Nackte Angst
~ "Nackte" Angst ~
written by Detail & Dark Sephiroth
Es wurde langsam Abend und die Dunkelheit legte sich wie ein Mantel über die Straßen der Stadt. Die Straßenlaternen schalteten sich langsam ein und gaben ihr Licht ab.
Endlich Feierabend., dachte ein junger Mann, der gerade eine Straße überquerte und wirklich nur noch eines wollte... nach Hause...
In der vorigen Nacht hatte er kaum geschlafen, denn ihn plagten noch immer schlimme Alpträume, die er nicht los wurde.
Nur noch schnell in den Supermarkt gehen und etwas einkaufen, dann so schnell wie möglich nach Hause., dachte der Mann noch einmal, als er bemerkte, dass er verfolgt wurde.
Aber vielleicht bildete er sich das nur ein. Immerhin liefen noch sehr viele andere Menschen auf den Straßen herum...
*~*
Jahre waren, seit den letzten Kämpfen, vergangen. Sydney war wieder aufgebaut worden und es herrschte Frieden.
Den Konzern, von dem aus alles begonnen hatte, gab es noch immer, doch kümmerte man sich dort nun um den Umweltschutz und die Stadtplanung.
Obwohl die Corporation nun von einem jungen Mann mit mittellangen roten Haaren geleitet wurde, blieb der Name des Konzerns erhalten.
Die frühere Führungsspitze des Konzerns hatte man entweder vertrieben oder sie waren, während der Kämpfe, getötet worden.
Die Führungsspitze bildeten nun vier junge Herren.
So war Sydney wieder zu einer wunderschönen modernen Stadt geworden...
* *
Nachdem der junge Mann den Supermarkt hinter sich gelassen hatte, machte er sich endlich auf den Weg nach Hause. Er verfluchte sich allerdings, dass er heute nicht mit dem Auto unterwegs war.
Stattdessen hatte er sich am Morgen entschieden das Auto stehen zu lassen, was er nun bereute.
Nur noch zwei Straßen weiter und er hätte sein kleines aber eigenes Haus erreicht.
Daran, dass er eventuell noch immer verfolgt wurde, dachte er nicht mehr. Er hatte es einfach als Einbildung abgetan.
Schließlich hatte er sein Haus erreicht, schloss die Tür auf und betrat dieses sogleich. Er schloss die Tür und tat routinemäßig das was er immer tat, bis er sich letztlich auf das Sofa legte und sich, bei ruhiger Musik, entspannen konnte. Das Licht hatte er gedämpft, so dass in dem Zimmer eine sehr gemütliche Atmosphäre vorherrschte.
Der junge Mann schloss nun ein wenig seine Augen...
*-*-*
''Du verdirbst dir noch die Augen'', kam es vom Flur her.
Sein älterer Bruder stand im Türrahmen und schaltete das Licht im Büro an. Felix presste seine schönen dunklen Augen zusammen, so dass seine dichten langen Wimpern noch schöner erschienen.
Er saß nun schon seit heute morgen am Computer und hatte versucht das Internet wieder zum Laufen zu bringen, aber vergebens.
Die anderen hatten schon längst Feierabend gemacht, da es ohne Internet auch nicht viel zu tun gab in der Corporation. Nur die vier jungen Herren waren noch anwesend.
Langsam machte sich Felix Magen nun doch bemerkbar und er schaute mit zusammengepressten Augen in Richtung Tür nach Elias.
Der so elegant aussah in seinem dunkelgrauen Anzug, mit seinem neuen roten Hemd, das perfekt zu seinen dunklen kurzen Locken und den braunen Augen passte.
''Na komm. Ich bin mir sicher, dass die Anderen schon etwas zu Essen für uns bringen lassen haben!'', sagte Elias zu Felix und grinste.
Etwas fertig fuhr Felix sich durchs kurz geschorene, rote Haar und schob dann den Bürostuhl nach hinten.
Seine schlanke Statur erhob sich, die im stets schwarzen Anzug genauso elegant aussah, auch wenn er das Jackett bereits abgelegt hatte, und ging auf Elias zu, der etwas größer und kräftiger war als er.
Es sah nach einer Nachtschicht aus, denn spätestens Morgen musste hier alles wieder funktionieren. Noch einen Tag ohne das Gleichgewicht der Stadt zu erhalten, war gefährlich.
Felix war der jüngste von den Vieren und hatte dennoch einiges auf dem Kasten. Ohne ihn wäre das hier schon längst den Bach runtergegangen.
Ruhig folgte er nun Elias in das große Gemeinschaftsbüro, wo der junge Mann mit den mittellangen, roten Haaren saß.
Dieser schaute kurz auf, in Felix sein Gesicht. Es bedarf keiner Worte und schon veränderte sich der Gesichtsausdruck in ein bedrücktes Nachdenken.
Felix würde es hinbekommen, bisher hatte er alles geschafft und würde auch daran nicht scheitern.
Er war der Nachdenkliche, der Träumer, der nie viel sprach, sondern lieber handelte.
Genau wie jetzt, denn nun hatte er Hunger und setzte sich an den Tisch.
*-*-*
Der junge Mann mit den mittellangen roten Haaren, Namens Genesis, dachte zwar nach, sagte aber nichts... er mochte es eh nicht allzu große Worte zu machen. Er entfernte sich aus dem Raum, ließ die beiden anderen allein und verließ irgendwann auch das Gebäude.
Wohin er wollte wusste er schon.
Also setzte er sich in die schwarze Limousine und ließ sich von seinem Fahrer zu einem bestimmten Haus fahren. Da es so ziemlich leer auf der Straße war, ging die Fahrt schnell und schon bald stoppte der Wagen.
Genesis stieg aus, knallte die Tür zu und ging auf das Haus zu. Er sah, dass drinnen gedämpftes Licht brannte, also war sein Freund und Kollege auch zu Hause.
Vor dem Haus stehend, hob Genesis die Hand und klopfte an die Tür.
*~*
Gerade war er eingeschlummert, als er ein Klopfen an der Tür vernehmen konnte. Also stand er widerwillig auf, während seine langen blonden leicht gewellten Haare sanft seine Schultern umhüllten, latschte zur Tür und öffnete diese.
Irgendwie war er nicht sehr überrascht, als er Genesis vor der Tür stehen sah.
"Ach ja, der Chef persönlich.... dass hier so hoher Besuch erscheint.", bemerkte der junge Mann, sah theatralisch an sich herab und meinte dann: "Huch... und ich hab doch glatt vergessen meinen Galaanzug anzuziehen...", mit verstellter, hoher Stimme.
"Was soll das werden, Erik? Willst du mich auf den Arm nehmen, oder was?!", regte sich Genesis künstlich auf. "Lass mich rein, ich muss mit dir reden.", forderte Genesis.
Erik schüttelte den Kopf und widersprach ablehnend:
"Nein, ich sehe keine Veranlassung dich in mein Haus zu bitten. Verzieh dich! Ich habe mit dir nichts mehr zu schaffen... auch wenn ich in "DEINEM" Unternehmen arbeite und zur Top Vier Elite gehöre.
Was du mir damals angetan hast, kann ich dir nicht vergeben und ich will das nicht noch einmal mitmachen müssen. Also, hau ab!", wetterte Erik und schlug Genesis die Tür vor der Nase zu.
Ängstlich ließ er sich dann an der Tür herabsinken und versuchte seine Nerven zu beruhigen.... seiner wieder Herr zu werden.... was nicht ganz einfach für ihn war, denn immer wieder dachte er daran, was ihm Genesis damals angetan hatte.
Ja, er spielte sogar mit dem Gedanken das Unternehmen zu verlassen...
*-*-*
Felix kannte es schon von Genesis, dass dieser nicht viel dazu sagte. Er vertraute eben auf das können eines jeden einzelnen.
Anders war da Elias, der sich Kopfschüttelnd zu Felix setzte.
''Er könnte wenigstens etwas dazu sagen. Aber nein, der werte Chef meint ja, er müsse sich nicht darum kümmern'', ließ Elias seiner Wut freien Lauf, nachdem Genesis außer hörweite war.
Sich das Essen schmecken lassend, unterließ es Felix dazu irgendetwas zu sagen. Schließlich wollte er sich nicht, mit seinem Bruder anlegen.
Dieser wusste wohl nicht auf was für dünnen Eis er sich bewegte und dass er nur noch wegen der Buchhaltung hier war. Doch zur Not könnte Felix das auch übernehmen.
Seine Einstellung zu der Situation war ganz anders, aber das würde er Elias wohl kaum auf die Nase binden. Genesis hatte wie sie auch, den ganzen Tag hier verbracht, genauso wie Erik.
Sie taten mehr als genug für die Firma!
Nachdem Felix gegessen hatte, ging er nach draußen, auf die Dachterrasse und zündete sich eine Zigarette an. Seine Gedanken kreisten beim Internet und warum das alles nicht funktionieren wollte.
Störungen lagen keine vor und einen Techniker brauchten sie sich nicht ins Haus zu holen, da Felix dafür zuständig war. Doch wo lag der Fehler.
Wütend über sich selbst, blies er den Rauch aus. Sonst stand er nie auf der Leitung.
Draußen war es schon dunkel und die Sterne standen am Himmel. Der Vollmond leuchtete hell und erleuchtete die Terrasse.
Es war richtig schön hier und unter anderen Umständen hätte man es sich durchaus gemütlich machen können.
Unten auf den Straßen war es schon ruhig. Die meisten waren bereits zu Hause bei ihren Familien, in ihrem Heim.
''Wenn ich dir nicht mehr helfen kann, werde ich auch gehen... wenn das okay ist'', kam es von Elias, der plötzlich hinter Felix stand.
Ein kurzes Nicken musste genügen, denn für eine Antwort war Felix viel zu sehr in Gedanken versunken.
Elias wollte zu seiner neuen Freundin, die er erst seit wenigen Wochen hatte. Da war es nur verständlich, dass er gehen wollte. Außerdem lag es nun allein an Felix, alles wieder zum Laufen zu bringen.
Noch einen Zug, dann drückte Felix seine Zigarette aus.
Als er gerade wieder hineingehen wollte, fiel sein Blick auf ein Bauzelt, was an der Gegenüberliegenden Straßenseite stand. In dem Zelt brannte noch Licht, also war Felix wohl nicht allein mit seiner Nachtschicht.
Er ging wieder hinein und nahm sich den letzten Kaffee, aus der Kanne. Brrr... der war nur noch lauwarm, erfüllte aber seinen Zweck.
Mit einem Mal war ihm alles klar.
Noch einmal setzte er sich an den Computer, leider ohne Erfolg. Dann nahm er das Telefon zur Hand und wählte sich nach unten ins Gebäude durch.
Die Security nahm ab.
''Ja?'', kam es vom anderen Ende der Leitung. Denn auch Nachts wurde das Gebäude bewacht.
''Felix Baumgarten hier! Sagen sie, ist etwas über Bauarbeiten an der Gegenüberliegenden Straßenseite bekannt?'', wollte Felix wissen.
''Einen Moment, ich schaue eben nach, Herr Baumgarten. Dauert nur einen kleinen Moment!'', hörte er die Stimme sehr höflich antworten.
Dann konnte er ein Wühlen hören und das Knistern von Papier.
Es musste einfach daran liegen!
''Hören Sie Herr Baumgarten? Uns ist nichts über Arbeiten bekannt. Als das Internet heute morgen nicht mehr ging, haben wir uns direkt informiert und es wurde gesagt, dass keine Arbeiten im Umkreis durchgeführt werden!'', sagte der Security ins Telefon.
''Sehr gut! Kommen sie bitte in die große Halle unten. Ich bin gleich da!'', freute Felix sich und legte auf.
Während er sich noch sein Jackett anzog, rief er Genesis an.
Das hieß also, das Jemand sich Zugang verschafft hatte und dieser Jemand war so blöd, noch an Ort und Stelle zu verweilen.
*-*-*
Genesis schüttelte den Kopf, aber Erik war ja nicht aus der Welt, spätestens morgen in der Firma würde er ihn wiedersehen und darauf freute er sich schon.
Er ging also wieder zu seiner Limousine, als plötzlich sein Handy klingelte und er aufs Display sah. Dann drückte er auf eine Taste und hielt sich das Handy ans Ohr.
"Hallo Felix. Was gibt es denn? Hast du das Internet wieder zum Laufen bekommen?", wollte Genesis wissen und wartete auf eine Antwort von Felix.
Er wusste, dass er sich auf Felix verlassen konnte. Der junge Mann hatte es echt drauf, wenn es um die Technik ging und Genesis bewunderte ihn ehrlich dafür.
*~*
Eine ganze Weile saß Erik noch zusammengekauert an der Tür und versuchte sich wieder in den Griff zu kriegen, was wirklich nicht einfach war.
Schließlich stand er auf, ging ins Wohnzimmer und zog die Jalousien runter, so dass niemand mehr in sein Fenster schauen konnte. Dann setzte er sich auf die Couch, nahm das Telefon und wählte, mit zitternden Händen, eine bestimmte Nummer.
Es klingelte und es dauerte ein Weilchen bis am anderen Ende jemand abnahm.
"Hallo Erik.", wurde er begrüßt.
"H-hallo Lucky.", stammelte Erik mit zitternder Stimme.
"Erik? Ist alles okay mit dir?", fragte Lucky nach.
"B-bitte... kannst d-du zu mir....k-kommen?"
"War... Genesis wieder bei dir, hm"
"B-bitte.... komm zu mir... bitte...", flehte Erik."
"Ja, klar, ich bin gleich bei dir. Hab keine Angst."
"O-okay."
"Bis gleich.", verabschiedete sich Lucky, dann legten beide auf und Lucky zog sich schnell was an und machte sich dann, mit seinem Motorrad, auf den Weg zu seinem Freund.
Lucky, der eigentlich Jason hieß, nannte sich deshalb Lucky, weil er immer irgendwie Glück hatte. Ihm passierte nie etwas schlimmes und er hatte wirklich nie Pech.
Er war ein Hüne, sehr groß, von sportlicher, durchtrainierter Statur, mit langen schwarzen Haaren, die er meist zu einem Zopf nach hinten band, und einem männlich-markanten Gesicht. Er war schwer einzuschätzen. Wenn er lachte oder grinste, sollte das nicht etwa heißen, dass alles okay war... viel mehr sollte man sich dann in acht nehmen.
Ihn pöbelte auch niemals jemand an, viele die ihn kannten, machten einen großen Bogen um ihn herum... mit ihm legte sich keiner ungestraft an.
Eigentlich war Jason ein herzensguter Mensch und machte so ziemlich jeden Spaß mit, nur man durfte ihn eben nicht ärgern...
Jason war es damals auch, der Erik auf der Straße gefunden hatte... nackt, blutend... zitternd vor Angst und dem Tode näher als dem Leben.
Er hatte Erik ins Krankenhaus gebracht und ihn somit gerettet. Tage, Wochen und Monatelang hatte er sich um den damals siebzehnjährigen Erik gekümmert. Hatte ihn im Krankenhaus besucht und so ganz langsam wurden sie Freunde.
Ganz langsam hatte sich Jason das Vertrauen zu Erik aufgebaut und ihm gezeigt, dass nicht alle Menschen böse und gemein sind.
Er hatte ihn vor Genesis schon sehr oft beschützt, wenn dieser ihn wieder und wieder bedrängt hatte. Zudem konnte Jason diesen eingebildeten Schnösel Genesis eh nicht ausstehen.
Nun, das beruhte auf Gegenseitigkeit.
Vor ihm hatte Genesis gehörigen Respekt, wenn Jason in der Nähe war machte Genesis einen großen Bogen um Erik...
Endlich hatte Jason sein Ziel erreicht, stieg von seinem Motorrad ab und ging auf Eriks Haus zu. Er klopfte, wie abgemacht, dreimal kurz an die Tür, als Zeichen, dass er es war und Erik sich nicht fürchten musste.
Erik hörte das Klopfen, sprang auf und hastete zur Tür... die er sogleich öffnete.
"Lucky....", begrüßte Erik seinen Freund und fiel ihm erleichtert in die Arme.
Jason kannte das ja zum Glück schon und fing Erik auf.
"Hey, mein Kleiner... sch.... ist doch alles gut, ich bin ja da.", versuchte er ihn zu beruhigen und ging mit ihm ins Haus rein, hinter sich die Tür schießend.
Natürlich hatte er auf der anderen Straßenseite noch die schwarze Limousine gesehen und wusste, wer da drin saß. Nur ganz kurz hatte er mit einem sehr bösen Blick rüber geschaut, bevor er die Tür geschlossen hatte.
Langsam brachte Jason Erik ins Wohnzimmer, setzte sich mit ihm auf die Couch und ließ ihn sich erst mal beruhigen.
Dann sprach er ruhig:
"Erik, so geht das nicht weiter. Verlasse die Firma, such dir einen anderen Job... du kannst auch bei mir einsteigen, das wäre gar kein Problem. Soll dieser Mistkerl doch zusehen, wie er klar kommt. Der macht dich doch nur fertig... sieh dich doch an. Du bist doch nur noch ein seelisches Wrack... wie lange willst du denn das mitmachen, hm?
Ich mein, ich bin immer für dich da, das weißt du... aber ich weiß auch, wenn das so weiter geht, bringt dich dieser Dreckskerl ins Grab... aber dann kann der sein Testament machen, das schwöre ich dir.", wurde Jason nun schon etwas wütend.
Erik lehnte an Jasons Schulter, weinte sich aus und ließ sich von seinem Freund trösten...
*-*-*
''Hallo Genesis'', begrüßte Felix den Chef am Telefon, ''Nein, das Internet läuft noch nicht, aber ich habe die Ursache des Übels gefunden.''
Während Felix, dem Chef alles in Seelenruhe erklärte, machte er sich auf dem Weg nach unten.
''Sollen wir auf dich warten? Oder lieber gleich die Polizei rufen?'', wollte Felix dann noch wissen, während er im Fahrstuhl nach unten zur Halle fuhr, wo der Security bereits wartete.
*-*-*
"Na dann... wartet mal, da wäre ich auch gern dabei. Ich fahre jetzt sofort los und bin in zehn Minuten bei euch.", antwortete Genesis, während er dem Fahrer schon mal ein Zeichen gab, dass er losfahren sollte.
"Also, bis gleich.", fügte Genesis hinzu und beendete dann das Gespräch.
So schnell wie möglich fuhr der Fahrer die Straßen entlang und war nur wenig später bei der Firma angekommen.
Genesis stieg aus und betrat die große Halle, wo er auch schon auf den Security traf.... der ihn ehrfürchtig, mit einem "Guten Abend.", begrüßte.
Genesis ihm jedoch nur zunickte.
*-*-*
Natürlich brauchte der Fahrstuhl mal wieder ewig, denn gerade als Felix aus ihm herausstieg, kam schon Genesis zur Tür herein.
Das ging aber mal schnell. Er musste wohl noch in der Nähe gewesen sein.
Felix nickte ihm zu und ging dann Richtung Ausgang, der Security folgte nachdem Genesis vor gegangen war.
Draußen angekommen, zeigte Felix auf das Bauzelt in dem noch Licht brannte und das zu so später Stunde.
''Es sind keine Arbeiten gemeldet'', sagte der Security höflich an Genesis gewandt, ''Wir haben heute morgen alles überprüfen lassen und uns wurde versichert, dass im Umkreis nichts gemacht wird.
Abwartend und ruhig schaute Felix, Genesis an, gespannt darauf, was dieser unternehmen würde.
*-*-*
Geduldig hörte sich Genesis an, was der Security ihm erzählte und nickte dankend.
"Danke, dann wissen wir ja jetzt Bescheid. Ich denke, wir sollten die Polizei holen, oder habt ihr Lust, das allein zu lösen? Ich mein, wir könnten den Typen jetzt allein stellen, aber was würde das bringen?"
Genesis dachte kurz angestrengt nach und eigentlich brauchte er doch mal wieder jemanden zum "spielen".
Spiele von denen niemand hier etwas wusste... einzig Erik kannte diese perversen Spielchen nur zu genau. Aber der hatte sich bislang darüber hier noch zu niemandem geäußert.
"Wartet!", meinte er dann, seine Augen verengten sich zu kleinen Sehschlitzen: "Ich geh da allein hin... ich werde mir den Typen vornehmen... wer auch immer das sein mag.
