20. Türchen
Alphatier
Weiße Weihnachten bei den Wölfen
by Dark Sephiroth & Detail
20. Türchen
''Ähm... Ach... Herrje... Entschuldige'', stammelte ich.
Obgleich ich gerade eben selber noch daran gedacht hatte, hätte ich niemals damit gerechnet. Dennoch erfreute es mich, obwohl auch ich verlegen war.
''Ich weiß nicht was du tun sollst. Vielleicht sollte ich es erst mal sein lassen?'', meinte ich und wagte es ebenfalls nicht, Faolan anzusehen.
Er war so süß, wenn er so verlegen wurde. Herrje, wie sollte ich mich da beherrschen, ihn nicht gleich überall zu lecken. Das verlangen war groß und dennoch wollte ich irgendwie mit ihm ungestört sein.
Im Grunde war es in der freien Natur nichts ungewöhnliches, wenn man dabei gesehen wurde. Auch hatte ich es selber schon oft genug gesehen und trotzdem sehnte ich mich nach einer Art Privatsphäre.
''Oder aber ich mach einfach weiter und wir schauen, was passiert'', hörte ich mich plötzlich sagen. Dabei wollte ich Faolan doch Zeit lassen. Mist, mein Körper war total heiß darauf.
Im Grunde war es ja kein Wunder, da ich in der Hinsicht mehr als überfällig war.
*-*-*
„Nein... ich... du musst dich nicht entschuldigen. Ich... bin mir nur so unsicher... weiß nicht was ich tun oder fühlen soll“, erwiderte ich, sah dann aber auch, wie verlegen Haru ebenfalls war und wie bildschön er dabei aussah.
Da hatten wir beide wohl ein ziemliches Problem. Keiner von uns traute sich an den anderen heran und würde das ewig so weiter gehen... kämen wir nie zusammen.
Das alles nur, weil ich zu dämlich war mir Gefühle eingestehen zu können... zudem immer noch dachte allein bleiben zu müssen.
„Ich wollte dir nicht weh tun... ich... es tut mir leid“, entschuldigte ich flüsternd, schaute kurz zu Haru und krabbelte langsam wieder auf ihn zu.
Seinen Vorschlag hatte ich vernommen und dachte kurz drüber nach.
Sollte ich Haru wirklich so nahe an mich heran lassen... wie nahe würde er mir denn kommen... ließe ich es zu?
Ich nickte zaghaft, nachdem ich nun wieder genau vor ihm saß.
„Okay... wenn du magst... kannst du... also... weiter machen...“, willigte ich ein wusste aber nicht wie ich mit den Gefühlen umgehen sollte.
Sollte ich mich vielleicht einfach fallen lassen?
Sollte ich mich ihm vielleicht einfach hingeben... schauen was passiert... wie Haru meinte?
Mein Herz sagte mir doch schon, dass er der richtige war... sehnte sich nach ihm... nur mein Verstand... falls ich denn noch welchen besaß... schien sich dagegen zu wehren...
Scheiß Verstand... wer brauchte den schon...
*-*-*
Mein Körper und dazu noch Faolans Worte machten mich gerade echt fertig. Kurz horchte ich nach Alan und Shari, die scheinbar noch zu schlafen schienen. Also könnten wir doch ruhig ein bisschen zärtlich miteinander sein.
Faolan saß nun wieder vor mir und ich schaute ihn an.
''Du bist so schön'', sagte ich offen, wenn auch ein wenig verlegen.
In mir tobte diese Erregung, die ich versuchte in den Griff zu bekommen. Immerhin hatte ich keine wirkliche Ahnung und konnte meinen Freund kaum direkt bespringen.
So leckte ich erst mal liebevoll seine Schnauze ab und stupste sie mit der meinen an. Anschließend schmiegte ich mich wieder an ihn, rutschte allerdings ein wenig weg, so dass wir zusammen, übereinander auf den Boden landeten.
Ich musste irgendwie lachen und die Stimmung lockerte sich ein wenig bei mir. Natürlich stand ich wieder auf und half auch Faolan hoch, schmiegte mich nun aber richtig an ihn und begann ihn erneut zu lecken, sein Fell zu ordnen und zu säubern.
