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Blood Moon

Blood Moon

 

 

written by Detail and Dark Sephiroth

 

 

Geheimnisvoll legte sich dichter Nebel um das Schloss, das in Schottland, nicht weit von der Stadt entfernt, stand. Es war heller Tag, doch um das Schloss herum, schien eine immerwährende Dunkelheit zu herrschen.

 

Der Schlossherr schlief zu dieser Zeit noch. Er würde erst in der Nacht erwachen ...wenn die meisten Menschen schliefen...

 

In der Stadt gingen um diese Zeit schon alle Menschen ihrer Arbeit nach, oder taten andere Sachen, von denen sie dachten es sei wichtig.

 

Der Friedhof, der sich ebenfalls unweit des Schlosses befand, war verwildert, auch wurde dort niemand mehr seit ewigen Zeiten beigesetzt.

 

Noch jemand befand sich auf dem Totenacker ...ein Vampirjäger!

 

Er hatte nur ein Ziel ...das Schloss. Denn er hatte den Auftrag bekommen, den Herrn dieses Schlosses zu vernichten.

 

*-*-*

 

Edmund hatte das Schloss bald erreicht. Schwer bewaffnet war er, doch sah man nur eine große Waffe auf seinen Rücken platziert, die anderen waren gut versteckt unter seinem großen dunklen Mantel.

 

Seit gut zwei Jahren arbeitete er als Vampirjäger und verdiente sich so sein Brot. Eigentlich war er damals nur auf der Suche nach einen kleinen Job gewesen, damit er über die Runden kommen würde.

 

Den ganzen Tag hatte er gesucht, doch nichts gefunden. Nachdem er sein letztes Geld in einer Bar versoffen hatte, lief er einen Vampirjäger namens Ellen in die Arme, der ihn vor einen Vampir retten wollte.

 

Aber Edmund rettete sich selbst und besiegte den Vampir mit links. Ellen war begeistert und nachdem Edmund seinen Rausch ausgeschlafen hatte, weihte er ihn in die Kunst des Vampirjagens ein.

 

Seitdem wanderte Edmund von Land zu Land und Stadt zu Stadt. Er jagte die Vampire und bekam dafür von Städten sein Geld, von dem er lebte. Ein Zuhause kannte er nicht, hatte er doch nie wirklich eines. Als Waisenkind war er immer nur von einem zum nächsten geschickt worden und letztlich kam er doch wieder ins Waisenhaus zurück.

 

So war es ihm dann doch lieber. Es fühlte sich gut an, anderen zu helfen – gutes zu tun.

 

Jetzt hatte er das Schloss erreicht und in einem Mal war es, als ob dunkelste Nacht herrschte, obwohl helllichter Tag war.

 

Zeit war noch mehr als genug, so suchte Edmund einen Weg hinein ins Schloss, den er auch schnell fand. Beeindruckt schaute er sich um.

 

*-*-*

 

Der Schlossherr sah alles was geschah, vor seinem geistigen Auge... trotzdem er noch immer tief und fest schlief.

 

Er freute sich direkt auf den kommenden Besuch, auch wenn er wusste, dass dies kein Höflichkeitsbesuch war.

 

Vampirjäger machten nie Höflichkeitsbesuche... nein, dieser wollte ihm nun auch ans Leder... so wie viele andere vor ihm und wieder würde es darauf hinauslaufen, dass er diesen Vampirjäger ebenfalls töten müsste.

 

Sicher es tat ihm schon irgendwie leid um ihn, denn er war sehr hübsch. Aber Nicholas wollte auch "leben"... auch wenn er ja eigentlich "tot" war... aber er wollte nicht vernichtet werden und auch dieser Vampirjäger würde es nicht schaffen.

 

Zudem seine Gruft eh so weit in dem Schloss verschlungen war, dass diese kaum gefunden werden konnte. Es handelte sich hierbei um das Kellergewölbe, das einem echten Labyrinth glich und man Tage würde brauchen um die Gruft dieses Vampirs zu finden.

 

Nach dem letzten Vampirjägerangriff, war Nicholas geradeso mit dem Leben davon gekommen und dabei hatte er noch richtig Glück gehabt.

 

Dieser Vorfall hatte ihm gezeigt, dass er seine Sicherheitsmaßnahmen verstärken musste und hatte sich dieses Labyrinth einfallen und bauen lassen.

 

Natürlich hatte keiner der Baumeister, dieses Labyrinths, überlebt und somit keine Chance irgendwas darüber erzählen zu können.

 

Aber es waren eh alles Selbstmörder gewesen, die wirklich sterben wollten. Nicholas hatte sich diese damals extra ausgesucht und sie nach dem Bau ausnahmslos und gnadenlos getötet.

 

*-*-*

 

Edmund ging durchs Schloss und schaute sich ganz genau um. Mittlerweile kannte er die Zeichen für Geheimgänge und wusste in etwa, wo sich die Särge befanden.

 

So glaubte er zumindest.

 

Denn hier schien alles anders zu sein. Das Schloss war keineswegs verstaubt oder altmodisch eingerichtet. Es war hell und aufgeschlossen, geradezu modern.

 

Ob hier wirklich ein Vampir lebte? Das einzige Zeichen dafür war die Dunkelheit und der Nebel. So nahm Edmund sich eine Fackel von der Wand und ging hinunter in den Keller.

 

Doch was ihn dort erwartete, damit hatte er nicht gerechnet. Auch hatte er so etwas noch nie zuvor gesehen.

 

Es würde wahrscheinlich keinen Sinn machen dort umherzuirren. Also machte Edmund es sich bequem und schlief ein Weilchen.

 

Vor Sonnenuntergang erwachte er und machte sich startklar für den Kampf. Was würde ihn wohl hier erwarten? Wo alles schon so anders war, als er es kannte.

 

Auf alles gefasst stand er nun da und konzentrierte sich auf alles. Seine Sinne waren empfindlich geworden mit der Zeit und er wusste worauf er zu achten hatte.

 

Aber was war, wenn nichts geschehen würde?

 

*-*-*

 

Es war kurz vor Mitternacht, als Nicholas erwachte und dem Sarg entstieg. Er hatte Hunger, aber nicht so großen Hunger, dass er sich nicht unter Kontrolle gehabt hätte.

 

Selbstverständlich wusste er genau wo sich der Vampirjäger befand und natürlich musste er sich nicht durch das Labyrinth quälen. Nein, dieses war nur für bzw. gegen Vampirjäger gebaut worden.

 

Sehr schnell erschien er direkt vor dem Vampirjäger und begrüßte ihn, wie es sich gehörte, höflich.

 

Seine schulterlangen, glatten, schwarzen Haare, wehten leicht... obgleich es hier keinen Windzug gab, und umspielten sein noch immer knabenhaftes Gesicht, das sehr feminin wirkte und in dem sich zwei rubinrote Augen befanden.

 

"Guten Abend, der Herr. Ich brauche wohl nicht zu fragen, was dich zu mir führt, oder. Denn es liegt doch klar auf der Hand, dass du mich töten willst.", sprach Nicholas, mit sanfter Stimme.

 

Er sah den Vampirjäger leicht lächelnd an, legte eine gedankliche Pause ein und sprach dann weiter:

 

"Bevor du dein Schwert ziehst, lass dir eines gesagt sein: Du wirst mich köpfen müssen... aber das weißt du ja sicher, nicht. So weißt du sicher auch, dass dies kein schöner Anblick ist. Außerdem werde mich dir sicher nicht kampflos ergeben."

 

Wieder machte Nicholas eine Pause und sah den Vampirjäger prüfend... skeptisch an.

 

"Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass auch ich, als Vampir, ein Recht auf Leben habe? Dass du, unter dem Deckmäntelchen der Rechtschaffenheit, tötest... nur weil man dir dafür viel Geld zahlt? Mit welchem Recht willst du mich töten?

 

Sicher, ich töte auch... aber... ich töte nur wenn ich Hunger habe... und das tut auch jedes Raubtier... sei es ein Bär... ein Löwe... oder ein anderes Tier... sie alle töten, weil sie Hunger haben... nichts anderes tue auch ich... auch wenn ich kein Tier bin.", gab Nicholas dem Vampirjäger zu denken.

 

Noch immer blickte der Vampir dem Vampirjäger tief und direkt in die Augen... bereit sein Schwert zu rufen, sollte es notwendig werden...

 

*-*-*

 

Edmund war wie erstarrt und schaute mit seinen hellblauen Augen in die rubinroten des Vampirs. Eigentlich hatte er mit diesem Auftauchen gerechnet, aber jetzt war er wie hypnotisiert.

 

Seine mittellangen, struppigen Haare standen in alle Richtungen und wirkten so strohig, obwohl sie ganz weich waren. Der Kopf wurde schwer und dröhnte, dann gaben seine Knie nach und er sackte zusammen.

 

Wieso sollte er ihn am Leben lassen? Nur weil der Vampir ihn eine Standpredigt hielt. Hübsch anzuschauen war er ja, dass musste Edmund zugeben.

 

''Tja, scheinbar bist du einfach zur falschen Zeit am falschen Ort'', sprach Edmund, als er wieder einigermaßen bei Sinnen war, ''JA, ich bekomme Geld dafür, dass ich dich töte. Immerhin muss ich auch von etwas Leben.

 

Du magst vielleicht nicht so unrecht haben mit deiner Theorie der Tiere. Nur töten diese im seltensten Fall Menschen und ihr Vampire eben schon. Die Menschen im Dorf wollen euch hier nicht haben. Nun ist es meine Aufgabe dafür zu Sorgen, dass ihr für immer fort geht.''

 

Dann hatte Edmund sich wieder gefasst und schaute mit seinem markanten Gesicht in die Augen des Vampirs, kampfbereit. Er sprang auf und zog sein Schwert. Aber irgendetwas war heute anders. Etwas lag in der Luft.

 

Würde heute Edmund als Verlierer hervorgehen, anstatt den Vampir zu besiegen?

 

*-*-*

 

Oh je, jetzt sackte der Mann auch noch zusammen. Was war nur mit ihm los?

 

Versucht dem Mann vor sich zu helfen, überlegte er einen Moment... entschied sich dann aber doch dagegen. Warum sollte er ihm helfen, wenn der ihn doch eh töten wollte?

 

"Ganz sicher werde ich mein Zuhause nicht verlassen, das kannst vergessen und auch die Dorfbewohner hier. Ich will nicht, aber wenn es sein muss kämpfe ich gegen dich... um mein Leben und das ist schon ein ziemlich hoher Einsatz.", erwiderte Nicholas.

 

Jedoch blieb er ganz ruhig, rief sein Schwert noch nicht, trotzdem dieser Vampirjäger sein Schwert schon gezogen hatte, war aber für alle Fälle gewappnet.

 

Doch warum zögerte der Vampirjäger?

 

Normal griffen sie doch sofort an. Aber dieser Vampirjäger schien so anders zu sein. Er hatte sich angehört, was Nicholas zu sagen hatte.

 

Nicholas hatte damals in seinem Schöpfer einen guten Lehrmeister gehabt. Dieser hatte sich liebevoll um ihn gekümmert, ihn niemals im Stich gelassen und ihn so manches gelehrt, was normalerweise Vampiren nicht gelehrt wurde.

 

Er sollte die Menschen achten und wirklich nur dann töten, wenn es nicht anders ging. Sein Schöpfer hatte ihm auch beigebracht, dass er sich vom Blut der Tiere ernähren könnte.

 

So war Nicholas nicht zu einen bluthungrigen... alles mordenden Monster geworden... wie es die meisten seiner Art waren. Er hatte gelernt, wie er seinen Blutdurst eine lange Zeit unterdrücken konnte... ohne sich dabei aufzulösen oder zu "sterben".

 

Natürlich hatte er noch immer Kontakt zu seinem Schöpfer und verstand sich sehr gut mit ihm. Auch half ihm sein Schöpfer, wenn er – Nicholas – in Not geriet und sich nicht wehren konnte... was aber in den seltensten Fällen der Fall war.

 

Denn sein Schöpfer Yves hatte ihn wirklich sehr gut auf das Leben als Vampir vorbereitet. Er hatte ihn auch das Kämpfen gelehrt... eben alles was er brauchen konnte.

 

Noch immer schaute Nicholas dem Vampirjäger direkt und prüfend.... abwartend in die Augen.

 

*-*-*

 

Etwas verwirrt war Edmund nun schon, denn der Vampir vor ihm machte gar keine Anstalten in anzugreifen oder gar sein Blut zu trinken. Wie sollte er sich verhalten? Sollte er den ersten Schritt wagen oder war es eine Falle.

 

Unsicher ließ Edmund die Klinge sinken, doch war er auf alles gefasst.

 

Abwartend schaute er den Vampir an und wunderte sich, warum dieser nicht angriff.

 

''Dein Leben ist also ein hoher Preis? Was würdest du dann zu dem Leben der Menschen sagen, die du tagtäglich tötest?'', fragte er.

 

Irgendetwas hielt ihn davon ab anzugreifen, nur wusste er nicht genau was.

 

*-*-*

 

Mit einem gedanklichen Lächeln sah Nicholas wie der Vampirjäger sein Schwert sinken ließ. Aber er ließ es sich nach außen hin nichts anmerken.

 

Dann antwortete der Vampir erklärend:

 

"Die Menschen, die ich töte, sind Verbrecher. Mörder, Kinderschänder, Vergewaltiger und Diebe.... niemals töte ich unschuldige Menschen. Denn, wie du, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht Verbrecher zu jagen und zu töten. Natürlich, könnte ich auch das Blut von Tieren trinken... so wie man es mich gelehrt hat. Aber wie gesagt, ich töte niemals unschuldige Menschen."

 

Wieder machte er gedanklich eine Pause und sprach weiter:

 

"Außerdem töte ich nicht tagtäglich. Ich weiß nicht was man dir über mich berichtet hat, aber so ist das sicher nicht und man scheint einige Details ausgelassen zu haben. Aber bitte, wenn dir so viel daran liegt, dann kämpfe gegen mich und wir werden sehen... möge die Gerechtigkeit gewinnen."

 

Mit diesen Worten rief Nicholas gedanklich sein leicht gebogenes Schwert zu sich... hielt es jedoch zunächst nur in seiner linken Hand.... misstrauisch... abwartend...

 

*-*-*

 

Edmund schüttelte kräftig seinen Kopf.

 

''So sollst du sein? Du bist ganz anders, als die Vampire, die ich kenne. Wenn es wirklich stimmt, willst du mich gar nicht töten, habe ich recht?

 

Dann lass es mich mit eigenen Augen sehen! Erleben! Ich möchte hier wohnen und miterleben, wie der Vampir von heute lebt und sich vom Blut Schuldiger ernährt'', bat der Vampirjäger den Vampir.

 

Obgleich es eine Lüge sein könnte und er sich womöglich in die Höhle des Löwen wagte, wollte er es darauf ankommen lassen.

 

Außerdem brauchte er sowieso für die nächsten Tage eine Übernachtungsmöglichkeit und ihm würde es sehr gefallen in einem weißen Bett zu schlafen.

 

Etwas unsicher war er sich, ob es alles so mit rechten Dingen zuging, aber der Vampir hatte etwas an sich, was Edmund nicht in Worte fassen konnte.

 

*-*-*

 

Einwilligend stimmte der Vampir nickend zu. Er vertraute dem Vampirjäger aus irgendeinem Grund, obgleich er nicht wusste, ob dieser ihn nicht bei der nächstbesten Gelegenheit töten würde.

 

Aber er wollte nicht misstrauisch sein, wollte diesem Mann ein wenig Vertrauen schenken.

 

"Gut, so sei es. Ich heiße dich herzlich Willkommen in meinem bescheidenen Heim. Am Tage wirst du das Schloss ganz für dich allein haben. Du kannst dich hier frei bewegen und dich wie zuhause fühlen... mich wirst du erst in der Nacht zu sehen bekommen.

 

Und dann kannst du dich selbst davon überzeugen, dass ich nur Verbrecher töte.

 

Du hast ganz Recht, ich will dich nicht töten. Denn mein Lehrmeister und Schöpfer lehrte mich, das Leben und die Menschen zu achten.

 

Doch sei gewarnt, es sind wahrlich nicht alle Vampire wie ich. Um die meisten wurde sich nicht gekümmert... um mich hat sich mein Schöpfer und Lehrmeister sehr gut gekümmert... ihm verdanke ich sehr viel.... eigentlich alles.

 

Aber jetzt muss ich los. Wenn du magst kannst du mich gern begleiten und dich davon überzeugen, dass ich keine Unschuldigen töte.", erklärte Nicholas dem Vampirjäger.

 

"Wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Nicholas."

 

*-*-*

 

In Ruhe hatte Edmund sich alles angehört und schenkte Nicholas ein wenig Vertrauen. Im Grunde blieb ihm auch nichts anderes übrig.

 

''Mein Name ist Edmund'', antwortete er und auch er nickte einwilligend.

 

''Ich begleite dich gerne und schaue mir alles an. Sicher weiß ich wie Vampire sein können, deshalb verwunderst du mich. Aber ich muss es mit eigenen Augen sehen und prüfen. Schließlich kannst du mir viel erzählen'', erklärte er dann ganz offen.

 

Er wollte mit der nötigen Skepsis ans Werk gehen, auch wenn er hier sein Leben in große Gefahr brachte. Nur ein Moment der Unachtsamkeit könnte seinen sicheren Tod bedeuten.

 

*-*-*

 

Wiederum nickte Nicholas verstehend, wand seinen Blick aber nicht von Edmund, wie sich der Vampirjäger ihm vorgestellt hatte, ab.

 

"Du wirst es mit eigenen Augen sehen und mir dann hoffentlich Glauben schenken. Komm, gehen wir.", erwiderte Nicholas ruhig, nachdem sein Schwert, wie durch Zauberhand verschwand.

 

Er nahm Edmund an die Hand und führte ihn aus dem Schloss heraus, ging mit ihm zusammen über den finsteren.... stockdunklen, mit Nebel durchzogenen Friedhof, so dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte.

 

Mit nur einem Gedanken verschwand Nicholas mit Edmund und erschien mit ihm wieder im Dorf.

 

Edmunds Hand hatte er nun losgelassen, stand da und lauschte, dann wandte er seinen Blick in eine bestimmte Richtung. Es war etwas weiter entfernt, was er hörte.... Schreie, Hilferufe... für Edmund als Mensch war es nicht hörbar, aber seine Vampirohren hörten alles ganz genau.

 

Er packte Edmund an den Schultern und verschwand abermals, um gleich darauf genau an der Stelle zu erscheinen, von wo er die Rufe und Schreie vernommen hatte.

 

Was er sah, gefiel ihm nicht, doch blieb er ruhig und besonnen, auch wenn ihn das richtig wütend machte.

 

Drei miese Kerle vergewaltigten gerade eine junge Frau, die sich nicht wehren konnte.

 

So ließ er Edmund los, eilte auf diese miesen Kerle zu und tötete sie... einem nach dem Anderen... blitzschnell. Selbstverständlich waren die Kerle erschrocken gewesen und hatten versucht zu fliehen, aber Nicholas ließ keinen von ihnen entkommen.

 

Dann kümmerte er sich um die junge Frau, half ihr hoch und sprach ihr beruhigend zu.

 

"Es ist gut, niemand wird dir mehr weh tun, okay. Geh nach Hause, Mädchen... und hab keine Angst, ich passe auf dich auf. Und bitte, geh nicht mehr so spät auf die Straße.", und streichelte sanft ihre Wange, dann ihren Rücken.

 

Die junge Frau nickte verstehend und lächelte Nicholas dankbar an, dann machte sie sich auf den Weg nach Hause.

 

Erst jetzt, da die junge Frau weg war, trank er das Blut dieser Verbrecher.

 

Wenn man es so wollte, beschützte er das Dorf und seine Bewohner und doch wollten sie ihn hier nicht haben... wollten ihn sogar töten lassen.

 

Das tat ihm schon sehr weh. Doch zeigte er es eben nicht, auch wenn er am Liebsten seine ganze Traurigkeit und seine Verzweiflung aus sich herausgeschrien hätte.

 

Sie alle hier hatten nur Glück, dass er nicht rachsüchtig und einer der Guten war, sonst hätte er gut und gern auch das ganze Dorf sehr schnell auslöschen können.

 

*-*-*

 

Erschrocken war Edmund schon, als sich die kalte Hand des Vampir an seine gehalten hatte. Doch ließ er es geschehen und sich mitnehmen, ohne Gegenwehr.

 

Auch schaute er alles mit an, doch überzeugte es ihn noch nicht. Er wollte mehr Beweise, müsste noch mehr sehen.

 

Irgendwie verstand er die Menschen nicht, dass sie den Vampir loswerden wollten, wenn er doch angeblich so gutmütig war. Es machte ihn nachdenklich und schwermütig zugleich.

 

Als Nicholas das Blut trank, drehte Edmund sich weg, konnte und wollte das nicht mit ansehen. Stattdessen schaute er sich lieber um. Wollte sicher gehen, dass es alles echt war, was hier vor sich ging.

