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Unbekannte Welt

Unbekannte Welt

 

 

by Detail and Dark Sephiroth

 

 

Die Kämpfe waren endlich und nach langer Zeit zu Ende... wie immer hatte das Gute über das Böse triumphiert... war ja auch nicht anders zu erwarten gewesen... denn wir alle waren gute Krieger.

 

Jeder von uns wurde aus seiner eigenen Welt geholt und, ohne jegliche Erinnerung, in diese Welt... diese uns allen unbekannte Welt verbracht.

 

Kämpfen sollten wir... und das taten wir auch... gegen ein mächtiges Wesen mit Namen Chaos... Wir waren viele Krieger, aber nur fünf von uns ...nämlich die Besten... traten gegen dieses Monster an.

 

Unter den Besten war auch einer der Bösen, dem das alles wohl auch gegen den Strich ging und dem unsererseits... zunächst... mit sehr viel Misstrauen und Skepsis begegnet worden war.

 

Sephiroth... ich bewunderte ihn... insgeheim natürlich... keiner durfte es wissen, denn sie hätten es sicher nicht verstanden. Dennoch war immer ich derjenige gewesen, der bereit war ihm zu vertrauen... oder es zumindest zu versuchen.

 

Nur meine gute Freundin Lightning... wie sie sich selbst nannte... und die wirklich sehr gut kämpfen konnte... wusste von meiner heimlichen Bewunderung... für Sephiroth.

 

Sie, die eigentlich immer für unnahbar gehalten wurde... sich auch so gab... hatte es gleich geahnt... hatte es beinahe schon gewusst. Wie sie meinte... hätte sie es mir wohl angesehen... hmm... und das obwohl ich immer mein Drachenkostüm trug und somit kaum etwas von meinem Gesicht oder dem Rest meines Körpers zu sehen war.

 

So konnte man weder meine schulterlangen blonden Haare sehen, noch mein relativ weich wirkendes Gesicht oder meine lilafarbenen Augen... nur meine sehr schlanke Figur... konnte man durchaus erahnen.

 

Bartz hatte nichts mitbekommen und auch Cecil... mit dem ich aufgewachsen war... hatte nichts bemerkt.

 

Na ja... und Sephiroth... hatte wohl auch nichts bemerkt... wobei es bei ihm ja nichts besonderes war, bei dem was man so von ihm hörte... er war doch eher gefühllos... so sagte man zumindest, doch wollte ich es irgendwie nicht glauben.

 

Mein Name ist... Kain Highwind und ich bin eigentlich ein ...einsamer Wolf, der in einer Drachenrüstung kämpft.

 

*-*-*

 

Endlich hatten wir dieses Wesen Chaos erledigt, obwohl ich es sicherlich auch alleine geschafft hätte. Dennoch ging es zu fünft schneller und ich starrte auf die Überreste, die zu unseren Füßen lagen.

 

Da nichts weiter geschah, müssten wir uns wohl irgendwie versorgen und nach einer Unterkunft suchen. Bisher hatte ich hier nichts gesehen, was aber nicht hieß, dass es irgendwo etwas gab.

 

Ich brauchte die Anderen nicht unbedingt und so stiefelte ich, nach einen Moment des Sieges genießend, los, um mich umzusehen.

 

Dazu gehörte ich sowieso nie richtig und sie trauten mir ohnehin nicht.

 

Mit irgendwelchen übriggebliebenen Kreaturen, die hier noch herumirrten würde ich alleine klarkommen. Ob die anderen Kämpfer mir folgen würden?

 

Die Umgebung gab mir keinerlei Auskunft darüber welche Tageszeit wir hatten. Der Himmel war trüb und nicht gerade hell, doch es könnte auch mitten in der Nacht sein, Womöglich machte es keinen Unterschied.

 

Obwohl ich das Kämpfen scheinbar gewohnt war, spürte ich eine leichte Müdigkeit, die ich jedoch nicht zeigte. Ausruhen und ein wenig schlafen wären gut, noch besser wäre ein ausgiebiges Mahl.

 

*-*-*

 

Hmm... was sollte ich jetzt tun? Sephiroth wollte offensichtlich hier weg und machte sich auch schon mal auf den Weg. Sollte ich ihm folgen oder sollte ich bei meinen Kameraden bleiben?

 

Aber wenn ich ihn jetzt gehen lassen würde, würde ich ihn womöglich nie wieder sehen. Also entschied ich mich ihm heimlich zu folgen und machte mich ebenfalls auf den Weg.

 

Natürlich wollte ich mich nicht von ihm erwischen lassen. Dies würde jedoch sehr schwer werden, da allein meine Rüstung ja nicht gerade unauffällig war.

 

Also rannte ich Sephiroth einfach nach, ohne mich von meinen Kameraden zu verabschieden.

 

"Sephiroth!", rief ich: "Warte doch, bitte", bat ich ihn, hatte ihn dann auch schon erreicht und schaute ihn an.

 

Natürlich konnte er meine Augen nicht sehen und somit auch nicht, dass ich ihn lieb und bittend anschaute, was so gar nicht meine Art war. Denn eigentlich war ich doch eher ein Alleinkämpfer und betrachtete diese Gemeinschaft hier nur als notwendiges Übel, da ich es allein wohl nicht geschafft hätte.

 

"Bitte, ich würde dich gern begleiten", bat ich, mit ruhiger, sanfter, aber sehr tiefer Stimme.

 

Sicher, ich würde ihn ziehen lassen müssen, wenn er ablehnte... dennoch hoffte ich sehr, dass er mich nicht fortschicken würde.

 

*-*-*

 

Als ich Kains Stimme hinter mir hörte, blieb ich stehen, drehte mich aber erst nicht um. Mein Blick richtete sich in die Ferne, gespannt darauf, was vor mir liegen würde.

 

Kains Worte vernehmend, schaute ich ihn nun kurz an, überlegte einen Augenblick und nickte dann.

 

''Wenn die Anderen hier Wurzeln schlagen wollen, sollen sie das tun. Mehr wird hier nicht passieren und ich denke, man sollte schauen, was es hier noch so gibt.

 

Es steht dir frei mitzukommen'', sprach ich ruhig, wieder in die Ferne schauend.

 

Immerhin war er der Einzige gewesen, der normal mit mir umgegangen war. Also warum sollte ich ihn wegstoßen, wenn er scheinbar so gerne mitwollte.

 

Obwohl ich ein Einzelkämpfer war und alleine sehr gut klarkommen würde, könnte diese Einöde zu einer Tortour werden. Da war es vermutlich nicht verkehrt einen Weggefährten zu haben.

 

Zurück schaute ich nicht, nach meinen Worten, sondern setzte meinen Weg unbekümmert fort.

 

*-*-*

 

Innerlich jubelte ich vor Freude... aber eben nur gedanklich, ließ mir nichts anmerken. Ja, ich freute mich sehr, dass Sephiroth mich nicht fortgeschickt hatte.

 

Bei seinen Worten konnte ich nur zustimmend nicken. Er hatte Recht, wenn die anderen da versauern wollten... bitte. Jedoch erwiderte ich erst mal nichts, denn genau wie Sephiroth, hielt auch ich nichts von allzu vielen und großen Worten... hüllte mich lieber in Schweigen.

 

Nur noch einen Blick schickte ich zurück zu den anderen und verabschiedete mich gedanklich von ihnen. Sie würden auch so ganz gut klarkommen, denn immerhin war Lightning noch bei ihnen, die auch eine Führungspersönlichkeit war, so dass ich mir nicht allzu viele Gedanken machen musste.

 

Da Sephiroth seinen Weg schon fortsetzte, beeilte ich mich, dass ich nicht zurück blieb.

 

Schnell hatte ich ihn eingeholt und ging nun neben ihm her. Allerdings konnte ich es nicht lassen ihn ab und zu und, so dass er es nicht mitbekam, mit meinen Blicken zu ….streicheln. Diese Schönheit... diese majestätische Haltung... Sephiroth....

 

Er würde mich wahrscheinlich für verrückt halten, würde ich mich ihm offenbaren, also würde ich zunächst meinen Mund halten, ihn nur still bewundern und verehren.

 

Mein Herz gehörte ihm... schon seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte... als er sich zu uns gesellte und meinte, dass er mit uns gegen das Böse ...gegen Chaos antreten wollte. Wie leid hatte er mir getan, als die anderen ihm so viel Misstrauen und Skepsis entgegen brachten. Nur ich hatte ihm geglaubt... mich auf seine Seite gestellt... ihn, auf Teufel komm raus, verteidigt.

 

Jetzt würde ich ihm zeigen können, dass er mich nicht umsonst mitgenommen hatte... denn ich wusste wo es etwas zu Essen, zu Trinken und auch eine Bleibe gab... konnte ich mir doch denken, dass er sicher auch Hunger hatte... genau wie ich.

 

"Ich weiß, wo wir eine Bleibe und was zu Essen finden. Es ist nicht sehr weit weg von hier", begann ich ruhig zu reden... wartete dann aber erst mal seine Reaktion ab.

 

*-*-*

 

Ruhig ging ich voran und Kain folgte mir recht schnell. Eine Weile gingen wir nebeneinander her, bis ich seine Worte vernahm.

 

''Sehr gut. Dann brauchen wir uns darüber keine weiteren Gedanken zu machen. Lass uns dort hin und uns umschauen, ob es dort sicher ist'', sprach ich genauso ruhig.

 

Um uns herum war es still, vielleicht zu still und irgendetwas sagte mir, dass es hier mit Sicherheit noch Bestien gab, die überlebt hatten. Selbst wenn der Endgegner ausgeschaltet war, konnten seine Geschöpfe hier noch herum streunten.

 

Jetzt verließ ich mich ausnahmsweise auf Kain und war gespannt, was er gesehen hatte. Jemanden zu vertrauen, den ich erst seit so kurzem kannte, wo ich sowieso ein Einzelkämpfer war, fiel mir nicht leicht.

 

Daran musste ich mich wohl erst mal gewöhnen.

 

Mit einer Handbewegung signalisierte ich Kain, dass er vorgehen sollte, um uns zu führen. Mein Blick war kühl und ausdruckslos, wie meistens, was aber nicht hieß, mich würde innerlich nichts beschäftigen.

 

Die Sinne geschärft, war ich bereit, sofern uns etwas angreifen würde, auch wenn ich irgendwo auch lockerer war, als vorher, bevor wir Chaos besiegt hatten.

 

*-*-*

 

Wow... der große Sephiroth vertraute mir doch tatsächlich... ließ mich vorgehen. Ich fühlte mich ehrlich geehrt und ich würde ihn nicht enttäuschen.

 

Also ging ich vor... zu dem Gebäude, das nicht weit weg war und das wir bald erreichen würden.

 

Einen langen Weg und einige Stege später, sah ich das Gebäude auch schon... doch erblickte ich auch schon einige Gestalten, die auf uns zukamen.

 

Na toll... ihr Witzfiguren habt mir jetzt auch noch gefehlt....dachte ich bei mir, dann standen sie auch schon vor uns... doch griffen sie uns noch nicht an...:

 

"Ach ja... Sephiroth.... der Verräter... der sich auf die Seite des Guten gestellt hat...", meinte einer von ihnen, wand sich dann an mich und sprach weiter: "Sag mal, Kain... fühlst du dich wirklich wohl und sicher, in der Gesellschaft eines Verräters? An deiner Stelle hätte ich Angst."

 

Cool gab ich mich, ließ mir nichts anmerken, doch erwiderte ich, mit der Freundlichkeit einer Klapperschlange:

 

"Ich hab aber keine Angst und er ist auch kein Verräter... er hat sich nur für die richtige Seite entschieden", verteidigte ich Sephiroth und meinte auch was ich sagte... dachte auch genauso.

