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Herzblut

Herzblut

 

written by Detail und Dark Sephiroth

 

!ACHTUNG!

 

Diese Geschichte ist vielleicht nicht für jeden von euch etwas, denn hier geht es um Geschwisterliebe... genauer um Bruderliebe. Wenn euch dieses Thema nicht behagt, dann klickt bitte, oben rechts, auf das rot unterlegte X eures Browsers.

 

Ferner wünschen wir keine aggressiven Kommentare! Gegen konstruktive Kritik, hingegen, haben wir nichts einzuwenden.

 

Bitte lest euch diese Geschichte wirklich nur dann durch, wenn euch das Thema nicht stört.

 

Vielen Dank.

 

 

*-*-*

 

 

Wie jeden Tag, klopfte es an meine Zimmertür und ich höre eine Stimme, die meiner Mutter gehörte und zu mir durch die Türe sprach.

 

"Schatz, komm schon, mach die Tür auf... du musst doch was essen. Du kannst dich doch nicht ewig in deinem Zimmer einschließen. Bitte, rede doch mit mir, was ist denn passiert?"

 

Wie immer, reagierte ich nicht, saß nur in meinem Zimmer, auf dem Bett... nachdenklich aus dem Fenster sehend.

 

So ging es nun schon ein paar Tage lang... seit meinem achtzehnten Geburtstag... an dem sich fast mein ganzes Leben von jetzt auf gleich änderte und ich mich wie im falschen Film gefangen glaubte.

 

Denn es war etwas passiert, das ich nie für möglich gehalten und es wahrscheinlich nie geglaubt hätte... hätte man es mir erzählt.

 

An diesem Tag gestand mir nämlich mein Bruder, als wir allein in der Küche waren:

 

"Raven, ich muss dir etwas gestehen...", begann er und sprach dann weiter: "...ich habe mich in dich verliebt.", hatte mich dann in seine Arme genommen und mich geküsst.

 

Tja, dieses Geständnis und der anschließende Kuss hatten bei mir, wie eine Bombe eingeschlagen und ich hatte mich, von diesem Tag an, in meinem Zimmer eingeschlossen. Raus kam ich nur noch sehr selten oder des Nachts, wenn alle schliefen.

 

Ich wollte mit niemandem mehr reden... wollte niemanden mehr sehen... nichts mehr essen... konnte nicht mehr schlafen... zumindest nicht ohne massive Albträume und nur wenn alles schlief, schlich ich mich aus meinem Zimmer und holte mir zumindest was zu trinken... ansonsten verließ ich mein Zimmer nur noch dann, wenn es unbedingt notwendig war.

 

Niemandem hatte ich davon etwas erzählt. Der Schule blieb ich nun fern, denn ich wollte meinem Bruder auf gar keinen Fall begegnen!

 

Nachts, wenn alles schlief, verließ ich mein Zimmer, ging ins Bad, duschte sehr lange und sehr gründlich und pflegte mich... so als müsste ich dieses Geständnis und den Kuss von mir abwaschen.

 

Wenn ich anschließend in den Spiegel sah, sah ich einen sehr blassen jungen Mann, dessen Gesicht noch ein wenig knabenhaft wirkte und von langen schwarzen Haaren sanft umrahmt wurde... dessen blaue Augen fragend... skeptisch... ja misstrauisch... drein schauten.

 

Danach ging ich immer wieder sehr eilig in mein Zimmer und verschloss die Tür...

 

*-*-*

 

Ich war jetzt beinahe zwanzig Jahre alt und wohnte mal wieder zu Hause. Nach der dritten abgebrochenen Ausbildung, hatte ich mir einen Job gesucht, bei dem ich nach einem halben Jahr rausflog.

 

Es ging alles schief, was in meinem Leben nur schief gehen konnte.

 

Jahrelang hatte ich mir etwas vorgemacht, eine Freundin nach der anderen gehabt, bis es mir endlich klar wurde. Geliebt hatte ich nicht eine einzige von ihnen und mir hatte ich auch Jahrelang etwas vor gemacht.

 

Denn in Wirklichkeit liebte ich nur einen. Nämlich meinen Bruder Raven!

 

Jeden morgen, wenn ich in den Spiegel gesehen und den jungen Mann mit seinen kurzen dunklen Haaren und seinen blauen Augen betrachtet hatte, hatte ich mich selbst belogen.