 

Etwas skeptisch durfte er doch wohl sein. Immerhin waren Vampire sonst die reinsten Monster und Nicholas glich einem Schoßhündchen.

 

*-*-*

 

Nachdem sich Nicholas gestärkt hatte, ließ er von den Kerlen ab und verbrannte sie, in einem magischen blauen Feuer... nichts mehr sollte von ihnen übrig bleiben.

 

Dann erhob er sich und sah, dass sich Edmund abgewandt hatte.

 

Er verstand es und sprach ihn erst mal nicht drauf an.

 

"Komm, gehen wir zurück.", sprach der Vampir mit sanfter Stimme.

 

Er spürte schon, dass Edmund noch immer ein wenig misstrauisch zu sein schien. Das alles nicht recht glauben konnte.

 

Nicholas konnte also tun was er wollte... die Menschen würden ihm niemals vertrauen... egal was er tat... egal, wie sehr er sie hier alle beschützte, sich Mühe gab... niemals würden sie einem Vampir, wie ihm, vertrauen.... oder ihn akzeptieren.

 

So fasste Nicholas für sich einen folgenschweren Entschluss.

 

Die Menschen wollten ihn nicht hier haben... wollten, dass er starb... sich auflöste... gut, er würde ihnen den Gefallen tun. Sollten sie doch zusehen, wie sie mit dem ganzen Verbrecherpack fertig wurden.

 

Er war verletzt... traurig und verzweifelt.

 

Was hatte er den Menschen denn nur getan?

 

Niemals hatte er etwas böses getan... niemals... und doch hassten sie alle ihn... wollten, dass er starb.

 

Noch in dieser Nacht würde er sich auflösen und niemand würde ihm helfen können.

 

Denn niemand kannte den Weg durch sein Labyrinth und ehe man einen Weg gefunden hätte, wäre es längst zu spät.... und er zu Asche zerfallen.

 

Wobei er ohnehin wusste, dass niemand versuchen würde ihn zu retten... warum auch... wenn sie doch wollten, dass er verschwand....

 

Selbstverständlich hatte er sich so gut im Griff, dass er seine Traurigkeit nicht nach außen hin zeigte. Nach außen hin schien alles mit ihm okay zu sein.

 

Das Schloss wieder erreicht, betrat Nicholas es mit Edmund.

 

"So, wenn du magst, kannst du dir gern eines der vielen Zimmer hier aussuchen, wo du schlafen möchtest. Oder vielleicht möchtest du dir ja das Schloss anschauen.

 

Ich muss mich jetzt leider von dir verabschieden... meine Zeit zum Schlafen ist gekommen. Morgen Abend sehen wir uns wieder, okay. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht und schlaf gut.", verabschiedete sich Nicholas höflich... verneigte sich sogar kurz vor Edmund, dann verschwand spurlos... in seiner Gruft.

 

Die Gruft erreicht, verschloss er die massive... sehr stabile, mit Eisen beschlagene Eichenholztür. Anschließend legte er sich in seinen Sarg, schloss den ebenfalls sehr schweren, verzierten Sargdeckel, schloss dann die Augen und schlief unter Tränen, der absoluten Traurigkeit und Verletztheit ein...

 

Natürlich würde er am nächsten Abend nicht mehr erscheinen können, denn dann würde in seinem Sarg nur noch ein Häufchen weiße Asche liegen.

 

Und selbst wenn ihn jemand retten wollte... wusste niemand, wie er wiederbelebt werden konnte. Niemand kannte es... nur einer wusste, wie es möglich war... Yves... sein Lehrmeister und Schöpfer!

 

Doch der zeigte sich Menschen kaum. Meist tötete er leise und unerkannt... getarnt in einem dichten Nebel, oder als Schatten. Niemand kannte ihn... niemand konnte ihn erwischen. Und niemand wusste so wirklich, wie er aussah.... außer Nicholas.

 

Yves war wirklich ein Meister.

 

*-*-*

 

Nachdem Nicholas weg war, schaute ich mich noch etwas unsicher und lange im Schloss um. Für die nächste Nacht musste ich jedoch ebenfalls ausgeschlafen sein und so nahm ich mir eines der Zimmer.

 

Jedoch richtete ich mich nicht ein, sondern ließ meine Sachen gepackt, startklar eben.

 

Gründlich duschte ich mich, als wollte ich alles von letzter Nacht von mir abwaschen.

 

Es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis ich einen Vampir vertrauen würde. Aber ich wollte es versuchen.

 

Dann ging ich schlafen, die Waffe in meiner Hand und doch noch voller Angst mir könnte etwas passieren.

 

*-*-*

 

 

Unter vielen Tränen war Nicholas schließlich eingeschlafen und wie vorgehabt, löste er sich, im Laufe der restlichen Nacht und des darauf folgenden Tages, vollständig auf... nur ein Häufchen Asche verblieb in dem weißen, mit ebenfalls weißer Seide ausgekleideten, Sarg.

 

Von nun an würde niemand mehr die Menschen in diesem Dorf beschützen und ihnen helfen.

 

Natürlich sah auch Yves das alles und hätte durchaus reagieren und Nicholas davon abhalten können, aber er tat es nicht. Denn er verstand seinen einstigen Schützling nur zu gut.

 

Wie oft hatte er ihn gewarnt... ihm gesagt, dass er die Menschen und Tiere zwar achten, sich aber nicht in ihre Belange einmischen sollte... Nicholas hatte nie auf ihn gehört.

 

Sein gütiger Charakter war es, der sein Handeln bestimmt hatte... dagegen kam selbst Yves nicht an.

 

Nun hatte sich sein Schützling selbst vernichtet und Yves war sehr traurig darüber.

 

So erschien er im Schloss von Nicholas, suchte und fand den jungen Vampir, öffnete dessen Sarg und blickte kopfschüttelnd hinein.

 

"Mein Kleiner... was hast du dir nur angetan, hm?", fragte er in die Stille der Gruft hinein.

 

Schließlich sammelte er die Asche ein, tat sie in eine Urne und nahm diese mit sich auf seine Burg.

 

In seiner Burg angekommen, begab er sich sogleich ins Kellergewölbe, wo er den Inhalt der Urne auf einer Liege ausleerte. Sodann biss er sich ins Handgelenk und ließ sein Blut auf die weiße Asche tropfen.

 

Mit diesem Vorgang begann die Asche zu schäumen....wurde zu seiner flüssigen... dann zähen... gallertartigen Masse und formte sich.

 

Es dauerte nicht lange, dann lag Nicholas wieder vor Yves auf der Liege, aber er schlief und würde erst in der Nacht wieder erwachen.

 

Yves nahm Nicholas schließlich in die Arme, brachte ihn in ein abgedunkeltes Zimmer, legte ihn auf das Bett und deckte ihn zu.

 

"Schlaf gut, mein Kleiner... wir sehen uns heute Nacht wieder.", streichelte den Vampir, dann verschwand er und tauchte im Schloss seines Schützlings auf.

 

Dort suchte und fand er das Zimmer in dem der Vampirjäger Edmund lag. Er betrat es und ging auf das Bett zu. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck betrachtete er den schlafenden Vampirjäger, der doch tatsächlich mit seiner Waffe in der Hand schlief.

 

Nun, er würde hier warten, bis Edmund erwachte.

 

Selbstverständlich würde er sich dem Vampirjäger nicht zeigen... zumindest noch nicht.

 

Er machte sich also unsichtbar, so dass er nur ein Schatten war, und setzte sich dann bequem in den Sessel neben dem Bett.

 

*-*-*

 

Es war noch keine Nacht, als Edmund erwachte. Er stand auf und machte sich frisch. Anschließend aß er eine Kleinigkeit von seinem Proviant und trank etwas.

 

Danach schaute er sich noch ein wenig im Schloss um, machte Notizen und suchte Geheimgänge. Eine richtige kleine Karte hatte er sich angelegt und die restliche Zeit bis zum dunkel werden, nutzte er um diese zu studieren.

 

Auf dem Bett hatte er es sich bequem gemacht und sein Blick fiel immer wieder zur Uhr. Die Sonne war bereits untergegangen und normalerweise wäre es doch an der Zeit, dass Nicholas hier erscheinen würde.

 

Edmund wurde etwas unruhig, da er nicht wusste auf was er gefasst sein müsse. Dennoch blieb er sitzen und studierte seine angefertigte Karte. Aber sein Instinkt sagte ihm, dass er beobachtet wird.

 

*-*-*

 

"Hallo Edmund.", sprach es vom Sessel aus... ohne dass wer zu sehen war: "Nein, du brauchst nicht versuchen mich zu entdecken, du wirst mich nicht finden und auch niemals sehen. Aber hab keine Angst.... ich werde dir nicht weh tun."

 

"Nicholas wird nicht hier erscheinen. Du wartest vergeblich auf ihn. Er ist... er hat sich vernichtet und seine Asche habe ich auf meiner Burg."

 

Ein kaum sichtbarer Schatten bewegte sich an der Wand entlang, während Yves eine Pause einlegte und dann weiter sprach:

 

"Ihr Menschen habt meinen Ziehsohn getötet, mit eurem Misstrauen. Aber ihr habt Glück, dass ich nicht rachsüchtig bin... sonst könnte ich euch ganz leicht vernichten!", sprach Yves weiter.

 

Dann fiel ihm ein:

 

"Oh, verzeih... ich habe mich dir noch gar nicht vorgestellt: Gestatten... mein Name ist Yves.", stellte sich der mächtige Vampir vor.

 

*-*-*

 

Edmunds ganzer Körper war überzogen von einer Gänsehaut, während plötzlich eine Stimme zu ihm sprach, die seinen Namen kannte.

 

Es musste ein sehr mächtiger Vampir sein, dessen war Edmund sich sicher.

 

''Hallo Yves. Wieso hat Nicholas sich vernichtet, wo ich doch gerade dabei war zu untersuchen, ob er wirklich anders war, als die anderen Vampire?

 

Also werde ich nie erfahren, ob es gute Vampire gibt?... Dann habe ich hier wohl auch nichts länger verloren und die Menschen haben erreicht, um was sie mich gebeten haben'', sagte Edmund und in seiner Stimme lag eine Traurigkeit, die vom tiefsten Herzen kam.

 

Nur zu gerne hätte er Nicholas näher kennengelernt und glauben mögen, dass Menschen und Vampire im Einklang miteinander leben könnten.

 

Unsicher schaute er in Richtung des Schattens und wartete ab. Konnte und sollte er abermals einen Vampir vertrauen?

 

*-*-*

 

"Höre ich da etwa eine Traurigkeit in deiner Stimme, hm? Du musst nicht aus dem Schloss verschwinden, wenn du magst, kannst du ruhig hier bleiben.", erwiderte Yves:

 

"Nicholas hat sich vernichtet, weil er viel zu gut für diese Welt ist. Er war traurig, verzweifelt... gekränkt... verstehst du das? Aber, da du sehr traurig... warum auch immer... zu sein scheinst... kann ich dich beruhigen. Nicholas ist wieder am Leben... ich habe ihn wiederbelebt.

 

Aber ich werde ihn nun wieder unter meine Fittiche nehmen. Er ist einfach noch zu jung und er ist viel zu gutmütig.

 

Sicher, ich habe ihn gelehrt die Menschen und alles Leben zu achten... aber, wie ich sehe, war das falsch. Ihr Menschen seid es einfach nicht wert, dass man gut zu euch ist... euch beschützt.

 

Den einzigen Vampir, der lieb und gut war... habt ihr vertrieben... eigentlich vernichtet. Nur durch mich lebt er wieder.", mit diesen Worten und obgleich er es eigentlich nicht wollte, zeigte sich Yves Edmund.

 

Zum Vorschein kam ein großer, sehr kräftiger Vampir, mit feuerroten Augen, die sich in einem männlich-markanten Gesicht befanden, langen, rabenschwarzen Haaren und einem sehr schlanken Körperbau.

 

Er schaute Edmund prüfend, aber lächelnd in die Augen, dann sprach er weiter:

 

"Ich weiß, ich wollte mich dir eigentlich nicht zeigen, aber nun habe ich es mir anders überlegt. Hab keine Sorge... ich werde die Erinnerung an mich, vollkommen aus deinem Gedächtnis löschen... wenn ich verschwinde.

 

Würde ich es nicht tun... müsste ich dich töten, da ich nicht möchte, dass du mich an andere verrätst. Ich kann eben einfach keine Zeugen brauchen. Das verstehst du doch, oder.

 

Wenn du mir vertraust... und ich meine... mir wirklich vertraust und dir etwas an Nicholas liegt... kann ich dich zu ihm bringen.

 

Also... vertraust du mir?"

 

Ein geheimnisvolles, aber sanftes Lächeln umspielte die Lippen des Vampirs, während er auf eine Antwort und eine Reaktion von Edmund wartete.

 

*-*-*

 

Das Lächeln gefiel Edmund gar nicht und wie sollte er als Vampirjäger einen Vampir vertrauen? Die Nackenhaare stellten sich bei ihm hoch, bei dem Blick von Yves, der ihn regelrecht durchbohrte.

 

Nein! Unmöglich! Selbst wenn er wollte.

 

Außerdem kannte er Nicholas kaum, wie sollte ihm da etwas an ihm liegen? An einem Vampir?

 

Dazu kam, dass Yves etwas an sich hatte, was Edmund nicht mochte und ihn Angst machte. Er spürte, dass Yves ein mächtiger Vampir war, und dass man als Mensch auf der Hut sein sollte.

 

''Nein, ich kann dir nicht vertrauen'', sagte Edmund und hielt die Schneide seines Messer fest im Griff. Angreifen wollte er den Vampir komischerweise nicht, nur vorbereitet sein, falls etwas passiert.

 

Auch war er sich nicht sicher, ob er hier bleiben würde. Was sollte ihn hier halten, außer der trockene Schlafplatz und das weiche Bett? Im Grunde war er hier doch auf dem Präsentierteller, als wäre er Essen in einem Schrank, wo man sich jederzeit bedienen konnte.

 

Mit einem Mal fühlte er sich ganz unwohl in seiner Haut. Wie die Maus in der Falle! War es richtig hier zu bleiben?

 

*-*-*

 

Yves' Lächelnd verschwand und kurz darauf war er selbst auch wieder unsichtbar.

 

Mit den Worten: "Das dachte ich mir, aber ich wünsche dir dennoch ein schönes Leben. Ihr seid es tatsächlich nicht wert, dass man euch beschützt. Jetzt verstehe ich, dass Nicholas so sehr gekränkt war. Also dann, auf nimmer wiedersehen!", löschte er sich selbst aus Edmunds Gedächtnis, um gleich danach selbst zu verschwinden und den Vampirjäger allein zurück zu lassen.

 

Nur wenig später erreichte er seine Burg, wo er sich sogleich im Zimmer von Nicholas materialisierte und nach ihm sah.

 

Sein Kleiner schlief noch, das war gut. So ließ Yves den jungen Vampir schlafen und kümmerte sich um sich selbst ein wenig... ging jagen.

 

Allerdings war er nicht ganz so gutmütig wie Nicholas... nein, er tötete durchaus auch mal ein paar unschuldige Menschen, wenn er großen Hunger hatte.... so wie eben jetzt auch.

 

*-*-*

 

Ein bisschen Kopfschmerzen hatte Edmund nun und er rieb sich müde die Augen. An Yves konnte er sich nicht mehr erinnern, aber daran, dass Nicholas nicht erscheinen würde. Er beschloss doch noch ein wenig zu bleiben und das Schloss und vor allem das Labyrinth zu erforschen.

 

Erneut brachte er seine Zeichenkünste in Form einer Karte auf Papier und ließ sich ausgiebig Zeit dabei. Sicher würde er es nicht an einem Tag schaffen, dafür war es viel zu kompliziert, aber er würde es irgendwann vollbracht haben.

 

Wer wusste schon, wofür er das vielleicht mal gebrauchen könnte. Selbst wenn er das Schloss bald verlassen würde, wäre es für ihn aufschlussreich und lehrreich.

 

*-*-*

 

"Du willst doch wohl nicht wirklich das Labyrinth erforschen, oder?!", rief ihm eine unsichtbare Stimme zu.

 

Die Stimme gehörte Yves und sein Tonfall klang mehr als bedrohlich.

 

"Solltest du es wagen, das Labyrinth zu erforschen... werde ich dich töten... eigenhändig! Bleib dem Labyrinth fern, oder du wirst es bitter bereuen!", drohte Yves, mit donnernder Stimme.

 

Sogleich erschien Yves' Schatten wieder im Schloss... genau hinter dem Vampirjäger.

 

"Ich meine es ernst, Vampirjäger!", flüsterte die Stimme nun bedrohlich... fauchend... hinter Edmund.

 

*-*-*

 

Erschrocken fuhr Edmund zusammen, drehte sich um und griff reflexartig nach seiner Waffe. Diese richtete er zum Schutz vor sich, aber nicht direkt gegen Yves. Irgendwas sagte ihm, dass er ihn nicht töten wollte, nur wusste er nicht genau wieso.

 

Immerhin war es ein Vampir, der da vor ihm stand, und der schien nicht gerade erfreut zu sein, darüber was Edmund vorhatte.

 

''Okay! Ich werde es lassen'', sagte Edmund deswegen und beschloss das Labyrinth nicht zu erforschen.

 

Wenn er lebend aus dieser Situation rauskommen würde, würde er so schnell es ging seine Sachen packen und verschwinden. Hier würde ihn nichts mehr halten, definitiv!

 

Lieber würde er auf diesen Lohn verzichten und in einer anderen Stadt für Ordnung sorgen.

 

*-*-*

 

"Yves!", rief eine andere Stimme....

 

Nicholas, der inzwischen erwacht war, hatte sich gewundert wo er war und warum er eigentlich wieder lebte. Aber dann fiel ihm Yves ein, denn jemand anderer hätte ihn kaum wiederbeleben können.

 

Sogleich war er in seinem Schloss erschienen und hörte die Drohung mit an.

 

"Nein, Yves... das hier ist mein Schloss und ich bestimme selbst, okay.", wand er sich an seinen "Vampirvater".

 

Schließlich wand er sich an Edmund:

 

"Edmund, ich bitte dich zu bleiben und wenn du magst, dann werde dir gern alles zeigen... auch das Labyrinth... wenn es dich interessiert. Lass dir von Yves keine Angst einjagen. Bitte, vertrau mir doch. Ich würde und werde dir niemals weh tun.", sprach Nicholas liebevoll zu Edmund und meinte es absolut ehrlich... denn so war er nun einmal.

 

Natürlich hatte Nicholas die Gedanken von Edmund gelesen und Tränen rannen aus seinen Augen... wusste aber nicht genau warum... ihm tat es nur so weh, was auch immer. Ihm tat auch Edmund unglaublich leid... er wollte nicht, dass er leiden musste.

 

Lass es Nicholas, dieser Mensch wird dich niemals so lieben, wie du ihn! Ja, ich weiß, dass du dich in ihn verliebt hast... aber das bringt nichts, glaube mir, mein Kleiner. Er wird dein Tod sein, sprach Yves telepathisch zu Nicholas.

 

Aber Nicholas hörte nicht auf Yves, er wollte sich wenigstens mit Edmund anfreunden dürfen.

 

Mit einem liebevollen, sehr sanften Blick sah Nicholas Edmund bittend an, senkte dann aber seinen Blick verlegen.

 

Yves schüttelte nur den Kopf und verschwand vorläufig aus dem Schloss.

 

Er konnte es aber nicht lassen, seinem "Ziehsohn" zu sagen:

 

Sollte Edmund dir auch nur ein Haar krümmen, ist der dran... dann kann er sein Testament machen! Das schwöre ich dir, mein Kleiner, dann werde ich dich rächen., damit verschwand Yves.

 

Nicholas hielt genügend Abstand zu Edmund, wollte ihn nicht bedrängen.

 

*-*-*

 

Abermals erschrocken war Edmund einen Schritt zurück gegangen, als Nicholas erschien. Doch war er irgendwie froh, dass es Nicholas war und es ihm gut ging.

 

Kaum dass Yves verschwunden war, senkte Edmund sein Schwert und steckte es weg.

 

"Ich möchte versuchen dir zu vertrauen, aber das geht nicht von jetzt auf gleich. Versteh das bitte. Sehr gerne möchte ich mehr über dich und dein Leben, dem Schloss erfahren. Es interessiert mich brennend.

 

Doch ich habe gelernt, dass ihr Vampire das Blut von uns Menschen trinkt und uns somit tötet. Außerdem habe ich jahrelang euch gejagt, verfolgt und getötet. Da kann ich nicht einfach aus meiner Haut, so gerne ich möchte.

 

Das braucht Zeit. Vertrauen muss wachsen. Aber ich bin bereit dazu!", sagte Edmund offen und ehrlich.

 

Er wollte es riskieren, auch wenn es vielleicht ein Fehler war und er dabei drauf gehen würde. Schließlich hatte er nichts zu verlieren und ihn würde niemand vermissen.

