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Du bist es wert zu leben

Du bist es wert zu leben

 

 

by Detail & Dark Sephiroth

 

 

Please, come in!, stand auf dem Schild an dem großen Tor. Das Tor führte in einen großen Saal, in dem von je her Blutorgien gefeiert wurden.

 

Der Saal befand sich tief unter der Erde. Hierher verirrte sich niemals auch nur ein einziger Sonnenstrahl. Nicht einmal eine Ratte oder eine Maus hätten sich an diesen finsteren Ort gewagt. In diesem Saal feierten Vampire, Hexen, Werwölfe und auch Hybriden ihre gemeinsamen Blutorgien.

 

Ab und zu kämpften sie hier auch gegeneinander. Dem Sieger, der aus diesen Kämpfen hervorging, winkte der Hauptpreis, mit dem er machen und lassen konnte was er wollte.

 

Der Hauptpreis war stets ein dunkelhaariger Jüngling!

 

*-*

 

Es war spät am Nachmittag und Randir war auf dem Weg nach Hause. Völlig überarbeitet und müde stieg er in seinen Wagen, ließ den Motor an und fuhr los. Auf dem Weg nach Hause besorgte er noch einige Kleinigkeiten und fuhr dann geradewegs nach Hause. Wenige Minuten später erreichte er das Anwesen seiner Eltern.

 

Randirs Eltern waren schon seit einigen Jahren tot. Beide kamen, bei dem Versuch ihr einziges Kind zu retten, ums Leben. Der junge Mann betrat das Anwesen, schloss das Haus auf und trat ein. Er warf die Schlüssel auf ein kleines Schränkchen im Flur.

 

Den Einkauf brachte er in die Küche und verstaute ihn.

 

Nachdem er mit allem fertig war ging er ins Bad, ließ sich Wasser in die Badewanne ein, fügte dem noch etwas Badeöl hinzu und verließ das Bad kurzzeitig wieder. Anschließend ging er ins Schlafzimmer und holte sich dort aus dem begehbaren Kleiderschrank einige bequeme Sachen heraus. Diese legte er auf das Bett und verließ das Schlafzimmer wieder in Richtung Badezimmer.

 

Randir betrat das Bad wieder, zog sich aus und stieg in die Wanne. Ah, ein entspannendes Bad, das wird mir sicher gut tun, dachte sich Randir. Dann lehnte er sich an den Badewannenrand an, schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen.

 

Nach einer Weile träumte er folgenden Traum:

 

Randir war etwa 14 Jahre alt, seine Eltern waren noch am Leben und sie führten gemeinsam ein harmonisches Leben. Doch irgendwann drangen fremde Männer in das Haus ein. Zumindest sahen sie aus wie Männer. Sie trugen Kapuzenumhänge, so dass man nicht genau erkennen konnte was oder wer sie wirklich waren.

 

Randir hatte sich versteckt, als er den Lärm gehört hatte. Doch konnte er aus seinem Versteck heraus alles sehen, was draußen vor sich ging. Was er sah ließ ihn erstarren! Diese fremden Männer hatten rote Augen und ermordeten auf bestialische Weise seine Eltern, die ihnen nicht verraten wollten wo sich Randir befand.

 

Der Jugendliche verhielt sich ganz ruhig, denn er ahnte wohl, dass es so für ihn am Besten war. Die fremden Männer oder was auch immer sie waren, suchten Randir, doch sie fanden ihn nicht und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.

 

Randir schlug die Augen wieder auf, doch sah er immer und immer wieder den Tod seiner Eltern vor dem geistigen Auge ablaufen.

 

Da er sich nicht entspannen konnte entstieg er der Wanne wieder und ging, sich abtrocknend, ins Schlafzimmer, wo er sich anzog. Nun fühlte er sich schon ein wenig besser, wenn auch noch nicht richtig gut. Randir spürte, dass etwas in der Luft lag, doch konnte er sich nicht erklären was es war.

 

Da alles Grübeln jetzt nichts nutzte lief er in die Küche und bereitete sich eine Kleinigkeit zu Essen, damit ging er ins Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa setzte und das Fernsehen anschaltete.

 

Er versuchte sich zu entspannen, doch wurde er immer unruhiger...

 

Wie recht er damit hatte konnte er nicht ahnen. Denn es schlichen ein paar Fremde um sein Haus und Randir spürte, dass etwas hier ganz und gar nicht in Ordnung war. Plötzlich hörte Randir ein paar Scheiben klirren, dann drangen die Fremden in sein Haus ein und liefen geradezu ins Wohnzimmer, in dem sich Randir befand.

 

Dann standen die fremden Männer, in ihren Kapuzenumhängen geschlossen, wie eine Mauer, vor Randir. Randir brauchte nicht lange zu überlegen, er erkannte diese Figuren wieder, es waren genau die selben Wesen, die damals seine Eltern ermordet hatten. Er stand vor ihnen, wie ein Fels in der Brandung und blickte in deren rote Augen, mit denen diese Randir anstarrten.

 

Doch Randir starrte einfach nur eiskalt zurück und er rückte und rührte sich nicht. Noch herrschte Stille, doch schon bald sollte sich alles ändern. Randir hatte sich schon auf die Ankunft dieser fremden Wesen vorbereitet und sein teures, in Japan, handgeschmiedetes Samuraischwert hervorgeholt.

 

Das Schwert in seinen Händen, stand er vor den Fremden und lächelte eiskalt. Dann erhob er seine Stimme:

 

"Was wollt ihr Teufel denn noch? Habt ihr nicht schon genug angerichtet, als ihr mir meine Eltern genommen habt?! Ich kann euch versichern, ich werde nicht so schnell zu vernichten sein. Wisst ihr was, so wie ihr da steht, seht ihr echt lächerlich aus. Na los, bewegt euch oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen!"

 

Doch die Fremden sprachen kein einziges Wort, sondern starrten ihn weiterhin nur an. Randir verlor nun langsam die Geduld, erhob sein Schwert und begab sich in Kampfposition, bereit zuzuschlagen. Doch auch jetzt bewegten sich die Fremden nicht von der Stelle. Aber auch Randir stand da wie versteinert und bewegte sich nicht.

 

Vielmehr beobachtete er die Fremden voller Konzentration.

 

Plötzlich bewegte sich einer der Fremden, sofort schwang Randir sein Schwert und hieb dem Fremden den Kopf ab. Der Schnitt war sauber ausgeführt, der Kopf fiel auf den Boden und rollte ein wenig davon, bis er schließlich, an einer Stelle, liegen blieb. Die anderen drei Fremden kümmerte es scheinbar nicht, aber auch Randir verlor seine Konzentration nicht.

 

Noch immer stand er, mit erhobenen Schwert, vor den Fremden. Diese rührten sich jedoch noch immer nicht. Randir schwang ein weiteres Mal sein Schwert und hieb allen Fremden, mit einem Schlag die Köpfe ab. Nach dieser Szene stellte er sich die Frage, was das jetzt werden sollte.

 

Es sah für ihn beinahe so aus, als wollten die Fremden sterben. Aber warum, in aller Welt, ausgerechnet hier, in seinem Haus? Randir verdrängte die Frage, aus seinem Kopf und machte sich daran das Wohnzimmer zu säubern. Er schleppte die kopflosen Leichen aus seinem Haus, auch die Köpfe sammelte er ein und trug diese ebenfalls aus dem Haus.

 

Ein paar Meter von seinem Haus entfernt, grub er ein großes Grab und versenkte eine Leiche nach der anderen, sowie auch die Köpfe, in das Grab. Dann schaufelte er das Grab wieder zu und begab sich wieder in sein Haus.

 

Nach dieser, wirklich anstrengenden, Arbeit, betrat er sein Schlafzimmer, legte sich in sein Bett und schlief sogleich ein.

 

Aber er war natürlich nicht allein. Denn jemand war mit den Fremden, die jetzt tot waren, in das Haus eingebrochen. Leise lief dieser Fremde in Randirs Schlafzimmer und bewegte sich auf das Bett zu.

 

Gierig und doch liebevoll betrachtete der Fremde Randir ...er streckte seine rechte Hand aus und wollte Randir streicheln. Doch schnell gewann er seinen Verstand wieder und zog seine Hand zurück. Nein, er durfte jetzt nicht weich werden. Randir würde noch früh genug erfahren, was ihm bevor stand.

 

*-*-*

 

Wütend tobte ich durchs Schloss, auf der Suche nach meinem Schöpfer. Wieso hatte ich nichts davon erfahren? War ich so unwichtig? Sicher, in der Rangordnung bildete ich das Schlusslicht und war viel zu jung in einem Vampir verwandelt worden.

 

Dennoch war, obgleich ich damals 14 Jahre alt war und meine Eltern grausam hingerichtet wurden, mittlerweile 21 Jahre und gehörte leider zu meinesgleichen. Ich musste mich mit ihren Ritualen anfreunden und mein Blutdurst ließ mich auch unweigerlich mitmachen.

 

Trotzdem war ich viel zu sanftmütig und besaß auch kaum Kräfte, wie andere Vampire. Eben weil ich viel zu jung verwandelt worden war.

 

Zum Glück hatten meine kindlichen Züge sich mittlerweile in etwas männlichere verwandelt. Meine braunen gelockten Haare hatte ich zu einem lockeren Zopf gebunden, wo meisten ein, zwei Strähnen hinaus hingen.

 

Langsam ging ich die dunkle Treppe hinunter, die zur einen Seite zur Gruft und zur anderen in das Kellerverlies führte. Nur ein paar Fackelten leuchteten mir den Weg und meine hellgrünen Augen begannen aufzuleuchten, damit ich besser sehen konnte.

 

Einen lässigen eleganten Kleidungsstil hatte ich, die meine schlanke schmale Silhouette, etwas kaschierte. Beinahe gebrechlich und krank wirkte ich mit meiner weißen Haut, aber auch hübsch und feminin.

 

Endlich hatte ich die letzten Stufen erreicht, als plötzlich Drac direkt vor mir stand. Erschrocken zuckte ich zusammen, da er mich scheinbar erwartet hatte oder etwas hier unten verbarg, was ich nicht sehen sollte.

 

''Warum ist mein Bruder alleine los? Habe ich kein Recht dabei zu sein?'', wütete ich los, nachdem ich mich gefangen hatte.

 

Unbeeindruckt ging Drac an mir vorbei, hinauf, Stufe für Stufe, als stände ich gar nicht hier, hätte ich nichts gesagt.

 

''Was wollt ihr überhaupt mit ihm? Er ist mittlerweile doch viel zu alt'', wollte ich wissen und Drac blieb abrupt stehen.

 

''Auserwählt!'', kam es stumpf von Drac, '' So etwas verjährt nicht!''

 

Dann ging er die Treppe hinauf und winkte mir, ihm zu folgen. Einen Moment überlegte ich weiter zu gehen und zu schauen, was sich dort unten befand, doch womöglich hätte Drac mich sowieso daran gehindert.

 

Also folgte ich ihm, immer noch wütend.

 

''Aber wieso durfte ich nicht mit?'', kam es erneut von mir, als wir endlich oben waren.

 

''Es ist nicht deine Aufgabe'', bekam ich zur Antwort und Drac ging in Richtung seiner Gemächer. Scheinbar wollte er nicht mal mit mir reden.

 

Gut, er hatte aber auch nicht gesagt, dass ich nicht gehen dürfte.

 

Kurz atmete ich tief durch, bevor ich durch die große Halle stürmte. Direkt auf das große Tor zu, dass mich nach draußen bringen würde.

 

''Sir, wohin zu so später Stunde'', hielt mich ein Diener auf, ''In ein paar Stunden geht bereits die Sonne auf.''

 

''Ich bleibe nicht lange weg'', brummte ich und ging an ihm vorbei.

 

Wie ich es hasste, immer Rechenschaft ablegen zu müssen, als wäre ich ein kleines Kind und könnte nicht auf mich alleine aufpassen.

 

Die frische Luft umhüllte mich, als ich draußen ankam. Das schwere Tor knallte hinter mir ins Schloss und ließ mich für einen Moment inne halten.

 

Dann nahm ich Kontakt zu meinem Bruder auf. Für einen kurzen Augenblick konnte ich spüren, wo er sich befand und sehen, was er sah. Direkt vor ihm lag Randir und er schlief.

 

Lange fackelte ich nicht und teleportierte mich direkt zu meinem Bruder. Leider war ich nicht so gut darin und landete im Garten. Direkt musste ich mich übergeben und taumelte ein wenig. Einen Moment brauchte ich, ehe ich mich fasste und das Haus durchs selbe Fenster betrat, wie mein Bruder und seine Lakaien.

 

Natürlich wusste er, dass ich hier war, da brauchte ich gar nicht leise zu sein oder gar zu versuchen, mich heranzuschleichen.

 

Dennoch ging ich leise ins Zimmer, wo ich meinen Bruder über Randir knien sah.

 

''Nicht... Bitte... Tue ihm nichts... Du kannst ihn doch auch schlafend mitnehmen, wenn du es denn unbedingt musst'', sprach ich leise und etwas kläglich.

 

Immerhin wusste ich, was für gute Fähigkeiten mein Bruder besaß. Er war ja nicht mein richtiger Bruder, sondern einfach nur auch von Drac erschaffen worden, genauso wie ich. Doch er war stärker und älter, ihm konnte ich nichts entgegenbringen.

 

Jetzt wo ich ihn so sah, konnte ich sein Verlangen spüren, Randir besitzen zu wollen und ich konnte es ihm keineswegs verübeln. Doch mich verband außerdem auch etwas mit dem jungen Mann.

 

*-*-*

 

Da ich, trotz der vielen Arbeit, einen sehr leichten Schlaf hatte, hörte ich ein Flüstern in meinem Zimmer, doch blieben meine Augen vorerst geschlossen, ließ die Eindringlinge, wer auch immer sie waren, in dem Glauben, dass ich noch immer schlafen würde.

 

Unbemerkt und vollkommen unauffällig, so wie ich es gelernt hatte, umklammerte ich mein Schwert, ohne das ich niemals ins Bett ging, und mein Misstrauen gab mir recht... jetzt da ich hörte, dass wer in meinem Schlafzimmer war.

 

Natürlich hatte ich Angst... große Angst sogar, aber ich wusste auch was zu tun war und verhielt mich vorläufig ruhig, selbst meinen Herzschlag kontrollierte ich so, dass er ganz ruhig blieb, meine Atmung blieb ebenfalls ruhig und gleichmäßig, als würde ich schlafen, ließ mir nichts anmerken, denn ich spürte, dass wer auf meinem Bett kniete.

 

Ich würde also schnell handeln müssen, wenn ich mit dem Leben davonkommen wollte. Und ich hatte wahrlich vor noch sehr lange zu leben.

 

Innerlich sammelte ich meine ganze Kraft, blieb aber noch immer die Ruhe selbst, tat so als würde ich schlafen... dann... und so als hätte man etwas verpasst... sprang ich voller Wucht auf, wobei der Eindringling, der auf meinem Bett hockte, unsanft herunter fiel.

 

"Was habt ihr Figuren hier verloren!!!! Haut ab und lasst mich endlich in Frieden!!!", knurrte ich die Fremden wütend an und stand, nur in Boxershorts und mit erhobenem Schwert vor ihnen.