 

An Ravens achtzehnten Geburtstag hatte ich es dann nicht mehr ausgehalten und es ihm gestanden. Doch es war mehr als nach hinten los gegangen.

 

Mir ging es super schlecht damit, aber was hatte ich auch erwartet?

 

 

''Riley, nun rede du doch mal mit deinen kleinen Bruder. Ihr habt doch sonst immer einen so guten Draht zueinander!'', holte meine Mutter mich aus meinen Tagträumen.

 

''Ich denke dafür bin ich nicht der Richtige'', antwortete ich ihr und wich ihren Blick aus.

 

Sicher, sonst waren wir ein Herz und eine Seele. Wir hingen sehr aneinander und als ich vor kurzem ausgezogen war, fiel es Raven sehr schwer mich gehen zu lassen. Er hatte sich auch gefreut, dass ich noch vor seinem Geburtstag hier wieder eingezogen war.

 

Aber jetzt? Am Liebsten würde ich alles rückgängig machen. Sagen es wäre nur ein Scherz gewesen oder nur Bruderliebe.

 

Jedoch war es das nicht. Nicht nur! Er war mir viel viel wichtiger!

 

*-*-*

 

Als meine Mutter durch die Tür zu mir sprach, hielt ich es nicht für nötig zu antworten oder sonst irgendwie zu reagieren.

 

Ich hörte auch, wie sie Riley bat mit mir zu reden, dann rief ich von drinnen:

 

"Lasst mich in Ruhe! Ich will keinen von euch sehen.... und ich will auch nichts essen! Verschwindet einfach.... ich komme nicht raus!"

 

Allein das Wissen, dass Riley wahrscheinlich ebenfalls vor der Tür stand... machte die Sache keineswegs besser.

 

Erst in der Nacht, wenn wie immer alle schliefen... würde ich mein Zimmer, für kurze Zeit wieder verlassen. Wie lange ich das noch so weiter machen wollte, wusste ich nicht, aber ich wusste, dass ich so nicht ewig weiter machen konnte und so fasste ich einen Entschluss...

 

Dieses Vorhaben gedachte ich schon in dieser Nacht umzusetzen und mich würde nichts und niemand davon abhalten können!

 

*-*-*

 

Mich machte es fix und fertig wie Raven sich quälte, doch was sollte ich tun.

 

Am Besten wäre es wohl, wenn ich mir einen Job suchen würde und dann zusah, wieder hier auszuziehen.

 

Sicher hatte ich Angst um Raven, aber mir waren die Hände gebunden. Mich jemanden anvertrauen konnte ich nicht. Die würden mich doch für ein Monster halten.

 

Ich ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Jedoch hatte meine Mutter andere Pläne, sie folgte mir. Ohne zu klopfen, öffnete sie die Tür und kam herein.

 

''Weißt du denn nichts? Was ist nur los mit Raven. Wenn das so weiter geht, stirbt uns der Junge noch. Rede bitte mit mir, wenn du etwas weißt'', bohrte sie.

 

Allerdings ohne Erfolg.

 

''Mama, bitte lass mich doch einfach. Ich sagte doch schon, dass ich ihm nicht helfen kann. Wenn er Hilfe will, wird er schon rauskommen'', sagte ich zu ihr und schob sie regelrecht aus dem Zimmer.

 

Jetzt brauchte ich erst mal meine Ruhe. Etwas Musik machte ich mir an, dann legte ich mich aufs Bett und schlief doch tatsächlich ein. Was allerdings kein Wunder war, da ich Nächtelang kaum geschlafen hatte.

 

Jede Nacht hatte ich Raven gehört, auch wenn er versucht hatte leise zu sein. Doch war ich in meinem Zimmer geblieben, da ich ihm nicht noch mehr weh tun wollte.

 

*-*-*

 

Natürlich hörte ich was da draußen abging, aber ich hielt es auch weiterhin nicht für nötig mein Zimmer zu verlassen.... egal was meine Mutter sagte, mir versprach oder ob mein Vater mir drohte... ich blieb wo ich war.

 

Als es schließlich wieder Nacht wurde, tat ich alles genauso, wie ich es die letzten Nächte getan hatte. Ich ging, wie immer ins Bad, duschte, pflegte mich und zog mich danach an.

