tat mir leid... sehr leid sogar und ich half auch gern mit beim Wiederaufbau... aber hatten sie sich hier das nicht ein bisschen auch selbst zuzuschreiben... hatten die Bewohner meines Planeten nicht auch unendlich gelitten, bei deren Eroberung....?

 

Aber nun ja, ich wollte daran jetzt nicht mehr denken... meine Rache hatte ich bekommen... nun wollte ich nur noch Ruhe und Frieden... helfen und retten was zu retten war.

 

Ich war nur zufrieden, dass Leo nichts geschehen war, bei meinem Angriff... nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn... nun ja... Gott sei dank war ihm nichts geschehen, wofür ich sehr dankbar war.

 

Trotzdem ich harte Arbeit eigentlich gewohnt war, fühlte ich mich jetzt schon sehr erschöpft, denn ich hatte, genau wie alle anderen auch, Stunde um Stunde hart gearbeitet, dennoch schuftete ich weiter, als wollte ich mich für meinen Angriff nun bestrafen.

 

Erst als es schließlich Morgen wurde und sich nun auch alle anderen eine Pause gönnten, setzte ich mich irgendwo auf einen Stein und ruhte mich ein wenig aus. Dann kam aber auch schon Leo zu mir und sprach mich an.

 

Ich schaute zu ihm hoch... ihm in die Augen und lächelte:

 

"Hey Leo, ich freue mich auch dich zu sehen.", begrüßte ich meinen Freund... denn als solchen sah ich ihn mittlerweile an... und nahm dann das Trinken entgegen: "Dankeschön.", bedankte ich mich, nahm dann auch direkt einen großen Schluck.

 

Das tat wirklich gut.

 

"Na ja, ich habe nur ein wenig mitgeholfen... außerdem habe ich es doch versprochen, dass ich helfen werde... also nichts zu danken", erwiderte ich, mit einem sanften Lächeln und nahm noch einen Schluck aus der Flasche.

 

*-*-*

 

Gerne erwiderte ich das Lächeln, was von Viggo ausging. Er sah so schön aus, wenn er lächelte und dennoch versuchte ich diesen Gedanken beiseite zu schieben.

 

Langsam ging die Sonne auf und tauchte alle in einem schönen Rot, auch Viggo sah jetzt noch schöner aus, als normal.

 

''Trotzdem...'', kam es ruhig von mir und auch ich nahm einen Schluck von meinem Wasser, ''Das Meiste hätten wir geschafft und den Rest machen wir nach und nach.

 

Vorerst werde ich schauen müssen, wo ich unterkommen kann. Brauchst du noch irgendetwas? Weißt du schon, wo du dich ausruhen wirst?'', wollte ich wissen.

 

Am Liebsten hätte ich ihn einfach unter den Arm geklemmt und mitgenommen, aber auch diesen Gedanken schob ich Beiseite.

 

Zum ersten Mal wollte ich unbedingt jemanden haben und würde es richtig anstellen müssen.

 

*-*-*

 

In aller Ruhe hörte ich Leo zu, nickte verstehend und grinste ihn doch tatsächlich an, denn wie ich feststellen musste hatte er wunderschöne Augen... genau wie mein Bruder... überhaupt war er sehr hübsch... meiner Meinung nach.

 

"Wenn du doch eh nicht weißt wo du erst mal unterkommen kannst, dann komm doch mit zu mir. In meinem Fahrzeug ist so viel Platz, dass es sicher auch für dich und mich zusammen ausreicht. Wir könnten dort gemeinsam nächtigen... groß genug ist mein Fahrzeug allemal.

 

Wenn du magst zeige ich dir gern alles und du kannst dann selbst entscheiden, ob du dir das vorstellen kannst, dort vorläufig zu schlafen... bis du etwas anderes hast. Brauchen tue ich jetzt erst mal nichts. Denn essen muss ich ohnehin nicht und getrunken habe ich schon, aber trotzdem danke, für deine Frage und deine Sorge um mich", antwortete ich mit einem liebevollen, sehr sanften Lächeln... schaute ihm dabei direkt und sehr intensiv in die Augen.