Genesis bekam plötzlich Lust zu "spielen".
Er setzte sich in Bewegung, holte auf dem Weg zu dem Bauzelt sein Handy raus und rief seinen Fahrer an, der das Auto am Hintereingang, kurz vor dem Bauzelt, parken sollte.
*-*-*
''Aber was ist, wenn es mehrere Personen sind?'', hörte Felix sich besorgt sagen.
Er konnte sich kaum vorstellen, das so etwas einer Zustande brachte. Oder aber Genesis hatte Glück und es war jetzt nur einer da, um Wache zu schieben.
Unsicher schaute er nochmal hinter dem Chef her. Doch er war alt genug und wusste was er tat.
Also gab Felix dem Security Anweisungen, dass er wieder seiner Arbeit nachgehen sollte.
Kehrt machend, begab Felix sich nun wieder nach oben, denn auch wenn Genesis den Übertäter stellen würde, gäbe es noch eine Menge zu tun.
Bis morgen müsste alles wieder laufen!
*-*-*
Leise schlich sich Genesis an das Zelt heran, griff in die Innentasche seines Jacketts und holte einen Revolver heraus.
Sehr vorsichtig näherte er sich dem Zelt und lauschte... es war nur eine Person in dem Zelt, was zudem der Schatten bewies.
Das Zelt erreicht, kam auch schon sein Fahrer auf ihn zu, Genesis nickte ihm zu, der genau wusste was von ihm erwartet wurde.
Nun, sehr schnell, öffnete er das Zelt und sah einen jungen Mann... der genau nach seinem Geschmack war.
"Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?!", höhnte Genesis: "Hab ich dich! Du scheinst ja sehr ungezogen zu sein.... uns in Schwierigkeiten zu bringen... das ist nicht nett, von dir.
Ich werde dir nun zeigen, wie ungezogen und böse ich werden kann...", sprach Genesis mit samtweicher Stimme, die einem einen gewaltigen Schauer über den Rücken jagen konnte.
Er bedrohte den jungen Mann mit dem Revolver und forderte ihn auf:
"Los, mitkommen!", sich an seinen Fahrer wendend gab er die Anweisung, du nimmst das Laptop mit!", dann ging er mit diesem Typen, zum Wagen, schloss den Kofferraum auf und forderte ihn auf:
"Einsteigen!"
Der Mann wollte nicht, hatte Angst... aber Genesis setzte sich durch und schon bald lag der junge Mann im Kofferraum.
Der Fahrer nahm das Laptop an sich und auch das Werkzeug, das da herum lag und legte es auf den Beifahrersitz.
Erst nachdem Genesis eingestiegen war, setzte sich die Limousine in Bewegung....
*~*
Inzwischen hatte sich Erik ein wenig beruhigt und Jason sprach ruhig mit ihm.
Er schlug ihm vor in seiner Firma einzusteigen, so auch, dass er ihm helfen würde, seinen jetzigen Job zu kündigen und Genesis somit nicht mehr allein entgegen treten zu müssen.
Erik war einverstanden, dann tranken beide noch einen Tee zusammen... Jason würde diese Nacht hier bleiben und auf Erik aufpassen...
*-*-*
Nachdem Felix mit dem Fahrstuhl wieder nach oben gefahren war, ging er auf dem Balkon, doch war draußen nichts mehr zu sehen.
Er gönnte sich noch eine Zigarette, bevor er sich an die Arbeit machte.
Es dauerte die ganze Nacht, bis das Internet wieder lief und alles voll funktionstüchtig war. Vieles musste wieder neu eingerichtet werden, da wirklich alles lahm gelegt worden war.
Doch wie immer schaffte Felix das, was er sich vorgenommen hatte.
Eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn setzte er neuen Kaffee auf und gönnte sich auf der Dachterrasse einen großen Becher mit einer Zigarette.
Müde, aber sehr zufrieden, rieb er sich die Augen und genoss die frische Luft, während er auf die Anderen wartete.
*-*-*
Sein großes Haus erreicht, hielt der Wagen an und Genesis stieg aus, so auch der Fahrer, mit Namen John.
John öffnete den Kofferraum, holte den Eletroschocker raus und betäubte den jungen Mann damit, dann packte er ihn sich, wie einen Sack, über die Schulter und brachte ihn in den, sehr modern eingerichteten, Folterkeller.
Dort angekommen wurde der junge Mann von John ausgezogen, auf eine Liege gelegt und mit Handschellen, auf der Liege, fest gekettet.
Kurz darauf betrat auch schon Genesis den Keller und grinste fies in sich hinein.
"Danke John, du erledigst noch deine Aufgaben, dann kannst du Feierabend machen. Gute Nacht."
"Danke und ...viel Spaß noch.", erwiderte John wissend.
"Den werde ich haben.", antwortete Genesis grinsend, dann entfernte sich John aus dem Keller und schloss hinter sich die Tür.
Genesis sah John noch nach, dann wand er seinen Blick dem jungen Mann zu und sprach in die Stille hinein:
"Und nun zu dir...", nahm ein Glas Wasser und schüttete es dem Mann über den Kopf, der sogleich erwachte.
"Na, endlich wach... fein, dann schauen wir mal, was dir so "gefallen" könnte, hm."
Er nahm einen Dolch, setzte die Klinge an und ließ diese dann über den ziemlich schmächtigen Körper des Mannes gleiten... ritzte ihm somit die Haut auf. Kleine Blutrinnsale bildeten sich und der Mann begann zu weinen... atmete viel zu schnell... flehte Genesis an...
"B-bitte... nicht... b-bitte...."
"Na, wer wird denn weinen, das Beste kommt doch erst noch. Du hast einen schönen Körper... ein bisschen schmächtig und zu dünn vielleicht... aber ich werde sicher viel Spaß mit dir haben."
"B-bitte... nicht.... i-ich... hab Angst...", jammerte der Mann weiter.
"Sch... nicht doch... ich tu dir nichts... ich will nur spielen.", erwiderte Genesis, während er den Dolch weiter über die Haut des Jungen gleiten ließ.
Der Mann jammerte, flehte, weinte, bat.... aber ohne Erfolg.
"Mal überlegen...", dachte Genesis laut nach: "...schneide ich dir zuerst die Finger ab... oder sollte ich mich zuerst mit dir ein wenig vergnügen... hmm... schwierig.
Ich denke, ich werde mich erst ein wenig mit vergnügen. Du hattest doch schon Sex mit einem Mann, oder..."
Der junge Mann schüttelte den Kopf... und weinte, dass sich ein Stein erbarmt hätte... nicht so Genesis.
"Nein, macht nichts, dann bin ich eben der Erste... um so besser. Und glaub nur nicht, dass du je die Gelegenheit haben wirst es jemandem zu erzählen."
Nur noch einen etwas längeren und sehr tiefen Schnitt setzte Genesis auf den nackten Körper...
Der Mann schrie sich fast die Seele aus dem Leib... was aber nicht viel nutzte.
"Ja, schrei du nur... hier hört dich niemand und niemand wird dir je zu Hilfe kommen.", spottete Genesis so richtig fies und gemein, während er schon richtig heiß wurde.
Er befreite zunächst die Beine von den Fesseln, zog sich dann die Hose runter, spreizte die Beine des Mannes, dessen Namen er nicht kannte und auch nicht kennen wollte, und drang, ohne Vorbereitung, brutal in ihn ein.
Natürlich schrie der Mann vor Schmerzen laut auf und er zitterte am ganzen Körper, die Angst hatte sich in jeder Faser seines Körpers fest gesetzt.
Dies jedoch störte Genesis recht wenig... er stieß einfach nur weiter brutal in ihn, bis er sich erleichterte und stöhnend seinen Höhepunkt erreichte. Das Schreien und die Schmerzen des Mannes waren für ihn wie Musik in seinen Ohren und es erregte ihn unglaublich.
Anschließend zog er sich die Hose wieder hoch.
So ging es die ganze Nacht hindurch und er quälte ihn noch auf ganz andere Art und Weise... so dass der junge Mann gegen Morgen in die Bewusstlosigkeit abdriftete und Genesis von ihm abließ.
Er ließ ihn so liegen, wie er auf der Liege lag und verließ den Keller, hinter sich die Tür abschließend.
Er ging dann ins Hausinnere, zog sich aus und suchte das Bad auf, wo er sich genießend das warme Wasser über den Körper rieseln ließ... sich gründlich wusch und pflegte.
Erst als er wirklich sauber war, trocknete er sich ab, verließ das Bad, ging ins Schlafzimmer und legte sich, so wie er war, ins Bett, wo er sogleich einschlief.
*~*
Erik und Jason hatten noch lange miteinander geredet, bis sie schließlich erschöpft ins Bett fielen.
Jason schlief mit Erik in einem Bett, denn Eriks Angst war noch immer nicht weg und er wollte deswegen eben nicht allein sein.
Natürlich rührte Jason Erik nicht an... er kam nicht mal auf den Gedanken... zudem er eh nicht auf Männer stand und Erik wirklich nur ein sehr guter Freund für ihn war, den er sehr gern hatte und beschützte, wenn es sein musste.
Erik kuschelte sich allerdings, während er schlief, an Jason an, so schlief er wesentlich ruhiger.
...bis er am frühen Morgen unsanft von seinem Handywecker geweckt wurde.
Erik stand leise auf, machte sich fertig und bereitete für sich und Jason das Frühstück vor.
Jason war nur wenig später auch aufgestanden, hatte sich ebenfalls fertig gemacht und war dann zu Erik in die Küche gegangen.
"Guten Morgen, Erik."
"Guten Morgen, Jason."
"Na, gut geschlafen?"
Jason nickte und setzte sich.
"Hast du auch gut geschlafen?"
Während sich Erik setzte nickte er ebenfalls, dann begannen beide zu essen und besprachen noch so einiges.
Wie besprochen, machten sich beide, nach dem Frühstück, auf den Weg in die Firma.
Erik wollte nun wirklich kündigen, denn Genesis' Gegenwart konnte er nicht mehr ertragen. Sein Freund hatte recht.
In der Firma angekommen, fuhren beide mit dem Fahrstuhl nach oben, wo sie den großen Konferenzsaal betraten und bemerkten, dass hier noch alles ruhig war.
Nur auf der Dachterrasse befand sich jemand.
Gemeinsam gingen sie auf die Terrasse zu, die sie auch gleich betraten und Felix begrüßten.
"Guten Morgen, Felix.", grüßte Erik: "Bist du schon lange hier und wo sind die anderen?", wollte er noch wissen.
Dann stellte er seinen Freund vor:
"Darf ich vorstellen: Felix, das ist Jason, mein bester Freund... Jason, das ist Felix, mein Kollege."
"Hallo Felix.", grüßte Jason höflich.
"Weißt du, ob Genesis heute hier her kommt?", fragte Erik Felix.
*-*-*
''Guten Morgen'', begrüßte Felix die Beiden und nickte kurz auf.
''Ich war die ganze Nacht hier!'', antwortete er ruhig, bevor er die Geschichte erzählte, was am Abend geschehen war.
Er ließ dabei nichts aus, auch wenn er sonst eher schweigsam war, vertraute er Erik und es beschäftigte ihn immer noch, was Genesis mit dem Mann gemacht hat.
''Eigentlich müssten Genesis und Elias gleich hier eintreffen. Da es aber spät geworden ist, kann es auch sein, dass sie später kommen'', erklärte Felix dann.
''Nehmt euch doch erst mal einen Kaffee und setzt euch'', bat er dann Beide.
Langsam trudelten nun auch die Mitarbeiter in die unteren Räume ein, was man am aufkommenden Lärm von unten mitbekam. Autos fuhren und parkten in der Tiefgarage, Autotüren schlugen und andere Geräusche drangen hoch.
Es war also nicht immer so still hier.
*-*-*
Auch Jason und Erik vernahmen den nun aufkommenden Lärm. Na ja, Erik kannte das ja schon und Jason schien nicht wirklich beeindruckt.
Beide nickten aber einwilligend, holten sich jeder einen Kaffee und setzten sich zu Felix auf die Dachterrasse.
Jason meinte dann, nachdem er drüber nachgedacht hatte, was Felix ihm erzählte:
"Ich glaube nicht, dass Genesis heute noch hier auftauchen wird. Wenn der den Mann in seine Finger bekam, dann hat euer verehrter Chef ein neues "Spielzeug" gefunden. Man, diesem Kerl sollte man wirklich mal zeigen wo der Hammer hängt.", er nahm einen Schluck von dem heißen Kaffee:
"Nun, ich denke, wir werden die Kündigung von Erik einfach hier lassen, dann hat der gnädige Herr was zu lesen."
Erik schwieg zu alledem....wusste er doch genau, was Genesis mit dem Mann tat und in ihm kamen alle Erinnerungen wieder hoch. Nur mit größter Mühe konnte er ein erneutes Zittern und seine Tränen unterdrücken... wollte sich hier nicht die Blöße geben.
"Felix, und wenn du die ganze Nacht hier warst, solltest du vielleicht auch nach Hause gehen und dir eine Stunden Schlaf gönnen.", fügte Jason hinzu und lächelte Felix an.
*-*-*
Felix schaute Jason skeptisch an, da er nicht wirklich alles verstanden hatte.
''Nun, ich denke, dass er den Mann zur Polizei gebracht haben wird... oder was meinst du mit Spielzeug und vor allem wieso willst du kündigen, Erik?'', kam es dann wie herausgeschossen von ihm.
Dann wand er sich an Erik, weil er nun gar nicht verstehen konnte, wieso diese kündigen wollte.
Er hatte sich immer gut mit ihm verstanden. Sein Bruder Elias hatte sowieso immer nur etwas zu meckern und Genesis war so in sich gekehrt, auch wenn er Felix großes Vorbild war, hatte er dennoch wenig mit ihm zu tun.
Verunsichert schaute Felix zwischen Erik und Jason hin und her. Jetzt wollte er Klarheit und wissen, was hier los war.
*-*-*
Jason war klar, dass Felix nun Antworten haben wollte und er war bereit ihm diese Antworten zu liefern... ob dieser es dann glaubte, stand auf einem ganz anderen Blatt.
"Erik, du gehst bitte rein... du musst dir das nicht mitanhören, okay."
Erik nickte, stand mit zitternden Beinen auf und verließ die Dachterrasse.
Nur kurz hatte Jason Erik nachgesehen, dann wand er sich Felix zu.
"Ich werde dir kurz etwas erzählen. Genesis, der feine Herr Chef, hat Erik bis aufs Blut gequält und gefoltert, da war Erik gerade mal siebzehn Jahre alt. Ich selbst habe ihn damals nackt, blutend... zitternd vor Angst und dem Tode näher als dem Leben, auf der Straße gefunden und ihn ins Krankenhaus gebracht. Seither sind wir Freunde und ich beschütze ihn.
Genesis liebt solche "Spielchen". Und den jungen Mann hat er ganz sicher nicht zur Polizei gebracht. Den hat er jetzt garantiert irgendwo bei sich zu Hause und quält ihn bis aufs Blut, um seine perversen Triebe zu befriedigen.
Dass Erik kündigen will dürfte, unter diesen Umständen, verständlich sein. Genesis war gestern Abend bei Erik und wollte angeblich mit ihm reden... was ich nicht glaube... der hatte wohl Sehnsucht nach seinem einstigen Spielzeug.
Erik war so verängstigt, dass er mich anrief und ich sofort zu ihm fahren musste.... er hat Panik, wenn er Genesis nur sieht... oder... auch nur seinen Namen hört.
Natürlich, hier in der Firma kann er ihm nichts anhaben... da es zu viele Zeugen geben und man ihn schnell enttarnen würde. Erik hat panische Angst vor diesem Monster, Namens Genesis.", klärte Jason Felix über dessen feinen Chef auf.
Von dem nunmehr lauwarmen Kaffee, nahm Jason wieder einen Schluck und blickte kurz, aber nachdenklich in die Ferne.
"Wir beide können uns nicht mal ansatzweise vorstellen, was Erik durchmachen musste. Um ihn von Genesis fernzuhalten, werde ich ihn von hier fortbringen und in meiner Firma anstellen. Dort ist er dann wenigstens in Sicherheit.
Denn ich weiß auch, dass der feine Herr Chef einen großen Bogen um mich macht und sich an mich nicht heran traut.", mit diesen Worten schaute er Felix wieder an und ihm direkt in die Augen.
*-*-*
Felix schaute in Jasons Augen, während dieser ihm alles erzählte. Als er fertig war, ging sein Blick in die Ferne, weit über die Terrasse hinaus.
''Sei mir nicht böse, Jason, wir kennen uns erst seit gerade eben. Es hört sich alles nach einer Horrorgeschichte an. Wieso zeigt Erik Genesis dann nicht an?
Genesis mag Macht haben, aber sollte er wirklich so ein Monster sein, wie du sagst, ist diese Macht hinfällig.
Er wird dann eingesperrt werden und Erik müsste keine Angst mehr haben!'', sagte Felix in einem ruhigen Ton.
Dann stand er auf und ging hinein zu Erik. Kurz vor ihm blieb er stehen, als könne er so besser erkennen, ob das alles stimmte.
''Ist das wirklich wahr?'', fragte er ihn. Dessen Reaktion und Verhalten sprach schon Bände, aber Felix musste es von ihm hören.
Oder es Bedarf nur eines Nickens, das würde reichen.
Das Telefon war in greifbarer Nähe und Felix würde nicht zögern und den Chef der Polizei ausliefern. Selbst wenn Erik nichts sagen wollte, wenn es wirklich stimmte, dass Genesis den Mann aus dem Zelt bei sich hatte, würde das reichen.
*-*-*
Das hatte sich Jason fast gedacht... Felix schien ihm nicht glauben zu wollen. Verstehen konnte es Jason ja, denn wer glaubte schon einem Fremden, den man erst wenige Minuten kannte.
Er blieb zunächst sitzen, als Felix zu Erik hinein ging. Aber er war auch auf dem Sprung, nur für den Fall der Fälle, dass Erik wieder Panik kriegte. Er beobachtete die Beiden ganz genau.
*~*
Als Felix auf ihn zu kam und ihn fragte ob das alles wahr wäre, sah Erik Felix an, stand auf und ging rückwärts an die Wand.
Er nickte zaghaft... ängstlich... während ihm die Tränen nun doch an seinen Wangen herab liefen.
"Ja... es ...stimmt.", brachte er nur hervor und atmete schon wieder viel zu schnell.
Das war das Zeichen für Jason, der sogleich aufstand und ebenfalls hinein ging. Langsam ging er auf Erik zu und erst als er vor ihm stand, nahm er ihn in die Arme.
Sogleich krallte sich Erik hilfesuchend an Jasons Kleidung.
An Felix gewandt fragte Jason Felix mit ruhiger Stimme:
"Reicht dir das, Felix?"
*-*-*
Betroffen schaute Felix zu Boden.
''JA, das reicht mir! Ich denke fürs erste bleibt das hier unter uns. Du hast mir nie etwas erzählt. Erik entscheidet selber, ob er gegen Genesis aussagen möchte...'', sagte Felix immer noch sehr ruhig.
Anschließend nahm er das Telefon und wählte die Nummer des Polizeichefs, dem er einen Verdacht erzählte.
Dann rief er unten an, sie sollten sein Auto vorfahren lassen. Er selbst musste es mit eigenen Augen sehen und würde jetzt zu Genesis fahren.
Dort würde er auf die Polizei treffen und sehen, ob der Mann von gestern bei Genesis war und vor allem, ob er noch lebte.
''Möchtet ihr mitkommen? Ihr könntet hinten sitzen. Durch die verdunkelten Scheiben sieht man euch dann nicht...'', sagte er an Erik und Jason gewandt.
''Oder sollte Erik sich lieber erst mal beruhigen?''
*-*-*
Während Jason Erik noch in seinen Armen hielt und ihn tröstete, antwortete er Felix:
"Ich denke, dass er sich zunächst beruhigen sollte. Es wäre aber auch nicht gut, wenn er den Ort des Geschehens wieder sehen würde. Dann kann ich ihn vergessen... ihn gleich in die Psychiatrie einweisen. Das bringt nichts, glaub mir."
Endlich würde dieses Schwein bestraft werden und hoffentlich niemandem mehr so etwas antun können.
