Einsame Herzen
Einsame Herzen
by Detail and Dark Sephiroth
Hach ja... warum mussten Zugfahrten so unglaublich langweilig sein... wenn man allein fuhr und niemanden zum Reden hatte.
Nur mein MP3 Player versuchte mir die Langeweile zu vertreiben, was mich aber nur noch müde machte, da ich die Lieder eh schon alle in - und auswendig kannte.
Viggo, hatte meine Schwester gemeint: das wird toll, du wirst sehen. Wir können dann endlich mal wieder was unternehmen.
Tze... nichts war toll... nichts hatten wir unternommen. Ich durfte ihr zuhören und ihr bei der Scheidung helfen. Dafür nahm ich diese lange Zugfahrt auf mich... man, man, man... und das alles nur, weil sie in mir einen kostenlosen Rechtsanwalt hatte. Super... wirklich toll, Viggo Morgan!
Warum konnte ich auch nie Nein sagen?!
Vielleicht sollte ich wirklich mal Sprachunterricht nehmen und so lernen Nein zu sagen.
Tja, nun saß ich eben wieder im Zug, schaute aus dem Fenster, hörte Musik und fuhr endlich wieder nach Hause, um mich dann wichtigeren Fällen widmen zu können.
Klar, hätte ich auch das Auto nehmen können, aber erstens war ich nicht bereit diese hohen Spritkosten auf mich zu nehmen und zweitens hatte so eine Zugfahrt ja manchmal auch was gutes... man sah mehr von der Gegend und der Landschaft.
Ab und zu kam man sogar mal mit einigen Leuten ins Gespräch.
Nun, Daheim erwartete mich ohnehin niemand. Ja, ich war, mit meinen sechsundzwanzig Jahren, allein und das war auch gut so. Denn ich liebte meine Unabhängigkeit und auch meine Einsamkeit.
Mein Beruf brachte es ohnehin mit sich, dass ich eh wenig Zeit für eine Beziehung hätte, so sparte ich mir wenigstens den Stress einer Beziehung. Denn viele verstanden eben nicht, dass ich so viel arbeitete und die Arbeit auch so manches Mal mit nach Hause nahm. Ich hätte also gar keine Zeit für irgendwelche Liebesgeschichten.
*-*-*
Endlich hatte ich den Ärztekongress hinter mich gebracht und stand am Bahnhof, wo ich auf meinen Zug wartete. Es war kalt und ich ärgerte mich, dass ich nicht den Wagen genommen hatte.
Ich zog meinen Mantel etwas enger, um meine schlanke Silhouette und den Schal mehr ins Gesicht. Dann kramte ich nach meinem Handy, was ich wieder anschaltete.
Ein Seufzen kam mir über die Lippen, denn wie sollte es auch anders sein, hatte ich mehrere Anrufe meiner Frau auf dem Handy. Natürlich hatte sie mir auch auf die Mailbox gesprochen, die ich sogleich abhörte.
''Diego, wieso musst du immer solange weg sein...'', hörte ich sie sprechen.
Der Zug kam und ich stieg ein. Es war nicht allzu voll, aber trotzdem ging ich durch die Wagons und schaute mich um. Bevor ich Zuhause ankommen würde, bräuchte ich noch ein wenig Ablenkung.
Nun war ich schon fast dreißig Jahre alt und trotzdem konnte ich mich mit meinem jetzigen Leben einfach nicht abfinden, suchte geradezu das Abenteuer.
Ein kurzer Blick in die Fensterscheibe, sagte mir, dass meine kurzen dunklen Haare, wie immer perfekt saßen und meine dunkelbraunen Augen vor Aufregung leuchteten. Wie schon so oft, hatte meine Frau irgendwelche belanglosen Probleme, die auch noch bis später Zeit hätten.
Schnell hatte ich einen jungen Mann ausfindig gemacht, der genau nach meinem Geschmack war. Langsam ging ich zu ihm rüber und lächelte ihn an.
''Ist hier noch frei?'', fragte ich und ließ dabei meinen italienischen Charme ein wenig spielen.
*-*-*
Noch ein wenig in Gedanken, schaute ich gerade noch aus dem Fenster und hörte dabei leise Musik über meinen MP3 Player, als mich plötzlich ein junger Mann fragte, ob der Platz noch frei wäre.
Natürlich hatte ich seine Frage gehört, denn meine Musik war ja sehr leise, so dass ich ihn, zwar gedämpft, aber ohne Probleme hören konnte.
Ich schaute den Mann kurz mit meinen himmelblauen Augen an, nickte höflich und erwiderte:
"Sicher, der Platz ist frei.", damit war es für mich erledigt und ich schaute zunächst weiter aus dem Fenster.
Den Mann hatte ich mir nicht weiter und auch nicht näher angeschaut, denn ich hatte andere Sachen im Kopf.
Ich nahm meine Aktentasche an mich, suchte was ich brauchte heraus, legte meine Aktentasche dann auf meinen Schoß und begann die Akte zu lesen. Nebenbei machte ich mir wichtige Notizen zu dem Fall, auf einem extra Zettel, während mir meine schulterlangen braunen Haare leicht ins Gesicht fielen, die ich ab und zu wieder hinter die Ohren zurück strich.
Hin und wieder schaute ich nachdenklich aus dem Fenster und dann wieder auf die Akte, wieder schrieb ich Notizen auf den Zettel. Der Fall schien verdammt schwierig und kompliziert zu sein.
Aber je schwieriger der Fall war, umso mehr kniete ich mich hinein. Nicht umsonst war ich der meist gefragteste Anwalt für Strafrecht und gewann für meine Klienten beinahe jeden Prozess. Natürlich taten mir auch die Opfer leid, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.
Ich war nun mal Rechtsanwalt und kein Seelsorger, somit ging ich auch ziemlich gerissen und meist auch sehr unfair vor. Das war auch der Grund, dass ich neunzig Prozent aller Fälle gewann. Dennoch machte ich mich bei Gericht niemals unbeliebt. Im Gegenteil, ich war sehr beliebt, denn ich verpackte meine Worte wohlüberlegt, ging strategisch immer auf die nette und höfliche Art vor.
Und doch hatte noch niemand meine Strategie enttarnt.
*-*-*
Da der Platz noch frei war, setzte ich mich hin und schaute dem jungen fremden Mann ein wenig zu. Er sah gut aus und wie niedlich er seine Haare aus dem Gesicht strich... herrlich.
Eine ganze Weile beobachtete ich ihn und schaute auch ab und an mal aus dem Fenster. Dann jedoch wollte ich versuchen ein Gespräch zu beginnen.
''Du siehst sehr beschäftigt aus. Ich darf doch du sagen, oder?'', sagte ich zu ihm und lächelte ihn an.
Ich hatte meinen Schal etwas gelockert und meinen Mantel geöffnet, da es hier drin warm war. Ein wenig musterte ich meinen Gegenüber und musste innerlich schmunzeln.
*-*-*
Vollkommen in den Fall vertieft, nicht wissend wo mir der Kopf stand hörte ich plötzlich den anderen Mann reden... und... er meinte tatsächlich mich...
Herrje, merkte er denn nicht, wie beschäftigt ich war... aber gut, ich war ja nicht unhöflich und antwortete:
"Ja, ich bin sehr beschäftigt.... ein sehr schwieriger und komplizierter Fall. Aber ich bitte sie, mich zu siezen... alles andere wäre doch eher unhöflich, finden sie nicht auch.", lächelte ihn ein wenig an, dann widmete ich mich wieder meinen Akten.
Sicher, er sah nicht schlecht aus, so auf den zweiten Blick, aber ich hatte eben viel zu tun und fühlte mich ein wenig gestört. Aber ich wollte natürlich auf keinen Fall unhöflich sein... so etwas tat ich niemals.
"Nichts für ungut... aber ich muss mich wirklich konzentrieren.", fügte ich mit ruhiger Stimme hinzu, schaute dann kurz aus dem Fenster.
*-*-*
''Verzeihen sie. Ich wollte sie keinesfalls stören, oder gar unhöflich sein. Schließlich weiß ich selbst wie wichtig die Arbeit sein kann. Nur denke ich auch, dass man sich manches mal ein wenig ablenken lassen sollte'', erwiderte ich und schmunzelte den Mann an.
Natürlich würde ich, sofern er weiter blocken würde, ihn zufrieden lassen.
Aber ab und an musste man vielleicht ein wenig Nachdruck ausüben, eben hartnäckig sein.
Er sah so aus, als könnte er ein wenig Entspannung gebrauchen. Bei mir half da ein Quickie wahre Wunder, doch das konnte ich ihm wohl unmöglich sagen, oder doch?
Wieder musterte ich ihn, deshalb etwas auffälliger. Eventuell verstand er so ja, worauf ich hinaus wollte.
*-*-*
Meinen Blick wieder auf den jungen Mann gerichtet, schaute ich ihn einfach nur an und merkte, wie er mich musterte. Warum grinste er mich denn so an? Hatte ich etwa einen schwarzen Punkt auf der Nase?
"Hören sie, ich bin sehr beschäftigt und Ablenkung brauche ich sicher nicht. Wie ich schon sagte, dieser Fall ist sehr schwierig und ich brauche meine ganze Konzentration um diesen Fall zu gewinnen. Bitte, verstehen sie das.", erwiderte ich, noch immer sehr ruhig und ausgeglichen.
Dann jedoch legte ich meinen Stift beiseite, packte die Akte ein und auch alles andere und schloss meinen Aktenkoffer wieder.
"Nun gut, da sie anscheinend großen Redebedarf haben... ich bin ganz Ohr.", meinte ich dann zu ihm und meine himmelblauen Augen funkelten ihn schon ein bisschen an.
Auch wenn ich noch immer höflich und ruhig blieb, war ich etwas genervt... zeigte es jedoch nicht. Vielmehr lächelte ich den Mann vor mir freundlich an.
*-*-*
''Redebedarf... So, hab ich den... vermutlich. Oder aber eher Bedarf mich ein wenig abzulenken. Entspannung ist bei viel Arbeit sehr wichtig. Wissen sie?'', sagte ich und wollte einfach mein Glück versuchen.
Es gab schließlich nur ein ja oder nein. Meine Fahrt würde noch eine Weile dauern und wenn es dabei etwas angenehmer werden würde, wäre es schön.
Falls nicht, sollte es eben nicht so sein.
''Ich weiß wovon ich rede. Immerhin arbeite ich selber sehr viel...'', fügte ich hinzu und lächelte mein Gegenüber erneut an.
Sollte ich ihn nerven und somit wütend machen, könnte er seine Wut gerne an mir auslassen. Der Gedanke allein erregte mich ungemein und ich war froh, dass ich noch meinen Mantel trug.
*-*-*
"Ich brauche keine Entspannung, sicherlich nicht. Und wenn sie die Entspannung brauchen, okay... verstehe ich, aber ich brauche es nicht. Zudem sind sie eine für mich fremde Person und kenne ihren Namen nicht."
Du meine Güte, was konnte er denn noch von mir wollen, außer Reden?
"Also gut, mein Name ist Viggo... Viggo Morgan... Rechtsanwalt für Strafrecht.", stellte ich mich höflich vor: "Und sie sind?", fragte ich mein Gegenüber nun, denn ich fand es schon höflich wenn man sich zumindest kannte, bevor man direkt ins Gespräch kam.
Natürlich hatte ich seine Worte gehört, doch betrafen sie mich ja nicht, da ich in meiner Freizeit genug Entspannung hatte... zudem war ich eigentlich sehr ausgeglichen und ruhig. So schnell konnte mich eigentlich nichts aus der Ruhe bringen.
Ich ahnte aber auch nicht was in meinem Gegenüber vor sich ging.
*-*-*
''Viggo Morgan also. Schöner Name! Mein Name ist Doktor Diego Orlando. Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen. Vielleicht habe ich mich auch getäuscht und sie brauchen keine Entspannung.
Aber was, wenn ich doch Recht habe und ihnen entgeht etwas?'', sagte ich und ließ erneut meinen italienischen Charme spielen.
Jetzt flirtete ich ganz offensichtlich mit Herrn Morgan. Wobei die Sache mit dem Siezen irgendwie interessant war.
Nur weil er ein Anwalt war, war er doch trotzdem ein Mann und Männer dachten nun mal zum größten Teil mit dem...
*-*-*
"Erfreut sie kennen zu lernen Diego Orlando.... italienischer Abstammung, vermute ich mal.", antwortete ich sehr höflich und fügte hinzu: "Sie haben sich nicht nur vielleicht getäuscht... sie haben sich ganz sicher getäuscht, denn ich brauche keine Entspannung und ob mir dann etwas entgeht... kann ich mir kaum vorstellen.", erwiderte ich mit dem Charme einer ausgewachsenen Königskobra... eiskalt, aber doch so nett und höflich es mir noch möglich war.
Dass er mich hier nun auch noch anflirtete, setzte dem ganzen die Krone auf und ich schüttelte verständnislos den Kopf.
Sicher, er war sehr charmant und sah sehr hübsch aus, keine Frage, aber ich konnte und wollte mir das einfach nicht antun. Wusste ich doch nicht ob er vielleicht verheiratet war und mit mir womöglich nur ein Abenteuer suchte.
Nein, nicht mit mir... das könnte er ganz getrost vergessen. Mir womöglich das Herz brechen und dann verschwinden... tze... was dachte der eigentlich wen er vor sich hatte... tze...
Er dachte doch sicher, dass ich als Mann nur mit meinem Geschlechtsteil denken würde... da täuschte er sich aber sehr in mir. Vielleicht gab es solche Männer, aber ich war eben keiner von dieser Sorte.
Zwar erwiderte ich seinen Blick, aber mein Blick war kalt... eiskalt... beinahe gefühllos...
*-*-*
''Gut, dann habe ich mich getäuscht. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder'', sagte ich und stand auf. Immerhin wusste ich, wann es Zeit war den Rückzug anzutreten, auch wenn es sehr schade war.
''Einen schönen Tag wünsche ich noch, Herr Morgan!'', fügte ich hinzu und wechselte das Abteil.
Jedoch gab es zur Zeit niemanden der mir sonst zusagte im Zug. Weshalb ich mich einfach so irgendwo hinsetzte und aus dem Fenster schaute.
Wieder ging mein Handy. Das Brummen spürte ich genau in meiner Manteltasche, weil ich den Ton noch aus hatte.
Ich dachte nicht im Traum daran jetzt ran zu gehen. Stattdessen packte ich mein Notebook aus und schaute was ich so anstellen konnte. Schließlich musste ich die Zugfahrt irgendwie überbrücken.
*-*-*
"Ja, ihnen auch noch einen schönen Tag, Herr Orlando.", brummte ich zurück, dann war er aufgestanden und anscheinend in ein anderes Abteil gegangen. Somit hatte sich meine Vermutung bestätigt... er wollte nur ein Abenteuer mit mir...
Denn so konnte nun wirklich nur ein Mann reagieren, wenn er sich in seinem männlichen Stolz gekränkt fühlte.
Nun ja, ich schnappte mir meinen Aktenkoffer, weil ich musste eh gleich aussteigen, denn laut der Ansage, hatte ich mein Ziel gleich erreicht.
Ich stand auf, stellte meinen Aktenkoffer auf den Sitz, zog mir meinen Mantel, Mütze, Schal und Handschuhe an, schnappte mir dann meinen Aktenkoffer und meine Reisetasche, dann ging ich schon mal zum Zugausgang.
Der Zug fuhr in den Bahnhof ein, kam zum Stillstand und ich öffnete die Tür. Endlich frische Luft, auch wenn es kalt war. Ich verließ den Zug und ging dann zum Bahnhofsausgang, wo ich mir ein Taxi nehmen wollte.
An Diego dachte ich nun nicht mehr. Den Bahnhof verlassend, suchte und fand ich draußen noch ein freies Taxi, setzte mich hinein und ließ mich nach Hause fahren, nachdem ich dem Fahrer die Straße genannt hatte.
Es war nicht sehr weit, aber doch weit genug, um diese Strecke nicht zu Fuß gehen zu wollen.
Mein Haus, das eher einer kleinen Villa glich, erreicht, bezahlte ich den Fahrer großzügig und stieg aus.
Endlich zuhause!
Die Haustür aufschließend, betrat ich mein Haus und stellte meinen Koffer in die Ecke... meine Haushälterin würde sich später darum kümmern... und zog meinen Mantel aus, legte auch die Mütze, den Schal und die Handschuhe ab, alsdann lenkte ich meine Schritte ins Untergeschoss, wo sich mein Büro befand.
Mein Sekretär, nein, ich hatte keine Sekretärin, hatte ja schon Feierabend, aber er hatte mir alles soweit fertig gemacht, so dass ich es nur noch von seinem Tisch zu nehmen brauchte.
