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2. Türchen

Alphatier

Weiße Weihnachten bei den Wölfen

 

 

by Dark Sephiroth & Detail

 

 

2. Türchen

 

 

Da ich in meiner Tiergestalt nicht reden und dem Leitwolf auch nicht antworten konnte, knurrte ich ihn an, stellte mich ihm entgegen und dann.... so als wäre ich wirklich selbstmörderisch veranlagt, griff ich das Alphamännchen an, das sein Rudel hinter sich hatte.

 

War ja klar, dass sogleich ein heftiger Kampf entbrannte und ich spürte währenddessen, dass ich den Kampf nur verlieren konnte.... hoffend... er würde mich töten... oder die anderen Wölfe seines Rudels würden es tun.

 

Sein Revier... wollte ich doch gar nicht und auch sein Rudel konnte er behalten... was ich wollte war nur mein Tod und meine Familie wiedersehen.

 

Natürlich fügte auch ich ihm einige Wunden zu, allerdings keine schwerwiegenden. Dafür bekam ich umso heftigere Wunden zugefügt.

 

Schließlich verlor ich den Kampf, während mein „Rivale“ als Sieger hervor ging.

 

Mit angelegten Ohren und eingezogenem Schwanz verließ ich die Steppe... schwer verletzt.

 

Langsam und so gut es ging, zog ich mich zurück und erreichte so den Wald, wo ich mich hinter die rosafarbenen Büsche legte und meine Wunden leckte. Schwer atmend und hechelnd blieb ich liegen und schloss die Augen... darauf wartend, dass ich endlich sterben würde...

 

*-*-*

 

Natürlich hatte ich keine Antwort von dem Wolf erwartet. Der Kampf war heftig gewesen, aber ich hatte schon schlimmere erlebt. Der Wolf war kaum jünger als ich, aber es fehlte ihm eindeutig an Erfahrung im Kämpfen.

 

Als er sich zurückgezogen hatte, wollte Hermes ihm nach.

 

''Bleib. Lass ihn ziehen'', sagte ich in einem Befehlston, der sich gewaschen hatte und beinah erschrak ich mich über mich selbst.

 

Unterdessen begann Mai wie blöd meine Wunden zu lecken, von denen keine besonders tief war. Sicher hatte ich dem fremden Wolf einige böse Verletzungen zugefügt, hatte aber dennoch darauf geachtet, keine verwundbaren Stellen zu erwischen.

 

Ich grübelte und es wollte mir nicht in den Sinn, wieso er uns angegriffen hatte.

 

Dann stupste ich Mai etwas unsanft beiseite und schaute mich suchend um. Es war klar, dass sich die Beute aus dem Staub gemacht hatte.

 

''Wir müssen Nahrung suchen!'', gab ich Anweisungen.

 

''Wollen wir nicht lieber zur Höhle zurück? Du solltest dich ausruhen'', hörte ich Mai besorgt reden und rollte genervt mit den Augen.

 

Ich konnte mir schon denken, wie dieses Ausruhen aussehen würde. Sie wollte doch nur weiter meine Wunden lecken und hoffte, dass daraus mehr würden würde. Innerlich schüttelte mich dieser Gedanke.

 

''Denkst du, die Welpen werden durch Ausruhen ernährt? Außerdem, was ist wenn wir erneut angegriffen werden? Nahrung ergibt Kraft und ohne Nahrung kann ein Kampf ganz schnell nach hinten losgehen!'', machte ich Mai an.

 

''Also los, nochmal von vorne. Wir wollen schließlich etwas Essen'', kam es nun etwas ruppiger von mir und ich machte kehrt, um durch das hohe Gras zu schleichen.

 

Mai schwieg und auch die Anderen folgten meinem Befehl.

 

*-*-*

 

Die Augen schließend schlief ich ein und hoffte dabei nicht mehr zu erwachen. Leider war mir dieses Vergnügen nicht vergönnt, denn schon wenig später erwachte ich und stand auf. Die zu erwartenden Schmerzen jedoch blieben aus... meine Wunden waren abgeheilt.

 

Innerlich lächelte ich dankbar, denn jetzt wurde mir klar, warum meine Mutter diese rosafarbenen Büsche so geliebt hatte... sie besaßen eine heilende Wirkung.

 

Fürs erste hatte ich genug von dem anderen Rudel und würde ihnen wohl nicht mehr folgen.

 

Aber etwas fressen musste ich schon und so machte ich mich auf den Weg zu einem Bauernhof, den ich vor einiger Zeit entdeckt hatte und wo es viele Tiere gab, die mir sicher gut munden würden.