"Es ist wohl besser, wenn ich erst mal mit ihm nach Hause fahre. Es wäre aber schön, wenn du mir Bescheid geben könntest. Würdest du das bitte tun?", fragte Jason Felix bittend.
Erik beruhigte sich langsam wieder, denn er wusste, dass Jason ihn beschützte und ihm nichts passieren konnte.
"Bitte... ich... würde gern... mitfahren.", sprach er stammelnd, sich aber an seinem Freund festhaltend.
*-*-*
''Sollte das alles ablaufen, wie ich es mir denke, hoffe ich doch sehr, dass du nicht kündigst. Ich bräuchte dich dann hier wirklich dringend! Auf meinen Bruder ist ja leider kein Verlass'', sagte Felix nun an Erik gewandt.
Er wartete ab, für was sie sich entscheiden würden. Ob er nun alleine oder mit ihnen fahren würde.
Erik müsste nicht unbedingt mit hineingehen, aber vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn er sehen würden, wie sie Genesis in Handschellen abführten.
Felix dunkle Augen schauten Erik durchdringend an, als wollte er in ihn hineinsehen. Spüren, was er spürte... diesen Schmerz... als würde er wieder Leben in Felix lustloses Dasein einhauchen.
''Du allein entscheidest!''
*-*-*
Jason hielt Erik zwar fest und gab ihm halt, aber er mischte sich jetzt nicht ein. Felix hatte Recht.... Erik sollte sich allein entscheiden.
Den Blick von Felix auf sich spürend, senkte Erik seinen Blick, sah zu Boden.... als würde er dort die Antwort finden, die er brauchte.
"Ich weiß nicht... ob ich hier weiter arbeiten kann... bitte, lass mir etwas Zeit.... bitte.", antwortete Erik stotternd.
Nun mischte sich Jason doch ein:
"Hey, wenn dieser Mistkerl eingesperrt ist, dann hast du hier nichts mehr zu befürchten und wenn dir doch noch einmal wer zu nahe kommt... bin ich da... das weißt du."
Erik nickte... wusste er doch, dass Jason sein "Schutzengel" war, der ihn immer beschützte.
"Also gut... dann... dann... kündige ich... nicht.", kam es wiederum stotternd von Erik.
"Gut so... und nun, gehen wir, okay."
"Ja, gehen wir. Danke.", erwiderte Erik und sah erst Jason, dann Felix an.
*-*-*
Ein wenig Lächeln musste Felix nun doch, als Erik ihn ansah. Doch ging er direkt rüber zur Tür und Richtung Fahrstuhl, wo er auf den Knopf drückte.
Irgendwie war es komisch gewesen, Jason und Erik so Arm in Arm zu sehen. Felix arbeitete einfach zu viel, soviel stand fest.
Als der Aufzug dann kam, wartete er bis die Beiden auch eingestiegen waren, dann fuhr der Fahrstuhl nach unten. Jetzt war Felix wieder der Schweigsame... der Träumer, vertieft in Gedanken.
Unten angekommen, nahm er seine Autoschlüssel entgegen und ließ Jason und Erik einsteigen, bevor auch er einstieg und zu Genesis' Haus fuhr.
Die Polizei wartete schon auf ihn. Noch einmal schaute er auf den Rücksitz, wo Erik und Jason saßen, dann stieg Felix aus und ging zum Polizeidirektor.
Kurz unterhielt er sich mit ihm, erklärte noch einmal wieso sie hier waren.
Gleich würde die Polizei das Haus stürmen. Bisher hatten sie sich ruhig verhalten und waren auch ohne Sirenen hergefahren.
*-*-*
Auf der Fahrt, ging es Erik noch einigermaßen gut, aber als sie das Haus erreicht hatten, begann er zu zittern.... wieder stieg in ihm die Panik auf, was Jason sogleich bemerkte.
Er nahm seinen Freund sacht in die Arme und versuchte ihn zu trösten und zu beruhigen... aber diesmal wirkte es nicht.
Dieser Ort, an dem er so viel Leid und Schmerzen hatte durchmachen müssen, machte ihm wirklich Angst... löste in ihm die Panik aus.
Jason tat wirklich alles, aber es nutzte nichts... Erik war schon wieder vollkommen in Tränen aufgelöst. Er war jetzt nur froh, dass sie hier keiner sehen konnte.
*~*
Inzwischen war nun auch Genesis aufgestanden, hatte sich in aller Ruhe fertig gemacht, sich auch angezogen und saß nun im Wohnzimmer beim Frühstück.... was nur aus einer Tasse Kaffee und einigen Zigaretten bestand.
Er freute sich schon, wenn er gleich wieder in den Keller gehen konnte.
Von dem was sich draußen, vor seinem Haus, abspielte, bekam er nichts mit.
*-*-*
Der Polizeichef ging ein Risiko ein, Felix blind zu vertrauen, da es keine Beweise gab. Doch er schuldete ihm noch einen Gefallen.
Felix versuchte noch kurz Elias zu erreichen, der wie meistens nicht ans Telefon ging. Es war so typisch für ihn.
Dann schaute er noch einmal zu seinem Auto und erahnte was Erik jetzt durchmachte.
Schon gab der Polizeichef den Befehl das Haus zu stürmen. Felix ging hinter ihnen her. Genesis würde sicherlich nicht begeistert sein, wenn er ihn sah.
Er würde ihm die Schuld dafür geben, aber das war Felix egal. Wenn Genesis wirklich so ein Monster war und Erik so etwas abscheuliches angetan hatte, musste er dafür bestraft werden.
Mit einem lauten Knall lag die Haustür m Boden und schnell hatten sie Genesis ausfindig gemacht. Er musste sich hinknien und die Hände hinter den Kopf tun.
Das Haus wurde durchsucht und im Keller wurden sie dann fündig.
Von oben herab schaute Felix auf sein einstmaliges Idol. Seine schönen braunen Augen mit den langen Wimpern, hielten diesen Moment fest. Meißelten ihn ein, in sein Gehirn für die Ewigkeit.
Anschließend schaute er sich den Folterkeller an. Alles wollte er sehen und wissen, nur verstehen konnte er das nicht.
Die Frage blieb und so richtete er sie an Genesis, als er wieder nach oben ging und dieser herausgeführt wurde.
''Warum?''
Wenn man alles hat und so ein Luxusleben führt mit allem was dazugehört, warum tut man dann so etwas?
*-*-*
Viel zu überrascht von diesem Überfall war Genesis gewesen, als dass er hätte irgendwie reagieren können und schneller als ihm lieb war, kniete er auf dem Boden und sein Haus wurde durchsucht.
Da hatte Erik also doch gequatscht... toll... irgendwann würde er sich an ihm rächen und dann würde Erik nichts mehr erzählen können.
Er sah noch, wie man den jungen Mann aus dem Keller holte und diesen aus dem Haus trug.
Niemals würde er Felix und Erik das verzeihen.
Er hatte auch so seine Kontakte und allzu lange würde er nicht in Haft bleiben, das wusste er.
So ließ er sich ohne Widerstand abführen, ohne jedoch auf Felix' Frage zu antworten.
Draußen angekommen, sah er das Auto und sah von der Frontscheibe her, wer in dem Auto saß... er musste grinsen, bei dem was er kurzzeitig sah.
*~*
Jason wand Eriks Kopf zu sich, so dass er nicht hinaussehen konnte und dieses Monster nicht sehen musste, aber er sprach ruhig zu ihm:
"Sch... beruhige dich... es ist vorbei. Man hat ihn abgeführt. Du brauchst nun keine Angst mehr zu haben. Ich bin ja da."
Erik krallte sich noch immer in Jasons Kleidung, doch wurde aus seinem Weinen nun nur noch ein Schluchzen... bis es ganz aufhörte und Erik nur noch an Jasons Schulter lehnte und die Augen schloss...
Jason nickte nur zufrieden, als er sah wie sie dieses Monster abführten...
*-*-*
Der Polizeichef grinste Felix freundlich an.
''Der werte Herr wird mit Sicherheit noch mehr Dreck am Stecken haben! Ich bin mir sicher, dass der noch hinter manch anderem steckt. So schnell wird der nicht mehr auf freiem Fuß kommen.
Lass ihn noch so viele Kontakte haben, für so etwas haben die alle kein Verständnis. Danke für den Tipp!'', sagte er zu Felix.
Dann verließ er das Haus und auch Felix ging zurück zum Auto. Die Spurensicherung machte nun ihre Arbeit.
Felix rauchte noch eine Zigarette, bevor er einstieg und sich erst mal sammeln musste, bevor er den Motor startete.
*-*-*
Die Polizeistreife und der Krankenwagen fuhren davon und es herrschte endlich wieder Ruhe.
Die Augen wieder öffnend, löste sich Erik von Jason... sah ihn aber nicht an... auch Felix sah er nicht an.
Er sah apathisch vor sich hin. Das Zittern hatte nachgelassen, seine Angst war aber noch immer da, doch hielt er sich jetzt unter Kontrolle.
"Ich... bitte... ich würde jetzt gern allein sein... lass mich bitte... raus...", bat er flüsternd und noch bevor Felix den Motor startete.
Jason sah ihn skeptisch an... runzelte die Stirn und fragte:
"Bist du sicher? Sollen wir dich nicht besser heim bringen?"
Erik schüttelte den Kopf, öffnete die Tür, stieg aus und ging zunächst recht langsam die Straße entlang.
Erst als er um die Ecke gelaufen war, rannte er einfach nur weg...
Völlig fertig mit der Welt und nach allem was er erlebt hatte, brauchte er das jetzt. Er würde so lange rennen, bis er nicht mehr konnte und sein Körper erschöpft aufgeben würde.
Jason war jetzt doch ziemlich ratlos, wusste nicht was er tun sollte... so kannte er seinen Freund doch nicht.
*-*-*
''Sollen wir ihm hinterher?'', fragte Felix als könnte er Eriks Reaktion verstehen. Am Liebsten wäre er jetzt auch gelaufen.
Müde rieb er sich die Augen, denn es war alles ziemlich heftig und viel gewesen.
Auch die nächsten Tage würde es drunter und drüber gehen in der Firma. Alles musste umgeschrieben werden, auf seinen Namen.
Elias ging immer noch nicht ans Telefon und Felix wusste nicht mal, ob er auf seinen Bruder zählen konnte. Wenn Erik jetzt erst mal ausfiel, da er ein wenig Ruhe brauchte, stand Felix mit allem alleine da.
''Ich könnte jetzt einen Drink vertragen... wie stets mit dir?'', fragte Felix, Jason dann.
Nach langer Zeit suchte Felix Kontakt zu Jemanden, denn aus irgendeinem Grund war Jason ihm sympathisch.
Er wollte jetzt zu seinem Haus am Strand fahren und die Bar öffnen, sich auf der Terrasse, auf eine Liege legen und etwas trinken. Nur alleine wollte er jetzt irgendwie nicht sein.
*-*-*
Jason hatte seinem Freund nachgesehen, aber er entschied sich ihm nicht zu folgen.
"Nein, ich denke, wir sollten ihm nicht folgen. Wenn er Hilfe braucht, meldet er sich... sonst fühlt er sich noch bedrängt, was ich unbedingt vermeiden möchte.", antwortete Jason Felix.
Ihn nahm das alles sehr mit, aber er war auch froh darüber, dass Genesis endlich weg vom Fenster und Erik so einigermaßen in Sicherheit war. Zwar machte er sich noch immer Sorgen um seinen Freund, aber jetzt brauchte auch er erst mal ein bisschen Ruhe... die letzten Stunden hatten auch ihm ziemlich zugesetzt.
"Ja, einen Drink könnte ich, glaube ich, jetzt auch vertragen.", antwortete Jason nachdenklich, doch sah er Felix an und nickte einwilligend.
"Was wird denn jetzt mit der Firma? Ich mein, Genesis fällt ja wohl jetzt aus und Erik... hmm... er muss erst mal zur Ruhe kommen... kann ich vielleicht irgendwas helfen?", dachte Jason laut nach.
Er musterte Felix ein wenig, denn er war ihm sehr sympathisch und das sollte bei ihm schon was heißen. Meistens war Jason schon eher sehr skeptisch und misstrauisch anderen gegenüber, ließ wirklich nicht jeden an sich heran, aber Felix mochte er irgendwie.
Der junge Mann schien sehr ruhig und ausgeglichen zu sein, was Jason gut tat und ihm sehr gefiel.
*-*-*
''Komm mal zu mir nach vorne'', sagte Felix dann lächelnd, denn so könnten sie sich besser unterhalten und nachdem Jason umgestiegen war, fuhr Felix los in Strand.
''Wir fahren jetzt erst mal zu mir und genehmigen uns einen Drink auf der Terrasse'', fuhr Felix dann ganz gelassen fort, ''Die Firma werde ich wohl leiten. Vorerst sollte das kein Problem sein, aber auf Dauer wird es schwierig.
Erik war noch nie so extrem belastbar und jetzt verstehe ich auch wieso. Auf meinem Bruder Elias ist außerdem auch kein wirklicher Verlass. Genesis hat vieles am Laufen gehalten, womit ich aber auch vertraut bin.
Wenn du es einrichten kannst, würde ich sehr gerne deine Hilfe annehmen. Denn plötzlich das machen, was sonst vier Personen gemacht haben, wird verdammt hart.''
Felix redete ganz offen mit Jason und aus irgendeinem Grund redete er auch mehr als normal. Jason schien ihm vertraut, obwohl er ihn erst so kurz kannte.
So etwas hatte man bei nicht vielen Personen im Leben und wenn es so war, dann fühlte es sich verdammt gut an.
*-*-*
Gern hatte sich Jason zu Felix nach vorn gesetzt, denn er mochte ihn irgendwie, warum auch immer, zudem konnte man sich so sehr viel besser unterhalten.
Einwilligend nickte Jason auf Felix' Vorschlag hin, dass sie beide jetzt zum Strand fuhren, um dort was zu trinken.
"Natürlich kann ich es einrichten. Immerhin habe ich meine eigene Firma und weiß wie was funktioniert. Auf meine Leute kann ich mich jederzeit und hundertprozentig verlassen.
Zu viel zu tun habe ich deshalb nicht und ehe ich mich langweile helfe ich dir ein bisschen. Das ist gar kein Problem. Wenn du mich brauchst, kannst du dich auf mich jederzeit verlassen.", meinte Jason sehr ruhig und gelassen, eben wie immer.
Er rastete nur aus, wenn ihn wer angriff oder ihm jemand dämlich kam, dann hagelte es schon mal einen Satz heiße Ohren, dann fackelte er nicht lange... wie ein Fels in der Brandung... an ihm kam kaum jemand vorbei.
Auf der Fahrt zum Strand genoss er die schöne Aussicht und freute sich schon auf ein bisschen Ruhe und was kaltes zu trinken.
*~*
Erik war sehr lange gerannt, dann wollte sein Körper nicht mehr und er klappte erschöpft zusammen. Jedoch zwang er sich nicht liegen zu bleiben, sondern aufzustehen und wenigstens langsam weiter zu gehen, während er nach Atem rang.
Noch mal eine Stunde und mehrere Straßen später erreichte er endlich sein Haus, schloss die Tür auf und betrat es, hinter sich die Tür schließend.
Dann ging er erstmal ins Bad, wo er sich auszog und zunächst seinen nackten Körper vor dem Spiegel betrachtete... der mit vielen schlimmen Narben übersät war. Er schluckte hart, aber er gab nicht auf, dachte an die Worte von Jason... niemals aufzugeben... was für ihn leichter gesagt als getan war.
Schließlich duschte er gründlich und trocknete sich danach ab. Das Bad verlassend huschte er ins Schlafzimmer, wo er sich wieder anzog und sich anschließend aus der Küche etwas zu Trinken holte. Im Wohnzimmer angekommen, schnappte er sich eine weiche Decke, legte sich auf die Couch, deckte sich zu und dachte nach.
Sollte er wirklich diesen Therapeuten, dessen Nummer Jason ihm gegeben hatte, anrufen... sich einen Termin geben lassen?
Aber er war doch nicht verrückt!
Wieder musste er an Jasons Worte denken, dass es nichts damit zu tun hätte ob er verrückt war... er sollte nur diese wirklich schlimme Sache verarbeiten und sich helfen lassen.
Also gut... er nahm das Handy, wählte die Nummer, die auf dem Zettel stand und hielt das Handy an sein Ohr.
Am anderen Ende nahm jemand ab und meldete sich.
Erik schlug das Herz bis zum Hals, doch meldete er sich auch und schilderte kurz sein Problem.
Schon für den nächsten Tag bekam er einen Termin bei dem Therapeuten und überlegte ernsthaft, nachdem er aufgelegt hatte, ob er echt dorthin gehen sollte.
Au man... auch das noch...
*-*-*
Felix fuhr sinnig zu seinem Haus und ließ den Wagen in die Tiefgarage rollen. Dann stieg er aus und wartete auf Jason, damit sie gemeinsam über die Treppe nach oben in sein Haus gehen konnten.
Oben angekommen, legte er sein Jackett ab und öffnete die Terrassentür. Eine milde Brise wehte herein und es roch angenehm nach Meerwasser.
Dann ging Felix zur Bar rüber und stellte zwei Gläser zurecht.
''Was möchtest du? Ich kann dir fast alles anbieten'', sagte er anschließend ruhig zu Jason.
Nachdem er dann die Getränke zubereitet hatte, stellte er beides auf ein Tablett und ging damit nach draußen, wo eine große Holzterrasse direkt ans Meer grenzte.
Draußen standen Liegestühle und ein kleiner Tisch, auf den Felix das Tablett abstellte, bevor er es sich bequem machte.
Kaum dass er saß, hörte man von drinnen sein Handy läuten, doch Felix dachte sich daran, aufzustehen und ran zugehen. Der Klingelton verriet ihn, dass es Elias war, der ihn nun endlich zurückrief.
Jetzt sollte dieser mal warten und merken, was es hieß, wenn man nicht erreichbar war.
*-*-*
Die Fahrt zum Strand hatte Jason schweigend genossen.
Das Ziel endlich erreicht, ging alles ziemlich flott und schneller, als er denken konnte, hatte er sein Mineralwasser vor sich auf dem Tisch stehen, denn er trank nun mal keinen Alkohol... niemals.
Er selbst hatte es sich nicht bequem gemacht, viel mehr saß er gerade und ziemlich normal auf dem Liegestuhl, so dass sich die Rückenlehne seitlich von ihm befand.
Sogleich griff er nach dem Glas und nahm einen großen Schluck, den er genießend runter schluckte. Das Glas wieder auf den Tisch stellend, sah er sich hier ein wenig um, genoss die Aussicht auf das Meer. Auch die salzige Meeresluft genoss er und schloss einen kurzen Moment die Augen.
"Wirklich schön hast du es hier.", meinte Jason, nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte und Felix lächelnd ansah.
*~*
Nach dem Telefonat machte es sich Erik auf der Couch bequem und schlief vollkommen erschöpft ein.
Er war einfach nur noch fertig und wollte seine Ruhe und viel schlafen.
Der Tag war noch nicht mal vorbei... es war eigentlich mitten am Tag, aber er war fix und fertig... als hätte er sechzehn Stunden im Steinbruch gearbeitet.
Es war heute wirklich alles etwas zu viel gewesen.
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Ein wenig war Felix nun doch weg gedriftet, als Jason ihn zurückholte.
''Ja, ich liebe es auch sehr. Das schöne ist, dass es nicht allzu weit weg von der Arbeit ist'', lächelte Felix, Jason an.
Als sein Handy nun wieder ging, stand er doch auf und ging hinein, um ranzugehen.
In aller Ruhe erklärte er Elias, was alles geschehen war, und dass dieser sich in Bewegung setzten musste, um zur Firma zu fahren. Schließlich brauchte Felix auch mal ein wenig Schlaf und es war zur Zeit keine Führungsposition anwesend.
Elias motzte ein wenig herum, wieso sich Felix so aufspielte, doch da dieser seelenruhig blieb, gab Elias schließlich nach.
Irgendjemand musste Genesis Posten übernehmen und Erik war zur Zeit nicht in der Lage dazu. Auf Elias war einfach zu wenig verlass, der feierte lieber und verbrachte die Zeit mit seiner neuen Flamme.
Anschließend ging Felix wieder nach draußen und setzte sich wieder zu Jason.