 

Der Typ begann zu lachen, dann griff ich ihn auch schon an... hatte so die Faxen dicke... nur war ich ihnen ohnehin haushoch überlegen... ebenso wie Sephiroth ihnen mehr als haushoch überlegen war. Da hatten sie sich wirklich die Falschen ausgesucht, um zu streiten... tze...

 

Mit meinem Speer konnte ich blitzschnell hoch in die Luft springen, dann auf den Gegner herab stürzen und diesen in der Mitte zerteilen... oder eben auch andere Attacken ausführen.

 

Genau das tat ich nun auch, denn niemand beleidigte Sephiroth, in meiner Gegenwart, ungestraft. Ob ich mich damit eventuell verriet, war mir im Augenblick so ziemlich egal und ich dachte jetzt auch nicht daran.

 

Natürlich wusste ich auch, dass sich Sephiroth sehr gut allein verteidigen konnte... und mir sehr wahrscheinlich gleich helfen würde... aber ich sah es eben als eine Art Genugtuung an... diese Figuren zu zerstören... zu viel Leid hatten sie verursacht.

 

*-*-*

 

Kains Reaktion diesen Kreaturen gegenüber, die mir sehr wohl bekannt vorkamen, ließ mich sehr kurz schmunzeln. Doch war ich ebenso schnell mit meinem Schwert und erledigte ebenfalls einen von Ihnen und direkt darauf einen zweiten, der fliehen wollte.

 

Jedoch äußerte ich mich nicht und verzog auch keine Miene mehr.

 

Sollten sie doch alle denken, was sie wollten. Es war mein Leben und meine Entscheidung.

 

Im Grunde hatte Kain recht damit, dass ich mich nur für die richtige Seite entschieden hatte und das zur richtigen Zeit. Aber vielleicht wollte ich auch nur überleben, da sie das Böse hier ausradieren wollten.

 

Mit noch einem weiteren Hieb fiel noch eine Kreatur meinem Schwert zum Opfer.

 

Elegant und leichtfüßig bewegte ich mich, ohne große Anstrengung. Hierher würde sich wohl so schnell Niemand mehr verirren oder aber sie würden alle zusammen kommen und wir könnten den letzten Rest erledigen.

 

Das Gebäude sah von hier aus schon mal bestens aus und ich war gespannt, wie es drinnen wäre.

 

*-*-*

 

Obgleich ich ebenfalls am Kämpfen war, kam ich nicht umhin Sephiroths Kampfstil zu bewundern. Er war ein Meister, so etwas sah man wirklich selten.

 

Sehr schnell hatten wir sie zusammen besiegt und ich brauchte dann erst mal eine kurze Pause, ehe ich mich wieder auf anderes konzentrieren konnte.

 

"Das wäre geschafft", meinte ich: "Komm, gehen wir, da hinten ist das Gebäude ja schon", fügte ich hinzu und ging dann auch schon wieder weiter... dem etwas größeren Gebäude entgegen.

 

Natürlich versuchte ich wieder einmal den Coolen zu spielen, denn anmerken wollte ich mir ja nichts lassen... was würde Sephiroth sonst noch von mir denken, wobei ich vorhin wahrscheinlich ohnehin schon zu viel gesagt hatte.

 

Mit meinen Gedanken war ich selbstverständlich ganz woanders... es ging ja auch gar nicht anders... wenn ER doch bei mir war... zum Greifen nah.... und doch für mich so unerreichbar war, wie die Sterne am Himmel.

 

Vielleicht konnten wir aber auch einfach nur.... Freunde werden... ja, das wäre doch schon mal was. Meine Gedanken behielt ich aber für mich, würde sie nicht aussprechen... eher würde ich wohl.... sterben...

 

*-*-*

 

Ich nickte Kain nur zu und ging mit ihm zu dem Gebäude. Es war eine Kleinigkeit für mich gewesen, diese Kreaturen zu besiegen und dennoch war ich allgemein ausgelaugt, was ich aber nicht zeigte.

 

Die letzten Tage waren wir nur am Kämpfen gewesen, was auch an mir zehrte.

 

Trotzdem hielt ich mich tapfer, war außerdem wie immer kühl und schien unnahbar. Endlich erreichten wir das Gebäude, was größer war, als es von der Weite ausgesehen hatte.

 

Ein wenig heruntergekommen schien es. Aber was erwartete man auch von so einer Gegend wie dieser. Kurz sah ich mich um, doch es war wieder so still, wie zuvor. Scheinbar hatten wir alle Kreaturen in der Gegend erledigt.

 

Also betrat ich das Gebäude und schaute mich um.

 

''Hier können wir bleiben'', meinte ich zustimmend und machte mir etwas Luft, indem ich mein Schwert in greifbarer Nähe ablegte. Meinen Kopf drehte ich etwas, wobei mein Nacken knackte.

 

Dann setzte ich mich und schloss kurz die Augen.

 

Nur für einen Moment ausruhen!

 

*-*-*

 

Nach Sephiroth betrat nun auch ich das Gebäude, schaute mich kurz um und hielt es für angemessen... ja es reichte erst mal vollkommen aus.

 

Wie nicht anders zu erwarten konnte ich meinen Blick nicht von Sephiroth nehmen, hörte auch was er sagte und nickte zustimmend.

 

Da ich mich nicht unbedingt verraten wollte ging ich noch etwas in dem Gebäude herum, so dass ich eben Sephiroth nicht zu sehr auf die Pelle rückte... was ja doch zu auffällig gewesen wäre.

 

Obwohl ich mich ebenfalls sehr abgekämpft fühlte, musste ich das Gebäude erkunden und auf Nahrungssuche gehen... denn stärken sollten wir uns schon ein wenig.

 

Nach einiger Suche fand ich die Küche und auch eine Speisekammer und obgleich das Gebäude sehr herunter gekommen aussah... war die Küche in einem Top Zustand und auch die Lebensmittel hier... ja, einfach alles... war vollkommen in Ordnung.

 

So nahm ich erst mal etwas zu Trinken für Sephiroth und mich mit und ging zu ihm, wusste ich doch noch wo er sich hingesetzt hatte.

 

"Ich hab die Küche gefunden... ja... und hier, ich hab dir was zu Trinken mitgebracht, ich hoffe du magst so was", erklärte ich und übergab ihm das Trinken. Erst danach setzte ich mich nur wenig entfernt von ihm hin und ruhte mich nun ebenfalls aus.

 

*-*-*

 

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich noch wie Kain den Raum verließ. Er machte sich nützlich und ich war froh, ihn mitgenommen zu haben.

 

In aller Ruhe wartete ich, bis er wiederkam.

 

''Das habe ich nun nicht erwartet'', meinte ich und nahm das Trinken entgegen.

 

Genießend lief es mir die Kehle hinunter und es war mir egal, um was es sich handelte, da ich total durstig war. Ich hätte womöglich alles getrunken, aber es schmeckte dazu auch noch sehr gut.

 

''Wie sehen denn die anderen Räume aus? Irgendetwas, wo man schlafen kann?'', hakte ich nun doch neugierig nach.

 

Immerhin war es hier zwar okay, aber zum Schlafen doch zu unbequem.

 

*-*-*

 

Innerlich grinste ich, als Sephiroth nun doch so überrascht war... wegen der Flasche Wasser, die ich ihm mitgebracht hatte... doch zeigte ich es natürlich nicht... gab mich verschwiegen... unnahbar.. aber nicht kühl.

 

Auch ich nahm direkt einen kräftigen Schluck und ließ mir das Mineralwasser genüsslich die Kehle runter laufen. Ja, das tat wirklich gut.

 

Erst etwas später beantwortete ich Sephiroths Frage:

 

"Ich habe nicht alle Räume besichtigt, aber die die ich sah, kann man durchaus bewohnen. Es gibt hier zwei Schlafzimmer... zwei Bäder... ein paar andere Zimmer, eine Bibliothek.... und eine Küche... soweit ich es sehen konnte. Ein Schlafzimmer befindet sich im Erdgeschoss und eines in der oberen Etage."

 

Ich würde wohl das Zimmer in der oberen Etage nehmen... wollte ich meinem Begleiter doch nicht zu nahe kommen... na ja... eigentlich wollte ich das schon... aber er wusste ja auch nicht... was ich für ihn empfand. Ergo musste ich wohl oder übel Abstand halten... soweit wie möglich.

 

Herrje... Cecil hätte gewusst was ich tun könnte... er kannte sich in solchen Sachen aus... ich nicht... toll.

 

Na ja, egal... Hauptsache ich konnte seine Nähe ein wenig genießen... dann war ich schon zufrieden.

 

*~*

 

Die anderen Kämpfer hatten es erst gar nicht mitbekommen, dass Kain und auch Sephiroth verschwunden waren... erst eine ganze Weile später fiel ihnen nun doch schon auf, dass Beide weg waren.

 

So nahm Lightning das Kommando an sich, das vorher Kain inne hatte und führte Cecil und Bartz weiter durch die Landschaft.

 

Natürlich waren Bartz und auch Cecil sehr neugierig und rätselten herum warum beide nun weg waren... während sich Lightning in Schweigen hüllte und in sich hinein grinste.

 

*-*-*

 

Das Wasser genießend, hörte ich Kain zu, was er über das Gebäude sagte. Zustimmend nickte ich und meinte: ''Ist mir recht. Dann bleibe ich hier unten.''

 

Mit diesen Worten stand ich auch schon auf, verschloss die Eingangstür mit einem Riegel, nahm mein Schwert an mich und schaute mich in den Anderen Räumen um.

 

Natürlich ahnte ich nichts von Kains Gefühlen und was in ihm vor sich ging. Was vorerst wohl auch besser war, da wir uns kaum kannten.

 

Wieder erwartend waren die Räume in einem guten Zustand und bewohnbar. Hier hatte wohl bis vor kurzem noch jemand gehaust und ein paar Sachen legte ich beiseite.

 

Hoffentlich war dieser Jemand bereits hingeschieden, so dass wir unsere Ruhe hatten. Das Schlafzimmer betretend schloss ich die Tür hinter mir und legte meine Sachen ab.

 

Danach ging ich ins angrenzende Bad, wo ich mein Schwert abstellte, als könnte ich es jederzeit brauchen und mich frisch machte. Das Wasser war spärlich, aber rein und nutzbar.

 

Anschließend legte ich mich, wenig bekleidet, mit meinem Schwert aufs Bett, wo ich direkt die Augen schloss.

 

An etwas zu Essen dachte ich vorerst nicht, denn mir war eher nach ausruhen zumute.

 

*-*-*

 

Hmm... so viel dazu. Aber was hatte ich denn auch erwartet? Sephiroth war eben Sephiroth... zudem wusste er ja nichts von meinen Gefühlen ihm gegenüber... ahnte es wahrscheinlich noch nicht einmal und so würde es wohl auch bleiben.

 

Noch einen Schluck Wasser gönnte ich mir... während ich Sephiroth nachschaute... wie er sich auf den Weg machte, um in sein Zimmer zu gehen.

 

Sagen konnte ich jetzt nichts mehr... schaute ihm nur zu, was er tat und wie er anschließend... verschwand... in seinem Zimmer verschwand.

 

Seufzend atmete ich aus, stand dann auf, schnappte mir meinen Speer und ging zur Tür, wo ich den Riegel wieder beiseite schob, das Gebäude leise verließ und die Tür hinter mir, ebenfalls sehr leise, schloss.