 

Mein ganzer Körper gehorchte mir ausgezeichnet, so als wüsste jeder einzelne Muskel ganz genau was er zu tun und zu lassen hatte... selbst meine Atmung, mein Herzschlag... meine Psyche... alles hatte ich super unter Kontrolle.

 

Kein Zittern, keine Unsicherheit, keine Skrupel, keine Zweifel... und... keine Angst.... überhaupt gar keine Gefühle überkamen mich... so dass ich mich fühlte wie eine Kampfmaschine.

 

Mit starrem Blick schaute ich die beiden Eindringlinge an, bereit sie zu köpfen, wenn es denn sein musste... nur eine Bewegung und sie wären ihren Kopf los!

 

"Nur eine Bewegung... und ihr Figuren, leistet denen da draußen Gesellschaft!", knurrte ich die Beiden verächtlich an.

 

Hinter mir spürte ich einen Luftzug... da war noch jemand... schnell wie ein Blitz, schwang ich mein Schwert und der Nächste war seinen Kopf los, der dann einem der anderen beiden Einbrecher vor die Füße rollte.

 

Natürlich hatte ich mich sogleich wieder zu den Beiden umgedreht... ließ sie nicht aus den Augen.

 

*-*-*

 

Noch bevor mir mein Bruder antworten konnte, war Randir erwacht. Seine Reaktion uns gegenüber verstand ich nur zu gut und nahm es ihm überhaupt nicht übel. Nur ahnte er vermutlich nicht, mit was für Kreaturen der Finsternis er sich hier anlegte.

 

Plötzlich stand mein Schöpfer hinter ihm. Er war mir also doch gefolgt und Dracs Kopf wurde im nächsten Augenblick von seinem Körper getrennt. Dieser rollte uns vor die Füßen und blieb erst mal liegen.

 

Doch blieb er Körper stehen und sein Gesichtsausdruck war nicht gerade begeistert.

 

Schneller, als der Kopf abgeschlagen worden war, flog er wieder zu seinem Körper und war mit diesem wieder vereint. Wütend stellte er sich außer Reichweite und knurrte etwas bissig.

 

''Schau es dir genau an, Kilian'', wetterte er los, ''Genau deshalb ist es nicht deine Aufgabe. Du hättest Collin es allein überlassen sollen. Dann wäre Randir nicht erwacht.''

 

Ich konnte die Wut in seiner Stimme spüren und es war mir, als würde das Zimmer beben. Mein Blick fiel auf Randir und ich wollte ihm so gerne helfen. Dabei würde er meine Hilfe womöglich nicht mal annehmen. Alles nur, weil ich einer von Ihnen war.

 

Reumütig trat ich einen Schritt zurück, weil ich wusste, dass ich schon zu weit gegangen war. Collins Blick galt ebenfalls Randir und ich konnte seine Begierde spüren, außerdem auch verstehen.

 

Denn er war wirklich bildhübsch.

 

*-*-*

 

Das konnte es doch nicht geben.... was bitte ging hier ab?! Der Kopf dieses Monsters hatte sich mit dessen Körper wieder vereint!

 

Es waren also Wesen mit übernatürlichen Kräften, soviel war mir nun auch klar und ich musste vorsichtig sein.... sehr vorsichtig.

 

"Verschwindet, sofort!", zischte ich knurrend, bereit mich auch weiter ihnen entgegen zu stellen... egal was dann passieren würde... ich sterben würde, auch wenn ich das nicht wollte... aber ich würde mich niemals kampflos ergeben... niemals!

 

"Ihr habt meine Eltern getötet! Was wollt ihr denn noch von mir, ihr verdammten Bastarde?!", machte ich wütend Luft, doch beherrschte ich mich auch weiterhin, ließ mich zu keinen unkontrollierten Bewegungen hinreißen.

 

Allerdings sprang ich nun so zur Seite, dass ich die drei Figuren im Blickfeld hatte, denn ich wollte ungern einen von denen im Rücken haben... auch wenn ich auf alles gefasst war. Mit dem Rücken stand ich nun zum Fenster, aus dem ich fliehen konnte, wenn es nötig wäre.

 

Dass diese Monster sogar Namen hatten, wunderte mich, was mich aber nicht wunderte, war, dass mich dieser Collin, oder wie der andere ihn genannt hatte, und das Bübchen neben ihm mich anschauten... waren wohl gierig auf mein Blut, oder mein Fleisch...

 

Man, wie ich sie alle hasste...

 

Kilian, wie der andere das Bübchen nannte, denn danach sah er für mich aus, hatte direkt ein vertrauenswürdiges Gesicht... war wohl deren Masche, damit man schneller weich wurde.

 

Hmm... konnte aber auch nicht so ganz stimmen, jetzt wo ich die Worte dieses mächtigen Wesens vernahm und ihnen glauben konnte. Vielleicht spielten sie aber den Streit auch nur... um mir was vorzumachen.

 

Ja, ich war misstrauisch... sehr sogar...

 

*-*-*

 

''Schluss jetzt'', zischte Drac, ''Mach dem endlich ein Ende Collin.''

 

Er schien genervt und schaute mich wütend an.

 

''Kilian, du siehst zu, dass die Lakaien wieder nach Hause kommen. Randir hat sie im Garten vergraben. Das soll als Strafe vorerst reichen'', meinte er und dann an Collin gewandt, '' Keinen Aufschub mehr. Hörst du! Es reicht, so verdirbt nur sein Blut... und wehe du lässt ihn entkommen. Dann brauchst du nicht nach Hause kommen.''

 

Genauso schnell wie Drac gekommen war, verschwand er nach diesen Worten und ich schaute Collin wehmütig an.

 

Tu ihm nicht weh...

 

Dann blickte ich noch einmal zu Randir, dem ich vorerst nicht helfen konnte. Es würde aber noch meine Zeit kommen, dessen war ich mir sicher. Anschließend teleportierte ich mich in den Garten, landete aber in Nachbars Garten, wo ich mich prompt übergeben musste.

 

Fluchend suchte ich einen Weg rüber zu Randirs Garten, wo ich das Grab aushob. Schon als ich den ersten Kopf gefunden hatte, blickte mich dieser an. Angewidert schmiss ich ihn weg, doch er sollte wieder her und suchte seinen Körper.

 

Genervt machte ich meine Arbeit, mit den Gedanken bei Randir und der Hoffnung Collin würde auf mich hören. Außerdem rückte der Tagesanbruch immer näher. Ich musste mich beeilen.

 

*-*-*

 

Hatte ich es doch gewusst.... sie waren auf mein Blut aus... au man...

 

Gespannt und noch immer sehr kontrolliert hörte ich was dieses mächtige Wesen von sich gab. Collin sollte mir also ein Ende bereiten... na toll... echt super.

 

Das Bübchen, das wohl Kilian genannt wurde, schaute diesen Collin traurig an, dann wanderte sein Blick zu mir, doch rührte ich mich kein bisschen... noch nicht...

 

Ich wusste nicht, irgendwie schickte ich gedanklich ein Stoßgebet zum Himmel, obgleich ich wusste, dass es völlig unsinnig war.

 

Nun war ich allein mit Collin... und konnte direkt spüren, dass es mir sicher gleich an den Kragen gehen würde. Zu allem bereit machte ich mich schon auf einen langen Kampf gefasst....

 

*~*

 

Jemand den Randir aus seinen Träumen kannte, hatte die ganze Sache mitverfolgt und befand sich nun ebenfalls in Randirs Schlafzimmer, jedoch war er unsichtbar für die Augen des jungen Mannes.

 

Malek... der Schlimmste dieser Truppe... hatte sich in Randirs Träumen dessen Vertrauen erschlichen, und schien dem jungen Mann nun zur Hilfe zu kommen.

 

"Halt!", rief er und materialisierte sich vor Collin und Randir, dann sprach er telepathisch zu Collin:

 

Keine Sorge, Collin, ich bin hier um dir zu helfen... er vertraut mir... wir lassen es so aussehen, als wollte ich ihm helfen, dann haben wir ihn.

 

*~*

 

Hatte mich der Himmel etwa doch erhört?

 

Plötzlich erschien dieser Malek... ich kannte ihn aus meinen Träumen... er war immer so lieb zu mir gewesen, hatte mir Mut gemacht... mir immer gut zugeredet... und jetzt schien er mir wirklich helfen zu wollen.

 

"Malek.", flüsterte ich und war erleichtert... abgelenkt... ließ mein Schwert sinken.

 

"Ich bin hier um dir zu helfen, Kleiner. Komm mit mir", sprach Malek ruhig auf mich ein, während er sich zwischen Mir und Collin stellte... diesen anfauchte:

 

"Verschwinde und lass meinen Freund in Ruhe!", dass dies nur zum Schein war, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht.

 

Dankbar nickte ich nur, ließ mir von ihm seinen Mantel umlegen, dann nahm er meine Hand und verschwand mit mir und ich hörte nur noch, dass mein Schwert scheppernd zu Boden fiel und ich nun unbewaffnet war.

 

Malek brachte mich in eine unbekannte Gegend, dort befand sich ein großes Gebäude, in das er mich hinein und mich in eines der Zimmer brachte.

 

"Wo sind wir hier?", wollte ich wissen.

 

"Schhh... keine Angst, hier bist du in Sicherheit", versicherte mir Malek und ich nickte ihm dankbar zu.

 

"Hier findest du alles was du brauchst. Ich werde dich erst einmal einschließen, damit dir niemand etwas tun kann, okay."

 

Wieder nickte ich nur und schaute mich wachsam um, als ich auch schon hörte, wie sich die Tür schloss und diese auch abgeschlossen wurde.

 

Dann fühlte ich plötzlich eine erbarmungslose Müdigkeit... konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten... kannte so was von mir nicht... doch dann sank ich zu Boden, wo mich die Dunkelheit umhüllte...

 

*~*

 

Dass sich Randir nun in der Gewalt der Truppe befand, konnte er noch nicht wissen, hoffte er doch noch immer, dass Malek ihn gerettet hätte... doch nun schlief er tief und fest... und würde erst erwachen, wenn sie es wollten.

 

Sein Misstrauen schien einfach noch nicht groß genug gewesen zu sein... so dass Malek ihn mit sich nehmen, einschließen und ihn in einen tiefen Schlaf versetzen konnte...

 

*-*-*

 

Gerade als ich dabei war, die Lakaien zu befreien, spürte ich nun auch noch Maleks Anwesenheit. Im Gegensatz zu Collin, kam ich mit ihm besser klar. Dennoch verstand ich immer noch nicht, was sie mit Randir wollten.

 

Meine Arbeit beendet, kehrte ich ebenfalls zum Schloss zurück. Drac schien bereits zu schlafen, verließ sich auf seine Leute, die alles für ihn erledigten. Er war der Drahtzieher von alledem und ich spürte immer mehr, wie sehr ich Rache wollte.

 

Jetzt konnte ich nicht viel ausrichten, versicherte mich noch genau, wo sich Randir befand, und dass er nur schlief. Dann ging ich duschen und anschließend schlafen, verschlief, wie immer den Tag.

 

Noch bevor die Sonne unter ging, war ich allerdings erwacht und teleportierte mich zu Randir ins Zimmer. Wie ich mich zusammenreißen musste, mich nicht übergeben zu müssen. Taumelnd hielt ich mich an einem Schrank fest.

 

''Randir... bitte wach auf. Hab keine Angst, ja'', sprach ich und setzte alles daran, dass er erwachen würde.

 

Viel Kraft hatte ich nicht, aber scheinbar sollte Randir sowieso bald erwachen.

 

''Ich weiß wie unglaubwürdig es klingt, aber du musst mir vertrauen'', bat ich ihn und streckte meine Hand nach ihm aus.

 

Hier raus bringen konnte ich ihn noch nicht, aber ich würde alles daran setzen, um ihm das selbe Schicksal zu ersparen, wie es mir widerfahren war, nur weil sie Randir damals nicht gefunden hatten.

 

''Lass mir dir zeigen, was ich erlebt habe. Bitte, nimm meine Hand, dann wirst du es sehen'', bettelte ich.

 

Scheinbar sinnlos kam es mir vor, denn wieso sollte er mir vertrauen, wo ich doch einer von ihnen war... eine Bestie und Malek hatte sich in sein Vertrauen geschlichen.

 

Dann hörte ich auch schon Drac in meinen Gedanken.

 

''Kilian'', brummte er wütend, da er genau wusste, wo ich war.

 

''Bitte, wir haben nicht viel Zeit. Nimm meine Hand und ich zeige dir, was ich erlebt habe. Du wirst alles besser verstehen und wissen, dass ich dir helfen will.

 

Bitte, du hast doch nichts zu verlieren'', kam es nun flehend von mir und ich machte einen kleinen Schritt auf Randir zu.

 

Jetzt donnerte Dracs Stimme hörbar: ''KILIAN.''

 

Dafür würde ich bestraft werden, dass wusste ich. Aber Drac ahnte ja nicht, was ich hier tat. Bald würde Randir wissen, was hier abging. Er tat mir so leid und erinnerte mich an mich damals.

 

*-*-*

 

Ich wusste nicht mehr wie lange ich geschlafen hatte, aber als ich erwachte hörte ich eine Stimme und kurz darauf, nachdem ich meine Augen geöffnet hatte, sah ich ein Gesicht vor mir.... Kilian...

 

...ach ja, Kilian... jetzt schickten sie anscheinend ihn, um sich mein Vertrauen zu erschleichen... dennoch sah er nicht so aus, als würde er da wirklich mitmachen... er weckte vielmehr meinen Beschützerinstinkt... warum auch immer.

 

Dass Malek mich betrogen und belogen hatte, war mir nun klar. Denn warum sonst wäre ich wie von selbst in einen so tiefen Schlaf gefallen... wo ich meinen Körper doch perfekt im Griff hatte?

 

Tze... und nun sollte ich Kilian vertrauen... okay, recht hatte er ja, denn zu verlieren hatte ich tatsächlich nichts... wenn man es genau nahm, hatte ich eh schon alles verloren, was mir jemals wichtig gewesen war.

 

Noch zweifelnd schaute ich Kilian an... legte die Stirn misstrauisch in Falten... hörte dann auch schon diese donnernde Stimme... die seinen Namen rief und sehr bedrohlich klang... ehe ich seine Hand nun doch nahm und sehen konnte was er erlebt hatte und mir offenbar auch bevor stand.

 

"Okay, du hast anscheinend fast das selbe erlebt wie ich, nur wie willst du mir helfen, hm? Du siehst aus, als könntest du selbst Hilfe brauchen", sprach ich, nachdem ich seine Hand wieder los gelassen hatte.

 

Langsam erhob ich mich, sah Kilian noch etwas misstrauisch und skeptisch in die Augen, dennoch nickte ich irgendwie dankbar. Dann erschien Malek vor uns und fauchte Kilian an, dass er zu Drac kommen sollte und was er hier verloren hätte.

 

Nach einer kurzen Schrecksekunde, stellte ich mich aber vor Kilian und knurrte Malek an:

 

"Ach ja, Malek.... der Unhold, der sich mein Vertrauen erschlichen hat, um mich hierher zu bringen. Lass Kilian in Ruhe, er hat dir doch gar nichts getan! Verzieh dich, oder bring mich nach Hause... du Untier!", dann griff ich Malek, ohne Furcht und wütend an, packte ihn am Kragen und drückte ihn dann voller Wucht an die Wand.

