25. Türchen
25. Türchen / 1. Weihnachtsfeiertag
Die Genugtuung war perfekt und Manuels Gesicht würde ich so schnell nicht vergessen. Mehr wollte ich auch nicht und ging daraufhin wieder.
Die nächsten beiden Tage verbrachte ich damit die restlichen Behördengänge zu erledigen und alles persönliche zusammenzupacken. Die Möbel würde ich nicht mitnehmen und verschenkte vieles an Freunde. Mit den einen oder anderen traf ich mich auch, um mich zu verabschieden, aber zu versprechen in Kontakt zu bleiben.
Die Sachen gingen schon mal nach England und ich war versucht direkt mitzufahren. Marc hatte sich noch immer nicht gemeldet und ich vermisste ihn sehr. Trotzdem blieb ich eine weitere Nacht und flog erst am nächsten Tag.
Der Privatjet brachte mich zurück nach England und ich war mehr als froh darüber. Pete sende ich kurz eine Nachricht, dass ich bald zur Verfügung stehen würde.
Mit einem Taxi ließ ich mich zu Marcs Anwesen fahren und klingelte.
''Hallo Sam. Ich bin früher zurück, als erwartet. Hat Marc sich in der Zwischenzeit bei Ihnen gemeldet?'', fragte ich besorgt.
Immerhin konnte ich die ganze Zeit über an nichts anderes denken. Babs hatte sich auch nicht gemeldet und ich war mehr als neben der Spur deswegen. Darum hatte ich mich in Deutschland auch so beeilt.
*-*-*
"Hallo Felix, ja, Marc war kurz hier, ist aber wieder weggefahren. Ich glaube es ging ihm nicht so gut... genau, es ging ihm richtig schlecht und ich weiß nicht weiter. Erst mal schön, dass sie wieder da sind und willkommen in ihrem neuen Zuhause.", antwortete Sam, wie immer sehr freundlich und nett.
Dann fuhr das Taxi vor....
Ich bezahlte den Fahrer und sah dann auch schon Felix das Haus betreten. Ich lächelte, schaute erst meine Mutter, dann Celine an... beide nickten mir zu und ich stieg aus. Auch meine Mutter und Celine stiegen aus, wie ich sehen konnte.
Ich ging auf mein Haus zu, wo die Tür noch offen stand und rannte auf Felix zu.
"Felix!", rief ich, ihn begrüßend und umarmte ihn stürmisch von hinten.
"Schön, dass du wieder da bist.", flüsterte ich meinem besten Freund zu, schmiegte mich sacht an ihn.
Ja, jetzt freute ich mich, dass mein Freund wieder da war und konnte mir jetzt sehr viel mehr vorstellen.
Meine Mutter und Celine kamen nun auch ins Haus, wurden von Sam empfangen und begrüßt.
Wir alle würden reden und alles aus der Welt schaffen müssen. Dass mit Celine Schluss war, war Fakt und nicht mehr umkehrbar, aber wir würden Freunde bleiben und immer füreinander da sein....
*-*-*
Gerade wollte ich Sam fragen, wie lange Marc schon wieder hier in England war. Immerhin konnte er ja nicht ahnen, dass ich nicht wusste, dass er schon wieder zurück war. Ich freute mich sehr, weil wir uns wiedersehen würden.
Im nächsten Moment war mein bester Freund auch schon da und umarmte mich stürmisch. Mir war, als würde vor Freude mein Herz aus meiner Brust springen. Meine Arme legten sich auf Marcs und ich erwiderte es, mich an ihn zu schmiegen.
''Marc'', wisperte ich, ''Ich freu mich auch wieder da zu sein... aber... warum hast du nicht angerufen oder dich wenigstens per SMS gemeldet?''
Dann sah ich auch schon Babs und Celine, was mir mehr als komisch vorkam. Wäre Marc nicht gerade dabei sich so erotisch an mich zu schmiegen, würde ich mich wirklich schlecht fühlen.
''Scheinbar war ich zu lange weg und hab irgendetwas verpasst'', war alles, was ich noch von mir geben konnte.
Jedoch drehte ich mich in Marcs Umarmung um und suchte in seinen Augen nach Bestätigung.
*-*-*
"Du warst nicht zu lange weg. Kommt erst mal alle rein und wir reden miteinander.", antwortete ich meinem Freund, der mir in die Augen schaute.