 

Draußen angekommen schaute ich in den Himmel, der schon fast eine romantisch-düstere Atmosphäre aufwies, die der Mond nur noch unterstrich. Nun verließ doch eine Träne meine Augen, die leise über meine Wangen lief, die ich jedoch sogleich wegwischte... als sei sie ein lästiges Insekt.

 

Wie lange würde ich meine Gefühle wohl für mich behalten und verdrängen können...?

 

Andererseits, wenn ich es ihm nicht sagte, konnte ich auch nicht wissen, wie er reagieren würde und er konnte es so eben auch nicht wissen. Aber was wäre, wenn er mich dann von sich stoßen... mich verjagen oder womöglich auslachen würde...?

 

Nein, das ging auch nicht. Also musste ich, wohl oder übel die Klappe halten... eben wie gewohnt... und gedanklich für ihn schwärmen... ihn bewundern und verehren... von ihm träumen. Glücklicherweise konnte er ja wohl keine Gedanken lesen und Gedanken waren zudem ja auch frei.

 

Wie lange ich draußen gestanden war... kein Plan... aber es war sicher schon gegen Morgen, als ich das Gebäude wieder betrat und in mein Zimmer ging. Auf dem Weg dorthin hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt... wenigstens einen Blick in Sephis Zimmer zu riskieren... ließ es dann aber doch lieber bleiben und ging brav in mein Zimmer, das ich von innen schloss, erst dann den Speer in eine Ecke stellte und meinen Helm abnahm.

 

Zum Vorschein kamen schulterlange blonde Haare, die mein Gesicht nun sanft umrahmten.

 

Anschließend legte ich meine Rüstung ab, zog mich aus und ging ins angrenzende Bad, um gründlich zu duschen und mich sehr gründlich zu pflegen. Mit allem fertig wickelte ich mir das Badetuch um meine Hüfte und betrat mein Zimmer wieder.

 

Da ich mich so nicht besonders wohl... fast schon wie ausgeliefert... fühlte, bekleidete ich mich sogleich wieder vollständig... bis auf die Rüstung natürlich, die ich ordentlich weg legte.

 

Nachdem ich meine Haare getrocknet hatte, legte ich mich ins Bett, wo mir schon bald die Augen zufielen. Mit einem letzten Gedanken an Sephiroth und seinem Bild vor meinem inneren Auge... schlief ich schließlich erschöpft, und mit den ersten Sonnenstrahlen, die sich draußen schon zeigten, ein.

 

Sephiroth....

 

.der Traum meiner ersten großen Liebe...

 

*-*-*

 

Unruhig hatte ich geschlafen, da ich mich hier weder sicher noch wirklich wohl fühlte. Vermutlich würde sich das erst ändern, wenn hier wirklich alles Übel beseitigt sein würde.

 

Als die Sonne aufging, stand ich auf und zog mich an. Dann verließ ich das Zimmer, mit meinem Schwert. Allein aus Sicherheit führte ich es bei mir.

 

Der Weg führte mich in die Küche, wo ich nach etwas zu Essen suchte. Tatsächlich war alles noch genießbar und ich fragte mich wieder, wer hier wohnte oder gewohnt hatte.

 

Für einen Moment überlegte ich, ob ich auf Kain warten sollte. Doch ich war so etwas nicht gewohnt und deshalb aß ich alleine.

 

Anschließend ging ich hinaus und schaute mich in der Gegend um. Ein paar Kreaturen, die mir begegneten, machte ich den Erdboden gleich. Außerdem fand ich Bäume mit essbaren Früchten und eine Art Wald, in dem Tiere lebten, die man durchaus jagen konnte.

 

Wir würden uns also ernähren können. Denn immerhin gab es hier wohl kaum einen Supermarkt.

 

Nachdem ich ein bisschen was gesammelt hatte, aber vorerst die Tiere in Ruhe ließ, ging ich wieder zurück zum Haus.

 

Jetzt war es wieder ruhig hier und ich fühlte mich etwas gelassener. Auch war ich ausgeruht. So ging ich in die Küche und bereitete die Früchte zu. Eine ganz neue Aufgabe für mich.

 

*-*-*

 

Wie lange ich geschlafen hatte... ich wusste es nicht... als ich jedoch erwachte fühlte ich mich müde und ausgelaugt... und meine Gedanken waren natürlich wieder bei Sephi... wie ich ihn insgeheim und nur für mich, nannte.

 

Ich wollte nicht mehr rausgehen... mein Zimmer nicht verlassen... wollte am liebsten im Erdboden versinken und nie wieder erscheinen... warum tat sich nicht einfach der Erdboden unter mir auf...?

 

Doch würde ich mich jetzt hier einschließen... würde es vielleicht schon auffallen... aber was sollte ich tun?

 

Vielleicht würde es ihm aber auch gar nicht auffallen, wenn ich nicht da wäre... vielleicht sollte und konnte ich auch einfach verschwinden.

 

Sicher, ich wollte ihm folgen... wollte bei ihm sein... aber er... bemerkte mich wahrscheinlich nicht einmal... außer... so ganz normal... war eben wie ein Untergebener für ihn... mehr war ich doch nicht.

 

Ich würde ihm doch eh nicht fehlen... also was solls...

 

So stand ich auf, machte mich fertig und trug nun auch wieder mein Rüstung und meinen Drachenhelm, dann nahm ich den Speer aus der Ecke und verließ das Zimmer.

 

Hunger hatte ich eh keinen, also brauchte ich auch nicht in der Küche vorbeizuschauen, so machte ich mich auf den Weg das Gebäude zu durchqueren, um zum Ausgang zu gelangen.... Ihm wäre es doch wahrscheinlich ohnehin egal.

 

*-*-*

 

Gerade war ich in der Küche fertig, als ich ein Geräusch hörte. Kain musste wach sein oder aber es war jemand Fremdes hier im Haus.

 

Also ging ich nachsehen und begegnete Kain.

 

''Morgen'', meinte ich, obwohl es schon später Vormittag war, ''Konntest du schlafen? Du siehst irgendwie fertig aus.''

 

Ruhig ging ich auf ihn zu und schaute ihn an. Wo er wohl hin wollte?

 

''Ich habe uns Früchte besorgt, die sind ganz genießbar. Außerdem habe ich mich umgesehen, hier gibt es viel zu Essen. Sofern der Bewohner des Hause nicht mehr leben sollte, könnten wir durchaus hier bleiben'', meinte ich.

 

Für einen Moment dachte ich sogar daran die Anderen zu informieren. Keine Ahnung wieso.

 

*-*-*

 

Au man... na toll... warum konnte ich mich nicht einfach sehr leise bewegen... warum musste mir Sephi ausgerechnet jetzt begegnen?

 

"Morgen...", brummte ich: "Ja, ich habe etwas schlafen können.... aber nicht viel... vielleicht zwei, drei Stunden mehr nicht...deswegen bin ich na ja... egal... und du..."

 

Dann hörte ich auch schon was er erzählte... sah, dass er auf mich zu kam... sich mir näherte und ich nur noch weg wollte... einfach weg von hier. Seine Nähe war für mich kaum noch erträglich... wo ich doch genau wusste, dass er für mich unerreichbar war... eben wie die Sterne, die ich gestern Nacht am Himmel gesehen hatte.

 

Mein Blick senkte sich, wie immer, zu Boden, während ich rückwärts ging... nicht zu nahe bei Sephi sein konnte und das obgleich sich mein Herz nach ihm sehnte... nach ihm schrie und ich mich nach ihm regelrecht verzehrte...

 

Man gut, dass ich meinen Helm trug... sonst wäre es ihm wohl doch aufgefallen... wie ich ihn anschaute... aber so... schützte ich ihn und mich.

 

"Früchte also... hmm... gut. Ich will mir nur kurz die Beine vertreten und etwas frische Luft schnappen.", gab ich von mir, konnte ihm doch unmöglich sagen, dass ich hier eben nicht bleiben konnte: "Na, ich denke schon, dass es hier wohl niemanden mehr geben wird... also können wir durchaus hier bleiben, wenn es für dich okay ist.", fügte ich hinzu und wand mich dann ab...

 

*-*-*

 

Irgendwie war Kain komisch oder bildete ich es mir nur ein? Aber ich kannte ihn ja auch kaum, also wusste ich es auch nicht richtig.

 

Ich ließ Kain gehen und ging zurück in die Küche.

 

Auch ich war noch müde und wusste genau warum. Immerhin hatte ich schlecht geschlafen. Aber Kain meinte, er hätte ebenfalls zu wenig geschlafen.

 

Vielleicht lag es doch an der Umgebung oder einfach an dem, was geschehen war. Vielleicht hatte Kain recht und es würde hier Niemand mehr auftauchen. Dennoch blieb dieser bittere Nachgeschmack.

 

Gedankenverloren saß ich in der Küche und wartete auf Kain. Dieses mal wollte ich mit ihm zusammen Essen.

 

*-*-*

 

Nur kurz schaute ich Sephi nach, dann verließ ich das Gebäude.

 

Ob er wohl etwas bemerkt hatte?

 

Draußen angekommen, schloss ich hinter mir die Tür und schaute mich um. Es war ein schöner Tag... die Sonne schien endlich mal und tauchte die Gegend in ein wunderbares Licht.

 

Ein paar Schritte ging ich, überlegte hin und her... ob ich wirklich weggehen sollte.

 

Doch wieder einmal entschied mein Herz für mich... nicht mein Kopf... so dass ich mich entschied... zu bleiben... egal was kommen oder passieren würde.

 

Ich wollte bleiben... für Sephi... nur für ihn... wollte mich einfach zusammennehmen und ihm ein Freund sein... wenn er es denn irgendwann zuließ.

 

Natürlich, war mir auch klar, dass das nicht von jetzt auf gleich ging und er sicher Zeit bräuchte... ja, und diese Zeit sollte er haben... wollte ich ihm lassen... zumal wir uns ja noch nicht lange genug kannten.

 

Nur wenig später betrat ich das Haus wieder und machte mich auf in die Küche, die ich bald erreichte.

 

Die Früchte auf dem Tisch sahen toll aus, schön angerichtet.

 

"Das sieht toll aus... wirklich.", lobte ich Sephi und setzte mich an den Tisch.

 

Natürlich bemerkte ich, dass Sephi nachdenklich zu sein schien... aber sollte ich ihn wirklich drauf ansprechen...?

 

Ich ließ es erst mal sein... vielleicht beschäftigte ihn etwas, das mich möglicherweise nichts anging.

 

Noch niemand hatte mich ohne meinen Helm, der mir gleichzeitig als Maske diente, gesehen... einzig und allein Cecil kannte mich ohne diese Maske.

 

Doch Sephi wollte ich nun zeigen... wie ich wirklich aussah... auch wenn es mir schwer fiel.

 

So nahm ich meinen Helm ab, wobei dann meine langen blonden Haare zum Vorschein kamen und er nun auch in mein Gesicht schauen konnte. Jedoch senkte ich meinen Blick verlegen und parkte den Helm auf meinem Schoß.

 

*-*-*

 

Als Kain wieder reinkam und mich für die angerichteten Früchte lobte, spürte ich zum ersten Mal etwas in mir, das ich nicht kannte. Es fühlte sich komisch, aber auch gut an, gelobt zu werden.

 

Deshalb nickte ich nur und wartete, bis er sich gesetzt hatte.

 

Aus meinen Gedanken gerissen zeigte ich mit einer Handbewegung, dass er sich bedienen dürfte. Doch dann nahm er tatsächlich seinen Helm ab und ich starrte ihn für einen Moment erstaunt an.

 

Damit hatte ich nun so gar nicht gerechnet und es ließ mich ganz leicht und kurz grinsen.