 

Natürlich, er war viel größer, als ich... aber das hielt mich nicht davon ab, ihn anzugreifen... denn auch ohne mein Schwert war ich sehr wohl in der Lage mich zu verteidigen oder eben, wie jetzt, jemanden anzugreifen.

 

Ich ahnte natürlich, dass ich ihm wohl kaum Schmerzen zufügen konnte, da er ja wohl ebenfalls ein Vampir war... aber irgendwas musste ich tun und meine Wut heraus lassen.

 

"Du vergreifst dich nicht an Schwächeren, du Mistkerl!", wütete ich und trat ihm, mit meinem Bein, in die Weichteile, so dass Malek nun doch schmerzvoll aufstöhnte, sich krümmte und ich ihn los ließ, um ihm dann, mit meinen zusammengefalteten Händen, auf seinen Rücken zu schlagen, woraufhin er, vor Schmerz stöhnend, zu Boden ging.

 

Dass Malek hier nicht ewig liegen würde, wusste ich, aber es befriedigte mich sehr, mich wenigstens ein wenig gerächt und Kilian verteidigt zu haben

 

Verächtlich schaute ich ihn an, wand dann meinen Blick wieder Kilian zu, sah ihn, mit meinen fast schwarzen Augen, sanft an, und fragte ihn direkt:

 

"Wie willst du mir nun helfen, hm? Ist alles okay mit dir?", dabei stellte ich meinen Fuß noch kräftig auf Maleks Kopf drauf und drückte zu, um ihn auch weiterhin ein wenig in Schach zu halten.

 

Nein, ich hatte keine Angst... trotz allem was geschehen war... und egal was sie mir hier antun würden... ich hatte mich nur allzu gut unter Kontrolle. Niemals würden sie mich brechen können, denn dazu hatte ich zu viel erlebt und viel zu viel durchgemacht.

 

"Du willst auch Rache, oder? Dann lass es uns zusammen tun... lass uns diese Meute vernichten...", fügte ich böse funkelnd hinzu, wobei der böse Blick nicht Kilian galt.

 

*-*-*

 

Randir hatte mir sein Vertrauen geschenkt und somit gesehen, was ich hatte durchmachen müssen und wieso ich bei meinesgleichen lebte. Als Malek plötzlich auftauchte, erschrak ich schon, denn so konnte ich nicht offen mit Randir reden.

 

Dieser war kräftiger, als er aussah und schien mich beschützen zu wollen. Es imponierte mir sehr und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

 

Im Grunde war Malek nie bösartig zu mir gewesen, sondern hatte immer nur Befehle ausgeführt. Ganz anders Collin, der mich abgrundtief hasste.

 

Damit Malek nichts mitbekam, drang ich in Randirs Gedanken ein, um ihm mitzuteilen, was ich sagen wollte. Immerhin wusste ich nicht, wie viel Malek mitbekommen würde.

 

Mir geht es soweit gut, danke. Schön, dass du mir vertraust. Das ist sicher nicht leicht für dich. Aber ich habe keine Geheimnisse vor dir. Du kommst so nicht gegen sie an. Mit Sicherheit darf Malek dir nichts antun, genauso wie jeder Andere auch.

 

Damals war ich für Collin bestimmt, in einem Ritual sollte er mich als Trophäe bekommen. Doch er wollte mich nicht. Du bist sein Wunsch.

 

Genau weiß ich nicht, was sie vorhaben. Aber alleine kommst du nicht gegen sie an und ich kann es auch nicht alleine gegen sie aufnehmen. Mit viel List haben wir vielleicht zusammen eine Chance.

 

Allerdings ist es jetzt zu früh. Wir müssen den richtigen Augenblick abwarten.

 

Wenn ich mich bemühe, bekomme ich raus, was sie vorhaben. Gedanklich werde ich mit dir in Kontakt bleiben. Wann ich wiederkommen kann, weiß ich nicht.

 

Sei stark Randir, ich bin es seit Jahren.

 

Ich werde dann jetzt besser gehen, bevor mein Schöpfer noch böser wird...

 

*-*-*

 

Offensichtlich hatte ich Kilian mit meiner kleinen Vorstellung imponiert, so wie er mich anschaute, doch dann drang er in meine Gedanken ein und sprach so zu mir... was mir nicht wirklich behagte... ich aber zuließ.

 

Nickend bekundete ich, dass ich ihn verstanden hatte, doch hatte ich meine ganz eigenen Pläne... mich würden sie nicht bekommen... niemals.... und ich würde mich ihnen sicher nicht kampflos hingeben... eher starb ich... als mich diesen Monstern freiwillig auszuliefern... keine Chance...!

 

Der Kleine verschwand, weil er zu seinem Schöpfer musste und ich blieb mit Malek zurück, den ich mir jetzt noch einmal vornahm.

 

Kraftvoll zog ich ihn hoch und drückte ihn wiederum an die Wand. Er schaute mich nur leidend an, dann zischte ich drohend:

 

"Hör zu, du Ungeheuer... du wirst mich jetzt hier raus bringen, oder ich schwöre dir, dass du diesen Raum hier nicht mehr lebend verlassen wirst... wobei man dein Leben ohnehin nicht Leben nennen kann.

 

Also... los jetzt, oder soll ich dich noch ein bisschen quälen, glaub mir, das vermag ich auch ohne Waffen... los jetzt... du kannst dich doch teleportieren, nicht wahr... dann bring mich jetzt heim!", forderte ich Malek auf, der mir nur zunickte, wohl doch nicht damit gerechnet hatte, dass ich ihn fertig machen konnte, da er ja sehr viel größer, als ich, war.

 

"Aber... man wird mich bestrafen....", jammerte dieser Jammerlappen und ich lächelte nur böse.

 

"Du glaubst gar nicht, wie egal mir das ist... also, ab Marsch...!", forderte ich ihn drohend auf.

 

Er nickte nur, dann schlang er seine Arme um mich und verschwand mit mir aus dem Zimmer, um kurze Zeit später wieder bei mir Zuhause zu erscheinen.

 

"Na, geht doch, dass man immer erst böse werden muss....tze...", sprach ich böse lächelnd: "Und nun verzieh dich... hau ab... los!", befahl ich ihm noch immer böse.

 

Malek verschwand und ich machte mich sogleich daran, alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Auch machte ich schon Pläne, wie ich Kilian da raus holen konnte.

 

Da würde ich tatsächlich mit List heran gehen müssen und mir würde ganz sicher etwas einfallen. Ich hatte jedoch nicht vor die Trophäe von Collin zu werden... die hatten doch wohl ein Rad ab!

 

Schlaf brauchte ich jetzt eher weniger, viel mehr machte ich mich nun daran mich vorzubereiten. Dazu duschte ich kurz, pflegte mich noch schnell und bekleidete mich anschließend mit nachtschwarzen Sachen, die aber sehr bequem waren und mir viel Bewegungsfreiheit ließen. Meine langen schwarzen Haare band ich nach hinten zusammen und schnappte mir noch die schwarze Sonnenbrille.

 

Dann war mein Waffenschrank dran. Diesem entnahm ich einige Schusswaffen, deren Munition Weihwasser enthielten und Silbernitrat, auch jede Menge Ersatzmunition hatte ich dabei... Dolche, die mit eben der selben Rezeptur getränkt... überzogen waren. Wo auch immer Platz für diese Waffen war, befestigte ich sie... unauffällig natürlich... bis auf mein gebogenes japanisches Schwert Yamato, das ich an der Seite meines Gürtels befestigte.

 

Ob alles zum Einsatz kommen würde war fraglich und vermutlich würden sie mir alles abnehmen, was ich dabei hatte, nur eines würden sie mir nicht abnehmen können... mein geweihtes Silberkreuz, das ich um meinen Hals legte und unter meinem Oberteil versteckt hielt!

 

Kilian, ich werde dich retten und dort heraus holen. Na dann, auf in den Kampf!

 

Doch zunächst schnappte ich mir mein Handy und suchte den Ort im Internet heraus, auch wenn ich nur kurz gesehen hatte, wo dieses Schloss stand, konnte ich mich dennoch gut daran erinnern, denn ich besaß ein photographisches Gedächtnis, nun brauchte ich nur noch die Route, die ich fahren musste und diese war schnell gefunden.

 

Mein Handy und was ich sonst noch brauchte, packte ich ebenfalls ein, aß und trank noch etwas, dann verließ ich mein Haus, schwang mich in mein Auto, setzte meine Sonnenbrille auf, startete den Motor, gab Gas und fuhr auf direktem Weg zum Schloss.

 

Okay, vielleicht hatte ich, als ein-Mann-Armee, nicht so große Chancen den Kampf zu gewinnen, aber ich war eben ein Kämpfer und würde nicht so einfach aufgeben... musste es wenigstens versuchen!

 

*-*-*

 

In den großen Saal hatte ich mich teleportiert und sank direkt auf meine Knie. Natürlich musste ich mich, wie immer eben, übergeben. Dracs Stimme dröhnte vom Zimmer nebenan.

 

''Wischt das auf und dann bringt den Kleinen nach unten. Wer nicht hören will, muss fühlen'', hörte ich noch, bevor seine Lakaien mich auch schon packten.

 

In der Zwischenzeit wollte ich Kontakt zu Randir aufnehmen und merkte, dass es nicht möglich war. Meine Reichweite war nicht sehr groß, also musste er Malek dazu gebracht haben, ihn wegzubringen.

 

Gut so! Es machte mich glücklich und dennoch wusste ich, dass er nicht sicher war hier.

 

Die lange Treppe hinunter brachten sie mich und ich fand mich in einen der vielen Verliese wieder, aus denen ich mich scheinbar nicht teleportieren konnte. Sehen konnte ich die anderen Zellen nicht, aber quälende Stimmen vernahm ich.

 

Gruselig war es und kalt. Also kauerte ich mich zusammen auf eine Pritsche und wartete, was mich erwarten würde.

 

Nicht lange, da bebte der ganze Boden. Drac musste wohl erfahren haben, dass Randir nicht mehr hier war. Er würde nicht zögern und Malek bestrafen.

 

Dieser allerdings, stand plötzlich vor meiner Zelle, mit den Schlüsseln.

 

Aber ich konnte auch Collins Anwesenheit vernehmen.

 

Pass auf!

 

Teilte ich ihn mit Gedanken mit, doch da griff Collin, Malek auch schon an. Ein Kampf entbrannte und ich konnte nur hilflos zusehen. Die Schlüssel lagen zwar jetzt auf dem Boden, doch waren sie zu weit weg vom Gitter.

 

Egal wie sehr ich mich anstrengte, ich kam einfach nicht an ihnen ran.

 

Also versuchte ich meine Gedanken darauf zu konzentrieren. Leider schien ich solche Fähigkeiten nicht zu besitzen. Aber Malek!

 

Malek, die Schlüssel!

 

Waren meine Gedanken erneut in seinem Kopf und plötzlich kam ich ran. Leider hatte ich die Rechnung ohne Drac gemacht, der seinen Fuß auf meine Hand stellte.

 

Gequält jaulte ich auf und zog sie schnell zurück.

 

Dann plötzlich spürte ich Randirs Anwesenheit und nahm direkt Kontakt zu ihm auf.

 

Was machst du wieder hier? Du solltest dich in Sicherheit bringen. Ich bin eingesperrt im Keller und Malek wollte mich befreien, wie es aussah. Jetzt kämpft er mit Collin und Drac ist auch eben hier erschienen.

 

Keine Ahnung warum ich ihm das alles mitteilte. Vielleicht war er meine einzige Chance.

 

Die Treppe befindet sich in der Tür neben der großen Saaltreppe...

 

*-*-*

 

Eine lange Strecke hatte ich nun schon hinter mir, als ich endlich dieses verfluchte Schloss erreichte und meinen Wagen parkte. Alles was ich brauchte, schnappte ich mir, band mir alles um oder steckte es in meine vielen Taschen. Das Auto hatte ich verlassen, schloss es ab und ging die paar Meter noch zu Fuß.

 

Vor dem Schloss stehend, schaute ich mich um und das Schloss an... musterte es... dann wusste ich wie ich vorgehen würde.

 

An den Stellen, an denen das Schloss gehalten wurde, befestigte ich Sprengstoff, in Form von Bomben, die ich per Handy aktivieren konnte, wenn denn alles nichts half, derweil hörte ich Kilian schon wieder in meinem Kopf und dachte mir meinen Teil, war aber sehr zufrieden, dass ich wusste, wohin ich gehen musste.

 

Leise schlich ich mich in das Schloss, blieb immer im Dunkeln und im Schatten und erreichte so die, von Kilian angegebene Treppe, die zum Keller führte. Ein böses Grinsen legte sich auf meinen Lippen, doch ging ich leise und unerkannt weiter, dann sah ich sie auch schon... kämpfend... und diesen Drac... der den kleinen Kilian wohl schon gequält hatte.

 

Na warte.... du Bastard!, wütete ich innerlich.

 

Wenn ich eines nicht haben konnte, dann war es, wenn größere und viel stärkere einen viel kleineren und schwächeren angriffen und quälten... da wurde ich dann wahrlich zu einer Bestie.

 

Kilian sah ich schon hinter einem Gitter und er tat mir leid, aber ich musste vorsichtig sein, durfte mir keinen Fehler erlauben. Leise zog ich eine meiner Pistolen hervor, deren Munition diese spezielle Mixtur intus hatten, nutzte den Überraschungsmoment und sprang auf Drac zu, den ich von hinten am Hals packte und ihm meine Pistole an den Kopf drückte.

 

Zu Collin rief ich:

 

"Lass sofort Malek in Ruhe! Hört auf zu kämpfen oder ich werde eurem Oberbastard hier eine mächtige Kugel in den Kopf jagen!

 

Collin, geh beiseite und du Malek nimmst sofort den Schlüssel und holst Kilian da raus... na los, ein bisschen plötzlich!", herrschte ich Malek an, blickte aber zu Collin... war voll konzentriert.

 

"Bleib ja da stehen!", drohte ich Collin: "Oder ich werde das ganze Schloss in die Luft sprengen!"

 

Aber auch diesen miesen Obermacker hatte ich gut im Griff, so versetzte ich ihm ein paar Tritte in die Kniekehlen, so dass er zu Boden ging, sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

 

Malek tat was ich gesagt hatte, schloss das Gitter auf und Kilian konnte endlich heraus kommen.

 

"Wage dich ja nicht deine Schergen zu rufen... Freundchen! In der Pistole sind, mit Weihwasser und Silbernitrat gefüllte Kugeln... was glaubst du wie toll sich das für dich anfühlt, wenn ich dir die in den Kopf jage?!"

 

Als Zeichen, dass ich es ernst meinte trat ich kräftig auf Dracs Beine, da er ja nun vor mir kniete, die dann ziemlich knackten... ups, hatte ich ihm etwa die Beine gebrochen... so was aber auch... hielt ihn aber weiter fest umklammert, dann schoss ich auf Collin... zielsicher und traf... seinen Kopf und noch eine Kugel traf ihn ins Herz.

 

Schreiend löste er sich vor unseren Augen auf.

 

Mich an Kilian wendend, sprach ich: "Du bleibst in meiner Nähe, okay.", in einer schon etwas härteren Aussprache... doch jetzt konnte ich einfach nicht sanft sein... musste mich konzentrieren, wenn ich uns hier heil heraus bringen wollte.

