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Telefonterror

 

Telefonterror



 

Sven und Markus haben sich auf einer Party kennen gelernt und super verstanden, weshalb sie auch Telefonnummern austauschten. Beide sind eigentlich hetero, Markus hat eine Freundin und Sven ist seit kurzem Single.

Eine Woche nach der Party ruft Sven bei Markus an.


 

Es gibt Momente im Leben, da merkt man auf einmal, dass das Leben, das man führt, nicht das ist, das man eigentlich führen möchte und man anders viel glücklicher wäre.





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Freitagnachmittag:


 

Hey Markus, Sven hier. Wie geht es dir? Hast du dich vom letzten Wochenende erholt?


 

Sven? Welcher Sven?


 

Von der Party letztes Wochenende.


 

Ach so, der Sven. Sorry!

Mir geht es so weit wieder gut und dir?


 

Ist ja nicht schlimm.

Ja, mir geht es auch wieder gut. War echt zu viel des Guten. Beim nächsten Mal muss mich jemand bremsen.

...

Ich dachte, du hast vielleicht Lust, dass wir was zusammen machen. Wir haben uns ja eigentlich ganz gut verstanden, oder?


 

Was ist los, hat keiner Zeit für dich?


 

Hey, jetzt sei mal nicht so frech!

Aber hör bloß auf, das hab ich dir ja schon auf der Party erzählt, seit mit Tina Schluss ist, meiden mich meine Freunde. Obwohl man da bestimmt nicht mehr von Freunden sprechen kann.


 

Ja, ist echt heftig.

Also, wenn du willst, kannst du dich ja anschließen, ein paar Freunde wollten vorbeikommen, und dann gehen wir wahrscheinlich ins Kino.


 

Also nichts mit Saufen, oder wie?


 

Hehe, nein, heute Abend wohl nicht.


 

Ist vielleicht auch besser so! Was wollt ihr euch denn anschauen?


 

Keine Ahnung, mal sehen was kommt, und dann entscheidet die Mehrheit in welchen Film wir gehen.


 

Klingt fair. Ist es denn okay, wenn ich euch beim Kino treffe, dann kann ich vorher noch eben in die Stadt?


 

Klar, ich denke, dass wir so gegen Viertel nach acht da sein werden.


 

Okay, ich freue mich. Bis nachher.


 

Ja, bis nachher.


 

~


 

Samstagmittag:


 

Hey Sven, sag bloß, du hast schon ausgeschlafen?


 

Hey Markus, woher weißt du denn, dass ich es bin?


 

Tja, bin halt ein schlauer Fuchs und hab deine Nummer eingespeichert.


 

Ach so, verstehe.

Ich bin schon wieder seit sechs Uhr wach und dachte, dass du jetzt bestimmt ausgeschlafen hast.


 

Ausgeschlafen hab ich nicht, aber wach bin ich jetzt.


 

Sorry!


 

.


 

War ja auch spät gestern.

Der Film ging ja auch echt lange und danach war noch so viel in der Disco los, dass wir nicht weggekommen sind.


 

Ja, schon gut.


 

Die Mädels waren ja auch der Hammer. Ich muss sagen, du hast echt eine hübsche Freundin.


 

Danke.

Du sei mir nicht böse, aber ich bin noch total müde und würde gerne noch ein bisschen schlafen. Ich melde mich später bei dir, okay?


 

Ja, ist gut. Dann bis später.


 

Tut tut tut


 

~


 

Samstagabend:


 

Hallo Sven, ich wollte dich auch gerade anrufen.


 

Hallo Markus, ja das hätte ich jetzt auch gesagt.


 

Nein, ehrlich!


 

Ist ja schon gut, ich glaube dir ja.

Hast du Lust, dass wir zusammen was machen?


 

Gerne. Wir könnten uns vor der Disco treffen?


 

Klingt gut. In einer halben Stunde?


 

Ja, das ist in Ordnung.


 

~


 

Sonntagmittag:


 

Hallo Markus, na, hast du dich erholt?


 

Hey Sven, ja ein bisschen schon.


 

Und deine Freundin, hat sie sich beruhigt?


 

Keine Ahnung, hab sie noch nicht angerufen.

Ich würde nur zu gerne wissen, was die geritten hat, so eine Szene zu machen, nur weil ich was mit dir unternehme und nicht mit ihr?


 

Frauen. Versteh die einer.


 

Nein danke, das ist mir viel zu schwer.

Hast du Lust, dass wir was Essen gehen? Ich hab noch nichts weiter gegessen und bräuchte dringend was in den Magen.


 

Klingt gut, aber nur wenn ich aussuchen darf wohin.


 

Okay. Dann in in einer halben Stunden am Bahnhof?


 

Alles klar.


 

~


 

Sonntagabend:


 

Hey Markus, hast du mit deiner Freundin geredet?


 

Hey Sven, wir haben gerade telefoniert. Sie will gleich vorbeikommen und dann wollen wir reden. Ich versteh ihre ganze Aufregung immer noch nicht.


 

Ich auch nicht.


 

Oh, da ist sie schon.

Ich ruf dich an, wenn wir alles geklärt haben, okay?