 

So etwas nannte man wohl einen Vertrauensbeweis und ich fand es immer schöner, Kain mitgenommen zu haben. Vielleicht war ich auch einfach das Alleinsein satt?

 

''Du bist ja richtig hübsch. Ich hab schon mit einem hässlichen Kerl gerechnet, und dass du deswegen die Maske trägst'', konnte ich es mir nicht verkneifen und griff zu den Früchten.

 

*-*-*

 

Eines musste man Sephi wirklich lassen... er war einfach nur ehrlich.

 

Da hatte er doch tatsächlich gedacht ich wäre irgend so ein hässlicher Kerl und würde deswegen diesen Helm tragen. Aber konnte ich es ihm verübeln... nein... sicher nicht. Ich hatte mich doch stets geheimnisvoll gegeben... niemals mehr von mir preisgegeben, als unbedingt nötig... von meinem wahren Aussehen und meinem wahren Ich ganz zu schweigen. Noch nicht einmal Lightning wusste wie ich wirklich aussah, denn obwohl wir gute Freunde geworden waren... hatte ich ihr nicht das Vertrauen entgegen gebracht, das ich jetzt Sephi entgegen brachte.

 

Seine Worte und sein Grinsen dazu... au man, sie machten mich noch verlegener, als ich ohnehin schon war. Er fand mich also hübsch... nun, ich fand ihn noch hübscher, aber das konnte ich ihm ja jetzt wohl unmöglich sagen... oder doch...

 

Langsam hob ich meinen Blick, schaute Sephi an und sah, wie er nach den Früchten griff und diese aß. Mein Blick wurde schmachtend... meine Wangen schienen zu glühen... mein Herz schlug so heftig, dass es beinahe wehtat... während ich fast meine Kontrolle verloren hätte... bei seinem Anblick... der mich immer mehr faszinierte.

 

Doch ich beherrschte mich, griff ebenfalls nach den Früchten und begann langsam zu essen. Seit langer Zeit endlich wieder etwas zu Essen... erst jetzt bemerkte ich wie gut das tat... zudem in so angenehmer Gesellschaft.

 

"Du bist aber viel hübscher", konterte ich, nachdem ich den Bissen runter geschluckt hatte, schwieg dann aber schnell wieder, in der Hoffnung, jetzt nichts verkehrtes von mir gegeben und mich vor allem nicht verraten zu haben.

 

*-*-*

 

Erst dieser Blick von Kain und dann diese Worte. Ich musste laut auflachen und wischte anschließend den Saft der Früchte mit meiner Hand von den Lippen.

 

Danach leckte ich mit der Zunge über meine Lippen, da ich das Gefühl hatte, sie würden kleben.

 

''Wie soll ich das nun verstehen?'' wollte ich ganz direkt wissen.

 

Ich konnte ihn einfach nicht einordnen und diese Worte passten nicht. Obgleich ich ja irgendwie damit angefangen hatte. Womöglich wollte er nur kontern.

 

Kurz musterte ich ihn und meine Augen blieben an den Seinen hängen. War sein Gesicht leicht gerötet oder womöglich immer so? Vielleicht war Kain aber auch einfach nur schüchtern.

 

''Was findest du denn so hübsch an mir?'', hörte ich mich frech fragen und ein Grinsen legte sich auf meine Lippen.

 

Dann griff ich erneut zu den Früchten und aß weiter, wobei ich Kain nicht aus den Augen ließ, seine Gesten und Mimik musterte.

 

*-*-*

 

Erwischt! Na toll... und wie sollte ich jetzt aus der Situation herauskommen?!

 

Nun musterte er mich auch noch und ich hatte offensichtlich keine Chance mich da heraus zu winden.

 

"Ich... ich... wollte nur ja... kontern. Du hast das doch auch zu mir gesagt. Ich mein, was findest du denn an mir hübsch.. hm?", gab ich zur Antwort, versuchte alles um cool zu wirken, nur nicht auffallen... oder mir womöglich was anmerken lassen.

 

Er hatte doch ohnehin schon gelacht... was würde er erst tun, würde ich ihm meine Liebe gestehen?

 

"Was ich an dir hübsch finde... du siehst eben einfach toll aus...", fügte ich hinzu, ließ meinen Blick nun aber wieder sinken, so musste ich Sephi wenigstens nicht in die Augen... diese tollen Augen schauen.

 

Nur mein Gesicht... meine Wangen verrieten mich... sie schienen noch immer förmlich zu glühen... warum, verdammt noch mal, musste er auch so grinsen... so ...absolut toll aussehen...?

 

"…."

 

Ich seufzte... schwieg dann lieber...konnte nicht weiter reden... alles was ich sagen würde wäre entweder gelogen, wenn ich sagte... es wäre nichts... oder aber eine Beichte... ein Geständnis... wenn ich ihm meine Liebe.... nein... ich musste schweigen... ihn nicht anschauen...

 

Dass ich mich damit aber eventuell schon verraten hatte... kam mir erst mal nicht in den Sinn...

 

*-*-*

 

Mein Grinsen wurde nun noch breiter und mein Blick hing an Kain. Er fand also, dass ich gut aussah.

 

''Nun, du siehst auch gut aus'', gab ich gelassen zurück und genoss seine Unsicherheit.

 

Für mich gab es keinen Zweifel und ich wusste, was mit Kain los war. Dennoch musste ich ihn ein Wenig ärgern.

 

Seine roten Wangen schienen zu glühen.

 

''Ist dir heiß?'', fragte ich frech und nahm sein Glas hoch, was ich ihm an die eine Wange hielt.

 

Wieder suchte ich seinen Blick und schaute in seine Augen.

 

*-*-*

 

Verdammt... ich hatte es doch genau gewusst... ich hatte mich wohl doch verraten... au man... sein Grinsen... seine provokatorische Frage an mich... er wusste oder ahnte zumindest was los war... toll gemacht, Kain... echt klasse...

 

Nur kurz schaute ich wieder in seine Augen, da er meinen Blick gesucht hatte, doch senkte ich diesen sogleich wieder, versuchte alles, um mich aus dieser Situation zu winden... doch umsonst... es war alles umsonst.

 

"Mir... nein... mir ist nicht... heiß.", log ich munter drauf los: "Wie kommst du nur darauf...?", gab ich gespielt von mir und doch schlug mein Herz so heftig, dass ich glaubte er müsste es doch hören können.

 

Ich war mir mehr als sicher, dass Sephi mich hier gerade zu provozieren versuchte... mit Erfolg... leider mit Erfolg.

 

Warum hatte ich meinen Helm... meine Maske abgenommen... so wäre es doch leichter für mich gewesen... und ich müsste mich jetzt dieser Situation nicht stellen... oder hätte ich wenigstens die Klappe gehalten.

 

Langsam stand ich auf, wagte es aber nicht meinen Blick zu heben... ihn anzuschauen... undenkbar... bewegte mich rückwärts... konnte mich kaum mehr beherrschen...

 

...was sollte ich nur tun...?

 

Ich hatte mich so wahnsinnig in ihn verliebt.... dass es schon fast weh tat... zu spät... eine Träne verließ mein Auge...

 

*-*-*

 

Da hatte ich meinen Scherz wohl zu weit getrieben und ich merkte, dass die Kälte in mir wich und Gefühle die Oberhand gewannen.

 

''Hey'', kam es besorgt von mir und ich stand auf.

 

Langsam ging ich zu Kain rüber und drückte ihn an meine Brust. Dabei legten sich meine Arme um ihn und mein Kopf berührte den Seinen.

 

''Wer wird denn da weinen. Ich habe doch gar nichts schlimmes gesagt, oder'', meinte ich, wobei meine eine Hand über Kains Rücken strich.

 

Für einen Moment genoss ich es, hier so mit ihm zu stehen.

 

*-*-*

 

Träumte ich das jetzt etwa? Träumte ich, dass mich Sephi in die Arme nahm... mich streichelte... tröstete... ja, definitiv träumte ich das jetzt... und doch fühlte es sich so real an, dass ich nicht anders konnte, als mich an ihn zu schmiegen, meine Hände in seine Kleidung zu krallen und mich nun doch gehen zu lassen.

 

Mit der Beherrschung war es nun wohl vorbei... mein Herz fühlte sich an, als machte es einen Luftsprung. Es fühlte sich so toll an... so unvergleichlich... so... gab es dafür überhaupt Worte... wenn ja... dann fielen sie mir gerade jetzt nicht ein.

 

Mit einem Schluchzen antwortete ich ihm dennoch:

 

"Nein... du... hast nichts schlimmes gesagt... es ist nicht deine Schuld."... schloss dabei genießend die Augen, genoss es regelrecht mit Sephi hier zu stehen.

 

Sollte ich ihm jetzt sagen, was ich fühlte... für ihn fühlte? Würde ich damit nicht riskieren, diese schöne Stimmung zu zerstören? Würde er sich dann nicht von mir entfernen?

 

"Ich... habe mich in dich verliebt", rutschte es mir nun doch, flüsternd, heraus.

 

Zwar fühlte ich mich nun etwas leichter, weil es endlich raus war... aber jetzt hatte ich doch Angst... Angst Sephi könnte mich zurückweisen.

 

*-*-*

 

Die Worte vernehmend, schloss ich meine Arme fester zum Kain, wobei eine Hand über seinen Kopf, durch sein Haar fuhr. Meine Nase versenkte ich auch in seinem Haar und sog den Geruch in mir auf. Er roch gut und so schloss ich die Augen.

 

Nähe zulassen... Hatte ich so etwas schon mal getan? Erinnern konnte ich mich definitiv nicht daran, aber es fühlte sich gut und richtig an.

 

''Ich weiß... Kain... ich weiß...'', brummte ich leise, wobei ich nicht die Absicht hatte, meinen Freund loszulassen.

 

Freund... ja, so sah ich ihn jetzt. Ungewohnt war es für mich und neu, geradezu aufregend. Dennoch empfand ich so und wenn ich noch tiefer in mich ging, war da noch mehr.

 

Die Zeit schien still zu stehen und mit einem Mal hörte ich die Vögel von draußen zwitschern. Alles war bis eben totenstill gewesen und plötzlich war die Natur erwacht.

 

Es musste ein gutes Zeichen sein und eine unbekannte Magie schien den Raum zu füllen. Liebe... was war Liebe überhaupt? War es das, was ich fühlte?

 

*-*-*

 

Ja.... spätestens jetzt fühlte ich mich definitiv in einem Traum, denn entgegen dessen, was ich dachte, stieß mich Sephi eben nicht von sich... sondern umfasste mich noch fester, sprach leise zu mir und ich glaubte mich im siebten Himmel.

 

Nachdem meine Hände endlich aufgehört hatten, Sephis Kleidung zu quälen, schlossen sich meine Arme um meinen Freund und Angebeteten und drückten ihn nun auch sanft aber fest an mich... wollten ihn nicht loslassen.

 

Er wusste es.... ja, er sagte er wüsste es. Hatte ich mich so unvorsichtig verhalten... hatte ich mich tatsächlich verraten? Ja, natürlich, denn Sephi war nicht dumm und konnte, aufgrund meiner Reaktion, eins und eins zusammen zählen. Das war doch zu offensichtlich... das hätte wohl auch ein Blinder gesehen.

 

Sephis Duft in mich aufnehmend... der so betörend war... so einzigartig, spürte ich seine Hand an meinem Kopf entlang streichen... seine Nase in meinen Haaren und genoss es ihm so nahe sein zu dürfen... dass er es wirklich zuließ.

