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Falsche Schlangen

Falsche Schlangen

 

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

 

''Du bist echt hübsch und einfach toll!'', kam es wie von selbst aus meinem Mund, wobei ich wie versteinert vor ihm stand. Warum auch konnte ich nicht wie immer einfach die Klappe halten?

 

Die Blicke meiner Zwillingsschwester Kimberly durchbohrten mich, da ihre beste Freundin, meinem Schwarm gerade eben den Hof gemacht hatte, als ich von der Toilette kam. Diese falsche Schlange Namens Tessa, wie ich sie hasste. Sie konnte aber so wunderbar schauspielern, dass es ihr keiner anmerkte wie falsch sie war, vor allem nicht die Jungs.

 

Natürlich wollte ich nicht, dass der Mann meiner Träume an die Falsche geriet und deshalb hatte ich mich kurzerhand geoutet. Das auch noch vor der ganzen Clique, die wie jedes Wochenende in der Eisdiele versammelt war.

 

Plötzlich war alles ruhig um uns herum und alle Blicke galten mir. Demjenigen, der sonst kaum ein Wort heraus bekam. Ihr kennt doch den Typen in der Clique, der immer dabei war, aber nie ein Wort sagte.

 

Der bin dann wohl ich, Kim. 1,65 m klein, schlank, dunkle kurze Haare, blaue Augen, ein Durchschnittstyp eben, fiel kaum auf.

 

Einmal hatten sie mich sogar im Kino vergessen, waren mit den Taxis einfach nach Hause gefahren und das nur, weil ich getrödelt hatte, auf dem Klo. So unscheinbar war ich...

 

*-*-*

 

Wie gebannt, starrte ich, genau wie die Anderen in der Clique, zu Kim, der sich soeben wohl geoutet hatte.

 

Also, das haute mich jetzt schon vom Hocker, auf dem ich nicht saß.

 

Da war der unscheinbare... kleine Kim doch tatsächlich schwul und schien auf mich zu stehen. Ach herrje... und das nachdem mich Tessa gerade eben noch angemacht und bekundet hatte, dass sie was von mir wollte.

 

Aber da hatten sich Beide geirrt... denn ich war frei und ungebunden... und so sollte es auch bleiben.

 

Da die Anderen ihre Sprache ganz offensichtlich noch nicht wieder gefunden hatten, machte ich mir nun erst mal Luft:

 

"Das ist ja alles ganz gut und schön.... ich habe alles vernommen, was ihr so von euch gegeben habt... aber jetzt werde ich euch Beiden mal was sagen: Ich... bin noch immer frei und ungebunden und das soll auch so bleiben.

 

Tessa... auf dich würde ich mich niemals einlassen, in einer Million Jahre nicht... deine schauspielerischen Fähigkeiten sind lange nicht so gut, um mich um den kleinen Finger wickeln zu können.

 

Kim... sorry, aber... ich bin nicht schwul. Tut mir leid, aber da wirst du dir wohl einen anderen suchen müssen."

 

Diese Worte laut ausgesprochen, verließ ich eilig die Eisdiele, nachdem ich mich nur kurz von den anderen, mit den Worten: "Tschau... man sieht sich irgendwann...", verabschiedet hatte.

 

Natürlich war mir auch bewusst, wie schwer es gerade Kim gefallen sein musste, sich vor der ganzen Clique zu outen, aber … bitte... mich sollte er doch damit in Ruhe lassen.

 

Er war schon echt niedlich, keine Frage, aber ich wollte weder eine Beziehung mit Tessa... dieser falschen Schlange... noch war ich schwul und würde es wohl niemals werden. Wobei... konnte man überhaupt schwul werden...?

 

Ich wollte einfach nur frei sein und mich nicht binden.

 

Klar, das hätte mir auch noch gefehlt.

 

Draußen angekommen, schwang ich mich in mein hellblaues Cabrio, das ich von meinen Eltern zum achtzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte, auch den Führerschein hatten sie mir bezahlt... und schaute erst mal in den Spiegel. Mich schauten braune Augen an, die ein jugendliches Gesicht zierten und wunderbar zu meinen schulterlangen dunkelbraunen Haaren passte.

 

Ein bisschen blass war ich um die Nase... war wohl der Schock... na ja, egal, ich würde mir jetzt erst mal eine Auszeit von der Clique nehmen und mein eigenes Ding durchziehen.

 

Bevor ich den Motor startete, sagte ich zu mir in Gedanken: Mensch, Damian, das war aber knapp... jetzt aber nichts wie weg hier.

 

Mit diesen Gedanken fuhr ich, mit quietschenden Reifen davon... ab nach Hause.

 

*-*-*

 

Wie versteinert stand ich da, während sich die Clique langsam auflöste, eben wie immer, sobald einer den Anfang machte und ging. Mich starrten sie an, als hätte ich etwas verbrochen und ich wäre am Liebsten im Erdboden versunken.

 

''Toll gemacht'', zischte Kimberly mir zu, während sie mit ihrer Freundin Tessa ebenfalls hinaus ging.

 

Sie nahmen den Wagen von Tessa und fuhren davon.

 

Kurz setzte ich mich noch und trank meinen Milchshake leer, nachdem nun alle weg waren.

 

Es war raus und ich wusste nicht mal ob ich mich gut dabei fühlen sollte. Sicher, Damian hatte sich nicht auf Tessa eingelassen, was ich ja eigentlich bezwecken wollte. Nur hätte ich vorher gewusst, dass er sie wohl als einziger durchschaut hatte, dann hätte ich nicht so reagiert.

 

Mit dem Strohhalm schlürfte ich den Rest aus meinem Glas, während der Eisdielenbesitzer schon die anderen Tische abräumte. Nachdem ich das Geld passend auf den Tisch gelegt hatte, verließ ich ebenfalls den Laden.

 

Langsam schlenderte ich nach Hause, wo mich Niemand erwartete. Unser Vater hatte uns verlassen, wo wir noch klein waren und unsere Mutter arbeitete viel oder war bei ihrem neuen Freund, was ich ihr durchaus gönnte.