 

Anschließend ging ich in die Küche, holte mir eine Flasche Wasser und nahm diese mit in mein Zimmer. Danach packte ich die Flasche in meinen Rucksack, den ich am Tage schon gepackt hatte.

 

Noch einmal sah ich mich um, dann verließ ich mein Zimmer... ließ aber die Tür offen. Leise schlich ich nun dem Ausgang entgegen. Ich wollte nur weg... irgendwohin... nur weg von hier.

 

Immer wieder sah ich mich um... wie ein Einbrecher, der nichts Gutes im Sinn hat... an den Türen vorbei... genoss noch ein wenig die Ruhe... dann blieb ich an der Haustür stehen... musste nur noch hinausgehen....

 

*-*-*

 

Pünktlich in der Nacht, zu der Zeit, wo Raven immer duschen ging, wurde ich wach. Alles war wie immer, nur blieb er nicht in seinem Zimmer, nachdem er in der Küche gewesen war.

 

Dieses mal, ging er wieder hinaus und es hörte sich an, als hätte er Schuhe an. Ich kannte ihn zu gut und ahnte dass er abhauen wollte.

 

Erschrocken stand ich Kerzengerade im Bett. Was sollte ich tun?

 

Schnell hatte ich meinen Rucksack mit dem nötigsten gepackt und mein Erspartes rausgesucht.

 

Mein Blick ging zu meinem Fenster, aus welchem ich schon oft hinausgeklettert war, um an irgendwelchen Party teilzunehmen, die mir meine Eltern verboten hatten.

 

Lange war es her, wo ich dort heruntergeklettert war, doch ich war noch sportlich genug und schaffte es. Schnell war ich unten angekommen und wartete hinter der Hausecke.

 

Erstmal würde ich Raven heimlich folgen, beschloss ich.

 

*-*-*

 

Mich noch einmal umsehen, rannen mir auch schon die Tränen aus den Augen. Ich würde hier einiges sicher sehr vermissen.

 

Dann verließ ich das Haus und damit auch mein Zuhause.

 

Zunächst ging ich einfach nur die dunklen Straßen entlang, nicht wissend wohin ich eigentlich gehen wollte. Die frische Abendluft tat mir gut und so konnte ich besser nachdenken und überlegen, was ich tun und wohin ich gehen wollte.

 

Schließlich hatte ich den Hauptbahnhof erreicht, ging zum Schalter, kaufte mir eine Fahrkarte und wartete auf den Zug, der mich hier weg bringen würde.

 

Auf dem Bahnsteig setzte ich mich auf eine Bank und starrte zunächst einfach nur vor mich hin.... wieder rannen mir die Tränen aus den Augen.

 

Ich dachte daran, wie gut Riley und ich uns verstanden hatten... gemeinsam hatten wir so viel Mist gemacht und niemand hatte uns je erwischt. Wir waren doch immer wie Freunde... nein, wir waren die besten Freunde... konnten uns alles erzählen... einer stand immer für den anderen ein... aber nun... war alles vorbei... einfach nur vorbei...

 

"….Warum Riley.... warum...?", fragte ich leise in die Stille der Nacht hinein.... erwartete natürlich keine Antwort...

 

*-*-*

 

Ich folgte Raven den ganzen Weg und kaufte mir auch eine Fahrkarte. Zum Glück kannte ich den Mann am Schalter, so dass er es verstand, dass ich das selbe Ziel hatte wie mein Bruder.

 

Versteckt stand ich nicht weit von ihm und konnte somit genau hören was er sagte.

 

Jedoch wollte ich nicht antworten, noch nicht.

 

Es dauerte nicht lange und der Zug kam. Raven stieg ein und ich wartete bis zum letzten Moment, bevor auch ich einstieg.

 

Vorsichtig folgte ich ihm und setzte mich auf dem Sitz hinter ihm. Er sollte mich jetzt noch nicht sehen, erst wenn wir weit genug weg waren.

 

Meiner Mutter schickte ich derweil eine SMS, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte, und dass ich bei Raven war.

 

Dann schaltete ich mein Handy aus, denn ich wusste nicht, ob ich mich überhaupt wieder bei ihnen melden würde. Es lag allein an Raven, was geschehen würde.