 

Warum war Nicholas nur so anders? Diese Frage suchte eine Antwort und die wollte Edmund erforschen, auch wenn er sich in Gefahr begab.

 

Andererseits war Nicholas auch sehr mutig, da er sich in Edmunds Nähe ebenso in Gefahr befand.

 

*-*-*

 

"Natürlich, das verstehe ich. Nun, ich werde jetzt jagen gehen und dich bitte ich, zu bleiben. Sieh dich hier ruhig ein wenig. Ich verspreche dir, solange du hier bei mir bist, wird dir kein Leid geschehen. Bitte, versuche wenigstens mir ein wenig zu vertrauen.

 

Oder habe ich dir bis jetzt irgendwas getan?

 

Habe ich dich angegriffen?

 

Habe ich dir weh getan?

 

Nun, wir sehen uns gleich wieder und dann kannst du mir gern sagen, was du tun oder sehen möchtest, okay.", bat Nicholas erklärend und verschwand dann aus dem Schloss... ohne sich auch nur ansatzweise Edmund genähert zu haben.

 

Irgendwo in einer anderen Stadt tauchte er wieder auf. Nein, er war nicht in dem Dorf erschienen, denn dessen Bewohner waren ihm nun egal geworden... sollten sie alle zusehen wie sie klar kamen... er würde sie nicht einmal mehr beschützen, wenn sie ihn darum bitten würden.

 

So machte er sich in der Stadt auf die Suche nach "schlechten" Menschen und fand auf Anhieb schon ein paar von denen.

 

Es waren drei Männer, die ihn ansprachen, angreifen und töten wollten... leider trafen sie auf ...Nicholas und bezahlten diesen Fehler mit ihrem Leben!

 

Die Drei hatten nicht einmal den Hauch einer Chance.

 

Er tötete die drei Männer ohne Gnade und trank anschließend ihr Blut. Jedoch war er nun etwas schlauer und verbrannte die Leichen in einem blauen Feuer, so dass er keine Spuren hinterließ.

 

Anschließend verschwand er wieder, um gleich darauf im Schloss zu erscheinen, wo er sich in der Bibliothek, ans Feuer setzte.

 

Nachdenklich schaute er in die Flammen.

 

Warum nur waren die Menschen so misstrauisch? War es wirklich nur, weil er ein Vampir war? Wieder stimmte es ihn traurig... warum nur... warum?

 

*-*-*

 

In aller Ruhe hatte Edmund Nicholas zugehört und er versuchte alles zu vergessen was er über Vampire wusste und sich allein auf den Charakter des Vampirs zu konzentrieren.

 

Als Nicholas dann verschwand begab sich Edmund erst mal wieder auf das Zimmer. Er wollte nicht einfach so weiter machen mit seinen Zeichnungen, sondern nahm sich vor Nicholas die Karte zu zeigen, die er bereits vom Schloss angefertigt hatte.

 

Es interessierte ihn alles brennend. Dieses geheimnisvolle Leben, wo der Vampir einerseits Freund der Menschen sein will, ihnen zu helfen versucht, obwohl er gehasst wird.

 

Ob er so etwas wie Leid empfand oder Trauer? Taten ihm die Menschen auch leid, die er tötete? Manche waren sicher nicht mit Absicht böse, sondern vielleicht nur durch falsche Freunde abgerutscht.

 

So viele Fragen häuften sich in Edmunds Kopf und er wusste, dass er mehr wissen wollte.

 

*-*-*

 

Nachdem Nicholas eine sehr lange Zeit nachgedacht hatte, erhob er sich aus dem Sessel, löschte mit einer Handbewegung das Feuer im Kamin und verließ anschließend die Bibliothek.

 

Nun machte er sich wieder auf den Weg ins Kellergewölbe... in seine Gruft. Auf dem Weg dorthin streifte er noch etwas durch sein Schloss, besah sich die Bilder und verfiel dabei in Träume.

 

Irgendwo in diesem Schloss befand sich Edmund und Nicholas wusste ganz genau, wo sich dieser befand, dennoch wagte er es nicht sich ihm zu nähern oder einfach in dessen Zimmer zu erscheinen. Es gehörte sich für ihn einfach nicht.

 

Dennoch ging am Zimmer von Edmund vorbei, klopfte kurz an und sagte durch die Tür hindurch:

 

"Gute Nacht, Edmund.", dann entfernte er sich wieder, ohne die Tür zu öffnen, um dann ins Kellergewölbe hinab zu gehen.

 

*-*-*

 

Aus irgendeinem Grund freute Edmund sich, nicht den Tag allein im Schloss zu verbringen, auch wenn er diesen verschlafen würde.

 

''Gute Nacht, Nicholas'', hatte er gerufen und machte sich dann fertig zum Schlafen. Sein Schwert legte er zwar noch neben das Bett, aber er hielt es nicht mehr in der Hand.

 

Er wollte versuchen zu vertrauen, wenn auch in kleinen Schritten.

 

Ein bisschen aß er noch von seinem Proviant, dann legte er sich zur Ruhe. Bald müsste er sich Lebensmittel besorgen, da sein Essen knapp wurde.

 

Doch jetzt würde er erst mal schlafen, bis die Sonne wieder unterging.

 

*-*-*

 

Es freute Nicholas sehr, dass Edmund ihm ebenfalls eine gute Nacht gewünscht hatte und verschwand nun, mit einem Lächeln, in seiner Gruft, wo er sich in seinen Sarg legte und sogleich einschlief.

 

Erst als es zu dämmern begann und die Nacht herauf zog, erwachte Nicholas wieder. So erhob er sich aus dem Sarg und entstieg diesem.

 

Aus seiner Gruft verschwindend, erschien er im Bad, wo er duschte, sich pflegte und sich anschließend in seinem Zimmer ganz in schwarze Sachen kleidete.

 

Er kämmte seine Haare, doch ließ er sie offen, so dass sie seine Schultern sanft umhüllten.

 

Sodann verließ er das Schloss und ging erst mal jagen. Wieder hatte er einen Mann dabei beobachtet, der jemanden getötet hatte... nun, der würde nie wieder jemanden töten. Und wiederum hinterließ Nicholas keine Spur.

 

Nachdem er sich gesättigt hatte, machte er sich auf den Weg in ein Geschäft, wo er einiges an Lebensmitteln einkaufte und auch nichts vergaß, anschließend erschien er wieder im Schloss.

 

Das Zimmer von Edmund erreicht, öffnete er die Tür und stellte die Lebensmittel auf den dortigen Tisch.

 

Nur einen Blick auf Edmund riskierte er, dann entfernte er sich wieder aus dem Zimmer.

 

Vorher hatte er ihm noch einen Zettel geschrieben:

 

Die Lebensmittel sind für dich und wenn du mich suchst, ich bin in der Bibliothek.

 

Dann erschien er sogleich in dem besagten Zimmer.

 

*-*-*

 

Viel zu lange hatte Edmund geschlafen und erwachte ein wenig erschrocken in der Nacht. Doch es ging ihm gut und er fühlte sich ausgeruht. Sein Schwert legte er beiseite, da er beschloss es fürs erste nicht zu gebrauchen.

 

Sicher hatte er noch kleine andere Waffen am Körper, die er auch erst mal weiter bei sich tragen würde, aber das Schwert wollte er erst mal nicht mit sich führen.

 

Den Zettel las er und freute sich über die Lebensmittel, von denen er auch gleich welche aß.

 

Dann ging er ins Bad und machte sich frisch, wusch auch ein paar Sachen, die er zum Trocknen aufhängte und kleidete sich in neuen Sachen.

 

Ein wenig schaute er noch, was Nicholas alles besorgt hatte und war sehr erfreut über die Sachen. Der Vampir hatte genau seinen Geschmack getroffen und so gönnte Edmund sich noch ein Stück Schokolade, bevor er noch einmal in die Karte schaute.

 

Anschließend machte er sich auf den Weg in die Bibliothek, wo er höflich anklopfte und auf eine Antwort wartete, bevor er hineinging.

 

*-*-*

 

Gerade hatte Nicholas das Feuer im Kamin entfacht, als es auch schon an der Tür klopfte.

 

"Herein!", ließ der Vampir hören und wartete bis Edmund das Zimmer betrat.

 

Nachdem der Vampirjäger das Zimmer betreten hatte, bot Nicholas ihm einen Platz an.

 

"Bitte, setz dich doch. Es freut mich, dass du dich zu mir gesellst. Danke für dein Vertrauen." und zeigte dabei auf den Sessel, der gegenüber von sich stand.

 

"Ich hoffe, dir hat das Essen ein wenig zugesagt, das ich für dich besorgte. Darf ich dir etwas zu Trinken anbieten?", fragte Nicholas höflich und lächelte Edmund an.

 

Nachdenklich fügte er hinzu:

 

"Sicher hast du viele Fragen an mich und wenn ich kann, werde ich sie dir alle beantworten.", dann richtete er seinen Blick in die Flammen.

 

*-*-*

 

''Hallo'', begrüßte Edmund den Vampir, der ganz gelassen dasaß. Dann nahm er platz und nickte zustimmend.

 

''Ja, es ist alles sehr gut, was du besorgt hast, danke. Also wusstest du davon? Oder war es geraten, dass ich Lebensmittel brauche? Ich nehme gerne ein Wasser, wenn du hast. Normalerweise bist du sicher nicht auf Besuch vorbereitet oder?

 

Sicher habe ich so viele Fragen, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Zum ersten Mal bekämpfe ich keinen Vampir, sondern sitze mit ihm am Feuer und plaudere.

 

Komisch ist das schon.''

 

Edmund machte eine kleine Pause, hörte sich an, was Nicholas zu sagen hatte, ließ sich ein Glas Wasser geben, welches er direkt zur Hälfte leerte und schaute dann ebenfalls in die Flammen.

 

''Wie ist es für dich mit einem Menschen hier zu sitzen? Dazu noch einem Vampirjäger. Hast du keine Angst? Spürst du meine? Wie hast du dich im Griff, dass du mich nicht töten willst? Oder brodelt es gar in dir und es ist nur eine Frage der Zeit?'', platzte es aus Edmund heraus und er stockte, obwohl er gewiss noch so hätte weitermachen können.

 

*-*-*

 

In aller Ruhe stand Nicholas auf, ging an einen Schrank, der sich tatsächlich als eine kleine Bar entpuppte, nahm ein Glas raus und befüllte es mit Wasser. Das Glas gab er dann Edmund, der es sogleich leerte.

 

"Natürlich weiß ich, dass ihr Menschen Lebensmittel braucht, immerhin bin ich auch ich einst ein Mensch gewesen. Nur war ich viel jünger, genauer war ich erst fünfzehn Jahre alt, als mich Yves zu einem Vampir machte. Seither bin ich um keinen Tag gealtert.

 

Was auch der Grund dafür sein dürfte, dass er mich als seinen... "Ziehsohn" ansieht.

 

Na ja... egal.... aber, es stimmt schon, normalerweise bekomme ich keinen Besuch... aber ich bin dennoch immer auf alles vorbereitet."

 

Nicholas setzte sich wieder in den Sessel gegenüber des Vampirjägers und hörte sich dessen Fragen an, bevor er ruhig und mit sanfter Stimme antwortete:

 

"Wie es für mich ist, mit einem Menschen hier zu sitzen... nun, das Gleiche könnte ich dich auch fragen. Wie ist es für dich, mit einem Vampir hier zu sitzen?

 

Für mich ist es nichts besonderes, da ich die Menschen ehre und achte... auch wenn sie mir schon sehr oft sehr weh getan haben, mir absolut nicht vertrauen, und das nur weil ich anders bin... ein Vampir eben.

 

Es verletzt mich sehr und macht mich traurig zu hören und zu sehen, wie sehr ihr mich hasst... für das was ich bin.

 

Aber ich werde dir etwas sagen: Nein, ich habe keine Angst mit dir hier zu sitzen, denn ich vertraue dir. Wenn du mich nämlich hättest töten wollen, hättest du es längst getan... genau wie ich. Deine Angst hingegen, kann ich sehr wohl spüren, auch wenn ich nicht verstehe warum und wovor du dich fürchtest. Ich habe dich weder bedrängt, noch angegriffen, oder.

 

Auch das verletzt mich... macht mich traurig.

 

Ich muss mich nicht im Griff haben und es ist auch keine Frage der Zeit, denn wie ich dir schon sagte. Ich werde dir niemals weh tun und solange du dich in meiner Nähe befindest, bist du in Sicherheit."

 

Schließlich stand Nicholas auf, wand sein Gesicht von Edmund ab... denn schon wieder liefen ihm die Tränen an seinem Gesicht herab.

 

Tränen der Traurigkeit... der Verzweiflung und Verletztheit, rannen über seine Wangen, als er sich zum Fenster begab und hinaus schaute.

 

"Warum nur... warum?", fragte er leise.

 

*-*-*

 

''Dann warst du ja noch sehr jung, als er dich zu einem Vampir gemacht hat. Hat dich denn niemand vermisst? Deine Eltern zum Beispiel? Wie kamst du damit klar? Ist das schon lange her?

 

Entschuldige die vielen Fragen und es tut mir Leid, dass ich immer noch nervös dir gegenüber bin. Ich möchte dir wirklich vertrauen. Bitte gib mir noch etwas Zeit und verlange nicht gleich zu viel auf einmal.

 

Mein Schwert trage ich schon nicht mehr bei mir.

 

Für mich ist es sehr eigenartig mit dir hier so zu plaudern. Aber du hast ja recht, wenn dann wären wir uns schon längst gegenseitig an die Gurgel gegangen.

 

Es ist schön zu hören hier in Sicherheit zu sein, auch wenn ich mich an diesen Gedanken erst gewöhnen muss. Ein ganz neues Gefühl für mich'', sprach Edmund ebenfalls ganz ruhig.

 

Er bemerkte zwar, dass Nicholas weinte, doch war er noch nicht so weit. Unmöglich war es für ihn diesen großen Schritt zu tun und Nicholas zu trösten. Viel zu ungewöhnlich war der Gedanke, einen Vampir in den Armen zu halten.

 

Auch wenn er auch mal ein Mensch war.

 

*-*-*

 

Weiterhin am Fenster stehend und sich die Tränen wegwischend... versuchend sich zu beruhigen, antwortete Nicholas:

 

"Es ist jetzt vier Jahre her, dass mich Yves zu einem Blutsauger machte und nein, mich hat niemand so wirklich vermisst.... denn ich bin nach dem Tode meiner Eltern in einem Heim aufgewachsen.

 

Nun, Yves war sehr lieb zu mir, hat sich um mich gekümmert, so dass ich sehr gut damit klar kam.

 

Ist schon gut... ich kann dich ja irgendwie verstehen. Ich wollte dich nicht bedrängen. Es tut mir leid."

 

Nachdem er seine Tränen getrocknet hatte, setzte er sich wieder in seinen Sessel und starrte ins Feuer.

 

"Wäre es vielleicht doch besser, würde ich mich... vernichten?", dachte Nicholas laut nach.

 

*-*-*

 

''Dann warst du genau wie ich, in einem Heim und bist noch gar nicht so lange ein Vampir'', sagte Edmund erstaunt, ''Nein, bitte vernichte dich nicht. Es gibt noch so vieles was ich dich fragen möchte.

 

Außerdem ist dir bewusst, dass du eine neue Ära einläuten könntest? Wenn die Menschen es nur zulassen, könnten Vampire und Menschen im Einklang zusammenleben und dabei noch das Verbrechen bekämpfen. Aber das ist wohl nur ein Wunschtraum...

 

Ich hatte nie richtige Eltern, war ständig im Heim und wurde von einem zum anderen geschoben. Es ist schwer auf sich allein gestellt zu sein. Du musst dich glücklich schätzen Yves zu haben...

 

Irgendwie war ich immer allein. Vielleicht habe ich mir deswegen diese Arbeit gesucht, weil ich gehofft hatte, irgendwann von einem Vampir ausgelöscht zu werden.''

 

Immer wieder machte Edmund eine kleine Pause beim sprechen, erzählte aber ganz offen von seinem Leben. Dabei bemerkte er gar nicht wie er sich entspannte und die anfängliche Angst nachließ.

 

*-*-*

 

"Aber die Menschen... sie hassen mich... niemals werden sie mich so akzeptieren, wie ich bin. Es wird niemals ein Zusammenleben zwischen Menschen und Vampiren, im Einklang geben. Ich bin es leid zu warten, mich entsetzten Blicken auszusetzen... die Angst der Menschen zu spüren.

 

Aber, dass ich Yves habe... ja, dafür bin ich mehr als dankbar. Er war immer für mich da, egal wann und wo... egal was ich tat. Er ist das beste was mir passieren konnte. Auch wenn er meine Einstellung nicht so ganz teilt.", antwortete der Vampir erklärend.

 

Dann hörte er sich an was Edmund erzählte und beinahe kamen ihm wieder die Tränen, bei dessen Erzählung, denn er tat ihm unglaublich leid.

 

"Es tut mir leid, was dir passiert ist. Ich... also wenn es dir hilft... kannst du gern hier im Schloss leben.", bot ihm Nicholas an, schaute dann aber wieder in die Flammen... nachdenklich... noch immer ein wenig traurig.

 

*-*-*

 

''Fürs erste bleibe ich sehr gerne hier und dann sehen wir einfach was die Zeit bringt'', antwortete Edmund ein wenig glücklich.

 

Fürs Erste war seine Neugier gestillt und er schaute ebenfalls ins Feuer. Ein wenig hin und hergerissen war er schon. Aber er wollte das hier versuchen. Nicholas hatte so etwas geheimnisvolles an sich, das ihm sehr gefiel.

 

Der Gedanke hier ein Zuhause zu haben gefiel ihm sehr, doch war er noch nicht so weit, brauchte noch Zeit. Er konnte sich gedanklich noch nicht darauf einstellen, dass ein blutrünstiger Vampir nett sein sollte.

 

Wo war nur der Hacken?

 

*-*-*

 

"Das freut mich wirklich, dass du hier bleiben möchtest. Wie schon gesagt, hast du über den Tag das Schloss für dich allein, denn dann schlafe ich in meiner Gruft.", erklärte Nicholas ruhig.

 

Auch Nicholas schaute nun wieder ins Feuer, aber er freute sich, dass Edmund eingewilligt hatte, hier zu bleiben... na ja, wenn auch erst mal nur vorläufig.

 

Nicholas würde sich des Vertrauens für würdig erweisen und eben einfach so weitermachen wie bisher. Natürlich würde er ihn in Ruhe lassen, was sollte er auch sonst tun.

 

Immerhin hatte Edmund ihm nichts getan, also hatte der Vampir keinen Grund ihn anzugreifen oder womöglich zu töten.

 

Nicholas würde zunächst einmal so weiter machen, wie bisher und Verbrecher jagen.

 

Aber jetzt jagte er sie nicht mehr, um die Menschen zu schützen... nein, jetzt würde er sich zwar immer noch an Verbrechern laben, aber nur noch um seinen Hunger zu stillen.

 

So langsam aber sicher wurden Nicholas, in seinem Inneren, die Menschen vollkommen egal.

 

*-*-*

 

''Ja, das weiß ich. Nur ist mein Rhythmus sowieso so, dass ich Tagsüber die meiste Zeit schlafe, also hoffe ich doch, dass wir des Nachts uns auch sehen und plaudern.

 

Es ist schön so, wie jetzt. Doch musst du mir auch unbedingt noch dein Labyrinth zeigen. Es fasziniert mich total. Wie kann man so was erbauen?'', wollte Edmund dann wissen.

 

Innerlich brannte er darauf, alles zu erfahren. Immerhin konnte er die anderen Vampire nie fragen. Er musste sie immer direkt töten. Dabei wollte er so vieles wissen.

 

Dabei schaute er Nicholas intensiv an und wartete auf eine Antwort.

 

*-*-*

 

Seinen Blick wieder Edmund zuwendend erwiderte Nicholas:

 

"Gut, dann treffen wir uns immer abends und plaudern ein wenig. Ich finde es auch sehr schön mit dir... wirklich. Ich mag dich echt gern."

 

Eine gedankliche Pause folgte, dann sprach Nicholas weiter:

 

"Das Labyrinth werde ich dir gern zeigen... wie man so was erbaut... nun, das ist eine lange Geschichte. Dieses Labyrinth wurde von Leuten erbaut, die stark selbstmordgefährdet waren und die nach dem Bau sterben wollten. Ich erfüllte ihnen diesen Wunsch."

 

Natürlich wusste er auch, dass es jetzt sehr unmenschlich klang was er erzählt hatte, aber es war nun mal die Wahrheit und er war nun mal ehrlich und offen.

 

Warum sah Edmund ihn so intensiv an?

 

Nicholas war es ein wenig unangenehm und er wand seinen Blick verlegen wieder dem Feuer zu.

 

*-*-*

 

Ein wenig sprachlos war Edmund nun schon, doch nickte er verstehend und war froh, dass Nicholas ehrlich zu ihm war.

 

Das Sitzen vor dem Feuer war so gemütlich und herrlich. Bisher hatte Edmund so etwas nicht kennengelernt und genoss es deshalb in vollen Zügen.