 

*-*-*

 

Die Einladung klang sehr verlockend und ich erwischte mich dabei, wie ich schlimme Gedanken hatte. Wir zusammen in Viggos Fahrzeug, eng aneinander gekuschelt...

 

''Sehr gerne, übernachte ich mit dir in deinem Fahrzeug'', antwortete ich deshalb, auch wenn ich diese Gedanken versuchte beiseite zu schieben.

 

Natürlich konnte ich gar nicht anders, als einfach zurück zu lächeln. Viggo war einfach toll und nah so hübsch aus. Flirtete er etwas mit mir? Wusste er überhaupt, was er da in mir auslöste?

 

Erneut trank ich einen Schluck und leckte mir das Getränk von den Lippen.

 

Wie sollte ich mich unter Kontrolle halten, wenn ich Viggo näher käme? Wollte er das überhaupt?

 

*-*-*

 

Leo nahm mein Angebot an und mich freute es, weil ich endlich wirklich mal helfen konnte.

 

Noch einen Schluck Wasser gönnte ich mir, dann stand ich auf und meinte:

 

"Fein, dann komm mal mit mir mit, ich zeige dir, wo du demnächst schlafen kannst, okay.", mit diesen Worten reichte ich ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen... kannte ich es doch so von Richard... wir hatten uns immer an den Händen gehalten und ich sah in Leo nicht nur einen sehr lieben, sehr netten Freund... nein... er war, in meinen Gedanken, schon so was wie mein Bruder.

 

Wieder lächelte ich ihn lieb an, konnte gar nicht anders, denn sein Lächeln war einfach nur einmalig und supertoll... sehr hübsch... ja, schon... hmm... dafür gab es wirklich kaum noch Worte... und wenn doch, so fielen sie mir ausgerechnet jetzt nicht ein.

 

Wie oft hatten Richard und ich in dem Wagen geschlafen, wenn wir uns vor unserem Vater versteckten... oder einfach keinen Bock hatten im Haus zu schlafen....

 

Ja, ich gebe es zu, ich war zwar ein Genie, aber in gewisser Hinsicht doch noch sehr naiv und merkte deswegen auch nicht was in Leo vorging.

 

*-*-*

 

Viggos Hand nahm ich an und drückte sie leicht. So ging ich mit ihm mit und ich spürte, wie mein Herz zu rasen begann. Spätestes jetzt war ich mir sicher, dass er mit mir flirtete.

 

Langsam gingen wir zu seinem Fahrzeug und obwohl ich müde war, spürte ich in mir ein Verlangen, dass ich viel zu lange unterdrückt hatte. Die ganze Nacht hatten wir gearbeitet und uns wirklich etwas Schlaf verdient.

 

Etwas abseits von der Stadt stand Viggos Fahrzeug und ich bewunderte es, wie geräumig es war.

 

''Schön'', meinte ich und schaute meinen Freund liebevoll an.

 

Sanft legte ich meine Hand an seine Wange und strich darüber, ließ sie aber dort liegen, schaute ihm tief in die Augen. Sollte ich es einfach wagen?

 

Mir war es, als würde mein Herz rasen und gleich aus meiner Brust springen. Er sah so unglaublich toll aus und ich begehrte ihn mehr, als alles andere.

 

Meine Hand fuhr in Richtung seines Ohres und ein bisschen durch sein Haar, hielt Viggos Kopf sanft und immer noch schaute ich ihn an.

 

''Darf ich dich küssen?'', fragte ich dann einfach.

 

Was, wenn ich ihn verschreckte damit? Zur Not könnte ich alles noch als einen Scherz abtun, aber dafür war dieser Augenblick zu offensichtlich.

 

*-*-*

 

Gemeinsam waren wir zu meinem Wagen gegangen und es hatte sich für mich wirklich toll angefühlt, wie Leo meine Hand nahm und sie auch drückte... auch das kannte ich noch von Richard... so das ich im Moment einfach nur glücklich war.