 

Für ihn würde ich bis ans Ende der Welt gehen und alles tun. Er war mir der wichtigste Mensch und wenn ich dafür meine Gefühle vergessen musste, dann war es eben so.

 

Ich wollte, dass er glücklich war!

 

*-*-*

 

Der Zug fuhr ab und ich starrte einfach nur aus dem Fenster... sah die Bäume "vorbeifliegen" und wusste, nun wurde es ernst... ich hatte mein Elternhaus verlassen.

 

Mum... Dad... verzeiht mir..., dachte ich bei mir und konnte mich weiterer Tränen nicht erwehren... es tat einfach nur weh.... alles und jeden zurückzulassen, die man gern hatte... die man liebte.

 

Im Moment fühlte ich mich einfach nur einsam und allein... das schöne Leben war vorbei... nun würde ich mich selbst durchschlagen müssen, auch wenn ich keine Peilung hatte wie und was mich erwarten würde.

 

Noch völlig in Gedanken, holte ich meinen MP3 Player raus, setzte mir die Kopfhörer auf, schaltete das Gerät ein und hörte Musik... während ich die Augen schloss und nach einer Weile einfach einschlief...

 

*-*-*

 

Nach einer Weile riskierte ich den Blick vorsichtig zu Raven und er schlief tief und fest. Er sah aus wie ein kleiner Engel, so wunderschön und unschuldig.

 

Eine Weile gab ich mir noch, dann setzte ich mich rüber zu ihm. Wir waren nun weit genug weg von Zuhause und er konnte zwar weglaufen, aber wohin sollte er.

 

Jedoch ließ ich ihn schlafen und betrachtete ihn, so wie ich es früher immer getan hatte.

 

Es war schon lange so gewesen, doch ich hatte es immer verdrängt – nicht zugelassen. Ich liebte ihn schon so lange.

 

Irgendwie war es immer normal gewesen. Wir hatten zusammen gebadet oder sind schwimmen gegangen. Herumgealbert, wie kleine Kinder, hatten wir auch noch bis vor kurzem und ich liebte es ihm durchs Haar zu wuscheln.

 

Er würde mich dafür hassen, dass ich ihm gefolgt war, dass wusste ich jetzt schon. Doch konnte ich meinen kleinen Bruder unmöglich alleine lassen.

 

*-*-*

 

Ich schlief zwar ganz gut, aber nicht allzu fest und als der Zug ruckelte schreckte ich auf und erwachte. Noch etwas schlaftrunken sah ich mich um.... und erstarrte beinahe zu einer Salzsäule...

 

"Riley....", kam es von mir und ich wurde leichenblass im Gesicht.

 

Ich nahm meine Kopfhörer ab und sah ihn richtig böse an.

 

"Was tust du hier?! Sag mir jetzt nicht, dass du mir gefolgt bist?! Warum Riley...? Lass mich doch in Ruhe... was soll das werden?", bombardierte ich ihn mit Fragen und Vorwürfen.

 

"Ich hasse dich... hast du das verstanden?! Ja, ich hasse dich... dass du mir einfach folgst! Ich bin nicht mehr so klein... ich komme ganz gut allein klar... Kapiert?!", zickte ich Riley nun an.

 

Ich wusste natürlich, dass es mir jetzt recht wenig bringen würde, würde ich versuchen wegzulaufen... wohin sollte ich denn?

 

So saß ich nun gefangen in einem Zug, der mich eigentlich wegbringen sollte... und hatte mir nun selbst eine Falle gestellt. Wie sollte ich denn auch ahnen, dass Riley mir folgen würde?

 

"Man, lass mich bloß in Ruhe!", zischte ich ihn an, dann stand ich auf und suchte mir einen anderen Platz... ob es was bringen würde wagte ich zu bezweifeln...

 

*-*-*

 

Da Raven mich so bombardierte, antwortete ich nicht. Es trafen mich jedoch seine offenen Worte sehr, dass er mich hasste.

 

Ich hatte mit den Tränen zu kämpfen, blieb jedoch sitzen. Von hier hatte ich ihn noch ganz gut im Blick und das reichte mir fürs Erste.

 

Sicher wusste ich, dass er kein kleines Kind mehr war. Trotzdem machte ich mir sehr große Sorgen um ihn.