 

''Hast du dir das Schloss ausgesucht oder war es Yves? Es ist herrlich hier. So modern und ganz anders, als die Schlösser, die ich kenne'', kam es dann von ihm nach einer ganzen Weile.

 

Warum faszinierte Nicholas ihn nur so?

 

*-*-*

 

Nicholas lächelte ein wenig und antwortete:

 

"Das Schloss hat mir Yves geschenkt, er hat es extra für mich bauen lassen. Wirklich er ist das Beste was mir bislang passieren konnte und ich bin wirklich froh ihn an meiner Seite zu wissen.

 

So werde ich niemals wirklich in Gefahr sein und mir wird es immer gut gehen. Allerdings sollte man vor Yves schon einen gewissen Respekt haben. Denn er ist ganz und gar nicht wie ich und er teilt auch nicht so ganz meine Meinung über euch Menschen.

 

Yves kann herzensgut sein, aber wird er gereizt oder geht es um mich, dann wird er sehr böse.", klärte Nicholas Edmund auf.

 

Jedoch wagte er es jetzt nicht, ihn anzusehen. Er konnte es aus irgendeinem Grund nicht.

 

*-*-*

 

Ein wenig lachte Edmund nun.

 

''Oh ja, dass habe ich sehr gut mitbekommen. Yves muss ein sehr mächtiger Vampir sein. Ich glaube kaum, dass ich gegen ihn angekommen wäre. Da habe ich wirklich Glück gehabt, dich zu haben'', sagte er immer leiser werden und lächelte den Vampir an.

 

Etwas warmes schien ihn zu umhüllen und er empfand Nicholas als Freund. Einen Vampir wohlbemerkt, wo er doch ein Vampirjäger war.

 

Trotzdem schien er durch das offene Gespräch seinen Gastgeber langsam aber sicher zu vertrauen.

 

Langsam wurde Edmund jedoch müde und musste sich zusammenreißen. Die Wärme des Feuers, die schönen Gespräche, all das machte ihn schläfrig.

 

*-*-*

 

"Richtig, Yves ist der mächtigste Vampir überhaupt. Niemandem ist es bisher gelungen ihn auch nur ansatzweise zu erwischen. Ich glaube, es wird auch weiterhin niemandem gelingen.", erwiderte Nicholas und spürte nun auch, dass Edmund ihm allmählich zu vertrauen begann.

 

Ihn freute es wirklich, denn er mochte den Vampirjäger sehr gern.

 

"Ich denke, ich werde langsam schlafen gehen, denn der Tag bricht bald an und dann will ich in meinem Sarg liegen. Dein Zimmer hast du ja und wenn du magst, kannst du dir auch gern ein anderes Zimmer nehmen... ganz wie du möchtest.", sprach Nicholas noch, bevor er sich erhob, das Feuer mit einer Handbewegung löschte und Edmund eine gute Nacht wünschte.

 

"Gute Nacht, Edmund, schlaf gut und wir sehen uns morgen Nacht wieder. Es war sehr schön mit dir zu reden, danke.", mit diesen Worten verneigte sich der Vampir und verschwand dann spurlos aus der Bibliothek, um gleich darauf in seiner Gruft zu erscheinen.

 

*-*-*

 

Fasziniert schaute Edmund zu, wie Nicholas das Feuer löschte.

 

''Danke. Ich wünsche auch dir eine gute Nacht und auch mir gefiel es sehr!'', antwortete der Vampirjäger. Dann war Nicholas auch schon verschwunden und Edmund ging allmählich in sein Zimmer zurück.

 

Nein, er wollte kein anderes Zimmer, denn dieses schien perfekt zu sein für ihn.

 

In aller Ruhe legte er jetzt seine Waffen ab, wenn auch noch etwas unsicher. Doch zog er sich dann bis auf die Shorts aus und legte sich schlafen.

 

Erst konnte er nicht einschlafen, da es ihm immer noch nicht leicht fiel zu vertrauen, aber dann übermannte ihn die Müdigkeit und er schlief tief und fest.

 

*-*-*

 

Sogleich legte sich Nicholas in den Sarg, schloss den schweren Deckel und schlief selig und mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

 

So ging es Nacht für Nacht und Tag für Tag weiter.

 

Nicholas ging des Nachts jagen und anschließend traf er sich mit Edmund in der Bibliothek, wo sie viel redeten und Edmund so sehr viel von Nicholas erfuhr.

 

Zwischenzeitlich hatte Nicholas Edmund auch das Labyrinth gezeigt. Natürlich kannte er den Weg durch das Labyrinth hindurch, so dass der ganze Weg nur etwa zwei Stunden dauerte.

 

So waren etwa zwei Wochen vergangen und Edmund wohnte noch immer im Schloss bei Nicholas, ohne dass der Vampir ihn angegriffen oder auch nur daran gedacht hätte.

 

So erwies er sich des Vertrauens für würdig und so sollte es auch bleiben.

 

Wie immer stand Nicholas auch an diesem Abend auf und machte sich fertig. Dann ging er, eben auch wie immer, jagen und genehmigte sich diesmal gleich zwei warme Mahlzeiten. Doch ging er nun schon mit etwas mehr Brutalität und Aggressivität gegen die Verbrecher vor.

 

Selbstverständlich verwischte er auch weiterhin sehr gewissenhaft seine Spuren... so dass wirklich nichts übrig blieb.

 

Anschließend erschien er wieder in der Bibliothek... seinem Lieblingsraum... wo er sich in seinen Sessel setzte, das Feuer, mit einer Handbewegung entflammte und auf Edmund wartete.

 

Er genoss währenddessen die Ruhe hier und entspannte sich ein wenig.

 

*-*-*

 

In der Zwischenzeit hatte Edmund in dem Schloss ein Zuhause gefunden, sich häuslich eingerichtet und seine Waffen in einen Schrank, in der hintersten Ecke verbannt.

 

Es ging ihm gut und er fühlte sich sehr wohl hier.

 

Mittlerweile hatte er mehrere Zimmer in Beschlag genommen und wohnte richtig im Schloss, nutzte sogar die Küche zum Kochen. Manchmal, wenn er nicht schlafen konnte, suchte er sich ein Buch aus der Bibliothek aus und las.

 

Sein Rhythmus war geblieben, dass er am Tage schlief und des Nachts die Zeit mit Nicholas verbrachte.

 

Voller Vorfreude stand er heute auf, duschte schnell, zog sich an und aß eine Kleinigkeit auf den Weg zur Bibliothek. So wenig Zeit wie möglich wollte er vergeuden, da diese sowieso jede Nacht so dahinflog.

 

''Morgen'', murmelte er mit Brötchen im Mund, wobei er die Tür nach dem Klopfen geöffnet hatte und in der einen Hand ein Glas und in der anderen eine Flasche trug.

 

Sicher hätte es auch etwas hier in der Bar gegeben, doch durch vielen Abende war das gewünschte Getränk, worauf Edmund heute Lust hatte bereits leer.

 

Mit dem Po stieß er die Tür hinter sich zu und setzte sich in den anderen Sessel am Kamin, neben Nicholas. Sein Glas und die Flasche stellte er auf den Beistelltisch daneben und befreite seinen Mund endlich vom großen Brötchen, um direkt in dieses hineinzubeißen.

 

''Hast du gut geschlafen?'', kam es währenddessen von ihm.

 

*-*-*

 

"Dir auch einen guten Abend.", erwiderte Nicholas ruhig und schaute dann kurz zu Edmund, der sich, eben auch wie immer, ihm gegenüber gesetzt hatte... dann schaute er wieder in die Flammen. Es schien ihn zu beruhigen, wenn er ins Feuer sah.

 

"Guten Appetit. Lass es dir schmecken.", wünschte Nicholas seinem Gegenüber, konnte diesen aber, beim besten Willen, nicht so wirklich anschauen.

 

Nicholas spürte irgendwie, dass heute etwas anders war, als sonst, nur wusste er einfach nicht was.

 

Edmund schien so fröhlich zu sein. Nur das Warum entzog sich Nicholas. Heute war doch kein besonderer Tag... alles war wie immer.

 

"Und was magst du heute tun? Möchtest du wieder nur reden oder hast du andere Pläne?", fragte der Vampir Edmund, blickte ihn kurz an, wand seinen Blick aber verlegen wieder dem Feuer zu.

 

Verdammt, was war nur mit ihm los? Etwas stimmte doch mit ihm nicht...

 

Warum nur konnte er Edmund nicht mehr anschauen?

 

So stand er auf, ging auf das Fenster zu und sah hinaus in die finstere Nacht... beobachtete den Friedhof, als sei dieser jetzt ganz besonders interessant.

 

*-*-*

 

Edmund schluckte einen weiteren Bissen seines Brötchens hinunter und überlegte kurz.

 

''Ich möchte mir dir fliegen! Geht das?'', kam es dann von ihm.

 

Ein wenig übermütig wirkte es, aber Edmund war soweit und er wollte noch mehr wissen, um nicht zu sagen alles.

 

''Oder langweile ich dich?'', hakte er nach, da er bemerkte, dass Nicholas ihm irgendwie aus dem Wege ging.

 

Voller Erwartung schaute er den Vampir an.

 

*-*-*

 

"Nein, du langweilst mich nicht.", antwortete der Vampir, sah aber weiter aus dem Fenster.

 

Dann nahm er sich zusammen, drehte sich wieder um und ging sanft lächelnd auf Edmund zu.

 

"Hmm... du willst mit mir über die Stadt fliegen? Ich bin einverstanden, aber bist du dir sicher, dass dir dann nicht übel wird. Ich mein, nicht jeder verträgt das.", willigte Nicholas ein, seine Bedenken äußernd.

 

"Wenn du dir wirklich sicher bist, dann komm mit mir.", sprach Nicholas und reichte Edmund die Hand.

 

Abwartend sah er ihn an. Würde Edmund das wirklich wollen?

 

*-*-*

 

Edmund schluckte den letzten Bissen des Brötchens hinunter und schluckte noch einmal kräftig.

 

Dann nahm er Nicholas Hand, die sich ganz eigenartig anfühlte. So kühl, aber trotzdem voller Leben.

 

Es war, als würde Edmund in eine Art Bann gezogen werden. Mit dieser Berührung war er total fasziniert von dem Vampir und konnte seine Augen kaum mehr von ihm nehmen.

 

Ihm war nie aufgefallen, wie schön Nicholas eigentlich war und dessen Augen waren atemberaubend.

 

Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht.

 

''Versuchen wir es! Zur Not laufe ich eben zurück!'', sagte er dann noch.

 

*-*-*

 

Wow, was für ein hübsches Lächelnd Edmund hatte. Es faszinierte Nicholas, so dass er nicht anders konnte als zurück zu lächeln.

 

Einwilligend nickte Nicholas, nahm Edmunds Hand und verschwand augenblicklich mit ihm aus dem Schloss.

 

Draußen angekommen, nahm er Edmund in die Arme, hielt ihn fest und erhob sich dann majestätisch in die Lüfte. In waagerechter Haltung flog er nun mit Edmund über die Stadt. Niemand würde sie sehen können, denn Nicholas war, wie immer schwarz gekleidet und da es eh dunkel war, konnte man ihn nicht sehen.

 

Während des Rundflugs fragte Nicholas fürsorglich:

 

"Ist alles okay mit dir? Geht es dir gut?"

 

*-*-*

 

Etwas erschrak Edmund, als es losging, doch fing er sich direkt wieder. Der Wind sauste um seine Nase und durch seine Kleidung.

 

''Es... Es ist herrlich!'', sprach er voller Freude.

 

Er fühlte sich so frei wie ein Vogel und es war wunderschön, alles von oben zu betrachten.

 

Alles sah so klein und winzig aus, wie Spielzeug.

 

Edmund genoss es in vollen Zügen, aber es war auch sehr kalt und so fror er bald.

 

''Können wir langsam umkehren? Mir wird kalt'', bat er dann Nicholas.

 

*-*-*

 

Es schien Edmund tatsächlich zu gefallen und so flog Nicholas noch eine ganze Weile mit ihm, bis es Edmund zu kalt wurde, wie er meinte.

 

"Ist okay, wir sind gleich zuhause.", willigte Nicholas mit sanfter Stimme ein, dann machte er kehrt und flog zurück zum Schloss.

 

Sehr schnell hatte Nicholas mit Edmund das Schloss erreicht, betrat es, mit Edmund auf den Armen und ging mit ihm zur Bibliothek. Den Raum erreicht, setzte er ihn in den Sessel am Kamin und entzündete das Feuer.

 

"So, jetzt wird es dir sicher gleich wieder warm.", sprach Nicholas sehr fürsorglich, dann setzte er sich in seinen Sessel und schaute ein wenig in die Flammen.

 

"Magst du etwas trinken?", fragte Nicholas sein Gegenüber, auf dessen Antwort wartend.

 

*-*-*

 

''Danke'', hatte Edmund sich bedankt, ''Es war wirklich sehr schön. Etwas warmes wäre jetzt toll. Oder eine heiße Schokolade und ein heißes Bad.''

 

Ein Lachen lag auf Edmunds Gesicht und er schaute Nicholas an. Er hatte es wirklich sehr genossen, doch jetzt war ihm eiskalt.

 

Auch die Nähe zu dem Vampir hatte ihm nichts ausgemacht. Es fühlte sich fremd an, da er so was nicht kannte, doch irgendwie auch schön.

 

''Warst du eigentlich schon immer hier alleine im Schloss?'', wollte Edmund dann nachdenklich wissen.

 

*-*-*

 

"Ja, ich war schon immer, in dem Schloss allein. Aber das hat mich bislang nicht besonders gestört. Da ich am Tage eh schlafe und die paar Stunden, die ich in der Nacht wach bin... nun, diese weiß ich zu nutzen.", erklärte Nicholas Edmund und machte eine kurze Pause.

 

"So, ich lasse dir jetzt ein heißes Bad ein und wenn du fertig bist, dann bekommst du deine heiße Schokolade.", willigte Nicholas schließlich ein, stand auf und ging schon mal ins Bad, wo er das warme Wasser in die Wanne laufen ließ und es mit einem duftenden Badeöl versetzte.

 

Wieder in der Bibliothek angekommen sah er Edmund an und meinte:

 

"Du kannst jetzt ins Bad gehen.", mit diesen Worten verließ er das Zimmer wieder und ging in die Küche, um die heiße Schokolade zuzubereiten.

 

Er dachte sich nichts dabei, für ihn war es einfach schön, dass er nicht mehr allein war und jemanden zum Reden hatte.

 

Sicher spürte er, dass irgendwas in der Luft lag, nur wusste er einfach nicht was.

 

Dennoch machte er sich erst mal keine Gedanken weiter darum.

 

Bald würde sich der Vampir sowieso vorbereiten müssen, für den langen Schlaf, der ihm schon bald bevorstand, während dem er dann eine Metamorphose durchmachen und so eine neue Fähigkeit und etwas mehr Macht bekommen würde.

 

Es konnte auch sein, dass er sich dabei ein wenig veränderte, aber das blieb abzuwarten.

 

Nachher musste er noch mit Edmund darüber reden, denn der Vampirjäger wäre ja dann für eine etwas längere Zeit allein.

 

*-*-*

 

Edmund war so beeindruckt, dass ihm die Sprache fehlte. Also ging er ins Bad, zog sich aus und stieg in die Wanne.

 

Im ersten Moment war das Wasser noch heiß, doch langsam gewöhnte er sich daran und genoss es sehr. Dabei schloss er die Augen und dachte ein wenig nach.

 

Wie sich sein Leben so schnell verändert hatte und ob er für immer hier bleiben wollte, sofern er es denn durfte. Wenn Nicholas damit einverstanden wäre.

 

Komisch wäre es sicherlich, da er im Gegensatz zu Nicholas altern würde.

 

Gedankenverloren tauchte er ganz unters Wasser und ließ kleine Blasen aufsteigen.

 

*-*-*

 

Während Edmund badete und sich aufwärmte, hatte Nicholas schon mal die heiße Schokolade zubereitet und diese dann im Kaminzimmer... nein, diesmal nicht in der Bibliothek... abgestellt und ein paar Kerzen, so wie er es gern hatte, aufgestellt und angezündet.

 

Auch hier hatte er im Kamin das Feuer entfacht und stand nun am Fenster, wo er nachdenklich hinaussah.

 

Was würde werden, wenn Edmund hier wohnen bleiben würde?

 

Irgendwann würde Edmund zu altern beginnen und irgendwann würde er sterben und den Vampir somit verlassen.

 

Bei dem Gedanken wurde Nicholas nun doch sehr traurig... zu sehr hatte er sich an Edmund schon gewöhnt und er weigerte sich daran zu denken, dass er ihn irgendwann verlieren würde.

 

*-*-*

 

Erst als Edmund keine Luft mehr bekam, tauchte er wieder auf und rang nach Luft. Was tat er hier eigentlich? Wollte er sich ertränken.

 

Hustend versuchte er wider richtig Luft zu bekommen.

 

Verfluchter Mist! Wie konnte ihn ein Gedanke wie dieser so beschäftigen. Nicholas war doch nur ein Vampir.

 

Nein, er war schon lange nicht mehr nur ein Vampir. Er war zu einem sehr guten Freund geworden. Unmöglich konnte Edmund je wieder einen von ihnen töten.

 

Also konnte er auch kein Geld damit verdienen. Somit musste er wohl oder übel hierbleiben. Aber der Gedanke gefiel ihm.

 

Nur nicht die Tatsache, dass er irgendwann altern würde und Nicholas somit alleine ließ. Das machte ihn traurig.

 

Noch immer nach Luft japsend hing Edmund über den Wannenrand, ließ seine Arme raushängen und hatte seine Wange auf den kühlen Rand gelegt.

 

Dafür musste es doch eine Lösung geben.

 

*-*-*

 

Noch immer wartete Nicholas auf Edmund, der sich verdächtig viel Zeit ließ.

 

Ob es ihm gut ging?

 

Sorgenvoll ging er zum Bad und klopfte an die Tür.

 

"Edmund? Geht es dir gut? Ist alles okay mit dir?", fragte er mit Sorge in der Stimme, durch die Tür hindurch.

 

Doch wagte er es natürlich nicht das Bad einfach so zu betreten... so was gehörte sich für ihn einfach nicht.

 

Doch wartete er auf eine Antwort oder wenigstens eine Reaktion von Edmund.

 

*-*-*

 

Nur von weitem hörte Edmund eine Stimme, die wie Nicholas klang. Scheinbar hatte er noch Wasser in den Ohren.

 

''Nicholas?'', fragte er verwirrt, da er sich keinen Reim darauf machte, wo die Stimme herkam. Der Vampir war nirgends zu sehen.

 

Erst jetzt, wo Edmund aufstehen wollte, um sich umzuschauen, merkte er, dass sein Kreislauf nicht mitspielte. Vielleicht lag er einfach zu lange im warmen Wasser?

 

Es drehte irgendwie alles um ihn.

 

Dabei versuchte er das Wasser aus seinen Ohren zu bekommen, was irgendwie nicht so einfach war.

 

*-*-*

 

Verdammt, irgendwas stimmte doch mit Edmund nicht. Was sollte er denn jetzt tun?

 

Er warf jetzt alle seine Prinzipien über Bord und betrat das Badezimmer.

 

"Edmund!", sagte er erschrocken, als er sah, dass sein Freund wankte.

 

Schnell nahm er sich ein Handtuch, wickelte Edmund darin ein und trug ihn ins Kaminzimmer wo er ihn auf das Sofa legte und ihn mit einer leichten Decke zudeckte.

 

Dann holte er etwas Mineralwasser und setzte sich zu Edmund auf das Sofa.

 

Ein wenig hob er dessen Kopf an und hielt ihm das Glas an die Lippen.

 

"Hey, was machst du denn für Sachen, hm?", fragte er seinen Freund sorgenvoll und schaute ihn mit sanften Blicken an.

 

Nicholas hatte solche Angst um Edmund gehabt, mochte sich gar nicht vorstellen, wenn ihm was geschehen wäre.

 

*-*-*

 

Edmund hatte sch von Nicholas ins Kaminzimmer tragen lassen. Mit seinen Händen hatte er sich an ihn regelrecht festgekrallt, als würde der Vampir sonst verschwinden.

 

Diese unbekannte Nähe hatte er sehr genossen.

 

Nur widerwillig musste er ihn loslassen, als dieser ihn auf das Sofa legte und mit einer Decke zudeckte. Das Wasser trank er brav und langsam wurde sein Kopf wieder klarer, auch wenn er immer noch etwas verschwommen sah.

 

Wie in einer Nebelwolke sah er Nicholas und lächelte ihn an.

 

''Entschuldige. Das war gewiss keine Absicht. Ich bin so froh, dass du da warst'', brachte er dann über die Lippen.

 

Nur zu gerne hätte er sich wieder in die schützenden Arme gelegt und sich an ihn festgekrallt. Damit der Vampir nie mehr weg ginge.