Meinen Aktenkoffer stellte ich auf den Schreibtisch, ebenso die fertigen Akten und setzte mich dann erst mal in meinen Sessel... die Augen einen Moment lang schließend.
*-*-*
Eine ganze Weile verging, während ich mit meinem Notebook beschäftigt war, als endlich die Durchsage kam, auf die ich gewartet hatte.
So packte ich alles ein und ging zur Tür. Als der Zug hielt, betätigte ich den Knopf und stieg aus.
Es war herrliche Luft und meine Obergeschosswohnung lag nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt, so dass ich zu Fuß ging. Das große Haus betrat ich und ließ mich mit dem Lift bis ganz nach oben fahren.
Oben angekommen, schloss ich die Tür auf. Meine Frau begrüßte mich sogleich und redete mit ihrem Problemen auf mich ein. Dass ich ihr dabei nicht wirklich zuhörte merkte sie nicht.
Ich goss mir einen Wein ein und schaute aus dem Fenster, dass mir einen herrlichen Blick über die Stadt zeigte. Gedanklich war ich noch immer verletzt und somit bei Viggo Morgan.
*-*-*
Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht hatte, machte ich mich sogleich an die Arbeit, kochte mir allerdings vorher einen Kaffee, so dass ich mich besser konzentrieren konnte.
Auch die Akte, an der ich im Zug gearbeitet hatte, nahm ich mir vor und musste schlagartig an Diego Orlando denken... dann jedoch zuckte ich mit den Schultern, ihn würde ich eh nicht wieder sehen... also, warum an einen fremden Mann denken.
Sehr konzentriert hatte ich nach zwei Stunden endlich die Akte durch und wusste nun wie ich vorzugehen hatte... jetzt brauchte ich nur noch an meiner Strategie zu feilen.
Das hier schien doch ein Kinderspiel zu werden... für meinen Mandanten bedeutete dies den Freispruch... und ich würde mal wieder den Fall mit Bravour gewinnen.
Ich tippte alles in den PC ein und trank nebenbei immer wieder einen Schluck Kaffee...
*-*-*
''Hörst du mir überhaupt zu?'', fauchte meine Frau mich von hinten an.
Ich nickte und trank das Glas leer. Anschließend ging ich ins Bad, wo ich mir eine ausgiebige Dusche gönnte. Danach legte ich mich schlafen.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich erstaunt, dass meine Frau nicht neben mir lag. Ihr Bett war nicht angerührt und ich stand auf, um zu schauen, wo sie war.
Doch fand ich sie nirgends. Stattdessen einen Zettel, auf dem stand, dass sie die Scheidung wollte und von allem die Hälfte.
Hatte sie mir das versucht zu erklären gestern?
Mein Kopf brummte und ich setzte mich erst mal an den Tisch. Was sollte ich jetzt machen?
Immer wieder las ich die Worte, nur ergaben sie keinen Sinn. Traurig war ich keinesfalls. Ganz im Gegenteil, ging es mir sehr gut dabei.
Nachdem ich mich gefangen hatte, rief ich meinen besten Freund an und erzählte ihm davon. Er gab mir eine Telefonnummer eines sehr guten Anwaltes, dessen Namen ihm entfallen war, was mich weniger störte. Ich rief ihn direkt an.
*-*-*
Ich hatte eine sehr lange Nacht hinter mir und ließ mir mein Frühstück schmecken, das mir meine Haushälterin gemacht hatte. Anschließend duschte ich, zog mich an und ging sogleich runter ins Büro.
Dort erwartete mich schon mein Sekretär Gideon Lamar.
"Guten Morgen.", begrüßte ich ihn, doch sah ich, dass er am telefonieren war...wollte ihn also nicht stören... und ging dann in mein Büro, wo ich mich in den Sessel sinken ließ und Gideon mir folgte.
"Viggo?"
"Hm...?"
"Da ist ein Anruf für sie. Soll ich durchstellen?"
"Sicher, wer ist es denn?"
"Ähm... seinen Namen habe ich nicht so wirklich verstanden... aber ich glaube sein Nachname war Orlando."
Mein Gesicht wurde mit einem Schlag kreidebleich, als ich den Namen hörte, doch riss ich mich zusammen und nickte:
"Okay, stellen sie durch."
Gideon nickte, verließ mein Büro, hinter sich die Tür schließend, dann nahm ich den Hörer ab und meldete mich:
"Anwaltskanzlei Viggo Morgan, was kann ich für sie tun?", dabei versuchte ich so ruhig wie möglich zu bleiben.
*-*-*
Mit dem Sekretär hatte ich zwar schon gesprochen, doch war ich so durch den Wind, dass ich kaum etwas mitbekommen hatte.
Als sich der Rechtsanwalt dann am Telefon meldete, erstarrte ich und brachte keinen Ton raus.
Das war ja wohl ein Witz!
ER? Ausgerechnet Viggo Morgan sollte der Rechtsanwalt sein, von dem mein bester Freund so schwärmte. Der kaum einen Fall verlor.
Ich unterdrückte ein Seufzen und fing mich wieder.
''Diego Orlando hier. Hallo Herr Morgan. Vielleicht können wir noch einmal von vorne anfangen. Ich brauche sie ganz dringend als Rechtsbeistand'', begann ich das Gespräch.
Sicher war ich nervös. Immerhin musste er mich nicht annehmen. Wenn er es nicht tun würde, konnte ich sicher gehen, dass meine Frau ihn bekommen würde.
Das wäre schrecklich für mich.
*-*-*
Wie immer perfekt höflich antwortete ich ihm:
"Sicher können wir von vorn beginnen. Am besten kommen sie noch heute zu mir in die Kanzlei, dann besprechen wir alles. Wäre ihnen zwölf Uhr recht?"
Au man, warum ausgerechnet er?
Aber wie sagte man so schön... man trifft sich immer zweimal im Leben.
Aber ich war sehr ehrgeizig und ein Perfektionist, so dass ich seinen Fall ganz sicher annehmen würde. Außerdem war ich sehr neugierig, warum er ausgerechnet mich wollte... und was das für ein Fall war... zudem war ich arbeitsgeil und würde mir diesen Fall doch nicht entgehen lassen.
So gab ich ihm noch meine Adresse und wartete noch seine Zusage ab.
Ich war mehr als nervös... zumal ich nicht wusste... was mich erwarten würde...
*-*-*
''Danke. Ist gut. 12 Uhr passt. Dann bis später'', hatte ich geantwortet.
Anschließend ließ ich die Schlösser vom Haus austauschen, weil ich meine Frau mehr als gut kannte und auf Nummer sicher gehen wollte.
Da ich heute sowieso frei hatte, brauchte ich mir ums Krankenhaus keine Gedanken machen. Zwar war es irgendwie peinlich, da ich mit Viggo Morgan Sex haben wollte und das wohl deutlich klar gemacht hatte, aber das war jetzt egal.
Es zählte nur, dass meine Frau nicht das bekam, was sie wollte. Sicher könnte sie ihre Sachen haben und auch gerne eine Abfindung. Aber das meiste war meins und ich hatte es hart erarbeitet.
Anschließend suchte ich alles zusammen, was ich an Unterlagen brauchen würde. Noch einen Kaffee gönnte ich mir. Jedoch hatte ich zum Essen keine Ruhe.
Als es dann an der Zeit war, ging ich nach unten zur Garage und stieg in mein Auto. Ich fuhr zur angegebenen Adresse, wo ich klingelte.
*-*-*
Ich hatte den Hörer, nach seiner Zusage, wieder aufgelegt und bat meine Haushälterin meinen zukünftigen Mandanten zu mir zu bringen, sobald er einträfe.
Sie würde es tun, das wusste ich und auch Gideon bat ich, Herrn Orlando sogleich zu mir vorzulassen.
Auch bei ihm wusste ich, dass er tat was ich wollte.
Noch eine große Tasse Kaffee hatte ich mir von Gideon bringen lassen, als ich es auch schon klingeln hörte und mir das Herz beinahe in die Hose rutschte.
Aber ich gab mich wie immer perfekt... ausgeglichen und ruhig. Immerhin wollte ich diesen Fall und ich wollte diesen auch gewinnen, egal worum es ginge... ich gewann sowieso meist.
Eben noch am Nachdenken, hörte ich auch schon Schritte auf meine Tür zukommen...
*~*
Maria hatte es klingeln hören und war sogleich zur Tür gegangen, die sie auftat.
"Guten Tag, sie sind sicher Herr Orlando. Bitte, treten sie ein, ich werde sie sogleich zu Herrn Morgan bringen.", begrüßte Maria den vor sich stehenden Herrn.
Nachdem der Herr eingetreten war, führte Maria den Gast sogleich die Treppe runter, wo sie ihn bei dem Sekretär "ablieferte".
Sogleich war Gideon aufgestanden und begrüßte den Mandanten:
"Guten Tag, bitte kommen sie gleich mit mir."
Vorsichtig klopfte Gideon an die Tür seines Chefs und öffnete diese anschließend.
"Herr Morgan, ihr Mandant ist hier."
"Danke Gideon, lass ihn bitte eintreten.", sprach ich und wartete, in perfekter Haltung, darauf, dass mein Mandant das Büro betrat.
*-*-*
So schnell hatte ich nicht erwartet Viggo Morgan wiederzusehen. Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich damit gerechnet ihn nicht wiederzusehen.
Ich ließ mich hineinführen und betrat dann das Büro von ihm.
Er sah umwerfend aus, doch ließ ich mir nichts anmerken.
''Hallo'', begrüßte ich ihn, ''Schön, dass sie Zeit für mich haben.''
Sicher musste ich mich zusammennehmen, weil ich in dieser Situation erst mal nicht mit ihm flirten durfte oder sollte es zumindest nicht tun.
Ganz offen erläuterte ich ihm meinen Fall und legte ihm alle Akten vor. Was blieb mir anderes übrig, als mit offenen Karten zu spielen?
*-*-*
Beinahe wie gebannt starrte ich Diego Orlando an, als er mein Büro betrat, doch hatte ich mich sehr gut unter Kontrolle und ließ mir nichts anmerken.
Er sah richtig klasse aus... du meine Güte, so was musste doch echt verboten werden!
"Hallo. Nichts zu danken, für meine Mandanten habe ich immer Zeit.", erwiderte ich seine Begrüßung.
Mit einem: "Bitte, setzen sie sich doch.", hatte ich ihm einen Platz angeboten, während ich natürlich hinter meinem Schreibtisch saß, und ihm, von Gideon, einen Kaffee bringen ließ, den dieser dann vor ihm auf den Tisch stellte.
Nur wenig später sah ich meine gestrige Vermutung bestätigt... er war tatsächlich verheiratet und hatte wahrscheinlich wirklich nur ein Abenteuer mit mir gesucht.
Oder vielleicht doch nicht? Er wollte sich scheiden lassen, wie er meinte und legte mir alles vor, was ich brauchte.
Ich schaute mir die Akte an, nickte und machte mir auf einem Schreibblock ein paar Notizen, während ich ihm ganz genau zuhörte.
"Erst mal, können sie mich Viggo nennen, aber das Sie bleibt.", begann ich und sprach gleich weiter: "Ich werde den Fall annehmen und sie vertreten, nun auch wenn ich eher auf Strafrecht spezialisiert bin. Aber dies hier dürfte kein Problem darstellen... das ist ein Kinderspiel für mich.
Wenn sie wollen kann ich bewirken, dass ihre Frau nichts weiter bekommt, außer ihren persönlichen Sachen.
Ich werde mir ihre Akte kopieren und mich dann damit beschäftigen."
Mit diesen Worten betätigte ich die Sprechanlage und holte Gideon herein, der auch nicht lang auf sich warten ließ.
"Gideon, sie kopieren mir bitte die Akte."
"Natürlich, sofort.", sprach mein Sekretär und nahm die Akte dann mit sich.
Nachdem Gideon das Zimmer wieder verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, wand ich mich wieder an Diego.
"Sie wissen aber schon, dass sie ein Jahr lang, von ihrer Frau getrennt sein müssen, bevor sie sich scheiden lassen können. Denn das Gesetz sagt, dass es ja möglich sein kann, dass sie sich wieder mit ihrer Frau vertragen.
Es sei denn sie haben Gründe für eine Härtefallscheidung, diese ist aber an gewisse Bedingungen geknüpft. Zum Beispiel wenn ihre Frau ständig Fremd gegangen ist oder gegen sie gewalttätig war. Dann würde die Scheidung schneller über die Bühne gehen.", klärte ich Diego auf, während ich meine Notizen schon mal in den Rechner eingab.
Natürlich schaute ich Diego dabei immer wieder an... es wäre ja sonst grob unhöflich von mir, ihm gegenüber, gewesen, aber so hatte ich wenigstens einen Grund ihn anzuschauen.
*-*-*
Ich war sehr erleichtert, dass Viggo den Fall annahm. Natürlich wusste ich von dem Jahr, nur räusperte ich mich stark, auf seine Aussage hin.
Sie und fremd gegangen... das war wohl eher ich!
Nicht umsonst wollte meine Frau sich scheiden lassen. Mit Sicherheit hatte sie etwas raus gefunden.
Also was sollte es. Da Viggo sowieso schon das meiste wusste, sollte er nun auch die ganze Wahrheit erfahren.
''Um ehrlich zu sein, wäre es mir natürlich lieber, wenn die Sache so schnell es geht, über die Bühne geht. Ein Zurück gibt es für mich definitiv nicht. Schon viel zu lange habe ich dieses Leben ertragen, wobei ich es doch gar nicht mehr wollte.
Meine Frau will sich definitiv scheiden lassen, weil ich fremd gegangen bin. Gewalt gab es keine. Lediglich habe ich versucht mich zu finden und dem Leben, das ich geführt habe, zu entkommen'', gestand ich.
Auch ich schaute Viggo immer wieder an aus Höflichkeit.
*-*-*
Ich hatte Diego gut zugehört und nickte ab und an verständig.
"Nun, dann kommt nur noch eines in Frage, wenn sie wirklich so schnell wie möglich geschieden werden wollen, dann müssen wir uns etwas einfallen lassen... sonst wird das nichts. Bitte, denken sie genau nach. Fällt ihnen irgendwas ein, das ich verwenden könnte? Ich mein, ich könnte natürlich auch auf psychische Instabilität plädieren. So würde es so aussehen, als wäre diese Ehe für sie nicht mehr erträglich. Außerdem müsste ich wirklich alles genau wissen, nur so ist es mir möglich eine gute Strategie auszufeilen.
Denn wenn ich sie schon vertrete, dann will ich den Fall auch gewinnen, deshalb möchte ich, dass sie mir absolut nichts verschweigen. Also, wenn es noch etwas gibt, das sie mir sagen möchten, dann bitte, ich bin ganz Ohr.", erklärte ich meinem Mandanten.
Natürlich schaute ich ihm nun in die Augen, doch hatte ich mich noch immer wunderbar unter Kontrolle.
*-*-*
Ich nickte verstehend und musste einen Moment überlegen.
''Also meine Frau war eigentlich schon die ganze Zeit sehr anstrengend und kaum erträglich. Sie war sehr eifersüchtig und rief mich ständig an. Sogar während der Arbeit. Einmal musste ich aus einer OP kommen, nur weil sie mich sprechen wollte und keine Ruhe gab...'', erzählte ich.
Nach und nach konnte ich viele solcher kleinen Geschichten aufzählen, anhand derer man erkennen konnte, wie nervig meine Frau war und wieso ich überhaupt fremd gegangen war.
Langsam wurde es mir auch alles klar. Eigentlich hätte ich sie schon viel eher verlassen sollen, dann wäre so was vielleicht erspart geblieben.
*-*-*
Während seiner Erzählung hörte ich genau zu und machte mir einige Notizen. Obgleich er mir viele solcher Stories erzählte, reichte mir die erste schon vollkommen aus.
"Das ist ja wunderbar, jetzt haben wir was wir brauchen... extreme Eifersucht. Das kann psychisch sehr belastend sein. Zudem während einer OP, das gefährdet Menschenleben. Danke, damit habe ich was ich brauche und kann nun meine Strategie aufbauen. Natürlich werde ich ein klein wenig übertreiben müssen, nur so gewinnen wir und ihre Frau geht auf jeden Fall leer aus.... wenn dies auch in ihrem Sinne ist.", klärte ich Diego über meine Vorgehensweise auf.
Mein Kopf arbeitete auf vollen Touren, so dass ich nun an nichts anderes mehr dachte... nur noch an den Fall, den ich zu gewinnen gedachte.
Diego konnte ja auch nicht wissen, dass ich ein ziemlich gerissener Anwalt und mit allen Wassern gewaschen war.