 

So wie es aussah, waren die Gefängnisse... hier ganz speziell für die Vampire hier gedacht und gemacht worden, die man bestrafen wollte... da kam mir doch glatt eine Idee.

 

"Los... du mieser Bastard... ab ins Körbchen mit dir!", sprach ich drohend und schleifte Drac, den ich an den Haaren gepackt hatte, in die Zelle, schloss die Tür, ließ mir von Malek die Schlüssel aushändigen und verschloss die Türe eigenhändig... steckte die Schlüssel dann in meine Tasche.

 

"Nun, wie gefällt es dir hier so... toll... oder?! Wage dich nie wieder in meine oder Kilians Nähe, oder ich schwöre dir, du wirst den Tag verfluchen an dem du geboren wurdest! Sich an Kleineren und Schwächeren vergreifen... das geht gar nicht!

 

Natürlich könnte ich dich auch töten... aber das wäre viel zu schade für dich... ich will, dass du leidest... für immer und ewig!"

 

"Und du Malek, wage dich nicht ihn da raus zu holen... na ja, die Schlüssel habe ja sowieso ich...", grinste ich, dann schnappte ich mir Kilian, dessen Hand ich packte und verließ mit ihm den Keller.

 

Malek hatte den Keller ebenfalls verlassen und hinter sich die Tür geschlossen, die ich dann verschlossen hatte.

 

Auf dem Weg nach draußen kamen uns natürlich schon einige von Dracs Schergen entgegen, doch diese waren schnell Geschichte, denn auch ihnen tat die Munition nicht unbedingt gut.

 

Endlich draußen angekommen, holte ich tief Luft... erleichtert war ich, dass alles doch einigermaßen gut ausgegangen war.

 

Nun wand ich mich an Kilian:

 

"Tja, und was mache ich jetzt mit dir... hm?", überlegte ich laut.

 

*-*-*

 

Kaum zu glauben, wie schnell alles ging. Schon stand ich draußen mit Randir und war mehr als beeindruckt. Wie um alles in der Welt hatte er diese starken Vampire besiegen können, wo er doch ein Mensch war.

 

Unglaubwürdig hatte ich alles mit angesehen und war mit Randir nach draußen geflüchtet.

 

Malek schien erleichtert über diese Befreiung, hatte brav die Anweisungen befolgt und würde sicherlich einen besseren Boss abgeben, als Drac. Nur hatte ich so meine Zweifel, ob Randir nur ein Mensch war. Vielleicht schlummerte noch etwas anderes in ihm, weshalb die Vampire ihn unbedingt haben wollten.

 

Was, wenn sein Blut mit ungeahnten Kräften versehen war?

 

Glücklich über meine Befreiung und in der Hinsicht, dass bald die Sonne aufgehen würde, wollte ich darüber vorerst schweigen. Randirs Frage machte mir außerdem ein wenig Angst.

 

''Willst du mich jetzt auch töten?'', fragte ich unsicher.

 

''Wenn nicht, dann brauche ich vorerst einen Unterschlupf, weil es bald Tag wird'', fügte ich hinzu und konnte einfach nicht in diese wunderschönen Augen blicken.

 

Der Boden schien gerade ziemlich interessant zu sein und mein Blick richtete sich auf meine Füße.

 

''Hier kann und will ich nicht bleiben...''

 

*-*-*

 

Herrje, war Kilian jetzt etwa verlegen? Es schien wohl so, so wie er gerade zu Boden blickte... nur das Warum verstand ich nicht.

 

"Alles gut, mein Kleiner, mach dir keine Sorgen, oder meinst du wirklich, dass ich dich gerettet habe, um dich zu töten, hm. Na komm, ich bringe dich erst mal zu mir nach Hause, da kannst du schlafen", antwortete ich Kilian, ließ ihn ins Auto einsteigen, stieg dann ebenfalls ein und dunkelte die Scheiben ab, damit Kilian nichts passieren konnte, falls wir es doch nicht bis zum Sonnenaufgang schaffen würden zuhause anzukommen.

 

"Hab keine Angst, nicht vor mir. Ich bin der Letzte, der dir Schaden zufügen würde", fügte ich hinzu, dann gab ich Gas und fuhr mit Kilian zu mir nach Hause.

 

Es dauerte schon ein Weilchen, doch schaffte ich es, bei meinem derzeitigen Tempo, tatsächlich, noch vor dem Sonnenaufgang zuhause anzukommen.

 

Ich parkte meinen Wagen in der Garage, stieg aus und ließ auch Kilian aussteigen.

 

"Na, komm, ich zeig dir ein Zimmer und dann kannst du dich hinlegen, schlafen und dich ausruhen. Kein Leid wird dir geschehen, solange du bei mir bist. Ich werde dich beschützen", sprach ich ruhig auf Kilian ein.

 

Das Innere meines Hauses erreicht, brachte ich Kilian in eines der vielen Zimmer, das ich gut mit Rollläden verdunkeln konnte.

 

"Gefällt dir das Zimmer? Hier kannst dich ausruhen... wenn du magst", bot ich Kilian an und zog schon mal die Rollläden runter, damit die Sonne ihm nicht schaden konnte.

 

Dann passierte etwas, das ich seit Jahren nicht getan hatte... ich schenkte jemandem ein kurzes, aber sanftes Lächeln... Kilian. Natürlich verschwand das Lächeln auch gleich wieder, aber es war da gewesen... was mich wunderte und ich nicht so ganz verstand.

 

"Also dann, schlaf gut, sagte ich noch, dann verließ ich das Zimmer und lehnte die Tür hinter mir nur an, damit sich Kilian nicht eingesperrt fühlte.

 

Erst als ich mein Schlafzimmer erreicht hatte, schloss ich die Tür, befreite mich von den Waffen und allem was ich so bei mir hatte, fiel vor dem Bett auf die Knie... ließ meinen Oberkörper auf das Bett sinken und weinte schluchzend... weinte einfach nur noch... die ganze Anspannung fiel plötzlich von mir ab... löste sich von mir, so dass ich nicht anders konnte.

 

Dieses jahrelange harte Training, der Tod meiner Eltern, die Last auf meinen Schultern, das Leben nur für die Rache, den heutigen Kampf... die Rettungsaktion... ich konnte nicht mehr... denn alles löste sich und brachte mich das erste Mal, seit langem, zum Weinen...

 

*-*-*

 

''Danke, das ist alles so lieb von dir. Dann sage ich mal gute Nacht'', meinte ich noch und schaute mich ein bisschen um, bevor ich mich ins Bett legte.

 

Randir hatte es sehr schön und ich fühlte mich sicher und geborgen.

 

Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, spürte ich, wie eine Last von ihm fiel. Auch konnte ich ihn weinen hören, obgleich die Tür von seinem Zimmer geschlossen war. Aber dennoch ließ ich ihn allein, hielt es vorerst für besser.

 

Ich verstand ihn und konnte spüren, was in ihm vor sich ging. Hoffentlich war jetzt wirklich alles vorbei und er konnte zur Ruhe kommen. Denn er musste wirklich viel durchmachen und schien trotz alledem so stark zu sein.

 

Eine Weile dauerte es, bis ich endlich einschlief. Es war alles so neu und auch so viel passiert, dass ich erst mal runterkommen musste.

 

*-*-*

 

Mein kleiner Gefühlsausbruch dauerte nicht sehr lange, dann war es auch schon wieder vorbei und ich fühlte wieder diese Härte in mir aufkommen, fühlte... ja was fühlte ich denn... nichts... ich fühlte gar nichts mehr.

 

Es war gut so, so fühlte ich mich sehr wohl und so sollte es auch bleiben.

 

Aus meinem Schrank holte ich mir ein paar Sachen, ging dann ins Bad, duschte gründlich und pflegte mich anschließend, ebenfalls sehr gründlich.

 

Dann zog ich mich an, trocknete meine langen Haare und kämmte diese anschließend.

 

Kilian ließ ich in Ruhe, denn ich wusste, dass er sich erst einmal zur Ruhe kommen müsste, weshalb ich mich ruhig und leise verhielt, damit er in Ruhe schlafen konnte.

 

Deshalb ging ich in den Garten und kümmerte mich um das Grab meiner Eltern, das ich hatte hier anlegen lassen. Ich sprach zu ihnen und es tat mir gut... auch erzählte ich ihnen alles, doch Tränen gab ich mich jetzt nicht mehr hin.

 

.genug mit der Heulerei....

 

Einen großen Strauß roter und weißer Rosen hatte ich von meinen Sträuchern abgeschnitten, diese in eine Vase gestellt und stellte die Vase nun auf das Grab.

 

Anschließend ging ich in die Küche, bereitete mir etwas zu Essen und Trinken zu, um mich dann zu stärken.

 

Währenddessen dachte ich darüber nach, wie sich Kilian zukünftig ernähren konnte... sicher, ich konnte ihm aus einem Krankenhaus einige Blutkonserven holen, immerhin war der Chefarzt dort ein Freund meines geliebten Vaters gewesen...

 

...hmm...

 

*-*-*

 

Unruhig schlief ich, wohl weil soviel passiert war. Auch sah ich alles, was Randir tat, obgleich ich ihm nicht nach spionieren wollte, geschah es einfach. Ich sah alles vor meinem Auge ablaufen.

 

Leise stand ich auf und ging in die Küche, obwohl ich Randir nicht erschrecken wollte, stand ich mit einem Mal im Türrahmen.

 

''Irgendwie kann ich nicht schlafen'', machte ich mich leise bemerkbar.

 

Randir war sicher jeden Tag bei dem Grab seiner Eltern gewesen und ich wusste nicht mal, wo sie meine beerdigt hatten.

 

Wir hatten soviel gemeinsam und waren doch verschieden. Dennoch fühlte ich mich mit Randir verbunden und erwischte mich dabei, wie ich ihn anstarrte. Er war aber auch schön!

 

*-*-*

 

Ich dachte noch etwas nach, während ich aß und meinen Tee trank, als Kilian plötzlich in der Tür stand, doch hatte ich mich nicht etwa erschrocken, nein... dazu war ich viel zu viel gewohnt. So schnell konnte mich nichts erschrecken.

 

"Hey,", erwiderte ich, "du kannst ruhig her kommen und dich zu mir setzen.", bot ich Kilian an, stand auf und zog die Vorhänge zu, damit die Sonne ihm nicht schaden konnte.

 

Dass er mich anstarrte störte mich nicht.... ahnte aber auch nicht was in Kilian vor sich ging.

 

Meine Überlegungen ließ ich erst mal ruhen und mit einem Mal wusste ich warum die Vampire mich wollten.... es war wie eine Eingebung... ja, sie wollten mich, als Nahrungsquelle haben, die niemals versiegen würde... sie mussten also gewusst haben, dass ich, als eigentlich menschliches Wesen, unsterblich war.

 

Wie oft war ich während des Trainings verwundet... durchbohrt worden und immer wieder heilte sich mein Körper von selbst.

 

Ja, das musste es sein... sie hatten es gewusst... ganz sicher.

 

"Sie haben es gewusst", begann ich Kilian zu erzählen: "Sie müssen es gewusst haben, dass ich unsterblich bin und sie in mir eine nicht versiegende Nahrungsquelle gehabt hätten.", nachdenklich schaute ich Kilian an.

 

Dann jedoch lenkte ich ab und meinte zu ihm:

 

"Ich habe mir überlegt, ob ich dir nicht ein paar Blutkonserven aus dem Krankenhaus hole. Der Chefarzt dort, war ein Freund meines Vaters. Was hältst du davon?"

 

Noch immer sah ich Kilian an... nun aber abwartend...

 

*-*-*

 

Langsam ging ich auf Randir zu, der die Vorhänge zugezogen hatte. In Ruhe hörte ich ihm zu und nickte erst mal, meinte dann aber:

 

''Wenn du eine nie versiegende Nahrungsquelle bist, wozu dann Blutkonserven?''

 

Sanft strich ich mit dem Finger über seine Brust, als wäre er nackt, obwohl die Kleidung mich ein wenig hinderte. Wenn er das zulassen würde, würde ich ihm automatisch näher kommen.

 

Doch im nächsten Moment kam mir meine Idee nicht richtig vor und ich wich zurück.

 

''Tut mir Leid'', meinte ich und setzte mich an den Tisch, ''Wenn ich so was möchte, bin ich nichts anders, als diese Bestien. Vielleicht hättest du mich doch töten sollen.''

 

Gedankenversunken und traurig vergrub ich mein Gesicht in meinen Armen, damit Randir meine aufkommenden Tränen nicht sehen konnte. Viel zu lange musste ich stark sein und jetzt schien alles zu Bröckeln.

 

Um was bat ich meinen neuen Freund da eigentlich? Dabei wusste ich selbst nur zu gut, wie schmerzhaft es war, diese Fangzähne im Fleisch zu spüren. So etwas hatte er nicht verdient.

 

Da war eindeutig der Vampir in mir durchgekommen...

 

*-*-*

 

Nun doch leicht geschockt, schaute ich Kilians Hand nach, wie sie über meine Brust strich, hörte seine Worte... konnte ...nein, wollte sie nicht glauben... schaute ihn dann aber, mit zu kleinen Sehschlitzen verengten Augen, böse an.

 

Was hatte ich mir nur ins Haus geholt?

 

War mein Misstrauen doch nicht so groß, wie es hätte sein sollen?

 

Ich hatte mir das ins Haus geholt, was ich eigentlich bekämpfte... einen Vampir!

 

Super gemacht, Randir... wirklich super!

 

Und ich Trottel hatte geglaubt mit Kilian Freundschaft schließen zu können... da wir ja fast das Gleiche durchgemacht hatten.

 

Traurig senkte ich meinen Blick... hörte mir auch seine Entschuldigung an und musste erst mal hart schlucken, um es zu verdauen.

 

Dafür hatte ich gekämpft?!

 

Tränen wollten aus meinen Augen rinnen, doch hielt ich sie erfolgreich zurück... wollte nicht schon wieder heulen und mich irgendwelchen sinnlosen Gefühlen hingeben.

 

Erst eine gefühlte Ewigkeit später konnte ich ihm antworten:

 

"HÖR AUF SO WAS ZU SAGEN.... HÖR AUF DAMIT!!!! ICH HÄTTE DICH NICHT TÖTEN SOLLEN!!!!", schrie ich Kilian an, obgleich ich es nicht wollte und es mir schon wieder leid tat.

 

Mich wieder ein wenig beherrschend, fügte ich hinzu:

 

"Es tut mir leid, ich hätte dich nicht anschreien dürfen. Bitte, verzeih mir. Aber ich hab dich echt gern und würde dir niemals etwas antun... niemals. Ich... möchte dich aber auch bitten... dich mir nie wieder zu nähern... oder mich als Nahrungsquelle anzusehen... ansonsten muss ich dich leider bitten mein Haus zu verlassen... okay", sprach ich nun sehr viel ruhiger, dennoch sachlich und etwas kühl, aber noch immer mit gesenktem Blick.

 

Schließlich schob ich mein Frühstück von mir, denn nach Essen war mir jetzt wahrlich nicht mehr zumute, dann stand ich auf, schaute sanft auf Kilian herab, der sein Gesicht in seinen Armen vergraben hatte, da es ihm offensichtlich wirklich sehr leid getan hatte, was er sagte.