''Wohnst du eigentlich in der Gegend?'', wollte er dann von diesem wissen.
*-*-*
Nur teilweise hatte Jason das Gespräch mitbekommen, das Felix führte. Er fand es okay, dass sich Felix nichts gefallen ließ und darauf beharrte, dass sich Elias in Bewegung setzte.
So sehr viel anders hätte er es auch nicht gemacht... im Gegenteil, solche Leute konnte er absolut nicht brauchen und er wäre mit Elias noch ganz anders verfahren. Dieser hatte nur Glück, dass Felix nun der neue Chef war.
Bei ihm hätte es solche Faxen nicht gegeben.
Ja, wenn es sein musste, griff Jason schon ganz gern mal sehr hart durch.
Wenn er was sagte, wurde es getan oder derjenige war draußen... basta!
Als sich Felix endlich wieder zu ihm setzte und ihn fragte ob er in der Gegend wohnte, antwortete Jason:
"Nein, ich wohne nicht in der Gegend. Ich wohne außerhalb der Stadt. Mein "kleines" Reich befindet sich weit in den Bergen. Dorthin verirrt sich meist niemand und da hin zu finden ist für die meisten auch sehr schwierig.
Ich habe mein Haus auch genau deshalb so weit abgelegen bauen lassen, eben weil ich gern meine Ruhe habe und die frische Bergluft einfach genießen und nicht gestört werden möchte... außer natürlich von sehr guten Freunden." und nahm dann noch einen Schluck Wasser zu sich.
*-*-*
''Hört sich schön an'', kam es von Felix und er musste für einen Moment die Augen schließen.
Jetzt wo er zur Ruhe kam, merkte er die Müdigkeit. Dann konnte er auch ein Gähnen nicht unterdrücken.
''Entschuldige. Irgendwie war das alles ein bisschen viel'', sagte er dann zu Jason.
Anschließend trank er sein Glas leer und grinste Jason an, der auch ziemlich fertig aussah.
''Soll ich dir ein Taxi rufen? Oder willst du dich ein wenig ins Gästezimmer hinlegen und wir fahren später zusammen zur Firma, wo dein Auto steht?'', fragte Felix ihn dann mit einem Grinsen im Gesicht.
*-*-*
Jason verstand es sehr gut, dass Felix müde war, er selbst war ja auch ziemlich kaputt.
"Nein, lass mal, ich nehme gern hier das Gästezimmer, wenn es dir keine Umstände macht... ich bin auch ziemlich fertig und könnte schon ein bisschen Schlaf brauchen.
Aber mein Auto steht nicht vor der Firma... das steht zu Hause... ich war vorhin mit dem Motorrad da. Es wäre aber schön, wenn du mich dann nachher zur Firma fahren könntest. Danke.", erwiderte Jason und gähnte nun auch herzhaft.
Die frische Luft hier ließ ihn müde werden, so dass er beinahe noch auf dem Liegestuhl eingeschlafen wäre.
Jason grinste nun zwar zurück, doch war es ihm schleierhaft, warum Felix ihn angrinste... na ja, vielleicht aus reiner Freundlichkeit... wer weiß...
Langsam stand Jason auf, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah auf Felix herab.
"Magst du mir dann das Gästezimmer zeigen?", fragte er müde, aber höflich und ruhig.
*-*-*
Felix grinste einfach, weil er verstand, warum Jason so müde war. Nun stand er auf und ging voraus ins Haus hinein.
''Folgen sie mir bitte, es geht hier entlang'', scherzte er.
''Wir haben für sie das beste Zimmer ausgewählt, mit Meeresblick und Zimmerservice ist inklusive!'', fuhr er gekonnt fort.
Beim Gästezimmer angekommen, öffnete er die Tür und ließ Jason vorgehen.
Dann verbeugte er sich und grinste verschmitzt.
''Wenn sie etwas brauchen, ich bin direkt nebenan'', sagte er noch und deutete auf die Tür gegenüber.
*-*-*
Nun musste Jason aber wirklich laut loslachen, denn das was Felix hier gerade abzog war zu komisch, aber er machte den Scherz mit und ließ sich drauf ein.
"Hach ja, das Zimmer ist wirklich herrlich und der Ausblick ist einfach wunderbar. Ich danke ihnen.", erwiderte er mit gespielt verstellter... hoher Stimme.
Er kriegte sich nun aber gar nicht mehr ein vor lachen und bog sich beinahe.... lachte schon Tränen.
Mit Tränen in den Augen, vor lachen, fügte er hinzu:
"Danke, ich werde mich dann bei ihnen melden, wenn ich mir etwas fehlen sollte." und betrat dann das Zimmer, nachdem er nur kurz hinein geschaut hatte.
Ein wenig verspielt und für ihn völlig untypisch, pikste er Felix leicht in die Seite und grinste ihn dabei frech an.
*-*-*
Felix wusste gar nicht wie ihm geschah. Sie alberten hier richtig herum und er fühlte sich gut dabei. Mal etwas anderes, als der Alltagsstress.
''Hey'', quietschte er auf, ''Lass das!''
Gespielt beleidigt schmollte er nun und ging in Richtung seines Schlafzimmers.
Konnte dann aber doch das Grinsen nicht unterdrücken und musste mit Jason mitlachen.
Sie verstanden sich einfach auf Anhieb und waren sich sympathisch. Eine angenehme Atmosphäre machte sich zwischen ihnen breit, als würden sie sich schon ewig kennen.
Doch jetzt wollte Felix einfach nur schlafen und er winkte Jason noch kurz, bevor er die Tür vom Schlafzimmer öffnete und hineinging.
Die Tür ließ er einen Spalt offen, einfach aus Gewohnheit. Dann zog er sein Hemd aus und hängte es über den stummen Diener, der neben seinen Kleiderschrank stand.
Ebenso die Hose landete auf ihn und dann legte Felix sich ins Bett und kuschelte sich in sein Kissen. Es dauerte nicht lange und er schlief tief und fest.
*-*-*
Jason lachte noch, als Felix losquietschte und fand es einfach zu niedlich, wie er gespielt schmollte.
Jedoch war auch er jetzt echt Bettreif, winkte Felix ebenfalls zu und schloss dann die Tür zum Gästezimmer.
Zunächst ging er ans Fenster, öffnete es und ließ die frische Luft rein... er konnte einfach nicht bei geschlossenem Fenster schlafen.
Erst dann zog er sich splitterfasernackt aus... war er es doch so gewohnt und er hasste es angezogen ins Bett zu gehen... und legte sich genauso ins Bett.
Nur bis zur Hüfte deckte er sich zu, drehte sich dann auf die Seite, mit dem Gesicht zum Fenster, schloss dann die Augen und schlief sogleich ein.
*~*
Erik hatte schon einige Stunden geschlafen, als er erwachte und sich zunächst panisch umsah... jedoch schnell feststellte, dass er zuhause war und auf der Couch lag.
Sich an die Stirn fassend, erhob er sich, stand dann auf und lief unruhig in seinem Wohnzimmer herum... bekam den Termin zu Morgen einfach nicht aus seinem Kopf raus... wollte eigentlich auch nicht hingehen.
Was sollte er da?
Konnte und würde er das nicht auch allein schaffen?
Es half nichts... er konnte im Moment keinen klaren Gedanken mehr fassen, öffnete ein Schränkchen und holte sich eine Packung Zigaretten und das Feuerzeug raus... auch eine Flasche Wein und ein Glas waren dabei, mit alledem setzte er sich wieder auf die Couch, stellte alles auf den Tisch vor sich und goss sich zunächst das Glas randvoll mit dem Rotwein ein, dann zündete er sich eine Zigarette an und nahm auch schon den ersten Zug.... blies den Rauch anschließend genussvoll aus.
Eigentlich hatte er schon vor einem Jahr aufgehört zu rauchen, warum er dennoch die Zigaretten aufgehoben hatte, war ihm unklar... aber jetzt fand er es gut so, brauchte es jetzt einfach.
Das Glas Rotwein war sehr schnell geleert und so langsam wurde er ruhiger...
*-*-*
Felix schlief einige Stunden, als er dann erwachte, war es bereits später Nachmittag.
Nur in Shorts ging er zum Fenster und öffnete dieses, um durchzulüften. Dann ging er in die Küche und trank etwas kaltes. Sein Handy zeigte mehrere Anrufe. Einige waren von Elias, andere von Kunden.
Müde rieb er sich durchs Gesicht, begab sich dann ins Bad, wo er sich kaltes Wasser über die Arme laufen ließ und ins Gesicht spritzte. Jetzt war es besser und er war wach.
Ein kurzer Blick auf die Uhr und im Terminkalender verriet ihm wieso der eine und andere Kunde angerufen hatte. Sofort rief er sie zurück, entschuldigte sich höflich und erklärte warum der Termin versäumt wurde.
Dabei war er so geschickt in der Wortwahl und bei den Erklärungen, dass alle Kunden Verständnis zeigten und die Termine verschieben ließen.
Erst zum Schluss rief er Elias zurück, der meinte, ihm am Telefon rund machen zu müssen.
Nachdem dieser sich beruhigt hatte und alles losgeworden war, was er zu sagen hatte, antwortete Felix mit ruhiger gelassener Stimme:
''Ich denke du solltest dir besser einen anderen Job suchen, Bruderherz!''
Dann beendete er das Gespräch und seufzte.
Er würde das schaffen, so wie er immer alles geschafft hatte. Außerdem hatte Jason ihm versprochen zu helfen. Ach ja... Jason...
Schnell schenkte er auch Jason etwas zu trinken ein und ging mit beiden Gläser rüber ins Gästezimmer. Da er keine Hand mehr frei hatte, betrat er es ausnahmsweise ohne zu klopfen. Drückte die Klinke mit dem Ellenbogen herunter und ging hinein.
Der Anblick, den Jason ihm bot, ließ Felix schmunzeln.
*-*-*
Noch immer schlief Jason tief und fest. Er war wohl einfach zu fertig gewesen.
Während er schlief drehte er sich einige Male, wobei seine Bettdecke verrutschte und er nun gar nicht mehr bedeckt war. Allerdings merkte er es nicht einmal, schlief seelenruhig weiter.
Dass wer das Zimmer betreten hatte, merkte er folglich auch nicht.
Ja, dieser Mann hatte einen sehr gesunden und sehr festen Schlaf... neben ihm konnte auch eine Bombe platzen... er würde es nicht merken.
*~*
Erik war inzwischen schon ziemlich angetrunken und Wut staute sich in ihm auf.
Wut auf Genesis... auf sich selbst... auf einfach alles und fast jeden.
So stand er auf und begann seine halbe Einrichtung zu demolieren, schlug vieles kurz und klein, ließ seiner Wut freien Lauf.... fühlte sich wie ein Versager...
Er schrie und weinte vor Wut, über das alles was man ihm angetan hatte... was er hatte erdulden müssen und je länger er drüber nachdachte, umso schlimmer wurde es.
Und jetzt musste er auch noch zu einem Therapeuten.... das war echt der Gipfel!
Erst nachdem er vieles von seiner schönen Einrichtung kaputt gehauen hatte, ließ er sich resigniert auf den Boden sinken, hielt sich eine Hand vors Gesicht und weinte sich aus....
*-*-*
Felix ging leise ins Zimmer und stellte das Trinken auf den Nachtschrank.
Er konnte den Blick nicht von Jason nehmen, dessen nackter Körper dort im Bett lag und schlief. Vorsichtig setzte er sich aufs Bett und betrachtete ihn eine Weile.
Seine Finger glitten scheinbar über Jasons Haut, doch berührten sie ihn nicht.
Was um Himmelswillen tat er hier eigentlich? Seinen Kopf schüttelnd, versuchte er sich zu besinnen.
Schmunzelnd zog er die Decke über Jasons nackten Körper und beugte sich leicht zu ihm herab.
''Nackt zu schlafen ist in diesem Hotel aber nicht gestattet'', kicherte er dann, ''Wer weiß was ihnen sonst noch passiert!''
Dann wurde er jedoch ernst und fügte hinzu: ''Ich habe gleich noch einen Termin. Soll ich dich schon mitnehmen, oder willst du lieber noch ein wenig schlafen? Wenn du noch schlafen möchtest, könnte ich uns etwas zu essen mitbringen, nach dem Termin.''
*-*-*
Nur ein Auge öffnend und noch schlaftrunken, hörte er, wie im Traum, dass Felix irgendwas zu ihm sagte. Er nickte nur... schloss das offene Auge wieder und murmelte zusammenhanglos vor sich hin:
"Lassen sie mich... noch schlafen... ich ...ja... alles o-okay..." und schlief auch schon wieder tief und fest.
Er hatte nicht mal mitbekommen, dass Felix ihn wieder zugedeckt hatte.
Viel zu fertig war er gewesen, als dass er sich jetzt in der Lage fühlen würde, aufzustehen und irgendwas zu tun.
Was ja auch kein Wunder war. Die letzten Wochen hatte er täglich, auch am Wochenende mehr als zwölf Stunden gearbeitet... weil es eben notwendig gewesen war.
Dann musste er sich nebenbei auch noch um Erik kümmern... jetzt forderte sein Körper einfach seinen Schlaf und seine Ruhe.
Er schlief zudem sonst nur drei bis vier Stunden und arbeitete dann weiter... aber jetzt war erst mal Schluss damit.
Die Sache mit Erik hatte ihm nun noch den Rest gegeben.
*-*-*
Felix nahm sein Glas wieder an sich, ließ aber das andere stehen. Dann schrieb er noch einen Zettel für Jason, falls dieser wach werden würde, bevor er zurück wäre.
Leise verließ er das Zimmer wieder und zog sich einen frischen Anzug an.
Anschließend fuhr er zur Firma, wo ihn die Sekretärin bereits erwartete.
''Herr Baumgarten... ihr Bruder... der hat gesagt, er wäre nicht mehr zuständig!'', quietschte sie hysterisch, ''und der Herr Huber, der wartet schon seit einer halben Stunde... und den Chef erreiche ich nicht...''
''Alles gut, Frau Kliesch! Beruhigen sie sich. Ich habe jetzt hier das sagen. Genesis kommt nicht wieder und Elias auch nicht. Das mit Herrn Huber übernehme ich!
Bitte bestellen sie schon mal beim Italiener eine Platte für 2 Personen zum mitnehmen, für... sagen wir in einer halben Stunde! Mit Vorspeise und Nachtisch bitte'', gab Felix Anweisungen und musste sich zusammenreißen nicht loszulachen.
Das Gesicht von Frau Kliesch war einzigartig und sie nickte nur, bekam den Mund aber nicht mehr zu.
Dann ging er in den großen Saal, wo Herr Huber mit einem seiner Angestellten bereits länger wartete.
''Herr Huber, Entschuldigen sie, dass sie warten mussten. Sie wissen ja selber wie das ist, Termine dauern manchmal länger als erwartet. Zu allem Überfluss hat sich heute unsere Chefetage mal eben halbiert, so dass wir gar nicht wissen, wo uns der Kopf steht'', begrüßte Felix gekonnt ruhig und gelassen, den Herrn Huber.
''Heißt das, der Chef der Firma wird mich nicht empfangen können?'', kam es kalt vom Gegenüber.
''Der Chef der Firma steht vor ihnen, aber das können sie ja noch nicht wissen. Wollen wir denn gleich zum geschäftlichen kommen? Sie haben sicher schon lange genug gewartet und ich denke nur an ihre kostbare Zeit'', fuhr Felix fort und wickelte den Kunden langsam um den Finger.
Etwa zwanzig Minuten später, verließ Herr Huber gut gelaunt den Konzern.
Fertig fuhr Felix sich über seine kurzen Haare und schloss einen Moment die Augen. Er hatte es tatsächlich geschafft einen der größten Fische überhaupt an Land zu ziehen. Wahrhaftig konnte er stolz auf sich sein.
Zaghaft klopfte Frau Kliesch an der Tür.
''Herein!'', bat Felix.
''Ich hätte da noch so einiges, was unterschrieben werden müsste'', sagte sie.
''Legen sie es bitte auf meinen Schreibtisch. Für heute ist Feierabend. Es muss auch mal warten können'', kam es von Felix und Frau Kliesch nickte einwilligend, auch wenn sie es kaum glauben konnte.
Es drängte Felix nach Hause. Aus irgendeinem Grund wollte er schnell wieder bei Jason sein.
Auf dem Rückweg hielt er beim Italiener und holte das bestellte Essen raus, dann fuhr er zu seinem Haus.
*-*-*
Es dämmerte bereits, als Jason erwachte und sich zunächst fragend umsah.
Verdammt, wo war er hier bloß?
Sich aufsetzend, fasste er sich an den Kopf und überlegte.
Ah... okay... jetzt war ihm wieder alles klar. Er war doch bei Felix... in dessen Haus am Meer. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen, als er an Felix dachte und den Zettel las, der auf dem Nachttisch lag, den ihm Felix offensichtlich geschrieben hatte.
Ja, ja... Termine... Jason kannte so was ja auch sehr gut.
Manche Termine nervten, aber es nutzte ja nichts... sie mussten wahr genommen werden, ob man wollte oder eben nicht.
Schnell stand er auf, ging ins Bad, das an dem Zimmer angrenzte und duschte. Hoffentlich hatte Felix nichts dagegen, dass er sich kurz erfrischte...
Sehr gründlich duschte er, trocknete sich anschließend ab und zog sich im Gästezimmer wieder ordentlich an. Seine langen schwarzen Haare kämmte er sehr sorgfältig, ließ diese jedoch jetzt offen, so dass sie seine Schultern sanft umhüllten. Das Zopfband steckte er nun in seine Jacketttasche.
Danach machte er das Bett ordentlich, strich es auch glatt... eben so, wie er es gern hatte und verließ dann das Gästezimmer hinter sich die Tür schließend, nachdem er das Glas vom Nachttisch an sich genommen hatte.
Er macht sich dann auf den Weg durch das Haus, um zur Terrasse zu kommen, wo er sich in den Liegestuhl setzte, etwas trank und seinen Blick übers Meer schweifen ließ, während er brav auf Felix wartete.
*~*
Zwischenzeitlich hatte sich Erik ein wenig beruhigt, stand auf, ging ins Schlafzimmer, zog sich um und verließ anschließend sein Haus.
Um jetzt alles wegzuräumen, hatte er keinen Nerv... viel mehr setzte er sich in sein Auto, startete den Motor und fuhr einfach nur davon... trotzdem er stark angetrunken war.
Ihm war alles egal... so egal... wohin er wollte, wusste er allerdings ganz genau.
Stunde um Stunde verging und die Gegend wurde immer ländlicher.... Berge erhoben sich in der Ferne. Die Straßen wurden immer steiler und enger.... ja, fast schon gefährlich.
Zum Teufel noch mal, warum suchte sich jemand solch einen Ort zum Wohnen aus...?
Schon bald hatte Erik sein Ziel erreicht... das riesige Anwesen seines Freundes Jason.
Wofür brauchte jemand, wie Jason, ganz für sich allein, solch ein riesiges Anwesen... das schon einem Palast glich und so wunderschön war?
Nun, es lag sehr wahrscheinlich an Jasons etwas zu groß geratenem Ego. Und so oft Erik auch hierher kam, so oft beneidete er Jason um dieses Grundstück... dieses riesige Anwesen... diesen Palast... und schüttelte immer wieder mit dem Kopf.
Allerdings war er stolz darauf, dass er einen Schlüssel zu dem Palast hatte und diesen somit jederzeit betreten konnte.
Jason selbst hatte es ihm einst angeboten, dass Erik jederzeit hierher kommen konnte, wenn ihm danach war, und ihm den Schlüssel gegeben, der speziell für dieses Anwesen angefertigt worden war.
Ein Schlüssel aus Weißgold, mit kleinen wunderschönen Brillanten besetzt... der allein schon ein Vermögen gekostet haben musste.
Erik schloss das Tor auf, stieg wieder in sein Auto und fuhr auf das Grundstück, parkte vor dem Hauseingang und stieg wieder aus.
Mit eben dem selben Schlüssel schloss er die kunstvoll verzierte Tür auf und betrat den Palast, wie immer, mit Ehrfurcht... sehr vorsichtig, hinter sich die Tür schließend.
Sein direkter Weg führte ihn, ebenfalls wie immer, gleich zur Bibliothek, wo er sich am wohlsten fühlte, und setzte sich dort in den blutroten Sessel am Kamin.