*-*-*
''Also im Grunde ist das Meiste meins. Ihr steht kaum etwas zu. Also, ja, ich bin damit einverstanden, dass sie leer ausgeht'', hatte ich geantwortet.
Dann bedankte ich mich dafür, dass er sich um meinen Fall kümmern wollte und verabschiedete mich, nachdem ich meine Nummer an Viggo gegeben hatte. Schließlich musste er mich auch erreichen können.
Nachdem ich gegangen war, fuhr ich direkt nach Hause. Ein Nachbar erzählte mir, dass meine Frau dagewesen war und versucht hatte, ins Haus zu kommen.
Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.
Ich ging also ins Haus und machte es mir gemütlich. Irgendwann bestellte ich mir etwas zu Essen und ließ es mir nach Hause liefern.
Anschließend trank ich einen guten Wein und las ein Buch.
Schade eigentlich, dass ich den Abend alleine verbringen würde. Ob ich Viggo anrufen sollte?
Aus irgendeinem Grund hatte ich keine Lust irgendjemanden zu treffen. Vielleicht könnte ich ihm irgendetwas vorgaukeln und ihn so dazu bringen herzukommen.
Nein, das war nicht richtig. Er war so ein feiner Kerl. Eigentlich etwas richtig besonderes.
*-*-*
Auch ich hatte mich, nach seiner Zusage, von ihm verabschiedet und machte mich sogleich an den Fall heran. Zunächst tippte ich alles in den PC ein und überlegte mir währenddessen schon mal meine Vorgehensweise.
Da dies ein Kinderspiel für mich war, hatte ich schon sehr bald die Lösung gefunden. So konnte ich noch heute zur zuständigen Stelle gehen, nämlich zu dem mit mir befreundeten Richter.
Also machte ich mich gleich auf den Weg, nachdem ich Gideon und Maria Bescheid gegeben hatte.
Ich schwang mich in mein Auto und fuhr gleich zu meinem Freund. Dort angekommen, empfing mich mein Freund, der mein ehemaliger Mentor war, sogleich, da er jetzt ohnehin nichts zu tun hatte.
Wir begrüßten uns, wie immer sehr herzlich, dann bekam ich einen Kaffee und wir setzten uns gemütlich auf die weiße Ledercouch, wo ich ihm auch gleich den Fall vortrug.
Er nickte mir grinsend zu.
"Sehr gut, Viggo. Was du da ausgearbeitet hast ist beachtenswert. Diese Frau bekommt nichts und die Härtefallscheidung ist auch schon so gut wie über den Tisch. Wann ist dir denn ein Termin recht?"
"Also mein Mandant, will das alles so schnell wie möglich über die Bühne kriegen... das kannst du dir ja vorstellen."
"Sicher, ist dir denn übermorgen recht?"
"Ja, sehr recht. Ich würde ihn dann informieren und ihm alles weiter geben."
"Gut, dann trage ich den Termin für übermorgen ein und bereite die Schriftstücke schon mal vor. Das alles ist dann sowieso nur noch reine Formsache."
"Danke Henry.", bedankte ich mich bei meinem Freund.
"Nichts zu danken, für dich immer wieder gern."
Innerlich rieb ich mir schon mal die Hände, denn diesen Fall hatte ich schon gewonnen.
Wieder ein Erfolg mehr!
Nach etwa zwei Stunden verabschiedeten wir uns voneinander und ich machte mich auf den Weg zu Diego, hoffend, dass er daheim wäre. Ich wollte ihm diese gute Nachricht natürlich sogleich mitteilen und dann gleich wieder heim fahren, um noch einiges vorzubereiten.
So setzte ich mich wieder in mein Auto und fuhr zu der Adresse, die auf den Dokumenten stand.
Nach einer Stunde Fahrzeit hatte ich mein Ziel erreicht und verließ meinen Wagen. Sicher, ich hatte mich nicht vorher angemeldet, aber ich war mir ebenso sicher, dass er sich über die gute Nachricht genauso freuen würde, wie ich.
Mit meinem Aktenkoffer in der Hand, ging ich auf das Haus zu und klingelte...
*-*-*
Noch etwas in Gedanken versunken, hörte ich es klingeln und stand auf. Mein Glas nahm ich mit und ging den großen langen Flur entlang.
Das Haus war groß und edel eingerichtet. Ich schmiss zwar nicht mit meinem Geld um mich, doch wollte ich gute Möbel haben und gab deshalb lieber etwas mehr aus.
Außerdem hatte ich nun mal wegen meines Gehaltes diesen Lebensstandart.
Einen kurzen Blick in den Spiegel gönnte ich mir noch und ich musste mir eingestehen, dass alles da saß, wo es hingehörte.
Dann öffnete ich die Tür und musste unwillkürlich lächeln.
''Viggo, schön sie zu sehen. Ich musste gerade an sie denken. Bitte, kommen sie doch herein. Vielleicht auf ein Gläschen Wein?'', begrüßte ich ihn und bat ihn mit einer Handbewegung herein.
Das war dann wohl Gedankenübertragung!
*-*-*
"Hallo Diego.", begrüßte ich meinen Mandanten, nachdem ich das schöne Haus betreten hatte: "Ähm... bitte, keinen Wein, denn ich habe heute noch sehr viel zu tun und ich wollte sie ja auch nicht lange stören. Ich bin auch nur hier, weil ich ihnen mitteilen wollte, dass ihr Fall schon so gut, wie abgeschlossen ist.
Übermorgen um 10 Uhr 30 kommen sie bitte zum Gericht, alles andere ist dann nur noch eine Formalität. Sie werden dann geschieden und wie besprochen wird ihre Frau dann leer ausgehen.
Sollte sich ihre Frau auch einen Anwalt genommen haben, wird dieser dann automatisch von alledem informiert. Ihre Frau und auch ihr Anwalt werden nichts dagegen unternehmen können.", klärte ich meinen Mandanten auf, während ich ihn mit meinen himmelblauen Augen, direkt anschaute.
"Tja, das wars auch schon, was ich ihnen mitteilen wollte... ich muss leider wieder, denn ich muss mich noch um viele andere Fälle kümmern. Sicher hätte ich sie auch anrufen können, aber ihre Adresse lag genau auf dem Weg.
Bitte, entschuldigen sie die Störung.", fügte ich erklärend und mich entschuldigend hinzu.
Anschließend wand ich mich wieder zum Gehen um. Die Tür erreicht, dreht ich mich noch einmal um, lächelte ihn an:
"Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend und wir sehen uns dann bei Gericht.", verabschiedete ich mich von Diego.
*-*-*
''Wow, schon. Das ist sehr schön und freut mich. Aber ich bitte sie, Viggo, bleiben sie doch noch ganz kurz. Ein kleines Glas vielleicht? Es ist ein sehr guter Wein.
Sie sollten sich einen kleinen Boxenstopp gönnen. Danach lasse ich sie auch gerne ziehen und wir sehen uns übermorgen. Versprochen.
Sie stören ganz und gar nicht. Es ist sehr schön, dass sie da sind. Alleine einen guten Wein zu genießen, stimmt mich immer sentimental. Dabei habe ich wirklich keine Hintergedanken! Bitte, Viggo'', versuchte ich ihn zum bleiben zu überreden.
Der Abend war noch so lang und irgendwie langweilig. Ich legte mich richtig ins Zeug, weil ich ihn mir sowieso her gewünscht hatte und jetzt war er hier, wollte aber direkt wieder gehen.
Was sollte ich nur machen, um diesen Mann zu knacken? Auch wenn er viel zu tun hatte, brauchte er auch mal eine Pause, das musste er doch einsehen.
Selbst ich gönnte mir Pausen, neben all der Arbeit.
*-*-*
Innerlich musste ich nun schon schmunzeln, als ich bemerkte, wie sehr sich Diego ins Zeug legte, um mich zum Bleiben zu überreden. Und es war nun wirklich nicht zu überhören, wie sehr er sich bemühte. Da ich nicht unhöflich sein wollte, willigte ich schließlich ein... auch wenn es meine Zeit eigentlich nicht erlaubte.
"Also gut... gut, sie haben gewonnen... ich bleibe noch etwas... aber dann muss ich wirklich los, denn es warten noch sehr viele andere und wichtige Fälle auf mich. Bitte, verstehen sie das.", antwortete ich ihm, nachdem ich mich ihm wieder zugewandt hatte.
Tja, ich würde also tatsächlich irgendwann mal Unterricht nehmen müssen, um endlich zu lernen wie man Nein sagte.
"Aber bitte, nicht mehr als ein kleines Glas, da ich noch einen klaren Kopf brauche.", fügte ich mahnend hinzu.
Allerdings glaubte ich ihm seine Bemerkung, von wegen, dass er keine Hintergedanken hätte, keine Sekunde. Aber ich würde mich in Acht nehmen und auf der Hut sein, denn meine Arbeit und meine Einsamkeit waren mir heilig.
Den Stress einer Beziehung versuchte ich so immer wieder zu umgehen und ließ deswegen immer wieder alles und jeden abblitzen. Niemanden ließ ich an mich heran. Sicher reizte mich Diego schon, denn er war ein sehr hübscher und dazu netter Mann, aber ich hatte keine Zeit für Liebeleien... hatte wichtigeres zu tun.
Nur für ein Abenteuer oder womöglich nur eine Sexbeziehung war ich mir ehrlich gesagt zu schade.
Und so würde auch Diego kaum bis gar nicht nahe genug an mich herankommen, um mich zu knacken.
Jetzt und hier würde ich tatsächlich nur auf ein kleines Glas Wein bleiben, danach würde ich wirklich gehen müssen, sonst würde meine Nacht wieder sehr lang werden.
Während ich also meinen Aktenkoffer abstellte, dann meinen Mantel und meinen Schal ablegte, erklärte ich Diego:
"Ihre Scheidung wurde von einem, mit mir befreundeten, Richter etwas beschleunigt. Ich habe eben so meine Beziehungen."
Natürlich ging ich über Leichen, wenn ich etwas erreichen wollte.
Ich wusste, dass ich auf einige Menschen beinahe niedlich wirkte, was nicht zuletzt an meinem sehr zarten Körperbau und meinem feminin anmutenden Gesicht lag.
Aber niemand wusste was sich hinter der "Maske" verbarg... ein durchaus bösartiges Raubtier, das ganz gern mal alles und jeden zerfetzte. Jedoch ließ ich meine Umwelt nur das von mir sehen, was ich sie sehen lassen wollte.
*-*-*
Ich freute mich, dass Viggo meine Einladung nicht ausschlug. Höflich nahm ich ihm den Mantel und den Schal ab und hängte sie auf einen Bügel an meine Garderobe.
Dann lotste ich ihn in die gemütliche Stube und holte für ihn ein Glas.
''Bitte, setzten sie sich doch'', sprach ich und schenkte ihm Wein ein.
''Jetzt verstehe ich, wieso das so schnell ging. Schön. Dann kann man sie wirklich weiterempfehlen'', lächelte ich Viggo an.
Natürlich setzte ich mich mit etwas Abstand zu ihm, nicht dass er noch glaubte, ich wollte ihn ins Bett kriegen. Nachdem ich meine Karten so offen auf seinen Tisch gelegt hatte, wusste ich sehr wohl, wie sehr ich kämpfen musste, um überhaupt eine Chance zu haben.
Außerdem hatte ich den Korb im Zug noch nicht vergessen. Um nicht noch einen zu bekommen, würde ich einfach alles geben.
''Sagen sie, Viggo, wie kommt man dazu, so ein exzellenter Anwalt zu werden? War es schon immer ihr Traum?'', wollte ich von ihm wissen.
Nachdem er mir geantwortet hatte, musste ich schmunzeln und erzählte ihm, wie es bei mir war.
''Damals war mein Vater strickt dagegen, dass ich Arzt werde. Er meinte, ich würde das mit meinen Noten sowieso nicht schaffen. Sie müssen wissen, damals war ich nie gut in der Schule, hatte einfach anderes im Kopf.
Doch ich setzte mich gegen den Willen meines Vaters durch und heute bin ich einer der besten auf meinem Gebiet'', erzählte ich.
''Darf ich sie fragen, wie es kommt, dass keine Frau an ihrer Seite ist? Wenn sie darauf nicht antworten möchten, verstehe ich es. Nun ja, wie das so mit der Ehe ist, wenn man viel arbeitet, weiß ich selber nur zu gut.
Man hat wenig Zeit und der Partner kommt damit meistens nicht wirklich klar. Dennoch sehnt man sich nach etwas Nähe, Abwechslung und Entspannung. Oder nicht?''
*-*-*
Herrje, ich konnte direkt spüren und sehen, wie sehr er sich freute, dass ich seine Einladung angenommen hatte.
Ich war ihm gefolgt und setzte mich auf die Couch. Anschließend bekam ich ein Glas Wein und Diego setzte sich zu mir... blieb aber auf Abstand.
Auf seine Frage hin hatte ich ihm meine kurze Geschichte erzählt, eben dass es tatsächlich immer schon mein Traum war Menschen zu helfen und meine Eltern mich dabei tatkräftig unterstützt hatten. Außerdem erzählte ich ihm aber auch, dass dieser Richter mein Mentor gewesen war, der mir sehr vieles beigebracht hatte und so irgendwann eine Freundschaft zwischen uns entstanden war.
Dann hörte ich mir seine Geschichte an und musste grinsen... denn er schien wirklich ein Sturkopf zu sein und ich ahnte irgendwie, dass er, was mich betraf, wahrscheinlich ebenfalls nicht nachgeben würde.
Wenn er sich da mal nicht die Zähne an mir ausbiss... denn auch ich war ein Sturkopf und ein "Raubtier" obendrein... so würde er bei mir wohl auf Granit beißen.
Nachdem ich den erste Schluck Wein zu mir genommen und diesen anerkennend ausgekostet hatte, hörte ich seine Frage und schwieg einen Moment, bevor ich antwortete:
"Diego, ich weiß, was sie für eine Antwort auf ihre Frage erwarten. Sie erwarten jetzt von mir, dass ich mich ihnen oute und sage, dass ich homosexuell wäre und sie würden sich dann eine eventuelle Chance bei mir ausrechnen. Zudem versuchen sie mich in Sicherheit zu wiegen, indem ich die Frage ja nicht beantworten müsste, um mir dann verständnisvoll entgegen zu kommen, indem sie etwas von sich preisgeben.
Aber gut, ich lasse mich jetzt mal drauf ein und verrate ihnen etwas über mich.
Ich habe keine Frau, weil ich tatsächlich homosexuell bin, aber... ich liebe meine Arbeit... meine Einsamkeit und meine Freiheit. Außerdem habe ich so viel Arbeit, dass ich mich kaum nach Nähe... Abwechslung oder Entspannung sehnen könnte. Mir bleibt nicht einmal die Zeit, um an so etwas auch nur zu denken.
Das heißt auch, dass ich überhaupt keine Zeit für so etwas wie eine Beziehung hätte... und für einen One-Night-Stand oder ein Sexabenteuer bin ich mir, ehrlich gesagt, zu schade. Niemandem ist es bislang gelungen nahe genug an mich heranzukommen, um auch nur irgendetwas in dieser Art zu versuchen.", erklärte ich Diego in höflicher und sehr netter, aber auch sachlicher Art und Weise.
"Mein Kompliment, der Wein ist tatsächlich sehr gut.", fügte ich anerkennend hinzu und schaute ihm direkt in die schönen Augen.
*-*-*
Ich hörte Viggo aufmerksam zu und musste innerlich grinsen. Doch außen war mein Gesicht normal, zwar höflich freundlich, aber nicht freudig erregt.
''Das verstehe ich sehr gut, Viggo. Aber wissen sie, ich möchte auch ehrlich zu ihnen sein. Denn das erwarten sie jetzt am allerwenigsten.
Sicher hatte ich damals im Zug ein Sexabenteuer im Sinn, keine Frage. Nur war es, weil ich in meiner Ehe keine Freiheiten hatte und unglücklich war. Dessen wurde ich belehrt und jetzt weiß ich definitiv, was ich will.
Darüber hinaus bin ich immer noch der Meinung, dass jeder mal Entspannung braucht, auch sie mein Lieber. Obwohl sie es immer noch abstreiten.
Sie sagen, ich werde mir die Zähne ausbeißen und ich sollte mir keine falschen Hoffnungen machen. Keine Sorge, ich werde einfach nur mein Glück versuchen.
Denn sie haben es ja schon erkannt, ich habe einen ziemlichen Dickkopf. Außerdem habe ich große Ausdauer und ich gebe so schnell sicher nicht auf.
Im Grunde habe ich schon einen kleinen Gewinn gemacht, indem sie hier geblieben sind, auf ein Gläschen Wein zum Plaudern.