 

*-*-*

 

"Schhh.... ruhig, ich bin ja da. Ruhe dich aus.", flüsterte der Vampir und spürte schon, dass er sich so schnell wie möglich vorbereiten musste... hatte er doch schon leichte Schmerzen.

 

Wenn er nicht bald schlafen ginge, würde er sehr bald starke Schmerzen bekommen. Aber noch hielten sich die Schmerzen in Grenzen.

 

Noch immer kümmerte er sich fürsorglich um Edmund, ging dabei bis an seine Grenzen.

 

Nachdem er das Glas auf den Tisch gestellt hatte strich er sanft über Edmunds Haare, versuchte ihm ein Lächeln zu schenken, doch es gelang ihm nicht... viel zu sehr quälte er sich nun schon.

 

Leider wurden seine Schmerzen von Minute zu Minute schlimmer, so dass er sich zeitweise schon vor Schmerzen krümmte.

 

Mit einem schmerzvollem Fauchen sank er vom Sofa herab und krümmte sich auf dem Boden zusammen:

 

"Ahhhhh.... NEIN!!!", schrie Nicholas qualvoll.

 

Dann jedoch erschien Yves und kümmerte sich um Nicholas.

 

"Ist ja gut, mein Kleiner. Gleich ist es vorbei.", sprach Yves beruhigend auf Nicholas ein.

 

Yves biss sich ins Handgelenk und ließ seinen "Ziehsohn" von seinem Blut trinken, der das Blut dann auch ziemlich gierig aufnahm.

 

Anschließend versetzte Yves Nicholas in den Schlafzustand und brachte ihn in dessen Gruft, wo er ihn in den Sarg legte und den Deckel schloss.

 

Kurz darauf erschien er wieder im Kaminzimmer bei Edmund.

 

"Mach dir keine Sorgen, Nicholas kommt wieder auf die Beine. Er wird jetzt eine Weile schlafen.", erklärte Yves Edmund in aller Ruhe.

 

*-*-*

 

Noch völlig entkräftet, musste Edmund mitansehen, was geschah. Verstand es aber nicht. Als Yves dann wieder auftauchte, schaute er ihn fragend an.

 

''Was ist denn passiert? Hatte er Schmerzen?'', wollte er wissen. Konnte sich aber kaum rühren, kam erst langsam wieder zu Kräften.

 

Müde, aber Sorgenvoll schaute er den mächtigen Vampir an. Es war doch nicht mal Tag, wieso musste Nicholas schon schlafen und wie lange würde eine Weile sein.

 

Er hatte Angst, weil er nicht wusste was passieren würde. Ihre Freundschaft hatte gerade einen so intensiven Punkt erreicht, den Edmund nicht wieder hergeben wollte.

 

*-*-*

 

"Ja, Nicholas hatte Schmerzen, denn er hätte sich schon längst vorbereiten und schlafen müssen. Er wird jetzt für etwa zwei Wochen schlafen, denn er macht eine Metamorphose durch, so wie fast alle Vampire... zumindest die des höheren Standes. Aber mach dir keine Sorgen, wenn er erwacht, geht es ihm wieder gut.

 

Wenn du magst kümmere ich mich solange um dich, denn dir scheint es ja nicht so wirklich gut zu gehen.", erklärte Yves mit ruhiger Stimme und setzte sich zu Edmund auf das Sofa.

 

Sacht strich der Vampir über Edmunds Haare und lächelte mild.

 

"Möchtest du noch etwas trinken?", fragte er ihn und sah Edmund sanft in die Augen.

 

*-*-*

 

Dass Yves ihm so nahe kam, gefiel Edmund nicht im geringsten. Vor Nicholas hatte er keine Angst, aber bei Yves bekam er Schauer, die langsam über seinen Rücken liefen.

 

''Danke, mir geht es schon wieder gut!'', sagte er deshalb bestimmend und gefasst.

 

Denn diesen Vampir wollte er definitiv nicht um sich haben. Die letzte Begegnung saß noch in seinen Knochen und vermutlich war er für ihn nur ein kleines Appetithäppchen.

 

Nein, er mochte Yves nicht und würde sehr gut alleine klar kommen. Zwei Wochen waren zwar eine gefühlte Ewigkeit, doch zumindest waren es keine Monate oder gar Jahre.

 

Edmund kam sonst auch immer alleine klar, da würde er die Zeit auch überstehen.

 

Es machte ihn sehr nervös, dass Yves ihm so nahe kam, zumal er nackt war und seine Waffen im Schrank lagen. Viel zu weit weg!

 

*-*-*

 

"Ist schon gut, ich verstehe schon. Du hast dich kein bisschen geändert. Weißt du, wenn ich gewollt hätte, wärst du längst tot. Aber gut, wie du willst. Ich werde verschwinden.

 

Aber eines noch: So wirst du niemals mit Nicholas Freundschaft schließen können. Denn alles was er kann und ist... hat er von mir.", mit diesen Worten, die sehr verletzt rüberkamen, verschwand Yves... kopfschüttelnd.

 

Au man, was fand Nicholas nur an Menschen so besonders?

 

Wozu waren sie noch zu gebrauchen, außer als Nahrungsquelle?

 

Yves würde es Nicholas nicht vorenthalten, wie Edmund dachte, und dass er sich scheinbar noch immer nicht geändert hatte. Und das, obgleich ihm weder durch Nicholas noch durch ihn – Yves – je ein Leid geschehen war.

 

Und sie hätten wahrlich genug Gelegenheiten dazu gehabt.

 

Yves' Gedanken verfinsterten sich langsam... verschworen sich gegen die Menschheit...

 

*-*-*

 

Yves irrte sich, denn Edmund hatte sich sehr wohl geändert. Doch nur Nicholas gegenüber. Denn Yves war ihm einfach zu mächtig und machte ihm Angst.

 

Aber die Worte schmerzten sehr und Edmund vergrub sich unter die Decke. Irgendwann schlief er einfach ein.

 

Erst in der nächsten Nacht erwachte er wieder. Es ging ihm besser und so stand er auf und kleidete sich neu ein.

 

Anschließend frühstückte er gründlich und machte sich so seine Gedanken. Sollte er wirklich bleiben? Vermutlich hatte Yves recht mit seinen schmerzenden Worten.

 

*-*-*

 

Natürlich spürte Nicholas, trotzdem er schlief, dass etwas nicht okay war.... konnte er doch Edmund Gedanken wahrnehmen... empfangen.

 

Da es ihm derzeit unmöglich war zu erwachen, drang er in Edmunds Gedanken ein:

 

"Edmund, ich bitte dich zu bleiben, bis ich wieder da bin. Und dann lass uns einfach noch einmal über alles reden... bitte."

 

Yves fühlte sich verletzt, denn er wusste ganz genau, dass Edmund nur vor ihm Angst hatte... nur das Warum konnte er sich nicht erklären.

 

Er hatte ihm nichts getan. Warum verhielt sich Edmund so?

 

Nicholas war doch auch sehr mächtig und vor ihm hatte er ja scheinbar keine Angst.

 

*-*-*

 

Edmund kamen die Tränen, als er Nicholas in seinem Kopf vernahm. Er konnte nichts dagegen tun, sie liefen einfach über sein Gesicht. Beschämt, obwohl keiner da war, hielt er die Hände vors Gesicht und vergrub es darin.

 

Eine ganze Weile weinte er leise und für sich, bis er sich beruhigte oder es zumindest versuchte.

 

Anschließend suchte er sich eine Tafel Schokolade raus und aß diese mit einem Mal auf. Dann ging es ihm wenigstens ein bisschen besser. Sein Herz war so schwer, als hätte man ihm etwas genommen. Es schmerzte regelrecht, als fehlte ihm etwas.

 

Wehmütig ging er in die Bibliothek und setzte sich auf Nicholas Sessel schaute in den Kamin, wo keine Flammen brannten.

 

Nicholas war es, der ihm fehlte und er würde warten, bis dieser wieder erwacht war.

 

*-*-*

 

Die Zeit verging und schneller als erwartet waren zwei Wochen um.

 

Langsam erwachte Nicholas und entstieg seinem Sarg. Er fühlte sich großartig und er hatte sich auch ein klein wenig verändert.

 

Seine vormals glatten schwarzen langen Haare waren noch etwas länger und nun leicht gewellt. Sein Gesicht wirkte nicht mehr knabenhaft, dafür noch etwas femininer, seine Augen blieben aber rot, so wie die von Yves.

 

Auch von der Größe her blieb er wie er war. Noch immer war er groß und sehr schlank.

 

Zu seinen Fähigkeiten war jetzt noch die Verwandlung hinzu gekommen. So konnte er sich jederzeit in eine andere Gestalt verwandeln, auch seine Augenfarbe konnte er nun ändern, wenn er wollte.

 

Seine Gruft verlassend, machte er sich sogleich auf die Jagd, denn nun hatte er Hunger und dieser wollte gestillt werden.

 

Draußen angekommen erhob er sich in die Lüfte und flog zur nächstgelegenen Stadt.

 

Dort suchte und fand er was er wollte... einen miesen Menschen.... mit dem er nun Katz und Maus spielte... diesen ein wenig quälte, bevor er ihn bis auf den letzten Tropfen Blut aussaugte und ihn somit tötete.

 

Selbstverständlich vernichtete er sogleich alle Spuren, erst dann verschwand er spurlos, um sogleich im Schloss zu erscheinen und sich ins Bad zu begeben.

 

Dort duschte und pflegte er sich übergründlich, kleidete sich hernach in seinem Zimmer an und bürstete danach seine langen gewellten, schwarzen Haare, die er offen ließ, so dass sie seine Schultern sanft umhüllten.

 

Erst dann verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg in die Bibliothek, wo er das Feuer entfachte und sich anschließend in seinen Sessel setzte, wo er auf Edmund wartete und sich noch ein bisschen erholte.

 

*-*-*

 

Edmund hatte die Zeit über viel nachgedacht, auch hatte er sich ums Schloss gekümmert und sich somit ein wenig beschäftigt.

 

Dass die Zeit schon um war, hatte er so direkt gar nicht mitbekommen, da er keinen Kalender besaß. Wie jede Nacht stand er auf, machte sich frisch und aß etwas.

 

Dann schlenderte er durchs Schloss und ging zur Bibliothek. Er wollte sich ein neues Buch holen und ein wenig dasitzen und nachdenken.

 

Doch als er wie jeden Abend die Tür öffnete, war der Platz bereits besetzt und auch wenn Nicholas sich verändert hatte, erkannte Edmund ihn direkt.

 

''Nicholas'', rief er erfreut. Sofort legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht und er stürmte auf den Vampir zu, fiel ihm um den Hals, drückte ihn an sich.

 

Eine Träne der Freude stahl sich aus seinen Auge und er wollte Nicholas am Liebsten nie mehr loslassen. Viel zu sehr hatte er ihn vermisst.

 

*-*-*

 

Eine ganze Weile saß Nicholas nun schon da und wartete, während er in die Flammen starrte und sie beobachtete, als plötzlich die Tür aufging und Edmund die Bibliothek betrat.

 

Ein wenig verwunderte es ihn nun schon, als sich ein Lächeln auf Edmunds Gesicht legte und er ihm um den Hals fiel.

 

"Hallo Edmund!", freute sich auch Nicholas und hielt Edmund kurz fest, strich kurz aber sanft über dessen Rücken: "Schon gut, ich bin ja da.", sprach Nicholas ruhig... ein wenig lächelnd.

 

Herrje, was war denn mit Edmund los?

 

So sehr hatte sich noch niemand gefreut, dass er – Nicholas – wieder da war.

 

Aber er fand es toll und es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass sich jemand auf ihn freute.

 

Dennoch würde er mit Edmund reden müssen... über sie beide und auch über Yves.

 

Denn auf Yves ließ Nicholas nun mal nichts kommen.

 

*-*-*

 

Edmund hätte Nicholas am Liebsten ewig so festgehalten und nie mehr losgelassen. Die Nähe tat so unendlich gut, und dass Nicholas kurz über seinen Rücken strich, löste ungeahnte Gefühle in ihm aus, die er nicht zuordnen konnte.

 

Verlegen löste er sich nun doch von ihm. Hatte er sich zu sehr gehen lassen?

 

Wie immer setzte er sich in den Sessel gegenüber von Nicholas und lächelte ihn wieder an. So sehr freute er sich, dass sein Freund wieder da war. Er konnte es nicht in Worte fassen, musste ihn einfach umarmen, um es so richtig zu zeigen.

 

*-*-*

 

Nachdem sich Edmund in den Sessel gesetzt hatte, sah Nicholas Edmund an und lächelte ein wenig.

 

"Du scheinst dich wirklich zu freuen, mich wieder zu sehen, was auch mich sehr freut. Ich freue mich auch, dich wieder zu sehen, und dass du geblieben bist, freut mich ebenfalls sehr.

 

Dennoch muss … nein... möchte ich mit dir reden.", eine kurze Pause legte Nicholas ein, schaute in die Flammen, wand dann seinen Blick wieder Edmund zu und sprach:

 

"Erst einmal möchte ich mit dir über Yves reden. Ich weiß, dass er dir Angst macht, weil er sehr mächtig ist. Aber... ich bin ihn fast ebenbürtig. Ja, auch ich bin schon sehr mächtig, aber vor mir scheinst du keine Angst mehr zu haben, was mich sehr verwundert.

 

Wenn Yves gewollt hätte, wärst du längst nicht mehr am Leben.

 

Weißt du, er hat mir alles gegeben. Wo wäre ich denn, wenn er nicht gewesen wäre. Ihm verdanke ich alles.

 

Du musst dich nicht vor ihm fürchten. Natürlich, er tut manchmal so unnahbar und ich verstehe auch, dass er beängstigend auf einen Menschen wirken kann, aber eigentlich ist er sehr gutmütig.

 

Wenn man versteht mit ihm umzugehen und ihm etwas Vertrauen entgegen bringt, wird er alles in seiner Macht stehende tun, um einen zu beschützen."

 

Wieder schaute Nicholas ins Feuer, das so schön flackerte und eine angenehme Wärme ausstrahlte.

 

"Nun würde ich gern mal über dich reden.

 

Erst einmal sollte ich wohl sagen, dass ich Umarmungen nicht kenne und es mir sehr fremd war, als du mich so plötzlich umarmt hast.

 

War es wirklich nur, weil du dich so sehr gefreut hast, mich zu sehen?

 

Warum hast du dich eigentlich so sehr gefreut mich wieder zu sehen?

 

Wie stellst du dir unser weiteres Zusammenleben eigentlich vor? Ich mein, natürlich können wir ewig so weiter leben, nur irgendwann werde ich wieder allein sein, denn Menschen leben ja für gewöhnlich nicht allzu lang.

 

Bitte, verstehe mich nicht falsch, das soll nicht heißen, dass ich dich zu einem Vampir machen will. Nein, das will ich auf gar keinen Fall. So etwas würde ich dir niemals antun. Denn ich habe dir versprochen, dass du hier in Sicherheit bist und ich dir niemals weh tun werde.

 

Ich sehe dich als meinen Freund an und freue mich, dass ich nicht allein sein muss. Ich habe dich wirklich sehr gern, deshalb kann und würde ich dir niemals weh tun.

 

Durch dich lernte ich, dass es auch andere Menschen gibt... Menschen, die sich sehr wohl ändern können... die auch ihre Meinung ändern können, was mich hoffen lässt.

 

Ich mag dich wirklich."

 

Nun hatte Nicholas Edmund wahrscheinlich ziemlich zugetextet und wartete nun auf dessen Reaktion, während er mal in die Flammen sah und mal Edmund anschaute.

 

*-*-*

 

Edmund hatte Nicholas zugehört und schaute dann ebenfalls kurz in die Flammen, dann Nicholas an.

 

''Yves kenne ich gar nicht. Dich hingegen habe ich kennengelernt und habe wohl deshalb keine Angst mehr vor dir. Verzeih mir, wenn ich ihm unrecht tue.

 

Ich hatte die zwei Wochen über viel Zeit nachzudenken und ich weiß selber, dass es nicht ewig so sein wird. Du wirst so bleiben wie du bist, aber ich hingegen werde altern.

 

Die Umarmung kann ich mir nur erklären, weil ich dich wirklich wahnsinnig vermisst habe. Vielleicht schon viel zu sehr, um es in Worte allein fassen zu können und du könntest noch so viel erzählen, mein Entschluss steht schon seit Tagen fest.

 

Mach mich zu einem von euch! Lass mich die Ewigkeit mit dir teilen! Und lass mich nicht betteln...'', kam es sehr ernst von Edmund.

 

*-*-*

 

Erstaunt und entsetzt zugleich schaute Nicholas Edmund an, konnte nicht glauben was er von ihm gehört hatte... was sich dieser von ihm wünschte.

 

"Nein... ich... kann das nicht. Ich kann dir das nicht antun... dir nicht weh tun. Warum willst du die Ewigkeit mit mir teilen? Ich verstehe das nicht. Weshalb hast du mich so wahnsinnig vermisst?", erwiderte Nicholas, stand auf und ging unruhig im Zimmer herum, stellte sich ans Fenster und sah nachdenklich hinaus.

 

Tränen rannen nun über sein hübsches Gesicht und tropften einsam zu Boden.

 

"Ich kann nicht... du bist doch mein... Freund... ich...", flüsterte der Vampir, mit sich uneins.

 

Natürlich wäre es schön, nicht mehr allein zu sein... aber... er konnte seinem Freund nicht weh tun... ihm dieses Schicksal antun.

 

*-*-*

 

Edmund tat diese Anblick so weh von Nicholas. Er stand auf und ging zu ihm rüber. Liebevoll strich er dessen Tränen mit den Fingern fort und küsste seine Stirn gedankenverloren.

 

''Verstehst du denn immer noch nicht?'', fragte er ihn dann.

 

Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

 

''Lass mich nicht betteln! Ich möchte, dass du nie mehr alleine sein musst'', flüsterte er kaum hörbar und nahm Nicholas dann zärtlich in die Arme. Dabei fingen seine Finger an mit dessen Haaren zu spielen.

 

Es war ihm mehr als ernst. So etwas intensives hatte er noch nie gespürt, wie für Nicholas. Das war definitiv die richtige Entscheidung.

 

''Du tust mir mehr weh, wenn du mir diesen Wunsch nicht erfüllst'', kam es noch leise von ihm.

 

Dabei drückte er Nicholas sanft an sich und hielt ihn einfach nur fest. Für ihn war es auch etwas neues, so eine Nähe zu spüren. Aber er musste zugeben, dass es ihm sehr gefiel.

 

*-*-*

 

Nein, Nicholas verstand Edmund nicht. Er konnte sich schlicht und ergreifend nicht vorstellen, was Edmund meinte.

 

Und nun küsste er ihn auf die Stirn. Warum tat er das? Warum wischte er ihm so sanft die Tränen fort?

 

"Du willst nur, dass ich nicht mehr allein sein muss?", fragte er unwissend.

 

Doch ließ er sich von Edmund in die Arme nehmen, was sich für ihn sehr befremdlich anfühlte, er sich jedoch an ihn lehnte.

 

Natürlich, Yves hatte ihn auch schon oft in die Arme genommen, doch da war es so vollkommen anders, als hier... mit Edmund.

 

Wie jetzt? Er würde ihm nur dann weh tun, wenn er ihn nicht zu einem von ihnen machen würde?

 

"Aber... du... du wirst... Blut trinken müssen... du... ich...", stammelte Nicholas nun, doch schrie der Vampir in ihm schon nach dem Blut von Edmund.

 

Kaum noch konnte er sich beherrschen.

 

Sanft begann er mit seiner Zunge die Halsschlagader aufzuspüren und leicht drüber zu lecken. Tatsächlich spürte er, dass Edmund keine Angst hatte.

 

Schließlich fletschte er seine Zähne... zögerte aber noch, wollte es eigentlich nicht... Edmunds Worte hallten aber durch seinen Kopf... dann ließ er seine langen spitzen Eckzähne vorsichtig in die Schlagader seines Freundes gleiten.

 

Langsam und nun doch genussvoll trank er das Blut des Vampirjägers, der danach keiner mehr wäre.

 

Das Blut schmeckte köstlich und beinahe wäre Nicholas dem Blutrausch verfallen, riss sich aber erfolgreich zusammen.

 

Kurz bevor er Edmund völlig ausgesaugt hatte, ließ er von ihm ab, biss sich recht brutal in sein Handgelenk und hielt es Edmund hin:

 

"Trink, mein Freund und du wirst einer von uns.", flüsterte Nicholas seinem Freund zu, während er mit Edmund am Boden saß und ihn in seinen Armen hielt.

 

Nun tat es ihm schon leid, dass er nachgegeben hatte und noch immer war ihm das Warum nicht klar.

 

*-*-*

 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht hatte Edmund, Nicholas am Kopf festgehalten, damit dieser nur nicht aufhörte zu saugen. Es tat weh! Verdammt weh sogar. Doch Edmund hatte es über sich ergehen lassen, weil er es schließlich so wollte.