"Keine Sorge, es ist alles okay. Nur so viel vorweg... wir sind nur noch Freunde.", fügte ich sanft hinzu, was Celine nickend bestätigte.
"Ich hab dich vermisst, aber antworten konnte ich dir leider nicht.... verzeih mir.", sprach ich weiterhin, wobei wir uns alle auf den Weg ins Wohnzimmer machten und Sam schon wusste, was ich erwartete.
Er würde gleich den Tee bringen und Kekse dazu stellen.
"Bitte, setzt euch doch.", bot ich allen einen Platz an, während ich mich zu Felix auf die Couch setzte und Celine und meine Mutter sich jeweils in einen der bequemen Sessel setzten.
"Also... Felix, ", begann ich: "Celine und ich wir haben uns in Freundschaft getrennt... wir werden Freunde bleiben und immer füreinander da sein. Ehrlich gesagt, liebe ich Celine immer noch... aber... ich möchte auch dir eine Chance geben... mein Herz schlägt für euch beide.
Aber ganz ohne Celine... sorry, ich würde eingehen und könnte dir, niemals die Liebe geben, wie ich sie Celine gegeben habe. Ich könnte dich auch niemals so lieben. Deswegen... bleiben wir wenigstens Freunde.
Dass ich deine SMS nicht beantwortet habe... nun, mir ging es echt beschissen... und ich hätte mich wahrscheinlich in naher Zukunft... nun ja... dank meiner Mutter und Celine... wird nun alles gut.... hoffe ich."
Meine kleine Rede beendet, kam auch schon Sam ins Zimmer, servierte den Tee und stellte auch Kekse dazu, dann verließ er das Zimmer, hinter sich die Tür schließend.
Nun schaute ich in die Runde... hoffend nichts verkehrtes von mir gegeben zu haben...
*-*-*
Erleichtert war ich, dass Marc und Celine nur noch Freunde waren und ging mit allen ins Wohnzimmer. Es tat gut neben meinen Freund zu sitzen und ich hörte ihm in Ruhe zu.
''Marc, ich möchte nicht, dass du diese Entscheidung irgendwann bereust, nur weil ich gesagt habe, du solltest die Beziehung zu Celine beenden. Gerade, wenn du sie noch liebst. Ich möchte keinesfalls, dass du das irgendwann bereust.
Was, wenn sie die Frau für dein Leben ist? Du könntest sie heiraten und mit ihr Kinder kriegen.
All das, was ich dir niemals geben könnte'', offenbarte ich meine Ängste.
Daran hatte ich wirklich zu knabbern, auch wenn es sich gerade toll anfühlte, Marc scheinbar endlich an meiner Seite zu wissen. Mir war es am Wichtigsten, meinen besten Freund glücklich zu wissen, egal wie mein Leben dabei aussehen würde.
''Außerdem, wie erklärst du mir das alles? Erst werde ich vor den Kopf gestoßen, du wärst nicht homosexuell und könntest meine Gefühle niemals erwidern und nun das hier?
Marc, bitte, es ist nicht nur aus Mitleid, oder?'', machte ich meinen weiteren Gedanken Luft.
Immerhin hatte ich damit zu kämpfen, seitdem Pete mir offenbart hatte, was er vermutete und auch wenn Sam es mehr oder weniger bestätigte, blieb ein Restzweifel. Vermutlich war ich aber auch gerade einfach nur zu blöd, mich nur zu freuen, weil nun alles gut werden würde.
*-*-*
Völlig entgeistert sah ich meinen Freund an, konnte nicht glauben, was er da von sich gab und spürte, wie sich etwas in mir zuschnürte.... Tränen rannen wieder aus meinen Augen.
"Du... glaubst, ich tue das hier aus.... Mitleid... das ist... doch nicht dein Ernst...?", weiter konnte ich nicht reden, stand auf und ging ans Fenster, wo ich weinend hinaus sah.
Dann hörte ich Celine reden:
"Felix Schönling, jetzt hörst du mir mal zu! Es ist kein Mitleid, das kannst du mir glauben. Ich habe Marc anfangs sehr heftige Vorwürfe gemacht... da hätte er sich schon wieder gegen dich entscheiden können, aber er tat es nicht... quälte sich... wollte sich sogar das Leben nehmen... aber er stand und steht zu dir.