 

Durfte ich mich der Hoffnung hingeben, dass mein Freund auch etwas für mich empfand? Würde er meine Liebe vielleicht sogar irgendwann erwidern, wenn ich ihm die Zeit ließ, die er brauchte...?

 

Meine Tränen versiegten langsam, auch mein Herz und meine Nerven beruhigten sich, das verdankte ich, ohne Zweifel, Sephi, der mir gerade das Gefühl von Geborgenheit gab.

 

Nun wusste ich, dass es richtig war zu bleiben und mich meiner großen Liebe zu stellen.

 

Draußen hörte ich die Vögel singen... etwas, das ich schon seit langem nicht mehr vernommen hatte... dieser Augenblick war... nicht mit Worten zu beschreiben.

 

*-*-*

 

Eine Weile hielt ich Kain noch fest, bevor ich mich sacht von ihm löste und ihn anschaute: ''Geht es wieder?''

 

Er hatte wirklich ein schönes Gesicht und ich wischte noch ein paar Reste von seinen Tränen davon. Wieder ließ ich einen Moment verstreichen, bevor ich mich wieder setzte.

 

Ich war so etwas nicht gewohnt und wusste auch nicht was ich sagen sollte. Es berührte mich und ich war mir sicher, dass in mir sich etwas tat. Nur konnte ich nicht erklären, was es war.

 

Vielleicht brauchte ich einfach Zeit und musste Kain besser kennenlernen.

 

Es war schön gewesen ihn zu halten und ihn bei mir zu haben, sowieso. Ohne ihn konnte ich es mir nicht mehr vorstellen.

 

Ruhig schaute ich ihn an und nahm mir noch eine Frucht.

 

Vermutlich sollte ich etwas sagen, nur was? In meinem Kopf herrschte Chaos und ich war nicht gewillt es zu ordnen.

 

*-*-*

 

So schön, wie es angefangen hatte und so schön wie es gerade eben noch war... so schnell endete dieser Moment nun... wenn auch sacht und nicht ganz so abrupt.

 

Nickend bestätigte ich meinem Freund:

 

"Ja... alles wieder gut. Ich... danke dir."

 

Ich schaute Sephi an, wie er sich wieder setzte und aß. Nur allzu gut konnte ich ihn verstehen... auch ohne Worte. Er brauchte Zeit, wusste wahrscheinlich nicht was er tun oder sagen sollte.

 

Ja, ich verstand es und ich würde ihm die Zeit, die er brauchte, geben... würde ihn nicht bedrängen... auf gar keinen Fall.

 

Dennoch war ich müde und total fertig, da ich nicht so gut und auch nicht lang genug geschlafen hatte.

 

So ging ich auf meinen Stuhl zu, nahm meinen Helm.. meine, mich schützende Maske, an mich und setzte mir diesen sogleich wieder auf. Ja, so war es besser... so fühlte ich mich ...nicht so ausgeliefert.

 

"Ich... werde jetzt wieder nach oben, in mein Zimmer gehen. Denn ich hab nicht gut geschlafen und werde mich noch etwas erholen", sprach ich und entschuldigte mich: "Verzeih mir, bitte... ich... hätte dich nicht so, mit meinen Gefühlen überfahren dürfen. Es tut mir leid", musste ich abschließend noch loswerden, dann lächelte ich ihn sanft an, machte kehrt und stieg die Stufen zu meinem Zimmer hoch.

 

Mein Zimmer erreicht, betrat ich es und schloss von innen die Tür. Erst dann legte ich mich auf das Bett und starrte gedankenverloren an die Decke.

 

Mein Herz war schwer und schrie geradezu nach Sephi, doch gestattete ich mir nicht zu weinen, meine Augen brannten wegen der Müdigkeit, doch konnte ich keinen Schlaf finden, jede Faser meines jungen Körpers sehnte sich nach Sephis Nähe...verzehrte sich förmlich danach, doch beherrschte ich mich.

 

So nahm ich eine halbwegs bequeme Stellung ein, rollte mich seitlich zusammen, doch ließ ich den Helm... meine Maske... auf... nahm sie nicht ab... schloss die Augen und versuchte zu schlafen... jedoch wollte es mir nicht gelingen...

 

...zu sehr waren meine Gedanken bei Sephi...

 

*-*-*

 

Zu Kain sagte ich nichts mehr und trotzdem hoffte ich, dass er jetzt schlafen könnte. Er sah wirklich fertig aus und brauchte Ruhe.

 

Ich hingegen musste raus hier, mir Luft machen. Also ließ ich, nachdem Kain in seinem Zimmer verschwunden war, alles stehen und liegen. Hinaus zog es mich, an die frische Luft, wo ich auf die Suche nach Nahrung ging.

 

Wir konnten unmöglich nur von Früchten leben und ja, es gab für mich definitiv ein Wir. Kain hatte mich nicht bedrängt und schien mich ohne Worte zu verstehen. Wie gut er mich mittlerweile schon kannte, zeigte mir, dass ich ihn besser kennenlernen musste.

 

Also nahm ich mir vor, mehr über ihn zu erfahren und ihm auch etwas über mich Preis zu geben.

 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es war so schönes Wetter, dass wir viel raus gingen. Immer wenn Kain betrübt zu sein schien, begann ich mit ihm zu reden, über mich und fragte auch nach seinen Bedürfnissen.

 

Nach und nach erfuhr ich so alles über ihn und er über mich. Die Zeit schien still zu stehen und wir ernährten uns von dem, was die Natur uns bot. Außerdem richteten wir das Haus wieder her, so gut es mit den vorhandenen Möglichkeiten ging.

 

Je mehr ich von Kain erfuhr, um so mehr bemerkte ich, wie ich ihn mochte. Ohne ihn konnte ich es mir nicht mehr vorstellen und so legte ich langsam aber sicher meine kalte Maske ab, die ich sonst so schützend trug. Zumindest mein Freund sollte wissen, wie ich wirklich war.

 

Die Wasserleitung hatte ich wieder hergestellt, da sie von Steinen und Schlamm verschmutzt gewesen war und jetzt konnten wir auch richtig duschen. So wie es aussah hatte sich einfach lange niemand um das Haus gekümmert.

 

Jetzt sah es so wohnlich aus, wie schon lange nicht mehr, dessen war ich mir sicher. Auch sauber hatten wir gemacht und nun war es unser gemeinsames Reich.

 

Gegen Abend war ich nach Kain duschen gewesen und hatte es in vollen Zügen genossen. Jetzt saßen wir noch beisammen und aßen zu Abend.

 

''Manchmal frage ich mich, wie es wohl den Anderen ergeht'', hörte ich mich offen sagen.

 

*-*-*

 

Die nächsten Tage vergingen, ohne irgendwelche Vorkommnisse. Sephi schien immer mehr aus sich heraus zu kommen... schien förmlich aufzutauen... während ich mich weiter quälte... es jedoch nicht zeigte... und mich zudem immer mehr in mich zurück zog... auch wenn ich ihm vieles über mich erzählte.

 

Sicher, es war schön und hatte auch Spaß gemacht mit ihm alles instand zu setzen... mit ihm zu reden und zu essen... aber für mich war es die reinste Folter. Auch meine Maske... meinen Helm legte ich nicht mehr ab... zeigte mich nicht mehr. Seit dem Tage, an dem ich mich Sephi das erste Mal gezeigt hatte... hatte ich mich ihm nie wieder gezeigt.

 

Ich versteckte mich nun regelrecht hinter meiner Maske... während Sephi seine kalte Maske mehr und mehr fallen zu lassen schien.

 

Die Traurigkeit hatte jeden Winkel meines Körpers eingenommen, doch konnte Sephi es jetzt glücklicherweise nicht mehr sehen, da ich mich ihm ja nicht mehr ohne Helm zeigte. Zudem gestattete ich mir nicht mehr zu weinen... oder auch nur eine Träne zu vergießen.

 

Sollte sich Sephi doch nicht wegen mir schlecht oder bedrängt fühlen, wo er doch gerade aus sich heraus kam. Nein, das wollte ich nicht.. so quälte ich mich eben weiter... im Verborgenen... ganz für mich allein.

 

Nur des Nachts, wenn ich allein in meinem Zimmer war, weinte ich bittere Tränen... ließ der Traurigkeit ihren Lauf. Schon deswegen konnte ich meine Maske gar nicht mehr absetzen, sonst hätte sich Sephi womöglich erschrocken... so verquollen, wie meine Augen inzwischen aussahen.

 

Wieder war ein qualvoller Tag zuende, ich hatte geduscht, mich auch gepflegt und wieder angezogen und nachdem meine Haare getrocknet waren setzte ich meine Maske natürlich wieder auf.

 

Wie immer, saßen wir nun hier, aßen etwas... wobei ich kaum noch etwas runter kriegte, da mein Magen keine Nahrung mehr aufnehmen wollte, sich schon beinahe zugeschnürt hatte.

 

So aß ich wirklich nur eine winzige Kleinigkeit, trank einen Schluck, dann war es auch schon wieder vorbei.

 

Als ich Sephis Worte hörte wollte mir zunächst keine Antwort einfallen, doch gab ich mich gespielt aufgeschlossen und versuchte ihm wenigstens zu antworten:

 

"Die Anderen... nun, um sie wird sich wohl Lightning kümmern... sie sind sicher auch irgendwo untergekommen", gab ich von mir, dann schwieg ich wieder, während ich meine Traurigkeit zu unterdrücken suchte... zumindest in seiner Nähe... schloss sie tief in mir ein... beherrschte mich und bewahrte die Ruhe.

 

Erst später, in meinem Zimmer, würde ich meine Traurigkeit wieder herauslassen können... wenn Sephi es nicht mitbekam.

 

Wie lange ich das so aushalten würde... wusste ich nicht... nur eines wusste ich... dass ich an dieser unerfüllten Liebe irgendwann zerbrechen würde.

 

*-*-*

 

''Ja, vermutlich hast du recht und ich mache mir unnötig Gedanken'', meinte ich und beendete mein Essen.

 

Für heute sollte es reichen und ich hatte einen Entschluss beschlossen, über die sich Kain sicherlich freuen würde.

 

''Wollen wir dann jetzt ins Bett? Du solltest aber endlich mal mit zu mir kommen und aufhören dich in deinem Zimmer zu verkriechen, sonst kommen wir Zwei nämlich nicht weiter'', gab ich direkte Anweisungen, ''Außerdem fand ich dich ohne Helm echt niedlich und du zeigst dich nicht mehr. Hoffentlich nimmst du ihn gleich wenigstens ab.''

 

Mit diesen Worten ging ich schon mal in mein Zimmer vor, ließ die Tür aber offen stehen. Mein Fenster öffnete ich zum Schlafen, wie immer und die Decke schlug ich auf.

 

Auch machte ich etwas Musik, die leise nebenher lief.

 

Ob Kain mich warten lassen oder gar kneifen würde? Etwas nervös war ich nun schon, was mich erwarten würde.

 

*-*-*

 

Mit einem Blick, einer Mischung aus Zweifeln und Erstaunen, schaute ich Sephi an... hörte was er sagte... konnte es kaum glauben.. und doch hatte ich es gehört.

 

Hatte Sephi etwas bemerkt... hatte ich es zu offensichtlich gemacht...?

 

Herrje... was sollte ich denn jetzt tun... sollte ich ihm wirklich folgen?

 

Nur, wie lange könnte ich mich beherrschen... könnte ich meine Finger bei mir behalten... oder wäre ich womöglich zu schüchtern um ihn anzurühren?

 

Meinen Helm... meine mich schützende Maske sollte ich abnehmen... weil er mich so niedlich fand.

 

Niedlich? Seit wann war ich denn niedlich?