 

Liebevoll strich ich mit einer Hand über seine Haare und flüsterte ihm zu:

 

"Schhhh... alles gut. Sei nicht traurig. Ich bin doch bei dir. Dir ist auch alles zu viel geworden, hm", machte eine kurze Pause und fügte hinzu: "Ich werde jetzt zum Krankenhaus fahren und dir ein paar Blutkonserven besorgen, okay. Wenn du magst, kannst du dich hier umschauen oder schlafen. Es ist jetzt auch dein Zuhause", bot ich Kilian, nun mit sehr sanfter Stimme, an.

 

Langsam entfernte ich meine Hand wieder von seinem Kopf und verließ die Küche anschließend, um mir Schuhe und Jacke anzuziehen, meine Schlüssel zu schnappen und die Besorgungen zu machen, die wichtig waren.

 

*-*-*

 

Ich hatte Randir gehört und war sehr froh über seine Reaktion. Dennoch blieb dieser bittere Nachgeschmack darüber, wie das Tier in mir durchgekommen war. Verbergen konnte und wollte ich es nicht, denn ich begehrte Randir.

 

Aber gab es da überhaupt einen Hauch von Chance für mich?

 

Jetzt ging er und sorgte dafür, dass ich Nahrung bekam. Vielleicht war es besser so, weil ich so keine Menschen töten musste. Es wäre gut, wenn ich so überleben könnte.

 

Außerdem hatte mein Freund gesagt, es wäre nun auch mein Zuhause und der Gedanke gefiel mir sehr.

 

Erst als die Tür ins Schloss fiel, stand ich auf und wischte meine Tränen fort. Die Berührung seiner Hand über meine Haare spürte ich immer noch.

 

Ein Seufzen kam über meine Lippen und ich schaute mich ein wenig hier um. Doch war ich auch noch müde und ging nach einer Weile wieder schlafen.

 

*-*-*

 

Mein Haus verlassend, ging ich zur Garage, holte mein Auto raus und fuhr zum Krankenhaus. Es waren nur drei Kilometer zu fahren und würde nicht sehr lange dauern... dennoch musste ich auch noch etwas für mich einkaufen, also machte ich einen kleinen Umweg in den Supermarkt, wo ich alles, was ich brauchte bekam.

 

Erst dann fuhr ich ins Krankenhaus, wo mir der Freund meines Vaters auch schon entgegen kam.

 

"Hey... Randir... dich habe ich ja lange nicht gesehen. Wie geht es dir denn?"

 

"Hallo Stefan, danke mir geht es soweit ganz gut, aber... ich könnte dennoch deine Hilfe brauchen."

 

"Sicher... du bist doch aber hoffentlich nicht krank, oder."

 

"Nein, keine Sorge es geht nicht um mich... eher um einen... na sagen wir mal... guten Freund von mir... für ihn bräuchte ich... Blutkonserven..."

 

"Was willst du denn damit oder er... hm?"

 

"Kann ich dir das später erklären... bitte? Es wäre ziemlich dringend."

 

"Ihr habt nicht vor Unsinn damit zu machen... oder?"

 

"Nein... nein... keine Sorge... bitte... kann ich ein paar haben... und ich bräuchte schon einige..."

 

"Also gut okay, aber... die Erklärung bist du mir dennoch schuldig und die will ich auch haben... irgendwann... okay."

 

"Natürlich... versprochen."

 

"Gut, dann komm mit mir. Welche Blutgruppe brauchst du denn für ihn?"

 

"Das spielt keine Rolle... echt nicht... vertrau mir bitte."

 

"Okayyy.... wie du meinst."

 

Stefan ging mit mir in den Keller, nahm sich eine Kühltasche und packte diese mit Blutkonserven voll und übergab mir diese anschließend.

 

"Aber keine Dummheiten damit."

 

"Versprochen... und... danke.", erwiderte ich mit einem Lächeln, um mich dann von ihm zu verabschieden und das Krankenhaus wieder zu verlassen.

 

Draußen angekommen schwang ich mich in meinen Wagen und fuhr auf direktem Weg heim.

 

Mein Haus erreicht, parkte ich meinen Wagen wieder in der Garage und brachte alles aus dem Auto ins Haus, wo ich alles ordentlich wegstellte.... auch die Blutkonserven, bekamen ihren gesonderten Platz.

 

Da ich Kilian nicht sehen konnte, dachte ich mir, dass er sicher in seinem Zimmer wäre und schlafen würde.

 

*-*-*

 

Erst als Randir wieder da war, wurde ich automatisch wach. Erneut stand ich auf, da mich auch ein wenig der Hunger trieb und begab mich zu meinem Freund.

 

''Schön, dass du wieder da bist'', lächelte ich ihn an. Denn immerhin hatte auch er mich angelächelt gehabt, bevor er gegangen war.

 

Lange hatte ich nicht mehr gelächelt und es fühlte sich ungewohnt an. So menschlich...

 

''Hast du wirklich Blutkonserven bekommen?'', fragte ich etwas ungeduldig.

 

''Ich möchte keine Menschen mehr töten müssen und auch nicht in dir eine Mahlzeit sehen'', fügte ich hinzu.

 

Es saß tief, wie ich vorher reagiert hatte und ich wusste nicht in wieweit ich mich Randir näher durfte. Immerhin wohnte ich hier und ein normaler Umgang war unvermeidbar.

 

Doch sehnte ich mich nach mehr.

 

*-*-*

 

"Ah... hey, da bist du ja. Hast du denn schon ausgeschlafen?", begrüßte ich meinen Freund fragend und fügte antwortend hinzu: "Ja, ich habe Blutkonserven bekommen, sie liegen im Kühlschrank. Komm, ich zeig sie dir", damit ging ich voraus in die Küche, öffnete den Kühlschrank und zeigte Kilian das Blutplasma.

 

"Hier kannst du dich dann bedienen, wenn du was brauchst, okay. Und wenn sie alle sind, dann sage mir bitte Bescheid und ich besorge dir neue."

 

Kilians vorheriges Lächeln war gewinnend, doch konnte ich es nicht erwidern... es war als konnte ich nicht mehr so unbeschwert lächeln... als hätte ich es regelrecht verlernt.

 

Nun, sein Lächeln war ja auch sehr schnell wieder weg, also brauchte ich mir keine Gedanken darum zu machen.

 

"Wie gesagt, du bist hier zuhause, sofern du es willst und kannst dich hier frei bewegen", musste ich noch los werden, bevor ich mich dem Haushalt widmete, sauber machte und was man noch so alles tun musste.

 

Ich hatte eben keinen Butler... wie andere... wollte so was nicht. So hatte ich wenigstens immer was tun.

 

*-*-*

 

''Danke'', bedankte ich mich bei Randir für seine Worte, ''Na ja, ausgeschlafen nun nicht, aber irgendwie kann ich nicht mehr schlafen.''

 

Nachdem er dann mit der Hausarbeit beschäftigt war, machte ich mich daran mir eine Blutkonserve warm zu machen. Irgendwie war es komisch und dennoch wollte ich es so. Kalt wäre es mir sicherlich kein Genuss.

 

Außerdem war ich bereit kein Untier mehr zu sein. Dennoch brauchte ich das Blut, um zu überleben oder bei Kräften zu bleiben.

 

Anschließend kam alles in einen Becher und ich trank es genüsslich leer. Es war gut. Nicht vergleichbar mit einem Menschen, aber machbar.

 

Danach machte ich alles wieder sauber und räumte auf. Schließlich sollte Randir keine Arbeit mit mir haben. Zur Last fallen wollte ich ihm auf keinen Fall.

 

''Ich bleibe sehr gerne'', sprach ich dann zu ihm, da ich darauf noch immer keine Antwort gegeben hatte.

 

Schön war es hier und Randirs Anwesenheit machte es nur noch besser.

 

''Weißt du eigentlich, dass wir gleich alt sind?'', meinte ich dann, ''Mich haben sie damals gewählt, weil sie dich nicht gefunden hatten...''

 

Zwar hatte ich ihm alles gezeigt, doch wollte ich es ihm nochmal verdeutlichen. Warum, verdammt nochmal, war er so hübsch?

 

*-*-*

 

Kurz unterbrach ich meine Hausarbeit, als Kilian zu mir sprach und nickte kurz verstehend.

 

"Dann willkommen in deinem neuen Zuhause", antwortete ich, ehe ich hörte was er mir noch so erzählte und mich nun das schlechte Gewissen plagte.

 

"Dann.... musstest du wegen mir leiden... deswegen haben sie dich... zu einem Vampir gemacht, weil sie mich nicht finden konnten... au man...", gab ich von mir: "Es tut mir leid für dich, wirklich und ich wünschte... ich hätte mich nicht versteckt... dann... wäre dir das Schicksal erspart geblieben", konnte ich mir nicht verkneifen hinzuzufügen, wobei ich meinen Kopf traurig senkte.

 

Betroffen lehnte ich mich an die Wand hinter mir, konnte keinen klaren Gedanken fassen.

 

Nicht zu fassen, was für Bestien... sie hatten einfach einen unschuldigen Jugendlichen geholt... weil sie mich nicht finden konnten... das war zu viel für mich und ich musste hart schlucken.

 

Für einen Moment dachte ich wirklich daran, mein Handy hervor zu holen und das Schloss zu sprengen... denn die Sprengladungen befanden sich noch immer dort wohin ich sie platziert hatte und ich brauchte sie nur noch per Handy zu zünden.

 

Immer härter fühlte sich mein Gesicht an... würde wohl bald versteinern und zu einer eisigen Maske werden... wobei so weit weg war ich davon wohl schon gar nicht mehr. Mein Handy zog ich nun doch aus der Hosentasche, wählte die gewünschte App und starrte diese einfach nur an.

 

Keine Tränen... keine Gefühle... nicht einmal mehr Hass verspürte ich noch.

 

Einen Augenblick dachte ich aber an Malek... doch warum eigentlich, was ging mich dieser Lügner und Jammerlappen eigentlich an?

 

Was interessierte mich das Unglück anderer?!

 

Wen hatte denn jemals mein Unglück interessiert? Niemanden...

 

Nichts konnte ich mehr fühlen... spürte nur noch, wie mich die Trauer und die Rache langsam aber sicher von innen her auffraßen... mein Herz in Eis legten... nicht einmal mehr Tränen hatte ich noch für das alles.

 

Sie hatten unsere Eltern getötet... Kilian hatten sie zu einem Vampir gemacht... warum, zum Teufel noch mal, sollte ich sie verschonen....?!

 

*-*-*

 

''Dann hätten wir uns aber niemals kennengelernt... Wenn sie dich gefunden hätten... Randir, dann hättest du leiden müssen. So ist es durchaus erträglicher'', sprach ich und ging vor ihm auf die Knie.

 

Vorsichtig legte ich meine Hände auf seine Arme, als wollte ich ihn davon abhalten, das Schloss zu sprengen. Dabei wusste ich gar nicht mal, was ich wollte, was besser wäre?

 

Würde Malek ein besserer Anführer sein, als Drac? Aber vor allem würde Drac dort gefangen bleiben oder einen Weg finden hinauszukommen?

 

Mein Kopf dröhnte und ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich wollte nur ein schönes Leben führen und würde mich freuen, wenn Randir glücklich werden würde.

 

Nur war ich dafür wohl der Falsche... Ein Vampir und ein Mensch... innerlich musste ich darüber lachen.

 

''Das Blut ging wohl... ich denke, ich kann mich daran gewöhnen... will mich daran gewöhnen'', versuchte ich dann abzulenken, ''Danke. Du tust so viel für mich. Aber warum das alles?''

 

*-*-*

 

Zwar nickte ich verstehend, auf Kilians Worte hin, denn er hatte recht, mit dem was er gesagt hatte, doch bereitete es mir Unbehagen, als er vor mir auf die Knie ging und seine Hände auf meine Arme legte.

 

"Kilian, nein, bitte, steh auf. Ich bin nicht dein Herr und du brauchst Folge dessen nicht vor mir zu knien... bitte... tu das nicht. Ich denke dennoch, dass es besser wäre, wenn ich das Schloss sprenge, denn ich traue Drac kein bisschen, der findet einen Weg hinaus und dann... kannst du dir ja vorstellen, was passiert", sprach ich etwas kühl, nahm seine Hand und zog Kilian hoch.

 

"Glaub mir, es ist besser so. Denn solange ich lebe und diese feigen Kreaturen in diesem Schloss... so lange werden sie es auf mein Blut abgesehen haben und mich jagen. Natürlich, denn mein Blut würde sie gegen das Tageslicht immun machen, sie könnten am Tage hinaus gehen und müssten die Sonne nicht mehr fürchten... etwas, das sie noch gefährlicher machen würde", erklärte ich Kilian ruhig und sachlich, dann schaute ich wieder auf mein Handy... bereit den Knopf zu drücken.

 

Für Drac war mein Blut wie flüssiges Gold, denn er könnte es auch an andere Vampire verkaufen und sich damit eine goldene Nase verdienen... zudem er dann auch noch eine nicht endende Blutquelle hätte, da ich ja unsterblich war.

 

Nur noch einen Augenblick dachte ich nach, aber ich kam immer wieder zu dem selben Ergebnis... sie mussten vernichtet werden, wenn ich denen nicht in die Hände fallen und Kilian schützen wollte.

 

So drückte ich auf den Knopf....

 

...ein lauter Knall war in der Ferne zu hören, auch die Druckwelle war zu spüren... allerdings von hier aus nur noch sehr schwach, dennoch konnte ich sie spüren und ich war mir sicher, dass auch Kilian sie spüren konnte.

 

...endlich... würde ich meine Ruhe haben... und Kilian müsste nie wieder leiden...

 

Zufrieden schaute ich auf mein Handy, nickte und schaltete es dann aus, um es anschließend wieder in meiner Hosentasche verschwinden zu lassen.

 

*-*-*

 

Ich ließ mich von Randir hochziehen und nickte verstehend. Es war einfach so in mir und ich hatte es die ganzen Jahre über nie anders gemacht. Daran musste ich mich wohl noch gewöhnen.

 

Jetzt wo Randir so offen über sein Blut sprach, erwischte ich mich dabei, wie ich es in seinem Körper pulsieren sah. Warum musste er es auch so anpreisen.

 

Doch fasste ich mich schnell wieder und ich musste Randir recht geben, mit dem was er sagte. Drac musste sterben, es gab keinen Anderen Weg.

 

Vielleicht hatte Malek das Schloss letzte Nacht noch verlassen...

 

Aber selbst wenn nicht, hätte es anders nicht sein können. Ich spürte es, wie alles in Feuer aufging und Dracs Tod konnte ich wahrnehmen. Mein Schöpfer war nicht mehr und ich fühlte mich so unsagbar frei.

 

Die Druckwelle ließ mich zucken und ich schaute meinen Freund dankbar an.

 

Er hatte mich befreit und ich sollte nie mehr leiden müssen. Ich war ihm so unsagbar dankbar.

 

*-*-*

 

"So, das wäre geklärt", musste ich von mir geben, denn ich war tatsächlich sehr zufrieden und konnte Kilian tatsächlich kurz aber sanft anlächeln, aber wirklich nur sehr kurz... es sollte immerhin nicht zur Gewohnheit werden.