 

Ich brauchte schon eine Weile bis ich den Hof erreicht hatte, aber dann schlich ich mich heran, denn wie es schien war niemand daheim und so konnte ich ungestört einige Tiere reißen und sie mir schmecken lassen.

 

Gedacht, getan... ich schlich mich auf den Bauernhof, danach in den Schafstall, wo ich mir eines heraussuchte, es tötete und mir das Fleisch schmecken ließ. Anschließend verließ ich den Stall und auch den Hof wieder, um zum Fluss zu gehen...

 

*-*-*

 

Es dauerte eine Weile, bis ich eine neue Beute ausmachen konnte. Dieses mal ging ich auf Nummer sicher, dass uns niemand stören würde. Erst als ich alles gecheckt hatte, gab ich das Kommando.

 

''Mai von links und Fina von rechts, Hermes von hier und ihr wartet, bis ich hinten im Gras euch ein Zeichen gebe!''

 

Dann schlich ich um die Beute herum, während die Anderen ihre Positionen einnahmen. Ganz leise und ohne einen Laut zu machen, erreichte ich mein Ziel.

 

Ich schloss die Augen und atmete noch einmal tief ein und aus, bevor ich mein Zeichen zum Angriff gab. Die Beute hatte keine Chance und so musste sich das Tier seinem Schicksal ergeben.

 

Jetzt war alles wieder gut und Hermes jubelte vor Glück. Auch Mai und Fina strahlten, dass es endlich was zu Essen gab.

 

Als Alphatier durfte ich zuerst mir den Bauch vollschlagen. Doch ging mir der fremde Wolf nicht aus dem Kopf, was meinen Appetit zügelte. Nun durften Mai und Fina essen und zum Schluss Hermes.

 

Während Hermes noch beim Essen war, kam Mai abermals bei mir an.

 

''Hey, mein Schöner, alles okay mit dir?'', umschmeichelte sie mich und leckte abermals meine Wunden.

 

Ich schob sie beiseite und nickte nur.

 

Endlich war auch Hermes fertig und wir konnten den Rest der Beute zur Höhle schleppen, wo die Anderen bereits warteten.

 

Layca fraß nun ihren Teil und daraufhin Zeus. Die Welpen bekamen zwar noch Muttermilch, kauten aber schon mal probehalber, auf den verbliebenen Knochen herum.

 

Während sich nun zur Dämmerung hin, alle aneinander kuschelten, saß ich Abseits und starrte in die Nacht.

 

Zum Glück ließ mich Mai nun endlich zufrieden. Bald war es Zeit für die Welpen schlafen zu gehen und Layca ging mit ihnen in die Höhle. Fina und Zeus folgten ihr wenig später.

 

Hermes hatte nun auch schon mit der Müdigkeit zu kämpfen und als Mai sich zu mir legte, ging auch er hinein.

 

Nun schien schon der Mond am Himmel und leuchtete hell.

 

''Ist das nicht gemütlich?'', grinste sie und schmiegte sich an mich.

 

Viel zu sehr in Gedanken versunken, war es mir völlig egal.

 

Wo der fremde Wolf wohl steckte? Wie es ihm ging?

 

*-*-*

 

Ich fühlte mich sehr wohl, denn nun war ich gesättigt und erreichte den Fluss sehr schnell.

 

Durstig trank ich das wohlschmeckende Wasser des Flusses und legte mich anschließend ein wenig in den Schnee.... zu den Sternen hinauf schauend.

 

Vater.... Mutter... warum habt ihr mich allein gelassen?, fragte ich mich gedanklich und Tränen rannen aus meinen Augen.

 

Ja, ich fühlte mich einsam und allein... von allen verlassen.

 

Der Schmerz des Alleinseins... er war übermächtig und so heulte ich den Mond an.... als wollte ich ihm mein Leid klagen... als würde er mir zuhören.

 

Aber ich wusste, dass es Unsinn war und der Mond mir sicher nicht zuhören würde.

 

Irgendwann hörte ich auf den Mond anzuheulen, stand auf und streifte unruhig durch den Winterwald.

 

Was ich suchte... nichts. Es wäre ohnehin sinnlos. Fremde Wolfsrudel würden mich niemals in ihrer Mitte akzeptieren, Freunde hatte ich keine und auch keine Familie... ging es eigentlich noch schlimmer?

 

Nein... definitiv nicht...

 

Es wurde Nacht und ich lief noch immer im Wald herum... ruhelos und traurig... wie gern wäre ich ein Mitglied des Rudels dessen Leittier ich angegriffen hatte... nun, das konnte ich jetzt wohl knicken...