Viggo, sie haben mir im Zug einen Korb gegeben und vermutlich nur jetzt keinen, weil ich ihr Mandant bin. Aber, egal wie viele Körbe sie mir geben werden, irgendwann geben sie nach!
Manchmal muss man von seinen Gewohnheiten ablassen, das weiß ich jetzt.
Seien sie sich bewusst: Ich will sie und werde um sie kämpfen!'', offenbarte ich meine Kampfansage mit einem Lächeln auf den Lippen, wobei ich Viggo ebenfalls in die Augen sah.
*-*-*
Bei Diegos Worten wäre mir doch beinahe das Glas aus der Hand gefallen und meine Gesichtszüge entglitten fast ins bodenlose. Zunächst musste ich schon hart schlucken, bei dem was ich da von Diego vernehmen musste. Natürlich behielt ich nach außen hin meine Kontrolle, auch wenn es in mir brodelte.
Dennoch hörte ich ihm geduldig zu, dachte mir dabei aber meinen Teil und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Er glaubte doch ernsthaft, dass er an mich herankäme und ich irgendwann nachgeben würde... tze... wenn er sich da mal nicht irrte...
...denn er schien nicht zu wissen, was für ein Sturkopf ich war.
Natürlich nicht, wie sollte er denn auch, kannte er mich doch noch nicht so gut.
Nach seiner Kampfansage, die er mir mit einem Lächeln auf den Lippen verkündete, schaute ich ihn nun sehr böse an, dann stellte ich das Glas auf den Tisch zurück, erhob mich dann, blickte auf Diego herab und antwortete:
"Okay, jetzt reichts!", ereiferte ich mich nun doch: "Woher wollen sie eigentlich wissen, was ich brauche und was nicht? Meinetwegen können sie gern versuchen um mich zu kämpfen, aber lassen sie sich eines gesagt sein... ich bin auch sehr dickköpfig und ob sie es je schaffen werden, dass ich nachgebe... daran glaube ich keine Sekunde!
Denn wie ich ihnen schon sagte, habe ich keine Zeit für solche Sachen... ich liebe meine Arbeit und meine Einsamkeit und bin nicht bereit beides aufzugeben.
Ich glaube, dass es besser ist, wenn ich mich jetzt von ihnen verabschiede."
Damit entfernte ich mich nun von der Couch, ging in Richtung der Wohnzimmertür und verabschiedete mich dann mit den Worten:
"Wir sehen uns dann übermorgen, bei Gericht. Ihnen noch einen schönen Abend, auf wiedersehen."
Damit hatte ich dann auch schon den Flur erreicht, griff nach meinem Mantel, den ich direkt anzog und mir den Schal nur so um den Hals legte, dann schnappte ich mir meinen Aktenkoffer und verließ anschließend fluchtartig das Haus.
Draußen angekommen, atmete ich tief durch, dann lief ich im Schnellschritt zu meinem Auto, setzte mich hinein, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
Hatte ich doch tatsächlich recht gehabt, mit meiner Vermutung, dass er im Zug nur ein Sexabenteuer mit mir gesucht hatte... au man, worauf hatte ich mich da nur eingelassen?
So schnell ich konnte und durfte fuhr ich nach Hause, wollte nur noch von dort weg... nein, er würde mich nicht bekommen.... niemand hatte es bisher geschafft und auch er würde es nicht schaffen.
Sehr schnell hatte ich mein Haus erreicht, fuhr mein Auto in die Garage und betrat mein Haus, über die Hintertür, in der Garage.
Es war schön ruhig hier... niemand war da... Maria und Gideon hatten eh schon Feierabend, dass ich glücklicher Weise allein hier war.
Nachdem ich meinen Mantel ausgezogen und meinen Schal abgelegt hatte, ging ich hinunter ins Büro... in mein schönes Büro, wo ich mir zunächst einen Kaffee aus der Kanne nahm und mich dann erleichtert in meinen Sessel setzte.
Das war ja wirklich ganz knapp gewesen.
Ein wenig schloss ich die Augen, versuchte mich zu beruhigen und trank meinen Kaffee dabei, während ich meinen Schlips lockerte, diese anschließend abnahm und die oberen Knöpfe meines Hemds öffnete.
Erst nach dem zweiten Schluck Kaffee begannen meine Gehirnzellen wieder zu arbeiten, so stellte ich den Kaffeebecher auf meinen Schreibtisch und widmete mich meinen anderen Fällen.
*-*-*
Ich hatte keine andere Reaktion erwartet und so ließ ich Viggo ziehen. Sicher hatte er recht, dass ich ihn nicht kannte und auch nicht wusste, wie lange ich durchhalten würde, um ihn zu buhlen.
Aber die Zeit würde zeigen, wessen Dickkopf stärker war, seiner oder meiner. Es würde entweder zwei Verlierer oder zwei Gewinner geben, soviel stand für mich fest.
Trotzdem war Viggos Wutausbruch irgendwie extrem sexy gewesen.
Den Rest des Weines genoss ich nun also alleine mit dem Gedanken an Viggo. Er war ein gutaussehender junger Mann, der mit Sicherheit irgendwo seine Schwächen hatte und die bedarf es nur zu finden.
Was sicher nicht einfach werden würde. Doch jetzt wo meine Frau nicht mehr da war und ich neben der Arbeit wohl auch keine anderen Männer mehr haben würde, hatte ich ein wenig Freizeit, die ich Viggo widmen würde.
Oder besser gesagt, dem Erobern von Viggo.
Nachdem der Wein geleert war, ging ich mit einem guten Buch zu Bett. Ein wenig las ich noch über Medizin, um mich weiterzubilden, dann wurden meine Augen schwer und ich löschte das Licht.
Mit den Gedanken an Viggo schlief ich ein und erwachte ebenso am nächsten Morgen mit den selben Gedanken.
Die morgendliche Dusche gönnte ich mir ausgiebig, um mich anschließend für die Arbeit fertig zu machen.
Mit dem Wagen fuhr ich die mir bekannte Strecke. Wie üblich zog ich mich im Krankenhaus um und gönnte mir noch einen Kaffee vor Arbeitsbeginn.
Dann kümmerte ich mich voller Hingabe um meine Patienten.
*-*-*
Bis tief in die Nacht saß ich über den Akten und bearbeitete einen Fall nach dem anderen, machte mir immer wieder Notizen und gab dann alles in den Rechner ein. So hatte ich eine Menge geschafft und mich somit sehr gut vorbereitet.
Irgendwann, es war so gegen fünf Uhr morgens, schlich ich todmüde aus dem Büro, nach oben in mein Schlafzimmer, wo ich mich splitterfasernackt auszog und mich anschließend in mein Bett legte.
Ohne auch nur noch einen Gedanken an irgendetwas zu verschwenden, schlief ich auf der Stelle ein. Heute würde ich mir ohnehin frei nehmen, mich mal wieder richtig ausschlafen und mich im Laufe des Tages sportlich ein wenig betätigen.
Aber jetzt schlief ich erst mal wie ein Toter. Nichts würde mich wohl jetzt wecken...
*~*
Kurz nach acht Uhr kamen dann Maria und Gideon, die sich sogleich an die Arbeit machten, Viggo jedoch nicht störten, da sie ja wussten, dass er sich jeden Mittwoch frei nahm und dann auch keine Telefonate annahm.
Notfälle wurden dann an einen anderen, mit Viggo befreundeten, Anwalt umgeleitet.
Maria und Gideon waren gern für Viggo da und beschützten ihn teilweise auch. An Maria, die nicht gerade ein Leichtgewicht war, kam ohnehin niemand vorbei und Gideon war nicht nur Viggos Sekretär... nein, er war auch sein Leibwächter und bester Freund, der ihn schon aus so manch brenzliger Situation heraus geholt hatte.
Maria war für Viggo eine sehr vertraute Person, mit der er über alles reden konnte und die ihm mit schon so manch guten Rat zur Seite gestanden war.
*-*-*
Den ganzen 'Tag über arbeitete ich hart und voller Hingabe. Als es dann zum Feierabend zuging, war ich auch sehr froh darüber.
Es war ein anstrengender Tag gewesen und so zog es mich nach Hause, wo ich mir eine angenehme Dusche gönnte. Es war belebend und tat sehr gut. Immer wieder musste ich an Viggo denken.
Doch ließ ich ihn heute erst einmal zufrieden. Er würde ohnehin noch wütend sein.
Also machte ich mir etwas zu Essen und genoss es in aller Ruhe. Anschließend las ich mein Buch weiter, um mich weiter zu bilden.
Erst als es spät war und ich müde, ging ich zu Bett und schlief schnell ein.
Am nächsten Morgen erwachte ich zeitig, um mich fertig zu machen. Gestriegelt und gebügelt fuhr ich dann zum Gericht.
Dort traf ich überpünktlich ein, so dass ich noch etwas Zeit hatte.
Meine Frau kam ebenfalls sehr zeitig und sie ging direkt auf mich los.
''Du dreckige Schwuchtel'', schimpfte sie auf mich ein, ''Ich weiß alles über dich und deine Kerle. Dachtest du, es kommt nicht raus.''
Dann lachte sie ziemlich verrückt und ihr Anwalt ging dazwischen.
Ich schaute mich suchend nach Viggo um. Warum fühlte ich mich auf einmal so schlecht hierbei?
Mir war irgendwie schlecht und ich ging zur Toilette, wo ich mir etwas Wasser ins Gesicht spritze.
*-*-*
Den Tag hatte ich sehr genossen, denn ich hatte mich etwas erholt und auch Sport gemacht, aber ich hatte auch endlich mal wieder ordentlich gegessen, hatte mich sozusagen von Maria verwöhnen lassen.
So hatte ich einen wirklich wunderbaren Tag und ging diese Nacht zeitig zu Bett, denn ich wollte schon für Morgen ausgeschlafen sein.
Am anderen Morgen stand ich zeitig auf, nahm mein Frühstück zu mir, das mir Maria zubereitet hatte, und machte mich dann fertig. Ich duschte und pflegte mich, wie ich es gewohnt war. Anschließend zog ich mich an, so wie ich es zu einem Gerichtstermin gewohnt war.
Nur wenig später hatte ich meinen Aktenkoffer geschnappt, verließ mein Haus und schwang mich in mein Auto, um gleich loszufahren.
Nur eine halbe Stunde später erreichte ich das Gerichtsgebäude und betrat es sogleich. Natürlich war ich, wie immer überpünktlich und erreichte ziemlich schnell den Gerichtssaal, wo sich mir eine sehr unschöne Szene darbot.
Beim Näherkommen konnte ich sehr genau vernehmen, was da abging und ahnte, dass es Diegos Frau und ihr Anwalt waren.
Der Anwalt schien ja einigermaßen vernünftig zu sein, aber Frau Orlando benahm sich wie das letzte ….Verzeihung... Arschloch... was mich sehr ärgerte.
Diego sah ich weglaufen... musste wohl noch schnell zur Toilette... verständlich, bei dem was ihm seine Frau an den Kopf geworfen hatte.
Ich ging auf die Beiden zu, als sich Diego von ihnen entfernte. Eigentlich wollte ich Diego nach, doch ließ ich ihn erst mal in Ruhe.
Zunächst begrüßte ich den Anwalt mit einem Handschlag und einem "Guten Tag.", dann wandte ich mich an Frau Orlando:
"Frau Orlando, das was sie eben von sich gegeben haben, war so ziemlich das mieseste, was ich je gehört habe. Aber ich schwöre ihnen, dass ich genau das gegen sie verwenden werde, denn das war eine Beleidigung... hat ihnen ihr Anwalt das nicht gesagt?", wurde ich ironisch und baute mir dabei noch einen Zusatz für meine Strategie, in meinem Kopf auf.
Ich wusste diese Frau würde nach dieser Verhandlung entweder einen Therapeuten brauchen, oder aber sie wäre völlig fertig... ja, jetzt hatte ich mir vorgenommen, sie zu erledigen. Niemand beleidigte meinen Mandanten ungestraft!
Dann nickte ich dem Anwalt noch einmal zu, ging ebenfalls zur Toilette, suchte Diego, wollte ihm Mut und Zuversicht zusprechen. Nein, ich dachte jetzt nicht daran, was Diego für mich empfand, denn hier war ich nur in meiner Funktion als Anwalt.
Würde ich nämlich daran denken, was er mir gesagt und welche Kampfansage er mir gemacht hatte, würde und müsste ich mein Mandat hier und jetzt niederlegen... das wollte ich aber nicht, also lenkte ich meine Gedanken nur auf den Fall, den ich unbedingt gewinnen wollte... eben wie immer.
*-*-*
Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigt hatte. In Ruhe trocknete ich mein Gesicht in einem Taschentuch ab und richtete wieder meine Haare.
Ich sah etwas blass und mitgenommen aus. Dabei wollte ich das alles hier nur überstehen und hinter mich bringen.
Endlich war auch Viggo da, den ich am liebsten um den Hals gefallen wäre. Aber ich beherrschte mich und richtete stattdessen meine Kleidung.
''Hallo Viggo. Tja, da haben sie nun auch meine Frau kennengelernt'', sagte ich zu ihm.
Mir war es mehr als unangenehm. Denn immerhin wollte ich ihn beeindrucken und jetzt wusste er schon beinahe alles von mir. Es war, als würde ich nackt vor ihm stehen und er stand da, so gut aussehend und toll angezogen.
Einfach nur Wow!
Diesen Mann wollte ich und keinen anderen mehr. Dafür würde ich mich richtig ins Zeug legen, sobald wir das hier überstanden hätten.
*-*-*
Kurz bevor ich die Toilette erreicht hatte, kam mir Diego auch schon entgegen... gut... so musste ich mir keine Sorgen machen. Okay, er sah jetzt nicht so gut aus, was aber sicher mit der bevorstehenden Verhandlung zu tun hatte.
"Hallo Diego. Ja, ich habe sie kennengelernt, aber machen sie sich bloß keine Sorgen... vertrauen sie mir... ihre Frau und den Anwalt drehe ich so durch die Mangel, dass ihnen hören und sehen vergeht... glauben und vertrauen sie mir.", begrüßte ich Diego und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
Dann fügte ich aber erklärend hinzu, während ich mir meine Anwaltsrobe anzog:
"Diego, da drinnen, vor dem Gericht, bin ich für sie Herr Morgan und sie sind für mich Herr Orlando... haben sie das verstanden? Denn, wenn mein Anwaltskollege mitbekommt, dass eine andere Verbindung zwischen uns existiert, als sie zwischen einem Anwalt und einem Mandanten besteht, nimmt er uns auseinander und dann haben wir verloren... und ich bin nicht bereit, diesen Fall zu verlieren, okay."
Ich erwartete keine Antwort von Diego, also ging ich mit ihm weiter und betrat dann ebenfalls mit ihm den Gerichtsaal.
Wir setzten uns auf unsere Plätze, genau gegenüber der gegnerischen Partei, doch diese kümmerte mich nicht, ich war damit beschäftigt im Kopf noch mal meine Strategie durchzugehen und die sehr gut vorbereitete Akte auf den Tisch zu legen.
Dann begann der Prozess und der Richter, der mit mir befreundet war, eröffnete die Verhandlung.
Es wurde tatsächlich eine regelrechte Schlammschlacht, in der Diego, von der gegnerischen Seite ziemlich arg angegriffen wurde, doch ich stellte mich vor ihn, wie eine Schutzmauer, spielte meine Karten gezielt aus und stampfte so Frau Orlando und ihren Anwalt in Grund und Boden.
Dabei natürlich immer freundlich und höflich, wie eine Königskobra kurz vor dem Angriff.
Schließlich gewann ich diesen Prozess, wie erwartet. Die Ehe wurde geschieden und Diego musste nichts zahlen... seine Frau bekam absolut nichts... wurde sie aber noch so ganz nebenbei wegen der Beleidigung Diego gegenüber zu einer Geldstrafe verdonnert, was mich innerlich grinsen ließ.
Wieder hatte ich einen Fall gewonnen, worauf ich ziemlich stolz war. Nun, Frau Orlando... konnte sich wohl erst mal einen Therapeuten suchen und der unfähige Anwalt würde wohl so schnell kein Mandat mehr annehmen... konnte seine Kanzlei eigentlich auch gleich schließen.
Nachdem wir das Urteil gehört hatten, verließen wir den Gerichtssaal und ich schaute meinen Mandanten mit einem stolzen, aber auch ein wenig überlegenen Grinsen an.
"Tja, also dann, herzlichen Glückwunsch, sie sind nun wieder ein freier Mann, machen sie was draus und genießen sie es. Ich muss jetzt weiter, habe heute noch einige Termine. Die Rechnung lasse ich ihnen dann zukommen. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Diego. Machen sie es gut.", verabschiedete ich mich und lief dann eilig die Treppe hinab, denn nun musste ich mich wirklich beeilen.
