21. Türchen
21. Türchen
"Okay, dann Felix, aber wir bleiben beim Sie... sie können mich auch Pete nennen.", hatte Pete geantwortet, dann waren sie auch schon in der dritten Etage angekommen und Pete ließ Felix vorbereiten.
Danach ging es für Felix auf den Laufsteg und Pete schaute sehr genau hin, achtete auf jede Kleinigkeit und war wirklich zufrieden.
Nach der Vorstellung, ging Pete auf Felix zu und lächelte zufrieden.
"Sie sind wirklich gut, Felix. Ich bin sehr zufrieden mit ihnen... nun, bis auf eine winzige Kleinigkeit. Sie strahlen Freude und Glück aus und doch fehlt etwas ...ihr Lächeln ist nicht echt genug... das sehe ich an ihren Augen. Wenn man wirklich lächelt bilden sich kleine Fältchen an den Augen... genau diese fehlen mir bei ihnen, Felix. Das sollten sie ändern. Ansonsten, sind sie wirklich klasse und beherrschen den Laufsteg.
Sie sind eingestellt, wenn sie noch wollen. Diese Kleinigkeit mit dem richtigen Lächeln bekommen wir noch hin, nicht wahr.", erklärte Pete und klopfte Felix auf die Schulter.
"Wenn sie bereit sind, kommen sie mit mir und wir setzen den Vertrag für sie auf. Sie müssten mir dann noch ihre Vorstellung ihrer Gage mitteilen. Aber das besprechen wir gleich in meinem Büro, okay.", fügte Pete hinzu und bat Felix, mit einer Handbewegung, ihn zu begleiten.
Ja, er wollte diesen jungen Mann als Modell haben.
Derweil hatte ich eine Besprechung in meinem Büro mit neuen Kunden, die unsere Mode sehr mochten und uns unter Vertrag nehmen wollten.
So führte ich die Verhandlung mit einem Großabnehmer, der viel zu zahlen bereit war. Natürlich würde ich vorerst alles prüfen, denn es gab ja schon auch schwarze Schafe und ich wollte meine Firma nicht gefährden.
Also sagte ich zwar zu, doch unterschrieb ich den Vertrag noch nicht, meinte, dass ich sie erst überprüfen müsste und ihnen den Vertrag, sofern alles okay wäre, zusenden lassen würde.
Sie waren zufrieden und verließen meine Firma... während ich mich vollkommen geschafft in meinem Sessel zurücklehnte und mir einen Kaffee von meiner Sekretärin bringen ließ. Natürlich fragte ich mich in Gedanken, was mit Felix war und ob er es wirklich geschafft hätte.
Ich glaubte an meinen Freund, doch kannte ich auch Pete und wie skeptisch und genau er war. Andererseits... war er zu Felix doch ganz anders gewesen und so dachte ich mir, dass sicher alles okay wäre.
*-*-*
Pete hatte scheinbar ebenfalls ein Gespür für mein inneres Strahlen. Mist verdammter. Wie sollte ich das denn hinbekommen? Selbst wenn ich jetzt den Vertrag unterschreiben würde, wäre da auf kurz oder lang Ende.
Mir dessen bewusst, stimmte ich trotzdem zu und folgte Pete zu seinem Büro. Erstmal musste ich Manuel eins auswischen und dann, an meinem Lächeln arbeiten. Warum nur mussten meine Augen mich verraten.
Ich musste schnell jemanden kennenlernen, dem ich mein Herz schenken könnte. Zumindest den Teil, der nicht vollkommen von Marc eingenommen war.
''Sicher bekommen wir das hin, war vielleicht die Aufregung. Man stellt sich ja nicht alle Tage einer so großen Firma vor'', spielte ich alles runter, ''Vielleicht fällt es mir einfacher am Anfang mit jemanden zusammen zu arbeiten...''
