5. Türchen
5. Kapitel
Mein Blick fiel nachdenklich zu Boden, aber noch einmal schaute ich Don aus dem Augenwinkel aus an. Man könnte glatt meinen, er wäre der Eisdämon, soviel Kälte wie er ausstrahlte.
Dann richtete ich meinen Blick geradeaus auf den Thron. Der große schwarze Fürstenthron, der gigantisch den einen Teil des Thronsaales einnahm. Daneben stand der nur etwas kleinere große weiße Thron. Sie waren wie wir schwarz und weiß, riesig und groß. Wie geschaffen für zwei Herrscher.
Miro hatte Recht, wenn ich nicht an Dons Seite regieren würde, wäre der Rachedämon im König zu grausam, selbst für die Hölle.
Entschlossenen Schrittes überbrückte ich die Schritte bis zum Thron oder wollte es zumindest, als vor mir ein Dämon wie aus dem Nichts erschien. Ein Seelenräuber der Klasse zehn. Gigantisch und bullig mit brauner Lederhaut und feurigen roten Augen.
Dons Knurren dröhnte bis zur Saaldecke, als er ebenfalls feststellte, welche Kraft dieser Gigant hatte.
Scharfe Zähne blitzten mir entgegen, formten sich zu einem wissenden Lächeln.
''Wache'', donnerte Dons Stimme durchs Schloss, aber was folgte war eine beängstigende Totenstille.
Es war eine Falle gewesen. Sie wussten dass Miro Don warnen würde und dieser mich hierher in Sicherheit bringen würde. Ich war des Königs Schwachstelle!
Der Gigant vor mir brach in schallendes Gelächter aus und ich schloss für einen Moment die Augen. Ich versuchte mich zu sammeln und herauszufinden wie weit ich mich bereits erholt hatte. Die Unterwelt tat mir gut und ich wusste genau, dass es oben bei den Menschen länger dauern würde, bis ich wieder bei vollen Kräften wäre.
Natürlich begriff auch ich, in was für einer Situation wir uns befanden. Dante stand vor Goliath, wie ich den Fremden kurzerhand taufte und schien sich zu sammeln. Goliath war hingegen so mit seinem Triumph beschäftigt, dass er das nicht einmal mitbekam.
Keine Ahnung wo die Wachen waren? Ob der Kerl alle ausgeschaltet oder sogar einen Teil bestochen hatte, wusste ich nicht. Hilfe war von dessen Seite also nicht zu erwarten. Blieb nur gedanklich zu Miro und Kay Kontakt aufzunehmen und zu hoffen, dass sie aus ihrer Lage herauskommen konnten, ohne noch mehr Schaden mit herzubringen.
Zu Dante konnte ich Gedanklich nicht vordringen. Er hatte sich schon früher vor mir verschlossen und ich wünschte genau jetzt, dass er mir mehr vertrauen würde, dann könnte ich zumindest mit ihm sprechen, ohne das Goliath etwas davon mitbekam.