 

Am Liebsten hätte ich zu ihm gesagt, dass wir alles vergessen sollten was war. Doch wie sollte er so etwas vergessen.

 

Es dauerte eine Weile bis ich mich beruhigen konnte. Mein Leben war doch schon verkorkst genug, warum musste ich mich ausgerechnet in meinen Bruder verlieben?

 

Die Welt nicht mehr verstehend, blickte ich aus dem Fenster und war gedanklich ein galoppierendes Pferd, dass nicht schnell genug laufen konnte, da der Zug viel zu schnell fuhr. Es sprang über Zäune und Sträucher, bis es nicht mehr konnte und stürzte.

 

Wie ich gestürzt bin im Leben.

 

*-*-*

 

Ich dachte ein wenig nach, nachdem ich mich halbwegs beruhigt hatte.

 

Eigentlich hatte er mir nicht wirklich was getan. Er war doch immer so lieb zu mir gewesen... wir waren durch dick und dünn gegangen und nun sollte dieses Geständnis uns trennen....?

 

VERFLUCHT.... NEIN!

 

Ich musste es doch einfach nur vergessen... dieses Geständnis einfach nur vergessen... egal wie. Rückgängig konnte man es eh nicht machen.

 

So stand ich wieder auf... setzte mich zu ihm und schwieg, während ich meinen Kopf senkte.

 

Ich konnte ihn nicht ansehen... aber ich wollte jetzt ein paar Antworten. Natürlich sah ich, wie fertig er war und er tat mir so unendlich leid... dennoch fragte ich ihn nun mit ruhiger Stimme:

 

"Riley... warum? Warum hast du dich gerade in mich ...verliebt? Wir waren doch immer die besten Freunde.", klar, wusste ich auch, dass die Frage ziemlich dämlich war und er mir darauf vielleicht keine Antwort würde geben können, aber es war die Frage, die mich beschäftigte.

 

"Wie stellst du dir das vor, hm?", wollte ich wissen, getraute mich aber nicht ihn anzusehen.

 

*-*-*

 

''Raven, du bist mir der wichtigste Mensch im Leben. Vielleicht habe ich es überstürzt... Vielleicht hätte ich lieber sagen sollen, wie wichtig du mir bist, und dass ich nicht mehr ohne dich sein will... Vielleicht wäre das aber auch gelogen, weil es einfach viel tiefer geht...'', versuchte ich zu erklären.

 

Ich war so verdammt froh darüber, dass Raven sich wieder zu mir gesetzt hatte. Das hieß doch, ich war ihm nicht egal.

 

''Wenn du willst suchen wir uns erst mal eine Bleibe und schalten einfach ein bisschen ab. Ich erwarte nichts von dir. Mir war es einfach nur wichtig, dass du es weißt. Du bist mein ein und alles und ich könnte es nicht ertragen, wenn etwas zwischen uns stände...'', fuhr ich fort und versuchte ihm in die Augen zu sehen.

 

''Als es mir bewusst wurde, musste ich es dir sagen. Doch habe ich damit alles was zwischen uns war, kaputt gemacht. Weißt du eigentlich wie sehr ich wünschte, ich hätte nichts gesagt... Aber dann würde ich dich belügen und ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte...'', sagte ich, dem Tränen nahe.

 

Noch nie hatte ich ein Geheimnis vor meinem kleinen Bruder gehabt. Mein ganzes Leben kannte er in und auswendig und es hätte mich umgebracht, wenn ich das hätte für mich behalten.

 

*-*-*

 

Langsam hob ich meinen Blick und sah ihn an.

 

Ich erkannte nun, dass er mich mehr zu lieben schien, als mir bewusst war... seine Worten hallten in meinen Ohren... durchzogen jede meiner Gehirnwindungen.

 

"Ich... wusste nicht... dass es so schlimm ist. Verzeih mir, ich wollte dich nicht so anfahren. Es tut mir leid. Ich mein, ich kann dir jetzt nicht sagen, dass ich mich in dich verliebt hätte... ich liebe dich, ja, aber so wie man eben einen Bruder liebt. Verstehst du mich ein wenig?", sprach ich nun sanft zu ihm und streichelte tröstend über seine rechte Wange.