*-*-*
Felix schloss die Tür auf und betrat das Haus, wobei er direkt Jason auf der Terrasse sitzen sah.
''Schaaaatz, ich bin Zuhause!'', scherzte er und grinste frech, während er im Vorbeigehen noch Besteck und etwas zu Trinken einsammelte, um dann zu Jason nach draußen zu gehen.
''Na, hast du gut geschlafen?'', wollte er dann wissen, als er das Essen auf den kleinen Tisch stellte.
''Schau nicht so, einen Begrüßungskuss bekommst du nicht!'', kicherte Felix nun.
Er war mehr als gut drauf, wegen Herrn Huber. Außerdem tat Jason ihm gut und er fühlte sich so wohl, bei ihm. Deshalb wollte er auch schnell wieder nach Hause.
Ein Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wider und er zog sein Jackett aus, das er über die Lehne hing. Dann setzte er sich auf den Liegestuhl und schaute Jason an.
Sicher bemerkte er, dass dieser geduscht hatte, da es die nassen Haare verrieten und der angenehme Duft. Er selber brauchte gleich auch dringend eine Dusche.
Es störte ihm nicht, ganz im Gegenteil, er freute sich sehr darüber, dass Jason sich hier so wohl fühlte.
*-*-*
Eine ganze Weile hatte Jason schon da gesessen und dem Rauschen des Meeres zugehört, als er hörte, wie sich die Tür öffnete. Kurz darauf hörte er Felix etwas sagen, aber was er sagte.... ließ Jason aufhorchen.
Natürlich war Jason schon klar, dass es sich um das Gesagte eher um einen Scherz handelte, aber es beunruhigte ihn dennoch. Er machte ja fast jeden Scherz mit, aber das hier ging ihm definitiv zu weit.
Vor sehr langer Zeit hatte sich Jason geschworen für immer allein zu leben und niemals eine Beziehung einzugehen... egal zu wem auch immer. Das war auch der Grund dafür, dass er bislang niemals... wirklich niemals eine Beziehung hatte... weder kurze noch längere Beziehungen... weder zu Männern noch zu Frauen.
Noch nicht einmal einen One-Night-Stand hatte er bislang gehabt.
Er war zwar immer für seine Freunde da, aber die meiste Zeit verbrachte er mit seiner Arbeit, oder wenn er mal Freizeit hatte, verbrachte er diese in seinem "kleinen" wunderschönen Reich... wie er es immer nannte.
Aber jetzt versuchte er ruhig zu bleiben, als Felix schließlich die Terrasse wieder betrat.
Er sah ihn prüfend, skeptisch... ja, misstrauisch an, beantwortete aber dennoch dessen Frage:
"Ja, danke, ich habe gut geschlafen. Und du?"
Mit der Gelassenheit war es für ihn nun vorbei. Er setzte sich auf und wieder saß er so auf dem Liegestuhl, dass sich die Rückenlehne seitlich von ihm befand.
Starr und steif saß er da, beobachtete jede Bewegung von Felix... nun, jederzeit auf eine eventuelle Flucht eingestellt, nachdem Felix nun auch was von einem Begrüßungskuss sagte... den er nicht bekommen würde.... und dass er nicht so schauen sollte.
Sicher hatte er gesehen, dass Felix etwas zu Essen mitgebracht und alles auf dem Tisch abgestellt hatte. Jedoch rührte er absolut nichts davon an...
*-*-*
Nachdem Felix das Essen ausgepackt hatte, bemerkte er Jasons Stimmung und schaute ihn ernst an.
''Okay... Was ist los? Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Dann sag es bitte... ich wollte nur einen Scherz machen... Oder war irgendetwas während ich weg war?'', wollte Felix dann wissen.
Unsicherheit machte sich bei ihm breit. Denn er hatte keineswegs irgendeine Absicht dabei gehabt. Es kam ihm nur in den Sinn, da er sonst nie jemanden zuhause hatte.
Die letzte Beziehung war zu Schulzeiten gewesen, mit einem Mädchen und hielt nicht lange.
Um seine Orientierung hatte er sich nie einen Kopf gemacht und würde jetzt auch von sich behaupten hetero zu sein.
*-*-*
Nur ein wenig sah er noch einmal in die Ferne, blickte dann wieder zu Felix und beantwortete seine Fragen:
"Was...? Ja, ja, alles okay. Ich musste nur gerade an etwas denken... aber nichts schlimmes.", versuchte sich Jason rauszureden: "Keine Sorge, du hast nichts falsch gemacht, echt nicht. Soweit ich weiß, war nichts als du weg gewesen bist."
Na klar, hätte er jetzt auch sagen können, was ihn gerade so gestört hatte, aber er wollte sich eben auch nicht zum Affen machen... sich nicht blamieren.
Dann versuchte er abzulenken:
"Und, wie ist der Termin gelaufen? Warst du erfolgreich?", wollte er von Felix wissen, während er ihn weiterhin ansah... jetzt aber nicht mehr skeptisch oder misstrauisch... eher freundschaftlich interessiert... dennoch ein ganz klein wenig prüfend.
*-*-*
''Bedien dich doch bitte. Ich habe von allem etwas mitgebracht und der Italiener ist echt gut'', sagte Felix dann und lächelte Jason an.
''Der Termin war der Hammer. Vielleicht kennst du den Herrn Huber, ja. Ist zumindest ein gefragter Mann und ein dicker Fisch...
Stell dir vor, er hat einen Vertrag unterschrieben und ab jetzt arbeiten wir mit dem zusammen. Er war so skeptisch zu Anfang, doch ich habe ihn um den Finger gewickelt'', erklärte Felix strahlend.
Es tat ihm gut, mit jemandem darüber reden zu können.
Dann bediente er sich selber beim Essen, denn er hatte großen Hunger.
*-*-*
Langsam taute Jason wieder auf und bediente sich am Essen nun ebenfalls.
"Dankeschön.", bedankte sich Jason und aß zunächst mal nur ein Häppchen, das er langsam kaute, runter schluckte und dann anerkennend nickte.
"Hey, das ist wirklich gut.", lobte Jason das Essen anerkennend.
Nachdem er den nächsten Bissen zu sich genommen und ebenfalls runter geschluckt hatte, sah er Felix wieder an und meinte:
"Ach ja, der gute Herr Huber... hmm... um ehrlich zu sein, habe ich mit ihm keine guten Erfahrungen gemacht. Na gut, es kann auch sein, dass meine Erwartungen zu hoch für ihn waren... ich weiß es nicht, aber ich habe den Vertrag mit ihm sehr schnell gelöst.
Er konnte meine Erwartungen einfach nicht erfüllen. Von einem Vertragspartner erwarte ich absolute Perfektion, weshalb ich zwar nur wenige Partner habe, die aber wirklich gut und, genau wie ich, Perfektionisten sind. Schafft es jemand nicht, ist er raus."
Jason wusste natürlich, dass seine Worte sehr hart klangen, aber er war im Geschäftsleben nun mal knallhart und unnachgiebig. Aber genau da lag das Geheimnis seines Erfolges und ließ ihn reich werden.
"Vielleicht hast du ja mehr Glück mit ihm... ich wünsche es dir wirklich. Und wie gesagt, wenn ich dir helfen kann, sag es bitte... ich bin auch für dich jederzeit da.", fügte Jason mit sanfter, sehr ruhiger Stimme hinzu.
*-*-*
Felix lächelte dankbar und anerkennend.
''Ich werde sehen, was Herr Huber bringt. Er hat viele Kontakte, die wir sehr gut gebrauchen können. Zur Not, wird er halt nur Mittel zum Zweck sein und mehr nicht.
Das Entscheide ich dann...
Danke dir nochmals'', sagte Felix ruhig zu Jason und aß dann in ruhe weiter.
Das Essen schien heute noch viel besser, als sonst zu sein und er war froh darüber.
Zwischendurch schenkte er Jason etwas nach und sich etwas zu Trinken ein. Er genoss den Abend und das Beisammensein.
Die Zeit schien zu rennen und langsam wurde es auch schon dunkel.
Nach einer ganzen Weile, nachdem sie das Essen beendet hatten, meinte Felix zu Jason: ''Du musst mir sagen, wenn ich dich zur Firma fahren soll!''
Eigentlich wollte Felix gar nicht, dass Jason geht, nur wäre es wohl sehr Klammerhaft, wenn er ihn bitten würde noch zu bleiben.
Natürlich tauschte er seine Handynummer mit Jason aus, für den Fall, dass er ihn brauchen würde oder aber einfach Kontakt haben wollte.
*-*-*
"Du musst mir nicht danken, ich helfe Freunden sehr gern, wenn ich kann. Und sollte Herr Huber Schwierigkeiten machen... na ja, meine Handynummer hast du ja.", erwiderte Jason ruhig, aber lächelnd.
Dann sah er auf die Uhr und trank noch einen Schluck, bevor er Felix bat:
"Wie die Zeit vergeht. Tja, also... ich müsste dann jetzt schon los und würde mich freuen, wenn du mich zur Firma fahren könntest. Ich muss echt nach Hause und muss noch jede Menge aufarbeiten... zudem hab ich noch einen weiten Weg vor mir.
Ich danke dir aber für den schönen Abend und das gute Essen.", mit diesen Worten stand er auch schon auf, zupfte seine Kleidung etwas zurecht und lächelte Felix an.
"Können wir dann?", fragte er lieb und freute sich, dass er einen neuen Freund gefunden hatte.
Langsam ging er zur Tür, wartete aber noch auf Felix.
*-*-*
''Sicher können wir fahren'', kam es von Felix, dann zog er sein Jackett über und folgte Jason.
Hinunter ging es in die Garage, wo sie in sein Auto einstiegen und er Jason zur Firma fuhr. Irgendwie wurde ihm ganz schwer ums Herz, als sie dort ankamen und er wusste, dass Jason jetzt fahren würde.
Er verabschiedete sich normal von ihm und winkte kurz zum Abschied.
Anschließend fuhr er wieder nach Hause und zog sich aus, begab sich unter die Dusche. Dann schlüpfte er in etwas bequeme und setzte sich noch am Computer, wo er zu arbeiten begann.
Zwischendurch machte er eine Pause, schenkte sich etwas kaltes zu Trinken ein und ging zurück zum Computer.
Irgendwie war es leer ohne Jason und Felix spürte, dass er ihn vermisste, obwohl dieser doch erst seit einer Weile fort war.
*-*-*
Auch Jason hatte sich höflich und freundschaftlich von Felix verabschiedet, setzte sich dann auf sein Motorrad, startete und fuhr in Windeseile davon.
Die Straßen wurden langsam immer leerer und so gab er richtig Gas.
Die Bäume und Häuser schienen nur so vorbei zufliegen und so erreichte er sehr bald ländliches Gebiet... schon sah er "seine" Berge.... die sich in der Ferne erhoben und es aussah, als würden sie den Himmel berühren.
Nur eine Stunde später erreichte er sein "kleines" Reich und bemerkte schon, an dem offen stehenden Tor, dass irgendwer hier sein musste. So fuhr er auf sein Grundstück, hielt knapp vor dem Eingang und stellte fest, dass sein Freund Erik hier sein musste, da dessen Auto genau vor der Tür stand.
Er stieg ab, zog seinen Schlüssel hervor und betrat sein Haus, hinter sich die Tür schließend.
Geradewegs ging er zur Bibliothek, denn er wusste ja, dass es Eriks Lieblingsraum war, wenn er sich hier aufhielt.
Er betrat die Bibliothek und stellte fest, dass Erik im Sessel saß und tief und fest schlief.
Grinsend bückte er sich, nahm Erik auf seine Arme und brachte ihn ins Gästezimmer, wo er ihn auf das Bett legte und zudeckte.
"Schlaf gut, mein Freund.", flüsterte er und verließ dann das Zimmer wieder, um in sein Büro zu gehen.
Er zog sich das Jackett aus, hing es über seinen Chefsessel, setzte sich an seinen PC und begann zu arbeiten...
*-*-*
Mit viel Mühe schaffte es Felix sich wieder zu konzentrieren und fuhr mit der Arbeit fort. Die Zeit verging wie im Flug und bald war es späte Nacht.
So ging beendete Felix seine Arbeit für heute und gönnte sich noch ein Gläschen auf der Terrasse.
Ständig schaute er zu dem Liegestuhl, wo bis vor wenigen Stunden noch Jason gesessen hatte.
Langsam schien er wirklich verrückt zu werden. Schmunzelnd leerte er sein Glas und ging zu Bett. Doch auch da, hatte er immer wieder Jason vor Augen.
Sein charmantes Lächeln und die nette Art. Gedanklich kuschelte er sich in seine Decke und stellte sich vor, dass es Jasons Schulter sei.
Endlich konnte er einschlafen.
Erst sein Wecker holte ihn wieder aus einem viel zu schönen Traum.
Müde tapste Felix ins Bad, wusch sich und zog sich etwas frisches an. Einen Kaffee und eine Zigarette gönnte er sich, bevor er, mit kurzem Stopp bei der Reinigung, zur Arbeit fuhr.
Der Polizeichef wartete bereits auf ihn und begrüßte ihn freundlich.
Er erzählte, wie es um Genesis stand, und dass dieser wohl noch mehrere Männer für seine Spielchen gebraucht hatte. Zur Sicherheit wollte er sich umsehen und Felix willigte ein, solange sie alles wieder am rechtmäßigen Platz tun würden.
*-*-*
Wie immer hatte Jason bis tief in die Nacht gearbeitet und war erst in den frühen Morgenstunden ins Bett gegangen, nachdem er geduscht hatte.
Nur vier Stunden später klingelte sein Handywecker und Jason quälte sich wieder aus dem Bett. Sicher, er hätte eigentlich eine Pause von der vielen Arbeit gebraucht, aber das konnte und wollte er sich einfach nicht leisten.
Klar, er war reich, brauchte sich keine Sorgen zu machen, aber das reichte ihm eben nicht... selbst Erik, der ebenfalls viel vom Arbeiten hielt, hatte Jason schon wer-weiß wie oft gewarnt... er sollte doch kürzer treten... aber Jason hörte nicht auf Erik.
Nachdem er sich fertig gemacht hatte, ging er in die Küche, frühstückte anständig und machte auch für Erik das Frühstück, wenn er denn irgendwann mal erwachen würde.
Auch einen kleinen Zettel schrieb er ihm, dann verließ er sein Haus auch schon wieder eilig, schwang sich auf sein Motorrad und fuhr zu seiner Firma.
Dort angekommen, kam auch schon seine Sekretärin auf ihn zu und sagte ihm was alles anliegen würde.
Er nickte nur, nahm den Stapel Akten an sich, ging dann in sein Büro, ließ sich von der Sekretärin einen Kaffee bringen und schon war er wieder am Arbeiten.
Später würde er noch einige Termine wahrnehmen müssen... doch nahm er sich schon jetzt vor, dass er heute mal etwas früher Feierabend machen würde... merkte er doch, wie sehr ihn das alles schlauchte.
*-*-*
Der Vormittag ließ etwas turbulent ab, da Felix die Polizei im Nacken hatte. Nebenbei versuchte er alles mögliche aufzuarbeiten.
Gegen Mittag machte sich dann aber doch sein Magen bemerkbar und er entschied sich seiner Sehnsucht nach Jason nach zu geben.
Magst du mit mir zu Mittag essen?
Simste er Jason aufs Handy und wartete ungeduldig wie ein kleines Kind auf eine Antwort.
*-*-*
Eben hatte Jason die vorletzte Akte bearbeitet, als sein Handy klingelte und ihm damit anzeigte, dass er eine SMS bekommen hatte.
Er nahm das Handy an sich, öffnete die SMS und las sie.
Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen, als er die SMS von Felix las.
Auf die Uhr sehend bemerkte er, dass es schon Mittag war, dann schrieb er Felix zurück.
Ja, gern. Wo treffen wir uns?
Und schickte die SMS dann ab, anschließend bearbeitete er noch die letzte Akte.... war irgendwie nicht von der Arbeit weg zu kriegen.
*-*-*
Ein Lächeln ging über Felix sein Gesicht, als er das Summen seines Handys vernahm.
Jason hatte ihm geantwortet.
Du entscheidest!
Mehr schrieb Felix nicht und fuhr schon mal mit dem Fahrstuhl nach unten.
Die Vorfreude Jason wiederzusehen war groß.
*-*-*
Ach Herrje... wieder klingelte sein Handy und Jason sah auf. Nahm dann sein Handy, las die SMS und schrieb zurück:
Okay, dann beim Italiener.
Wieder schickte er die SMS ab, erhob seinen Luxushintern nun doch mal langsam und verließ sein Büro und schloss es ab.
"Sarah, sie können dann jetzt Feierabend machen, es ist eh Freitag. Machen sie sich ein schönes Wochenende.", verabschiedete er sich von seiner Sekretärin.
Diese freute sich tierisch und bedankte sich noch mindestens ein dutzend Mal bei ihrem Chef.
Jason fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten und verließ dann seine Firma und machte sich auf den Weg zum Italiener, der nicht weit weg war.
Dort angekommen, wartete er auf Felix.
*-*-*
Die SMS las Felix voller Vorfreude und fuhr dann mit dem Auto zum Italiener.
Jason wartete schon auf ihn, als er dort ankam.
''Hey'', begrüßte er ihn strahlend, ''Warst du schon hier, als du zurückgeschrieben hast? Oder bist du geflogen?''
Aus irgendeinem Grund musste er sich gerade stark zusammennehmen, denn am Liebsten hätte er Jason einfach nur gedrückt.
Doch er pikste ihn stattdessen einfach nur frech in die Seite, als kleine Rache vom letzten Mal.
Es war ihn wie eine Ewigkeit vorgekommen, die Zeit wo sie sich jetzt nicht gesehen hatten. Obwohl er mehr als genug Arbeit gehabt hatte.
*-*-*
"Hallo Felix. Ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht’s dir?", begrüßte Jason seinen Freund.
Ja, er freute sich Felix zu sehen, auch wenn er irgendwie gerade keine Zeit hatte, aber für seine Freunde nahm er sich einfach mal die Zeit. Freunde waren ihm sehr wichtig.
Natürlich hatte er das Strahlen seines Freundes bemerkt, doch machte er sich keine Gedanken darüber.
"Nein, ich bin nicht geflogen... meine Firma ist doch hier gleich um die Ecke.", fügte er antwortend hinzu und beschwerte sich gleichzeitig ein wenig gespielt:
"Hey, lass das."
"Tja, dann gehen wir mal was essen.", meinte Jason, leicht gestresst, denn er hatte ja noch drei Termine vor sich, den ersten hatte er schon in zwei Stunden, dennoch lächelte er sanft.
Er ging vor, öffnete die Tür und hielt Felix die Tür auf.
*-*-*
''Oh, heute so charmant'', grinste Felix und neckte Jason ein wenig.
''Ach so, dann weiß ich jetzt auch welche Firma du hast'', sagte er noch, bevor er hineinging.
Dann ließen sie sich an einen Tisch bringen, bei dem sie ihre Ruhe hatten. Es war herrlich hier und trotz des guten Essens und der Mittagszeit nicht allzu voll.
Auch Felix hatte später noch einige Termine, doch jetzt wollte er einfach ein wenig Zeit mit Jason verbringen und freute sich darauf.
''Hast du das Wochenende vielleicht noch ein wenig Zeit? Ich muss so vieles umschreiben lassen, auf meinen Namen. Natürlich nur, wenn du es einrichten kannst. Du hast sicherlich genug zu tun'', traute er sich dann doch Jason zu fragen.
Er spürte wie gut es ihm tat, Zeit mit Jason zu verbringen und er sog dieses Gefühl regelrecht auf.
Wieso hatte er noch nie zuvor so etwas empfunden? War das überhaupt noch Freundschaft oder ging das schon tiefer.
Gedankenverloren bemerkte er gar nicht, wie er Jason anstarrte. Warum sah dieser auch so verdammt gut aus?
*-*-*
Felix schien Jason nicht zu kennen, denn so war er immer... freundlich und nett... vorausgesetzt man ärgerte ihn nicht.
Ruhig hörte Jason Felix zu und nickte einwilligend.