Versuche doch einfach dich zu freuen und hinterfrage es nicht. Ich denke mir... dass Marc nicht unbedingt homosexuell ist... er wird... bisexuell sein und konnte es sich nicht eingestehen. Verstehst du? Jetzt sei zufrieden und freu dich, dass alles gut wird.
Sonst... nehm ich ihn wieder mit mir. Ich überlasse ihn dir eh nur unter einer Bedingung... tu ihm niemals weh, sonst bekommst du es mit mir zu tun.", sprach Celine ruhig, kicherte aber, bei ihren letzten Worten.
"Außerdem wäre es ohnehin nicht für ewig gut gegangen, weil ich meine Heimat liebe und hier wahrscheinlich niemals wirklich glücklich geworden wäre.", fügte sie hinzu, während ich nur zuhörte und weiter, leise weinend, aus dem Fenster schaute.
Meine Mutter hielt sich raus... sagte nichts, hörte eben nur zu...
*-*-*
Jetzt, nachdem Celine mir so eine Ansprache gehalten hatte, taten mir meine Worte unendlich leid. Dennoch hatte ich ihnen einfach Luft machen müssen.
Nachdem ich ihr zugehört hatte, stand ich auf und ging rüber zum Fenster, wo Marc stand. Kurz stand ich nur direkt hinter ihm, allerdings so nah, dass er meinem Atem spüren konnte.
Dann schlang ich meine Arme um ihn, wie er bei der Begrüßung um mich und hielt ihn einfach fest.
Ganz fest, vielleicht zu fest, aus Angst, er könnte sich in Luft auflösen und es wäre alles nur ein Traum.
''Tut mir Leid! Ich bin ein Idiot!'', flüsterte ich ganz dicht an Marcs Ohr und schmiegte mich an ihn.
''Ich möchte nur sicher sein, dass du diese Entscheidung nicht bereust. Verstehst du'', kam es von mir und ich drehte ihn ohne viel Druck zu mir herum.
Liebevoll, wie schon so oft, wischte ich seine Tränen mit den Händen fort. Nur dieses Mal, war es nicht wegen einer verflossenen Liebe, denn ich hatte ihm weh getan und nichts schmerzte mir mehr. So stiegen mir ebenfalls Tränen in die Augen, teils vor Wut auf mich selbst, vor Traurigkeit, weil Marc weinte, aber auch aus Freude und Glück, da wir endlich zusammen sein würden.
Meine Stirn presste ich gegen seine und streichelte Marcs Rücken.
''Niemals wieder wirst du wegen mir weinen müssen, denn ich werde der Letzte sein, der dich verletzt'', sprach ich ruhig, bevor meine Lippen kurz und sehr liebevoll die Seinen streiften.
Seine Lippen waren so verdammt warm und weich. Schöner, als in meinen Träumen und es schmeckte nach mehr, nach viel mehr.
*-*-*
Noch immer war ich am Fenster gestanden, schaute gedankenversunken, weinend, hinaus, als ich Schritte hörte und gleich darauf den Atem meines Freundes in meinem Nacken spürte, der mich schließlich umarmte.
Felix schmiegte sich an mich, flüsterte mir einige Worte zu und drehte mich dann sacht zu sich um, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, wobei ich aber auch sah, dass seine Augen ebenfalls mit Tränen gefüllt waren.
"Ich verstehe dich.", gab ich leise von mir, spürte dann seine Stirn an der Meinen und wollte mich schon zurückziehen, als Felix′ Lippen die meinen streiften, doch ließ ich es mir gefallen.
Es fühlte sich seltsam an, die Lippen des besten Freundes auf den Eigenen zu spüren und so würde ich mich wohl daran erst noch gewöhnen müssen, was sicherlich etwas dauern würde.
Ich mein, bisher hatte ich mich noch nie in einen Kerl, schon gar nicht in den besten Freund verliebt... diesen womöglich geküsst... oder wäre gar mit einem Kerl ins Bett gegangen... da würde es schon noch etwas dauern, ehe ich mich mit dem Gedanken angefreundet hätte, meinen Freund zu lieben, ihn zu küssen und... herrje... mit ihm womöglich ins Bett zu gehen... mit ihm zu... nein, daran wollte ich jetzt noch gar nicht denken.
Keine Frage, ich wollte es, aber... ich bräuchte noch ein wenig Zeit.