 

Sie sorgte dafür, dass wir etwas zu essen hatten und wenn etwas war, war sie immer erreichbar.

 

Auf dem Herd in der Küche stand Essen, was ich mir hätte warm machen können, nur war mir so gar nicht danach. Ich ging auf mein Zimmer, legte mich auf mein Bett, stöpselte die Kopfhörer meines Handy ein und hörte Musik.

 

Immer noch wusste ich nicht, ob ich mich besser oder schlechter fühlen sollte, nachdem nun alle Bescheid wussten.

 

*-*-*

 

Nach einer halben Stunde Fahrt und einem kurzen Stopp im Supermarkt, wo ich noch Besorgungen für meine Mutter machte, um die sie mich gebeten hatte, erreichte ich mein Elternhaus und parkte mein Auto in der Garage.

 

Da das Auto von meinem Dad nicht in der Garage stand, wusste ich, dass er noch nicht daheim und meine Mum allein zuhause war.

 

Ich betrat also mein Zuhause und ging sogleich in die Küche, wo ich meine Mutter vorfand, die mich sogleich liebevoll begrüßte und ich sie lieb in die Arme nahm.

 

"Hey, Mum, hier ich hab alles bekommen, was du wolltest", sprach ich mit sanfter Stimme, die aber etwas zitterte.

 

"Danke, mein Schatz. Sag mal... ist alles okay mit dir, hm?"

 

"Ja, alles gut, mach dir keine Sorgen, Mum."

 

"Na, das sieht mir aber gar nicht so aus. Komm schon, rede mit mir, was ist los?"

 

"Nichts... bitte, ich wäre jetzt gern ein bisschen allein... okay."

 

"Natürlich, Schatz, aber wenn du reden magst... bin ich immer für dich da, das weißt du."

 

"Danke", kam es nur von mir, dann stieg ich die Stufen zu meinem Zimmer hinauf, betrat mein Zimmer, schloss hinter mir die Türe und warf mich einfach auf mein Bett.

 

Boah, was für ein Tag... man, damit musste ich echt erst mal klarkommen.

 

Erst Tessa, die was von mir wollte... dann Kim, der irgendwie ganz niedlich war... aber dass er nun auch noch schwul war.... womit ich nun wirklich nicht gerechnet hätte... man, das war wie ein Schlag ins Gesicht. Dabei mochte ich Kim eigentlich sehr gern. Aber war ich schwul?

 

Nein... definitiv nein... allerdings hatte ich noch nie eine Freundin gehabt... oder einen Freund... war zumindest noch nie in einer Beziehung... was nicht zuletzt daran lag, dass ich mich immer brav aus der Affaire zog und alles und jeden abblitzen ließ.

 

Ich würde wohl die nächsten Tage blau machen... auf Krankenschein... immerhin war ich schon ewig nicht mehr krank gewesen. Ich konnte mich doch so unmöglich noch in der Schule blicken lassen. Also würde ich morgen zum Arzt gehen und dann ein paar Tage krank feiern.

 

Meine Eltern hatte ich eh auf meiner Seite, die würden mich nicht verraten... sie würden mir beistehen... egal was los wäre.

 

*-*-*

 

Was hatte ich auch erwartet? War doch logisch, dass Damian nicht auf Männer stand. Nun war es wenigstens raus und ich würde mich früher oder später in Jemand anderen verlieben.

 

Meinen Tränen ließ ich freien Lauf und vergrub mich unter meiner Bettdecke. Irgendwann schlief ich ein, da es alles ziemlich viel war und erwachte erst am nächsten Morgen.

 

Mürrisch quälte ich mich aus dem Bett und kühlte mein verquollenes Gesicht. Eigentlich wollte ich nicht zur Schule, aber es blieb mir keine andere Wahl, da meine Noten nicht die Besten waren und ich mir keine Fehltage erlauben konnte.

 

Nachdem ich im Bad fertig war, ging Kimberly mich keines Blickes würdigend hinein. Ich zog mich in meinem Zimmer an und ging nach unten in die Küche, wo unsere Mutter bereits das Frühstück zauberte.

 

Nach Essen war mir immer noch nicht, aber irgendwie schaffte ich es mir ein paar Bissen hinunterzuwürgen. Kimberly kam fertig gestylt in die Küche und plauderte mit unserer Mutter. Es war eigentlich alles wie immer und dennoch zerriss es mich innerlich.

 

Dann wurde meine Schwester von Tessa abgeholt und ich ging zur Bushaltestelle. Wie jeden Morgen fuhr ich mit dem Bus zur Schule. Nur dieses Mal kam es mir vor, als würden mich die Blicke auffressen, als wüssten alle Bescheid. Oder war es nur meine innere Unruhe, meine Einbildung?

 

Als der Bus dann bei der Schule hielt und ich ausstieg, um zur Schule zu gehen, war es genauso. Unmöglich konnten es schon alle wissen.

 

Langsam ging ich in die Schule hinein und zu meiner Klasse. Wie immer setzte ich mich davor, wartete auf den Lehrer, der die Klasse aufschließen würde und spielte mit meinem Handy.

 

*-*-*

 

Den Rest des Tages hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen und war auch nicht mehr heraus gekommen. Auch mit meinen Eltern wollte ich zur Zeit nicht reden, musste mit allem erst einmal allein klarkommen, vor allem musste ich über alles nachdenken.

 

Essen wollte ich aber auch nicht, was insbesondere meiner Mum Sorgen bereitete, ich sie aber beruhigen konnte, dass mir nichts fehlte und ich nur müde wäre.

 

Ob sie es mir abgenommen hatte, wusste ich nicht, aber sie ließ mich in Ruhe ...ebenso mein Dad.

 

Der nächste Tag begann wie immer. Als ich aufstand waren meine Eltern schon weg... arbeiten. Ich duschte schnell, zog mich an und nahm das Frühstück ein, das mir meine Mum bereitet hatte.