In einem Gefängnis wartete jetzt noch eine Frau, die angeblich ihren Mann ermordet haben sollte. Ich war ihr Pflichtverteidiger und musste mir erst einmal ein Bild von dem Fall und dieser Frau machen.
Danach warteten gleich noch eine Scheidung, ein Diebstahl und noch ein Mord auf mich.
Ich hatte also jede Menge zu tun...
*-*-*
Viggos Worte vor der Verhandlung verstand ich durchaus, doch ließen sie mich innerlich Grinsen. Immerhin behauptete er, wir hätten eine andere Verbindung zueinander...
Der Prozess war wirklich hart und ich hatte das Gefühl schon mehr als nackt dazustehen. Aber Viggo beschützte mich regelrecht und ich war sehr froh, dass ich ihn als Verteidiger hatte.
''Danke! Das war wirklich erstklassig! Schade, dass sie schon gehen müssen. Sie müssen mir versprechen, ein andern Mal mit mir zu feiern. Denn so was ist ein Grund zum Feiern und ich möchte durchaus etwas aus meinem neuen Leben machen'', hatte ich ihm noch mit auf den Weg gegeben.
Sehnsüchtig schaute ich ihm nach, bevor ich ebenfalls das Gericht verließ.
Denn auch auf mich warteten noch ein paar wichtige Operationen. Also fuhr ich erst mal nach Hause, wo ich mich umzog, um anschließend ins Krankenhaus zu fahren.
Der restliche Tag verging wie in Flug, durch die vielen Operationen und auch durch viele Patienten.
Es war schon spät, als ich endlich bei meinem Wagen ankam. Doch war ich mir sicher, dass ich nicht der einzige war, der noch nicht im Bett lag.
Ob Viggo wohl schon daheim war?
Kurzentschlossen besorgte ich mir eine sehr gute Flasche Wein und fuhr zu ihm. Wenn er noch nicht da wäre, könnte ich warten und wenn er da wäre, würde ich einfach klingeln.
*-*-*
Nach Diegos Antwort war ich sehr schnell zum Gefängnis gefahren und hatte dort meinen Termin wahrgenommen... aber auch die anderen Termine hatte ich gut gemeistert.
Jetzt war es schon sehr spät am Abend und ich hatte heute noch nichts gegessen, also schaute ich noch kurz an einem Imbiss vorbei, aß eine Kleinigkeit und fuhr dann vollkommen gestresst heim.
Ich fuhr in die Garage, doch hatte ich draußen ein fremdes Auto gesehen... und es stand auch jemand an meiner Tür... Diego!
Na super, er hatte mir jetzt auch noch gefehlt, dachte ich doch wieder an seine "Kampfansage" an mich... dabei war ich doch eh schon fix und fertig.
Meinen Wagen in der Garage abgestellt, verließ ich diese und ging auf die Haustür zu.
"Guten Abend, Diego.", begrüßte ich ihn, während ich meine Haustür aufschloss und mein Haus betrat: "Bitte treten sie ein. Was ist denn los, kann ich ihnen irgendwie helfen?", waren meine anschließenden Fragen.
Nachdem wir mein Haus betreten hatten, legte ich meinen Mantel ab und ging in mein Wohnzimmer, bat Diego aber, eben seinen Mantel abzulegen und mir zu folgen.
Vollkommen fertig, ließ ich mich auf mein weißes Ledersofa sinken... und doch würde ich heute noch einiges tun müssen...
*-*-*
''Guten Abend Viggo'', begrüßte ich ihn ebenfalls, als er kam. So Lange hatte ich gar nicht warten müssen und war sehr froh ihn zu sehen. Ein angenehm warmes Gefühl machte sich bei mir breit und ich betrat nach Viggo das Haus. Anschließend legte ich meinen Mantel ab und folgte ihm.
Grinsend musste ich feststellen, wie erledigt Viggo war, denn mir ging es ähnlich.
''Sie scheinen auch einen anstrengenden Tag gehabt zu haben. Keine Sorge, ich wollte nicht lange stören. Nur einen kleinen Umtrunk, damit wir den heutigen Tag feiern können.
Ich kann mir denken, dass er bei ihnen in allen Punkten positiv war. Bei mir war es das jedenfalls und das habe ich zum Teil auch ihnen zu verdanken.
Wenn sie mir sagen, wo ich Gläser finde, schenke ich uns ein kleines Gläschen ein'', sprach ich ruhig, während ich noch stand und Viggo einfach einen Moment sitzen lassen wollte.
*-*-*
"Nein, nein, lassen sie nur.", lehnte ich seine Hilfe ab, stand auf, holte aus der Vitrine zwei Weingläser aus Kristall und stellte diese auf dem Tisch ab.
"Bitte, setzen sie sich doch.", bot ich Diego einen Platz an.
Anschließend setzte ich mich selbst auch wieder auf das Sofa, lehnte mich an und schloss für einen Moment die Augen.
"Ja, mein Tag war sehr anstrengend, aber auch ein wenig erfolgreich... und doch ist er noch lang nicht vorbei.", erzählte ich Diego.
"Feiern wir nun also ihre Freiheit.", ergänzte ich meine kleine Rede.
Langsam löste ich meine Krawatte, nahm sie ab und legte sie neben mir auf das Sofa, dann öffnete ich die beiden obersten Hemdknöpfe, so dass es für mich etwas angenehmer wurde.
*-*-*
Nachdem Viggo die Gläser aus dem Schrank geholt hatte, setzte ich mich und schenkte uns anschließend etwas ein.
Den Blick konnte ich jedoch nicht von Viggo abwenden. Er sah so verdammt sexy aus, wie er seine Krawatte lockerte und die obersten Knöpfe öffnete. So gerne würde ich ihn jetzt von hinten umarmen, ihn küssen und mit der Hand in sein Hemd fahren.
''Ja, feiern wir meine Freiheit'', bestätigte ich Viggos Aussage und schaute ihn ein wenig an.
Er arbeitete definitiv zu viel und doch verstand ich ihn ganz genau.
Jetzt sollte er sich zumindest eine kleine Pause gönnen.
Ich roch an dem Wein, der einen schön angenehmen Geruch hatte. Anschließend kostete ich ihn und ließ ihn auf der Zunge zergehen.
*-*-*
"Vielen Dank.", bedankte ich mich bei Diego, nahm dann das Glas in die Hand und roch ebenfalls erst mal an dem Wein, nickte dann anerkennend und nahm einen Schluck aus dem Glas zu mir... kostete den Schluck genussvoll aus.
"Sehr gut... wirklich sehr gut.", lobte ich anerkennend und fügte hinzu: "Nachdem wir nun schon einiges gemeinsam durchgestanden haben... wie wäre es, wenn wir jetzt zum Du übergingen?", fragte ich meinen Gast und bot ihm sogleich das Du an.
Warum auch nicht, immerhin hatten wir den heutigen Tag wirklich gut gemeistert... ganz zu schweigen vom dem Prozess.
Diego sah schon klasse aus... wenn ich also irgendwann bereit wäre jemanden an mich heran zu lassen wäre er es sicher, aber noch war ich nicht bereit mich von meiner Einsamkeit zu trennen und ihn an mich heran zu lassen.
Das Du war zwar schon mal ein Anfang, aber im Augenblick das Höchste der Gefühle... weiter konnte ich jetzt noch nicht gehen... dafür war es definitiv zu früh und dafür kannten wir uns noch nicht gut genug.
*-*-*
''Gerne, Viggo'', antwortete ich auf seine Frage hin und hielt mein Glas hin. Ob er mit mir Brüderschaft trinken würde, wie man es traditionell machte, war eine zweite Frage.
Ich wäre ihm nicht böse, wenn nicht. Auch wusste ich, dass es noch ein langer Weg war, bis ich eventuell bei ihm landen würde.
Bisher hatte ich schon viel erreicht, denn er schien nicht mehr sauer auf mich zu sein und hatte mich reingelassen. Außerdem bot er mir nun das Du an.
Wie hübsch er war, musste ich immer wieder denken und ja, ich stellte mir auch vor, wie er wohl nackt aussehen würde.
*-*-*
"Also dann...", erwiderte ich und hielt ihm ebenfalls mein Glas hin, so dass wir auf das Du anstoßen konnten.
Die Gläser klangen bei dem Anstoß und ich lächelte Diego nun direkt an... schaute ihn mit meinen himmelblauen Augen direkt in seine wunderschönen Augen.
Nachdem wir auf das Du angestoßen hatten, nahm ich wiederum einen Schluck Wein zu mir und fragte Diego:
"Sag mal, machst du auch Sport? Ich zum Beispiel, gehe oft laufen, boxe und schwimme unglaublich gern.", erzählte ich Diego frei heraus, denn wie ich feststellen musste, wusste er fast nichts über mich... ich dafür aber beinahe alles über ihn.
"Ich mag auch gern gutes Essen, Rockmusik, gute Bücher und ich male sehr gern.", fügte ich erzählend hinzu, wobei ich ihn weiter mit meinen Augen fixierte.
*-*-*
''Ich mache sehr gerne Sport! Geboxt habe ich früher oft in meiner Studienzeit. Wäre sehr interessant es mal wieder zu versuchen'', schmunzelte ich.
Zu gerne hätte ich seine Lippen gespürt, doch gefiel es mir auch sehr, mehr von ihm zu erfahren.
''Schwimmen gehe ich auch regelmäßig dreimal die Woche. Das passt ja. Nur fürs Laufen bin ich nicht so. Dafür lese ich lieber sehr gerne und viel.
Wenn du gutes Essen magst, würde ich dich sehr gerne mal zu meinem Lieblingsitaliener einladen. Der ist ausgezeichnet!'', nutzte ich die Gelegenheit ein nächstes Treffen festzulegen, damit ich ihm nicht wieder auflauern musste.
Dabei erwiderte ich nur zu gerne seinen Blick und ließ meine dunkelbraunen Augen in den seinen versinken.
''An Musik mag ich eigentlich alles und bin da sehr aufgeschlossen'', fügte ich hinzu und presste meine Lippen ein wenig aufeinander.
Ich schwenkte mein Glas Wein ein wenig und wagte es nicht den Blick abzuwenden.
''Ist es frech, wenn ich frage, ob du richtig Brüderschaft trinken möchtest? Wenn ja, werde ich wohl jetzt besser gehen. Du hast sicherlich noch viel zu tun. Aber nicht, ohne zu wissen, wann ich dich zum Essen abholen darf?'', fragte ich forsch, konnte es eben einfach doch nicht lassen.
*-*-*
Sehr interessiert hatte Diego zugehört, nickte hin und wieder verstehend und anerkennend.
"Du hast also früher mal geboxt... interessant, ich boxe noch immer und habe auch schon einige Wettkämpfe gewonnen. Ich gehe dem Kampfsport sehr gern nach und werde mich demnächst mehr damit beschäftigen, denn der Anwaltsjob ist nur ein Hobby von mir. Den ich so nach und nach aufgeben und mich dann nur noch dem Kampfsport widmen werde.
Vor drei Jahren habe ich Karate angefangen und damit gedenke ich mich weiter zu beschäftigen. Bis zum schwarzen Gürtel in Karate werde ich noch einen sehr weiten Weg zurücklegen müssen.", erzählte ich Diego weiter und trank noch einen Schluck des sehr guten Weines.
Als hätte ich es geahnt, wollte er mich doch glatt gleich noch zum Essen einladen.
"Das Angebot würde ich gern annehmen, aber ich mag italienisches Essen nicht besonders... asiatisch ist da doch eher was für mich... nichts für ungut.", wies ich seine Einladung höflich ab.
Seine Augen waren schon der Hammer und ich musste nun wirklich aufpassen, dass ich mich in ihnen nicht verlor.
Was Diego aber dann von sich gab... ließ mich sogleich wieder aus meinen Tagträumen erwachen und in die Realität zurückkehren.
"Dann wird es wohl besser sein, wenn du jetzt gehst. Versteh mich bitte nicht falsch, ich kann dich gut leiden, wirklich, aber bitte unterlasse es mir nahe kommen zu wollen.
Ich habe meinen Doktor in Psychologie gemacht und weiß was du mit deinem Vorhaben erreichen wolltest.
Du wolltest, wenigstens einmal deine Lippen auf die meinen legen dürfen... zumindest einmal kosten... stimmt doch, oder.
Ich bitte dich herzlich das zu unterlassen... bitte, keine Annäherungsversuche mehr. Ich mag dich sehr gern, du bist mir wirklich sympathisch, aber wenn du das nicht unterlässt, werden wir sehr schnell zu Feinden, anstatt zu Freunden.
Ich bin erst sechsundzwanzig Jahre alt und fühle mich einfach noch nicht bereit, um jemanden an mich heran zu lassen.
Lass uns doch erst einmal etwas besser kennen lernen, etwas gemeinsam unternehmen... Freunde werden... und dann schauen, was die Zeit bringt.
Ich werde jetzt ins Bett gehen, denn auch wenn ich noch sehr viel zu tun hätte, so bin ich jetzt doch recht fertig und brauche etwas Ruhe.", erklärte ich Diego, mit sanfter Stimme, aber mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
"Ob und wann wir gemeinsam etwas essen gehen... werden wir sehen... wann wir halt Zeit haben, okay.", fügte ich, nun wieder, lächelnd hinzu.
*-*-*
''Sicher, ich verstehe. Karate also... da würde ich gerne mal zusehen'', sagte ich noch. Dann erhob ich mich und ging langsam zur Tür.
''Lass mich aber mit dem Essen gehen nicht zulange warten'', scherzte ich und presste noch einmal meine Lippen aufeinander.
Also würde ich mich erst mal zusammennehmen.
''Dann schlaf mal gut und angenehme Träume'', verabschiedete ich mich von Viggo
Anschließend ging ich hinaus zu meinem Wagen und fuhr Heim.
Viggo war ehrlich zu mir gewesen und ich würde es sehr interessant finden, wie wir uns annähern, da er bisher keineswegs abgeneigt zu sein schien.
Zuhause legte ich mich direkt schlafen, so erledigt war ich.
*-*-*
Diego schien es zu verstehen, was ich gesagt hatte und verabschiedete sich von mir, um nach Hause zu fahren. Auch ich hatte mich von ihm verabschiedet, ihm eine gute Nacht und süße Träume gewünscht und war dann ins Bett gegangen.
Über Diego dachte ich nicht mehr nach, denn meinen Standpunkt hatte ich ihm klar gemacht, damit war für mich das Thema vorbei.
Sicher, würden wir uns weiterhin treffen und ich hatte auch nichts dagegen, mit ihm essen zu gehen, oder mit ihm etwas zu unternehmen, aber mehr würde ich erst einmal nicht zulassen können.
Gut, ich war in meinem Alter eigentlich schon erwachsen genug, um eine Beziehung eingehen zu können, dennoch fühlte ich mich für eine Beziehung oder eine Liebe, keineswegs reif und erwachsen genug.
Ob ich überhaupt beziehungsfähig wäre, stand auch noch in den Sternen.
Schließlich schlief ich tief und fest ein, denn ich war wirklich total fertig und zu nichts anderem mehr fähig, als zu schlafen... zudem der Wein ja auch noch seinen Teil beitrug.
*-*-*
Der nächste Tag begann wie eigentlich alle Tage. Außerdem hatte ich wie immer viel zu tun, dennoch dachte ich regelmäßig an Viggo. Er war eben einfach in meinem Kopf.
Ja, es hatte mich schwer erwischt und ich konnte nichts dagegen tun.
Was die Zeit bringen würde, wollte er abwarten. Ob ich das aushielt?
Dann nutzte ich die Mittagspause und rief ihn einfach an.
Was sollte schon passieren? Sein Sekretär stellte mich zu ihm durch und ich war einfach offen und ehrlich.
''Hallo Viggo. Ich wollte einfach nur deine Stimme hören... Hast du die Nacht gut geschlafen?'', sagte ich zu ihm durch mein Handy, während ich draußen stand und die frische Luft genoss.
*-*-*
Lange hatte ich geschlafen, denn als ich erwachte, war es bereits viertel nach neun... nun, ich schien es echt gebraucht zu haben.
So stand ich auf, machte mich in aller Ruhe fertig, frühstückte in der Küche und ging dann ins Büro, wo auf mich ein paar Akten wartete. Termine hatte ich heute glücklicherweise keine, so dass ich heute auch mal keinen Stress hatte.
Es war dann so um die Mittagsstunde, als mir Gideon einen Anruf durchstellte, den ich dann annahm.
Herrje... wer sollte es anderes sein, als... Diego... klar, wer denn sonst.