Zunächst strich ich Felix sanft über die Wange, lächelte ihn lieb an.
Dann hörte ich Celine:
"Hört mal, ihr beiden Turteltäubchen, sorry, dass ich euer Idyll stören muss, aber ihr habt später noch Zeit für euch, ich würde es jetzt erst einmal begrüßen, wenn ihr mir das Haus zeigen könntet. Man, Leute, ich platze gleich vor Neugier.", dann lachte sie, stand auf und kam auf uns zu.
Sie knuffte uns in die Seite und meinte: "Hey, ihr Zwei... ich will mir nicht umsonst ein paar Tage frei genommen haben."
"Hey, lass das!", erwiderte ich grinsend und knuffte sie zurück, wobei wir beide lachen mussten, uns, mit einem Zwinkern verbündeten und nun Felix in die Seite piksten...
*-*-*
Ich hatte Celine und Babs total vergessen und zuckte regelrecht zusammen, als Celines Stimme erklang. Wie locker sie mit Marc herumalberte, ließ mich innerlich aufatmen. Sicher war da auch ein Funken Eifersucht, aber wie es schien hatten wir einfach die Rollen getauscht.
Sie würde in Zukunft die beste Freundin für Marc sein und ich... ja, was war ich dann? Sein Geliebter... sein Freund?
Gerade, als mein Grinsen mehr als breit wurde und ich spürte, wie es innerlich in mir zu strahlen begann, meine Freude sich nicht mehr künstlich, sondern echt in meinen Augen widerspiegelte, weil ich es endlich begriffen hatte, gingen Marc und Celine auf mich los.
''Hey'', beschwerte ich mich gespielt empört, ''Kneifen hätte ich vorgezogen, damit ich mir sicher sein kann, nicht zu träumen.''
Dann schnappte ich mir Marc mit dem rechten Arm und Celine mit dem linken und begann sie Beide durch zu kitzeln. Was die konnten, konnte ich schon lange.
Erst als sie am Boden lagen, weil sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten, ließ ich von ihnen ab, lächelte Babs an und ging zurück zur Couch. Immerhin gab es Kekse und Tee... Hallo! Kekse! Und die standen noch unberührt auf dem Tisch.
Darüber machte ich mich jetzt her und sie schmeckten wirklich köstlich. Nicht so gut, wie Marcs Lippen, von denen ich nur einen Hauch gekostet hatte, aber wirklich lecker.
''Das Haus bekommst du gleich schon noch zu sehen'', meinte ich dann zu Celine, zwischen zwei Keksen, ''Aber wenn du schon mal da bist, kannst du ja mit auspacken helfen. Vorausgesetzt meine Sachen sind alle heile angekommen.''
Natürlich war das ein Scherz und ich wollte Celine nur necken.
*-*-*
Wir konnten uns kaum noch halten vor lachen, weil Felix sich nun "rächte" und uns kitzelte.
Als Felix sich hernach erbarmte und von uns abließ, sich auf die Couch setzte und sich über die Kekse hermachte, standen wir beide auf und atmeten tief durch.
Felix′ Worte, bezüglich seiner Sachen, mussten wir eh nicht ernst nehmen, denn darum kümmerte sich Sam eh schon, hatte seine Sachen wahrscheinlich schon in sein Zimmer gebracht.
Celine jedoch streckte Felix frech die Zunge raus, was mich kichern ließ und ich ihr anbot:
"Was hältst du davon, wenn ich dir jetzt das Haus zeige, solange sich Felix über die Kekse hermacht und meiner Mutter ein wenig Gesellschaft leistet?"
"Gute Idee... gehen wir.", willigte Celine ein.
"Tja, dann entschuldigt uns, bitte", bat ich meine Mutter und Felix, dann verließen wir das Wohnzimmer und ich begann mit Celine durch mein neues Zuhause zu gehen, ihr alles zu zeigen, zu erklären, mit ihr zu scherzen und zu lachen.
Es war ein wirklich schönes Gefühl sie als Freundin zu haben.
Wir redeten zwischendurch aber auch über sehr ernste Dinge... auch sprachen wir uns endlich mal richtig aus, wobei ich ihr erklären konnte, was los war... das Warum, wieso und weshalb. Denn das hatten wir bisher nicht so wirklich getan.