 

"Gut, suchen wir uns eine Bleibe und schauen, was wird, okay.", willigte ich ein, setzte mich neben ihn und nahm ihn nun tröstend in die Arme.

 

"Ist ja gut... nicht weinen. Lass uns einfach wieder Freunde sein... so wie früher... ja... bitte. Ich weiß nicht... vielleicht lässt du mir einfach ein bisschen Zeit, damit ich mir über alles klar werden kann und weiß was ich möchte.

 

Ich mein, für mich war es erst mal schon ein Schock... so etwas von dir zu hören... damit hatte ich doch nicht gerechnet.", versuchte ich ihm zu erklären.

 

Zärtlich streichelte ich seinen Rücken und dachte im Moment gar nicht daran ihn los zu lassen.

 

*-*-*

 

Als Raven mich in den Armen hielt, hätte ich mich eigentlich beruhigen sollen, denn alles schien gut zu sein. Doch ich heulte los wie ein Schlosshund.

 

Jetzt war er mal der Starke, der mich hielt und tröstete. Sonst war es meistens andersherum gewesen und ich genoss es so nun sehr.

 

Vielleicht auch weil ich ihn so sehr liebte.

 

Es dauerte eine ganze Weile bis ich nicht mehr weinte und mich endlich einkriegte.

 

Ich wischte mir die Tränen ab und schaute Raven direkt in die Augen.

 

''Danke'', sagte ich erst mal nur und ließ es ein bisschen wirken.

 

''Wo wolltest du eigentlich hin?'', fragte ich ihn dann und löste mich ein bisschen von ihm.

 

Auch wenn es schön gewesen war, von ihm gehalten zu werden, wollte ich ihn nicht überfordern.

 

*-*-*

 

Beinahe hätte ich ebenfalls los geheult, als er weinte, dass es einen Stein erbarmt hatte. Aber ich war froh, dass ich ihn nun ein wenig trösten konnte.

 

Als er schließlich aufhörte zu weinen, zog ich ein Taschentuch hervor und wischte ihm damit seine Tränen ab.

 

"Ist schon gut, ich bin ja da.", flüsterte ich ihm tröstend zu: "Du musst mir nicht danken."

 

Als Riley mir, nach einer Weile, diese unmögliche Frage stellte, zuckte ich unwissend mit den Schultern und antwortete:

 

"Ich weiß nicht wohin ich will... ein genaues Ziel hab ich nicht. Meinetwegen können wir irgendwo aussteigen."

 

Ich lächelte ihn ein wenig an und nahm ihn noch einmal lieb in die Arme, da er sich ein wenig von mir gelöst hatte. Aber jetzt wollte ich auch mal ein wenig für ihn da sein.

 

*-*-*

 

Ravens Nähe und Wärme taten so gut, dass ich am Liebsten ewig mit ihm so sitzen geblieben wäre. Jedoch kam kurze Zeit später eine Durchsage:

 

Endstation, dieser Zug endet hier.

 

Also nahmen wir unsere Rucksäcke und stiegen aus. Es war schlechtes Wetter, regnete wie aus Eimern und wir waren nicht wirklich danach angezogen.

 

Doch da es schon spät war und wir schlecht auf dem Bahnhof übernachten konnten, mussten wir uns ein Hotel suchen. Da wir beide nicht wirklich viel Geld dabei hatten, musste es ein Günstiges sein.

 

Nachdem wir schon völlig durchnässt waren, hatten wir endlich eine billige Absteige gefunden, wo sie noch ein Zimmer übrig hatten.

 

Man sagte uns, es wäre gerade Hochsaison und wir hätten Glück gehabt, überhaupt noch ein Zimmer zu bekommen.

 

Es war ein schlicht eingerichtetes Zimmer mit einem Doppelbett. Das anliegende Bad ließ auch zu wünschen übrig, aber es war alles funktionstüchtig. Wenn auch mehr als eng, da man sich kaum im Zimmer umdrehen konnte.

 

Eigentlich wollte ich anbieten, dass ich auf dem Fußboden schlief, doch das war nun wirklich kaum möglich. Aber wir waren endlich im Trockenen und konnten unsere nassen Sachen trocknen.

 

Außerdem hatten wir es warm und gemütlich und es fraß nicht unser ganzes Geld auf.