 

Ich konnte direkt an seinem Gesichtsausdruck sehen, wie dankbar er mir doch war, dass ich uns … na ja, eigentlich war es mir dabei mehr um Kilian gegangen... endlich befreit hatte

 

"Tja, also, wenn du magst kannst du dich noch etwas hinlegen und ich mache hier noch meine Arbeit zuende und werde dann etwas essen", bot ich Kilian an, doch müsste er es natürlich nicht annehmen, immerhin konnte er hier tun und lassen was er wollte.

 

"Du kannst natürlich auch tun und lassen was du magst... es steht dir völlig frei... wie ich schon sagte", fügte ich hinzu, dann ging ich ins Bad, das ich gründlich putzte... nun das würde eine Zeit in Anspruch nehmen, ich mochte es eben gern sehr, sehr sauber.

 

*-*-*

 

''Vermutlich hast du recht. Ich sollte wirklich noch etwas schlafen. Hoffentlich bringe ich deinen Rhythmus nicht durcheinander'', meinte ich ebenfalls lächelnd.

 

Randirs Lächeln war so bezaubernd und dennoch behielt ich diesen Gedanken für mich. Jetzt wo er sich wieder dem Putzen gewidmet hatte, ging ich in mein Zimmer.

 

Die Tür lehnte ich nur an und so legte ich mich wieder ins Bett. Es war schön hier und ich brauchte nicht lange, bis ich in einen tiefen Schlaf fiel.

 

Als wäre eine schwere Last von meinen Schultern gefallen und als könnte ich jetzt sicher ruhen. Vermutlich würde ich erst heute Nacht wieder erwachen und meinen alten Schlafrhythmus wieder aufnehmen.

 

*-*-*

 

Kurz hatte ich Kilian, nach dessen Worten, nachgeschaut und kurz gelächelt, dann machte ich weiter mit meiner Hausarbeit und war bald fertig mit allem.

 

Endlich hatte ich Zeit, ging in die Küche und kochte mir etwas zu Essen und auch etwas zu Trinken... Tee, wie immer.

 

Während das Essen vor sich hin köchelte, blickte ich aus dem Fenster... nachdenklich... sah das Grab meiner Eltern und konnte direkt wieder ein wenig lächeln, wenn ich daran dachte, wie glücklich wir waren, wie liebevoll und behütet sie mich aufgezogen hatten.

 

Viel zu lange schon stand ich auf eigenen Beinen und doch fühlte ich mich so doch ganz wohl in meiner Haut.... ja, es war gut so.

 

Ich konnte Entscheidungen treffen... mich verteidigen und auch Kilian beschützen... ja, so sollte es bitteschön auch bleiben.

 

Mein Tee war inzwischen fertig und ich stellte diesen auf den Tisch. Natürlich verhielt ich mich sehr leise, wollte ich doch Kilian nicht wecken... er hatte seinen Schlaf sicher bitternötig.

 

Wieder einige Zeit später saß ich endlich am Tisch und konnte in Ruhe und genießend mein Essen zu mir nehmen. Die Gardinen in der Küche hatte ich wieder beiseite geschoben, so dass ich den Ausblick genießen konnte.

 

Währenddessen dachte ich drüber nach, was ich mit Kilian vielleicht heute Abend unternehmen konnte...

 

*-*-*

 

Erst am Abend, als die Sonne schon lange untergegangen war, erwachte ich ausgeruht wie nie.

 

Nachdem ich mich ausgiebig gereckt hatte, ging ich ins Bad, wo ich die Dusche benutzte und mich anschließend abtrocknete und wieder anzog.

 

Meine langen Haare trocknete ich mit einem Handtuch so gut es ging und band sie wieder zu einem Zopf zusammen. Eben so, wie ich es immer trug.

 

Danach begab ich mich in die Küche, wo ich mir erneut Blut warm machte, was ich anschließend genoss. Auch räumte ich alles wieder auf, bevor ich Randir aufsuchte.

 

''Na, hast du noch den Rest des Tages genossen?'', begrüßte ich ihn lächelnd.

 

*-*-*

 

Im Wohnzimmer sitzend schaute ich gerade fern, als ich Kilian hörte, der mich begrüßt hatte.

 

"Ja, danke, ich habe den restlichen Tag sehr genossen. Und du, konntest du einigermaßen gut schlafen?", erwiderte ich den Gruß meines Freundes.

 

"Worauf hast du Lust? Wollen wir irgendwas zusammen unternehmen oder magst du hier bleiben und wir schauen fern oder hören Musik... was immer du tun magst... sag es einfach", bombardierte ich meinen Freund und konnte nicht anders als sein Lächeln zu erwidern.

 

Ich war es wirklich zufrieden, dass ich nicht mehr allein war... auch wenn ich mich wahrscheinlich erst daran gewöhnen musste, tat es gut... einen Freund wie Kilian zu haben.

 

Auch wenn Kilian jetzt nichts würde tun wollen, wäre ich auch zufrieden... dann würden wir eben fern schauen oder uns etwas anderes einfallen lassen.

 

*-*-*

 

''Ich habe sehr gut geschlafen, danke. Irgendwie fühle ich mich so befreit'', antwortete ich Randir, ''Wenn du magst, würde ich gerne nach draußen. Ich muss zwar nicht jagen, aber es ist alles so anders, jetzt wo Drac tot ist.

 

Außerdem würde ich gerne schauen, ob ich Schwingungen von anderen Vampiren wahrnehme, oder ob jetzt alle tot sind.

 

Nur für den Fall, dass wir noch etwas zu befürchten haben.''

 

Sicher wollte ich Randir keine Angst machen oder die schöne Stimmung trüben. Nur war es mir wichtig, auf Nummer sicher zu gehen. Dabei sehnte ich mich keineswegs nach meinesgleichen. Bisher waren es für mich nur Monster und ich war viel lieber mit meinem Freund zusammen.

 

*-*-*

 

Bedächtig nickte ich, stimmte Kilians Vorschlag somit zu und schaltete den Fernseher aus.

 

"Einverstanden, gehen wir. Du hast Recht, vielleicht treiben sich hier noch mehr von diesen... Bestien herum.", damit stand ich auch schon auf, ging in den Flur, zog mir meine Schuhe an, auch meine Jacke und schnappte mir meine Schlüssel.

 

"Na, dann, gehen wir", meinte ich grinsend.

 

Natürlich hatte er Recht, denn sicher konnten wir erst sein, wenn alle tot und vernichtet wären... außer Kilian natürlich... er war keiner von diesen Bestien.

 

Nur fragte ich mich, wie lange wir nach ihnen suchen sollten, immerhin konnten wir nicht auf der ganzen Welt nach ihnen suchen und so würden sich wohl immer wieder mal Vampire hier in dieser Stadt einfinden... wenn sie von mir hören würden... was nicht allzu schwer sein dürfte... denn einen Menschen, der unsterblich ist und dessen Blut Vampire gegen das Tageslicht unempfindlich werden lassen konnte... so was gab es nun wirklich nicht alle Tage.

 

Somit wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Vampire hier auftauchen würden.

 

*-*-*

 

Auch ich zog Jacke und Schuhe an, folgte Randir somit. Um die Vampire machte ich mir nicht allzu große Sorgen.

 

''Weißt du, viele Kräfte habe ich noch nicht, aber je älter ich werde, um so besser kann ich diese kontrollieren und um so mehr bekomme ich dazu. Also werde ich dir irgendwann in der Hinsicht auch eine bessere Hilfe sein'', erklärte ich.

 

Irgendwann würde ich das Teleportieren ebenfalls besser beherrschen, mich nicht mehr übergeben müssen dabei und direkter an dem Ort landen, wo ich hin wollte.

 

Natürlich wusste ich wie wertvoll Randir für die Anderen sein musste, doch er war mein Freund und ich würde alles geben, um besser und stärker zu werden. Denn nur so konnte ich auch ihn beschützen.

 

Wir gingen nach draußen und ich atmete die frische Luft tief ein. Wie herrlich es heute Nacht war, der Himmel sternenklar und der Mond strahlte groß.

 

*-*-*

 

Nach Kilians Worten musste ich nun doch erst mal wieder ein wenig nachdenken und erwiderte darauf deswegen jetzt erst mal nichts, denn ich wollte nicht irgendwas unüberlegtes von mir geben.

 

Was wäre denn, wenn Kilian eines schönen Tages zu stark werden und sich dann doch an mir vergreifen würde?

 

...wenn ich mich irgendwann nicht mehr gegen ihn zur Wehr setzen könnte...?

 

Sicher, mir konnte nichts passieren... außer man schlug mir den Kopf ab... dann wäre mein Leben natürlich beendet.

 

Ich mein, ich ging hier so locker mit ihm um, gewährte ihm alle Freiheiten.... ließ ihn sogar bei mir wohnen... würde er das nicht irgendwann ausnutzen? Selbst wenn er es nicht bewusst ausnutzte... war da nicht noch der Vampir in ihm, der mir sehr wohl gefährlich werden konnte, wenn er denn über Kilian die Oberhand bekäme und ihn kontrollieren würde...?

 

Ja, Kilian sprach jetzt noch davon mir eine bessere Hilfe sein zu wollen... nur, würde das auch so bleiben?

 

Vampire waren sehr listig und konnten einem schon mit ihren vielen Tricks in den Hinterhalt locken... siehe Malek... der sich ja auch mein Vertrauen erschlichen hatte.

 

Aber würde Kilian mich wirklich irgendwann so hintergehen?

 

Nein... er war doch mein Freund geworden... ich hatte ihn doch befreit... das zählte doch auch... oder?

 

Endlich draußen, schloss ich die Haustür ab und machte mich mit Kilian auf die Suche nach anderen Vampiren, die hier vielleicht irgendwo herum lungerten... oder eben auch nicht...

 

...wer weiß...

 

"Ja, das wirst du sicher", gab ich nun von mir: "und ich bin gespannt, was du irgendwann noch so für Fähigkeiten dazu bekommst", dabei lächelte ich ihn kurz an, was nun schon beinahe zur Gewohnheit wurde... au man...

 

Langsam ging ich mit meinem Freund die schier unendlichen Straßen entlang, beobachtete die Leute, wie sie einerseits gemütlich spazieren gingen... und andererseits emsig beschäftigt zu sein schienen.

 

"Und spürst du schon was?", wollte ich, nach einiger Zeit, von Kilian wissen.

 

*-*-*

 

Draußen angekommen, spürte ich eine unglaubliche Leere. Alles um mich herum schien stumm zu sein, als wäre alles Leben ausgelöscht worden durch die Explosion.

 

''Ich spüre rein gar nichts...'', meinte ich und blieb ruckartig stehen.

 

Dabei konnte ich mich gefühlsmäßig nun gar nicht entscheiden. Sollte ich traurig sein, weil sie alle tot waren oder glücklich sie los zu sein?

 

''Sicher werden Andere kommen irgendwann. Auch wenn diese Bestien nun nicht mehr sind...'', hörte ich mich sagen, ''Versprich mir nur, sollte der Vampir in mir zu sehr durchkommen und alles menschliche, was noch ist, verschwinden, so töte mich!''

 

Es war eine große Bitte, die ich da an Randir richtete. Aber was sollte ich tun, wenn ich mich irgendwann nicht mehr kontrollieren könnte?

 

Dann ging ich weiter, wollte noch etwas die frische Luft genießen. Um uns herum war noch reichlich Trubel und Randir schien auch noch munter zu sein. Wohl kaum würde er mit mir die ganze Nacht auf bleiben. Auch wenn es so sehr viel schöner war, als alleine zu sein.

 

*-*-*

 

Töten... ich sollte meinen Freund töten... wenn... nein, das konnte ich doch unmöglich tun... und doch würde ich es tun, wenn es nicht anders ginge.

 

"Ich.... Kilian... du bist mir ein sehr guter Freund geworden... ich... weiß nicht ob ich es wirklich fertig bringe dich zu töten, wenn es sein müsste...", antwortete ich meinem Freund nachdenklich... das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen... verdammt....

 

Aber es war gut, dass er keine anderen Vampire spürte, was mich ehrlich beruhigte.Noch ein wenig gingen wir durch die Straßen, dann blieb ich abrupt stehen, wand mich meinem Freund zu, fasste ihn sanft an den Oberarmen und schaute ihm ernst ins Gesicht:

 

"Ich kann dir nicht versprechen, dich zu töten... wenn du die Kontrolle verlieren solltest... ich kann das nicht. Es tut mir leid. Du bist mein Freund, da kann ich dich unmöglich töten... nein", meinte ich loswerden zu müssen.

 

Anschließend ließ ich ihn wieder los, doch schaute ich ihn noch immer sehr ernst an... blickte ihm direkt in die Augen, als Untermalung, dass ich ernst meinte, was ich gesagt hatte.

 

*-*-*

 

''Verstehe'', antwortete ich und erwiderte Randirs Blick, ''Das nehme ich als Kompliment. Wir kriegen das schon hin.

 

Nur weiß ich nicht so recht, wie ich damit umgehen soll, dass du diese anziehende Wirkung auf mich hast. Es ist nicht der Blutdurst, Randir, denn den habe ich ja gestillt und auch die Möglichkeit ihn jederzeit zu stillen.

 

Du bist wirklich wunderschön.''

 

Ganz offen war ich nun, denn es musste einfach raus. Mein Freund hatte mich gebeten auf Abstand zu gehen, nur wie sollte ich das tun, wenn ich ihn doch so sehr begehrte?

 

Erwartungsvoll schaute ich ihn an, in der Hoffnung, er hätte eine Lösung für mich.

 

*-*-*

 

Ach, du lieber Himmel... auch das noch... jetzt hatte sich Kilian in mich verliebt, wenn ich das richtig verstanden hatte.

 

Jetzt musste ich doch erst einmal tief Luft holen und hart schlucken.... wobei ich meinen Blick ein wenig senkte.

 

"Wow... ich muss sagen... jetzt hast du mir beinahe die Luft zum Atmen genommen... mit deinem Geständnis und wenn ich ehrlich sein soll... hmm... hab ich so gar keine Ahnung von dieser Materie. Ich weiß nicht einmal was ich dir jetzt darauf antworten soll.

 

Ich mag dich sehr gern... wirklich, das kannst du mir glauben... sonst hätte ich dich niemals gerettet. Du bist mir in so kurzer Zeit sehr wichtig geworden... als Freund, wichtig geworden... ich fühle mich auch sehr wohl in deiner Nähe... bin froh, dass ich nicht mehr allein sein muss...

 

...hmm...aber... ob ich... deine Gefühle... erwidern kann... ich weiß es nicht.", erwiderte ich ruhig und mit sehr sanfter Stimme.

 

"Gib mir bitte etwas Zeit... okay... bitte. Das hier ist eine vollkommen neue Situation für mich", fügte ich noch immer mit sanfter Stimme hinzu und strich dabei lieb über seine rechte Schulter.

 

*-*-*

 

''Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich davon auch keine Ahnung. Mir macht eher der Gedanke Angst, ich könnte dir gefährlich werden, wenn ich dir zu nahe komme... verstehst du?'', meinte ich offen.

 

Seine Hand auf meiner Schulter tat sehr gut und ich fühlte mich von ihm angezogen.

