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22. Türchen

22. Türchen

 

Pete war so verdammt nett und irgendwie wie ein Vater oder großer Bruder. In mir drinnen begann ein Kampf, ob ich ihm von meiner Liebe zu Marc erzählen sollte.

 

Natürlich freute ich mich über die Gage, die er mir vorschlug und ich war mir nun um so mehr davon im Klaren, dass ich es schaffen musste. Dass Pete ebenfalls mit Manuel eine Rechnung zu begleichen hatte, zeigte mir, dass ich nicht überreagiert hatte.

 

''Natürlich weiß ich, wie ich mich nun zu verhalten habe. Auch wenn meine Eltern sicherlich nicht begeistert sein werden, so haben sie kein Mitspracherecht in meinem Leben und ich will meinen Wunschtraum erfüllen'', erklärte ich.

 

Nachdem die Sekretärin den Kaffee gebracht hatte, trank ich einen Schluck und las mir den Vertrag in Ruhe durch. Sicher kannte ich solche Verträge und Fragen dazu hatte ich keine. Allerdings meldete sich mein schlechtes Gewissen und bevor ich jetzt hier unterschreiben würde, musste ich wohl doch Petes Vorschlag mit dem Reden annehmen.

 

''Pete, es gibt da tatsächlich etwas, was mich sehr beschäftigt und worüber ich hinwegkommen muss. Ich arbeite daran, dass müssen sie mir glauben, aber es ist leichter gesagt, als getan'', begann ich und erzählte ihm dann, worum es sich handelte.

 

Sicher ging ich nicht zu sehr ins Detail, aber ich verriet soviel, dass ich hoffte, er würde mich verstehen. Natürlich war ich gedanklich total bei Marc und fragte mich, ob er wohl lange arbeiten müsste. Dabei wollte ich nicht an ihn denken und schon gar nicht darüber nachdenken, was wir heute noch zusammen machen könnten.

 

''Sie müssen mir glauben, dass ich mir Mühe gebe, darüber hinweg zu kommen, aber es ist alles noch so frisch. Genau deswegen wurde mein Vertrag nicht verlängert und ich weiß nicht, wie schnell ich diese Traurigkeit aus meiner Seele verbannen kann, um wieder so zu strahlen...'', beendete ich meine Offenbarung.

 

*-*-*

 

Genau, das war es,was Pete wissen wollte und wusste nun auch, dass er sich richtig entschieden hatte. Jedoch schaute er Felix nun an, als er den Vertrag nicht unterschrieb... war etwas nicht okay?

 

Dann jedoch hörte er Felix erzählen und hörte ihm einfach nur zu... nickte ab und an verstehend.

 

"Ich verstehe sie, Felix. Vom Vorgänger unseres jetzigen Chefs weiß ich, dass er das gleiche Problem hatte, wie sie, Felix und er ist sehr einsam gestorben, weil er eine halbe Ewigkeit seiner großen Liebe hinterher gelaufen ist... die sich niemals erfüllte.

 

Lassen sie Herrn Siebert etwas Zeit, aber bedrängen sie ihn nicht. Mir erzählte er von seinen ganzen Beziehungen, die alle in die Brüche gingen... da frage ich mich doch... warum wohl...?

 

Ich denke, über kurz oder lang wird auch diese Beziehung in die Brüche gehen und er wird irgendwann sicher feststellen, dass er doch homosexuell ist. Nur denke ich, dass er es noch nicht wahrhaben will.... es sich nicht eingestehen kann. Verstehen sie?

 

Ich will ihnen keine falschen Hoffnungen machen, aber... ich weiß, dass alles gut wird. Sie konzentrieren sich jetzt nur auf ihre Karriere, wenn sie es denn noch wollen.

 

Warten sie es ab, dann wird sich alles zum Guten wenden... versprochen und so schnell entlassen wir niemanden aus einem Vertrag. Sie schaffen das.", beendete Pete seine kleine Rede und lächelte Felix an.

 

"Keine Sorge, was wir hier besprechen bleibt unter uns.", fügte Pete hinzu.

 

Meinen Kaffee hatte ich inzwischen ausgetrunken, erhob mich aus meinem Sessel und verließ mein Büro, um zum Büro von Pete zu gehen. Immerhin wollte ich doch wissen, was nun Fakt war und ob Felix dabei war.

 

*-*-*

 

Ich konnte kaum glauben, was Pete mir da klarmachen wollte und schüttelte den Kopf. Jedoch unterschrieb ich den Vertrag, bevor ich antwortete.

 

''Danke fürs Zuhören Pete, aber ich glaube, sie irren sich in Marc. Er hat mir unmissverständlich mehr als einmal klar gemacht, dass er nicht homosexuell ist. Sogar meinen Annäherungen ist er aus dem Weg gegangen, auch mehr als einmal. Damit muss ich klarkommen, wenn ich ihn als besten Freund nicht verlieren möchte.

 

Ich denke mit einem neuen Leben hier, bin ich auf dem besten Wege dahin. Da will ich mir nichts schönreden. Dennoch bin ich gewillt das zu schaffen und hier Vollgas zu geben'', meinte ich und reichte Pete den Vertrag.

 

Dann trank ich meinen Kaffee auf und war froh, mit jemanden darüber geredet zu haben. Jetzt müsste ich nur noch nach Hause und meine Eltern bei Seite nehmen. Die wären bestimmt nicht begeistert, aber ich war es auch nicht, weil ich nichts von ihrer bevorstehenden Pleite erfahren hatte.

 

Vielleicht wollten sie auch nur die Reise nach Amerika von meinem Vater abwarten. Das könnte natürlich sein.

 

''Wissen sie, ich freue mich sehr auf eine Zusammenarbeit mit ihnen hier in der Firma'', meinte ich und konnte mich wirklich darüber freuen, auch wenn ein kleiner Zweifel blieb.

 

*-*-*

 

"Bitte, zweifeln sie nicht. Ich weiß, was los ist. Vielleicht dauert es seine Zeit, aber alles wird gut, glauben sie mir. Ich habe mich noch nie geirrt, denn wie ich ihnen schon sagte, er will es sich nicht eingestehen... kann es nicht glauben. Lassen sie ihm Zeit, mein Freund.", erwiderte Pete und nahm dann den Vertrag entgegen.

 

"Willkommen in unserer Firma, auch ich freue mich mit ihnen zusammen zu arbeiten.", fügte Pete freudig lächelnd hinzu: "Jetzt muss nur noch Herr Siebert unterschreiben, dann ist alles unter Dach und Fach."

 

Petes Büro hatte ich erreicht und klopfte leise an, ehe ich die Tür öffnete und das Büro betrat.

 

"Hallo,", begrüßte ich beide und fragte: "Wird...", doch weiter kam ich nicht, da meinte Pete: "Herr Siebert, sie müssten hier noch unterschreiben, dann kann ich ihrem Freund den Vertrag geben und die Kopie behalten wir. Er hat sich fabelhaft gemacht und wird eine Bereicherung für uns sein."

 

"Ehrlich?!", freute ich mich und begann direkt zu strahlen: "Natürlich unterschreibe ich den Vertrag gern.", meinte ich, zog den Kugelschreiber aus meiner Innentasche und unterschrieb den Vertrag.

 

"Ich freue mich so für dich. Ich wusste doch, dass du es schaffst.", strahlte ich Felix an, als wäre es Weihnachten und Ostern zusammen... hätte ihn am Liebsten gleich umarmt.

 

Pete grinste, doch das tat er eh ab und zu und so machte ich mir nichts draus.

 

*-*-*

 

 
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