 

Anschließend verließ ich das Haus, setzte mich in mein Auto und fuhr zum Arzt um mich krankschreiben zu lassen. Irgendeine Krankheit... Unwohlsein ließ ich mir einfallen... und... es klappte. Ich wurde für den Rest der Woche und auch für die nächste Woche von der Schule befreit.

 

Das würde mir reichen, so hätte ich ganz viel Zeit für mich und könnte nachdenken... wieder zu mir selbst finden.

 

Nach dem Arztbesuch, schwang ich mich wieder in mein Auto und fuhr zur Schule, wo ich im Sekretariat den Krankenschein abgab.

 

Anschließend ging ich hoch zur Klasse, wo meine Klassenkameraden vor der Klasse standen oder saßen und warteten.

 

Da war er... Kim und ich ging direkt auf ihn zu... setzte mich zu ihm und schwieg kurz, um wenig später mit ihm zu reden.

 

"Hey Kim. Magst du mit mir mitkommen? Ich würde gern mal mit dir reden... wenn das für dich okay ist. Mir tut es leid, wie ich gestern reagiert hab... bitte, gib mir die Chance mit dir zu reden", bat ich ihn flüsternd, so dass es die anderen nicht mitbekamen.

 

Tessa hatte ich zwar auch bemerkt und gesehen wie giftig sie mich angeschaut hatte, aber ich ignorierte sie gekonnt... ebenso Kimberly, bei der ich wohl jetzt auch verspielt hatte.

 

Abwartend... fast schon schuldbewusst... schaute ich Kim an.

 

*-*-*

 

Als Damian plötzlich auftauchte, war ich wie versteinert. Seine Worte hörte ich und spürte die Blicke, die insbesondere Tessa und Kimberly uns zuwarfen.

 

Mein Herz raste wie wild und meine Kehle war ganz trocken.

 

Gestern war ich so mutig gewesen und jetzt?

 

''Okay...'', hörte ich mich sagen und wusste nicht recht, was auf mich zukam.

 

Wie immer war Damian total nett und gab sie alle Mühe. Genau das liebte ich so an ihm. Auch jetzt, wo eigentlich alles gesagt war, versuchte er sich zu bemühen.

 

Er machte es mir nicht leicht, ihn einfach abzuhaken.

 

Während ich mein Handy einsteckte und langsam aufstand, ertönte auch schon die Schulglocke. Die Stunde begann und der Lehrer würde gleich auftauchen. Egal was Damian vorhatte, ich war definitiv bereit die Stunde einfach sausen zu lassen, auch wenn meine Noten das nicht gutheißen würden.

 

Zum Glück hatten wir in der ersten Stunde heute einen Lehrer, der sich gerne Zeit ließ und auch mal fünf bis zehn Minuten später kam. Vielleicht würde das ja auch ausreichen.

 

*-*-*

 

Glücklicherweise sagte Kim zu und so verließ ich mit ihm, unter den bösen Blicken seiner Schwester und dieser Ziege Tessa, die Schule. Zu meinem Cabrio lotste ich Kim, öffnete die Autotür und ließ ihn einsteigen, ehe auch ich mich ins Auto setzte.

 

"Also, wenn du magst, gehen wir jetzt ein Eis essen oder Kaffee trinken, du könntest dich ja für heute krankschreiben lassen... wenn du magst. Dann hätten wir heute genug Zeit zum Reden.", meinte ich und schaute Kim an.

 

Aber noch ehe er sich entscheiden konnte, redete ich erst mal weiter:

 

"Die Sache von gestern tut mir wirklich leid. So hätte ich nicht reagieren dürfen. Bitte, verzeih mir.

 

Ich mein, du bist echt niedlich und ich hab dich als Freund echt gern auch wenn du auf die Anderen eher etwas unscheinbar wirkst... auf mich wirkst du so allerdings nicht. Ich hab dich echt gern, das kannst du mir glauben.

 

Jetzt verrate ich dir mal was... ich weiß nicht mal ob ich überhaupt schwul oder hetero bin, denn ich hatte noch nie eine Beziehung, hab Jungs und Mädels immer abblitzen lassen, weil ich frei sein und mich nicht binden wollte", erklärte ich Kim und grinste ihn verlegen an.

 

Nachdem ich zuende geredet hatte, schaute ich erst auf das Lenkrad, dann zur Frontscheibe hinaus, seufzte leicht.

 

Tja, nun hatte ich ihm auch etwas über mich verraten, das die Anderen nicht wussten... etwas das niemand wusste.

 

*-*-*

 

Als hätte Damian einen Magneten an sich, folgte ich ihm, zu allem bereit. Die Schule ließ ich hinter mir, obwohl mich mein schlechtes Gewissen schon ein wenig rief, setzte ich mich zu meinen Freund in den Wagen.

 

Ein tolles Auto hatte er und ich saß nun zum ersten Mal drin. Bewundernd schaute ich mich um, während ich Damian zuhörte.

 

Erstmal hörte ich ihm, stillschweigend wie immer zu und glaubte meinen Ohren kaum.

 

''Und jetzt... jetzt willst du dich binden?'', war alles, was mich vorerst interessierte.

 

Nachdem er mir geantwortet hatte, setzte mein Verstand wieder ein und ich dachte an die Schule.

 

''Warte kurz, bitte...'', meinte ich und ging ins Sekretariat, wo ich mich krank entschuldigte.

 

Mein Herz raste wie blöd und ich wollte das alles geklärt haben. Bestand womöglich doch eine winzige Hoffnung. Er hatte gesagt, er fände mich niedlich. Bei dem Gedanken spürte ich Hitze in meine Wangen steigen. Damian machte mich ganz verlegen.

 

Anschließend ging ich wieder hinaus zum Wagen und setzte mich erneut hinein. Kurz nickte ich Damian zu, als Zeichen, dass ich alles geklärt hätte.

 

*-*-*

 

Tja, was sollte ich Kim auf diese Frage antworten... schwer fiel es mir... da ich noch immer nicht wusste, was genau ich wollte.