 

''Wäre es okay für dich, wenn ich noch ein wenig alleine umherstreife? Keine Sorge, Hunger habe ich keinen. Nur bin ich es nicht gewohnt einen Freund zu haben. Ich brauche auch etwas Freiraum, okay?'', bat ich Randir.

 

Obgleich es komisch war, ihn alleine nach Hause zu schicken. Doch hoffte ich, er würde mich verstehen.

 

Eigentlich wollte ich nur ans Meer und ein wenig über den Dächern tanzen. Solch eine Ruhe war mir fremd und ich musste sicher gehen, dass ich mich nicht getäuscht hatte.

 

*-*-*

 

"Ich verstehe dich sehr gut", antwortete ich, schaute Kilian an und hörte ihm weiter zu... hörte seine... diese Worte... die mich traurig machten, ich es jedoch nicht zeigte.

 

War ich es doch auch nicht gewohnt einen Freund zu haben, aber ich hatte mich überwinden wollen... nun denn... auch Kilian hatte das Recht auf seinen Freiraum.

 

"Natürlich... verstehe... ich... bitte... pass auf dich auf, ja... bitte....", mit diesen Worten drehte ich mich um und machte mich auf den Weg nach Hause.

 

Eine dreiviertel Stunde später hatte ich mein Haus erreicht, betrat es und schloss hinter mir die Tür. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, als würde mein Herz jeden Moment in tausend Stücke zerbersten.

 

Und doch ließ ich es nicht zu, dass mich die Traurigkeit überrollte... nein.. viel mehr zog ich mich um, bekleidete mich in Sportsachen, band meine Haare zu einem Zopf nach hinten zusammen und ging in einen anderen, geheimen Teil meines Gartens, den ich vor einiger Zeit als Trainingseinheit umfunktioniert hatte.

 

Zunächst rannte ich einige Runden, bis ich beinahe erschöpft war... dann begann mein eigentliches ….sehr hartes Trainingsprogramm, das ich nun durchziehen würde, bis mein Körper und mein Geist aufgeben würden. Ja, ich konnte das... mir war es vollkommen egal... denn sterben konnte ich ohnehin nicht.

 

An nichts und niemanden wollte ich jetzt denken, wollte jetzt nur noch mein Training durchziehen. Wieder war da das Gefühl des Alleinseins... genau wie vor Jahren meine Eltern mich allein gelassen hatten... auch wenn sie nichts dafür konnten... aber Tränen gab ich mich nicht hin... stattdessen trainierte ich nun wie ein Wahnsinniger....

 

*-*-*

 

Zwar spürte ich Randirs Traurigkeit, doch brauchte ich jetzt ein wenig Zeit. Was hatte ich auch erwartet? Dass er mich in seine Arme zog und mir sagen würde, es ginge ihm genauso?

 

Er wollte Zeit und wie würde es in der Zwischenzeit mit uns sein?

 

Fragen über Fragen und ich hatte das Gefühl, als würde mein Kopf zerspringen.

 

Erst teleportierte ich mich zum Meer, landete in diesen, wurde nass und musste mich übergeben. Stiefelte dann zum Strand und trocknete mich.

 

Gedankenversunken ging ich dort entlang und genoss einfach diese unbekannte Ruhe. Langsam wurde es menschenleerer und ich teleportierte mich auf ein Dach, was man gerade so gelang.

 

Nachdem mein Körper sich erneut beruhigt hatte, nahm ich nun doch eine Anwesenheit war. Er war nur zu weit weg und hatte sich mir nicht zeigen wollen. Malek lebte also doch noch, würde sich aber scheinbar von uns fern halten.

 

Solange es so blieb, beschloss ich Randir vorerst nicht zu beunruhigen. Vermutlich nahm ich ihn nur gerade jetzt von hier oben war, weil sich Malek in der Luft befand.

 

Ich ließ es den Vampir nicht wissen, dass ich von ihm wusste. Stattdessen zog es mich wieder zu meinem Freund zurück. Der Abstand hatte mir gut getan und ich beschloss zu warten. Vielleicht könnte er ja meine Gefühle erwidern und wenn nicht, gäbe es immer noch die Möglichkeit für mich zu gehen... wohin auch immer.

 

Wieder zu Hause, suchte ich Randir, fand ihn aber erst nicht. Erst als ich gedanklich mich konzentrierte, spürte ich ihm und ging dem nach. Was ich dann sah, ließ mich sofort reagieren.

 

Meinen Freund aufhaltend, nahm ich ihn fest in die Arme: ''Ist gut Randir. Es reicht für heute... bitte, tue dir das nicht weiter an. Ich möchte dich um keinen Preis der Welt verlieren.''

 

*-*-*

 

Seit Stunden und ununterbrochen trainierte ich verbissen und würde wohl nicht eher Ruhe geben, als bis ich zusammen gebrochen, mit der Nase, am Boden liegen würde.

 

Es fehlte auch gar nicht mehr viel, dann wäre es so weit gewesen, doch dann spürte ich, wie mich jemand in die Arme nahm und hörte gleich darauf Kilians Stimme.

 

Starr blickte ich Kilian in die Augen, hörte seine Worte, löste mich sacht von ihm und ließ mich gekonnt zu Boden gleiten. Nun traten mir doch die Tränen in die Augen... die dann unkontrolliert und für mich völlig untypisch über meine Wangen liefen.

 

Den Kopf schüttelnd flüsterte ich:

 

"Alle... die ich gern habe... verlassen mich... lassen mich allein... ich kann nicht mehr. Was habe ich ich denn getan? Ich habe doch niemandem etwas Böses angetan... hab immer geholfen, wo ich konnte ...und doch lassen mich alle allein... die ich gern habe....", mit diesen Worten brach alles aus mir heraus... meine ganze aufgestaute Traurigkeit... die jahrelange Einsamkeit, aber auch die nicht verarbeitete Trauer um meine Eltern... einfach alles und ich weinte schluchzend los... konnte mich so gar nicht beruhigen.

 

Auch Kilians Worte machten es nicht besser... und verfehlten ihre Wirkung nicht... er wollte mich nicht verlieren... hatte sich in mich verliebt....

 

Ich zog ein Messer aus meinem Hosenbund und stach es mir voller Wucht in die Beine... deren Wunden gleich wieder und in sekundenschnelle verheilten... ich schnitt mir den linken Arm auf.... auch diese Wunde verheilte so schnell, dass man gar nicht so schnell schauen konnte.

 

"Siehst du das... ja... siehst du das...?! Ich kann einfach nicht sterben... was ist das für ein beschissenes Leben?!", weinte ich, zog mir mein Shirt aus und rammte mir das Messer in den Bauch... schrie kurz auf, doch auch diese Wunde blieb nicht länger als die anderen.

 

"Nimm mein Blut... es ist mein Geschenk an dich... und dann töte mich... bitte... schlag mir den Kopf ab... ich kann einfach nicht mehr...", bat ich meinen Freund... in meinem seelischem Schmerz, der mich vollkommen überrollte.

 

Die Hand mit dem Messer ließ ich sinken, ließ mich dann seitlich auf den kühlen Rasen gleiten und spürte, wie die Kälte meine Schmerzen linderte... mir richtig gut tat.

 

*-*-*

 

Erschrocken musste ich mit ansehen, was Randir sich antat. Eben war er noch so stark und jetzt ein Funken seiner Selbst.

 

''Lass es... bitte hör auf damit'', bat ich ihn, flehte ihn an, dann endlich als das Messer sank, schubste ich es mit dem Fuß beiseite.

 

''Randir, hör mich an. Ich kann auch nicht sterben. Bei mir passiert genau das Selbe. Auch mich kann man so nicht töten. Also rede nicht so, denn ich könnte dir niemals wehtun oder dich gar töten'', meinte ich.

 

Tief durchatmend, nahm ich meinen Freund auf den Arm, lehnte ihn an mich und ging mit ihm ins Haus. Er schien total abwesend zu sein und völlig fertig.

 

Dort angekommen, ging ich mit ihm ins Bad, wo ich ihn die Wanne volllaufen ließ und ihn auszog und dort hineinsetzte. Ohne Scham oder irgendwelche Hintergedanken, wusch ich ihn, trocknete ihn anschließend ab und zog ihn frische Kleidung zum Schlafen an.

 

Danach trug ich ihn in sein Bett, wo ich ihn liebevoll zudeckte, mich dann zu ihn, allerdings auf die Decke, legte.

 

''Niemals werde ich dich alleine lassen'', flüsterte ich, während meine Finger durch sein Haar fuhren, das auf dem Kopfkissen lag, ''Das verspreche ich dir!''

 

*-*-*

 

Warum auch immer, aber ich ließ mir alles gefallen, was Kilian tat... und es fühlte sich seltsamerweise gut an... so umsorgt zu werden, auch wenn ich geistig derzeit nicht so ganz bei mir war... so bekam ich doch die liebevolle Behandlung durch Kilian mit.

 

Es war mir auch nicht peinlich, dass er mich ausgezogen, gewaschen und wieder angezogen hatte... wie gesagt, ich war nicht mehr ganz ich selbst.

 

Erst als ich im Bett lag und er sich zu mir legte, kuschelte ich mich an ihn, hörte seine liebevollen Worte und war nur allzu bereit ihm zu glauben.

 

Er würde mich niemals allein lassen... versprach es mir sogar.... ich glaubte ihm... warum auch immer.

 

"Danke... danke, dass du für mich da bist und mich nicht allein lässt", flüsterte ich meinem Freund dankbar zu, schloss ein wenig die Augen und genoss es regelrecht, dass Kilian da war.

 

*-*-*

 

Wie schön es war, dass Randir sich an mich kuschelte. Auch ich schloss die Augen, während meine Finger erneut durch seine Haare fuhren. Sie waren so weich und anschmiegsam, auch wenn sie noch feucht waren.

 

Hätte ich ein Herz gehabt, hätte es geschlagen wie verrückt vor Glück und ich spürte dieses innere kitzeln, als ob viele Schmetterlinge durch meinen Bauch flogen. Ja, ich hatte mich in Randir verliebt und es war so schön einfach nur mit ihm da zu liegen.

 

Ruhig blieb ich liegen, lauschte dem Rauschen seines Blutes und dem Klopfen seines Herzschlages. So intensiv hatte ich es noch nie vernommen und so nah war ich so lange noch niemanden gewesen.

 

''Schlaf ruhig. Ich pass auf dich auf'', flüsterte ich.

 

Denn eigentlich ruhten die Menschen ja Nachts und es war schon spät für Randir. Er konnte nicht meinetwegen die ganze Nacht wach bleiben, brauchte Ruhe und seinen Schlaf.

 

*-*-*

 

Ich nickte nur, war froh nicht allein zu sein und genoss, wie Kilian über meine Haare strich.

 

"Danke... und... gute Nacht", flüsterte ich ihm noch zu, dann schlief ich wirklich ein, vertraute Kilian, dass er mich beschützen und auf mich aufpassen würde.

 

Noch etwas schmiegte ich mich an meinen Freund und legte meinen Arm um ihn, als wäre er mein und wollte ihn nicht loslassen.

 

In meinem Inneren hatte ich jedoch schon eine Entscheidung getroffen und ich hoffte sehr, dass Kilian ...mein Geschenk annehmen würde.

 

Es tat richtig gut, meinen Freund neben mir zu spüren... nicht allein schlafen zu müssen und so würde ich wieder Kraft tanken können.

 

*-*-*

 

Wie sehr ich es genoss, so mit Randir zu liegen. Langsam wurde sein Herzschlag weniger und ruhiger, er war eingeschlafen.

 

Ich blieb liegen, obgleich ich nur wenig schlief, da ich es nicht gewohnt war. Wie versprochen blieb ich einfach und passte auf meinen Freund auf. Außerdem war es schön ihn beim Schlafen zu beobachten.

 

Wecken wollte ich ihn nicht und als die Sonne bald aufzugehen drohte, fielen mir die Augen zu. Es war eben meine innere Uhr und da Randir so ruhig dicht an mich gekuschelt schlief, hatte mich das müde gemacht.

 

Wenn es doch immer so wäre.


*-*-*

 

Pünktlich, wie immer, erwachte ich am frühen Morgen und räkelte mich. Sehr gut hatte ich geschlafen und das verdankte ich, ohne Zweifel, Kilian, der wirklich bei mir geblieben war.

 

Da die Vorhänge nicht zugezogen waren und Kilian die Augen geschlossen hatte, stand ich leise, sehr vorsichtig, um meinen Freund nicht zu wecken, auf und zog die Vorhänge zu, damit ihm nichts passieren konnte.

 

Erst dann legte ich mich wieder zu Kilian, nahm ihn wieder in die Arme und kuschelte mich an ihn.

 

"Schlaf gut", flüsterte ich Kilian zu und streichelte sanft über seine Wange.

 

Ja, ich hatte mich entschieden... und ich hoffte sehr, dass Kilian annehmen würde, was ich ihm anbieten würde.

 

Dann konnten wir die Nächte und auch die Tage gemeinsam verbringen und ...nun ja... vielleicht auch mal etwas zusammen unternehmen und dann schauen was werden würde.

 

*-*-*

 

Ein Wenig schlief ich, doch auch wenn Randir bei mir lag, konnte ich nicht den ganzen Tag über schlafen. Ich erwachte und schaute meinen Freund an.

 

''Hey'', lächelte ich.

 

Wie schön es war, dass er da war und ich bei ihm lag. Er hatte die Vorhänge zugezogen und an mein Wohl gedacht. Wie aufmerksam er war und so lieb.

 

''Du hast ganz ruhig geschlafen. Ich habe dich beinahe die halbe Nacht beobachtet'', gestand ich ihm.

 

Warum auch sollte ich nicht offen sein. Immerhin wusste er um meine Gefühle zu ihm.

 

Wieder suchten meine Hände seine Haare und begannen damit zu spielen. Irgendwie konnte ich nicht anders.

 

*-*-*

 

"Hey, du bist ja wach", begrüßte ich meinen Freund ebenfalls: "Du hast dein Versprechen gehalten und dafür bin ich dir dankbar... wirklich.", musste ich zunächst los werden, bevor ich weiter sprach:

 

"Kilian... dir habe ich es zu verdanken, dass ich so gut und ruhig schlafen konnte... und... mein Freund... ich... bin dir so dankbar für alles was du gestern Abend getan hast, deshalb möchte ich gern mehr Zeit mit dir verbringen... die Tage... die Nächte... und möchte dir deshalb ein Geschenk machen... bitte... nimm es an... ich bitte dich. Ich werde dich nicht anbetteln, aber ich wünsche es mir sehr...

 

Bitte, trinke von meinem Blut und wir können jeden Tag und jede Nacht gemeinsam genießen."

 

Nun hatte ich meine Bitte ausgesprochen und wartete auf Kilians Reaktion.

 

Würde er mein Geschenk annehmen?

 

Nein, ich würde ihn nicht anbetteln es anzunehmen... dieses Angebot würde ich ihm nur ein einziges Mal und nur ihm allein machen... niemand anderem sonst...

 

*-*-*

 

''Um ehrlich zu sein, hatte ich den Gedanken auch schon. Auch würde ich dadurch vermutlich meine vollen Kräfte direkt erlangen.

 

Nur hätte ich dich niemals darum gebeten, aus Angst, du könntest es falsch verstehen'', lächelte ich meinen Freund an.