"Ja, für Freunde habe ich immer Zeit. Außerdem habe ich es dir doch angeboten. Sicher habe ich genug zu tun, aber das kann warten... mach dir keine Sorgen.", erwiderte Jason lächelnd.
Zwischenzeitlich hatte die Bedienung die Speisekarte gebracht und Jason hatte sich höflich bedankt. Die Speisekarte lag vor ihm, doch sah er nicht hinein... viel mehr schaute er kurz aus dem Fenster.
Felix wieder ansehend, bemerkte er sehr schnell, dass dieser ihn anstarrte, was ihn aus irgendeinem Grund ein wenig beunruhigte... es sich jedoch nicht anmerken ließ.
Dennoch sprach Felix drauf an:
"Hey, Felix... träumst du, oder warum starrst du mich so an, hm?", konnte sich aber ein freches Grinsen nicht verkneifen, auch wenn er aus Felix' Verhalten gerade nicht so ganz schlau wurde.
*~*
Erik war irgendwann auch mal aufgestanden, hatte sich fertig und auch das Bett ordentlich gemacht.
Sicher er hatte sich gewundert, dass er im Bett lag, aber er dachte sich schon, dass Jason ihn ins Bett gebracht hatte.
Ihn freute es, denn er wusste genau, dass er Jason liebte... jedoch schien Jason es nicht mal zu ahnen. Erik wusste auch, dass er Jason niemals ein Liebesgeständnis machen durfte... kannte er seinen Freund doch gut genug und hatte ihm auch gut genug zugehört... somit wusste er auch, dass Jason lieber allein blieb... keine Beziehung wollte... niemals...
Und Erik versteckte seine Gefühle Jason gegenüber lieber, bevor er ihn verlieren würde.... gab sich lieber mit einer Freundschaft zufrieden... würde er ihm aber seine Liebe gestehen, wusste er, dass ihm Jason die Freundschaft kündigen würde. Bei so etwas ließ er dann auch nicht mit sich reden... da war er dann knallhart.
Und Erik hatte nicht die Kraft um Jason zu erobern... er war einfach eine Nummer zu groß für ihn.
Niemand hatte es bisher geschafft...
Die Küche erreicht musste er schmunzeln, als er das Frühstückt auf dem Tisch stehen sah und einen Zettel, den ihm Jason geschrieben hatte.
Während er sich dann eine Tasse Kaffee gönnte, las er den Zettel und war irgendwie glücklich... es stand nichts besonderes drauf, aber es war von Jason geschrieben und das war alles, was für Erik zählte.
In aller Ruhe hatte er das Frühstück zu sich genommen, dann alles in die Spülmaschine gestellt und diese angeschaltet. Anschließend räumte er noch auf und verließ dann das Anwesen.
Er schwang sich in sein Auto, fuhr von Grundstück runter, stieg noch einmal aus und schloss das Tor sorgfältig ab. Danach stieg er wieder ein und machte sich direkt auf den Weg nach Hause.
*~*
Genesis' Anwälte gaben derweil alles, um ihren Mandanten aus der Haft zu bekommen... wie sich herausstellte hatte er viele "Freunde" in sehr hohen Positionen, die ihm alle halfen... warum auch immer.
Es würde nun nicht mehr lange dauern bis er wieder auf freiem Fuß wäre...
*-*-*
Felix wurde ein wenig rot um die Nase und lächelte nun verlegen.
''Oh Gott, entschuldige...'', kicherte er dann, ''Habe ich wirklich gestarrt?''
Noch ein wenig über sich selbst den Kopf schüttelnd und lachend, nahm er dann sein Handy, das klingelte.
''Ja, Baumgarten hier'', sagte er gekonnt ruhig.
Dann fiel ihm beinahe jede Regung aus dem Gesicht und er wurde etwas blass um die Nase.
''Verstehe. Danke für ihre Bemühungen. Sie können nichts dafür. Da kann man einfach nichts machen'', kam es vom ihm, ''Wiederhören.''
Scharf pustete Felix die Luft aus, wobei er sich die Augen rieb und sich sammeln musste.
''Jason, das war der Polizeichef. Ihm sind die Hände gebunden. Genesis wird noch heute auf freien Fuß kommen!'', platzte es dann aus ihm raus.
''Weißt du, wo Erik jetzt ist?'', wollte er dann wissen.
*-*-*
Ein wenig unruhig hörte Jason, unfreiwilligerweise, das Telefonat mit.
Nachdem Felix aufgelegt hatte und ihm sagte was passiert war, konnte er es nicht fassen.
"VERDAMMT!", fluchte Jason laut und furchtbar wütend.... mit der Faust auf den Tisch schlagend, wobei es ihm nun herzlich egal war, dass sie hier in der Öffentlichkeit waren.
"Vorhin war Erik noch bei mir... aber ob er sich jetzt noch dort befindet weiß ich nicht.", schließlich zog er sein Handy aus der Jacketttasche, suchte Eriks Nummer raus und hielt sich das Handy dann ans Ohr.
"Moment, ich rufe ihn nur kurz an, okay.", entschuldigte sich Jason bei Felix.
Nur wenig später meldete sich Erik auch schon.
"Hallo Jason."
"Hallo Erik... wo bist du grad?"
"Ich bin im Auto und auf dem Weg nach Hause. Warum fragst du?"
"Erik, kehre bitte sofort um und fahr wieder zu mir!"
"Warum, was ist denn los?"
"Genesis kommt heute noch wieder auf freien Fuß... tu bitte was ich dir sage... fahre zu mir und warte dort, ich komme gleich hin!", warnte er ihn und legte dann auf.
Felix wieder ansehend, machte Jason schon ein sehr besorgtes Gesicht.
"Tja, aus dem Essen wird wohl nichts.", sprach Jason und dachte kurz nach.
"Wie wäre es, wenn wir zu mir fahren und ich uns dort was koche?", schlug er Felix fragend vor.
Er würde eben die Termine absagen müssen, denn Erik hatte nun mal Vorrang...
*~*
Genesis' Anwälte machten ihre Sache wirklich sehr gut und erreichten was er wollte.... nur wenig später wurde er aus der Haft entlassen und sogar von einem seiner Anwälte nach Hause gefahren.
Was er nun tun würde war klar... er würde sich rächen und Erik stand ganz oben auf seiner Liste...!
*-*-*
Felix nickte verständnisvoll und ging direkt zu einem Kellner und entschuldige sie beide. Dann ging er wieder zurück zu Jason.
''Lass uns fahren. Ich folge dir!'', sagte er mit ruhiger Stimme, ''Es wird alles gut. Wir kriegen das hin!''
Er hoffte das zumindest und war schon am Grübeln, wen er denn anrufen könne.
Als er dann in seinem Auto saß und Jason hinterherfuhr, wählte er einige Nummern und gab vielen Bescheid.
Die Security sollte ihre Posten verdoppeln, nur für den Fall der Fälle.
*-*-*
Jason hatte auf dem Weg zu seinem Motorrad, einige Anrufe getätigt, sich entschuldigt und die Termine abgesagt. Es fiel ihm nun wirklich nicht leicht, aber für seinen Freund tat er es schon mal, zumal ja wirklich Gefahr im Verzug war.
Nachdem er sich auf sein Motorrad geschwungen hatte, fuhr er auch schon los, Felix folgte ihm.
Er gab jetzt wirklich Gas und es war ihm nun auch egal, ob irgendwo die Polizei stand oder eben nicht... er wollte nur noch nach Hause.... schauen ob Erik nichts passiert war.
Sein kleines Reich kannte Genesis zum Glück nicht... kaum jemand wusste wo Jason wohnte. Okay, sein kleines Reich war nicht gerade unauffällig ...aber es lag abgelegen in den Bergen... versteckt vor der Öffentlichkeit... und dorthin verirrte sich glücklicherweise niemand.
Erik war nun mal wie ein kleiner Bruder für Jason und wenn es um ihn ging, verstand er absolut keinen Spaß. Jeden würde er unangespitzt in den Boden rammen, der es wagte Erik auch nur ein Haar zu krümmen.
Und um diesen Mistkerl Genesis würde er sich gleich kümmern... denn auch Jason war nicht machtlos und hatte sehr gute Kontakte.... er musste sich also seine Hände nicht selbst schmutzig machen. Das erledigten dann andere für ihn.
Nach gut einer Stunde Fahrzeit, sah er auch schon "seine" Berge, wie sie sich majestätisch in der Ferne erhoben. Noch einmal eine Stunde später, erreichten sie sein riesiges Anwesen. Er öffnete das Tor nun mit der Fernbedienung, das sich langsam öffnete.
Er fuhr auf sein Grundstück, und schloss das Tor wieder, nachdem Felix ebenfalls auf das Grundstück gefahren war. Eine etwas längere Strecke lag noch vor ihnen, bis sie seinen Palast erreichten und er vor der Tür stoppte.
Beruhigt stellte er fest, dass Eriks Auto hier und er in Sicherheit war. Er stieg von seinem Motorrad ab, holte seinen Schlüssel heraus und öffnete die Haustür... wartete aber auf Felix.
"Willkommen in meinem bescheidenen Heim, mein Freund.", hieß er Felix in seinem Zuhause willkommen.
*-*-*
Felix war Jason die Strecke über gefolgt und hatte sich alles gut eingeprägt. Schließlich wollte er wieder her und auch zurückfinden.
Staunend betrat er nun das Anwesen von Jason und schaute sich interessiert um.
''Schön hast du es hier und so angenehm ruhig'', sagte er dann zu ihm und lächelte ihn an.
Auf Anhieb fühlte er sich wie Zuhause, wohl und geborgen. Natürlich war es auch Jasons Anwesenheit, die dazu beitrug.
Eriks Auto hatte auch Felix draußen stehen sehen und war sichtlich erleichtert gewesen.
''Kaum lerne ich dich kennen , wird mein Leben richtig turbulent. Aber sag, hast du schon einen Plan? Wir können Erik schließlich nicht ewig hier festhalten und ich kann mir vorstellen, dass auch wir in Gefahr sind.
Auch wenn ich keine Angst vor Genesis habe, denke ich wir sollten den einen oder anderen Kontakt spielen lassen'', kam es dann direkt von Felix.
Denn während der Fahrt hatte er genügend Zeit gehabt sich Gedanken zu machen.
Felix hatte auch einige Kontakte, die man in Betracht ziehen konnte. Natürlich musste man vorsichtig sein, weil der eine oder andere sicher auf Genesis Seite war.
*-*-*
Jason hatte sich für das Kompliment, was sein Zuhause betraf bedankt und freute sich, dass es Felix hier so gut gefiel.
"Ja, in der Tat, wir sollten einige Kontakte spielen lassen und darum werde ich mich dann kümmern... die Hände mache ich mir nämlich nicht an diesem Mistkerl dreckig. Und ich weiß, dass ich meinen Kontakten hundertprozentig vertrauen kann.", erwiderte er zustimmend.
Doch dann nahm er Felix an die Hand und meinte:
"Komm wir gehen erst mal zu Erik... schauen ob es ihm auch wirklich gut geht.", dann ging er mit Felix an der Hand auch zur Bibliothek, klopfte an und betrat das Zimmer sogleich.
"Erik?", fragte er in die Stille hinein.
Sogleich stand Erik auf und sah Jason mit strahlenden Augen an.
"Jason!", freute er sich und ging auf ihn zu. Er unterließ es nun aber, da Felix auch hier war, seinen Freund zu umarmen.
Zu gern wäre er ihm jetzt um den Hals gefallen... aber das traute er sich nun nicht.
"Geht es dir gut, Kleiner?"
Erik nickte und strahlte Jason noch immer an.
Jason grinste.
"Gut, dann bleibst du vorläufig hier... aber das wird mir kein Dauerzustand, okay. Du weißt, wass ich meine …"
"Ja, ja, ich weiß, du liebst deine Einsamkeit.", unterbrach ihn Erik.
"Sehr richtig.", erwiderte Jason lächelnd.
Sich an Felix wieder wendend, meinte er:
"Natürlich können wir ihn hier nicht ewig festhalten... das würde ich, wie gesagt, auch gar nicht wollen." und lächelte Felix sanft an.
Erik sah allerdings nun schon ein wenig eifersüchtig zwischen Jason und Felix hin und her.... musste sich arg zusammennehmen...
*-*-*
Felix Gefühle fuhren Achterbahn, als Jason seine Hand nahm. Spätestens jetzt ahnte er, was mit ihm los war, wollte es aber nicht wahrhaben.
Wie konnte ausgerechnet ihm so etwas passieren.
Doch auch ihn ergriff die Eifersucht. Allein, dass Jason, Erik Kleiner nannte, ließ seinen Magen krampfen. Er spürte die Vertrautheit zwischen den Beiden und für einen Moment wünschte er sich in Eriks Haut zu stecken.
Dann würde er Jason jetzt mehr brauchen denn je.
Jedoch horchte er auch auf, als das Thema Einsamkeit fiel. Denn auch Felix hatte bis vor kurzem nur für den Job gelebt und es vorgezogen lieber alleine zu bleiben.
Nur jetzt wo er Jason kennengelernt hatte, sehnte er sich nach ihm. Wollte am Liebsten jede freie Minute mit ihm verbringen und ihm Nahe sein.
Den letzten Satz, den Jason zu Felix sagte, könnte man auch anders verstehen und so kam es Felix auch vor. Empfand Jason etwa das selbe für ihn?
Wieso hatte er seine Hand genommen? Im Normalfall würde ein Mann, einen anderen Mann doch nicht bei der Hand nehmen.
Felix nickte also nur, etwas in Gedankenversunken und erwiderte Jasons Lächeln. Erik war für ihn jetzt eher nebensächlich, denn dieses angenehme Kribbeln breitete sich in seinem ganzen Körper aus, wenn Jason ihn ansah.
*-*-*
Es dauerte nicht lange, da schnallte Jason nun doch endlich, was hier am Laufen war.
Erik strahlte ihn wie bekloppt an, Felix verhielt sich schon seit gestern Abend so merkwürdig ihm gegenüber... und er wusste genau, dass etwas im Busch war.
Man konnte ihm nichts vormachen. Er war sehr sensibel und spürte, wenn was für ihn nicht in Ordnung war. So ließ er Felix' Hand los, entfernte sich ein Stück von Felix und Erik... wobei er sie nicht aus den Augen ließ und die Beiden ganz genau beobachtete.
Doch nun wollte er nicht mehr schweigen und sprach offen aus, was er spürte:
"Könnt ihr mir mal sagen, was mit euch los ist?! Du Erik strahlst mich, wie blöd an und du Felix verhältst dich seit gestern Abend sehr seltsam mir gegenüber!
Also, noch mal, was ist los mit euch!? Und lügt mich bloß nicht an, das würde ich sofort merken, denn ich bin sehr sensibel, und dann schmeiße ich euch beide eigenhändig aus dem Haus! Ist das klar!?
Ich mein, ich kann euch beide echt gut leiden. Dich Erik, mag ich wie einen Bruder, das weißt du und du Felix bist mir ein guter Freund. Aber sollte ich merken, dass einer von euch, oder ihr Beide, versucht an mich heranzukommen.... außer auf freundschaftlicher Ebene... dann ist die Freundschaft von jetzt auf gleich vorbei!", seine Worte waren ruhig... dennoch schwang eine leichte Drohung in seiner Stimme mit und er war unruhig... sehr unruhig...
Jason hatte gesprochen und sich nun endlich Luft gemacht.
Nun wartete er auf die Reaktion der Beiden und sah sie nacheinander an.
Erik nagte nervös an seiner Unterlippe und traute sich erst mal nichts zu sagen... fixierte stattdessen den Fußboden mit seinen Blicken, während seine Wangen sich in ein leuchtendes Rot färbten...
*-*-*
Felix schaute Jason an, da er kaum glauben konnte, was er da hörte. Er hatte sich keineswegs anders verhalten als sonst. Wie sollte Jason, der ihn gerade mal ein paar Tage kannte, auf so etwas kommen?
Wo Felix doch selber noch mit seinen Gefühlen im Zwiespalt war.
''Ich weiß nicht, was mit Erik los ist, aber ich muss mich erst mal selber finden, bevor ich dir auf deine Frage antworten kann und das ist weder gelogen noch eine Ausrede. Wenn ich jetzt gehen soll, werde ich es tun.
Auch wenn ich nicht verstehe, wieso du mir solch eine Frage stellst. Du hast doch gerade eben meine Hand genommen, was ich sehr untypisch finde'', kam es genauso ruhig von Felix.
Geheimnisse wollte er sowieso keine haben vor Jason, doch zeigte dieser eine Art an sich, die Felix bisher noch nicht kannte.
*-*-*
Nun wieder sehr ruhig, hörte sich Jason an, was Felix zu sagen hatte und verstand ihn.
"Ist okay, Felix. Ich... es tut mir leid, ich wollte nicht so ausrasten. Und dass ich deine Hand vorhin nahm... herrje... das habe ich auch schon mit Erik getan... das ist einfach nur, weil ich euch eben mag. Ich fand nichts verkehrtes daran.
Verzeih mir bitte, wenn es falsch rübergekommen sein sollte. Es tut mir wirklich leid. Natürlich kannst du hier bleiben, Felix. Und bitte, verzeih mir.", versuchte sich Jason entschuldigend zu erklären und senkte schuldbewusst seinen Blick, was auch schon sehr untypisch für ihn war.
Erik sah noch immer zu Boden und als Jason aufgehört hatte zu reden, sprach er:
"Jason... ich... habe mich schon seit... einer ganzen Weile in dich verliebt. Aber ich habe mich bislang nicht getraut es dir zu sagen.", mit diesen Worten rannen auch schon die Tränen an seinem Gesicht herab... fielen leise ...einsam zu Boden.
Bei Eriks Worten wurde Jason leichenblass und entfernte sich von ihm.
"Du weißt was ich davon halte, Erik. Ich mag dich, wie einen kleinen Bruder... aber mehr... wird niemals zwischen uns sein. Hast du das verstanden?
Dies eine Mal lasse ich es dir durchgehen, aber noch einmal, dann ist unsere Freundschaft ein für alle mal beendet.", erklärte Jason und fügte hinzu:
"So, ich werde mich dann mal darum kümmern, dass dieser Mistkerl von der Bildfläche verschwindet.", damit machte sich Jason auf den Weg ins Wohnzimmer, wo er einige Gespräche führen wollte.
*-*-*
Starr schaute Felix, Erik an. Er empfand also genauso. Kurz schloss Felix seine Augen und als er sie wieder öffnete, sah er wie Erik sich quälte.
Nein, das konnte und wollte er einfach nicht.
''Es tut mir leid. Sag Jason einfach, ich konnte nicht bleiben. Hab doch noch so viel zu tun!'', sagte Felix dann zu Erik.
Anschließend legte er kurz seine Hand auf dessen Schulter und lächelte ihn verständnisvoll an.
Dann verließ er das Anwesen und stieg in sein Auto. Er konnte diese Gefühle nicht zulassen, wenn sie sowieso keine Chance hätten.
Mit aller Kraft versuchte er die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Jason hatte ihm so gut getan, doch würde er seine Gefühle niemals erwidern.
*-*-*
Jason war im Wohnzimmer und telefonierte einen Termin nach dem anderen ab, dann setzte er sich mit Jemandem in Verbindung, der Genesis aufspüren sollte... na ja, und er wüsste schon, was er – Jason – von ihm erwartete.
Dieser Fremde... den Jason nicht persönlich kannte, sagte zu und beide legten dann auf, nachdem sie sich über den Preis einig geworden waren.
Inzwischen konnte sich Erik so gar nicht beruhigen, stand da ...verlassen und allein...... weinend... er verließ die Bibliothek und bald auch das Haus.
Er stieg in seinen Wagen, startete den Motor und fuhr ebenfalls davon... die Tränen liefen unaufhörlich an seinen Wangen herab... es tat ihm einfach zu weh.
Immer wieder wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, doch wurde sein Blick immer verschwommener... er sah so gut wie nichts mehr.... dann auf dem steilen Bergpass passierte es... wieder wischte er mit einer Hand die Tränen weg, die nicht aufhören wollten... verlor die Kontrolle über den Wagen...
...der Wagen fuhr über die Klippe, überschlug sich etliche Male und ging schließlich in Flammen auf...
Erik konnte sich nicht mehr aus dem brennenden Fahrzeug retten...
...starb noch an Ort und Stelle, an den Folgen des Unfalls....