 

Nachdem wir meinen Wagen betreten hatten, zeigte ich ihm alles.... auch die Sachen, die ich selbst umgebaut bzw. eingebaut hatte... auch den Schlafplatz zeigte ich ihm, der wahrlich groß genug war, um dass mindestens zwei Personen drauf schlafen konnten und platz hatten.

 

Stolz nahm ich noch zur Kenntnis, dass es ihm hier gefiel und lächelte ihn wiederum an.

 

Was aber dann kam, ließ mich Leo leicht erschrocken anschauen und vor meinem geistigen Auge zogen blitzschnell alle Szenen vorbei, die ich bis jetzt mit Leo erlebt hatte... die Szene vor dem Stand... unsere Gespräche... seine Blicke... jetzt seine Hand an meiner Wange... an meinen Haaren... meinem Ohr... er streichelte mich... dann wurde mir langsam alles klar...

 

Ja, jetzt wurde mir klar was mit Leo los sein konnte... nachdem er mir diese Frage stellte... diese Frage... ob er mich küssen dürfte.

 

Damit musste ich gedanklich doch erst mal klarkommen.

 

Mit offenem Mund schaute ich Leo staunend an... hatte er sich in mich... verliebt?

 

Sicher, ich wusste, dass es Liebe unter Männern gab... dass es möglich war... denn auch Richard war Männern zugetan gewesen, hatte er es mir doch einmal erzählt und er hatte ja wohl auch einen Geliebten.

 

Allerdings hatte er mich niemals angerührt.

 

Aber er hatte mir alles, was die Männerliebe anging, erklärt und nun stand ich hier, in eben solch einer Situation, wie sie mir Richard einst erzählt hatte.

 

Nun schaute ich schüchtern, wie ein Kind, das fragend vor seiner Mutter steht, Leo an, neigte meinen Kopf leicht zur Seite und nickte einwilligend, während mein Herz, vor Aufregung, recht heftig gegen meine Brust hämmerte.

 

Meine Lippen schienen plötzlich so unglaublich trocken zu sein, dass ich sie mit der Zunge befeuchten musste, mit dieser ...irgendwie unbewusst... über meine Lippen fuhr...

 

Sagen konnte ich jetzt nichts mehr... außer einem sehr leise geflüstertem... beinahe gehauchtem... "Ja..."... während mein Gesicht zu glühen schien...

 

*-*-*

 

Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht und ich brannte mir diesen Moment in meinem Gedächtnis ein. Viggo sah so unglaublich süß aus und anziehend zugleich. Jetzt wo ich seine Einwilligung hatte, hielt mich nichts mehr.

 

Ich wollte diese tollen Lippen spüren, die gerade mit seiner Zunge benetzt wurden.

 

Sehnsüchtig neigte ich meinen Kopf zur Gegenseite, damit sich unsere Nasen nicht in die Quere kamen und legte sanft meine Lippen auf Viggos. Einmalig fühlte sich das an und mein Herz hämmerte wie wild.

 

Meine Hand blieb an seiner Wange liegen, während die Andere ihn sanft umschlang.

 

Fordernd strich meine Zunge an seinen Lippen entlang, wollte diese kitzeln, damit sie sich öffnen. Die Zeit schien still zu stehen und ich war im siebten Himmel.

 

*-*-*

 

Oh, mein Gott... Leo küsste mich tatsächlich und in meinem Inneren breitete sich unbemerkt ein kleines Chaos aus. Was tat Leo hier mit mir... was ließ ich zu?

 

Es fühlte sich nicht schlecht an, nein, es fühlte sich genauso toll an, wie es mir mein Bruder damals beschrieben hatte. Ein sanfter Kuss von solch weichen Lippen... ein Traum... konnte... durfte es denn so was geben... sollte das nicht verboten werden... herrje...

 

Die Zunge, die meine Lippen streichelte, machte mich verlegen, so dass ich das Gefühl hatte mein Gesicht würde nur noch rot leuchten. Dennoch verstand ich das Zeichen irgendwie und öffnete meinen Mund... hieß Leos Zunge willkommen.