 

Nun, wenn er meinte...

 

Mein Herz begann wieder höher zu schlagen... zudem seine Worte echt eindeutig waren. Sollten sich meine Sehnsucht... meine Liebe zu Sephi doch endlich erfüllen?

 

Nur kurz schaute ich Sephi nach, als er sich in sein Zimmer begab, erst dann stand ich auf, atmete tief durch und ging ihm langsam... noch immer zweifelnd... nach.

 

Auf dem Weg in Sephis Zimmer nahm ich langsam meinen Helm ab, legte diesen, auf dem Weg dorthin, auf einer Treppenstufe ab und senkte meinen Blick, als ich schließlich das Zimmer meines Angebeteten betrat... hinter mir die Tür schließend.

 

Ich schaute mich im Zimmer ein wenig um, bemerkte dass er es hier gemütlich gemacht hatte, sah dann auch Sephi da stehen. Obgleich mein Herz beinahe Purzelbäume schlug getraute ich mich nicht, mich Sephi zu nähern... schaute ihn kurz an, senkte meinen Blick aber gleich wieder... schüchtern... verlegen.

 

Noch immer beherrschte ich mich, auch wenn es mir schwer fiel. Aber auch Sephi schien ein wenig unsicher oder nervös zu sein.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit ging ich nun doch langsam auf Sephi zu, blieb direkt vor ihm stehen und schaute ihm intensiv in die hübschen Augen... in deren Unendlichkeit ich mich zu verlieren drohte.

 

Am Liebsten hätte ich ihn jetzt einfach geküsst... aber ich wusste nicht wie weit ich gehen durfte... sollte ich es wirklich wagen. Ich hatte Angst... Angst, dass er mich dann von sich stoßen würde.

 

Dennoch konnte ich nicht anders... musste es versuchen... näherte mich somit dem Gesicht meines Angebeteten... legte meine rechte Hand in seinen Nacken, zog ihn etwas zu mir heran, traute mich nun doch und legte meine Lippen sanft auf die Seinen... wie ein Hauch... küsste ihn...

 

*-*-*

 

Endlich kam Kain in mein Zimmer und meine Nervosität stieg. Er schaute mich an und kam näher. Wollte er mich etwa wirklich... küssen? Ja, er legte seine Hand in meinem Nacken und ich ließ mich an ihn ran ziehen.

 

Sanft küsste er mich, wie ein Hauch. Es fühlte sich gut an, wenn auch neu und aufregend zugleich.

 

Zögernd schloss ich die Augen und wagte es meine Hand sanft an Kains Brust zu legen.

 

Langsam wich meine Nervosität und ich ließ mich gehen, einfach mitziehen.

 

Zaghaft löste ich meine Lippen, nach dem Kuss von den Seinen und schmiegte mein Gesicht an das Seine.

 

''Wow'', flüsterte ich, ''Damit habe ich nun nicht gerechnet.''

 

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und meine Hand, die auf seiner Brust lag, krallte sich regelrecht in seinen Anzug.

 

*-*-*

 

Ganz offensichtlich hatte es Sephi gefallen, was ich getan hatte und so war ich sicherer geworden. Dieses Bild, wie sich Sephis Augen schlossen... seine Hand sich an meine Brust legte... speicherte ich in meinem Gedächtnis ab... würde und wollte es niemals vergessen.

 

Er stieß mich nicht weg, löste zwar den Kuss sacht, aber kam mit seinem Gesicht dem Meinen näher... schmiegte sich an das Meine und ich genoss es... in vollen Zügen.

 

Während sich mein Herz zu freuen begann, als ich Sephis Worte vernahm, wurde ich immer glücklicher... konnte mein Glück eigentlich kaum mehr fassen.

 

Es hatte ihm gefallen... ja, seine Worte drückten genau das aus.

 

Natürlich konnte ich nicht anders, als das Lächeln zu erwidern, das er mir schenkte, legte dabei meine Hand auf die Seine, die sich in meine Kleidung krallte.

 

Die rechte Hand, die auf seinem Nacken gelegen war, nahm ich dort weg, legte sie stattdessen auf seine Wange und streichelte diese sanft... sehr zärtlich.

 

Worte für das alles hier hatte ich keine, wollte zudem den Augenblick nicht mit Worten zerstören... hauchte ihm nur ein: "Schh... nicht reden..." zu und schmiegte mein Gesicht auch an das Seine.

 

*-*-*

 

Kains Gesicht sprach Bände und seine Reaktion war berauschend schön. Warum nur hatte ich so lange gewartet? All das hätte ich schon früher haben können und dennoch hatte ich die Zeit wohl einfach gebraucht.

 

Ich sagte nun nichts mehr, genoss es einfach und erst nach einer Weile, nahm ich Kains Hand und zog ihn zu meinem Bett hinüber.

 

Egal was jetzt passieren würde, es wäre okay und so ließ ich mich mit ihm aufs Bett fallen.

 

Sanft zog ich ihn an mich heran und legte die Decke schützend über uns. Jetzt wollte ich einfach nur genießen und den Moment am Liebsten festhalten.

*-*-*

 

Ganz offensichtlich konnte es Sephi nun endlich zulassen... erwiderte er vielleicht sogar meine Liebe... konnte es vielleicht erst mal einfach nur noch nicht sagen...?

 

So musste es wohl sein... ja... er brauchte vielleicht einfach noch etwas Zeit... um meine Lieb erwidern zu können. Wobei... bei genauerer Betrachtung... brauchte es doch keine Worte... ich verstand ihn doch auch so... ganz ohne Worte... so wie er sich gerade mit mir auf das Bett fallen ließ.

 

Nein, er brauchte definitiv nichts zu sagen... ich wusste was in ihm vorging.

 

Nur allzu gern ließ ich das hier zu, kuschelte mich zu Sephi unter die Decke, die er über uns gezogen hatte, schmiegte mich nun an ihn und nahm ihn sanft in die Arme.

 

Zärtlich streichelte ich über seinen Rücken... auch über seine Haare... die genauso weich waren, wie sie aussahen... wunderbar weich... so bezaubernd schön... dass ich meine Finger kaum davon lassen konnte. Sein ganzer Körper schien mir wie ein Traum...

 

Wir mussten nicht gleich intim miteinander werden... nur kuscheln und ein wenig schmusen... wäre jetzt einfach schön.

 

Wie sehr ich es genoss mit Sephi hier zu liegen... ließ sich nicht in Worte fassen.

 

*-*-*

 

In vollen Zügen genoss ich es hier mit Kain zu liegen und ein wenig zu kuscheln. Der Kuss war schön gewesen und dennoch wollte ich noch nichts überstürzen.

 

Nicht dass ich nicht wollte, nur hatte ich damit keinerlei Erfahrungen und war froh, dass wir uns Zeit lassen konnten. Uns hetzte Niemand und Kain verstand mich scheinbar auch ohne vieler Worte.

 

Er wusste jetzt, dass ich das Selbe wollte, wie er und es machte mich glücklich zu sehen, wie glücklich er war.

 

Ihm hatte es mehr zugesetzt, als wie er preisgegeben hatte, dessen war ich mir sicher.

 

Sanft streichelte ich zaghaft über Kains Rücken. Nur ein Wenig, nicht zu viel. Ungewohnt war es mit Jemandem hier zu liegen und ich war mir nicht sicher, ob ich einschlafen könnte.

 

*-*-*

 

Eine Gänsehaut breitete sich über meinem Körper aus, als ich spürte, wie Sephi mich streichelte. Meine Augen schlossen sich genießend... und unsagbar glücklich.

 

Außerdem freute sich mein Herz und ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte, als ich ihm die Zeit gab, die er brauchte... ihn nicht bedrängt hatte. Aber auch, dass ich meine Schüchternheit überwunden hatte, schien zum Erfolg geführt zu haben.

 

"Ich bin so glücklich... und... ich liebe dich so sehr", konnte ich mir nicht verkneifen ihm sanft ins Ohr zu flüstern und sein Ohr danach ein wenig, mit den Lippen zu liebkosen.

 

Dieser Moment fühlte sich wunderschön an und für mich blieb gerade jetzt die Zeit stehen, es gab nur Sephi und mich... nichts um uns herum schien noch eine Bedeutung zu haben...

 

Alles Leid der vergangenen Tage war vergessen und ich durfte, mit meiner großen Liebe, endlich glücklich sein.

 

*-*-*

 

''Es freut mich sehr, dass du glücklich bist und das macht mich auch glücklich... Was meine Gefühle zu dir angeht, bin ich mir nicht sicher, aber es fühlt sich sehr schön an und ich glaube, dass ich dabei bin, mich auch in dich zu verlieben'', meinte ich offen und ehrlich.

 

Kains Liebkosungen waren schön und fühlten sich richtig an. In meinem Bauch kribbelte es und eine angenehme Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus.

 

So etwas kannte ich nicht und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.

 

Meine Hände streichelten weiter über Kains Rücken und ich hoffte, dass ihn meine offenen Worte nicht verschreckt hatten.

 

*-*-*

 

Die Augen wieder öffnend, hörte ich Sephis Worte und lächelte ihn sanft an.

 

"Ich verstehe dich und es macht mich glücklich, dass du meine Liebe zu erwidern beginnst. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Ich werde dich niemals zu etwas drängen, dazu liebe ich dich zu sehr. Allein deine Nähe macht mich schon unsagbar glücklich", erwiderte ich flüsternd.

 

Wieder rann eine Träne aus meinen Augen... eine Träne des Glücks, von dem ich nicht einmal zu hoffen gewagt hatte, es jemals zu finden.

 

Dennoch konnte ich es wiederum nicht lassen, beugte mich sacht über ihn und küsste meinen Sephi zärtlich... sanft... nicht aufdringlich... eher liebevoll.

 

"Du bist wunderschön... weißt du das eigentlich...", wisperte ich in den Kuss hinein, denn das war es, was ich dachte und empfand.

 

*-*-*

 

Es tat so gut, wie verständnisvoll Kain war. Sein Kuss war warm und weich, weshalb ich ihn nur allzu gerne erwiderte. Sein Kompliment ließ mich grinsen und es fühlte sich schön an. In meiner Magengegend breitete sich eine unbekannte Wärme aus, die ich ebenfalls genoss.

 

''Musst du gerade sagen'', flüsterte ich zurück, in den Kuss hinein.

 

Doch beruhigten sich meine Hände, die über Kains Rücken fuhren, langsam. Wir hatten heute wieder fiel gemacht und auch wenn die Zärtlichkeiten schön waren, spürte ich die Müdigkeit aufkeimen.

 

Dass mein Freund vor Glück nun auch eine Träne vergoss, machte das Abbrechen der Zärtlichkeiten nicht einfach. Zumal ich nicht wollte, dass er es falsch verstand.

 

''Magst du dich umdrehen'', fragte ich lieb, nachdem ich den Kuss gelöst hatte, ''So kann ich, glaube ich, besser schlafen.''

 

Liebevoll, wie bei einem Tanz wirbelte ich Kain mit den Arm umher, so dass er mit den Rücken zu mir lag. Dann schmiegte ich mich von hinten an ihn, drückte mein Gesicht in seinen Nacken und schlang meine Arme um ihn.

 

Sein Hintern passte perfekt in meinen Schoß, als wäre er dafür gemacht.

 

Loslassen wollte ich ihn keineswegs mehr.

 

''Alles klar?'', hakte ich noch müde nach, wobei sich meine Augen bereits schlossen.

 

*-*-*

 

Bei Sephis Kommentar musste ich nun schon grinsen... nun... die Sache mit der Schönheit beruhte dann wohl auf Gegenseitigkeit... auch gut.