Erik war tot....
*-*-*
Felix war zur Firma gefahren und hatte sich in seine Arbeit gestürzt, doch hatte er ständig Jason vor Augen.
Es war ihm beinahe unmöglich sich zu konzentrieren. Sein Herz war schwer und es tat so weh.
Alles half doch nichts und kam ihm vor, wie eine große Lüge. Wahrscheinlich musste er es ihm doch sagen, um dann für immer aus Jasons Leben zu verschwinden.
Doch war er sich seiner Gefühle nicht mal sicher. War es wirklich Liebe?
Bisher hatte Felix nur auf Frauen gestanden und jetzt sollte er sich in einen Mann verliebt haben?
Kurzerhand nahm Felix sein Handy und wählte die Nummer einer jungen Frau, die ihn schon länger wollte. Sie war bereitwillig ihn zu treffen und so beschloss er Feierabend zu machen und zu ihr zu fahren.
Auf dem Weg dorthin, besorgte er noch Blumen und Wein. Jason musste doch aus seinem Kopf zu kriegen sein.
Die junge Frau machte ihm die Tür direkt nach dem Klingeln auf. Sie war sexy gekleidet und begrüßte ihn mit einem sanften Kuss auf die Lippen.
Nur empfand Felix rein gar nichts dabei. Die Blumen landeten in einer Vase und der Wein wurde geöffnet. Sicherlich würde es nach ein paar Gläschen leichter gehen.
Vielleicht wäre dann auch das Gefühl und die Erregung da.
Die Flasche war schnell geleert und plötzlich fand sich die junge Frau auf Felix Schoß wieder. Dieser wusste kaum, wie ihm geschah. Ihre Küsse waren heiß, schmeckten aber bitte.
Trotz des Rotweins wollte es bei Felix nichts funktionieren. Wie sollte er jetzt nur aus dieser Situation wieder rauskommen?
*-*-*
Jason hatte seine Telefonate erledigt, verließ das Wohnzimmer und ging in die Bibliothek... doch traf er dort niemanden mehr an.
Er suchte alles ab, doch umsonst... beide waren verschwunden... na super, dachte sich Jason noch, als sein Handy wie verrückt klingelte.
Er nahm das Gespräch an und meldete sich:
"Ja, bitte?"
"Jason Morgan?"
"Ja, am Apparat."
"Hier ist der Polizeichef... wir müssen ihnen leider eine traurige Mitteilung machen. Erik Bell hatte einen Unfall... er ist etwas vor vier Stunden in seinem Wagen verbrannt... er ist tot. Es tut mir leid."
"WAS? NEIN! ERIIIIIIIIIIK! DAS IST ALLES MEINE SCHULD!!!", schrie Jason, wie wahnsinnig ins Handy... ließ sich zu Boden sinken... das Telefon fiel aus seiner Hand...
Er bekam kaum noch Luft vor Trauer... Bäche von Tränen, der unendlichen Traurigkeit rannen über sein Gesicht, während er auf dem Boden lag... fast wahnsinnig vor Trauer... Verzweiflung... und tiefer Traurigkeit.
Ein markerschütternder Schrei durchbrach die Stille des Hauses... Jason konnte es nicht fassen... er wusste, dass es allein seine Schuld gewesen war und würde das Haus wohl vorläufig nicht mehr verlassen...
*-*-*
Als wollte es das Schicksal so, ging Felix Handy ebenfalls.
Er bekam die gleiche Mitteilung und war mehr als geschockt. Warum war er so egoistisch gewesen und gegangen? Wäre er geblieben, könnte Erik jetzt noch leben.
Die junge Frau landete unsanft auf dem Boden und Felix ging ohne ein Wort an sie zu richten.
Sein Weg führte ihn zu Jason. Die lange Fahrt nahm er auf sich, bis er endlich an dessen Anwesen ankam.
Die ganze Zeit über hatte er die Tränen zurückgehalten, doch jetzt, wo er vor Jasons Tür stand und die Klingel betätigte, strömten sie über seine Wangen.
Die Trauer um Erik übermannte ihn und er weinte bitterlich.
*-*-*
Noch immer gefangen in seiner Trauer... seiner Verzweiflung... hörte Jason, dass es an der Haustür klingelte.
Langsam erhob er sich... hielt sich an der Wand fest... zitterte wie Espenlaub und ging zur Tür.
Zitternd und kurz vorm Zusammenbrechen öffnete er die Tür... sah Felix davor stehen....
Tränen überströmt sah er Felix an, musste sich am Türrahmen festhalten... und sah auch, dass Felix bitterlich weinte.... er tat ihm so unglaublich leid... sicher hatte er die selbe Nachricht erhalten.
"Hallo Felix....", brachte er noch hervor, dann brach er auch schon wieder zusammen, sackte zu Boden.
"Es ist alles meine Schuld.... alles meine Schuld... warum... warum nur...?", flüsterte er immer wieder vor sich hin... zu keiner vernünftigen Handlung mehr fähig.
Jetzt war er gebrochen... sagen konnte er jetzt auch nichts mehr... konnte selbst Felix nicht mehr ansehen.
*-*-*
''Deine? Es ist alles meine Schuld! Ich hätte bleiben müssen!'', schluchzte Felix.
Liebevoll half er Jason auf die Beine, stütze ihn und ging mit ihm wankend hinein.
Er suchte das Wohnzimmer auf, wo er sich mit ihm auf die Couch fallen ließ. Immer noch hielt er ihm in Arm und dachte anfangs nicht im Traum daran ihn loszulassen.
Zwar musste er sich auch selber versuchen zu beruhigen, aber andererseits wollte er auch Jason trösten. Vielleicht konnten sie sich auch gegenseitig Trotz spenden.
''Wäre ich doch nur dageblieben!'', gab sich Felix die Schuld, ''Dann könnte Erik noch leben. Doch ich wollte einfach nur weg, weil meine Gefühle für dich, genauso sind, wie es Eriks waren.
Die ganze Zeit versuche ich mir einzureden, dass es nicht sein kann, dass ich doch eigentlich auf Frauen stehe. Nur ist es wohl nun mal so. Jason, du hast Gefühle in mir geweckt, mit denen ich nicht klar komme... verdammter Mist.''
Dann ließ Felix von Jason ab, ließ ihn los und hielt sich die Hände vors Gesicht. Die Tränen flossen und er konnte nichts dagegen tun.
Es war raus! Nur fühlte es sich keineswegs besser an. Felix Magen krampfe wie wild und er rechnete mit allem Schlimmen, was jetzt kommen würde.
*-*-*
Irgendwie hatte Jason es schon genossen, dass Felix jetzt da war, ihn hielt und zu trösten versuchte... lehnte sich sogar richtig an ihn. Er schüttelte aber energisch den Kopf, als sich Felix die Schuld gab.
"Nein... du hast... keine Schuld... hätte ich ihn nicht so vor den Kopf gestoßen.... wäre er nicht fortgegangen und dann könnte er noch.... leben.", widersprach Jason, während die Tränen nicht aufhören wollten über sein Gesicht zu kullern.
Dann schwieg er... hörte sich an was Felix zu sagen hatte... und hörte nun auch dieses... Geständnis.... also doch... hatte er es doch gewusst...
Als Felix sich nun aber weinend, die Hände vors Gesicht hielt, tat er ihm leid... er wollte doch nicht, dass sein Freund leiden musste. Deshalb nahm er ihn nun liebevoll in die Arme, drückte ihn sanft an sich und streichelte Felix' Rücken.
"Sch.... ist ja gut.... nicht weinen. Ich bin ja da.", flüsterte er ihm lieb zu, konnte seine eigenen Tränen aber auch nicht zurückhalten.
Nein, noch einmal würde er den selben Fehler nicht machen und noch einmal jemanden so schroff zurückweisen... er wollte Felix nicht auch noch verlieren.
Langsam versiegten seine Tränen, die restlichen Tränen wischte er sich mit dem Ärmel ab, dann löste er sich ein wenig von Felix, hielt ihn aber an dessen Schultern fest und entfernte mit einer Hand die Hände vom Gesicht seines Freundes.
Sanft sah er ihm in die Augen, wischte ihm vorsichtig die Tränen aus dem hübschen Gesicht und flüsterte:
"Felix, bitte, hörst du mir einen Augenblick zu, ja? Tust du das für mich?"
Ihm weiterhin in die Augen sehend, sprach er ruhig weiter:
"Ich mag dich wirklich sehr, Felix... ob es schon Liebe ist... weiß ich nicht... bin mir nicht sicher.
Ich mein, ich wollte eigentlich immer allein bleiben... mich niemals binden... und... bislang hatte es wirklich niemand geschafft auch nur nahe genug an mich heran zukommen, um eine Bindung zu mir eingehen zu können.
Aber Eriks Tod, und dass du jetzt da bist... wir hier sitzen... hat mir gezeigt, dass.... ich eben nicht ständig allein sein kann. Ich bitte dich, mir ein bisschen Zeit zu geben, um mir wirklich Sicherheit zu verschaffen.
Ich muss mich an einiges erst gewöhnen, aber vielleicht kannst du mir dabei ein wenig helfen... bitte."
Wieder rannen ihm die Tränen über die Wangen... und er senkte seinen Blick.
"Erik... er war wie ein kleiner Bruder für mich... ich habe ihn, wie einen Bruder, geliebt... beschützt... war immer für ihn da wenn er mich brauchte... und nun... er ist... einfach weg...."
Wieder sank Jason vollkommen fertig in sich zusammen.... konnte sich nicht beruhigen... es war einfach zu viel für ihn.
Er würde wohl noch eine ganze Weile an Eriks Tod zu knabbern haben, aber er war auch froh, dass Felix da war und sie sich vielleicht gegenseitig ein wenig trösten konnten, denn auch Felix schien Eriks Tod sehr nahe zu gehen.
*-*-*
Felix ließ sich von Jason, die Hände vom Gesicht nehmen und hörte ihm ruhig zu. Dann nickte er aufrichtig und nahm jetzt Jason in die Arme, zog ihn ein wenig erleichtert an sich ran.
''Du hast alles Zeit der Welt! Ich muss mich auch erst an den Gedanken gewöhnen'', schluchzte er, da ihm schon wieder die Tränen kamen.
Eine ganze Weile saßen sie einfach so da und hielten sich, trösteten sich Gegenseitig. Es tat ihnen einfach gut, dass der Andere da war.
Einerseits war Felix traurig wegen Erik und andererseits freute er sich, dass Jason ihm keinen Korb gegeben hatte.
Hin und hergerissen kuschelte er sich an Jason und wollte ihm einfach nur Nahe sein.
Irgendwann versiegten die Tränen, es wollten einfach keine mehr kommen und so hielt Felix einfach nur Jason fest, als hätte er Angst, dass dieser auch noch gehen würde.
*-*-*
Jason nickte verstehend, als er Felix' Worte hörte. So ganz langsam versiegten nun auch seine Tränen, dennoch hielt er sich noch immer an Felix fest... hielt ihn in seinen Armen... spürte wie sich Felix an ihn kuschelte.
"Danke.... ich danke dir.", flüsterte er nun wieder ruhig und einigermaßen gefasst.
"Soll... ich uns was zu trinken... holen?", fragte Jason, verzweifelt versuchend sich abzulenken... nicht mehr an Erik denken zu müssen.... und daran, dass sein Freund tot war.
Dann stand er auch schon auf, nachdem er sich sacht von Felix gelöst hatte.
Jetzt versuchte er alles zu verdrängen... Eriks Tod nicht mehr an sich heran zu lassen. Es tat ihm zu weh, dass er seinen Freund nie wieder sehen würde.... nie wieder.
Er musste im jetzt und hier leben... sich anderen Dingen stellen... seine Unsicherheit überwinden.... eine gewisse Sache betreffend....
Ein bisschen Angst hatte er schon.... sich auf eine eventuelle Beziehung einzulassen.... kannte sich damit doch nicht aus.
*-*-*
''Ja, etwas zu Trinken, wäre jetzt wohl klasse'', hatte Felix geantwortet und auch er versuchte das geschehene zu verdrängen.
Das Geschehene tat Beiden sehr weh und auch wenn sie sich die Tage in Arbeit stürzten, war die Beerdigung von Erik noch das Schlimmste.
Beide versuchten sich Gegenseitig zu trösten und halt zu geben, so gut es ging.
Erst nach der Beerdigung, die für Beide sehr schrecklich war, ging es langsam bergauf. Jetzt konnte man besser verstehen und damit abschließen.
Sie sahen sich beinahe täglich und sehr regelmäßig, doch war immer noch ein gewisser Abstand zwischen ihnen.
Das 'normale' Leben fing jetzt wieder an. Die Arbeit stand für Beide im Vordergrund, auch wenn der Gedanke daran, dass Genesis auf freien Fuß war, immer noch gruselig war.
Bisher hatte er sich aber noch nicht blicken lassen, weder bei Felix, noch in der Firma...bisher...
Es war ein schöner sonniger Tag, als Felix diesen Morgen aufstand und gleich eine SMS an Jason schrieb.
Guten Morgen, na bist du schon fleißig? Wann sehen wir uns heute?
Anschließend sprang er unter die Dusche und machte sich für die Arbeit fertig. Der Tag schien für alles offen und während Felix sich im Spiegel betrachtete, war er sich sicher, heute würde etwas passieren.
*-*-*
Nur ein paar Tag nach der Beerdigung war Jason wieder arbeiten gegangen... aber jetzt konnte er es nicht mehr. Er stand kurz vor dem Entschluss seine Firma aufzugeben und sich hier in "seine" Berge zurückzuziehen... sich vielleicht nur noch mit Felix zu treffen.
Der Tod von Erik und dessen Beerdigung hatten eine sehr tiefe Wunde in Jason hinterlassen.
Auch wenn der Morgen heute so schön war... so war Jason nicht bereit seine Berge zu verlassen und die Arbeit aufzusuchen.
Er hatte keine Nerven mehr dafür.
Auf Felix' SMS antwortete er:
Guten Morgen, Felix. Nein, ich bin nicht fleißig... ich werde nicht mehr in die Firma gehen... ich bleibe... hier...ich kann nicht mehr...
Dann schickte er die SMS ab, setzte sich resignierend in der Bibliothek in den Sessel am Kamin und starrte vor sich hin. Immer noch gab er sich die Schuld an Eriks Tod.
*~*
In der Zwischenzeit hatte der Auftragskiller Genesis schon längst im Visier, verfolgte ihn... wusste nun sogar wo er wohnte und wartete nur auf eine Gelegenheit.
Auf Schritt und Tritt folgte er Genesis... allerdings, ohne dass dieser es merkte...
*-*-*
Felix machte sich Sorgen um Jason und sagte auf die SMS hin, alle Termine ab.
Dann komme ich gleich zum Frühstücken.
Sendete er ihm noch, bevor er sich erst auf den Weg zum Bäcker, dann auf den Weg zu Jason machte. Er fuhr wie schon so oft, in letzter Zeit die lange Strecke bis in die Berge.
''Hey'', begrüßte er dann seinen Freund, als der ihm die Tür aufmachte.
''Ich hoffe du hast Hunger!''
*-*-*
"Hallo Felix, bitte komm doch rein.", bat Jason seinen Freund begrüßend.
Nein, eigentlich hatte er keinen Hunger, aber das verschwieg er Felix wohlweislich.
Nachdem Felix eingetreten war, schloss er die Tür und führte ihn in die Küche, wo er sich daran machte den Tisch zu decken und Kaffee zu kochen.
Sehr gesprächig war er nicht... noch immer hatte er schwer an seiner Schuld zu knabbern... ihm ging das alles nicht aus dem Sinn.
Er fragte Felix allerdings, während er Frühstück machte:
"Was hat dich hierher geführt, hm? Arbeitest du jetzt auch nicht mehr?"
Irgendwie wusste er nicht was er sagen sollte.... wie er sich verhalten sollte... wie er sich Felix gegenüber verhalten sollte.... wie er den Tod von Erik jemals verarbeiten und verkraften sollte....
Der einst so stolze Mann, war nur noch verzweifelt und traurig...
*-*-*
''Doch, ich arbeite noch, aber wenn jemand, der mir lieb und teuer ist, sich Zuhause verkriecht, muss ich einfach zu ihm und herausfinden, was ich dagegen tun kann...'', kam es ruhig aber bestimmend von Felix.
Dann nahm er Jason das aus der Hand, was er gerade auf den Tisch stellen wollte und hielt ihn an den Armen fest.
''Jason, ich liebe dich! Du bist mir wichtig! Gib dich nicht auf, bitte'', flehte er ihn dann an.
Liebevoll legte er seine warmen Hände an Jasons Gesicht und wollte ihn erst küssen, hielt dann aber doch inne. Schließlich wollte er ihn nicht überfordern.
*-*-*
Zunächst erwiderte Jason nichts, auf das was Felix zu ihm sagte.... sah ihn nur an und senkte seinen Blick.
"Ich kann einfach nicht mehr... verstehst du das? Dass Erik tot ist... ist meine Schuld.", flüsterte er ...und wieder traten die Tränen in seine Augen, die er nicht unterdrücken konnte.
Als Felix ihm den Teller aus der Hand nahm und diesen beiseite stellte, ihn an den Armen hielt und ihm offen und ehrlich sagte, dass er ihn... liebte.... dass er ihm wichtig war.... ihn anflehte, dass er sich nicht aufgeben sollte... brach alles aus Jason heraus.
Er ließ seinen Tränen nun freien Lauf... konnte es nicht fassen, dass da noch immer wer war, dem er wirklich wichtig war... der ihn liebte und wirklich nicht aufgab... dazu noch Felix' warme Hände, die sein Gesicht so sanft berührten... jetzt weinte er einfach schluchzend und ungehemmt los.
Felix in die Arme nehmend, sich an ihn anlehnend, hielt er sich teils an ihm fest und teil hielt er ihn fest... streichelte ihn nun ebenfalls.
Flüsternd, kaum hörbar erwiderte er:
"Ich... liebe dich.... auch....", ließ Felix nun aber nicht los...
*-*-*
Felix Herz schien einen Luftsprung zu machen, als er die Worte, kaum hörbar, vernahm. Doch sie waren da, er hatte sie gehört und musste sich nun zusammenreißen nicht auch loszuweinen.
Die Umarmung genoss er sehr und so fing auch er an, Jason über den Rücken zu streicheln. Auch wenn er sich noch immer ein wenig unsicher war, spürte er dieses Gefühl so intensiv, wie nie zuvor.
Er wollte Jason nicht verlieren! Alles dafür tun, dass er wieder an sich glaubte.
Zaghaft legte er seine Wange an die von Jason. Streichelte mit seiner Nase anschließend über die selbe Wange, bevor sie Jasons Nase anstupste.
Es war so unbeschreiblich schön für Felix, Jason endlich nahe sein zu können.
*-*-*
Und Jason genoss das Gefühl, das ihn nun erfüllte.
Felix in seinen Armen zu halten... seine Sanftheit.... diese Zärtlichkeit, die er ihm zukommen ließ... gab ihm wieder Halt... beruhigte ihn langsam wieder.
Dieses Gefühl... es war so schön und Jason hatte nicht vor Felix vorläufig loszulassen.
Er sah ihm in die Augen, als Felix' Nase seine anstupste und grinste leicht.... das aber gleich wieder verschwand und er ihm sanft aber ernst in die Augen schaute...
…dann wagte er es... stupste mit seiner Nase ebenfalls an die von Felix... schloss seine Augen und legte seine Lippen sanft und ganz leicht... wie ein Hauch... auf die von Felix und küsste ihn voller Liebe und Zärtlichkeit.
Niemandem war es bislang gelungen so nahe an ihn heran zu kommen... niemand hatte ihn bisher erobern können....
….Felix jedoch war es gelungen...
...Jason war nun nicht mehr allein...
*~*
In der Zwischenzeit hatte der Killer Genesis weiter verfolgt und als dieser sich dann wieder einen jungen Mann schnappte und mit diesem gerade in seinem Haus verschwinden wollte, schlug der Killer zu...
...blitzschnell hatte er Genesis genau vor dessen Haus erschossen, mitten ins Herz.... gnadenlos... eiskalt.
Genesis war auf der Stelle tot.