Jetzt endlich konnten wir einen Schlussstrich unter unsere Beziehung ziehen. Einen Schlussstrich, der kunterbunt war und in eine tolle Zukunft zeigte.
Im Zuge der Besichtigung, zeigte ich Celine dann auch ihr Zimmer, wo sie sich für die paar Tage, häuslich einrichten konnte. Mir würde es gut tun, sie noch ein Weile in meiner Nähe zu wissen... und es gab mir irgendwie ein Gefühl der Sicherheit.
Meine Mutter würde sicher bald wieder nach Spanien fliegen und dann wären wir drei allein hier... tja... und wenn dann auch noch Celine irgendwann nach Deutschland zurückfliegen würde... was dann....?
Dann würde ich mich Felix stellen müssen... der Liebe, die er für mich empfand... die ich sicher bald erwidern konnte. So richtig mochte ich es mir noch gar nicht vorstellen, wie es wäre mit Felix in einem Bett zu liegen... zu kuscheln und Gott-weiß-was anzustellen... oh je....
*-*-*
Ein mulmiges Gefühl war es doch, als Celine und Marc zusammen loszogen. Doch ließ ich mir nichts anmerken. Ganz in Ruhe trank ich mit Babs meinen Tee und vertilgte die Kekse.
Es tat wirklich gut, mal wieder mit ihr zu plaudern und ich hatte es sehr vermisst.
''Sobald ich wieder richtig verdiene, komme ich dich regelmäßig besuchen. Aber jetzt muss ich erst mal in Marcs Firma Fuß fassen'', versprach ich ihr.
Der Arbeit als Model sollte jetzt nichts mehr in Wege stehen und ich freute mich sehr darüber. Vor allem aber freute ich mich auf Pete, denn ich musste ihm unbedingt persönlich erzählen, wie Manuel mich ansehen hat, als ich bei ihm aufgetaucht bin.
Mit Sicherheit würden wir meine Mappe sowieso überarbeiten, da die Bilder nicht erstklassig genug waren, dessen war ich mir schon bewusst.
Trotz, dass ich mit Babs hier saß und mit ihr redete, zog sich die Zeit hin. Mir kam es eine Ewigkeit vor, wo die Beiden weg waren. Dass ich jetzt auch noch mit Eifersucht zu kämpfen hatte, passte mir gar nicht. Dennoch blieb ich ganz normal und versuchte diese Gedanken zu unterdrücken.
*-*-*
"Ja, das würde mich freuen, Felix. Aber ich fühle mich echt wohl in Spanien und komme super klar. Das Haus... ist ein Traum, das sag ich dir und ich bin wirklich froh darin wohnen zu dürfen.", antwortete Babs, erzählend: "Es wird schon werden... ich bin gespannt, wie Marc als Chef so ist"
Auch Babs tat es gut, mal wieder mit Felix zu reden.
Nachdem ich Celine das Haus gezeigt hatte, gingen wir in den Garten, wo ich ihr auch alles zeigte. Sie staunte natürlich nicht schlecht und beneidete mich schon ein wenig, aber... sie gönnte es mir auch und freute sich für mich.
Irgendwann betraten wir das Haus wieder und gingen gemeinsam ins Wohnzimmer, wo sich meine Mutter und Felix miteinander unterhielten.
"Hey, ihr zwei.", begrüßte ich meine Mutter und Felix, während sich Celine wieder in den Sessel setzte und noch einen Keks abbekam.
Ich setzte mich neben Felix und schaute in die Runde, senkte dann meinen Blick und nahm einen Schluck Tee... der ja inzwischen kalt war.
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''Hey'', meinte ich nur, als Marc und Celine wieder da waren.
''Ja, Babs, ich bin auch gespannt, wie Marc so als Chef ist. Ich kann ihn mir gar nicht streng vorstellen'', meinte ich, einmal um Barbaras Frage zu beantworten und auch, um Marc ein Wenig zu necken.
Ich musste außerdem dieses doofe Gefühl loswerden, was sein gesenkter Blick nicht besser machte. Sie sind nur Freunde, redete ich mir immer wieder ein und versuchte es zu glauben. Wenn ich jetzt auch noch alles kaputt machen würde, wegen so einer blöden Eifersucht, würde ich mir das nie verzeihen.
''Sind mein Auto und mein Motorrad denn heile angekommen?'', wollte ich noch von meinem Freund wissen.