 

Aber was er dann von sich gab... worum er mich bat... verstand ich nicht so ganz und es ließ mich zweifeln, ob das hier wirklich so richtig war. Ich sollte mich umdrehen... damit er besser schlafen konnte... oder war es nicht eher... ach egal... was solls.

 

Ich würde eben warten, bis er eingeschlafen wäre... und dann eventuell wieder in meinem Zimmer verschwinden.

 

Auch wartete er meine Antwort nicht ab... nein, es wurde getan und fertig, auch wenn es nicht grob war... eher sehr liebevoll. Zumal er wohl auch gar nicht daran dachte, wie ich mich dabei fühlte, wenn sein Schoss an meinem Po lag und ich nun mit dem Kissen kuscheln durfte... wer sollte denn bitte so schlafen können... wirklich super... echt toll...

 

Wieder legte sich die Traurigkeit, wie ein heiliger Mantel, um meine Seele, doch konnte es Sephi ja nicht sehen... da ich mit dem Rücken zu ihm lag.

 

Ob alles klar war... fragte er mich nun auch noch... und ich gab mir die größte Mühe mir nichts anmerken zu lassen, als ich flüsternd antwortete:

 

"Ja, alles klar. Gute Nacht, schlaf gut", dann schwieg ich wieder, tat so als würde ich schon schlafen, zudem Sephi ja sehr müde klang und wohl bald einschlafen würde.

 

Ich bezweifelte nun doch, dass ich richtig gehandelt hatte... würde das hier mit uns gut gehen...?

 

Sicher, ich liebte ihn abgöttisch... aber würde das ausreichen?

 

Hatte ich ihn nicht doch unabsichtlich bedrängt... mit meinen Tränen... mit meiner Traurigkeit... und... mit meinen dummen Gefühlen...?

 

Ja... definitiv ja... so konnte das doch nicht gut gehen... vielleicht wollte er mir, ob meiner Traurigkeit, einfach einen Gefallen tun...

 

...und so fasste ich einen Entschluss....

 

Als Sephi schließlich eingeschlafen war, was ich an seiner gleichmäßigen Atmung erkennen... hören konnte, entzog ich mich ihm sacht... ganz vorsichtig und entfernte mich aus dem Bett. Liebevoll schaute ich ihn an, deckte ihn sanft zu, um anschließend das Zimmer leise zu verlassen und die Tür hinter mir zu schließen.

 

Nur kurz ging ich in mein Zimmer, holte meinen Speer, ging dann in die Küche, in der noch meine Maske... mein Helm lag, den ich an mich nahm und wieder aufsetzte.

 

Irgendwo fand ich ein Blatt Papier und einen Stift, setzte mich kurz und schrieb:

 

Lieber Sephiroth,

 

wenn du das hier liest, bin ich weg.

Ich glaube, das mit uns, würde nicht gut gehen. Vielleicht habe ich mir etwas vorgemacht und dich eben doch bedrängt... mit meinen Tränen, meiner Traurigkeit und meinen dummen Gefühlen.

Es tut mir leid, dich damit überfallen und belastet zu haben. Das wollte ich nicht.

Ich möchte nur, dass es dir gut geht und vielleicht bist du ohne mich besser dran.

Dennoch möchte ich, dass du weißt, dass diese Entscheidung mir nicht leicht gefallen ist, denn ich liebe dich abgöttisch... ich hatte mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal sah... als du zu unserer Gruppe gekommen bist.

Ich hoffe nur, dass ich dir jetzt nicht weh getan habe, wenn doch... dann bitte ich dich hiermit um Vergebung. Bitte, verzeih mir.

Du hast jemand besseren verdient, als mich.

 

In Liebe,

 

dein Kain.

 

Den Brief legte ich, gut sichtbar, auf den Küchentisch und befestigte diesen mit einer Vase.

 

Ich schaute mich noch einmal um... erinnerte mich an die vergangenen Tage... doch Tränen kamen nun keine mehr... eher legte sich eine dicke Eisschicht um meine Gefühle. Die Küche verließ ich, durchquerte die Haupthalle und verließ alsbald das Haus.

 

Sehnsüchtig schaute ich noch einmal in den sternenklaren Nachthimmel... erst dann ging ich meinen Weg. Irgendwie begann ich mich langsam an meine Heimat Baron zu erinnern und genau dorthin wollte ich zurück.

 

Es musste doch einen Weg zurück geben...

 

*-*-*

 

Ich schlief ein, mit Kain in meinen Armen. Es war schön und ungewohnt zugleich. Die ganze Nacht schlief ich tief und fest und erwachte erst am nächsten Morgen.

 

Doch Kain lag nicht mehr bei mir. Alles roch nach ihm und ich fragte mich, ob er schon das Frühstück zubereitete. Genüsslich stand ich auf und reckte mich, erst dann ging ich auf der Suche nach Kain.

 

Den Zettel in der Küche übersah ich erst, suchte ihn im ganzen Haus, auch in seinem Zimmer. Aber Nirgends war mein Freund aufzufinden. Erst dann schenkte ich mir etwas zu Trinken ein und sah den Zettel.

 

In Ruhe las ich ihn, immer wieder und wieder. Nur verstand ich Kains Reaktion nicht. Was hatte ich nur falsch gemacht? Wieso war er gegangen?

 

Ich saß da und wusste mir keinen Rat. Auch hatte ich keine Ahnung was ich nun tun sollte. Alles schien so sinnlos und aussichtslos. Meine kalte Maske kam wieder zum Vorschein und ich erlaubte mir keine Gefühle.

 

Den Zettel verbrannte ich und starrte in die Flammen.

 

Ob er wiederkommen würde... das war mein letzter Gedanke an meinen Freund.

 

*-*-*

 

Immer weiter weg führte mich mein Weg, hier und da entbrannten Kämpfe, doch waren es nicht allzu viele.

 

Wie besessen suchte ich nach einem Weg zurück in meine Heimat, dass ich mich im Haus bei Sephi nicht mehr blicken lassen brauchte wurde mir jetzt nur allzu bewusst.

 

Vermutlich hatte ich Sephi sehr verletzt... und mir nun alles selbst kaputt gemacht.

 

Aber ich suchte den Gedanken zu verdrängen... wollte nur noch weg hier.

 

Schließlich sah ich vor mir ein Flimmern... etwas das hier nicht her gehörte und ich überlegte ernsthaft dort hindurch zu gehen... egal was dann passieren würde.

 

Würde ich dann wohl endlich meine Heimat wieder sehen?

 

Würde ich Sephi dann nie wieder sehen? Ja, ich würde ihn nie wieder sehen, wenn ich dort hindurch ging.

 

Nur noch einen Moment blieb ich stehen... überlegte hin und her... aber es brachte nichts... ich musste gehen, denn Sephi würde mir das doch vermutlich eh nicht verzeihen.

 

*-*-*

 

Das Feuer brannte und brannte. Ich ließ es brennen und die Küche fing Feuer. Doch interessierte mich das wenig, denn ich verließ das Haus. Von draußen schaute ich zu, wie langsam alles in Rauch aufging.

 

Der Rauch stieg hoch und hinterließ dicke Wolken. Wo ich jetzt wohnen sollte, wusste ich noch nicht. Aber es hätte mich ohnehin alles an Kain erinnert.

 

So stand ich da und schaute dem Geschehen zu, nur mit meinen Sachen bekleidet und meinem Schwert. Mehr war mir nicht geblieben und dabei war es so schön gewesen.

 

Dabei wusste ich nicht mal wie es nun weitergehen sollte, das alles hier war eine Kurzschlussreaktion und ich dachte, es würde mich trösten.

 

So sehr hatte ich das gewollt und Kain schien es nicht geglaubt zu haben. Vermutlich war es einfach zu viel verlangt gewesen. Ob ich mich jemals wieder jemanden öffnen würde?

 

*-*-*

 

Gerade hatte ich beschlossen doch hindurch zu gehen, als ich in der Ferne Rauch aufsteigen sah... Feuer!

 

Eine schlimme Vorahnung traf mich und ich hatte Angst um Sephiroth... wenn ihm etwas geschehen wäre... würde ich mir das wohl niemals verzeihen.

 

Schneller, als ein Blitz, rannte... nein... teleportierte ich mich zurück.... die Angst Sephiroth könnte etwas passiert sein saß in jeder Faser meines Körpers.

 

Als ich jedoch das Haus erreichte, sah ich zwar dass es brannte, aber Sephiroth war glücklicherweise nichts geschehen.

 

So viel also dazu... alles war umsonst und mein Fehler gewesen.... wie immer eben.

 

Ich war zu nichts nutze... machte nur Fehler. Umsonst hatte ich mich ihm zuerst geöffnet... hatte ihn hierher geführt... ihn verstanden... ihn abgöttisch geliebt... und nur wegen eines Fehlers... war nun alles vorbei...

 

Wortlos brach ich zusammen... nie wieder würde ich mich jemandem zeigen... nie wieder jemanden lieben können...

 

*~*

 

Aber auch drei weitere Kämpfer hatten den Rauch und das Feuer aus der Ferne gesehen und waren ebenfalls schnell herbei gekommen.

 

"Ach, hier seid ihr!", kam es von Lightning: "Was ist denn hier los?! Warum fackelt ihr hier Häuser ab?!", wollte sie gleich daraufhin wissen, während sich Cecil um Kain kümmerte.

 

Bartz stand erst mal nur da und versuchte die Lage zu checken.

 

Langsam kam Kain wieder zu sich, und fand sich in den Armen von Cecil wieder.... auch die Anderen sah er herumstehen.

 

Er konnte dann noch hören, wie Lightning Sephiroth beschuldigte das Feuer gelegt zu haben, doch mischte er sich sogleich ein:

 

"Nein, das war nicht Sephiroth... ich bin das gewesen... ich habe das Haus angezündet."

 

Cecil schaute ihn prüfend an, als könnte er es nicht glauben... auch Lightning schaute Kain an.

 

"Ist das wahr, Kain?!", motzte sie ihn an, während er nur nickte.

 

Für ihn war eh alles vorbei und so sinnlos geworden... so sinnlos...

 

Schnell war Kain wieder aufgestanden, blickte in die Runde und sprach leise:

 

"Lasst mich doch alle in Ruhe... ihr werdet mich nie verstehen... keiner von euch..."... dann rannen ihm wieder die Tränen an seinen Wangen herab, doch konnte es niemand sehen, da er mit dem Rücken zu ihnen stand und seinen Blick senkte: "Macht doch alle was ihr wollt. Ich werde jetzt in meine Heimat zurückkehren... Danke... für euer Verständnis...", mit diesen Worten, die sehr verletzt rüber kamen, rannte er, wie der Blitz, davon...

 

...einsam.... allein... und verletzt...

 

*-*-*

 

Gerade war ich noch in Gedanken gewesen und starrte aufs Feuer, als ich Jemanden hörte... Kain. Doch ich stand stocksteif da, nicht fähig mich zu bewegen.

 

Als er dann zusammenbrach, waren auch schon die Anderen da. Keiner ließ mir eine Chance etwas zu sagen. Kain nahm die Schuld auf sich und ich staunte nicht schlecht.

 

Seine Worte vernehmend, wollte ich das Alles nicht wahr haben. Einen letzten Versuch würde ich unternehmen, ihn von meinen Gefühlen zu überzeugen.

 

So schnell es ging, rannte ich ihm nach und hielt ihn von hinten fest, als ich ihn erreicht hatte.

 

Erst fest, dann aber sanft, so dass er sich auch entwinden könnte, hielt ich Kain fest.