 

''Aber, hast du dir das auch gut überlegt?'', wollte ich wissen.

 

Sicher hatte ich Hunger und Randir war mir die ganze Zeit über so nah gewesen, dass sein Blut geradezu nach mir gerufen hatte. Wenn es wirklich okay wäre, würde ich nur zu gerne von ihm Trinken.

 

Außerdem war es so was wie ein Liebesversprechen, wenn er mit mir mehr Zeit verbringen wollte.

 

''Sehr gerne würde ich mehr Zeit mit dir verbringen'', meinte ich, wobei sich ein Lächeln auf meine Lippen legte.

 

*-*-*

 

"Ich weiß, Kilian, ich weiß... und mein anfängliches Verhalten, dir gegenüber, hat deine Angst sicherlich nur noch verstärkt, dass ich es falsch verstehen könnte.

 

Aber jetzt... bin ich mir sicher und habe es mir wirklich gut überlegt. Du brauchst auch keine Angst zu haben... egal wie viel zu von mir trinkst... mir kann wirklich nichts geschehen. Vielleicht werde ich erst einmal ohnmächtig, aber das gibt sich dann schnell wieder.

 

Also.... nur zu... wenn du auch so gern mehr Zeit mit mir verbringen magst", mit diesen Worten, die lächelnd, aber entschlossen rüber kamen, setzte ich mich auf, strich meine langen schwarzen Haare etwas zur Seite, neigte meinen Kopf ebenfalls zur Seite und bot ihm mein Blut an.

 

Nur zubeißen müsste er jetzt noch.

 

Nein, ich hatte keinerlei Angst... nichts, denn ich hatte mich mal wieder absolut im Griff... und obgleich ich wusste, dass es sicher sehr wehtun würde, entspannte ich mich, schloss die Augen und wartete darauf, dass mein Freund von mir trinken würde.

 

Dennoch war ich gespannt, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn mich Kilian gleich beißen würde.

 

Und wenn Kilian seine vollen Kräfte dann gleich erlangen würde... wäre es doch umso besser... ich würde ihm damit also doppelt helfen... das tat ich gern... sehr gern.

 

*-*-*

 

So wie Randir sich mir anbot, konnte ich gar nicht anders, als mir gierig über die Lippen zu lecken. Sein Anblick war so erotisch und sexy, dass ich kaum wusste, wie mir geschah.

 

Nicht nur sein Blut lockte mich, sondern auch er selber, seine Schönheit, sein Wesen.

 

Langsam erhob ich mich, als wäre es ein Ritual und rückte zaghaft näher an meinen Freund heran. Liebevoll nahm ich ihn in die Arme und hielt für einen Moment inne. Das hier, das erste Mal würde ich wohl niemals vergessen.

 

Vorsichtig stupste ich seinen Hals mit der Nase an, schmiegte mich an ihn, bevor ich seinen Hals ableckte. Sein Blut pulsierte unter seiner Haut und lockte mich, rief mich geradezu.

 

Erst einmal musste ich gierig schlucken, da sich mein ganzer Speichel schon in meinem Mund ansammelte. Die Verlockung und die Vorfreude waren so groß.

 

Dann kamen meine Fangzähne zum Vorschein und so vorsichtig es ging, bohrten sie sich in das Fleisch meines Freundes. Wie glücklich ich in genau diesen Moment war, ließ sich nicht beschreiben.

 

Dabei hielt ich Randir fest, streichelte ihn sogar ein Wenig, damit es für ihn angenehmer war. Jetzt begann ich sein Blut zu trinken und in meiner Hose begann sich die Erregung abzuzeichnen.

 

Es machte mich unsagbar an, das hier tun zu dürfen.

 

Das schien für mich das süßeste Blut zu sein, was ich jemals getrunken hatte und mich durchfluteten ungeahnte Kräfte. Noch während ich trank, bemerkte ich meine Verwandlung.

 

Mein Aussehen wurde männlicher und stärker, aber auch hübscher und anmutiger. Man konnte mir meine Reife direkt ansehen und ich spürte meine Kräfte. Ich würde jetzt auch alles besser im Griff haben.

 

Jedoch trank ich nicht alles von Randir, ließ vorher von ihm ab. Zwar wusste ich, dass es ihm nicht schaden würde, doch hatte ich Angst ihm Schaden zu können.

 

Nun ließ ich ihn aufs Bett sinken, leckte erneut über seinen Hals, um die Wunde zu verschließen und schmiegte mich erregt an ihn. Wie gerne würde ich mehr mit ihm machen.

 

Ein wenig frech begann meine eine Hand über seinen Körper zu streicheln, als wollte sie ihn herausfordern.

 

*-*-*

 

Trotzdem Kilian wirklich sehr vorsichtig zubiss, entwich mir ein leiser Schrei, denn es tat natürlich trotzdem weh und so verließen nun doch einige Tränen meine Augen, die dann an meinen Wangen herabliefen.

 

Ich konnte beinahe direkt spüren, wie das Blut meinen Körper verließ. Dieser Prozess schien zu einer gefühlten Ewigkeit zu werden und ich konnte, wenn auch nur kurz, sehen wie sich mein Freund veränderte, denn schon bald schwanden mir die Sinne und ich bekam vorerst nichts mehr mit.

 

Als ich mein Bewusstsein wieder erlangte, befand ich mich in liegender Position und ich spürte, wie Kilians rechte Hand über meinen Körper strich und mir damit eine mächtige Gänsehaut bescherte, die sich über meinem ganzen Körper auszubreiten schien.

 

Zudem schmiegte er sich an mich und irgendwas schien in ihm vorzugehen... ich ahnte auch was... nur war ich jetzt kaum in der Lage darauf reagieren zu können, denn mein Körper brauchte auch seine Zeit um sich zu regenerieren... bei dem Blutverlust ging das doch nicht so schnell.

 

"Bitte... nicht...", flüsterte ich, etwas kraftlos: "...ich muss erst wieder.... zu Kräften kommen...", dabei schloss ich einen Moment die Augen, da mir etwas schwindelig war.

 

Ich wusste jedoch, dass es sicher gleich wieder gut werden würde.

 

Nur kurz hatte ich meinen Freund angeschaut und musste feststellen, dass er sehr hübsch war... wobei er vorher schon unglaublich hübsch war... da musste ich mich ja direkt für mich schämen... da kam ich bei weitem nicht mit.

 

*-*-*

 

Erst jetzt bemerkte ich, was ich im Stande war zu tun. Meine Hand ließ ich ruhen, wo sie war und vorerst benahm ich mich auch.

 

''Verzeih'', sprach ich leise und ließ meinem Freund Zeit.

 

Wieso war ich auch so ein Idiot und könnte nicht einfach warten? Ein Egoist schien ich zu sein und so zügelte ich meine Begierde und achtete erstmal auf Randir.

 

Liebevoll wischte ich seine Tränen fort und wollte von ihm wissen: ''Brauchst du irgendetwas? Vielleicht was zu Trinken?''

 

Jetzt machte ich mir Sorgen und wollte das es ihm besser ging. So schnell würde ich das hier sicherlich nicht wiederholen.

 

Erstmal wollte ich es Randir so angenehm wie möglich machen und ihm gutes tun. War ich doch froh, was er mir geschenkt hatte. Jetzt könnte ich auch Tagsüber nach draußen und die Sonne würde mir nichts anhaben.

 

Ein relativ normales Leben könnte ich führen und mich anpassen. Es würde keiner bemerkten, was für ein Monster ich in Wirklichkeit war.

 

*-*-*

 

"Nein, es gibt nichts, das ich dir verzeihen müsste. Bitte, du musst dich für nichts entschuldigen, denn ich habe es dir doch angeboten... oder", sprach ich meinem Freund liebevoll zu und lächelte ihn an.

 

Genießend schloss ich die Augen, als Kilian meine Tränen so sanft weg wischte.

 

Auf seine Frage antwortete ich ihm:

 

"Etwas zu Trinken wäre toll und ein wenig Schokolade, beides findest du in der Küche. Und bitte, mach nicht so ein besorgtes Gesicht, denn ich bereue nichts und das Geschenk machte ich dir gern... wirklich. Außerdem geht es mir gut, mein Körper muss sich nur regenerieren und du wirst sehen, bald bin ich wieder fit... versprochen."

 

Langsam spürte ich meine Kräfte zurückkehren, spürte wie sich mein Körper langsam wieder regenerierte und somit zu Kräften kam, dennoch würde ich noch etwas liegen bleiben müssen.

 

Ich war froh, dass ich nicht mehr allein war und mit Kilian versprach es sehr interessant zu werden... denn es tat mir gut, ihn bei dir zu haben.

 

*-*-*

 

Randirs Worten lauschend, nickte ich verstehend und versuchte mich zu beruhigen. Dann stand ich auf und eilte in die Küche, wo ich etwas zu Trinken einschenkte und die Schokolade besorgte.

 

Anschließend ging ich wieder zurück zu meinem Freund und half ihm dabei etwas zu Trinken. Danach bettete ich seinen Kopf auf meinen Schoß und fütterte ihn mit Schokolade.

 

Ja, es ging ihm schon besser und ich streichelte dabei sanft über seine Haare.

 

''Ich kann es kaum erwarten mit dir nach draußen zu gehen'', strahlte ich.

 

Meine Müdigkeit war wie weggeblasen und ich würde mich wohl schnell an den neuen Rhythmus gewöhnen. Es war so schön bei Randir und ich konnte einfach nicht anders und würde versuchen ihm jeden Wunsch zu erfüllen.

 

Ungewohnt stark fühlte ich mich und wusste noch nicht, wie ich damit umgehen sollte.

 

*-*-*

 

Langsam trank ich den Orangensaft, den mir Kilian verabreichte und nickte ihm dankbar zu.

 

Wie lieb er sein konnte bewies er mir jetzt, da er meinen Kopf auf seinem Schoss bettete und mich mit der Schokolade fütterte, die ich langsam aß. Ich hasste es Schokolade zu kauen, lieber ließ ich sie mir auf der Zunge zergehen... langsam und sehr genussvoll.

 

Außerdem fühlte sich gerade alles so schön an, so schön, dass ich es nicht mehr missen wollte.

 

"Ja, ich freue mich auch, mit dir rauszugehen und etwas mit dir zu unternehmen", erwiderte ich und bemerkte auch sein Strahlen, das mich direkt lächeln ließ.

 

Sacht löste ich mich dennoch von Kilian, erhob mich langsam, denn es ging mir schon wieder sehr viel besser, dann saß ich vor ihm, schaute ihm sanft und voller Neugier in die Augen.

 

Er hatte ein wunderschönes Gesicht... diese tollen Augen... die markanten Gesichtszüge... dieser tolle Körperbau... ein Traum... gegen den ich nicht ankam.

 

Wie in einem wunderbaren Tagtraum blickte ich Kilian nun sehnsüchtig in die Augen...

 

*-*-*

 

Als Randir sich erhob und mich so ansah, durchflutete es mich mit einer Gänsehaut. Dieser Blick ließ mich erschaudern und ich wusste nicht, wie ich richtig reagieren sollte.

 

Kräftig schluckte ich, befeuchtete meine Lippen und kam meinem Freund langsam näher. Seine Lippen schienen mich geradezu anzuziehen und ihm ging es scheinbar schon besser, also wieso sollte ich es nicht wagen.

 

Nur einen Moment stockte ich, aus Angst etwas falsches zu tun. Sanft legte sich meine eine Hand auf Randirs Schulter, bevor meine Lippen die seinen berührten.

 

Nervös war ich und voller Anspannung, denn immerhin tat ich so etwas zum ersten Mal. Kannte ich es bisher nur vom zusehen und aus dem Fernsehen. Aber mein Instinkt sagte mir, dass ich das wollte und Randirs Lippen fühlten sich so einmalig toll an.

 

*-*-*

 

Mit einem plötzlichen Anflug von Nervosität, sah ich Kilian, wie er sich mir näherte... er würde doch wohl nicht etwa...

 

...doch er würde und.... er tat es... küsste mich und mein Herz begann zu rasen, als gäbe es kein Morgen mehr.

 

War es ein Traum, in dem ich mich hier gerade befand?

 

Instinktiv erwiderte ich den Kuss, der sich so gut anfühlte... diese weichen Lippen die, die meinen berührten und schon fast süchtig machten.

 

Sanft legte ich nun meine Arme um Kilians Hüfte, zog ihn noch etwas an mich heran, als wollte ich ihn nie wieder loslassen.

 

Wie automatisch schlossen sich meine Augen genießend, wollte mehr von dem spüren, das hier gerade geschah.

 

Träumte ich... oder war das hier Wirklichkeit?

 

Dieser Kuss löste in mir Gefühle aus, wie ich sie bis jetzt noch nie erlebt... gespürt... hatte. Meinetwegen konnte die Zeit jetzt für uns beide stehen bleiben, denn für mich gab es jetzt nur noch Kilian und mich... nichts anderes mehr zu existieren schien.

 

In meinem Bauch begann es zu kribbeln und ich wusste irgendwie, dass dieses Gefühl, das sich wohl Liebe nannte... Kilian galt...

 

*-*-*

 

Randir erwiderte meinen Kuss und ich war im siebten Himmel. Auch für mich konnte genau in diesem Moment die Zeit stehen bleiben.

 

Ich schloss ebenfalls die Augen genießend und schlang auch meine Arme um meinen Freund. Hieß das jetzt, dass er meine Gefühle erwidern wollte? So musste es sein und ich war sehr glücklich darüber.

 

Erst machte er mir das Geschenk mit seinem Blut und jetzt das. Da wusste ich kaum wohin mit so viel Gefühl. Das war ich nicht gewohnt. Mir geschah so viel Gutes, nachdem ich Jahrelang mit diesen Bestien leben musste.

 

Endlich bekam ich mein Leben zurück und dazu noch die Liebe, nach der ich mich so gesehnt hatte.

 

*-*-*

 

Epilog

 

Ganz langsam und so nach und nach lernten sich Kilian und Randir richtig kennen.

 

Randir erwiderte irgendwann Kilians Liebe und beide entdeckten diese erste Liebe gemeinsam... auf die süßeste Art und Weise... machten so auch ihre ersten Erfahrungen... was ihnen gefiel und was nicht.

 

Sie blieben auf ewig zusammen. Randir wollte allerdings niemals ein Vampir werden... er blieb ein Mensch... aber er alterte kaum, denn er war und blieb unsterblich.

 

Beide mussten aber noch einige Kämpfe gemeinsam bestehen, denn es gab wahrlich noch sehr viele Vampire, die es auf Randirs Blut abgesehen hatten.

 

Auch Malek versuchte es noch einmal, wollte Randir entführen, drang dafür auch in seine Gedanken ein... doch hatte er keinen Erfolg. Gemeinsam mit Kilian bekämpfte er Malek und dessen Meute... und ...vernichtete diese unbarmherzig.

 

Kilian kam, nach dem Genuss von Randirs Blut sehr viel besser mit seinen Kräften zurecht, zudem er auch stärker geworden war und... ihm wurde nicht mehr übel... musste sich auch nicht mehr übergeben, wenn er sich teleportierte.

 

So führten Kilian und Randir ein gemeinsames, sehr glückliches und harmonisches Leben...

 

.niemals trennten sie sich voneinander...

 

~ ENDE ~

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