Immerhin hatte ich den Verlauf nicht verfolgen können, die Sachen ja lediglich vor zwei Tagen losgeschickt. Bevor ich mich um die restlichen Angelegenheiten gekümmert hatte.
''Übrigens konnte ich es nicht lassen und habe Manuel in der Firma besucht'', offenbarte ich Marc dann und versuchte an seiner Reaktion auszumachen, ob er vielleicht auch eifersüchtig war.
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Langsam hob ich meinen Blick, als ich Felix′ Worte vernahm, und schaute ihn an: "So, du kannst dir also nicht vorstellen, dass ich streng und konsequent sein kann, was. Nun, wir werden sehen...", ging ich auf Felix′ Worte ein.
Meine Mutter grinste nur und Celine machte sich über den Rest der Kekse her... hielt sich nun raus.
"Ja, wir haben deine Sachen schon in der Garage stehen sehen, alles heile... brauchst dir also keine Sorgen zu machen.", fügte ich hinzu und trank noch einen Schluck Tee.
Irgendwie war ich nervös.... weil ich nicht wusste, was mich erwartete... wie würde die Beziehung zwischen Felix und mir ablaufen...?
Zwar hörte ich was Felix erzählte, aber nur so nebenbei, wegen meiner Nervosität und der vielen Gedanken, die ich mir machte.
"Und was hat er gesagt? Wie hat er reagiert?", wollte ich wissen und schaute meinen Freund nachdenklich, aber auch sanft an.
*-*-*
Marc lenkte meine Neckerei gegen mich und ich konnte nur schmunzeln, würde mich überraschen lassen, wobei ich kaum glaubte, dass er bei mir streng sein müsste.
Da meine Sachen scheinbar heile angekommen waren, war ich beruhigt, würde später aber definitiv noch genau nachsehen. Immerhin war alles versichert und da musste ich mich ja überzeugen, dass alles heile geblieben war.
Marc schien kein bisschen eifersüchtig zu sein und ich schluckte meine eigene Eifersucht erneut runter. Es würde bestimmt vergehen, ich musste einfach nur vertrauen, wie ich Marc immer vertraute.
''Er war ziemlich angepisst, wenn ich das so sagen darf'', meinte ich und grinste breit, ''Manuel hat das alles für einen schlechten Scherz gehalten und du hättest sein Gesicht sehen sollen. Wahrscheinlich war er der großen Überzeugung, dass ich nirgends mehr auf der Bildfläche auftauchen würde.
Im Grunde muss ich ihm aber danken. Jetzt habe ich meinen Traumjob mit einer Traumgage und dazu in meinem Traumland, in einem Traumhaus, mit meinem Traummann.''
Die letzten Worte hatte ich liebevoll und ruhig ausgesprochen. Irgendwie konnte ich es immer noch nicht fassen und schwebte irgendwie auf einer Wolke.
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Ich musste grinsen, bei dem was Felix erzählte. War doch klar, dass Manuel das alles nicht schmecken würde, immerhin war meine Firma auch irgendwie für ihn eine Konkurrenz.
Dies erklärte ich auch Felix und wurde bei seinen letzten Worten direkt ein wenig rot. Auch das noch.... herrje.
Celine begann nun auch zu grinsen, als sie mich anschaute und auch meine Mutter schien sich ihren Teil zu denken.
"Tja, also, ich weiß nicht was ihr jetzt macht, aber ein bisschen arbeiten muss ich schon noch und lernen für die Fahrerlaubnis muss ich auch noch.", gab ich von mir, denn es entsprach der Wahrheit und ich konnte hier nicht ewig so faul herum sitzen.
"Na ja, also ich werde aber gleich wieder nach Hause fliegen.", hörte ich meine Mutter sagen und ich nickte ihr verstehend zu.
"Okay, soll ich dir ein Taxi bestellen?"
Sie nickte dankend. "Das wäre lieb von dir."
So zog ich mein Handy aus der Hosentasche und bestellte ein Taxi zu meiner Adresse, das bald hier sein würde.
"Ich geh dann mal in mein Zimmer und hau mich hin, bin ziemlich kaputt.", kam es von Celine
"Okay, Celine, dann erhol dich gut und wenn du was brauchst, sag einfach Bescheid.", erwiderte ich.
"Mach ich und du arbeite nicht zu viel."