 

Gefühle, wie ich sie bis dahin nicht erlebt hatte, stürzten wie wild auf mich ein, schienen sich in kleine Feen zu verwandeln, die in meinem Bauch eine Fete zu feiern schienen... es kribbelte wie verrückt, so dass es mich erst mal ein wenig verwirrte.

 

Ich kannte so was eben nicht, dennoch fühlte es sich toll an und der Kuss... hmm... der schmeckte definitiv nach mehr...

 

Vor meinem geistigen Auge konnte ich direkt Richard sehen, wie er breit grinste...

 

*-*-*

 

Sanft drang meine Zunge in Viggos Mund ein und begann diesen zu erkunden, liebevoll mit seiner Zunge zu spielen. Dabei hielt ich ihn in meinen Armen, nicht zu aufdringlich und auch nicht zu zaghaft.

 

Ich wollte ihn zu nichts zwingen. Er sollte nur tun, was er wollte und dennoch wuchs in mir diese Lust, die ich so lange unterdrückt hatte.

 

Erst nach einer ganzen Weile, in der ich meinen Freund geküsst hatte, löste ich den Kuss. Vorsichtig und nicht zu stürmisch, wobei meine Lippen sich kaum lösen wollten.

 

''Wow...'', flüsterte ich, ''Du hast mir ganz schön den Kopf verdreht. Weißt du das eigentlich?''

 

Dabei schaute ich in Viggos wunderschöne Augen und lächelte. Mit diesen geröteten Wangen, sah er nur noch mehr zum Anbeißen aus.

 

Es wäre definitiv schwierig meine Hände bei mir zu behalten, wenn wir so eng beieinander schliefen.

 

*-*-*

 

Dieses Gefühl von Leos Zunge in meinem Mund war schon sehr befremdlich und ich würde mich daran noch irgendwie gewöhnen müssen... trotzdem es sich auch schön anfühlte. Aber ich war so was eben nicht gewohnt und so würde ich sicher noch so einiges zu lernen haben.

 

Natürlich ließ ich meine Zunge mit der seinen spielen, legte meine Arme zaghaft auch um seinen Körper und doch vergaß ich irgendwie Luft zu holen und war froh, als Leo den Kuss löste.

 

Zwar ließ ich mir nichts anmerken, dennoch holte ich erst mal tief Luft und vernahm gleichzeitig Leos Worte, die mich verlegen machten und sich mein Blick unschuldig zu Boden richtete.

 

"Ich... ähm... das war nicht meine Absicht", erwiderte ich unschuldig und schaute Leo dabei genauso an... unschuldig und verlegen.

 

Leos Lächeln machte es nun auch nicht so sehr viel besser... eher wurde ich noch verlegener und wusste schon gar nicht mehr wohin ich schauen sollte.

 

Mein Herz war am rasen und mein Denken schien sich irgendwohin verflüchtigt zu haben...

 

*-*-*

 

''Es beruhigt mich, dass es dir nicht unangenehm zu sein scheint. Du sollst dich wohl fühlen'', sprach ich ruhig.

 

Liebevoll streichelte ich über Viggos Wange und lächelte. Ich sollte irgendwie das Thema wechseln, weil es ihm unangenehm zu sein schien. Andererseits wollte ich aber nicht, dass er dachte, er hätte etwas falsch gemacht.

 

''Vielleicht solltest du mich heute Nacht besser anketten. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, in wieweit ich brav sein kann...'', war ich nun ehrlich.

 

Jetzt war ich etwas verlegen, da ich es genau vor Augen hatte, was für versaute Sachen ich mit Viggo anstellen wollte. Der Boden schien wirklich sehr interessant zu sein, da musste ich meinem Freund eben Recht geben.