Einige der Models hatte ich schon in Zeitschriften und auf Modenschauen gesehen oder kennengelernt. Vielleicht war ja jemand dabei, der immer noch Interesse hatte. Obwohl ich mir auch blöd vorkam, jetzt auf Zwang jemanden zu suchen. Bloß, was hatte ich für eine Wahl?
''Meine Mappe ist noch bei der Modellagentur von Manuel Uphoff. Mir wäre es sehr recht, wenn sie diese anfordern könnten. Sagen wir es mal so, ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen und würde nur zu gerne sein Gesicht sehen, wenn er von ihnen Post erhält'', bat ich Pete und hoffte, er würde damit einverstanden sein.
Natürlich nannte ich die Gage, zu der ich sonst immer gearbeitet hatte, da ich nichts anderes kannte und es für mich vollkommen okay wäre. Vielleicht hätte ich mich bei Marc darüber vorher informieren sollen. Jetzt war es zu spät und ich hoffte, dass Pete eine ehrliche Haut war.
*-*-*
"Gut, das hoffe ich für sie, dass sie das noch hinbekommen. Hören sie mal, wenn sie Sorgen haben, dann kommen sie damit doch zu mir und reden mit mir. Ich bin hier sozusagen der gute Geist. Schauen sie mal, Felix, wenn es ihnen vielleicht nicht gut geht... egal, ob körperlich oder seelisch, können sie keine gute Arbeit leisten, aber genau die will ich von ihnen sehen. Wenn ihnen also etwas auf dem Herzen liegt, können sie jederzeit und über alles mit mir reden, okay.", sprach Pete ernst, aber ruhig und freundschaftlich.
Pete verstand, dass Felix aufgeregt war und er deswegen diese Kleinigkeit außer acht gelassen hatte. Das Büro erreicht, bat Pete Felix einzutreten und bot ihm auch einen Platz an. Die Sekretärin wies er an etwas zu Trinken, für Felix und sich ins Büro zu bringen und die Formulare für den Vertrag, diese nickte nur kurz und machte sich an die Arbeit.
Als Pete hörte, was Felix als Gage angab, schaute er ihn an, als hätte er einen Geist gesehen.
"Mein junger Freund, sie sollten sich nicht unter Wert verkaufen. Ihre Arbeit ist sehr viel mehr wert und genau das werden wir ihnen auch zahlen. Das ist doch sicher auch in ihrem Interesse, nicht wahr?
Was ihre Mappe angeht, so bin ich gern bereit diese anzufordern. Das ist gar kein Problem und wird mir eine besondere Freude sein, denn ich kenne Manuel sehr gut... und nicht nur sie, Felix, haben noch eine Rechnung mit ihm offen.", Pete grinste ein wenig gemein und rieb sich innerlich die Hände.
"Eines noch vorweg, bevor sie den Vertrag hier unterschreiben... seien sie sich dessen bewusst, dass sie nun ebenfalls zur Konkurrenz ihrer Eltern werden... bzw. der Firma ihrer Eltern und... dass sie nichts, was hier geschieht, an sie weitergeben oder auch nur drüber reden dürfen, denn dann sind sie den Job hier auf jeden Fall wieder los. Das wäre nämlich Spionage. Aber ich denke, das wissen sie ja sicher, nicht wahr.
Ich muss sie nur eben darauf hinweisen... nichts für ungut.", seine kleine Rede beendet lächelte Pete Felix an, dann kam auch schon die Sekretärin, brachte den Kaffee und auch die Unterlagen ins Büro.
"Danke, Verena.", bedankte sich Pete, dann verschwand die Sekretärin und schloss hinter sich die Tür.
Pete las sich den Vertrag kurz durch und unterschrieb diesen dann, erst dann übergab er das Formular an Felix.
"Bitte, lesen sie sich alles gut durch und wenn sie Fragen haben, dann nur zu.", meinte Pete und nahm einen Schluck Kaffee zu sich.
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