 

Wollte ich mich denn nun binden, oder war ich noch immer nicht bereit dafür?

 

"Ich würde es gern herausfinden... ob ich mich binden mag oder... tja... schauen wir mal", hatte ich geantwortet, ehe Kim zurück zur Schule ging und ich hier wartete... wie versprochen.

 

Es dauerte etwas bis Kim wieder da war und sich erneut zu mir ins Auto setzte.

 

"Alles gut?", meinte ich noch fragend, bevor ich den Motor startete und mit Kim weg fuhr.

 

Ich fuhr mit ihm zu einem kleinen aber sehr schönen Eiscafé, wo wir auch jetzt schon... zu dieser Tageszeit, Cafe trinken oder eben auch frühstücken konnten.

 

Das Cafe erreicht, stieg ich aus, ließ auch Kim aussteigen und ging mit ihm ins Cafe.

 

"Was hältst du von einer ruhigen, stillen Ecke, wo wir frühstücken und reden können?", wollte ich von Kim wissen und schaute ihm sanft in die Augen.

 

*-*-*

 

In dem Cafe, wo wir hinfuhren, war es wirklich schön. Hier war ich vorher noch nicht gewesen und so schaute ich mich staunend um. Auf Damians Frage hin, nickte ich erneut. Viel sagte ich ohnehin nie und so war es mir auch lieber.

 

Ich konnte vielen aus dem Weg gehen, da es mir meistens unangenehm war, worüber zu reden.

 

Das Cafe hatte eine schöne ruhige Ecke, in die wir uns zurückziehen konnten. So würde nicht jeder mitbekommen, dass ich auf Männer stand, sofern das zu Wort kommen würde.

 

Damians Worte 'schauen wir mal', machten mir Hoffnung. Immerhin hatte er mich zum Reden mitgenommen und nicht Tessa oder irgendein anderes Mädchen. Warum nur, war ich ihm so wichtig?

 

Nachdenklich suchte ich mir in der Karte etwas zum Frühstücken aus. Jetzt hatte ich auch wirklich Hunger.

 

*-*-*

 

Also doch die stille Ecke, ja, so war es auch besser und wir würden in Ruhe reden können. Nachdem wir uns hingesetzt hatten, nahm auch ich mir die Karte und schaute hinein.

 

Na gut, großen Hunger hatte ich jetzt nicht, da ich zuhause ja schon etwas gegessen hatte, aber ein kleines Frühstück könnte ich durchaus dennoch vertragen.

 

So suchte ich mir ein kleines Frühstück aus und einen Milchkaffee dazu und legte die Karte anschließend beiseite.

 

Ich schaute Kim zu, wie er die Karte studierte... nachdenklich schien er zu sein... was doch hoffentlich nicht an mir lag... oder doch..?

 

Ja, er war niedlich... sehr sogar und so konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich ihn so anschaute. Nur stellte ich mir die Frage, was an ihm mich reizte... ihn für mich so interessant werden ließ... seltsam.

 

Definitiv würden wir uns auf einer ganz anderen Ebene neu kennen lernen müssen... und schauen, ob das mit uns was werden würde.

 

*-*-*

 

Gerade als ich mich endlich für ein kleines Frühstück mit einer heißen Schokolade entschieden hatte, merkte ich Damians Blick auf mir ruhen. Wieder einmal stieg eine ungeahnte Hitze in meine Wangen und ließ sie leicht erröten.

 

Verlegen versteckte ich mich hinter der Karte und flüsterte: ''Schau doch nicht so.''

 

Er machte mich ja ganz verrückt und das auch schon ohne, dass er mich so anschaute... so niedlich ansah, verdammt.

 

Langsam ließ ich die Karte sinken und lugte hervor. Meine Wangen glühten noch immer und ich wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war.

 

Zu meiner Erleichterung kam die Bedienung und ich bestellte leise, kaum hörbar, was ich wollte. Musste es sogar wiederholen, da die Bedienung es nicht verstand.

 

Damian machte mich nervös und die Tatsache, dass ich nicht wusste, was das mit uns werden sollte, wollte oder wie auch immer, erst recht.

 

Leise seufzte ich und schaute meinen Freund sanft an. Meine Worte waren ja keineswegs böse gemeint, nur machte er mich ganz wuschig, so wie er mich ansah. Ganz so, als wollte er mehr... Wollte er mehr?

 

*-*-*

 

Ein schelmisches Grinsen konnte ich mir bei Kims Worten nicht verkneifen, hätte sogar beinahe los gelacht, doch das ersparte ich ihm und mir, da es nicht sehr taktvoll gewesen wäre.

 

So wie sich Kim verhielt... musste er sich Hals über Kopf in mich verknallt haben... au man.

 

"Warum sollte ich denn nicht so schauen... hm... so niedlich und hübsch wie du bist... bis du es wert angeschaut zu werden, meinst du nicht", konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen, dann kam auch schon die Bedienung an unseren Tisch und ich bestellte ebenfalls ein kleines Frühstück und einen Milchkaffee dazu.

 

Dann verschwand die Bedienung wieder und ich schaute Kim wieder an, dessen Wangen gerötet waren und mein Grinsen gar nicht mehr nachlassen wollte.

 

"Weißt du eigentlich wie süß du gerade bist? Also, wenn dem so ist, was ich denke, dann sollten wir uns definitiv auf eine anderen Ebene kennen lernen und schauen, ob das mit uns funktionieren würde. Meinst du nicht? Außerdem komm doch ruhig mal ein wenig aus dir heraus. Du bist doch ein hübsches Kerlchen und hast es nun echt nicht nötig schüchtern sein zu müssen", kam es von mir und ich zwinkerte ihm zu.

 

*-*-*

 

Ich kam mir gerade vor, als würde ich noch in meinem Bett liegen und träumen. Dem musste so sein, denn mit einem Mal schien Damian wie ausgewechselt.

 

Erwidern wollte ich viel und dennoch konnte ich erst mal nur ein Lächeln erwidern.

 

''Ich... ja...'', mehr kam von mir nicht und ich rutschte etwas näher an ihn heran, legte meine Hand auf die Seine.