 

*-*-*

 

"Nein, mir ist es nicht unangenehm... warum sollte es auch. Ich kenne das von meinem Bruder. Er liebte ebenfalls Männer und hatte auch einen Geliebten... er hat es mir erzählt und erklärt... aber wir hatten nie was zusammen. Niemals hätte er mich angerührt. Dafür war er definitiv zu vernünftig und liebevoll", antwortete ich meinem Freund und lächelte, da er den Boden nun ebenfalls sehr interessant zu finden schien.

 

"Der Boden ist toll... nicht... war auch nicht ganz einfach den hier einzulegen", gab ich grinsend von mir, ehe ich hinzufügte: "Na und... dann kannst eben deine Hände nicht bei dir behalten... solange du mir nicht weh tust... ist alles gut."

 

Meinen Blick hob ich nun wieder und schaute meinen Freund grinsend an... er schien wohl ebenfalls sehr verlegen zu sein... dann hatten wir wohl schon mal was gemeinsam.

 

"Hey, kein Grund verlegen zu sein... ich tu dir nichts und ich lache dich sicher auch nicht aus.", flüsterte ich ihm zu und strich sanft mit meiner Hand über seine Schulter.

 

*-*-*

 

''Ich sagte ja bereits, ich würde nichts tun, was du nicht möchtest. Das meine ich so, wie ich es sage, also werde ich dir ganz bestimmt nicht weh tun...

 

Weißt du, der König hätte mir alles gegeben, wonach es mich gelüstet hätte. Nur hatte ich kein Interesse an den vielen Frauen und an den Männern, die er mir anbot.

 

Nun ist es ganz schön lange her, wo ich das letzte Mal Sex hatte. Da bringst du mein Kopfkino auf Hochtouren'', kam es sanft und offen von mir und ich schaute Viggo nun wieder an.

 

''Der Boden ist toll, wie alles hier'', meinte ich dann breit grinsend und streichelte meinen Freund ebenfalls sanft.

 

Er zog mich nun mal magisch an, was sollte ich da noch machen, außer meinen Gefühlen nachgehen.

 

*-*-*

 

"Dann ist doch alles gut", erwiderte ich mit einem liebevollen Lächeln und genoss sein Streicheln.

 

"Bei dir ist es schon lange her und ich... hatte noch nie... Sex. Aber einen Versuch ist es mir definitiv wert", musste ich unbedingt von mir geben.

 

Natürlich wollte ich es versuchen... ausprobieren... immerhin hatte ich schon viel darüber von Richard gehört. Danach würde ich schon spüren, ob es was für mich wäre oder eben nicht.

 

Aber da sich der Kuss schon toll, wenn auch etwas fremdartig, angefühlt hatte, würde der Sex sich sicher auch gut anfühlen und so würde ich es eben drauf ankommen lassen.

 

Leos Worte hatte ich in mich aufgenommen, konnte ihn verstehen... auch wenn ich null Erfahrungen damit hatte.

 

"Also, legen wir uns nun hin, oder bleiben wir die Nacht einfach hier stehen und schauen, wer als erstes vor Müdigkeit umfällt und einschläft", gab ich scherzend von mir und grinste frech.

 

*-*-*

 

Jetzt wurde Viggo mutig und ich musste lachen.

 

''Lass uns hinlegen, bevor ich dich hier mit Haut und Haaren esse'', scherzte ich weiter und küsste ihn noch einmal.

 

Dann legte ich mich hin und räkelte mich kurz. Jetzt merkte ich jeden Knochen und trotzdem wollte ich Viggo bei mir haben, ihn spüren.

 

Er hatte noch nie Sex und ich sollte sein Erster sein. Mich machte der Gedanke glücklich und ich spürte starke Gefühle in mir.

 

Viggo war etwas besonderes und niemals könnte ich ihn verletzten. Ich wollte ihn um jeden Preis und ich wollte auch, dass er glücklich war.

 

Also breitete ich die Arme nach ihm aus und lächelte.

 

*-*-*

 

Kurz lachte ich auf, als Leo den Scherz weiter führte, doch dann erwiderte ich seinen Kuss, der sich nun schon sehr viel besser anfühlte. Nun, ich würde mich sicher sehr schnell daran gewöhnen, dessen war ich mir sicher.