"Hallo Diego, ja, ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage und du?", meldete ich mich und stellte ihm dann direkt eine Gegenfrage, bevor ich ihn fragte:
"Was ist, magst du heute Abend mit mir japanisch essen gehen? Natürlich nur wenn du Zeit hast und du so etwas auch magst.", schlug ich fragend vor und konnte mir ein freches Grinsen gerade nicht so wirklich verkneifen.
Dass er meine Stimme hören wollte hatte ich eh geahnt, das hätte er mir nicht zu sagen brauchen, aber ich fand es toll von ihm, dass er ehrlich zu mir war.
*-*-*
''Ja, ich habe nur von dir geträumt, da musste ich zwangsweise gut schlafen'', antwortete ich.
Es tat gut ihn zu hören und ich freute mich sehr dass er mit mir essen gehen wollte.
''Japanisch klingt gut. Wann und wo? Ich kann dich auch abholen, wenn du magst?'', schlug ich vor.
Dabei freute ich mich sehr darauf ihn heute Abend zu sehen.
*-*-*
In mich hinein grinsend, hörte ich seinen Worten zu, wie süß... er hatte tatsächlich von mir geträumt. Nun ja, ich würde mir vielleicht noch etwas Zeit lassen ihn kennen zu lernen. Natürlich war ich nicht ganz abgeneigt, aber ich war ziemlich unsicher, denn dieses Gebiet hatte ich noch nicht erforscht. Hatte ich doch nie wirklich Zeit für solche Sachen gehabt.
Und außer, dass ich mich ab und an selbst befriedigte, hatte ich bislang auch noch nie Sex mit jemandem, gehabt.
Nun, ich würde schauen, was der heutige Abend bringen würde und dann entscheiden, ob Diego wirklich zu mir passte und ich mir zumindest eine Beziehung mit ihm vorstellen könnte.
"So, so, du hast also von mir geträumt, hm, dann muss es dich ja schon ziemlich erwischt haben.", erwiderte ich ruhig, aber schmunzelnd, da er mich ja jetzt eh nicht sehen konnte.
"Also, wenn du magst, kannst du mich gern heute Abend, um acht Uhr abholen. Ich freue mich auf dich.", schlug ich ihm vor und meinte, was ich sagte.
Irgendwie war es schon toll erobert zu werden, zu wissen, dass sich da jemand für mich.... ausgerechnet für mich interessierte.
*-*-*
''Ja, es hat mich total erwischt und ich bin immer noch bereit um dich zu kämpfen! Sicher akzeptiere ich, dass du Zeit brauchst. Aber du musst auch akzeptieren, wenn ich mit dir flirte und dir langsam den Hof mache'', sagte ich ganz offen.
Ich wollte keine Geheimnisse, zudem Viggo sowieso schon alles von mir wusste.
''Schön, ich freue mich auch auf dich. Dann hole ich dich heute Abend um 8 Uhr ab. Mach dir nicht so einen stressigen Tag bis dahin. Schließlich will ich auch noch ein bisschen was von dir haben'', sprach ich ruhig und verabschiedete mich dann von ihm.
Immerhin wollte ich auch noch eine Kleinigkeit essen, was ich nun auch tat. Danach hatte ich noch zwei größere Operationen, wobei die eine mir ziemlich viel abverlangte.
Doch war ich frühzeitig fertig, schaffte es somit noch nach Hause zu fahren, wo ich ausgiebig duschte und mich schick anzog.
Daraufhin fuhr ich, wie abgesprochen, zu Viggo und war fünf Minuten vor 8 bei ihm, wo ich ausstieg, meine Kleidung zurecht zupfte, noch einmal in den Autospiegel schaute und dann bei Viggo klingelte.
*-*-*
Au man, Diego schien es tatsächlich mächtig erwischt zu haben und er schien es wirklich ernst zu meinen. Nach dieser... seiner... Ansage wusste ich nun genau, dass ich ihn nicht würde abblitzen lassen können, wie meine anderen Verehrer... ihn würde ich wohl nicht so schnell loswerden.... wenn überhaupt.
Nach seiner Zusage legten wir auf. Auf seine Ansage hatte ich nichts mehr erwidert, denn mir war jedes Wort im Halse stecken geblieben. Den Hof wollte er mir machen und mit mir flirten... na super... ja, wirklich super gemacht, Herr Anwalt...! Warum warst du auch so dämlich mit dem Zug anstatt mit dem Auto zu fahren... man, man, man...!
Tja, nun hatte ich das Problem am Hals... hatte mir die Suppe selbst eingebrockt und musste diese nun auch auslöffeln... toll... und es gab nichts was ich tun konnte, denn Diego hatte mir klar zu verstehen gegeben, dass er um mich kämpfen wollte... also in mich verschossen war...
Au man, was war ich doch für ein Vollidiot... jetzt saß ich hier und meine Konzentration war dahin. Wütend über mich selbst, sprang ich von meinem Sessel auf und warf diesen wutentbrannt zur Seite.
"VERDAMMT!", fluchte ich lautstark, worauf sich gleich die Bürotür öffnete und Gideon herein kam.
"Viggo, was ist denn los? Kann ich dir was helfen?"
"Nichts ist los... verdammt noch mal!", fauchte ich Gideon an, was mir aber gleich wieder leid tat: "Entschuldige bitte... es tut mir leid, ich wollte dich nicht anfauchen. Hast du einen Moment Zeit für mich... bitte... ich muss dringend mit jemandem reden."
"Schon gut, klar, können wir reden. Was ist denn los, hm?"
Wir nahmen uns einen Kaffee, setzten uns auf das schwarze Ledersofa und ich erzählte Gideon in Ruhe was los war und die Sache mit Diego.
"Ich brauche deinen Rat, Gideon... was soll ich denn tun?"
Gideon grinste breit und antwortete:
"Ich wusste gleich, als Diego hier ankam, dass er hinter dir her war, wie der Teufel hinter der Seele... ich habs in seinen Augen gesehen. Was du tun sollst, hmm... das musst du letztlich selbst entscheiden, aber ich würde ihn noch ein wenig um dich kämpfen lassen... aber nur ein wenig, das erhöht den Reiz... nur eben auch nicht zu lange, dann könnte er das Interesse verlieren.
Spiel mit ihm ruhig ein wenig... und hab auch keine Scheu mit ihm zu flirten. Das tut dir nicht weh und ihn wird es freuen... ja. sogar halbwegs wahnsinnig machen."
"Woher weißt du das alles?", wollte ich von meinem Freund wissen.
"Ich bin auch schwul und ich habe meinen Freund vor zwei Jahren geheiratet. Bei uns war es ähnlich... nur war ich es da, der ihn erobern musste. Ich kann deinen Diego also gut verstehen. Und wäre ich nicht längst verheiratet, hätte ich dir längst den Hof gemacht.", erwiderte mein Freund grinsend.
"Gideon!", spielte ich den Entsetzten.
Dann lachten wir beide laut auf und bekamen uns beinahe nicht mehr ein.
"Danke Gideon. Na, dann werden wir mal noch ein bisschen was tun", meinte ich und zwinkerte meinem Freund zu.
Gideon stand auf, sah auf mich herab und meinte scherzend:
"Pass auf, wenn du mir noch mal zuzwinkerst, mache ich dir vielleicht doch noch den Hof," und lachte.
"Hey!", rief ich ihm lachend zu und warf ein Kissen nach ihm, während er schon die Tür öffnete und das Zimmer, laut los lachend schnell verließ.
Ich schüttelte nur den Kopf, dann begab ich mich wieder an meinen Schreibtisch, stellte den Sessel wieder ordentlich hin und arbeitete weiter.
Doch war ich dann so sehr in meine Arbeit vertieft, dass ich gar nicht mehr auf die Zeit achtete. Erst, als ich kurz aufschaute, um einen Schluck Kaffee zu trinken, sah ich nebenbei auf die Uhr und stellte erschrocken fest, dass es schon neunzehn Uhr war!
Mist, verdammter...
Schnell beendete ich meine Arbeit und rannte nach oben. Gideon war schon längst weg und auch Maria hatte schon das Haus verlassen.
Das Schlafzimmer erreicht, ließ ich meine Sachen fallen, ging ins Bad, sprang unter die Dusche und pflegte mich ausgiebig. Anschließend verließ ich das Bad, nachdem ich mir ein Handtuch um meine schmale Hüfte gewickelt hatte.
Mit Schrecken hörte ich es dann auch schon klingeln... Diego... und ich war noch nicht einmal fertig... toll gemacht...!
Was blieb mir anderes übrig, als zur Tür zu gehen und diese zu öffnen, denn alles andere hätte jetzt eh zu lange gedauert.
Nur mit einem Handtuch bekleidet öffnete ich die Tür und schaute Diego an.
"Hallo Diego!", begrüßte ich ihn, mit hochrotem Gesicht.
"Ja, nun schau nicht so, ich bin noch nicht fertig... kam einfach nicht von der Arbeit los. Komm rein und setz dich erst mal. Ich mach mich derweil fertig.", sprach ich schnell um nicht ganz so dämlich da zu stehen und meine Verlegenheit zu überspielen.
Herrje, war mir das jetzt aber peinlich...
*-*-*
Als sich die Tür öffnete, starrte ich auf einen nackten, nur mit einem Handtuch bekleideten Viggo, der dazu noch total sexy aussah. Klar, dass ich da erst mal kein Wort rausbekam.
Denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Ich holte tief Luft und sagte erst mal nur: ''WOW!''
Anschließend betrat ich das Haus und grinste breit.
''Hallo Viggo. Ich dachte eigentlich wir wollten essen gehen. Für so etwas bin ich eher falsch angezogen'', gab ich frech scherzend von mir und machte schon Anzeichen, dass ich meine Krawatte lockern wollte.
Dabei musterte ich Viggo genau und genoss den Anblick in vollen Zügen.
Wie konnte man nur so verdammt sexy sein und eine solche Anziehungskraft besitzen?
''Du kannst natürlich auch so bleiben und wir lassen uns etwas liefern'', kam es mir noch in den Sinn.
Doch dabei beließ ich es dann, obgleich mir noch so viele Dinge einfielen und die Versuchung, ihm das Handtuch zu klauen sehr groß war. Immerhin wollte ich ihm lediglich weiterhin meine Absichten klarmachen und ihn nicht zu sehr ärgern.
Wobei das bestimmt schon hart an der Grenze war.
*-*-*
"Diego.... also, nein...", beschwerte ich mich halbherzig, mit verstellt hoher Stimme, musste dann aber direkt los lachen... schüttelte den Kopf: "Du kannst es echt nicht lassen, was. Ich mach mich schnell fertig, du kannst dir derweil gern was zu trinken nehmen.", fügte ich feststellend hinzu, ging dann aber in mein Schlafzimmer, wo ich mich mit einer schwarze Designerjeans, weißen Sportschuhen und einem weißen Pullover, auf dem ein schwarzer Drache abgebildet war, bekleidete.
Die Jeans befestigte ich mit einem schwarzen Nietengürtel und stylte dann meine Haare ein wenig. Anschließend legte ich noch diverse, sehr edle Schmuckstücke an... und einen Hauch Parfüm.
Nein, in meiner Freizeit lief ich niemals in Anzug und Krawatte herum, außer es gab einen besonderen Anlass dafür, ansonsten mochte ich es eher sportlich.
Bevor ich aber das Zimmer verließ holte ich noch einmal tief Luft, holte mir auch Gideons Worte noch einmal ins Gedächtnis und verließ dann das Zimmer, um zu Diego zu gehen und ihn nicht allzu lang allein zu lassen.
"Tja, ich wäre dann fertig.", machte ich mich bemerkbar, schaute Diego mal wieder direkt in die Augen, begann dann auch noch mit ihm zu flirten... spielte ein wenig mit ihm... grinste ihn frech an.
*-*-*
Ich hatte mich derweil ins Wohnzimmer begeben und Viggos viele Bücher, die aufgereiht in einem Regal standen angeschaut. Er las wirklich genauso gerne wie ich.
Als ich plötzlich Viggos Stimme hinter mir vernahm.
''Och schade! Anders hat es mir besser gefallen'', grinste ich schelmisch und schaute ihn ebenfalls tief in die Augen.
So sexy wie Viggo in seiner Jeans aussah, hätte ich ihn nur zu gerne sofort vernascht, doch riss ich mich zusammen. Stattdessen kam ich mir so angezogen vor, in meinem Anzug. Dabei hatte ich mich richtig in Schale geworfen fürs Essen.
Nun gut, es war jetzt nicht mehr zu ändern.
''Also, wollen wir?'', fragte ich dann und ging langsam an Viggo vorbei, ohne aber meinen Blick von ihm zu nehmen.
*-*-*
"Ja, das glaube ich dir gern.", antwortete ich auf seinen frechen Kommentar und musste wieder lachen... er war doch wirklich einfach nur zu süß.
So ein wenig würde ich ihn wirklich wohl noch zappeln lassen... wie lange ich es aber noch aushalten würde, stand in den Sternen... denn er machte mich schon ziemlich an.
Auch ich nahm meinen Blick nicht von Diego, grinste ihn noch immer sehr frech an, folgte ihm, als er an mir vorbei lief und konnte es dann einfach nicht lassen... piekste ihm verspielt in die Seite... gefolgt von einem sehr frechen Kichern.
Natürlich wollte ich ihn ein wenig provozieren und necken. Jetzt spielte ich mein kleines Spiel mit ihm.
"Okay... gehen wir.", erwiderte ich schelmisch grinsend.
Je länger und je mehr ich ihn ansah, umso sichere wurde ich mir... ja, er war es mit dem ich mir vorstellen konnte irgendwann eine Beziehung einzugehen... der mein Erster werden sollte...
*-*-*
Wir verließen Viggos Haus und ich fuhr uns nach seinen Anweisungen zu dem Restaurant seiner Wahl. Die Fahrt über lief ein wenig Musik und ich genoss mal die Stille zwischen uns.
Es war, als würde die Luft knistern.
Das Restaurant war nicht allzu weit entfernt und sah sehr schick aus. Als wir hereinkamen, wurden wir höflich begrüßt und zu einem Tisch geleitet, der etwas abseits gelegen stand.
''Schön ist es hier'', lobte ich Viggo, als wir allein waren.
Uns wurde die Karte gebracht und ich schaute in aller Ruhe, was ich Essen wollte. Dabei schaute ich Viggo immer wieder in die Augen.
Nachdem ich meine Bestellung aufgegeben hatte und Viggo noch nach einen bestimmten Wein fragte, ob er den mit mir trinken wollte, waren wir wieder ungestört.
''Ich überlege mir endlich einen Pool bauen zu lassen. Allerdings kann ich die Zeit über nicht im Haus wohnen, wegen meinem Schichtdienst. Es wird sicherlich sehr laut werden, die Zeit über. Hast du eine Ahnung, welches Hotel man hier im Ort gut nehmen kann?'', fragte ich ihn.
Jetzt wo meine Frau weg war, konnte ich endlich tun und lassen, was ich wollte.
*-*-*
Hmm... ich war wohl doch etwas zu weit gegangen, oder hatte ich nur einfach nicht den richtigen Dreh raus?
Ich dachte wirklich, dass es vielleicht lustig gewesen wäre, aber hatte ich mich dann wohl doch getäuscht. Das Schweigen auf der Fahrt zum Restaurant nutzte ich zum Nachdenken... war ich wirklich so krass dämlich... oder einfach nur unwissend?
Im Restaurant angekommen sah ich gleich ein paar bekannte Gesichter, denn ich kannte das ganze Personal hier in und auswendig und begrüßte den ein oder anderen sehr höflich und in japanischer Sprache, die ich sehr gut beherrschte.
Nach unseren Bestellungen, begann Diego mir etwas zu erzählen und ich hörte ihm geduldig zu... jedoch war ich noch immer ein wenig in Gedanken versunken.
"Hm... ja, ich kenne keine Hotels hier in der Stadt, die gut genug wären.", antwortete ich mit nachdenklichem und wieder sehr ernsten Gesichtsausdruck.
Sicher, könnte ich ihm anbieten solange bei mir zu wohnen, aber ich ahnte, dass es vielleicht seine ungestellte Frage war, die ich ihm beantworten und ihm somit den Vorschlag unterbreiten sollte.
Jedoch war ich dazu Gedanklich viel zu weit weg....
*-*-*
''Schade, hätte ja sein können. Hättest du denn Lust mal schwimmen zu gehen?'', fragte ich stattdessen, merkte aber dass irgendetwas in Viggo vor sich ging.
''Ist etwas nicht in Ordnung? Habe ich etwas falsch gemacht? Wenn ja, dann sage es mir bitte. Ich bin die ganze Zeit über auch offen und ehrlich zu dir!'', sagte ich besorgt zu ihm und schaute erneut in seine Augen.
Irgendetwas stimmte da doch nicht.