 

Das wollte ich definitiv, hatte es ja gestern schon angedeutet und es war mir gerade egal, ob es ein Traum wäre oder real. Alles schien so perfekt.

 

''Nur... also... es weiß sonst keiner. Meine Mum noch nicht und so...'', versuchte ich nun doch aus mir herauszukommen.

 

Ach verdammt, ich wollte eigentlich gar nicht mehr frühstücken. Von meiner Seite aus, war alles gesagt und wir könnten woanders hingehen, wo wir nur zu zweit wären...oder war das jetzt zu schnell?

 

Sanft streichelte ich seine Hand und genoss das Beisammensein sehr, obgleich mein Kopf sicherlich der, einer Tomate glich.

 

*-*-*

 

Ach herrje, wie niedlich Kim war... unglaublich und nun rückte er auch noch zu mir heran und legte seine Hand auf die meine... stammelte etwas vor sich hin, dass seine Mum es wohl noch nicht wüsste.

 

Doch nun wurden auch meine Wangen ein wenig rot, als er meine Hand zu streicheln begann.

 

Nun, da hatten wir wohl schon mal eines gemeinsam... wir leuchteten in dem schönsten Rot, was mich nun verlegen grinsen ließ.

 

"Ist doch nicht schlimm, dass deine Mum es noch nicht weiß... meine Eltern wissen auch so vieles nicht über mich, aber das bekommen wir gemeinsam schon irgendwie hin, meinst du nicht", sprach ich ruhig, mit sanfter Stimmte und schenkte Kim ein liebevolles Lächeln.

 

Meine andere Hand legte ich nun auf die Seine und streichelte diese ebenfalls.

 

Ein seltsames Gefühl überkam mich, doch konnte ich damit noch nicht so wirklich viel anfangen... ahnte aber, was das zu bedeuten hatte.

 

"Wenn du magst, gehen wir nach dem Frühstück noch zu mir.", schlug ich meinem Freund vor und wartete auf seine Antwort.

 

*-*-*

 

Damians Hand fühlte sich so toll an und als könnte er Gedanken lesen, hörte ich seine Worte. Hecktisch nickte ich und lächelte ihn an. Das könnte ja was werden. Wie süß er aussah, wenn er rot wurde.

 

Dann kam auch schon die Bedienung und ich ließ noch verlegener von Damian ab. Daran müsste ich mich wohl erst noch gewöhnen. Aber meine Mum sollte es auch von Niemand Fremden erfahren und deshalb mussten wir erst mal vorsichtig sein.

 

Da es nun aber ja auch schon Kimberly wusste, konnte ich es nicht allzu lange für mich behalten. Nicht das meine Schwester noch auf die Idee kam, es ihr zu sagen oder diese Situation gar auszunutzen.

 

Nachdem nun das Essen vor mir stand, merkte ich erst wie trocken meine Kehle war und nahm einen zaghaften Schluck von der Schokolade, die wirklich heiß war.

 

Verliebt schaute ich meinen Freund an, als ich meinte: ''Na dann mal Guten!''

 

Das Essen wollte ich schnell hinter mich bringen, damit wir alleine wären und keine Angst vor Blicken haben müssten. Obgleich es mir schon leid tat, die Hand so schnell weggezogen zu haben. Hoffentlich verstand Damian es und wäre nicht sauer.

 

*-*-*

 

Trotzdem sich alles hier so gut angefühlt hatte, kam mir die Ablenkung, in Form der Bedienung, nicht ganz ungelegen, was auch zur Folge hatte, dass Kim von mir abließ.

 

Meine Gesichtsröte schien nun langsam wieder nachzulassen und sich zu normalisieren.

 

Noch während die Bedienung das Frühstück vor uns beide hinstellte, überlegte ich, was wir wohl zuhause tun würden. Würden wir reden... oder uns etwas annähern?

 

.annähern...?

 

Oh je, bei dem Gedanken, begann mein Herz heftig zu rasen und ich musste hart schlucken... während ich auf mein Frühstück schaute, das so toll und lecker aussah.

 

Die Bedienung verschwand, nachdem ich gleich noch unser Frühstück bezahlt hatte... natürlich war Kim eingeladen... und ich nahm erst mal, genau wie mein Freund, einen kräftigen Schluck von meinem Milchkaffee.

 

"Danke, dir auch einen Guten...", erwiderte ich lächelnd und starrte zunächst nur auf mein Frühstück, ehe ich mich darüber her machte.

 

Gott.... Kims Blicke... au man... das waren echt verliebte Blicke. Was fand er nur an mir? Er war doch so süß und hübsch, da konnte er doch jeden anderen haben, wenn er wollte... warum ausgerechnet mich?

 

Hatte er nicht was besseres, als mich verdient...?

 

Klar... weil man sich eben nicht aussucht in wen man sich verknallt... ganz klare Sache.

 

*-*-*

 

''Danke und auch danke fürs einladen'', gab ich von mir, wobei ich mich so zu zweit etwas ungezwungener fühlte und merkte, wie mein Eis schmolz.

 

Schließlich konnte ich nicht immer schweigen.

 

Auch ich machte mich über mein Essen her und ließ es mir in aller Ruhe schmecken. Es war schön mit Damian hier so zu sitzen, auch wenn ich jetzt erst mal wieder schwieg.

 

Nach einer Weile war ich mit dem Essen fertig und auch froh darüber. Natürlich freute ich mich auf die bevorstehende Zweisamkeit, auch wenn ich nicht recht wusste, ob Damian unsere Beziehung schon so vertiefen wollte.

 

*-*-*

 

"Hey, nichts zu danken, ich habe dich gern eingeladen", erwiderte ich, nachdem ich einen Bissen herunter geschluckt hatte.

 

Immer wieder schweifte mein Blick zu Kim ab, so dass ich ab und zu glatt das Essen vergaß.

 

Irgendwann hatte ich es aber geschafft und mein Frühstück verspeist... auch den Milchkaffee hatte ich ausgetrunken.