 

Als sich Leo in mein Bett legte und sich räkelte, konnte ich nicht anders als ihn anzustarren... diesen Anblick in mich aufzunehmen und in meinem Gedächtnis zu speichern.

 

Mein Herz begann wie wild zu rasen, als Leo die Arme nach mir ausstreckte und ein wenig mulmig war mir schon zumute... Angst war aber keine Vorhanden... eben nur das mulmige Gefühl, da ich Sex ja noch nicht kannte.

 

Mit langsamen Schritten, meinen Blick nun wieder senkend, ging ich auf mein Bett zu, fackelte aber nicht lange und legte mich zu Leo, getraute mich aber nicht ihm nun in die Augen zu schauen.

 

Meine Hand legte ich sanft auf seinen Körper... begann seinen Rücken zaghaft zu streicheln... hoffend, dass ich nichts falsch machte.

 

Ich mochte Leo sehr gern, ob es schon Liebe war, damit kannte ich mich nicht aus... würde es mit der Zeit aber sicher kennen lernen.

 

Auf jeden Fall war Leo sehr hübsch und es wert geliebt zu werden.

 

*-*-*

 

Mit einem Brummen signalisierte ich Viggo, dass mir sein Streicheln gefiel. Er war so sanft und ich genoss es in vollen Zügen.

 

Liebevoll nahm ich ihn in die Arme und streichelte ihn erst mal auch nur. Doch meine Finger wurden schnell frech und ich ließ sie unter Viggos Oberteil gleiten.

 

Seine Haut war so warm und weich, kaum beschreibbar. Davon würde ich sicherlich nicht genug bekommen.

 

Erneut suchten meine Lippen, die Seinen, wobei sich meine Augen automatisch genießend schlossen. Einerseits wollte ich mir Zeit lassen und Viggo Zeit geben, damit er sich entspannen konnte. Andererseits pochte nicht nur mein Herz, sondern auch meine Männlichkeit in meiner Hose.

 

*-*-*

 

Offensichtlich machte ich es richtig, denn Leo gab einen wohligen Laut von sich, also machte ich erst mal so weiter, während mich Leo in die Arme nahm und mich ebenfalls zu streicheln begann.

 

Soweit gefiel es mir ja schon mal ganz gut, doch als seine Hand nun meine nackte Haut aufsuchte und diese zu streicheln begann, hatte ich das Gefühl als würde meine Haut zu glühen beginnen... als wären seine Finger aus Feuer und würden mich in Flammen setzen.

 

Mein Herz raste nun richtig und mir war noch immer irgendwie mulmig zumute, dennoch versuchte ich mich zu entspannen... streichelte ihn weiter.

 

Um frech zu werden fehlte mir allerdings noch der Mut.

 

Erst seine Lippen, die sich auf die meinen legten beruhigten und entspannten mich, so dass ich nicht anders konnte, als den Kuss zu erwidern und mich vollends zu entspannen.

 

So kuschelte und schmiegte ich mich an ihn, schloss meine Augen genießend, wohlig in den Kuss hinein seufzend.

 

Nun wagte ich es auch und ließ meine Hand unter sein Oberteil gleiten, suchte und fand seine nackte Haut und streichelte diese ebenfalls.... zaghaft... zärtlich...

 

*-*-*

 

Erstmal machte ich so weiter und genoss dabei Viggos Annäherungen. Seine Streicheleinheiten schmeckten nach mehr und ich fand es sehr schön.

 

Nur langsam begann ich Viggos Körper zu erkunden, ihn mit meinem Kuss zu hypnotisieren. Dabei war ich selber wie in Trance und lechzte nach mehr.

 

Dennoch ließ ich mir Zeit, bis ich forsch an seinen Hosenbund fummelte. Bevor ich jedoch richtig Hand anlegte, zog ich langsam sein Oberteil aus und genoss den Anblick, den er mir bot. Meine Hände fuhren über seine Brust, neckten kurz seine Brustwarzen und kitzelten zur Entspannung etwas seinen Bauch.