"Werd ich nicht.", sagte ich noch, dann stand Celine auf, verabschiedete sich von meiner Mutter und verließ dann das Wohnzimmer, um in ihr Zimmer zu gehen.
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''Gut, dann werde ich mal auspacken gehen und mich vergewissern, dass alles heile geblieben ist, bei meinem Auto und dem Motorrad. Hab einen guten Flug, Babs und ich melde mich, wie versprochen'', meinte ich und drückte sie noch einmal.
Sanft legte ich Marc meine Hand auf die Schulter und verließ dann den Raum. Irgendwie war es immer noch ein befremdliches Gefühl, dass wir jetzt zusammen waren. Hätte ich mich anders verhalten sollen, fragte ich mich.
Doch schob ich den Gedanken schnell beiseite. Wir würden noch genügend Gelegenheit haben, uns näher zu kommen.
Zuerst ging ich in die Garage und vergewisserte mich, wie der Zustand meiner Schätze war. Kein Kratzer und keine Dellen, alles war tadellos. Daraufhin ging ich auf mein Zimmer, wo ich meine Taschen vorfand und die Kartons, die ich hergeschickt hatte.
Alles würde ich jetzt nicht auspacken, weil ich mich später noch mit Pete treffen wollte. Dem schickte ich schon mal eine Nachricht, ob er ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit für mich einplanen könnte. Ich musste einfach mit ihm reden, weil er mir so gut zugeredet hatte wegen Marc und die Sache mit Manuel musste er auch wissen. Außerdem wollte ich wissen, inwiefern Manuel sich bei ihm gemeldet hatte.
Dann würde ich sicher erfahren, wann ich meine ersten Aufträge hätte und ob ich eine neue Mappe bekommen würde.
Deshalb begann ich erst mal meine persönlichen Sachen auszuräumen und blieb an Fotos hängen, von Marc und mir. Irgendwie hatte ich es immer gespürt und auf den Bildern sah man es teilweise sehr deutlich. Gerade, wenn Marc Single gewesen war, hing er extrem an mir und genoss die Aufmerksamkeit, die ich ihm gab.
Jetzt waren wir ein Paar. Irgendwie konnte ich das immer noch nicht glauben.
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Da saßen wir nun, meine Mutter und ich, schauten uns an und warteten auf das Taxi.
"Danke, Mama, für alles. Du bist wirklich die Beste."
"Ach, Marc, ich konnte doch nicht zulassen, dass... du dir womöglich doch noch was antust. Ich hatte echt Angst um dich, mein Schatz."
"Mama, das wollte ich doch nicht."
"Ich weiß, aber... wenn mal wieder was sein sollte, dann rede erst mit mir und wir finden eine Lösung, okay."
Ich nickte verstehend und versprach ihr, nicht noch einmal so einen Unsinn zu machen.
Schließlich sagte uns Sam Bescheid, dass das Taxi da wäre. Dann erhoben wir uns und ich brachte meine Mutter hinaus. Draußen verabschiedete ich mich liebevoll von ihr, drückte sie noch einmal, bevor sie sich ins Taxi setzte und das Taxi abfuhr.
Seufzend ging ich ins Haus zurück, schloss die Tür und machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Dort angekommen, setzte ich mich an den Schreibtisch und begann einige Unterlagen durchzugehen und hatte nebenbei jede Menge Schreibarbeit.
Aber auch die Prüfungsunterlagen, der Fahrschule, drückten mich und so versuchte ich alles auf einmal hinzubekommen. Irgendwie gelang es mir und so konnte ich mich ablenken, musste mir erst mal keine Gedanken um Felix und die Beziehung machen.
In der Zwischenzeit bekam Pete die Nachricht von Felix und musste grinsen. Natürlich schrieb er Felix zurück und willigte ein sich mit Felix zu treffen, was er ihm auch schrieb.
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Ein paar Sachen packte ich noch aus, bevor ich mich langsam fertig machte. Ich wollte etwas eher los, weil ich mit einem von Marcs Wagen fahren wollte. Sicher wäre es ungewohnt und neu links zu fahren, aber ich musste mich daran gewöhnen.
Meine Fahrzeuge müsste ich die Tage noch anmelden, damit ich sie hier fahren dürfte, wobei ich es mir schwierig vorstellte, mit meinem Wagen, da dort das Lenkrad ja rechts saß. Durch die ausgetretene Ruhe, merkte ich aber auch, wie müde ich mittlerweile war.