 

"Tja, wollen wir dann?", fragte ich meinen Freund, stand auf und reichte ihm die Hand... lächelte ihn lieb an.

 

Währenddessen dachte ich angestrengt nach, was wir würden tun können. Vielleicht reden... oder zocken... hmm.. es gab vieles was wir würden tun können. Ob ich schon so weit wäre ihn... zu küssen... oder... oh je... daran mochte ich noch gar nicht denken.

 

Wir wollten uns doch sowieso erst mal richtig kennen lernen... oder...

 

*-*-*

 

Gerne nahm ich Damians Hand, auch wenn ich noch etwas unsicher war. Ob die Leute schauen würden? Ich lief dicht neben meinen Freund, so dass man das Händchenhalten nicht so sehen konnte.

 

Wir gingen also zu Damians Auto und stiegen ein. Nur ungern ließ ich seine Hand los und dennoch fühlte ich mich gut. Dann fuhren wir zu ihm und ich musste feststellen, noch nie vorher hier gewesen zu sein.

 

Ich vertraute Damian und ging mit ihm hinein, obwohl ich nicht wusste, was mich erwarten würde. Immerhin konnte alles passieren, aber nichts musste. Es lag allein an uns.

 

''Fühlt sich das für dich richtig an? Gut?'', wollte ich von Damian wissen, als ich nach seiner Hand griff.

 

*-*-*

 

Tatsächlich hatte Kim meine Hand genommen und wir gingen zusammen zum Auto, wo wir uns hineinsetzten und ich losfuhr.

 

Daheim angekommen, parkte ich das Auto, wir stiegen aus und betraten das Haus meiner Eltern.

 

"Willkommen im Haus meiner Eltern, fühl dich wie Zuhause. Magst du was trinken?", wollte ich noch von Kim wissen, als er nach meiner Hand griff und mich fragte, ob sich das gut und richtig für mich anfühlte.

 

Ich ließ es zu, dass er meine Hand nahm, wurde aber sofort wieder knallrot im Gesicht, zumindest fühlte es sich so an.

 

Zunächst verschlug es mir die Sprache, während mein Herz raste und hart schlucken musste... doch nickte ich leicht... senkte meinen Kopf ein wenig.

 

"Ja, ich... ähm... ja, klar.... fühlt sich das schon gut an...", stammelte ich, für mich völlig untypisch, verlegen.

 

Tja, wer hätte das gedacht... dass aus dem coolen Typen ein schüchternes Etwas werden würde.

 

*-*-*

 

Einmal atmete ich tief durch, ließ Damians Frage erst mal im Raum stehen und konnte einfach nicht anders reagieren. Sanft drückte ich mich an ihn.

 

''Und was ist hiermit?'', wollte ich wissen und legte meine Lippen auf die Seinen.

 

Genießend schloss ich die Augen und mein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen, meine Lippen kribbelten, wo sie Damians berührten.

 

Einen Moment später löste ich mich wieder, da ich meinen Freund nicht überrumpeln wollte und mir der Mut ohnehin flöten gegangen war, da sich meine Knie total weich anfühlten.

 

''Ein Wasser wäre toll'', meinte ich dann, um seine vorherige Frage zu beantworten.

 

Verlegen zog ich mir die Schuhe und die Jacke aus, räumte alles beiseite und wagte es kaum, Damian in die Augen zu sehen.

 

Ich hatte ihn tatsächlich einfach so geküsst und es hatte sich unglaublich angefühlt.

 

*-*-*

 

Wie? Warum... weshalb? Was war denn nun passiert?

 

Wie erstarrt schaute ich Kim mit großen Augen an, der sich an mich gelehnt und mich soeben geküsst hatte... brachte irgendwie keinen Ton heraus, stand nur irgendwie da... wie versteinert.

 

Noch immer raste mein Herz und mein Gesicht fühlte sich an, als würde es glühen.

 

Zudem hatte ich den Kuss noch nicht einmal erwidern können, da Kim so schnell wieder von mir abgelassen hatte.

 

"Es... ich... es hat sich... gut angefühlt...", stotterte ich stammelnd: "...ja, klar.... ein Wasser...", fügte ich hinzu, setzte mich langsam in Bewegung... in Richtung Küche.

 

In meinem Kopf herrschte völlige Verwirrung.

 

Der coole Typ, der nun nur noch ein schüchterner Junge zu sein schien hatte seinen ersten Kuss von einem ebenso schüchternen jungen Mann, mit Namen Kim, bekommen.

 

Wie durch einen Zufall, erreichte ich die Küche tatsächlich... ohne gegen eine Wand zu laufen... holte zwei Gläser aus dem Schrank und eine Flasche Mineralwasser. Mit allem ging ich zurück in mein Zimmer, stellte die Flasche und die Gläser auf den Tisch und schenkte uns etwas zu Trinken ein.

 

Mit beiden Gläsern ging ich auf Kim zu, reichte ihm eines... versuchte ihm in die Augen zu schauen... doch ihm schien es jetzt so unangenehm zu sein, dass er sich offensichtlich nicht getraute mich anzusehen.

 

"Hier... bitte.", sagte ich: "Bitte, schau mich wenigstens an, wenn du mir schon den ersten Kuss raubst", versuchte ich Kim, verlegen lächelnd, ein wenig aufzumuntern.

 

Na klar, ich konnte mir direkt vorstellen wie sich der Kleine fühlen musste... fühlte ich mich doch nicht so sehr viel anders...

 

Wie ich mich gerade fühlte... kein Plan... verwirrt, kopflos und... mein Körper schien zu kribbeln... herrje...

 

*-*-*

 

Nachdem Damian verschwunden war, um uns etwas zu Trinken zu holen, atmete ich tief durch. Als er dann zurückkam, nahm ich dankend das Glas Wasser an und leerte es in einem Zug.

 

Mir war, als würde ich innerlich verbrennen und dann hörte ich auch schon die Worte meines Freundes und wäre am Liebsten im Erdboden versunken.