 

Dann nahm er das angebotene Handgelenk, überwand sich und trank Nicholas Blut. Anfangs schmeckte es bitter, nach Eisen und Edmund hätte am Liebsten nichts davon getrunken, doch dann schmeckte es süß und lecker.

 

Er musste sich zusammennehmen und von seinen Freund losreißen, damit er aufhörte zu saugen. Vor Schmerzen fing er an sich zu krümmen und zu schreien, weil es so weh tat.

 

Langsam verwandelte er sich zu einem Vampir.

 

Seine Haare wurden schneeweiß und seine Augen blutrot. Auf einmal sah alles ganz anders aus, durch die Augen eines Vampirs.

 

Müde und erschöpft, aber vor allem hungrig, schaute er Nicholas verwundert an.

 

''Alles sieht so anders aus! So wunderschön und dennoch fremd'', sagte er begeistert.

 

''Du bist so wunderschön'', schmunzelte er und ließ dabei seinen Charme spielen, streichelte Nicholas Wange.

 

''Danke!''

 

*-*-*

 

Als sich Edmund so sehr quälte, versuchte Nicholas sich zusammenzunehmen und Edmund beizustehen, aber schließlich ließ er ihn erschrocken los und verkroch sich in eine Ecke, wo er sich zitternd und weinend hinein kauerte.

 

Dieser Anblick war für ihn kaum erträglich, denn es war das erste Mal, dass er jemanden verwandelte und zusah wie sich jemand quälte, der zudem sein Freund war.

 

Nur am Rande bekam er mit, was Edmund sagte, als seine Verwandlung abgeschlossen war, denn nun war er es, der sich unglaublich quälte, trotzdem er spürte, dass Edmund seine Wange streichelte.

 

"Ach herrje... hab ichs mir doch gedacht.", kam es plötzlich vom Fenster her.

 

Schnell peilte Yves die Lage und kümmerte sich um Nicholas.

 

"Hey, es ist alles okay. Du hast das sehr gut gemacht, mein Kleiner. Hör mal, dein Freund bedankt sich bei dir.", versuchte Yves seinen Ziehsohn zu beruhigen, während sich Nicholas schluchzend an Yves' Kleidung krallte.

 

Dann jedoch wand er sich an Edmund und sprach ruhig:

 

"Erst mal, willkommen in der Welt der Vampire. Ich freue mich, dass du nun zu uns gehörst, dennoch muss ich dir sagen, dass du Nicholas darum niemals hättest bitten dürfen. Du siehst, wie sehr er sich quält.

 

Zudem war es das erste Mal, dass er jemanden verwandelte. Er ist zwar sehr mächtig, aber leider nicht so böse wie ich und wie ich es gern gehabt hätte.

 

Warum hast du ihn überhaupt darum gebeten? Ist es, weil du mehr über uns wissen möchtest, oder willst du nur das Leben eines Vampirs führen?" und sah Edmund intensiv... sehr direkt in die Augen.

 

Er war sehr hübsch geworden, fand Yves ein wenig grinsend.

 

*-*-*

 

Tränen rannen über Edmund Gesicht.

 

''Das... das wollte ich nicht...'', schluchzte er. Es tat ihm so unendlich weh, Nicholas so zu sehen.

 

''Ich hatte gedacht, dass es okay wäre... wollte doch nur bei ihm sein... für immer. Es war für mich die einzige... einzige Lösung!'', kam es noch von ihm.

 

Er kam sich so hilflos vor. Hätte er nicht Nicholas trösten können? Wieso musste Yves wieder hier auftauchen?

 

Eifersucht machte sich bei ihm breit und jetzt wusste er, wieso er Yves nicht leiden konnte. Niemals würde er so wichtig für Nicholas sein, wie Yves.

 

*-*-*

 

"Ist schon gut, ich verstehe dich.", erwiderte Yves.

 

Doch las er ein wenig in Edmunds Gedanken und grinste.

 

"Warum bist du so eifersüchtig, hm? Glaubst du wirklich, dass ich mit Nicholas was anfangen würde?

 

Ich werde dir mal was sagen: Niemals würde ich mich an Nicholas vergreifen, denn ich liebe eine wunderschöne Vampirin und bin sehr glücklich mit ihr.

 

Schade, dass du mich nicht magst... ich kann dich nämlich sehr gut leiden. Deshalb werde ich jetzt wieder verschwinden und hoffe für dich, dass du ihn trösten kannst. Andernfalls wird er sich, bei seinem derzeitigen Zustand versuchen zu vernichten.", erklärte der mächtige Vampir.

 

Ziemlich verletzt erhob sich Yves, schaute Edmund noch einmal in die Augen und schüttelte verständnislos den Kopf, bevor er Nicholas losließ und wieder verschwand.

 

Inzwischen hatte sich Nicholas ein wenig beruhigt und bekam so mit, was sich die Beiden unterhielten, doch verstand er das alles noch immer nicht.

 

Was war denn nur los?

 

Fragend schaute er zu Edmund hoch... abwartend...

 

*-*-*

 

Noch immer hatte Edmund mit den Tränen zu kämpfen, doch wischte er diese einfach fort, als Yves weg war. Denn was er auf keinen Fall wollte, dass Nicholas sich vernichtete.

 

So setzte er sich zu Nicholas und schaute ihn tief in die Augen.

 

''Ich hatte das Gefühl, dass ich für dich nie so wichtig sein werde, wie Yves es für dich ist. Dabei habe ich Gefühle für dich entwickelt, die geradezu danach verlangen, an erster Stelle zu stehen!'', versuchte er dann zu erklären.

 

Liebevoll tupfte er abermals noch ein paar Tränen von Nicholas weg, versuchte stark zu sein.

 

''Bitte, tu dir nichts an. Du bist mir so wichtig... Ich... glaube... ich glaube, ich liebe dich!'', offenbarte Edmund dann Nicholas und schaute verlegen zu Boden.

 

Unsicherheit machte sich bei ihm breit, doch so fühlte er nun mal.

 

*-*-*

 

"Aber... Yves ist... doch mein "Vater". Was hast du gegen ihn?", fragte Nicholas traurig und wieder kullerte eine Tränen an seiner rechten Wange herab.

 

Das Geständnis von Edmund musste Nicholas jetzt erst einmal verarbeiten, während er ihm nun auch in die Augen sah... nicht wissend was er jetzt tun sollte.

 

Mit null Erfahrungen in Sachen Beziehung schaute er Edmund fragend an, während er es ein wenig genoss, dass Edmund ihm die Träne weg wischte.

 

"D-du... glaubst du... also... hast dich in mich... verliebt? Warum? Warum in mich? Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll... ich hatte noch nie... eine Beziehung und weiß nicht... wie sich... Liebe anfühlt... ähm..."

 

Er war ziemlich verwirrt, denn von Yves wusste er nur, dass sich Männer und Frauen lieben konnten.

 

Aber wie sollte das unter Männern gehen?

 

"So was geht doch nicht. Männer... können sich doch nicht... ich mein... ich weiß nicht...", sprach Nicholas seinen Gedanken laut aus.

 

"Warum schaust du zu Boden... was hast du denn?", fragte Nicholas unwissend und neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite.

 

*-*-*

 

''Entschuldige'', kam es von Edmund, immer noch verlegen, ''Ich habe noch nie so offen über meine Gefühle gesprochen und ja, ich habe mich in dich verliebt...

 

Es geht auch zwischen Männern und auch zwischen Frauen. Doch falls es dich beruhigt, ich habe auch noch keine Erfahrungen damit. Es ist das erste Mal, dass ich mich verliebt habe.

 

Wenn du das nicht willst, dann werden wir nur Freunde sein. Das ist auch okay. Niemals würde ich dich zu etwas zwingen!

 

Nur, bitte vernichte dich nicht. Bleib bei mir. Jemand muss mir doch alles zeigen. Wie soll ich denn sonst leben? Wenn du nicht mehr bist, will ich auch nicht mehr sein!''

 

Edmund schaute Nicholas verliebt in die Augen und hätte am Liebsten diese schönen vollen Lippen geküsst. Nur hielt er sich zurück und wartete erst mal ab.

 

*-*-*

 

Ein wenig neugierig wurde Nicholas nun schon, als Edmund ihm das alles so erklärte und sah Edmund mit wachsendem Interesse an.

 

"Magst du... also... magst du mir zeigen... wie das geht? Ich würde es gern... also ..ähm.. spüren wollen... na ja, wie sich das eben so anfühlt.", bat Nicholas lieb, schaute dann aber auch zu Boden.

 

...und hätte er erröten können, wäre er jetzt wohl knallrot angelaufen.

 

"Nein, ich... vernichte mich nicht... hab keine Angst. Ich... muss dir doch zeigen, wie du... jagen und dich ernähren musst.", meinte Nicholas noch, hob seinen Blick dann wieder und schaute Edmund mit sanften Blicken an.

 

Wieder wartete er ab... erwartungsvoll schaute er Edmund tief in die Augen.

 

*-*-*

 

Wie magisch angezogen, näherte Edmund sich Nicholas Gesicht und legte zögernd seine Lippen auf die von Nicholas.

 

Es fühlte sich so schön an, unglaublich und einzigartig anders.

 

Dann zog Edmund sich aber wieder zurück, wartete brav ab, wie es Nicholas gefallen hatte. Ob es okay für ihn war oder eben nicht.

 

Liebevoll streichelte Edmund dann Nicholas Arm und dann dessen Wange. Lächelte ihn liebevoll und ein wenig verliebt an.

 

Für ihn war das alles doch auch ganz neu. Doch wusste er zumindest wie es gehen würde. Er wünschte sich nichts sehnlicher als Nicholas nahe zu sein.

 

Aber Edmund verspürte auch Hunger. Die Lust nach Blut wuchs in ihm.

 

*-*-*

 

Wow... das hatte sich wirklich toll für Nicholas angefühlt, so dass er den Kuss instinktiv erwiderte.

 

Lächelnd schaute er Edmund an und fragte ihn bittend:

 

"Kannst du das noch einmal tun... bitte? Es hat sich so toll angefühlt.", während seine Augen Edmund fixierten, seinen Blick gefangen nahmen.

 

Irgendwie machte sich in ihm ein seltsames Gefühl breit, das er nicht kannte und sich doch so neu und unglaublich gut anfühlte.

 

So ganz langsam kam Nicholas aus seiner Ecke heraus, hatte sich wieder vollends im Griff, zog auch Edmund mit sich hoch.

 

"Wollen wir dann mal jagen gehen?", fragte Nicholas, wissend, dass Edmund sicher Hunger hatte, sich seiner Pflicht, Edmund gegenüber durchaus bewusst.

 

Sicher, er konnte ihm auch anbieten von ihm – Nicholas – zu trinken.... aber sollte Edmund nicht doch erst einmal lernen, zu jagen...

 

"Aber... wir töten nur Verbrecher... keine unschuldigen Menschen.", mahnte Nicholas und gab somit weiter, was er selbst dachte und wie er handelte.

 

*-*-*

 

Gerne küsste Edmund Nicholas noch einmal. Dieses Mal etwas intensiver und länger, als beim ersten Mal.

 

Dann nickte er einwilligend und lächelte Nicholas an.

 

''Natürlich! Nur Verbrecher!'', willigte er verständnisvoll ein. Denn auch er wollte keine unschuldigen Menschen töten.

 

*-*-*

 

Genießend schloss Nicholas die Augen, als Edmund ihn noch einmal küsste, diesmal länger und wieder konnte der junge Vampir nicht anders, als den Kuss zu erwidern.

 

Viel zu schön fühlte es sich an, als dass er es ignorieren konnte.

 

Er hob seine Hand, legte diese an Edmunds Wange und streichelte diese zärtlich.... sah ihm verliebt in die Augen, ohne es zunächst zu bemerken....oder es absichtlich zu tun.

 

"Gut, gehen wir.", flüsterte Nicholas Edmund lieb zu, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

 

"Ich werde dir nun zeigen, wie man jagt. Es ist nicht schwer... also keine Sorge.", meinte Nicholas und lächelte Edmund lieb an.

 

Er war schon sehr gespannt darauf welche Fähigkeiten er mitbrachte. Eines war schon mal klar... Edmund war ein wunderschöner Vampir geworden.

 

*-*-*

 

Etwas nervös und aufgeregt war Edmund jetzt schon. Er sollte das erste Mal töten, um sich zu ernähren. Das was er die ganze Zeit über gejagt hatte, war er nun selber! Ein Vampir!

 

Ob er das konnte? Im Grunde hatte er keine Wahl und es gab kein zurück mehr.

 

Die Küsse schmeckten nach mehr und Nicholas schien nicht abgeneigt zu sein. Erst mal würde Edmund sich jetzt stärken und dann den süßen Vampir vernaschen.

 

Zumindest ein bisschen! Wenn er denn durfte.

 

Also stand er auf und reichte Nicholas die Hand, in der Hoffnung, er würde sie halten.

 

*-*-*

 

Sogleich nahm Nicholas die Hand von Edmund und hielt diese ganz fest. Dann und so als hätte man etwas verpasst, verschwand er mit Edmund und erschien mit ihm mitten in der Stadt.

 

Edmund weiter an der Hand haltend, sah sich Nicholas um, lauschte aufmerksam, dann hörte er auch schon etwas und in Windeseile erschien er mit Edmund genau an dem Punkt wo eben mal wieder zwei Mörder einen jungen Mann getötet hatten und diesen wohl ausrauben wollten.

 

"Komm, zeigen wir es ihnen.", flüsterte Nicholas Edmund zu, ließ dann dessen Hand los und griff einen der Typen sogleich an. Es dauerte nicht lange, da wurde dieser Typ sein Abendessen.

 

Genießend saugte er das Blut aus dem Typen heraus und genoss nebenbei dessen Schmerzensschreie und die gurgelnden Geräusche, die aus dessen Kehle kamen.

 

Erst jetzt kam zum Vorschein, dass Nicholas eher einem Raubtier, als einem Kuscheltier glich und wie gefährlich er eigentlich sein konnte.

 

Gerade wollte sich der andere Mörder verziehen... sich angstvoll davon schleichen: Als Nicholas zu Edmund meinte:

 

"Los, schnapp ihn dir!" und sich dann weiter an seinem Opfer labte.

 

*-*-*

 

Edmund kam auf einmal alles so speziell vor. Zum ersten Mal hörte auch er diese Stimmen, die er vorher nicht vernommen hatte. Die Schreie des Menschen und die Mörder, wie sie tuschelten.

 

Es reizte ihn, die Angst der Menschen zu spüren und das Blut konnte er fließen sehen durch dessen Adern. Wie schnell das Herz schlug und die schockierten Blicke.

 

Sie weckten das Tier in ihm und als hätte er nie etwas anderes getan, wurde er kurz unsichtbar und erschien direkt hinter seinem Opfer. Er spielte mit dem Mann, Katz und Maus.

 

Jagte ihn ein paar Meter, um sich dann mit fletschenden Zähnen auf ihn zu stürzen. Seine Zähne bohrte er langsam und genüsslich in das Fleisch, damit er an das kostbare und wohl schmeckende Blut ran kommen konnte.

 

Kein Bisschen ekelte er sich mehr und es machte ihm auch nichts aus. Das Leben des Menschen lief vor seinen Augen ab, jede schlimme Tat die dieser begangen hatte, sah Edmund vor seinem inneren Auge.

 

Erst als auch der letzte Tropfen Blut aus dem nun leblosen Körper gesaugt war, ließ Edmund von dem Menschen ab. Als er dann aufstand und über den Leichnam ausatmete, verfiel dieser zu Staub.

 

Etwas erschrocken wich Edmund einen Schritt zurück, da er damit nicht gerechnet hatte.

 

Doch er fühlte sich mit einem Mal so stark und unbesiegbar.

 

*-*-*

 

Nachdem Nicholas mit seinem Opfer fertig war, hatte er es wie immer in einem magischen Feuer verbrannt und schaute nun Edmund zu.

 

Beeindruckt sah er was Edmund für Fähigkeiten hatte und er grinste in sich hinein.

 

Sehr gut! Edmund war wirklich spitze! Nun, viel würde Nicholas ihm wohl nicht beibringen müssen. Edmund schien ein Naturtalent zu sein. Das ersparte Nicholas viel Arbeit.

 

Als Edmund endlich auch fertig war, lobte ihn der mächtige Vampir:

 

"Hey, du hast das super gemacht. Deine Fähigkeiten sind wirklich beeindruckend. Du kannst stolz auf dich sein." und lächelte Edmund sanft an.

 

"Komm, gehen wir wieder heim.", fügte Nicholas stolz hinzu.

 

Mit diesen Worten packte der Vampir seinen Gefährten an den Schultern, konzentrierte sich und verschwand wiederum mit Edmund aus der Stadt, um gleich darauf im Schloss wieder zu erscheinen.

 

"So, nun müssen wir noch schauen, wo du schlafen wirst. Meine Gruft wäre ja groß genug, fehlt eigentlich nur ein zweiter Sarg.", meinte Nicholas überlegend und schaute Edmund direkt in die schönen Augen.

 

*-*-*

 

''Ich hatte gehofft, bei dir schlafen zu dürfen'', kam es mit Hundeblick von Edmund, ''Zumindest erst mal. Der Gedanke an einen eigenen Sarg ist irgendwie unheimlich.''

 

Ob das alles so der Wahrheit entsprach war dahingestellt. Edmund wollte zumindest bei Nicholas schlafen und versuchte sein Glück einfach.

 

Den Sarg hatte er schließlich schon gesehen. Groß genug war dieser allemal und sich darin näher kommen, konnte man durchaus auch.

 

Ob Nicholas ihm diese Bitte abschlagen würde?

 

*-*-*

 

Nun, da würde sich jemand wohl noch an die Zweisamkeit gewöhnen müssen... zumal er ja gewohnt war alles für sich allein zu haben... war er doch von Yves sehr verwöhnt worden und das zeigte sich nun schon ein wenig.

 

Denn alles hier im Schloss... auch das Schloss selbst, hatte ihm Yves geschenkt... es war alles seins.

 

Natürlich, er war ein sehr verwöhntes Vampir-Einzelkind... eigentlich gewohnt auf andere herabzublicken und nicht gewohnt zu teilen.

 

"Du... willst in ...meinem Sarg schlafen...hmm...", begann Nicholas nun doch ein wenig herumzuzicken... jedoch so, dass es sich wie ein Scherz anhörte.

 

Da jetzt aber kein anderer Sarg zur Verfügung stand, stimmte er zu:

 

"Also gut... okay... dann schläfst du eben bei mir.", antwortete Nicholas lieb und würde sich tatsächlich an alles erst noch gewöhnen müssen.

 

Konnte er sich doch nicht denken, was Edmund vielleicht im Schilde führte...

 

*-*-*

 

''Erst mal zumindest'', versuchte Edmund die Stimmung zu schlichten, ''Oder hast du noch irgendwo einen anderen Sarg herumstehen? Ich bin auch ganz brav, versprochen!''

 

Allerdings versprach er besser nicht, dass Nicholas nichts von ihm merken würde. Denn in seinem Kopf spukten die unartigsten Gedanken. So vieles wollte er gerne ausprobieren.

 

Wie Nicholas sich wohl anfühlen würde und wie er schmeckte?

 

Es würde in so einem kuscheligen Sarg schon zu ein wenig Nähe kommen. Vom Kuscheln war es nicht weit, ein wenig zu Schmusen.

 

Jedoch ließ Edmund sich nichts anmerken. Gekonnt, als hätte er nie etwas anderes gemacht, setzte er ein Pokerface auf und tat den Unschuldigen.

 

*-*-*

 

Sicher Nicholas hätte jetzt auch in Edmunds Gedanken lesen können, doch tat er es nicht. Er überlegte jedoch, ob sie nicht besser in einem der vielen Zimmer schlafen könnten.

 

Er entschied aber dagegen, denn er wusste nur zu gut, dass nicht wenige Vampirjäger unterwegs waren, die ihnen ans Leder wollten, somit war die Gruft der sicherste Schlafplatz.

 

Denn das Labyrinth hatte bislang noch niemand von ihnen gemeistert.

 

"Ist schon okay.", erwiderte Nicholas sanft, nahm Edmund in die Arme, verschwand mit ihm und tauchte dann wieder in der Gruft, genau vor dem Sarg auf.

 

Nachdem er Edmund losgelassen hatte, "krabbelte" er in den Sarg hinein und drehte sich auf die Seite, aber so dass er Edmund sehen konnte.

 

"Na, komm schon.", ermutigte Nicholas seinen Gefährten und schloss dabei ein wenig die Augen.

 

Den Sargdeckel würde er heute nicht nutzen, außerdem sah sie hier eh keiner und finden konnte man sie beide hier auch nicht.

 

*-*-*

 

Nur zu gerne kroch Edmund ebenfalls in den Sarg, konnte es aber nicht lassen und legte sanft den Arm um Nicholas. Seine Augen musterten Nicholas schönes Gesicht, wobei er schmunzeln musste.