Dabei leckte ich mich richtig in Ekstase und spürte wie die Hitze in mir Überhand nahm. Alles schien sich in meiner unteren Region zu stauen.
*-*-*
Ich konnte gerade so gar nichts mehr sagen, trotzdem ich Harus Worte vernommen hatte... sein Kompliment an mich regelrecht genoss und ihm nun sehr direkt in die Augen schaute.
Dann spürte ich auch schon seine Zunge, die über meine Schnauze strich, was ich erwiderte und ihm auch über die Schnauze leckte.
Es fühlte sich toll an... unwiderstehlich toll und doch war da noch ein klein wenig Unsicherheit in mir.
Sein Lachen, als wir aufeinander fielen, steckte mich direkt an und ich musste nun auch lachen, nahm dann aber auch seine Hilfe dankbar an, als er mir wieder hoch geholfen hatte.
Genießend schloss ich die Augen, als ich Harus Körper an dem meinem spürte, seine Zunge, die mein Fell leckend ordnete, was mich leise, wohlig knurren ließ.
Derweil tat meine Stimme was sie wollte und ich flüsterte Haru zu:
„Du bist bildschön, Haru, ich glaube, ich habe mich auch... in dich ...verliebt“, schaute ihm dabei aber nicht in die Augen... denn diese waren noch immer genießend geschlossen.
*~*
Shari und Alan waren schon sehr früh aufgestanden, hatten sich fertig gemacht, gefrühstückt und sich anschließend um die Tiere gekümmert.
Da sie aus dem Wohnzimmer nichts gehört hatten, wagten sie sich nicht hinein, und wollten die Beiden somit noch schlafen lassen.
Allerdings hatte Alan noch das Fressen und etwas Wasser für Beide zubereitet, nur für den Fall der Fälle, dass sie doch noch aufstehen und Hunger haben würden.
Nachdem alles erledigt war, zogen sich beide winterfest an, Shari spannte ein Pferd vor den Schlitten und beide fuhren zur Hütte, um von dort noch ein paar Sachen zu holen.
Als sie aber die Hütte, nach einer kurzen Fahrt erreicht hatten, glaubte Alan seinen Augen nicht zu trauen.
Die Hütte war vollkommen nieder gebrannt und Alan begann sogleich zu weinen.
Shari stand ihm bei, nahm ihn in die Arme und tröstete ihn.
„Schh... ist ja gut. Ich bin da und halte dich fest“, flüsterte Shari Alan zu und streichelte ihn, während sich Alan an ihn klammerte.
Dennoch ärgerte sich der Bauer sehr über diese Dreistigkeit und konnte sich schon denken wer das getan hatte.
Das würde diese Meute ihm büßen.
Nachdem sich Alan ein wenig beruhigt hatte, schaute er noch nach, ob noch was brauchbares in der Asche zu finden wäre, aber alles was er fand war das Medaillon seines Bruders, das den Brand wohl doch heil überstanden hatte.
Das Medaillon nahm er an sich, öffnete es und schaute hinein. Auch das Bild seines Bruders war noch vorhanden und nicht verbrannt. Er hängte sich das Medaillon, um den Hals und schaute traurig zu Shari, der bei ihm stand und seinen Rücken streichelte.
„Na, komm, gehen wir dir erst mal ein paar Sachen kaufen und fahren dann heim, okay. Du weißt doch, was mein ist, ist auch dein... für immer.“
„Danke Shari... du bist so lieb... ich habe dich gar nicht verdient“, erwiderte Alan traurig und doch froh, dass er Shari hatte.
„Doch, du hast mich verdient, mein Liebling.“, musste Shari los werden, bevor er Alan noch einmal lieb in die Arme nahm.
Schließlich stiegen beide wieder auf den Schlitten und fuhren ins Dorf...
*-*-*
Faolans Worte, klangen wie Musik in meinen Ohren und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Vor erstaunen unterbrach ich kurz meine Liebkosungen.
Der Anblick, den der schöne Wolf mir bot, war atemberaubend.