Er schien hier wie Zuhause zu sein. Genauso war es in meinem Lieblingsrestaurant und ich war ein wenig traurig, dass Viggo kein Italienisch mochte, wie er sagte.
Aber Moment mal... Mochte er denn dann mich überhaupt? Immerhin war ich doch Italiener!
*-*-*
"Ja, wir können gern mal schwimmen gehen, wenn du magst. Ich habe einen Pool im Untergeschoss und einen im Garten.", antwortete ich Diego und kam langsam wieder aus meinen Gedanken zurück, schaute ihn an und lächelte ihn auch ein wenig an.
Nur einen Augenblick überlegte ich, dann erklärte ich Diego ruhig:
"Für deine Ehrlichkeit danke ich dir und ich möchte nun genauso ehrlich zu dir sein. Erst mal, nein, du hast nichts falsch gemacht, ich denke einfach nur, dass ich einfach nur unfähig bin. Weißt du, ich wollte vorhin nur ein wenig mit dir scherzen, dich ein wenig necken, aber du hast mich vollkommen ignoriert. Das verstehe ich nicht.
Ich mein, ich habe noch keine Erfahrungen in Sachen, wie angle ich mir einen Freund und muss deshalb wahrscheinlich noch sehr viel lernen, aber dass du mich vorhin so krass ignoriert hast.... hmm... ist mir ein Rätsel.
Zudem ich gerade heute überlegt hatte... dir vielleicht eine... Chance zu geben... dich, als meinen ersten Mann, an mich heran zu lassen. Ja, du hättest es fast geschafft.
Nun, ich habe mich da vielleicht doch geirrt. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu blöd und zu dämlich. Sorry, tut mir leid, dass ich das hier so raus lasse.", dann senkte ich meinen Kopf verlegen, schaute nun auf den Tisch vor mir.
"Aber, ich finde es toll, dass es dir hier gefällt, wenn du magst gehen wir das nächste Mal italienisch essen... ich werde mich schon daran gewöhnen.", fügte ich hinzu, um ihm zu zeigen, dass ich durchaus bereit war Zugeständnisse zu machen.
"Weißt du, ich hab dich echt voll gern, das ist mir heute richtig bewusst geworden, aber na ja, ich bin es wohl verkehrt angegangen. Und, wenn du magst, kannst du während der Bauarbeiten in deinem Haus auch so lange bei mir wohnen.", das musste ich jetzt noch los werden, bevor ich meinen Blick wieder hob und Diego sanft und voller Liebe in die Augen schaute.
Dann kam auch schon unsere Bestellung, die vor uns auf den Tisch gestellt wurde, und ich bedankte mich wiederum in japanischer Sprache, wie ich es gewohnt war.
*-*-*
''Viggo'', sprach ich erstaunt aus und lauschte seinen Worten.
''Nein, du hast definitiv nichts falsch gemacht. Du glaubst gar nicht, wie mich deine Worte freuen. Wenn dann habe ich etwas falsch gemacht. Deine Art und Weise mir in die Seite zu piksen war richtig süß.
Nur muss ich mich die ganze Zeit ziemlich zusammennehmen. Ich meine, du hast mir quasi nackt die Tür geöffnet und da nicht einfach über dich herzufallen, da gehört schon was zu. Denn du warst mehr als sexy... bist es auch jetzt noch... in deiner Jeans, wo dein Hintern so gut zur Geltung kommt.
Wäre ich auf deine kleine Neckerei eingegangen, wären wir jetzt nicht hier. Entweder würden wir bei dir im Bett liegen oder aber ich vermutlich beleidigt mit einer geschwollenen Wange zuhause und du gefühlsmäßig verletzt bei dir'', erklärte ich offen.
''Danke, dass du mir anbietest bei dir wohnen zu dürfen. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet und auch wenn du vielleicht denkst, dass es Absicht war, das war es nicht.
Wenn du es wirklich möchtest, nehme ich das Angebot gerne an.
Auch können wir gerne mal italienisch Essen gehen. Ehrlich gesagt, hatte ich schon Angst, weil du sagtest, du magst kein Italienisch. Quasi würdest du dann mich auch nicht mögen, oder?
Aber sag mir bitte... habe ich dich wirklich schon geknackt?'', fragte ich erstaunt und wartete sehnsüchtig auf eine Antwort.
Viggo und ich, sollte es wirklich so kommen?
*-*-*
Da dies hier ein sehr ernstes Thema war, machte ich nun ein sehr ernstes Gesicht und schaute Diego auch genauso an, während ich ihm zuhörte und zu essen begann, wobei ich mal wieder nur anerkennend nickte. Ich liebte alles was japanisch war, aber ich würde mich sicherlich auch an italienisches Essen gewöhnen, keine Frage.
Nachdem ich den Bissen herunter geschluckt hatte, trank ich einen Schluck Mineralwasser, erst dann antwortete ich ihm, nachdem er zuende geredet und mich seine Worte wiederum zu Erröten gebracht hatten.
"Also erst einmal, nur weil ich italienisches Essen nicht so besonders mag, heißt es noch lange nicht, dass ich dich nicht mag... denn wie ich schon sagte, mag ich dich sehr... wirklich", ich trank wieder einen Schluck, irgendwie schien meine Kehle gerade förmlich auszutrocknen, bevor ich weiter sprach:
"Weißt du, ich habe mich vorhin, nach unserem Telefonat, mit meinem Sekretär und besten Freund unterhalten. Er hat schon gesehen, dass du hinter mir her bist, wie der Teufel hinter der Seele, als du das erste Mal mein Büro betreten hast, denn er kennt sich gut in solchen Sachen aus, was ich selbst nicht einmal wusste, denn er ist ebenfalls homosexuell und mit seinem Freund verheiratet.
Er gab mir ein paar Tipps, denn er musste wohl, wie er meinte, um seinen Liebsten genauso kämpfen, wie du jetzt um mich kämpfst und kann dich wohl nur zu gut verstehen.", wieder nahm ich einen Schluck Wasser zu mir und vergaß dabei beinahe mein Essen.
"Hmm... ob du mich schon geknackt hast... ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Ich mein, vorhin war ich mir noch fast sicher, dass du der erste Mann in meinem Leben bist, den ich gern an mich heran lassen würde, aber ich spüre dabei auch eine unbestimmte Angst.
Ich hatte noch nie eine Beziehung, verstehst du. Und ich sehe, als Anwalt, viel zu oft, wie Beziehungen auseinander gehen... wie dann dreckige Wäsche gewaschen wird... und meine Angst wird dadurch nicht unbedingt geringer.
Natürlich muss es nicht immer so ablaufen... das weiß ich auch und ich weiß auch, dass es auch Beziehungen gibt, die gut gehen. Aber ich habe eine verdammte Angst Fehler zu machen, denn ich bin ein Perfektionist... was ich mache, tue ich richtig oder gar nicht.
Ich weiß auch, dass Fehler dazu da sind, um aus ihnen zu lernen... aber ich kann mir keine Fehler leisten", und wieder ein Schluck Wasser und einen kleinen Bissen gönnte ich mir, bevor ich meinen kleinen Vortrag endlich beendete:
"Eigentlich wollte und sollte ich dich noch zappeln lassen, aber nun ist es sowieso egal...", ich senkte nun meinen Blick verlegen: "...ich habe alles gesagt, was zu sagen war... und ich würde dir jetzt zu gern sagen, okay, lass es uns versuchen... dir somit eine Chance geben... aber meine Angst vor einer Beziehung ist ziemlich groß und beinahe übermächtig.
Dennoch sind da auch Gefühle für dich, die ich nicht so einfach abschalten ...derer ich mich nicht erwehren kann", damit beendete ich meinen Vortrag, hielt jedoch meinen Blick gesenkt, denn nun konnte ich Diego erst recht nicht mehr anschauen, spielte stattdessen, nervös, mit der Serviette herum.
Was Diego jetzt wohl über mich dachte...
*-*-*
Ich hatte ebenfalls angefangen zu Essen, auch wenn ich Viggo dabei aufmerksam zuhörte. Mein Grinsen wurde mit jedem Wort immer breiter und auch wenn er Angst hatte und sich unsicher war, so wusste ich, dass das gröbste bereits erreicht war.
Er stand auf mich und dieses Gefühl fühlte sich so einmalig an.
Nun trank ich einen Schluck Wein, bevor ich mein Wort erhob.
''Viggo... Schau mich bitte an... Erstmal finde ich es ganz toll, wie offen und ehrlich du mir hier deine Gefühle offen legst. Du hast durchaus das Recht mich zappeln zu lassen und dir Zeit zu nehmen, um deine Angst zu besiegen.
Ob sie je ganz weg gehen wird, ist allerdings fraglich. Auch ich habe Angst davor Neues zu wagen. Angst dass eine neue Bindung, gerade mit einem Mann, scheitern könnte. Außerdem jetzt, wo wir uns so annähern und es sich richtig toll anfühlt, habe ich Angst dich zu verlieren.
Manches Mal, muss man aber etwas riskieren...
Lass es uns so weitermachen, wie du es vorgehabt hast. Wir lernen uns kennen, flirten ein wenig dabei und schauen was aus der Freundschaft wird.
Gerade jetzt, wenn ich sowieso ein paar Tage oder gar ein, zwei Wochen bei dir einziehen werde, wird es sich automatisch zeigen, ob wir beziehungsfähig wären oder gar füreinander bestimmt sind'', erklärte ich Viggo.
Dabei schaute ich ihm tief in die Augen, bevor ich mir noch einen Bissen gönnte.
''Das Essen ist wirklich sehr gut!'', versuchte ich dann die Stimmung zu lockern.
''Ich wäre wirklich dein Erster? Wow, kaum zu glauben. Aber nun ja, jeder fängt irgendwann mal an... Oje, an meines erstes Mal will ich gar nicht zurückdenken... Nein, das willst du gar nicht wissen...'', lachte ich auf und aß erneut etwas von meinem Essen.
Es war so herrlich offen zu sein und einfach frei raus zu sagen, was man meinte und fühlte. So etwas hatte ich vorher bisher noch nie.
*-*-*
"Also haben wir beide Angst, hm", stellte ich fragend fest, nachdem ich ihm genau zugehört hatte.
Ein sehr sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich ihn kurz anschaute, weil er es so gewollt hatte, hatte meinen Blick bei seinen Worten aber auch gleich wieder ein wenig gesenkt.
Einen sehr erstaunten Blick konnte ich mir aber dann doch nicht verkneifen, als Diego tatsächlich meinte, dass wir so weiter machen sollten wie ich es vorgehabt hatte.
Damit war ich mehr als einverstanden und es beruhigte mich ungemein.
Nun konnte ich ihm doch wieder in die Augen schauen und nickte einwilligend.
"Okay, dann machen wir das so, wie vorgehabt und schauen was wird. Mich beruhigt es, dass du nun der selben Meinung bist... danke", meinte ich und schaute nun auch direkt in seine Augen, hielt sie genauso gefangen, wie er meine, konnte mir nun aber ein sehr freches Grinsen nicht so wirklich verkneifen.
"Ja, es ist so, du wärst tatsächlich mein Erster", gab ich noch einmal zu, doch war es mir nicht mal peinlich, nein, ich war sogar sehr stolz drauf, dass ich mich wirklich so lange zurückgehalten und nicht den erstbesten genommen hatte.
Nun aß ich in aller Ruhe erst mal mein Essen auf, trank auch das Wasser aus und war schließlich satt. Anschließend winkte ich den Kellner heran und bezahlte unsere Bestellung zusammen... lud Diego somit ein.
Danach wechselte ich mit dem Kellner noch ein paar Worte, natürlich in japanischer Sprache, so wie ich es hier eben gewohnt war und Diego wahrscheinlich kein Wort von dem verstand was wir redeten.
Der Kellner lächelte noch einmal, dann verabschiedeten wir uns und ich schaute wieder Diego an.
"Also, ich wäre dann jetzt fertig... wenn du magst, kannst du ja noch mit zu mir kommen", bot ich Diego an und lächelte noch immer ein wenig verlegen.
*-*-*
Wo die Zwei so miteinander sprachen, schaute ich nur zu und versuchte etwas zu verstehen. Doch gab ich es nach wenigen Sätzen auf.
Obwohl ich sehr neugierig war, worum es ging, hakte ich nicht nach.
''Danke, fürs einladen. Das nächsten Mal bin ich aber dran, dich einzuladen'', bedankte ich mich.
''Wow, es gibt also mehr, als einen Abschiedskuss. Du nimmst mich gleich noch mit rein'', scherzte ich frech und zwinkerte Viggo dabei zu.
''Ich komme sehr gerne noch mit zu dir'', fügte ich höflich hinzu und lächelte Viggo an.
Anschließend erhob ich mich, half Viggo sogar noch in die Jacke und hielt ihm die Tür, sowie später die Autotür auf. Ganz der Gentleman eben!
*-*-*
Wow... Diego wusste genau wie er mir imponieren konnte... er war wirklich ein Gentleman... wie süß ...ich musste direkt schmunzeln.
"Danke", gab ich von mir und zwinkerte ihm ebenfalls zu: "Schauen wir mal, ob es was mit dem Abschiedskuss wird", führte ich den Scherz weiter und grinste mindestens genauso frech.
Hach ja, irgendwie war Diego wirklich was zum gern haben, das wurde mir immer mehr bewusst... meine Gegenwehr war zumindest teilweise durchbrochen.... war es vielleicht Schicksal, dass wir uns getroffen hatten und ich ihn vertreten hatte?
Ich glaubte an das Schicksal und egal was die Zukunft bringen würde, ich bereute nun nicht mehr ihn getroffen zu haben. Noch vor ein paar Tagen hätte ich mir das nicht träumen lassen.
Gern stieg ich in sein Auto ein und ließ mich nach Hause fahren. Vielleicht würden wir ja noch etwas zusammen trinken und reden... mal schauen... ich würde einfach alles auf mich zukommen lassen.
Diego war es auf jeden Fall wert, dass ich ihm vertraute... zudem ich doch schon ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch spürte, von dem ich genau wusste, was es zu bedeuten hatte...
*-*-*
''Möchtest irgendetwas bestimmtes an Musik hören'', fragte ich während der Autofahrt. Da ich bei den Sendern etwas suchte.
Irgendwie stellte ich dann etwas ein und genoss es, immer wieder mal rüber zu Viggo zu schauen, während der Fahrt.
Als wir da waren, stieg ich schnell aus und hielt ihm wieder die Autotür auf. Anschließend betraten wir sein Haus und ich nahm ihm die Jacke ab, um sie aufzuhängen.
Erst danach legte ich meine ab und folgte ihm hinein.
*-*-*
Einen besonderen Musikwunsch hatte ich nicht, so dass ich ihn etwas einstellen ließ.
Er gab sich wirklich alle Mühe, um mir zu gefallen und war dabei sehr aufmerksam, aber musste er das überhaupt noch?
In meinem Wohnzimmer angekommen, bat ich ihn sich zu setzen, während ich an die Bar ging und eine Flasche edlen Rotwein und zwei Gläser herausholte.
Alles stellte ich auf den Tisch und goss uns etwas Wein ein.
Dann setzte ich mich zu Diego und schaute ihn wieder an, meine folgenden Worten sollten ausdrücken, was ich für ihn zu fühlen begann:
"Diego, du gibst dir wirklich alle Mühe, um mir zu gefallen und zu imponieren, aber das brauchst du nicht... ich nehme dich auch so", während meine Augen ihn anstrahlten... einfach nur anstrahlten... es war als könnte ich gar nicht anders.
Ja, jetzt hatte er es tatsächlich geschafft... und das nach so relativ kurzer Zeit.
*-*-*
''Du nimmst mich... ist nicht wahr'', grinste ich frech und rückte etwas näher.
''Irgendwie spüre ich gar nichts'', sagte ich schelmisch und zwinkerte Viggo zu.
Jedoch konnte ich es nicht lassen und legte kurz den Arm um seine Schulter. Dabei spürte ich wie verspannt er war, bestimmt vom Schreibtischjob.
''Man, bist du verspannt. Kommt bestimmt von der vielen Schreibtischarbeit'', sprach ich leise, stand auf und positionierte mich hinter Viggo.
Meine starken Hände legten sich auf Viggos Schulter und umfassten diese.
''Lass ganz locker'', ermahnte ich ihn und massierte ihn ein wenig.
Dabei leckte meine Zunge wie von selbst über meine Lippen und ich musste mich zusammennehmen, meine Hand nicht in seinen Ausschnitt zu stecken.
Es reizte mich ungemein.
*-*-*
Seine Worte ließen mich zunächst schmunzeln und doch wehten sie an mir vorbei wie ein warmer Frühlingswind. Denn schon spürte ich wie er sich hinter mir positionierte... spürte seine Hände auf meinen Schultern, was mich noch mehr anspannte, als ich ohnehin schon war.