 

''Schlaf gut, mein Schatz'', kam es etwas scheinheilig von ihm und er küsste Nicholas sanft, aber fordernd auf die Lippen.

 

Dabei hielt er für einen Moment inne und ließ seine Hand nur ein wenig auf und abgleiten. Seine Nase berührte beim Kuss Nicholas und Edmund gab ein wohliges Brummen von sich.

 

Wer würde denn jetzt ans Schlafen denken? Er zumindest nicht!

 

*-*-*

 

Sogleich öffnete Nicholas die Augen, als Edmund ihn so sanft küsste. Erst einmal erwiderte er den Kuss und genoss diesen.

 

"Schlaf du auch gut, Edmund.", antwortete Nicholas, wunderte sich aber, dass Edmund ihn "mein Schatz" nannte.

 

Herrje, was tat Edmund hier mit ihm? Dieses sanfte Streicheln er fand es schön, dennoch hatte er ein ziemlich mulmiges Gefühl dabei.

 

Irgendwie kam ihm das alles seltsam vor, deshalb fragte er Edmund ganz direkt, aber leise:

 

"Warum nennst du mich, mein Schatz? Und warum streichelst du mich? Es fühlt sich gut an, aber es ist auch ein merkwürdiges Gefühl."

 

Natürlich, er verstand ja nun mal noch gar nichts von der Materie... wie sollte er auch...

 

*-*-*

 

"Darf ich dich denn nicht, mein Schatz nennen? Wenn nicht, dann lass ich es bleiben. Aber wenn dir meine Streicheleinheiten gefallen, dann lass mich dich noch ein bisschen weiter streicheln.

 

Du wirst es nicht bereuen. Wenn dir etwas nicht gefällt, musst du es nur sagen, okay?'', kam es von Edmund und sein Herz schlug ihm bis zum Hals, so aufgeregt war er.

 

Ob er weitermachen dürfte, mit dem was er hier tat?

 

Sicherlich würde er es langsam angehen müssen, aber wenn Nicholas ihm erst einmal vertraute und machen ließ, dann würde ihm es sicher gefallen und er würde womöglich nicht genug davon bekommen.

 

Erwartungsvoll schaute Edmund, Nicholas in die Augen.

 

*-*-*

 

"Doch, du darfst mich so nennen... aber warum, tust du das?", erwiderte Nicholas unwissend.

 

"Ja, es gefällt mir... auch wenn es ein sehr seltsames Gefühl ist. Aber, wenn du mich streichelst... darf ich dich dann auch... streicheln? Ich mein, würdest du es auch schön finden?", wollte der Vampir wissen.

 

Nicholas hatte nun wirklich keinen Plan, denn er war ja damals erst fünfzehn Jahre alt gewesen, als Yves sich seiner angenommen hatte, folglich hatte er keine Ahnung.

 

Fragend, mit großen Augen, und abwartend schaute auch er nun Edmund in die Augen.

 

Ob er ihn auch streicheln durfte? Würde es Edmund auch gefallen?

 

*-*-*

 

''Sehr gerne darfst du mich auch streicheln. Das würde mir sehr gefallen! Ich tue das, weil ich dich liebe und dir schöne Gefühle schenken möchte.

 

Doch du musst auch ehrlich sein, wenn du etwas nicht möchtest. Also, wenn ich dich irgendwo nicht anfassen soll. Dann lasse ich das, okay'', erklärte Edmund.

 

Denn er wollte keineswegs, dass Nicholas etwas missfiel. Es sollte schön für Beide sein und er freute sich riesig darauf, was gerade zwischen ihnen lief.

 

Nur war er sich nicht ganz so sicher, ob Yves nicht alles mitansehen konnte. Denn sonst war er auch immer gleich zur Stelle gewesen. Irgendwie machte sich bei Edmund ein komisches Gefühl breit. Das war ihm dann doch etwas peinlich, dabei eventuell beobachtet zu werden.

 

*-*-*

 

Edmunds Befürchtung war jedoch unbegründet, denn auch wenn Yves immer zur Stelle war, wenn was mit Nicholas nicht stimmte, so wusste er dennoch, dass Nicholas irgendwann seine Unschuld verlieren würde und wie es aussah war Edmund der Erste.

 

Yves wusste, dass Edmund Nicholas liebte, allerdings war es ihm nun unangenehm, dass er es verpasst hatte Nicholas aufzuklären. Nun, sein Kleiner würde jetzt eben seine Erfahrungen allein machen müssen.

 

In dieser Sache konnte Yves ihm nicht beistehen. Er liebte seinen Kleinen, wie ein Vater eben "seinen" Sohn liebte.

 

*~*

 

Aufmerksam hatte Nicholas Edmund zugehört und nickte verstehend.

 

Allerdings fragte er sich, was Edmund wirklich vorhatte. Dass er ihm nicht weh tun wollte, dessen war sich der Vampir sicher... nun, er würde es eben drauf einlassen.

 

Erst dann würde er entscheiden, ob er es weiter zulassen wollte... oder eben nicht.

 

"Ich werde ehrlich sein... versprochen.", versprach Nicholas lieb und begann Edmund zärtlich zu streicheln.

 

Erst waren die Wangen dran, dann der Hals und die Arme, dass er noch weiter gehen könnte, daran dachte der junge Vampir jetzt noch nicht.

 

Es fühlte sich für ihn schön an Edmund zu streicheln und er tat es sehr zärtlich und sanft... voller Hingabe.

 

"Wie macht man es eigentlich, dass man jemanden liebt?", wollte Nicholas nun wissen, während er Edmund weiter lieb streichelte und ihn sanft anlächelte.

 

*-*-*

 

Edmund freute sich, dass Nicholas einwilligte. Genießend schloss er für einen Moment die Augen, als er dessen Hände auf seiner Haut spürte.

 

Doch schaute er ihn direkt wieder an, als er seine Frage hörte.

 

''Ähm... meinst du jetzt das Gefühl geliebt zu werden oder aber Liebe machen? Sprich, also Sex?'', fragte er unsicher, aber offen.

 

Auch er streichelte Nicholas weiter und sein Daumen huschte dabei unter dessen Oberteil, um mal zu schauen, wie weich wohl der Bauch seines Schatzes war.

 

Ob Nicholas sich auch einfach so ausziehen würde? Zumindest ein wenig, wäre es hilfreich. Die Unerfahrenheit fand Edmund sehr süß und er würde Nicholas nur zu gerne alles zeigen.

 

*-*-*

 

"Sex?", fragte Nicholas leicht verunsichert, schaute Edmund an und hörte erst einmal auf ihn zu streicheln... setzte sich auf, als er Edmunds weiche Finger auf seiner Haut spürte... zog sich ein wenig zurück.

 

"Sex zwischen Männern? Geht so was überhaupt? Mir hat man beigebracht, dass so was nur Männer und Frauen miteinander tun.

 

Aber ich meinte eigentlich, wie man sich in jemanden... verliebt.

 

Ich mein, ich kenne so was nicht, hab das noch nie getan... aber ich hab trotzdem ein bisschen Angst davor... wenn Sex auch zwischen Männern geht."

 

Unsicher und mit großen Augen, schaute Nicholas Edmund fragend an.

 

So richtig begriff er das alles noch nicht so ganz.

 

Ja, sicher, das Küssen empfand er als angenehm und auch ein wenig gestreichelt zu werden, war für ihn okay... auch Edmund zu berühren fand er toll, aber... Sex...

 

Davor fürchtete er sich irgendwie... auch wenn er es noch nicht kannte... oder gerade deswegen...

 

Noch nie hatte er solche Erfahrung gemacht und noch nie hatte ihn jemand ...nackt... gesehen. Hätte er erröten können, wäre ihm wohl jetzt die Schamröte ins Gesicht gestiegen.

 

*-*-*

 

''Alles gut. Du bist einfach zu niedlich. Wir brauchen keinen Sex haben. Wenn du möchtest, machen wir weiter mit dem, was wir gerade getan haben. Okay.

 

Aber ich möchte dich gerne aufklären und dir sagen, dass es auch Sex zwischen Männern gibt. Doch wie ich bereits sagte, werde ich nichts tun, was du nicht willst'', erklärte Edmund ehrlich und legte seine Hand auf Nicholas Knie.

 

''Verlieben geht nicht irgendwie. Es passiert einfach und du kannst nichts dagegen machen. Wenn dir jemand sehr wichtig ist und du eine Art kribbeln Im Bauch spürst, sobald du an Denjenigen denkst.

 

Du hast Angst diesen Jemand zu verlieren, an einen Anderen. Bist Krank, wenn du ihn länger nicht siehst und eifersüchtig, sobald er sich besser mit Jemand anderen versteht oder mehr Zeit mit Jemand anderen verbringt.

 

Dann, Nicholas... Dann bist du verliebt!'', lächelte Edmund Nicholas verliebt an.

 

Vorsichtig beugte er sich vor und hauchte seinem Gegenüber einen Kuss auf die Lippen. Ganz kurz, kaum spürbar.

 

*-*-*

 

Aha... ja, jetzt begann der junge Vampir zu verstehen, was ihm Edmund erklärte, denn er hatte ihm sehr aufmerksam zugehört.

 

"Ach so...", antwortete er lächelnd: "...dann... also dann... ist es Liebe.. die ich spüre? Ich mein... dann liebe ich dich auch." und erwiderte den sanften Kuss von Edmund... die Augen genießend schließend.

 

"Irgendwann möchte ich den Sex aber schon ausprobieren. Aber lass mir bitte noch ein bisschen Zeit.", bat der junge Vampir mit sanfter Stimme.

 

Jetzt erst wusste er auch, was das Kribbeln zu bedeuten hatte, das er seit einiger Zeit, in Edmunds Gegenwart spürte.

 

Nachdem Edmund nun den eigentlich viel zu kurzen Kuss gelöst hatte, traute sich Nicholas und küsste Edmund nun auch... aber länger und zärtlich, legte seine Arme sanft um ihn, stupste ihn mit seiner Nase an und schaute ihn liebevoll an, während er ihn zärtlich streichelte.

 

*-*-*

 

Ein Strahlen legte sich auf Edmunds Gesicht, als er das hörte, was Nicholas zu sagen hatte.

 

Er liebte ihn! Es war Musik in seinen Ohren und er genoss es in vollen Zügen. Auch den darauffolgenden Kuss, den Edmund erwiderte.

 

Weil er sich nicht lösen wollte, antwortete er mittels Kraft seiner Gedanken.

 

Ich freue mich so, dass du mich auch liebst und du hast alle Zeit der Welt. Auch ich hatte noch nie Sex und bin in der Hinsicht genauso unerfahren wie du. Lass uns gemeinsam unsere ersten Erfahrungen machen, wenn es an der Zeit ist.

 

Dabei streichelte er, Nicholas ebenfalls sehr liebevoll und genoss dessen Zärtlichkeiten. Seine Zunge stupste zaghaft gegen Nicholas Lippen und bat um Einlass.

 

*-*-*

 

Edmunds Gedanken empfangen, freute sich nun auch Nicholas.

 

Er öffnete seine Lippen und gewährte Edmund Einlass. Sogleich begrüßte er dessen Zunge, mit der seinen, die sogleich mit der seinen spielte.

 

Ebenfalls mittels Gedankenübertragung antwortete Nicholas:

 

Danke für dein Verständnis und wenn die Zeit gekommen ist, würde ich gern meine ersten Erfahrungen mit dir machen. Aber nun lass uns ein wenig schlafen, okay.

 

Edmund noch immer in seinen Armen haltend, legte er sich mit ihm wieder zurück, doch ließ er ihn nicht los und streichelte ihn sanft... liebevoll.

 

Unbewusst hatte sich Nicholas so halb auf Edmund drauf gelegt, dachte sich aber nichts dabei. Er fand es einfach schön, ein wenig auf seinem Gefährten drauf zu liegen.

 

*-*-*

 

Okay, lass uns schlafen, hatte Edmund noch per Gedanken geantwortet.

 

Doch auch wenn er die Augen schloss und die Nähe genoss, konnte er keine Ruhe finden. Der Körper, der auf ihn lag, ließ seinen Körper vor Erregung glühen.

 

Zwar konnte Edmund nicht mehr erröten, aber seine Männlichkeit schien empfindlich auf diese Art, der Berührung zu reagieren. In seiner Hose wurde es eng und Edmund konnte nichts dagegen tun.

 

Er fühlte sich wohl bei Nicholas und sein Körper machte einfach was er wollte.

 

*-*-*

 

Mit noch einem Kuss lächelte Nicholas Edmund dann an.

 

"Was hast du denn?", wollte er wissen: "Kannst du nicht schlafen?", fragte er hinzufügend.

 

Da sein rechtes Bein beinahe zwischen denen von Edmund lag, spürte er etwas... etwas das er nicht kannte.

 

"Hab... also hab ich was falsch gemacht?", sorgte sich der junge Vampir, als er spürte, dass sich etwas zwischen Edmunds Beinen regte und irgendwie hart war.

 

Schnell entfernte er sich von Edmund, legte sich neben ihn, aber nun so, dass er ihn nicht mehr berührte.

 

Irgendwie kam es ihm seltsam vor, was er gefühlt hatte. War es das was Edmund wollte... Liebe machen? War sein Gefährte deswegen zwischen seinen Beinen so... hart?

 

Jedoch traute er sich nicht Edmund darauf anzusprechen.

 

*-*-*

 

Verlegen lachte Edmund auf und lächelte Nicholas nach seiner kleinen Flucht an.

 

''Alles gut! Du hast mich eben nur erregt. Das ist nichts schlimmes. Hast du dich nie selber berührt? Ich habe dich eben sehr gern und dadurch, dass du dich auf mich gelegt hast, hat mein Körper einfach drauf reagiert.

 

Nichts weiter.

 

Nur kann ich so nicht einschlafen. Ist es okay, wenn wir uns anders hinlegen?

 

Ich möchte gerne mit dir kuscheln, aber so ging es scheinbar nicht. Auch wenn es sich mehr als toll angefühlt hat oder gerade deswegen'', erklärte Edmund.

 

Vielleicht sollte er sich auf die Seite drehen? Dann könnte Nicholas sich an ihn kuscheln.

 

*-*-*

 

Ups... er selbst hatte das verursacht?

 

"Entschuldigung, das ist mir jetzt unangenehm... ich wollte dich nicht... na ja... erregen. Es tut mir leid.", entschuldigte sich Nicholas verlegen.

 

"Nein, ich habe mich niemals selbst berührt, weil mir meine Eltern, als ich noch klein war, gesagt haben, dass man so etwas nicht tut.", erklärte Nicholas Edmund: "Dann lass uns anders hinlegen, das ist vielleicht besser so.", meinte Nicholas hinzufügend.

 

Mit einem sanften, sehr liebevollem Lächeln küsste Nicholas seinen Gefährten noch einmal zärtlich auf den Mund, drehte sich dann auf die Seite und rollte sich, wie ein Kätzchen zusammen.

 

"Schlaf gut, mein Schöner.", flüsterte er noch, dann schloss er die Augen und schlief, noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen, augenblicklich ein.

 

*-*-*

 

Nun musste Edmund schon schmunzeln, denn damit hatte er nicht gerechnet. Es schien für Nicholas alles ganz neu zu sein.

 

Wie er so dalag, da konnte Edmund nicht widerstehen und kuschelte sich zaghaft an ihn. Auch er war müde und schloss die Augen.

 

Bald darauf war auch er eingeschlafen.

 

Als er erwachte, erschrak er erst mal und musste sich sammeln. Was war nochmal passiert? Stimmt, er war ja jetzt ebenfalls ein Vampir.

 

Allein der Liebe willen.

 

*-*-*

 

Da Nicholas schon tief und fest schlief, so dass selbst eine Bombe neben ihm ihn nicht hätte wecken können, merkte er nicht, wie sich Edmund an ihn kuschelte... aber er merkte auch nicht, dass er selbst sich ebenfalls an Edmund kuschelte... unbewusst natürlich.

 

Ebenfalls unbewusst legte er seinen Arm um Edmund, hielt ihn fest... ließ ihn nicht los.

 

Den ganzen Tag lang schlief er sehr gut, besser als jemals zuvor. Erst als es langsam dämmerte erwachte er, wie jeden Abend, erhob sich und entstieg dem Sarg.

 

Natürlich hatte er sich zunächst gewundert, dass er sich an Edmund gekuschelt und seinen Arm um ihn gelegt hatte, aber dann lächelte er sanft.

 

Er hatte zunächst nicht bemerkt, dass Edmund schon erwacht war und verließ leise die Gruft, da er seinen Gefährten noch schlafen lassen wollte.

 

Sein Weg führte ihn ins Bad, wo er duschte und sich gründlich pflegte....

 

*-*-*

 

Edmund reckte und streckte sich noch einmal, bevor er ebenfalls aus dem Sarg stieg. Sein Weg ins Bad war dringend. Das rauschende Wasser machte es nicht besser und so huschte er schnell auf die Toilette.

 

Erst nach der Erleichterung wurde ihm bewusst, dass Nicholas da nackt unter der Dusche stand.

 

Was hatte sich Edmund nur dabei gedacht?

 

Hätte er erröten können, wäre er jetzt mit Sicherheit rot wie eine Tomate. Wie blöd starrte er auf die Dusche und seinen nackten Angebeteten.

 

Doch war er brav, er schaute nur und rührte sich kein Stück.

 

*-*-*

 

Gerade war Nicholas fertig mit dem Duschen und pflegte sich nun, als plötzlich die Tür aufging und Edmund das Bad betrat.

 

Wie erstarrt blieb der junge Vampir zunächst stehen und starrte auf Edmund.

 

Herrje, war ihm das jetzt aber peinlich, aber er sagte nichts, schnappte sich stattdessen sein Badetuch und wickelte es sich schnell um seine Hüfte.

 

Ihm war die ganze Sache jetzt viel zu unangenehm, als dass er hätte jetzt auch nur einen Ton herausbekommen.

 

Dennoch pflegte er sich noch schnell, auch wenn ihm Edmunds Blicke, die er auf sich spürte, nicht so wirklich behagten... ihn es aber auch irgendwie... hmm... ja... reizte.

 

Mit seiner Pflege fertig schaute er Edmund kurz an und bekam nun Gefühle zu spüren, die er nicht kannte. Verlegen richtete er seinen Blick gen Boden, so als gäbe es dort was ganz tolles zu sehen.

 

*-*-*

 

Noch etwas unsicher ging Edmund nun doch einen Schritt auf Nicholas zu. Sanft legte er seine Finger an dessen Kinn und hob es an.

 

Ohne ihn zwingend in die Augen zu sehen, legte er nun seine Lippen auf Nicholas. Zärtlich küsste er ihn, wobei seine Zunge liebevoll ihren Weg suchte.

 

Dieses Gefühl was sich in Edmund breit machte, gefiel ihm sehr und er musste sich richtig beherrschen.

 

Warum musste Nicholas auch so süß und verführerisch sein? Dazu auch noch nur mit einem Handtuch bekleidet.

 

*-*-*

 

Erst wollte sich Nicholas schon zurückziehen, als sich Edmund ihm näherte, aber er schaffte es nicht... irgendwie blieb er, wie erstarrt, stehen.

 

Nun musste er ihn auch noch anschauen... die Hand an seinem Kinn machte die ganze Sache jetzt auch nicht so sehr viel besser... die Krönung... der Kuss von Edmund... seine Zunge, die ihren Weg in seinen Mund suchte und er seinen Mund nur allzu gern öffnete.

 

Er hieß Edmunds Zunge willkommen, begann mit ihr zu spielen und doch war er gerade unfähig sie irgendwie zu bewegen... er wollte seine Hände heben, Edmund streicheln... aber er konnte nicht... warum auch immer.

 

Er schaute Edmund nun aber mit großen Augen fragend... fast skeptisch an.

 

Diese Gefühle, die sich in ihm breit machten... seltsam und doch unglaublich reizvoll...

 

*-*-*

 

Edmund löste den Kuss, indem er mit der Nase, an Nicholas stoß und diesen verliebt in die Augen sah. Seine Hände wurden nun frech und streichelten Nicholas Brust liebevoll, kaum spürbar, als würde er etwas verbotenes tun.

 

Frech grinste er ihn noch an, bevor er sich vor seinen Augen entkleidete und jetzt ebenfalls duschen ging.

 

Dabei hing sein Blick die ganze Zeit an seinen Schatz und er seifte sich genüsslich ein.

 

Am Liebsten hätte er Nicholas mit unter die Dusche genommen, doch wollte er sich beherrschen und brav abwarten, wie er es versprochen hatte.

 

*-*-*

 

In dieser Sache ziemlich unwissend, konnte sich der Vampir nicht vorstellen, was Edmund bezwecken wollte, als er sich vor ihm auszog und sich unter die Dusche stellte.

 

Ihm kam das alles nicht unbedingt geheuer vor und er überlegte was er tun sollte... ob Edmund vielleicht etwas von ihm erwartete. Doch konnte sich der junge Vampir einfach nicht vorstellen was.