 

Auch meine Lippen wollten von dieser Haut kosten und so wanderte ich mit ihnen, vom Hals hinunter zum Hosenbund, wo ich langsam den Knopf öffnete.

 

*-*-*

 

Zunächst noch die Streicheleinheiten von Leo genießend ging dann alles doch recht schnell... fast schon etwas zu schnell für mich. Denn schneller, als mir lieb war und ich denken konnte, war ich mein Oberteil los, das mir Leo ausgezogen hatte... nun mit nacktem Oberkörper vor ihm lag und seine Küsse erwiderte.

 

Nur kurz hatte ich versucht meinen Körper mit meinen Armen und Händen schamhaft zu bedecken, denn mir war es nun schon ein bisschen peinlich, doch wurde mein Vorhaben sehr schnell von Leo gestoppt, dessen Finger nun über meinen Körper wanderten, diesen streichelten, was sich schon gut anfühlte. Dennoch erstarrte ich beinahe, als ich seine Hand an meinen Brustwarzen und an meinem Hosenbund spürte.

 

Dass Leo mich kurz am Bauch kitzelte entlockte mir keine Reaktion, da ich nicht kitzlig war.

 

In meinem Kopf hämmerte es: Nein, nicht... bitte... nicht... ich hab Angst... ich bin doch noch gar nicht soweit..., während sich mein Herz beinahe schmerzhaft überschlug und mein Körper leicht zitterte.

 

Doch verließen diese Gedanken meinen Mund nicht... wollte es doch versuchen und ...Leo nicht enttäuschen.

 

Leo wurde dann offensichtlich noch gieriger, als seine Lippen nun meinen Körper erkundeten und seine Finger meinen Hosenknopf öffneten.

 

Ich schluckte hart, zitterte leicht und drückte meine Beine leicht zusammen, ließ es aber dennoch über mich ergehen, denn irgendwie fühlte es sich auch gut an und meine Männlichkeit reagierte auch noch drauf... nur meine Angst und das Schamgefühl waren mir gerade sehr im Weg.

 

Beides vermochte ich jedoch nicht zu überwinden.

 

*-*-*

 

Obwohl ich mir viel Zeit bei allem ließ, merkte ich mit einem Mal, dass Viggo zitterte. Scheinbar hatte ich es für seine Verhältnisse noch zu eilig gehabt und versuchte mich nun deshalb zu zügeln.

 

Sanft ließ ich langsam von seiner Hose ab und begann meinem Freund erneut zu küssen.

 

Wenn er noch nicht so weit wäre, würde ich mich beherrschen können – ihm zuliebe!

 

Dann nahm ich seine Hand und legte sie auf meiner Brust, in der mein Herz wie wild hämmerte.

 

''Spürst du das? Das ist allein deinetwegen'', flüsterte ich.

 

Erneut küsste ich ihn kurz, bevor ich ihm sanft in die Augen sah.

 

*-*-*

 

Leo schien sehr feinfühlig zu sein, denn er merkte offensichtlich, dass es mir noch etwas zu viel war und schnell ging... wobei das Schamgefühl und meine Angst viel stärker waren... diese galt es zu überwinden...

 

...nur wie...?

 

Nachdem Leo von mir halbwegs abgelassen hatte und mich so sanft und liebevoll küsste, erwiderte ich natürlich den Kuss, Leo verlegen in die Augen blickend.

 

Dann spürte ich auch schon, mit meiner Hand seinen Herzschlag... der sehr kräftig war.

 

"Ich... ich... es tut mir leid... ich... weißt du... ich... also... hab ein bisschen Angst und... schäme mich... wenn du... na ja, du weißt schon... Es... es... war schön... wirklich... ich möchte das ja auch...", gab ich leise ...verlegen und zaghaft von mir.

 

Meine Augen schlossen sich nun vor Scham... weil mir alles so unglaublich peinlich war, wie ich mich verhielt, dass ich es nicht einfach zulassen konnte...