 

''Ich... ähm... tut mir leid'', stammelte ich und schaute ihn an, ''Das wusste ich nicht... Aber, wenn es dich beruhigt, es war auch mein erster Kuss... verzeih...''

 

Jetzt fuhren meine Gefühle erst recht Achterbahn und ich wusste nicht, was ich sagen oder machen sollte.

 

Das hieß, dass Damian genauso wie ich, noch total unerfahren in der Hinsicht war und deshalb vermutlich gar nicht wusste, was er wollte. Irgendwie stand ihm die Schüchternheit und wenn er rot im Gesicht war, sah er noch besser aus.

 

Doch das sagte ich ihm nicht, hielt aber jetzt seinem Blick stand, wenn auch mit etwas Schwierigkeiten.

 

*-*-*

 

"Hey, dir muss doch nichts leid tun, hm.", begann ich nach Worten zu suchen: "Es hat sich wirklich toll angefühlt, aber ich schaue dir gern in die Augen... zudem ...sollten wir unseren ersten Kuss feiern. Was meinst du dazu?"

 

Kim war echt süß und seine Schüchternheit machte ihn mir nur noch sympathischer. Konnte ich mich echt in ihn verlieben? Oder war ich schon auf dem besten Wege mich in Kim zu verlieben?

 

"Du bist voll süß, weißt du das eigentlich", musste ich unbedingt loswerden und lächelte ihn sanft... liebevoll an.

 

Dann erst leerte ich das Glas und stellte es wieder auf den Tisch zurück, um anschließend wieder auf Kim zuzugehen, ihn in die Arme zu nehmen und ihn lieb an mich zu drücken.

 

Es kribbelte mächtig in meinem Bauch und so löste ich mich sacht wieder von ihm, schaute Kim in die schönen Augen... sollte ich wirklich?

 

Ja... ich sollte und wollte...

 

Sanft streichelte ich Kims rechte Wange, legte meine Lippen auf die Seinen und küsste ihn zärtlich.

 

Au man, was für ein tolles Gefühl...

 

*-*-*

 

Damians Worte waren voll süß und ich wollte mich aufraffen, ihm das Selbe sagen, nur versagte meine Stimme. Mein Glas hatte ich ebenfalls beiseite gestellt, als mein Freund auf mich zukam.

 

Er wollte doch nicht wirklich... Doch! Genau das, wollte er und ich schloss genießend die Augen, als seine Finger meine Wange streichelten.

 

Seine Lippen berühren die Meinen und ich gab ein wohliges Brummen von mir. Ich hatte Angst, mein Herz würde mir gleich aus der Brust springen und davon hüpfen, so doll wummerte es gegen meine Brust.

 

Man, war ich verliebt und ich konnte nichts dagegen tun, als, ja genau, als Damian sanft in die Arme zu nehmen und mich an ihn zu schmiegen. Genau das tat ich nämlich.

 

*-*-*

 

Mein Kopf spielte verrückt, mein Herz raste und in meinem Körper kribbelte es, als wären da ganz viele kleine Bienchen drin und würden eine Party feiern.

 

Auch ich legte meine Arme um Kim, drückte ihn lieb an mich und genoss, dass er meinen Kuss erwiderte.

 

Sanft streichelte ich über seinen Rücken, erforschte so schon mal ein wenig seinen tollen Körper... zumindest soweit ich sehen und fühlen konnte.

 

Meine Zunge wurde nun aber sehr vorwitzig, leckte über Kims Lippen und bat so um Einlass... als würde sie es nicht erwarten können, seine Mundhöhle zu erforschen... mit seiner Zunge zu spielen.

 

*-*-*

 

Wie es mich freute, dass Damian es gefiel und er es nicht bei einem normalen Kuss belassen wollte. Nur zu gerne öffnete ich meinen Mund und hieß seine Zunge willkommen. Auch meine war neugierig, wenn auch noch schüchtern und zaghaft zugange.

 

Wie ich dieses Spiel genoss und seine Streicheleinheiten, die ich ihm gleichtat.

 

Immerhin wollte ich nichts mehr, als seinen Körper streicheln.

 

Wow, ich war eben auf Wolke sieben und schien noch weiter zu fliegen. Alles in mir brannte und meine Wangen glühten. War das toll.

 

Ich bekam nicht genug davon und wollte am Liebsten, dass es nie mehr endete.

 

*-*-*

 

Endlich... Kim öffnete seinen Mund und seine Zunge begrüßte die Meine. Ich bekam kaum genug von ihm und erkundete seine Mundhöhle.... spielte mit seiner Zunge.. stupste diese immer wieder an.

 

Seine Hände, die nun auch meinen Körper streichelten fühlten sich toll an und so ließ ich meine Hände etwas an seinem Körper herab wandern, bis sie seinen Po erreichten und diesen streichelnd erkundeten.

 

Ein wenig drückte ich ihn an mich, so dass sich unsere Leiber berühren konnten und ich mir ein leises wohliges Seufzen nun nicht mehr verkneifen konnte.

 

In meinem Inneren machten sich Gefühle breit, wie ich sie bis dahin nicht kennen gelernt hatte, die sich aber dennoch wunderschön anfühlten und die ich nun nicht mehr missen wollte.

 

*-*-*

 

Total in den Kuss vertieft, fühlte ich Damians Hände über meinen Po und dann streichelte er diesen. Es fühlte sich seltsam, wenn auch schön an.

 

Ich wollte mich ihm schon entziehen, als er mich an sich drückte und ich deutlich spürte, was er damit bezweckte. Mein nicht mehr so kleiner Freund, drückte stark gegen Damians Körpermitte und schien zwischen uns gefangen zu sein.

 

Wie nur konnte er mich so erregen? Er hatte es wahrhaftig drauf und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Zumindest schien ihm das hier genauso zu gefallen, wie mir, was mir sein Seufzen verriet.

 

Die anfängliche Scheu schob ich vorsichtig beiseite und streichelte nun Damians Rücken entlang, weiter nach unten in Richtung seines Pos. Den fand ich ohnehin schon immer knackig und erregend.