Anschließend machte ich ein wenig weiter und auch wenn ich am Liebsten aufs Ganze gegangen wäre, blieb die Unsicherheit in mir. Mein Körper und vor allem mein Unterleib kochten vor Erregung, doch ich beließ es bei dem, was ich tat.
Zu groß war die Angst, dass wir nicht alleine waren und die Tatsache, ob es genauso ging, wie mit einem Weibchen. Zwar sagte mir mein Körper was anderes, aber ich wollte Faolan dazu auch nicht drängen.
Also säuberte ich brav weiter sein Fell und ließ gewisse Stellen dabei aus. Ein wenig knabberte ich auch an seinem Ohr und erwischte mich nun doch dabei, wie ich mich kurz an ihm rieb und ihn umgarnte.
Nun ließ ich aber doch von ihm ab und kuschelte mich einfach nur an ihm.
Erst eine ganze Weile später meinte ich: ''Wollen wir mal schauen, warum es so ruhig ist? Die Zwei werden bestimmt kaum noch schlafen.''
*-*-*
Zunächst genoss ich, was Haru mit mir tat, doch dann ...als er irgendwie weiter ging, verkrampfte ich mich, wollte mich schon zurückziehen, doch da ließ er auch schon von mir ab, kuschelte sich aber an mich.
Ich sagte dazu nichts, machte mir meine eigenen Gedanken... wollte nicht noch dämlicher dastehen, als ohnehin schon.
Irgendwie konnte ich mit diesen verdammten Gefühlen, die er in mir hervorrief noch nichts so wirklich anfangen, auch wenn ich noch so sehr auf mein Herz hörte, aber da war noch das bisschen Verstand, das mir geblieben war, und dieser stellte sich vehement dagegen.
Richtig froh war ich aber, als Haru meinte, dass wir nachschauen sollten, wegen Alan und Shari, was mich sogleich aufspringen und die Tür öffnen ließ, ich mich noch in meine Tiergestalt verwandelte und das Zimmer verließ, auf der Suche nach unserem Freund und dem Bauern.
Aber es schien niemand hier zu sein... so kam ich auch an der Küche vorbei, wo ich zweimal Futter entdeckte, das wohl für Haru und mich bestimmt war. Also waren die Beiden wahrscheinlich schon sehr lange auf.
Hunger hatte ich allerdings keinen, so dass ich das Futter nicht anrührte, nur ein wenig Wasser trank, dann ging ich weiter durch das Haus...
*~*
Wie versprochen fuhr Shari mit Alan ins Dorf, wo sie alles mögliche einkauften, auch Sachen für Alan und noch einiges andere.
Es dauerte, bei der Kälte, noch eine gefühlte Ewigkeit ehe beide den Bauernhof wieder erreichten und alles abgeladen hatten. Shari brachte das Pferd in den Stall und versorgte es, während Alan den Einkauf schon mal ins Haus trug und anschließend alles ordentlich wegräumte.
Dabei lief ihm Faolan über den Weg, den er sogleich freudig, wenn auch mit traurigem Blick, begrüßte.
*~*
Endlich sah ich Alan wieder und freute mich, doch dann kniete er sich zu mir herab, streichelte mich und ich leckte ihm übers Gesicht, weil ich schon sah, dass ihm Tränen über die Wangen liefen.
„Faolan, mein Kleiner...“, begann Alan mit mir zu reden: „...unsere Hütte... man hat sie abgebrannt... es ist nichts mehr übrig. Wir werden wohl hier bleiben müssen, wenn du und Haru damit einverstanden seid.
Ich bin bloß froh, dass ihr nicht in der Hütte wart... nicht auszudenken, wenn euch was geschehen wäre... das hätte ich mir niemals verziehen. Ihr beide seid doch, neben Shari, alles was ich noch habe.“
Bei dem, was Alan mir erzählt traten mir die Tränen in die Augen, dennoch leckte ich Alan liebevoll übers Gesicht und schmiegte mich an ihn, während er mich streichelte.
Alan tat mir so unglaublich leid und ich dachte mir, anders als er, dass es schade gewesen wäre, wenn er – Alan – in der Hütte gewesen wäre.
*-*-*
~ Ende Teil 20 ~