Mein Herz überschlug sich beinahe, in meinem Kopf herrschte ein völliges Durcheinander und ich hatte das Gefühl gleich zu vergehen, wenn er so weiter machte. Meine Kehle wurde nun noch etwas trockener, als ohnehin schon.
Langsam lehnte ich nach hinten, lehnte mich an ihn heran, legte meinen Kopf in den Nacken und schaute ihm in die Augen, während sich meine Lippen leicht und wie von selbst öffneten und meine Zunge leicht drüber leckte.
Das Gefühl, mein Herz würde jeden Moment zerspringen, hatte ich noch nie erlebt... es war erregend, kribbelnd und ein wenig beängstigend zugleich, dennoch war ich unfähig mich gegen Diego zu wehren... wollte es auch gar nicht.
Mein Körper sendete eindeutige Signale, denen ich nur allzu gern nachgab.
Blieb nur abzuwarten, ob Diego das auch spürte... und mich nicht wieder, aus falsch verstandener Rücksichtnahme, ignorierte.
Definitiv war ich bereit mich ihm hinzugeben... ihm und seiner Liebe, die ich nun ebenfalls für ihn fühlte.
*-*-*
Viggos Blick erwidernd zogen seine nun leicht feuchten Lippen mich magisch an. Ich konnte nichts dagegen tun. Während meine eine Hand sich ihren Weg in seinen Ausschnitt bahnte, legte sich meine andere zaghaft an seinen Hals, direkt unter sein Kinn.
Einen Moment hielt ich inne und schaute ganz tief in seine schönen Augen, bevor ich meine Lippen auf die seinen legte.
Dabei berührte jetzt meine Ober- seine Unterlippe und meine Unter- seine Oberlippe. Komisch war der Kuss, aber umso mehr erregend. Genießerisch schloss ich die Augen und ließ meine Hand sanft über Viggos Brust streicheln, soweit mich sein Ausschnitt ließ.
Während meine andere Hand an seinem Kinn verharrte und nur den Daumen ein wenig spielerisch streicheln ließ.
Warten wollten wir. Hatten gerade noch davon gesprochen und jetzt warf ich alles über Bord wegen eines Gefühles, was viel zu intensiv war, um dagegen anzukämpfen.
*-*-*
Mein erster Kuss!
Herrje, ich hatte nicht zu träumen gewagt, dass es sich so toll anfühlen würde... so einmalig... so erregend.... einfach nur genial... und dann sein Blick, vor dem Kuss, mit dem er meine Augen beinahe fixiert hatte.
Man, das musste doch echt verboten werden!
Sicher, wir hatten uns vorgenommen zu warten... aber was war schon warten... und ...wer musste das schon... scheiß drauf...!
Jetzt wollte ich es aber wirklich wissen, wollte sehr viel mehr von ihm spüren... alles wollte ich jetzt von ihm.
Ohne den Kuss zu lösen brachte ich mich langsam in eine liegende Position, zog Diego dabei mit mir, so dass er auf mir zum Liegen kam, wobei sich dann unsere Lippen zu einem richtigen Kuss vereinten, den ich mit geschlossenen Augen und einem mehr als wohligem Seufzen genoss.
Meine Lippen hingen an den seinen, als wollten sie ihm zeigen, du gehörst jetzt mir... ganz allein mir!
Seine Hände auf meiner Haut zu spüren war zudem der absolute Wahnsinn, aber auch meine Hände waren nicht ganz faul und begannen zögernd, sehr zaghaft, seinen Körper zu erforschen. Ich streichelte ihn überall, wohin ich kam, knöpfte sein Hemd auf und ließ langsam meine rechte Hand hineingleiten, um die weiche Haut zärtlich zu streicheln.
Es fühlte sich einfach nur einmalig an... das hier war zu schön, um wahr zu sein.
*-*-*
Ohne mich von Viggos Lippen zu lösen, zog er mich über die Couchrückenlehne und schon lag ich auf ihn. Dabei glitt ich sacht zwischen seine Schenkel und spürte wie mein Unterleib gegen seinen drückte.
Man, war ich erregt. Nun hatte ich auch seitdem ich Viggo kennengelernt hatte, keinen Sex mehr gehabt. Er jedoch noch nie, weswegen ich versuchte, auf Signale zu achten, falls ich zu weit ging.
Der Kuss fühlte sich richtig an und auch wie forsch Viggos Finger mich streichelten.
Ganz kurz unterbrach ich den Kuss, damit ich sein Oberteil ausziehen konnte, um erneut einen Blick auf seinen schönen schlanken Körper zu erhaschen.
Dann legten sich meine Lippen wieder auf die seinen, während meine Finger frech seine eine Brustwarze bearbeiteten.
Wieder löste ich mich kurz aus dm Kuss, um zaghaft über sie zu lecken, als wollte ich mich fürs necken entschuldigen.
Dabei schaute ich hoch zu Viggo, mit einem sehr erregten Blick.
Anschließend zogen mich seine Lippen erneut zu einem intensiven Kuss an, wobei ich ihm beim Ausziehen meines Hemdes half.
Wie sehr ich mich beherrschen musste, nicht direkt seinen Gürtel zu öffnen, mit dem er extrem sexy aussah. Doch konnte ich es nicht lassen und fuhr frech mit der flachen Hand über seinen Hosenbund.
*-*-*
Diego war doch tatsächlich zwischen meine Beine gerutscht und ich spürte seinen Unterleib an dem meinen. Wie Automatisch hob sich mein Unterleib dem seinen entgegen, als ich seine Hand dann auch noch an meinem Hosenbund spürte.
Ein leises Seufzen konnte ich mir so nicht verkneifen, denn das was wir hier trieben war einfach nur zu geil.
Tja, nun lag ich so halbnackt vor ihm und konnte endlich auch seinen tollen Oberkörper bewundern... wow... Diego war echt der Hammer, dagegen kam ich kaum an.
Sein Necken an meinen Brustwarzen und seine leidenschaftlichen Küsse dazu, waren zu erregend, als dass ich das jetzt ignorieren konnte.
In meiner Jeans wurde es inzwischen so eng, so dass ich mit einer Hand erst meinen Gürtel, dann meine Hose vollständig öffnete, was sehr befreiend für mich war und mir nun ein leises Stöhnen entlockte.
Mit der anderen Hand streichelte ich Diegos Körper, sanft und sehr zärtlich, neckte auch seine Brustwarzen mit meinen Fingerspitzen ein wenig, um dann meinen Kopf zu heben und entschuldigend darüber zu lecken.
Während meine Hände nun sehr frech wurden und sich an seiner Hose zu schaffen machten, diese langsam öffneten und ich eine Hand vorsichtig hineingleiten ließ.
Diego machte mich, mit allem was er tat, total heiß und sein total erregter Blick machte es nun auch nicht so wirklich besser, diesen erwiderte ich aber gekonnt... schaute ihm mindestens genauso erregt ebenfalls in seinen tollen Augen.
Alles an ihm schien einfach nur der Hammer zu sein... seine Küsse, seine Zärtlichkeiten... sein Körper... zumindest das was ich bis jetzt zu sehen bekam.
Ja, jetzt wollte ich ihn... ich wollte ihn so sehr, dass ich hätte auf der Stelle sterben können...
*-*-*
Ein erregtes Brummen kam über meine Lippen, als Viggos Hand in meine Hose fuhr. Spätestens jetzt war es mit meiner Zurückhaltung vorbei.
Vorsichtig stand ich auf, löste mich nur ungern von ihm. Dann zog ich meine Hose und auch meine Unterhose aus. Viggo half ich direkt mit beim entkleiden.
Ich mochte seinen schlanken Körper und legte mich direkt wieder zu ihm aufs Sofa. Jetzt jedoch eher neben ihn. Ein wenig unsicher war ich mir schon, ob er aufs Ganze gehen wollte, aber ich war mittlerweile so erregt, dass ich kaum mehr darüber nachdachte.
Meine Lippen legten sich wie von einem Magneten angezogen, wieder auf die seinen. Dabei streichelte meine eine Hand liebevoll über seinen Rücken und wanderte immer weiter runter Richtung Po.
Zärtlich strich ich über seine Pobacken und begann diese zu kneten.
Die andere Hand lag um Viggos Hals, so dass ich ihn im Arm hielt. Ganz dicht lag mein nackter Körper an den seinen und das war der absolute Hammer.
*-*-*
Mit leicht erröteten Wangen ließ ich alles mit mir geschehen. Es war ja nicht nur, dass ich jetzt nackt bei ihm lag, nein, sein toller Körper ließ mich ebenfalls erröten, während mein Herz, wie blöd gegen meinen Brustkorb hämmerte, als sollte jeder Schlag der Letzte sein.
Seine Hände an meinen Pobacken machten es auch nicht besser, so dass sich ein leises Stöhnen von meinen Lippen löste, doch hielt dies nicht lange so an, denn schon lag Diego neben mir und küsste mich sanft und voller Zärtlichkeit.
Mit nun ganz großen Augen schaute ich Diego an, der mich im Arm hielt und meinen Hintern zu kneten begann.
Natürlich konnte ich bei solch einem wunderbaren Körper nicht widerstehen und streichelte Diego ebenfalls. Aber ich war auch weiterhin sehr frech, denn während mein rechter Arm unter ihm lag streichelte meine rechte Hand seinen Rücken und meine linke Hand wanderte inzwischen streichelnd an seinem muskulösen Bauch herab, erreichte seine Männlichkeit und begann diese nun sanft streichelnd zu massieren... spürte ich doch ganz genau, wie erregt Diego bereits war.
Aber auch ich war nicht weniger erregt, denn meine Männlichkeit stand wie eine eins.
"Ich will dich spüren....", hauchte ich in Diegos Ohr und leckte dabei an seinem Ohrläppchen... nur ganz zart... wie ein Hauch...
*-*-*
''Dein Wunsch sei mir Befehl'', hauchte ich genauso sanft zurück, während sich eine angenehme Gänsehaut bei mir ausbreitete.
Küssend und leckend wanderte ich an seinem Körper herab, wobei ich seine Männlichkeit der Länge nach leckte um anschließend seine Beine zu spreizen. Seine Hoden nur kurz beachtend, leckte ich nun ausgiebig seinen Eingang.
Dabei streichelte ich sanft seine Männlichkeit und begann Viggo mit den Fingern zu dehnen.
Ich wollte, dass es für ihn angenehm und schön werden würde.
Erst als ich es für genug befand, legte ich mich wieder auf ihn, glitt zwischen seine Schenkel, wobei meine eine Hand sein eines Bein anwinkelte.
Viggos Lippen wieder küssend, setzte ich meine Männlichkeit an seinen Eingang an.
*-*-*
Diegos Worten zufolge würde ich heute... jetzt und hier... meine Unschuld an ihn verlieren. Dies wurde mir jetzt erst richtig bewusst und doch wollte ich es... wollte ihn.
Was Diego dann mit mir tat, ließ mich nur laut stöhnen, streckte mich ihm hungrig entgegen. Wie lange ich das aushalten würde... wusste ich nicht... er war wirklich ein Meister, in dem was er hier mit mir tat.
Mein Rücken bog sich schon leicht durch, bei dem was ich spürte.. meine Finger krallten sich hilflos fast in seine Haut.
Mein ganzer Körper zitterte schon vor lustvoller Erregung und ich schloss für einen Augenblick genießend die Augen.
….Diego...
Kaum konnte ich es noch erwarten... verging beinahe in der Lust, die mir Diego bescherte... es fühlte sich an wie ein Traum... wie ein wunderschöner Traum... aus dem ich am liebsten nie wieder aufgewacht wäre.
Als Diego schließlich zwischen meinen Beinen lag, mein rechtes Bein anwinkelte, mich so küsste und ich seine Männlichkeit an meinem Eingang spürte, wollte ich nicht länger warten...
So streckte ich mich ihm entgegen, ließ meine Hand zu seiner Männlichkeit wandern und führte sie mir sacht ein... was mir ein leises, schmerzvolles, aber auch sehr lustvolles Stöhnen entlockte.
Nun schloss ich meine Augen... seine Nähe, seine Küsse, seinen wunderschönen Körper, und dass er jetzt in mir war... er mich erobert hatte... genoss ich nun in vollen Zügen...
...Diego... ich liebe dich... mein Herz gehört dir... auf Ewig...
*-*-*
Eine ganze Zeit über küsste ich Viggo, bevor ich der Meinung war, er hätte sich genug an mich gewöhnt. Außerdem hielt ich es kaum noch aus, wollte mich nun endlich in ihm bewegen.
Erst vorsichtig und sehr sacht machte ich die ersten Stöße, achtete genau auf Viggo dabei. Dann steigerte ich mich langsam, wobei ich es kaum noch aushielt und bald richtig zustieß.
Lange würde es nicht dauern. Viggo war richtig schön eng und seine Hitze umschloss meine Männlichkeit. Mir wurde warm und ich spürte, wie ich zu schwitzen begann.
Ohne den Kuss zu lösen, musste ich mich stöhnend ergeben und kam auch schon in Viggo. Wie von selbst griff ich zwischen uns und massierte dann seine Männlichkeit unter dem Nachglimmen meines Orgasmus.
*-*-*
Trotzdem es anfangs sehr schmerzhaft war, gewöhnte ich mir langsam an ihn und er begann sich dann auch in mir zu bewegen... zunächst ganz sanft, dann immer schneller und härter werdend.
Teils stöhnte ich vor Lust laut auf und teils vor leichten Schmerzen, die ich natürlich trotzdem hatte, denn es war ja immerhin mein erstes Mal und das war das sicher verständlich.
Diegos Küsse machten mir das alles sehr viel leichter und ich erwiderte seine Küsse nur allzu gern.... hing an seinen Lippen, als würde ich sie brauchen, wie die Luft zum Atmen.
Während sich mein Rücken leicht durchbog, spürte ich, wie er in mir kam, sah es an seinem Gesichtsausdruck und hörte es an seinem Stöhnen.
Seine Hand an meinem Glied fühlte sich einmalig und einfach nur zu geil an, so brauchte auch ich nicht lange, bis ich mich in seiner Hand, mit einem äußerst erregtem Stöhnen, mich unter ihm windend, ergoss.
Herrje, mein ganzer Körper schien sich mit einer Wärme zu füllen, auf die ich bis jetzt verzichtet hatte... mein Körper spannte sich an, um sich gleich wieder zu entspannen... um dann leicht bebend das Nachglimmen des Höhepunktes zu genießen.
Noch vollkommen aus der Puste, hauchte ich Diego zu:
"Ich liebe dich.", und schloss für einen Moment die Augen, genießend.
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''Ich liebe dich auch'', hauchte ich zurück und blieb noch einen Moment in Viggo, bevor ich mich ganz vorsichtig aus ihm entzog.
Schön dicht neben ihn, legte ich mich, nahm ihn in die Arme und küsste ihn noch einmal.
Jetzt war ich ziemlich müde, aber auch verdammt glücklich. Viggo würde ich so schnell nicht mehr hergeben und an andere Männer war gar nicht erst zu denken.
Denn nun hatte ich das, was ich die ganze Zeit über gesucht hatte – den Mann an meiner Seite.
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Epilog
Nachdem sich die Beiden nun endlich gefunden und sich lieben gelernt hatten, dauerte es noch eine Zeitlang ehe sich Viggo wirklich zu einer Beziehung mit Diego hinreißen ließ.
Beide behielten ihre Häuser und verbrachten so mal ein Wochenende bei Viggo und mal eines bei Diego, so verlor beider Liebe nie ihren Reiz und sie wurden sehr glücklich zusammen.
Allzu viel Zeit hatten beide allerdings nicht füreinander, da dies ihre Arbeit gar nicht zuließ.
Diego musste oftmals Sonderschichten im Krankenhaus schieben und Viggo hatte ebenfalls sehr viel Arbeit... denn ein Prozess jagte den nächsten... die er auch weiterhin meist gewann.
Wenn sie aber mal Zeit füreinander hatten, dann ging es sehr heiß zwischen ihnen her, wenn sie nicht gerade auch mal gemeinsam unternahmen... was auch öfter der Fall war.
Nachdem Viggo aber endlich den schwarzen Gürtel in Karate erreicht hatte, wobei auch Diego zugegen war und ihm zugeschaut hatte, machte er seine Kanzlei dicht und arbeitete nicht mehr als Anwalt.
Er machte aus seiner ehemaligen Kanzlei ein Dojo und trainierte andere in dieser Kampfsportart... mit sehr großem Erfolg.
So wurden beide sehr glücklich miteinander und trennten sich niemals...
*-*-*
~ ENDE ~