 

*-*-*

 

''Wollen wir es uns nicht langsam auch gemütlich machen? Ich könnte mit zu dir...'', sprach Mai zu mir.

 

''NEIN!'', unterbrach ich sie schroff.

 

Dann stand ich auf und ging in die Höhle, in mein Quartier. Ich wollte nicht mit Mai alleine sein und schon gar nicht, dass sie bei mir schlief.

 

Müde legte ich mich in meine Ecke und schlief immer noch an den fremden Wolf denkend ein. Zum Glück ließ Mai mich alleine und zufrieden für heute Nacht.

 

Am Morgen erwachte ich wie immer. Alles war wie gewohnt und wie eine Maschine funktionierte ich. Obgleich mich dieses Leben langsam in den Wahnsinn trieb und ich nach einer neuen Herausforderung suchte.

 

Da saß ich nun wieder draußen, vor der Höhle und schaute, wie die Sonne aufging. Es war herrlich kühl an diesen Morgen und der Schnee war frisch gefallen. Meine Wunden leckte ich, während ich Ausschau hielt, ob sich da draußen etwas tat.

 

Auch die Vögel erwachten und begannen zu zwitschern, zumindest die, die bei dieser Jahreszeit noch da waren und nicht in den Süden geflogen waren.

 

Noch etwas müde, gähnte ich herzhaft und wartete darauf, dass die Anderen erwachten.

 

*-*-*

 

Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zugetan, war nur ruhelos im Wald herum geirrt und hatte über so vieles nachgedacht und zwischendurch ein paar kleinere Tiere gerissen, diese auch verspeist.... in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen.

 

Auch über das fremde Rudel und dessen Alphatier hatte ich in der Nacht nachgedacht, doch wusste ich einfach nicht warum... sollte es ein Zeichen sein...?

 

Erst als es schon Morgen wurde und ich beinahe vollkommen eingeschneit und vollkommen müde war, ließ ich mich irgendwo nieder... dass ich mich in der Nähe der Höhle des fremden Rudels befand hatte ich kaum mitbekommen.

 

Ich war einfach viel zu müde, um noch irgendwas mitzubekommen.

 

So lag ich nun in dem frisch gefallenen Schnee... in der Nähe der Höhle des fremden Rudels und schlief den Schlaf der Gerechten.

 

Vollkommen fertig und übermüdet wollte ich jetzt einfach nur noch schlafen... egal was dann mit mir geschehen würde.

 

*-*-*

 

Dann plötzlich, als ich meinen Blick über die langsam heller werdende Landschaft gleiten ließ, entdeckte ich etwas, was eingeschneit war. Es sah jedoch nicht aus, wie ein Stein.

 

Langsam stand ich auf und ging auf den Gegenstand zu. Doch je näher ich kam, je mehr signalisierte ich, dass es ein Lebewesen war.

 

Kurz vor meinem Ziel blieb ich stehen. Es war der fremde Wolf, der mich gestern angegriffen hatte. Er schien total fertig zu sein und schlief tief und fest.

 

Keine Ahnung was mich ritt, aber ich konnte es nicht lassen. Vorsichtig und ohne ihn zu wecken, nahm ich ihn hoch und brachte ihn in den Teil meiner Höhle.

 

Dort konnte er sich aufwärmen und in Ruhe weiterschlafen. Wie friedlich er dalag und einfach nur schlief. Jetzt gab er ein ganz anderes Bild ab, als gestern.

 

Seit langer Zeit spielte sich ein Lächeln auf meine Lippen.

 

Doch ich musste wieder hinaus, bevor jemand etwas von meinem Manöver Wind bekam.

 

Gerade noch rechtzeitig kam ich hinaus, bevor die Anderen nach und nach aufstanden. Wie jeden Tag, die gleiche Leier. Die Welpen spielten vor der Höhle und eigentlich wäre es Zeit zum Fluss zu gehen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich den fremden Wolf hier lassen sollte.

 

''Okay. Hermes und Zeus heute werdet ihr das Rudel zum Fluss führen und anschließend wieder herkommen. Ich verlasse mich auf euch!'', gab ich Anweisungen.

 

Meine Tonlage duldete keine Widerrede. Sie taten wie ihnen geheißen und gingen fort.

 

Nervös setzte ich mich vor die Höhle und wartete was geschehen würde. Sicher, hatte auch ich Durst, den ich aber immer noch später stillen könnte.

 

*-*-*

 

~ Ende Teil 2 ~

 
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