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18. Türchen

18. Türchen

 

Marcs Worte hallten in mir nach und ich sollte eigentlich das Zimmer verlassen, selbst schlafen gehen. Doch irgendwie stand ich unschlüssig da. Er hatte gesagt, dass Liebe vergänglich wäre, nur bei mir verging sie nicht.

 

Warum denn nicht? Obwohl ich doch genau wusste, dass Marc mich nicht liebte.

 

Der Alkohol machte mich nur noch sentimentaler und ich sehnte mich so sehr nach Nähe. Unsicher setzte ich mich auf die Bettkante und sah Marc erst mal nur an. Er konnte doch unmöglich so schlafen, kam es mir in den Sinn. Also begann ich seine Schuhe aufzubinden und auszuziehen, genauso wie die Socken gleich mit.

 

Unsicher war ich bei dem Oberteil und der Hose. Was würde er denken? Nachdem ich den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte und die Unsicherheit hinuntergeschluckt hatte, begann ich mit dem Oberteil, was nur kurz darauf zu Boden fiel.

 

Meine zitternden Finger machten sich selbstständig und fuhren über Marcs Brust. Ganz zärtlich, kaum wahrnehmbar und mit Bedacht. Verdammt, war er schön! Was tat ich hier nur? Mir war plötzlich so extrem heiß, ob wegen Marc oder vom Alkohol, ich wusste es nicht.

 

Erneut zögerte ich, bevor ich mich an Marcs Hosenstall zu schaffen machte.

 

*-*-*

 

Gerade war ich so am wegdösen... einschlafen, als ich spürte, dass mich wer auszuziehen begann... meine Brust streichelte... herrje, was ging hier ab?!

 

So öffnete ich die Augen und sah Felix neben mir, der wohl versuchte mich zu entkleiden.

 

Schock, schwere Not... schneller, als mir lieb war, war ich wieder hellwach und stocknüchtern.

 

"Was tust du denn da?!", fragte ich meinen Freund, ihm ernst in die Augen schauend.

 

Schnell setzte ich mich auf, rückte von ihm weg. Zwar dachte ich mir schon, dass er es sicher gut gemeint hatte, mich nicht so schlafen lassen wollte... aber... seine Hand, die über meine Brust geglitten war... nein, das ging so nicht... zumal wir ja, vorhin noch drüber geredet hatten.

 

"Bitte, Felix... lass das sein... ich bitte dich. Echt, ich meins nicht böse, aber ich will nicht, dass du dir Hoffnung auf etwas machst, das niemals sein wird. Felix, ich mag dich... du bist mein bester und liebster Freund... immer werde ich dir helfen und für dich da sein... aber bitte... das hier... geht nicht. Bitte, versteh das.", sprach ich ruhig und geduldig auf meinen Freund ein.

 

*-*-*

 

Aus der Traum, der Schock saß tief und ich fühlte mich ertappt.

 

''Scheiße... tut mir leid... Ich... muss wohl der Alkohol sein... Gute Nacht'', brachte ich irgendwie hervor, sprang auf und verließ fluchtartig das Zimmer.

 

Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wie konnte das passieren?

 

Schnell war ich in meinem Zimmer, schloss die Tür hastig hinter mir und drückte mich dagegen. Beinahe hätte ich alle Prinzipien über Bord geworfen, nur weil Marc betrunken war. Mist verdammter.

 

Einen Moment brauchte ich, ehe ich mich aus meinen Klamotten pellte, sie achtlos am Boden liegen ließ und mich ins Bett kuschelte. Nur das Kissen umarmte ich und versteckte mich unter der Decke.

 

Der Alkohol würde mir sicherlich helfen, schnell einzuschlafen, auch wenn ich immer noch das Gefühl der weichen Haut unter meinen Fingern hatte. Marcs Haut hatte sich so gut angefühlt, ganz anders als Manuels, den ich sowieso nie wieder anfassen würde. Wobei... Marc wohl auch nicht.

 

Seufzend ließ ich mich in meine Traumwelt gleiten. Dort konnte ich wenigstens mit Marc glücklich sein.

 

*-*-*

 

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