 

''Warum tust du das?'', platzte es aus mir heraus, wobei ich erneut Gefühle in mir spürte, ''Wieso glaubst du mir nicht, dass ich dich auch liebe?''

 

Dann ließ ich ihn los und sank auf den Boden, auf die Knie, starrte den Boden an.

 

''Lass mich nicht allein'', schluchzte ich.

 

Ja, der große Sephiroth weinte tatsächlich und zeigte offen seine Gefühle.

 

''Es war nicht deine Schuld. Ich allein habe das Feuer gelegt und alles zerstört. Alles, wofür wir gearbeitet haben ist hin und das nur, weil ich es dir einfach nicht sagen konnte...

 

Kain, ich liebe dich! Ich liebe dich! ICH LIEBE DICH!

 

Verdammt noch mal.

 

Hörst du?

 

ICH... LIEBE DICH'', heulte ich jetzt, kauernd am Boden und schlug auf diesen mit meiner Faust ein. Mein Leben schien sinnlos, wenn Kain jetzt fortgehen würde.

 

*-*-*

 

Ich war schon ziemlich weit gekommen, auf dem Weg zurück in meine Heimat... zumindest glaubte ich das, als ich ganz plötzlich zwei Arme spürte, die mich von hinten festhielten und dann hörte ich auch schon eine Stimme... von jemandem... von dem ich geglaubt hatte ich würde ihm nichts bedeuten... weil ich ihn bedrängt hätte.

 

Aber jetzt und hier ging alles so unglaublich schnell, dass ich erst mal nach den passenden Worten suchen musste.

 

Er sagte... er liebt mich... er sagte es oft genug, so dass mir keine andere Wahl blieb als ihm zu glauben... zumal er nun auch noch vor mir auf dem Boden kniete... auf den Boden einschlug, während ich etwas hilflos da stand... auf Sephiroth blickte, der mir gerade so unglaublich leid tat.

 

Das Eis, das meine Gefühle umschlungen hatte, zerbrach in tausend Stücke. Ich kniete mich zu Sephi herab und nahm ihn liebevoll in die Arme... drückte ihn sanft an mich.

 

"Ist ja gut... alles gut. Es tut mir so leid. Ich wollte doch nicht, dass du leiden musst... bitte... glaub und verzeih mir... bitte", sprach ich leise zu Sephi, während ich zärtlich über seinen Rücken streichelte.

 

Ich konnte es nicht glauben, aber ich sah es... Sephi weinte und das war etwas, das ich mir selbst niemals verzeihen würde.

 

"Ich liebe dich doch auch... hörst du... ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt und ich lasse dich nie wieder allein. Das verspreche ich dir", flüsterte ich Sephi ruhig zu, doch ließ ich ihn nicht los, drückte ihn fest an mich, als Zeichen, dass er zu mir gehörte und uns nun nichts mehr voneinander trennen würde.

 

Nun schwieg ich wieder, dachte über Sephis Fragen nach, die er mir gestellt hatte, aber waren die jetzt noch wichtig...

 

Jetzt wollte ich Sephi einfach nur noch trösten, ihn halten und ihm die Liebe und Geborgenheit geben, die er verdiente.. ohne dabei an mich zu denken.

 

*-*-*

 

Als würde Kain mich vor dem Ertrinken retten, umklammerte ich ihn und musste mich erst mal beruhigen. Tatsächlich schien jetzt alles gut zu werden.

 

Erst als ich mich beruhigt hatte, löste ich mich ein ganz bisschen von ihm, nur nicht ganz, da ich ihn vorerst nicht loslassen wollte.

 

''Ich habe echt Mist gebaut. Wo sollen wir denn jetzt wohnen?'', kam es von mir.

 

Wobei ich auf Kains Lippen starrte, die ich nur zu gerne küssen wollte.

 

''Wir haben wohl beide überreagiert. Nur bitte sag es beim nächsten Mal einfach, wenn etwas ist'', bat ich meinen Freund.

 

Kurz küsste ich ihn nun doch und seufzte, da ich wahrlich Angst hatte, das nie wieder tun zu können.

 

*-*-*

 

So gut, es mir möglich war tröstete ich Sephi und er schien sich tatsächlich langsam zu beruhigen.

 

"Schh... ist ja gut... du hast keinen Mist gebaut... und wenn... dann... haben wir beide Mist gebaut. Versprochen... ich rede das nächste Mal mit dir, wenn ich etwas auf dem Herzen hab. Es tut mir leid, was passiert ist.", sprach ich liebevoll auf Sephi ein.

 

Sein anschließender Kuss fühlte sich toll an und er hatte mich von sich aus geküsst, was mir wirklich viel bedeutete... natürlich erwiderte ich seinen Kuss sanft und sehr zärtlich.

 

Nach einer Weile löste ich den Kuss und schlug Sephi vor:

 

"Sephi...", ja, ich sprach ihn nun mit voller Absicht mit Sephi an: "...wenn du magst, nehme ich dich mit in meine Heimat... ich habe einen Weg gefunden, wie ich wieder dorthin gelangen kann. Magst du mit mir mitkommen?"

 

Ja, Sephi hatte recht... ich hätte mit ihm reden müssen... definitiv... dann wäre uns das alles hier erspart geblieben.

 

*-*-*

 

Kains Worte hörte ich und überlegte nur ganz kurz. Hier hielt mich nichts und in meine Heimat zog mich auch nichts zurück.

 

''Ja. Ich begleite dich gerne'', sprach ich deshalb und nahm seine Hand, legte sie in die Meine.

 

''Lass uns gehen'', lächelte ich und wischte meine restlichen Tränen fort.

 

Ich war mehr als bereit ein neues Leben anzufangen. Schon beinahe etwas aufgeregt war ich und unruhig. Aber Kain war ja bei mir, was sollte da noch schief gehen?

 

*-*-*

 

Er wollte wirklich mit mir kommen, was mich sehr freute.

 

Endlich hatte sich Sephi beruhigt und es schien ihn nicht gestört zu haben, dass ich ihm einen Kosenamen gab.

 

"Okay, dann komm... fangen wir beide gemeinsam ein neues Leben an. Ich freue mich drauf", mit diesen Worten erhob ich mich langsam, zog auch Sephi, der meine Hand in seine genommen hatte, mit mir hoch und hielt ihn noch immer fest.

 

"Ein Stückchen entfernt, ist es schon, aber ich ich kann uns teleportieren. Magst du dich noch von irgendjemandem verabschieden oder können wir gleich los?", wollte ich von meinem Freund wissen.

 

Glücklich strahlte ich ihn an, erwiderte sein wundervolles Lächeln und war froh, dass er sich wieder beruhigt hatte. Ja, wir würden es schon schaffen... gemeinsam.

 

*-*-*

 

Von Kain ließ ich mich hochziehen und nickte zustimmend.

 

''Alles gut, ich habe alles was ich brauche und muss mich von Niemanden verabschieden. Außer du möchtest noch jemanden auf Wiedersehen sagen...'', meinte ich.

 

Natürlich genoss ich Kains Nähe und dennoch musste ich mich an den Kosenamen erst gewöhnen. Vielleicht würde ich Kain ja irgendwann auch einen geben.

 

''Okay, dann teleportiere uns ins neue Leben'', lächelte ich.

 

Hier würde ich nichts vermissen. Das einzige was es Wert gewesen wäre, war dank mir in Rauch aufgegangen.

 

*-*-*

 

"Also, um ehrlich zu sein, würde ich mich schon gern von Cecil verabschieden... bzw. würde ich ihn gern mitnehmen... denn immerhin sind wir zusammen aufgewachsen und er war mir immer ein Freund, deshalb denke ich, auch er würde gern unsere Heimat wieder sehen.", erwiderte ich und schaute Sephi liebevoll bittend an.

 

Gedacht, getan, ich nahm meinen Sephi bei der Hand und ging mit ihm zurück zu den anderen und dem noch immer brennenden Gebäude. Sie diskutierten heftig, bis ich mich einmischte, nachdem ich mit Sephi an der Hand an sie heran getreten war.

 

"Hey, jetzt mal langsam! Wie ich schon sagte, habe ich das Feuer gelegt und basta! Da gibt es nichts zu diskutieren! Zu eurer Information... Sephiroth und ich sind ein Paar, wir lieben uns und wir werden jetzt nach Baron zurückkehren, um dort ein neues Leben zu beginnen.

 

Cecil, wenn du magst, kannst du uns gern begleiten, wenn nicht... wird das hier unser Abschied.", gab ich, an alle gewandt, von mir.

 

"Lightning und Bartz, euch wünsche ich, dass ihr ebenfalls bald in eure Heimat zurückkehren könnt. Ich habe gern mit euch gekämpft."

 

Beide nickten, dann kam Cecil auf mich zu und nickte.

 

"Okay, ich würde gern mitkommen. Mich freut es übrigens, dass ihr euch endlich gefunden habt. Ich habe mich schon lange gefragt, wann ihr "blinden Hähne" endlich zueinander findet.", antwortete Cecil und machte mich mit diesen Worten verlegen, was eine leichte Röte auf meine Wangen zauberte. Dies war nun auch für die Anderen sichtbar, da ich jetzt meinen Helm nicht trug.

 

"Hey, Kain...", sprach Lightning: "...schön, dich mal ohne Maske zu sehen... bist echt ein niedliches Kerlchen... schade dass du jetzt schon vergeben bist.... ich hätte dich auch genommen. Aber mal im Ernst... uns hat es auch Spaß gemacht mit dir in den Kampf gezogen zu sein. Viel Glück euch beiden."

 

"Ich danke dir.", bedankte ich mich, mit leicht errötetem Gesicht.

 

"Auch dir, Sephiroth, danke ich, dass du uns geholfen hast und bitte, verzeih, dass ich dir anfangs nicht vertraut habe. Ich denke, wenn man dich richtig kennen lernt... bist du sicher echt okay. Auch dir, alles Gute und viel Glück."

 

Wir verabschiedeten uns dann von Lightning und Bartz und ich teleportierte uns genau zu der Stelle, an der das Flimmern zu sehen war.

 

Dort angekommen, blickte ich Cecil und Sephi an:

 

"Tja, da wären wir... dort müssen wir nur noch hindurch gehen."

 

Cecil nickte und betrat das Portal vor uns. Ich schaute Sephi an, küsste ihn noch einmal, ließ aber seine Hand nicht los, und ging dann mit ihm ebenfalls durch das Portal.

 

Ein mächtiges Ziehen spürte ich und eine gefühlte Ewigkeit später landeten wir tatsächlich in meiner Heimat... was für ein Gefühl... endlich wieder daheim zu sein.

 

Mit strahlenden Augen schaute ich Sephi lächelnd an und teilte ihm glücklich mit:

 

"Wir sind zuhause..."

 

*-*-*

 

Was weiter geschehen ist:

 

Sephiroth und Kain wurden sehr glücklich zusammen. Natürlich mussten sich beide erst aneinander gewöhnen. Kain musste sich daran gewöhnen mit Sephiroth zu reden, wenn er etwas auf dem Herzen hatte und Sephiroth musste erst mal mit den vielen Gefühlen klarkommen, die er immer wieder zu spüren bekam.

 

Wie in jeder Beziehung gab es auch hier ab und zu ein paar dunkle Wolken, die aber immer wieder sehr schnell abzogen.

 

Auch die anderen drei Kämpfer wurden irgendwann sehr glücklich.

 

Cecil nahm sich eine hübsche Frau und heiratete sie.

 

Lightning und Bartz erreichten irgendwann auch, jeder für sich ihre Heimat wieder und konnten endlich in Ruhe und Frieden leben...

 

*-*-*

 

~ ENDE ~

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