Für den jungen Mann hatte er einen Krankenwagen gerufen... war dann aber verschwunden und würde Jason später berichten, dass alles erledigt war, um dann sein Geld von ihm zu bekommen.
*-*-*
Auch Felix schloss genießerisch die Augen und erwiderte genauso sanft den Kuss, den Jason ihm gab.
Er konnte sein Glück kaum fassen, viel zu schön fühlte es sich an. Jasons warme und weiche Lippen auf den seinen.
Ganz anders als die ganzen Küsse, die er von Frauen her kannte. Es lag so viel Liebe in diesen Kuss und Felix wollte am liebsten für immer so verharren.
Seine Hände streichelten noch immer Jasons Rücken. Kaum wagte er es, ihn irgendwo anders zu berühren, denn noch viel zu neu war alles.
Alles fühlte sich so schön an, wie es war. Dennoch schien Felix Körper innerlich zu beben und eine ungeahnte Hitze der Erregung durchströmte ihn, auch wenn sein Unterleib sich noch nicht bemerkbar machte... noch nicht.
*-*-*
Eine Weile hielt Jason Felix noch in seinen Armen, küsste ihn noch einmal, bevor er sich langsam und sacht von ihm löste und ihm dann noch einmal in die Augen sah.
Beinahe hätte er doch glatt die Kontrolle über sich verloren, wenn da nicht gerade sein Handy geklingelt hätte und er es vom Tisch nahm.
Ein Lächeln noch schenkte er Felix, bevor er die SMS öffnete und las was da geschrieben stand.
Jetzt fühlte er sich besser und seine Lippen umspielte ein fieses Grinsen.
Er nickte zufrieden, atmete erleichtert auf und sprach dann ruhig zu Felix:
"Sorry, aber es war wirklich wichtig.... Genesis... ist erledigt... er hat seine Strafe endlich bekommen. Jetzt geht es mir besser."
Er machte eine kurze Denkpause, legte sein Handy auf den Tisch, dann sah er Felix wieder an... lächelte sanft... liebevoll.
Und so ganz langsam gewann er sein Selbstvertrauen wieder... begann wieder an sich zu glauben, denn Erik... sein Freund und kleiner Bruder war endlich gerächt... endlich würde er seine Ruhe finden.
*-*-*
Etwas ungern hatte Felix, Jason aus den Armen gelassen. Es hatte sich gerade so toll angefühlt. Doch verstand er anschließend auch wieso.
Er freute sich ebenfalls darüber, dass Genesis nun nicht mehr am Leben war. Der Gedanke hatte ihn schon fertig gemacht, dass dieser hinter jeder Ecke hätte lauern können.
Nun war es vorbei und das Leid anderer hatte auch ein Ende.
Jasons Lächeln ging Felix durch Mark und Bein. Nur wollte er auch nichts überstürzen.
''Wollen wir denn jetzt frühstücken'', fragte er deswegen zaghaft. Irgendwie musste er die Hitze in seinem Körper ablenken können.
Das Beste wäre jetzt ein ausgiebiges Frühstück und vielleicht würde es dann noch den einen oder anderen Kuss als Nachtisch geben.
*-*-*
Jason konnte beinahe direkt spüren, wie erleichtert Felix war, als er ihm sagte, dass Genesis nicht mehr existierte.
"Klar, frühstücken wir jetzt.", erwiderte Jason, stellte dann den Kaffee auf den Tisch und was noch so fehlte, dann bat der Felix:
"Bitte, setz' dich doch." und setzte sich dann selbst hin.
Er goss Felix und sich selbst den Kaffee in die Tassen und fragte ihn, mit einem sanften, liebevollen Lächeln:
"Milch und Zucker... oder schwarz?", nahm sich dann ein Brötchen und schnitt es mit dem Messer auf.
Irgendwie freute es ihn, dass er nicht allein frühstücken musste... überhaupt, dass er nicht mehr allein war. Nun, auch wenn es noch etwas gewöhnungsbedürftig war, aber er war sich sicher, dass er auch damit mit der Zeit klar kommen würde.
Sicher war jetzt, dass er Felix liebte... etwas, dass er sich noch vor Wochen nicht hätte träumen lassen.
*-*-*
''Schwarz und süß'', hatte Felix auf die Frage wegen des Kaffees geantwortet und schaute Jason verliebt an.
Dann setzte er sich und frühstückte mit Jason. Anschließend half er auch beim abräumen, denn Jason sollte nicht alles alleine machen.
Beim letzten Teil, was in den Kühlschrank gehörte, berührten sich ihre Hände und Felix musste sich arg zusammenreißen, Jason nicht direkt zu vernaschen.
''Was stellen wir jetzt schönes an?'', fragte er etwas verlegen und schaute erst in Jasons Augen, dann auf den Fußboden.
Er musste Grinsen und seine Finger fuhren kleine bahnen auf der Stuhllehne.
Unsicherheit machte sich bei ihm breit, ob Jason das selbe wollte, wie er. Sicher würde er sich auch mit einer Freizeitaktivität zufrieden geben.
Nur fielen ihn viele andere tolle Sachen ein, die er jetzt zu gerne mit Jason ausprobieren würde.
*-*-*
Okay, mit Felix' Aussage konnte Jason jetzt erst mal nicht ganz so viel anfangen, da er so etwas nicht kannte. Er grinste aber... tja, vor der Materie Liebe und Beziehung.... hatte der gute Jason eben keine Ahnung.
Er spürte zwar, dass es in seinem Bauch wie verrückt kribbelte und wusste auch, dass sich dabei um Gefühle handelte, die er für Felix hatte... aber das war es auch schon, was Felix vielleicht noch wollen konnte... da entzog sich Jason.
Er wusste vieles und hatte eine Menge Wissen, aber von Liebe hatte er null Peilung.... in dieser Beziehung war er zur Zeit einfach nur ...doof.
Es freute ihn, dass Felix ihm beim Abräumen half und auch sonst, dass er eben einfach nicht allein war und die Nähe zu Felix genießen konnte, als Felix dann aber fragte, was sie jetzt schönes tun könnten, musste er direkt nachdenken.
Zudem ihm Felix' schüchternes Verhalten seltsam vorkam und er mal wieder nicht wusste, warum Felix so verlegen war.
"Was hast du denn? Warum bist du so verlegen? Hab ich was falsch gemacht oder was falsches gesagt?", wollte er von Felix wissen... konnte er sich doch echt nicht denken, was in Felix vorging.
Lächelnd und mit leicht geneigtem Kopf sah er Felix nun fragend an...
*-*-*
''Nein, du hast nichts falsch gemacht'', kam es von Felix und er ging auf Jason zu. Einen Finger ließ er von Jasons Brust an heruntergleiten und bei dessen Hosenbund enden.
Dann ging Felix ganz dicht an Jason heran und flüsterte ihm leise ins Ohr, wobei seine Lippen die Ohrmuschel berührten.
''Ich würde dich nur gerne noch mehr küssen und auch streicheln und berühren... natürlich nur, wenn es für dich okay ist.''
Dann schaute er verlegen von unten in Jasons Augen und lächelte ihn mit gerötetem Gesicht an. Mit Frauen hatte Felix ja schon Erfahrungen, aber mit einem Mann intim zu sein, war ihm irgendwie peinlich.
Dennoch sehnte er sich danach Jason zu berühren und zu verwöhnen.
*-*-*
Oha... jetzt wurde Jason klar, was mit Felix los war und was er wollte.
Als Felix mit seinem Finger, an seiner Brust, bis zu seinem Hosenbund strich... war ihm nun auch alles klar und irgendwie machte sich ein mulmiges Gefühl bei ihm breit. Er verfolgte Felix' Finger, sah, wie dieser an seinem Hosenbund lag.
Nun wurde auch er sehr verlegen... sein Gesicht errötete ebenfalls, genau wie das von Felix.
Sollte er wirklich zulassen, was Felix sich jetzt wünschte? Zudem ihn ein seltsames Gefühl überkam, als Felix seine Ohrmuschel mit seinen Lippen berührte... aber es war ein tolles... schönes Gefühl.
Nun, er hatte keine Erfahrungen damit, nickte jedoch.
"Okay... ich... ähm... hab keine Erfahrungen damit... ähm... aber... wir können es ja... versuchen... wenn... du magst...", stammelte Jason nun sehr verlegen vor sich hin und senkte seinen Blick.
*-*-*
''Falls es dich beruhigt... mit einem Mann habe ich auch keine Erfahrungen... und ich... bin mir etwas unsicher. Aber ich will dich berühren und dich küssen und streicheln!'', erklärte Felix genauso unsicher.
Sein Körper sehnte sich nach Jasons und er wollte ihn zumindest küssen, streicheln und mit ihm kuscheln.
Für intensivere Aktivitäten hätten sie immer noch genügend Zeit.
Gerade wenn Jason noch keine Erfahrungen hatte, sollten sie es langsam angehen lassen.
Ein Lächeln lag auf Felix Lippen, als er Jason bei der Hand nahm. Sanft küsste er ihn kurz und wollte dann Richtung Wohnzimmer, auf die Couch.
Direkt ins Schlafzimmer oder gar ins Bett zu gehen, fand Felix etwas gewagt. Die Couch war sehr bequem und dort konnte man es sich durchaus gemütlich machen.
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Obwohl ihm noch immer ein wenig mulmig zumute war, beruhigte es Jason nun doch, dass Felix mit Männern ebenfalls keine Erfahrungen hatte.
Nun, dann würden sie wohl gemeinsam ihre "ersten" Erfahrungen machen und schauen, was ihnen gefiel und was nicht.
Ein bisschen musste er aber doch über Felix' Worte grinsen und auch er würde ihn berühren... streicheln und... küssen, wenn er erst mal seine Hemmungen abgelegt hätte.
Denn so wirklich vorstellen konnte er sich das noch nicht. Er war aber bereit sich drauf einzulassen.
Felix' Kuss erwidernd, ließ sich Jason bereitwillig mit ins Wohnzimmer ziehen, wusste aber auch wo sie es sich gemütlich machen konnten... auf der Couch... die war ja immerhin groß und breit genug, um gemeinsam...."erste" Erfahrungen zu sammeln.
Mit Felix gemeinsam setzte sich Jason auf die Couch und sah ihm minutenlang einfach nur in die Augen... spürte irgendwie das Knistern, das in der Luft lag.... die Spannung, die sie beide umgab.
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Auch Felix konnte zuerst nicht anders, als Jason Minutenlang in die Augen zu schauen. Dann nahm er aber seinen ganzen Mut zusammen und legte seine Hand auf Jasons.
Seine andere Hand fuhr langsam den anderen Arm von Jason hoch und blieb auf dessen Schulter liegen. Anschließend rückte Felix näher an Jason ran und fing an ihn zu küssen.
Liebevoll und zaghaft legte er seine Lippen auf Jasons und ließ seine Zunge darüberfahren. Jetzt konnte und wollte er sich nicht mehr zügeln und zog Jason dicht an sich ran.
Dort wanderte seine Hand von Jasons Schulter auf dessen Rücken und fing automatisch an ihn zu streicheln.
Eine ungeahnte Hitze stieg in Felix auf, die seinen ganzen Körper glühen ließ. So heiß war Felix noch nie zuvor.
*-*-*
Da Jason noch nicht so die Erfahrung hatte, tat er einfach das was Felix auch tat... aber genauso sanft, zärtlich und liebevoll. Für ihn fühlte es sich ungewohnt, aber schön an.
Herrje, da konnte man ja süchtig nach werden.
Genießend schloss Jason seine Augen, gab sich diesem wunderschönen Traum hin, als Felix ihn küsste... seine Zunge über seine Lippen strich und als wusste Jason was Felix wollte, erwiderte er den Kuss, öffnete er seinen Mund und hieß Felix' Zunge willkommen.
Umspielte sie erst sanft, dann leidenschaftlicher werdend.... so als bekäme er nicht genug davon.
Aber auch seine Hände wurden langsam ungeduldig und begannen Felix zärtlich und liebevoll zu streicheln. Warum und wie auch immer, vielleicht führten seine Hände ja ein Eigenleben, aber sie verfingen sich und landeten so unter Felix' Hemd und bekamen die nackte weiche Haus zu spüren.
Zaghaft, scheu, streichelten Jasons Hände über Felix' nackte Haut am Bauch, zog mit seinen Fingern kleine Kreise, während er ihn nun fast schon sehnsüchtig ansah.
*-*-*
Felix konnte ein Stöhnen kaum unterdrücken, als Jasons Finger seine Haut berührten und dann noch seinen empfindlichen Bauch.
Genießend erwiderte er den Kuss, bis er ihn unterbrach, um Jason ebenfalls anzusehen.
Nun wurden auch seine Hände frech und wanderten unter Jasons Hemd, wo sie auf nackte weiche Haut stießen. Es fühlte sich so einmalig und richtig an, was sie hier taten.
Kann denn Liebe Sünde sein? Nein, das war es definitiv nicht.
Wieder küsste Felix, Jason. Diesmal intensiver und etwas stürmischer.
Langsam regte sich etwas in Felix Hose und er musste sich eingestehen, dass ihn dieses Spiel wahnsinnig anmachte.
Seine Lippen wanderten nun ab und an, zu Jasons Hals und küssten sich hin zu dessen Ohrläppchen. Eine feine feuchte Spur hinterließ er, als wolle er Jason markieren und somit zeigen, dass er nun sein war.
Immer wieder unterbrach Felix die heißen Küsse, schaute Jason einfach nur an, wobei ein Lächeln seine Lippen umspielte. Aber auch immer wieder, zogen ihn die schönen vollen Lippen magisch an, zu einem neuen Kuss.
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Nun konnte sich auch Jason ein leises Seufzen nicht verkneifen, bei dem was Felix mit ihm tat. Es fühlte sich toll und einmalig an... so... ja, wie sollte man es beschreiben.... es war einfach unbeschreiblich.
Es war aber auch noch so neu, dass es Jasons Neugierde weckte. Er streckte Felix seinen Hals entgegen genoss was er mit ihm tat, konnte sich kaum noch dagegen wehren.
Das alles hier heizte ihn an.... machte ihn total verrückt.... er kriegte sich kaum noch ein. Auch er wurde nun etwas stürmischer und erwiderte Felix' Küsse ebenso stürmisch, wie sie von ihm kamen.
Als Felix nun kurz von ihm abließ und ihn ansah, zog Jason ihn nun noch etwas näher zu sich heran und begann nun auch seinen Hals zu küssen und diesen abzulecken.
Nun befreite er Felix von dessen Hemd.... zog es ihm aus... konnte dann nicht anders als sich seinen schönen Körper anzusehen und sich genüsslich über die Lippen zu lecken. Sich etwas vorbeugend, begann er, angefangen an den Schultern, Felix' Körper sanft zu küssen... ihn abzulecken... zog mit seiner Zunge eine feuchte Spur.
Felix schmeckte gut und Jason bekam nicht genug davon.
Warum auch immer... aber in seiner Hose wurde es nun langsam eng, jedoch ignorierte er es gekonnt.
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Genießerisch schloss Felix die Augen, als Jason aktiv wurde. Er hätte sich nie träumen lassen, dass es sich so fantastisch anfühlen würde.
Liebevoll streichelte er ihn durchs Haar und dirigierte ihn dorthin, wo er es gerne hatte.
Mit einem leisen Brummen quittierte er dann, dass es sich so genau richtig anfühlte.
Felix Erektion wuchs und war schon schmerzlich hart. Sie drückte unweigerlich gegen Felix Hose.
Mit einem Mal wusste Felix nicht, wie weit sie gehen sollten. Schließlich hatten Beide noch keinerlei Erfahrungen in Sachen Männersex.
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Und Jason machte weiter, mit dem was er tat... ließ allerdings die Hände noch von Felix' Hose. Da traute er sich nun doch noch nicht so wirklich ran.
Irgendwie hatte er nun doch die Befürchtung, dass er was falsch machen könnte.
Küssend erkundete er deshalb den Oberkörper.... die so schöne weiche Haut von Felix.... jedes Fleckchen Haut bekam erst mal viel Aufmerksamkeit.
Denn wie er hörte, schien es Felix sehr zu gefallen, was er tat, aber er bemerkte so ganz beiläufig Felix leicht ausgebeulte Hose.... am Schritt, was ihn nun leicht grinsen ließ, er sich aber noch immer nicht wagte weiter zu gehen.
Natürlich war er sehr neugierig, zudem er ja nicht so viel besser war... seine Erektion drückte mittlerweile auch ziemlich gegen seine Hose, was er aber noch immer zu unterdrücken suchte.
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Jason machte Felix wahnsinnig geil und so zog er ihn auf sich. Wieder suchten seine Lippen Jasons auf zu einen langen intensiven Kuss. Während Jasons Körper nun auf den seinen lag und er anfing sich an ihn zu reiben.
Es fühlte sich so genau richtig an und seine Männlichkeit spürte den Druck zwischen ihnen. Außerdem drückte seine Beule nun gegen Jasons und rieb dagegen.
Schmerzlich geil fühlte es sich an und Felix Hände machten sich selbstständig, suchten Jasons nackte Haut auf, zogen dessen Hemd über den Kopf, so dass er nun ebenfalls einen nackten Oberkörper hatte.
Felix Lippen bekamen von Jasons kaum genug, als bräuchten sie diese zum überleben.
Der Druck wuchs und die Hitze in Felix brodelte wie ein Feuer. Nicht mehr lange und er würde explodieren.
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Nachdem Felix Jason auf sich gezogen hatte, spürte er dessen Erregung an der seinen und ihn durchströmte ein unbeschreibliches Gefühl. Die Enge in seiner Hose war schon fast schmerzlich und drückte gegen Felix' Erregung.
Leise stöhnte er auf und wieder waren es seine Hände, die sich selbstständig machten, zwischen ihm und Felix griffen und dessen Hose öffneten.... wenn auch noch etwas zaghaft... unsicher.
Ein wenig erhob er sich, legte sich neben Felix und ließ seine rechte Hand hin Felix' Hose gleiten. Suchte kurz und fand was er wollte.... dessen Männlichkeit, die er erst mal nur sacht in die Hand nahm und leicht massierte, während er ihn weiter küsste und auch den Körper nicht ausließ.
Es war einfach als könnte er nicht anders... als wäre es richtig was er hier tat und es fühlte sich für ihn auch genauso an.
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Als Felix Jasons Hand an seiner Männlichkeit spürte, wurde auch er tätig. Noch etwas zaghaft öffnete er nun auch Jasons Hose, um dann hinein zu gleiten und dessen Männlichkeit in die Hand zu nehmen.
Ein wenig holprig, fing er an, diese zu bearbeiten. Doch wurde er immer sicherer und stöhnte vor Erregung in den Kuss hinein, den er leidenschaftlich erwiderte.
Jasons Hand machte ihn mehr als heiß und so dauerte es nicht lange und er ergoss sich in Jasons Hand während er laut aufstöhnte.
Es war der absolute Wahnsinn und Felix wollte dieses Gefühl nie mehr missen, Jason so nahe sein zu dürfen.
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Mit einem lauten, sehr erregtem Stöhnen quittierte Jason, was Felix mit ihm tat... wie er seine Männlichkeit bearbeitete. Sein Herz überschlug sich fast... seine Atmung ging schneller, seine Hüften bebten schon und sein Körper spannte sich leicht an.
Er schloss genießend die Augen, dann konnte er sich aber nicht mehr beherrschen und ergoss sich fast zeitgleich vollkommen erregt aufstöhnend in Felix' Hand.
Für ihn war dies der Wahnsinn und er wusste schon jetzt, dass er süchtig danach war. Das war einfach viel zu geil und er würde davon sicher nie mehr lassen können.
Niemals hätte er sich träumen lassen, dass es so etwas schönes überhaupt gab...
"Ich liebe dich.", hauchte er Felix, noch etwas atemlos ins Ohr... küsste ihn dann zärtlich.
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''Ich... liebe... dich auch'', kam es zwischen dem Kuss von Felix und er war auch noch ganz außer Atem.
Mit Mühe versuchte er sich zu beruhigen.
Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, denn er war jetzt einfach nur mehr als Glücklich.
Jason war das Beste was ihm passieren konnte und er wollte ihn um nichts der Welt gegen eine Frau eintauschen. Frauen...wer brauchte die schon... Felix jedenfalls nicht mehr, denn er hatte jetzt Jason und Jason hatte ihn!
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Ende