Die Tage war einfach fiel passiert und ich würde heute sicher nicht alt werden, dementsprechend früh ins Bett fallen.
Jetzt ging ich erst mal zur Bibliothek, in der ich Marc vermutete, damit dieser Bescheid wüsste. Zaghaft klopfte ich und räusperte mich kurz, bevor ich eintrat.
''Dachte ich es mir doch, dass du hier steckst'', begrüßte ich Marc und spürte wie kleine Schmetterlinge in meiner Magengegend in Aktion gerieten.
Wir waren allein, auch wenn vermutlich nur kurz. Zum ersten Mal, seitdem wir ein Paar waren, standen nur wir zwei uns gegenüber.
''Ich will dich gar nicht lange aufhalten. Nur müsste ich nochmal kurz zur Firma, wegen meiner Mappe wollte ich mit Pete sprechen. Da mein Wagen noch nicht angemeldet ist, wollte ich fragen, ob es okay ist, einen von deinen zu nehmen.
Keine Sorge, ich fahr auch langsam und vorsichtig. Ist immerhin das erste Mal, das ich hier in England fahre'', erklärte ich und ging dabei langsam auf den Schreibtisch zu.
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Ich war so beschäftigt, dass ich kaum mitbekam, dass jemand den Raum betrat. Erst als ich eine Stimme... Felix′ Stimme hörte, drehte ich mich um und schaute ihn an.
"Ja, klar, mach ruhig, ich hab eh noch viel zu tun.", willigte ich in sein Vorhaben ein, kramte in meinen Unterlagen und gab Felix einige wichtige Unterlagen in die Hand:
"Kannst du das bitte mitnehmen und Pete abliefern? Das wäre echt toll von dir. Ich schaffe das jetzt nicht alles.", bat ich meinen Freund und fügte hinzu:
"Die Schlüssel für die Autos hängen im Vorraum, links neben der Garderobe. Viel Spaß beim Fahren und sei bitte wirklich vorsichtig, ja.", dann lächelte ich ihn noch einmal an und drehte mich um, um weiter zu arbeiten und nebenher für die Fahrprüfung zu lernen.
Obwohl ich zum Umfallen müde war, musste ich dies hier weiter machen, wenn ich in der Zeit nicht zurückbleiben wollte. Morgen müsste alles fertig sein und so nahm ich mir die Zeit, gab mir Mühe alles rechtzeitig fertig zu stellen...
Um Felix machte ich mir keine Sorgen, denn ich vertraute ihm blind und wusste, dass er vorsichtig sein würde. Um die Autos war es dabei nicht schade, aber ich wollte Felix nicht verlieren.
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Marc verhielt sich genauso, wie immer, er vertraute mir. Er war mein Freund und kannte mich, wie kein Zweiter. Nur war er jetzt auch mein Liebhaber und irgendwie war mir das alles hier zu wenig, zu kühl.
Genau deshalb ging ich um den Schreibtisch herum, legte sanft meine Hände auf seine Schultern und beugte mich von hinten über ihm rüber, um Marc sanft auf die Wange zu küssen.
Eigentlich war mir das auch zu wenig, nur was sollte ich machen? Sicherlich würde er noch eine Weile brauchen und ich würde ihm die Zeit lassen.
Die Unterlagen nahm ich mit und fuhr mit dem Wagen zu Pete mit dem ich mich in Ruhe unterhielt. Auch machten wir einen Termin, wo neue Fotos für meine Mappe gemacht werden sollten. Außerdem bekam ich über meine zukünftigen Aufträge Bescheid.
Der Tag klang so schön aus und ich fuhr anschließend wieder nach Hause, zu Marc und Celine.
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Celine blieb noch eine ganze Woche bei uns, was meiner Eifersucht nicht wirklich gut tat. Marc verbrachte viel Zeit mit ihr und ich kam mir vor, wie das fünfte Rad am Wagen. Deshalb war ich auch froh, als sie endlich nach Hause fuhr, auch wenn Marc mit ihr in Kontakt blieb.
Mein bester Freund, war jetzt mein Freund und er tat sich sichtlich schwer, mich an ihn ran zu lassen. Ich ließ es so laufen und versuchte nichts zu vermissen, stürzte mich voll und ganz in die Arbeit und machte groß Karriere.
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