 

So stammelte er:

 

"Ich... geh mich dann mal anziehen... okay. Ähm... wir treffen uns dann in der... Bibliothek.", mit diesen Worten huschte Nicholas schnell aus dem Bad und eilte ins Schlafzimmer, wo er sich mit tiefschwarzen Sachen bekleidete und sich anschließend seinen Haaren widmete.

 

Er kämmte seine Haare und ließ sie, wie immer, offen, so dass sie seine Schultern sanft umhüllten.

 

Damit fertig verließ er das Zimmer und nahm den direkten Weg in die Bibliothek, wo er sich an den Kamin setzte, das Feuer entzündete und nachdenklich in die Flammen schaute.

 

*-*-*

 

Schmunzelnd duschte Edmund weiter, bis er fertig war und sich mit einem Handtuch um den Hüften, etwas frisches zum Anziehen aus seinem Zimmer holte.

 

Nicholas Unwissenheit war einfach viel zu süß und Edmund wusste nicht wie lange er sich noch zurückhalten konnte.

 

Doch er hatte es versprochen und nahm sich zusammen.

 

Als er dann fertig war, machte er sich ebenfalls auf den Weg in die Bibliothek, wo er sich wie immer neben Nicholas in den Sessel setzte.

 

*-*-*

 

Obwohl Edmund nun bei ihm saß, schaute Nicholas noch in die Flammen.... wollte sich nichts anmerken lassen.

 

Er nahm sich zusammen, schaute Edmund kurz an und fragte ihn:

 

"Was ist, kommst du mit jagen?", wand dann aber gleich wieder verlegen seinen Blick in Richtung der Flammen.

 

Natürlich wollte er mit dieser Frage wohl eher ablenken... na gut, Hunger hatte er auch ein wenig, aber nicht so sehr, dass er jetzt würde jagen müssen.

 

Er traute sich auch einfach nicht über "diese Sachen" zu sprechen... war er es doch nicht gewohnt... zudem hatte er Angst sich zu blamieren.

 

*-*-*

 

''Sehr gerne komme ich mit dir jagen'', antwortete Edmund sehr gelassen, ''Wollen wir es uns danach denn ein wenig gemütlich machen?''

 

Ein Lächeln lag auf Edmunds Gesicht und der hoffte, dass Nicholas einwilligte. So gerne wollte er das Spielchen von letzter Nacht wiederholen und vielleicht auch ein wenig fortsetzten.

 

Es hatte ihn sehr gefallen und wie Nicholas im Bad reagiert hatte, außerdem machte es das nicht besser. Er hatte ihn nackt gesehen und das reizte seine Fantasie ungemein.

 

*-*-*

 

"Natürlich können wir es uns danach noch ein bisschen gemütlich machen.", willigte Nicholas ein und stand dann auf.

 

"Wollen wir dann?", fragte er Edmund und ging schon mal voraus.

 

Diesmal sollte wieder das Dorf dran sein, weshalb er sich jetzt auch nicht teleportierte, sondern das Schloss so verließ. Allerdings hatte er nun seine neue Fähigkeit benutzt und eine andere Gestalt angenommen.

 

Seine Haare waren jetzt feuerrot, glatt und nur Schulterlang, seine Augen blieben wie sie waren... rot, seine Gesichtszüge waren jetzt nicht mehr feminin, sondern eher sehr männlich. Von der Statur her war er jetzt nicht mehr zu dünn... fast schmächtig, sondern sportlich-schlank und sehr kräftig.

 

Nun würden ihn die Dorfbewohner nicht mehr erkennen, so sehr wie er sich nun verändert hatte, natürlich würde das nicht so bleiben.

 

Nach der Jagd würde er sich wieder in eine alte Gestalt zurückverwandeln.

 

*-*-*

 

Erstaunt sah Edmund, wie Nicholas sich verwandelte und veränderte. Dabei musste er sich eingestehen, dass er die alte Gestalt viel lieber mochte. Doch dachte er sich, dass Nicholas so nicht bleiben würde.

 

Er verließ ebenfalls das Schloss und ging neben Nicholas her. Das Dorf erreicht machten sich seine Instinkte bemerkbar.

 

Schreie von zwei Frauen vernahm er, nur wenige Straßen von ihnen entfernt. Sein Blick verriet ihn, dass Nicholas die Schreie ebenfalls vernommen hatte.

 

Aber Edmund war sich noch etwas unsicher. Der Hunger trieb ihn zwar, jedoch wollte er sich an Nicholas und seine Anweisungen halten. Vielleicht hatte dieser eine andere Quelle in Aussicht.

 

*-*-*

 

Auch Nicholas hörte das Schreien der Frauen, doch wollte er sich anderweitig "vergnügen".

 

"Du hörst auch die Schreie, nicht.", meinte Nicholas zu Edmund: "Geh hin und töte diese Verbrecher... wer auch immer sie sein mögen. Du weißt was du zu tun hast.

 

Ich habe woanders eine Quelle gefunden.

 

Da wir jetzt zu zweit sind kannst du dich um die einen und ich mich um die anderen kümmern, okay.", ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand er von der Stelle und tauchte ganz woanders wieder auf.

 

Doch hatte er nun etwas ganz anderes im Sinn... und es waren keine Verbrecher, die er jetzt zu töten gedachte.

 

Nein, jetzt wollte er auch mal mit "Unschuldigen" seinen Spaß haben... all jene die ihm die vielen Vampirjäger auf den Hals gehetzt hatten... sollten büßen!

 

Sehr schnell hatte er auch schon einen von denen aufgespürt... wusste er doch wer DIE waren. Dann spielte er ein wenig mit dem blonden Mann... folterte ihn, spielte mit ihm Katz und Maus... um ihm anschließend genüsslich das Blut aus den Adern zu saugen.

 

Ja, das war sehr gut.

 

Und er würde solange weiter machen, bis seine Feinde tot waren!

 

*-*-*

 

Edmund ahnte nichts von alle dem. Er befolgte Nicholas' Anweisungen und spürte die Männer auf, die zwei Frauen ausrauben wollten.

 

Doch waren es zu viele und Edmund war noch nicht schnell genug alle zu erwischen. Zwei erledigte er, doch drei entkamen.

 

Sein Durst war aber gestillt und so ging er zurück zum Schloss. Setzte sich in die Bibliothek in den Sessel und wartete auf Nicholas.

 

Irgendwann würde er die anderen Männer schon erwischen.

 

Während er wartete, versuchte er das Feuer zu entfachen. Leider gelang es ihm nicht, wie er feststellen musste.

 

*-*-*

 

Endlich... die Nummer eins war tot und Nicholas fühlte sich nun sehr viel besser... aber es gab noch immer zu viele seiner Feinde, diese würde er nach und nach aufspüren und vernichten.

 

Nur noch einen Verbrecher genehmigte er sich, dann verschwand er wieder aus dem Dorf und erschien sogleich im Schloss. Dort angekommen, verwandelte er sich wieder zurück in seine alte Gestalt und machte sich auf den Weg in die Bibliothek, wo er auf Edmund traf.

 

"Hallo Edmund. Und war deine Jagd erfolgreich?", fragte er seinen Gefährten begrüßend, während er mit nur einer Handbewegung das Feuer im Kamin entfachte.

 

Anschließend setzte er sich Edmund gegenüber und schaute ihm liebevoll in die Augen.

 

*-*-*

 

Edmund schaute erstaunt zu, wie einfach es Nicholas von der Hand ging, indem er mit einer einfachen Handbewegung Feuer entfachte.

 

Jetzt gefiel Nicholas Edmund viel besser in seiner alten Gestalt und ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er ihn anschaute.

 

''Na ja erfolgreich nicht wirklich. Es waren einfach zu viele Verbrecher. Von fünf, habe ich nur zwei erwischt. Da hätte ich wohl doch deine Hilfe gebraucht'', sagte er ruhig zu Nicholas.

 

Dabei legte er seine Hand auf dessen Knie und schaute direkt in seine Augen.

 

*-*-*

 

"Zwei... das ist doch schon sehr gut. Mit der Zeit lernst auch du schneller zu werden. Mach dir darum mal keinen Kopf. Ich habe auch nicht gleich alles gekonnt und musste sehr viel lernen.", erklärte Nicholas Edmund... ihn lobend.

 

Dann spürte er Edmunds Hand auf seinem Knie, wagte es jedoch nicht hinzuschauen, erwiderte aber zunächst Edmunds direkten Blick... wenn auch wieder sehr verlegen.

 

Die Hand auf seinem Knie fühlte sich gut... aber auch seltsam an... irgendwie... keine Ahnung... er wusste nicht wie er reagieren sollte... konnte, wie auch immer.

 

Dann jedoch schaute er sehr verlegen in die Flammen, versuchte sich wieder zu kontrollieren.... diese Gefühle nicht überhand nehmen zu lassen, die ihn gerade überfielen, als seien es hungrige Wölfe.

 

*-*-*

 

''Wollen wir es uns jetzt gemütlich machen? Wir könnten doch in mein Zimmer gehen, wenn du magst? Einen Snack hatten wir ja bereits'', kam es dann von Edmund.

 

Dabei dachte er sich, dass jetzt der Nachtisch kommen würde. So sehr sehnte er sich nach Nicholas Nähe, dass es ihn beinahe zerriss.

 

Doch er würde es wohl langsam angehen lassen müssen, wie es schien.

 

Nicholas wirkte ganz verlegen, als wüsste er nicht, was er tun sollte. Einfach zu süß.

 

*-*-*

 

Da es ja wohl unhöflich gewirkt hätte, schaute Nicholas Edmund wieder an... nun, auch wenn es ihm sehr schwer fiel.

 

"Okay... gehen wir... in dein Zimmer.", willigte der junge Vampir ein, auch wenn sich in ihm ein klein wenig Unsicherheit breit machte, nun, aber vielleicht würde es ja total schön werden.

 

So stand der junge Vampir auf, nickte Edmund zu und versuchte gelassen zu wirken, was ihm natürlich etwas schwer fiel, aber er gab sein bestes.. auch um sich nichts anmerken zu lassen.

 

Immerhin wollte er sich ja vor Edmund nicht auch noch blamieren.

 

Wiederum mit einer Handbewegung löschte er das Feuer im Kamin wieder.

 

*-*-*

 

Edmund wollte die Stimmung so gerne auflockern und piekste Nicholas in die Seite.

 

''Wer als erster da ist! Aber nicht schummeln, es wird gerannt!'', neckte er ihn und rannte los, in der Hoffnung, dass Nicholas sich darauf einlassen würde.

 

Dass er als Vampir viel schneller war, als wie vorher als Mensch, bemerkte er erst jetzt. Es war Wahnsinn so zu flitzen.

 

Die Bilder rauschten an ihm vorbei und die eine Wand hätte er beinahe mitgenommen, weil er die Kurve man gerade so erwischte.

 

Als er dann beim Zimmer halt machte, musste er sich keuchend am Türrahmen festhalten. Aber nur für einen Moment, dann ging es direkt wieder.

 

*-*-*

 

Kurz hatte Nicholas gezuckt, als Edmund ihm in die Seite piekste, doch schaute er ihm fragend nach, als dieser mit ihm ein Wettrennen veranstalten wollte.

 

Solcherlei Spielchen kannte der junge Vampir nicht und wiederum hatte er keinen Plan, was das hier werden sollte.

 

Hatte er echt so viel verpasst?

 

War er wirklich so unwissend? War er vielleicht gar dämlich?

 

Er begann an sich zu zweifeln.

 

Alles was er wirklich perfekt beherrschte war das Töten... ansonsten, schien er einfach nur blöd zu sein.

 

Natürlich hätte er Edmund in Null Komma Nichts einholen können... auch ohne sich zu teleportieren... leider sah er in diesem Spiel keinen Sinn.

 

Ihm war schlicht und ergreifend nicht klar, dass es lediglich dem Spaß diente.

 

So stand er zunächst einfach nur da, um sich anschließend ans Fenster zu stellen und nachdenklich hinauszusehen.

 

Hatte er überhaupt eine Daseinsberechtigung?

 

*-*-*

 

Edmund hingegen schaute sich verwundert um. Von Nicholas war weit und breit keine Spur. Er würde doch wohl nicht schon im Zimmer sein?

 

Schnell öffnete Edmund die Tür und schaute sich um, doch von Nicholas fehlte jede Spur. So freute sich der Vampir und legte sich ausgestreckt aufs Bett.

 

Die Decke anstarrend wartete er auf Nicholas, der nicht zu kommen schien. Hatte er ihn etwa verärgert oder etwas falsch gemacht?

 

Etwas wehmütig drehte Edmund sich auf die Seite und schaute zur Tür.

 

*-*-*

 

Langsam wandte sich Nicholas um und machte sich auf den Weg zu Edmunds Zimmer, das er nur wenige Minuten später erreichte.

 

Das Zimmer betretend, schloss er hinter sich die Tür und sah Edmund auf dem Bett liegen... er schien traurig zu sein... nur war ihm das Warum nicht so wirklich klar.

 

Sicher, er hätte auch dessen Gedanken lesen können, aber das untersagte er sich, weil es sich ja eigentlich nicht gehörte.

 

Langsam ging er auf das Bett zu, blieb davor stehen und schaute Edmund an, dann hockte er sich neben dem Bett hin, so dass er Edmund genau in die Augen schauen konnte.

 

"Was hast du denn? Warum bist du so traurig?", fragte der junge Vampir seinen Gefährten sanft.

 

Hatte er ihn unabsichtlich verletzt?

 

Er war eben doch ein Monster... das nur töten und andere verletzen konnte.

 

Traurig schaute er Edmund zunächst in die Augen, um dann seinen Blick in Richtung Boden zu senken.

 

*-*-*

 

Endlich war Nicholas da, doch Edmund konnte sich nicht so freuen, wie er es wollte.

 

''Ich hatte gehofft, dass du schnell da bist. Wo warst du so lange? War es dir nicht recht, das Wettrennen? Komm her zu mir, bitte'', sagte Edmund noch und legte die Arme um seinen Schatz.

 

So sehr sehnte er sich nach dessen Nähe, dass er es mit Worten gar nicht sagen konnte. Nur zeigen wollte er es jetzt und hoffte, dass Nicholas es einfach geschehen lassen würde.

 

Zumindest ein bisschen Schmusen wäre jetzt schön.

 

*-*-*

 

Während sich Nicholas erhob und sich zu Edmund auf das Bett setzte, antwortete er:

 

"Ich kenne so was nicht und sah irgendwie... keinen Sinn darin... ich... es tut mir leid... wirklich."

 

Die Arme, die Edmund um ihn gelegt hatte, fühlten sich gut an und er ließ sich zumindest vorerst darauf ein.... wollte nicht schon wieder einen Fehler machen.

 

Er war traurig, doch war er gut darin es nicht zu zeigen. Nur in seinem Inneren tobte ein Kampf auf "Leben" und "Tod".

 

Sonst wenn er etwas nicht verstand, war Yves da und erklärte ihm alles... aber jetzt... ließ er ihn wohl im Stich und er musste allein mit allem klarkommen.

 

Doch verbarg er seine Gedanken gekonnt und legte sich sacht zu Edmund auf das Bett.

 

*-*-*

 

Edmund hatte sich aufgesetzt und saß Nicholas nun gegenüber, die Arme immer noch um seinen Schatz gelegt. Liebevoll streichelte er dessen Wange.

 

''Ist schon okay. Das ist nicht schlimm. Wenn du mich lässt, möchte ich dir gerne alles zeigen.

 

Weißt du, ich hatte das Gefühl, dass du angespannt warst und wollte die Stimmung ein wenig auflockern. Nichts weiter.

 

Ich möchte eben, dass es auch für dich schön ist und du dich nicht unter Druck gesetzt fühlst oder Angst irgendetwas hast.

 

Bitte, rede mit mir, wenn was ist'', erklärte Edmund mit viel Gefühl und schmiegte sich ein wenig an Nicholas.

 

Dessen Geruch machte ihn total an und er hätte ihn jetzt am Liebsten geküsst und gestreichelt. Doch wollte er abwarten, was er zu sagen hatte.

 

*-*-*

 

Konzentriert hörte Nicholas sich an, was Edmund sagte... verstand nun auch langsam alles... versuchte es zumindest.

 

Als Edmund ihn bat mit ihm zu reden, wenn was sei, und sich an ihn kuschelte, dachte Nicholas kurz nach und antwortete dann:

 

"Ich fühle mich wie ein Monster, weil ich dir doch weh getan habe... ich...", der junge Vampir begann zu weinen... leise Tränen liefen über sein Gesicht, während er seinen Kopf senkte: "...bin blöd.... zu doof für alles... alles muss mir erst erklärt werden... ich... glaube... ich habe gar keine Daseinsberechtigung."

 

Die Hände vor sein Gesicht haltend, vergrub er dieses in seinen Händen und weinte hemmungslos... schluchzend.

 

Am Liebsten hätte er sich jetzt vernichtet, aber er hatte ja versprochen für Edmund da zu sein und hielt dieses Versprechen auch.... so schwer es ihm auch fiel.

 

*-*-*

 

''Hey'', kam es wehmütig von Edmund. Er konnte es nun gar nicht haben, dass sein Liebster hier weinte und solche harten Worte sprach.

 

''Nicht weinen, bitte!'', bat er, zog zaghaft Nicholas Hände von dessen Gesicht und begann zärtlich jede einzelne Träne wegzuküssen.

 

Immer wieder küsste er auch Nicholas Mund, konnte es gar nicht lassen.

 

''Du bist kein Monster! Du bist wunderschön und total toll. In einer Beziehung gibt es Höhen und Tiefen. Man tut sich leider auch mal weh. Andersherum wird es sicherlich auch mal der Fall sein. Deswegen ist es ganz wichtig, miteinander zu reden!'', versuchte Edmund dann Nicholas zu beruhigen und legte erneut seine Lippen auf die seines Liebsten.

 

*-*-*

 

Noch ein Schluchzen und ein paar Tränen kamen von Nicholas, dann hörte er genau zu was Edmund sagte und nickte verständig.

 

Die Küsse von Edmund erwiderte er sanft und genoss es auch, wie sein Liebster seine Tränen wegküsste.

 

Vorsichtig lehnte er sich an ihn, legte seine Arme um ihn und hielt ihn einfach nur fest.

 

Schließlich versiegten seine Tränen und er schaute Edmund lieb in die Augen... erwiderte seinen liebevollen... zärtlichen Kuss.

 

Nun, er würde wohl noch sehr viel lernen müssen, wenn er irgendwie klar kommen und alles verstehen wollte.

 

*-*-*

 

Edmund konnte sich kaum lösen von den weichen Lippen Nicholas. Viel zu schön war es und viel zu gut fühlte es sich an.

 

Genau danach sehnte er sich, und das war es, was er wollte. Nicholas nahe sein. Aber er würde sich beherrschen und zusammennehmen.

 

Nur ein bisschen musste er jetzt kosten. Allerdings nur soviel, dass er Nicholas keine Angst einjagte.

 

Sanft erwiderte er die Umarmung und streichelte Nicholas Rücken zärtlich. Genoss dabei jede Berührung seines Liebsten.

 

*-*-*

 

Nicholas genoss nun ebenfalls die Berührungen seines Schatzes und streichelte ihn zärtlich.

 

Noch war er aber zu mehr nicht fähig. So wie sie jetzt beisammen waren, war es dem jungen Vampir angenehm.

 

Langsam beruhigte sich Nicholas und schloss genießend die Augen und hatte nicht vor, Edmund vorschnell wieder loszulassen. Jetzt fühlte er sich wohl.

 

Vielleicht würde er jetzt endlich glücklich werden.

 

*-*-*

 

Was weiter passiert ist

 

Erst nach einer langen Zeit begann Nicholas Edmund wirklich zu lieben und beide fanden erst dann wirklich zueinander.

 

Während Nicholas Edmund alles lehrte was er als Vampir wissen musste, brachte ihm Edmund alles bei, was Nicholas noch nicht wusste.

 

So ergänzten sich beide auf wunderbare Weise.

 

Irgendwann verloren Nicholas und auch Edmund ihre "Unschuld", was beide sehr genossen und sie nun endlich ein Paar waren.

 

Nicholas rächte sich tatsächlich an seinen Feinden... sie alle starben einen schrecklichen Tod... allerdings hielt er es vor Edmund geheim, denn das ging nur ihn etwas an.

 

Edmund durfte weiterhin Verbrecher jagen, woran sich auch Nicholas ab und an beteiligte... sich aber immer öfter auch über unschuldige Menschen hermachte.

 

Im Laufe der Zeit nahm er immer mehr das Wesen von Yves an, so dass es ihm schon Spaß machte auch Unschuldige zu foltern und zu töten.

 

Natürlich war Edmund damit nicht so ganz einverstanden, aber er konnte dagegen kaum etwas tun.

 

So kam es sehr oft zum Streit und die Beziehung drohte so auch zu zerbrechen, aber sie vertrugen sich immer wieder.

 

So "lebten" sie einigermaßen glücklich zusammen.

 

*-*-*

 

~ ENDE ~

 
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