 

Okay.

~


 

Eine Stunde später:


 

Tuuuuut tuuuuut tuuuuut


 

~


 

Sonntag am späten Abend:


 

Hey Markus, ich dachte du wolltest zurückrufen?


 

Hallo Sven, Kai hier. Du Markus hat gerade voll Stress mit seiner Ische, vielleicht rufst du ein andern Mal an.


 

Okay. Klar, verstehe ich. Liebe Grüße.


 

Ja, bestelle ich.


 

~


 

Sonntag sehr spät am Abend:


 

Jaaaaa?


 

Hey. Wie geht es dir?


 

Nicht so...


 

Wegen deiner Freundin Michaela?


 

Ja...


 

Habt ihr euch also nicht wieder vertragen?


 


 

Markus? Weinst du?


 

Sie hat Schluss gemacht.


 

Oh...


 

Diese dumme...


 

...

Und mit welcher Begründung?


 

Ach, voll die blöde Begründung...

Von wegen, ich würde sie nicht mehr lieben...


 

Krass!

Liebst du sie denn noch?


 

Würde ich sonst weinen?!


 

Deswegen musst du mich aber nicht anschreien. Ich kann doch nichts dafür.


 

Nein, natürlich nicht.

Sei nicht böse, aber ich möchte jetzt versuchen, noch ein bisschen zu schlafen, schließlich ist morgen wieder Schule.


 

Ist gut.

Ich melde mich morgen, wenn ich von der Arbeit zu Hause bin, okay?

Versuch dich ein bisschen auszuruhen.


 

Okay.


 

Tut tut tut


 

~


 

Montagabend:


 

Hey Markus, wie war die Schule?


 

Hey Sven, ich war nicht in der Schule.


 

Wie jetzt, hast du blaugemacht?


 

Ja, irgendwie ging es gar nicht heute Morgen. Ich wollte auf gar keinen Fall Michaela begegnen.


 

Verstehe.

Was hältst du davon, wenn wir was essen gehen?


 

Weiß nicht....hab eigentlich keine Lust und Hunger erst recht nicht.


 

Ach komm schon.

Ich lade dich auch ein.

Es tut dir bestimmt gut, wenn ich dich ein wenig auf andere Gedanken bringe.


 

Na schön, aber ich bestimme, wo wir hingehen.


 

Okay, dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Bahnhof.


 

Gut, bis gleich.


 

~


 

Dienstagabend:


 

Hey Sven.


 

Hey, na wie erging es dir heute?


 

Ach, ging so. Irgendwie waren alle voll komisch zu mir.


 

Ja?


 

Ja!


 

Als wir gestern deine Freunde getroffen haben, waren sie auch irgendwie komisch.


 

Fandest du das auch? Ich dachte schon, ich habe mir das eingebildet.


 

Nein, hast du nicht. Ich hab es ja auch bemerkt.


 

Ob das was mit Michaela zu tun hat?


 

Wie meinst du das?


 

Na, wer weiß, was sie denen erzählt hat, als ich nicht in der Schule war?


 

Ich hoffe nur, dir ergeht es nicht so wie mir, dass mich meine Freunde auf einmal meiden.


 

Ja, das hoffe ich auch.

Hast du Lust, noch ein bisschen in die Stadt zu gehen, bis acht haben die Geschäfte ja auf?


 

Ja, gerne. Treffen wir uns wieder am Bahnhof?


 

Ja, können wir machen. Dann bis gleich.


 

Ja, bis gleich.


 

~


 

Mittwochabend:


 

Tuuuuut tuuuuut tuuuuut


 

~


 

Mittwoch am späten Abend:


 

Lass mich einfach in Ruhe, das hat doch alles keinen Sinn.


 

Tut tut tut


 

~


 

Kurze Zeit später:


 

Hörst du schlecht?

Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.

Ich will nicht so sein, verstehst du!


 

Tut tut tut


 

~


 

Noch ein bisschen später:


 

Bevor du etwas sagst, lass mich bitte ausreden.

Das alles heißt doch nichts.

Nur weil du Michaela nicht mehr liebst und sie meint, du würdest mich lieben, muss das doch nicht so sein und selbst wenn, finde ich es nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, irgendwie bist du mir viel zu sympathisch und homophobe Leute gibt es überall. Dann sind das auch keine Freunde, hörst du?

Markus, bist du noch dran?

.

Ich höre dich doch atmen?

Weinst du etwa?


 

Ich will nicht so sein...hörst du...ich will nicht so sein!


 

Tut tut tut


 

~


 

Noch viel später:


 

Tut tut tut


 

~


 

Am nächsten Tag:


 

Tut tut tut


 

~


 

Tage später:


 

Kein Anschluss unter dieser Nummer


 

~

~


 

Dann fällt Sven eine Zeitung der letzten Tage in die Hände.

Ein Zeitungsartikel sticht besonders hervor:


 

Ein achtzehnjähriger Junge wurde tot von seinen Eltern in seiner Wohnung aufgefunden.

Die Polizei geht von Selbstmord aus.

Als Motiv wird Liebeskummer vermutet.



 


 

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