 

Neugierig wanderte eine Hand darüber und versuchte ihn zu erkunden, wenn auch noch etwas zaghaft.

 

*-*-*

 

Kims Hand wanderte ebenfalls zu meinem Hintern herab und es fühlte sich schon toll an, ja, nur bekam ich jetzt ein sehr mulmiges Gefühl, so dass ich den Kuss sacht und mich auch von Kim vorsichtig löste.

 

Außerdem hatte ich unten herum noch mehr von Kim gespürt, das ich ja auch gewollt hatte... nur ging gerade gar nichts mehr.

 

Mein Körper schien zu verglühen vor Sehnsucht und doch war mir gerade sehr mulmig zumute.

 

"Sorry, Kim... ich... es fühlt sich alles so toll an, aber... ich hab gerade ein... komische Gefühl... mir ist so mulmig zumute. Ich... glaube, ich hab mich auch in dich verliebt, nur hab ich gerade irgendwie ...Angst... vor dem was passieren könnte.

 

Verzeih mir... bitte.", gab ich von mir, senkte meinen Blick und schämte mich für meine blöde Reaktion.

 

Ob Kim mich ein wenig verstehen konnte...?

 

*-*-*

 

''Da bin ich aber froh'', platzte es aus mir heraus, ''Mir geht es ganz genauso. So weit bin ich noch nicht. Knutschen ist okay...''

 

Verlegen schaute ich nun ebenfalls zu Boden, genau wie Damian. Darüber zu reden war schon komisch, aber es war nun mal so. Wir hatten Beide noch keine Erfahrungen und würden uns sicher damit Zeit lassen wollen.

 

''Aber eins weiß ich. Ich liebe dich'', meinte ich und nahm ihn wieder in den Arm.

 

''Kuscheln ist auch schön'', flüsterte ich dann und merkte wie locker ich in Damians Gegenwart wurde, immerhin hatte ich lange nicht so viel auf einmal geredet.

 

*-*-*

 

Zum Glück war Kim nicht sauer auf mich, nein, er verstand es viel mehr, weil es ihm genauso ging.

 

Man, war ich froh.

 

"Da bin ich aber froh, dass es dir genauso geht. Ich dachte schon du wärst böse auf mich, wenn... na ja... ich... du weißt schon."

 

Er liebte mich... au man... das erste Mal, dass jemand mich wirklich zu lieben schien.

 

"Ich... liebe dich auch", kam es kurzerhand von mir... denn mein Kopf und auch mein Körper waren sich da einig.

 

"Ja, kuscheln ist toll", erwiderte ich flüsternd und nahm Kim ebenfalls in die Arme, dabei merkte ich schon, wie locker Kim wurde, was mich ehrlich freute. Also tat ich ihm offenbar gut.

 

*-*-*

 

''Nein, mir geht es doch genauso'', lächelte ich und strahlte, als Damian sagte, dass er mich auch liebte.

 

''Wollen wir es uns bequem machen und ein bisschen zocken? Wo ich schon die Schule hab sausen lassen, muss es sich doch lohnen und kuscheln kann man sicher auch dabei'', meinte ich um nicht weiter darauf eingehen zu müssen.

 

Irgendwie war es peinlich über so was zu reden und ich wollte einfach nur Zeit mit meinem Freund verbringen. Freund... ja... eines blieb dann da doch noch zu klären.

 

''Sind wir denn jetzt richtig zusammen?'', fragte ich womöglich unnötigerweise.

 

*-*-*

 

"Hey, tolle Idee... zocken wir", freute ich mich über die kleine Ablenkung... bis... ja... bis diese Frage von Kim kam und ich ihn einfach nur anschaute.

 

Doch musste ich nicht lange überlegen und antwortete:

 

"Wenn du mich liebst und ich dich... dann sind wir zusammen... oder", und musste grinsen, bei Kims süßen Anblick.

 

Blieb nur noch die Frage... ob und wann wir uns vor unseren Freunden und unseren Familien outen sollten oder wollten.

 

Ich wusste zumindest, dass meine Eltern cool drauf waren und es tolerieren würden, denn wir hatten ein wirklich tolles Verhältnis zueinander... deswegen machte ich mir keine Sorgen. Aber was wäre mit Kims Familie?

 

Eines würde mir dennoch nicht erspart bleiben... das Outing vor unseren Freunden... die würden Augen machen... au man. Aber wenn es Kim geschafft hatte... würde ich es doch wohl auch schaffen.

 

*-*-*

 

Damian und Kim machten sich noch einen schönen Tag, den sie mit zocken und kuscheln verbrachten. Auch ein Kuss hier und da gab es, vorerst blieb es aber dabei.

 

Erst outeten sie sich noch am selben Tag bei Damians Eltern, die es wirklich locker nahmen. Zwar hätten sie damit nicht gerechnet, doch waren sie sehr locker und mochten Kim von Anfang an.

 

Kims Mutter erwischten sie am nächsten Morgen und nutzten auch gleich diese Gelegenheit. Sie hatte sowas schon geahnt und mochte Damian ebenfalls auf Anhieb.

 

Kimberly war geschockt und hatte damit nun so gar nicht gerechnet, dass Kim mit Damian zusammenkommen würde und dann auch noch den Mut hätte sich zu outen.

 

Da Damian noch zwei Wochen zu Hause blieb, erfuhren es die Freunde und somit auch die Schule erst später, dass die zwei ein Paar waren. Die Meisten nahmen es locker auf und es gab keine blöden Sprüche.

 

Nur Tessa wollte nichts von alle dem wissen. Sie war beleidigt. Ganz im Gegensatz zu Kimberly, die nun doch stolz auf ihren Bruder war und zu ihm stand.

 

Bald erlebten Kim und Damian ihre ersten Erfahrungen in Sachen Sex, auch wenn es dauerte bis sie ihr erstes Mal zusammen hatten. Sie ließen sich alle Zeit der Welt und das war auch gut so.

 

*-*-*

 

Ende

 
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