 

...verdammt...

 

Seinen Kuss erwiderte ich abermals, doch konnte ich ihm nun unmöglich noch in die Augen blicken... undenkbar...

 

*-*-*

 

Innerlich schmunzelte ich über Viggos Verhalten, da er so verdammt süß war dabei. Doch wollte ich nicht, dass er es falsch verstehen würde und schaute deshalb normal.

 

''Alles gut. Mach dir keinen Kopf, mein Kleiner'', sprach ich ruhig, küsste seine Stirn und nahm ihn in den Arm.

 

So musste er mich nicht ansehen und es war außerdem schön.

 

Langsam beruhigte sich mein aufgeheizter Körper und ich spürte die Müdigkeit.

 

''Wir können auch einfach nur ein bisschen schmusen'', schlug ich vor, musste dann aber herzhaft gähnen, ''Oder einfach schlafen und später weitermachen.''

 

Mittlerweile stand die Sonne schon hoch am Himmel und wir würden bestimmt den Tag verschlafen. Aber das hätten wir uns auch reichlich verdient.

 

*-*-*

 

Leos Worten lauschend, nickte ich zustimmend... konnte ihn aber noch immer nicht anschauen, brauchte es glücklicherweise nun auch nicht, da er mich so liebevoll und sanft in die Arme genommen hatte.

 

Langsam schmiegte ich mich an ihn... wollte einfach kuscheln und schmusen... ja, so war es schön.

 

Tatsächlich spürte auch ich nun die Müdigkeit langsam in mir aufkommen und musste ebenfalls gähnen. "Ja, lass uns ein Wenig kuscheln und schlafen... irgendwie bin ich ziemlich fertig", antwortete ich Leo leise, noch einmal gähnend.

 

Meine Augen öffneten sich noch einmal, während meine Nase seinen tollen Geruch aufnahm. Mit einem "Schlaf gut... und... danke...", schlossen sich meine Augen schließlich wieder und ich schlief völlig ruhig und selig ein.

 

Ja, ich war wirklich fertig gewesen, von den vielen Ereignissen und der Arbeit... nun würde ich mich, in Leos Armen, erholen können.

 

*-*-*

 

''Schlaf du auch gut'', meinte ich sanft, bevor ich Viggos Nähe einfach nur genoss. Sein Atem ging bald gleichmäßig, was mir sagte, dass er eingeschlafen war.

 

Auch ich war ziemlich müde und fertig, weshalb ich die Augen schloss und bald ebenfalls einschlief.

 

Die Aufräumarbeiten würden auch ohne uns weitergehen. Wir konnten schließlich nicht pausenlos schuften.

 

Trotz, dass alles jetzt anders war, als vorher, war ich jetzt glücklicher. Zwar hatte ich keine Wünsche mehr frei, aber das brauchte ich auch nicht. Denn mein größter Wunsch lag in meinen Armen und schlief mit mir den Schlaf der Gerechten.

 

*-*-*

 

 

Was weiter geschah:

 

 

Nachdem sich Leo und Viggo ihre Liebe gestanden hatten, mussten sie sich erst einmal richtig kennen lernen, was sie auch taten.

 

Ihre erste richtige Liebesnacht erlebten sie allerdings erst sehr viel später, da Viggo doch noch nicht wirklich bereit dafür war, so dass außer ein bisschen Kuscheln und Petting vorerst nichts weiter zwischen beiden lief.

 

Die Stadt wurde so nach und nach wieder aufgebaut, so dass sich unsere beiden Helden hier auch ihr gemeinsames Zuhause schaffen konnten.

 

So reisten sie immer wieder zwischen den Planeten hin und her, da Viggo seinen Vater eben auch nicht ganz allein lassen wollte, dieser aber eben auch nicht gewillt war, zu ihnen auf den anderen Planeten zu ziehen.

 

Beide lebten glücklich und zufrieden miteinander und niemand hätte es je vermocht sie zu trennen....

 

~ ENDE ~

 
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