 

*-*-*

 

Hmm... okay, diese billige Absteige war nicht ganz das Gelbe vom Ei und ich fühlte mich hier nicht so ganz wohl. Zumal ich eigentlich genug Geld und auch meine Kreditkarte dabei hatte... aber nun hatte ich auch keine Lust mehr nach einer anderen Herberge zu suchen.

 

Morgen, wenn das Wetter besser wäre, würde ich mich mit meinem Bruder woanders einquartieren. Für heute musste es eben reichen.

 

Ich richtete meinen Blick auf das Bett... okay, es war ein Doppelbett und ich vertraute Riley, dass er mich in Ruhe lassen und mir nicht zu nahe kommen würde.

 

So ging ich ins Bad, das nun wirklich nicht sehr groß war, aber es reichte aus, um mich von den nassen Sachen zu befreien und mir ein Badetuch um meine Hüfte zu wickeln.

 

Die nassen Sachen, nahm ich erst mal mit und legte sie zum Trocknen über einen Stuhl.

 

Ich versuchte allerdings zu verdrängen, dass Riley im Zimmer war und ihn mein Anblick eventuell ...hmm... na ja... reizen könnte... wusste ich doch was er für mich empfand.

 

So setzte ich mich auf das Bett und legte mir die Decke um meine Schultern, um mich zu wärmen und auch zu bedecken. Dann nahm ich mir mein Lieblingsbuch aus meinem Rucksack und las ein wenig... irgendwie musste ich mich schließlich ablenken... auf andere Gedanken und zur Ruhe kommen.

 

*-*-*

 

Während Raven im Bad war, hatte auch ich meine nassen Sachen ausgezogen und legte sie über die Heizung. Als mein Bruder dann das Bad verließ, konnte ich meinen Augen nicht trauen.

 

Schon oft hatte ich ihn nackt gesehen, doch dieses Mal spürte ich es intensiver und ich versuchte den Blick nicht auf ihn liegen zu lassen.

 

Er war mein Bruder, verdammt nochmal. Das alles hier durfte nicht sein! Die Liebe zu ihm war zu groß und das durfte ich nicht.

 

Schnell huschte auch ich ins Bad, um mir ein Handtuch zu holen und es um die Hüften zu wickeln.

 

Anschließend, als ich wieder das Bad verließ, nahm ich Ravens Sachen und legte sie auch mit auf die Heizung, die ich dann auch höher drehte.

 

Ich war ziemlich durchgefroren und Raven ging es bestimmt genauso.

 

Raven hatte sich so in sein Buch vertieft, dass ich im ersten Moment nicht wusste, was ich machen sollte. Doch dann setzte ich mich auf die andere Seite des Bettes und kuschelte auch mich in meine Bettdecke ein.

 

Warum war mir nur so verdammt kalt? Der Gedanke, dass mein kleiner Bruder nackt unter der Decke neben mir saß, entfachte schon eine Hitze in mir, doch war ich so unterkühlt, dass selbst das nichts half.

 

Meine Blicke glitten nun doch zu ihm und da ich nicht wollte, dass er etwas falsches dachte, versuchte ich ein Gespräch zu beginnen.

 

''Na du, Bücherratte. Selbst bei so was nimmst du ein Buch mit, was?'', neckte ich ihn, ''Was liest denn da... zeig doch mal her.''

 

Dann griff ich nach dem Buch und drehte es so, dass ich den Titel lesen konnte.

 

*-*-*

 

"Hey!!!", wehrte ich mich und versuchte mir das Buch von Riley wieder zu holen: "Gib es her.... das ist meins!", beschwerte ich mich.

 

Man, war das peinlich... was würde Riley jetzt von mir denken... immerhin war es ein Buch über zwei schwule Männer, die sich kennen und lieben lernten und in dem auch Aktszenen explizit beschrieben waren.

 

Schließlich gab ich es auf und wandte mich von ihm ab, denn ich hatte gerade das Gefühl, mein Kopf würde sich ganz heiß anfühlen, als hätte ich Fieber.... als würde er glühen.

 

Noch enger hüllte ich mich in die Decke ein, so dass bloß nichts weiter von meinem Körper zu sehen war, außer der Kopf.

 

"Dann mach doch was du willst.... lies es einfach...", schmollte ich.

 

Natürlich wollte ich nicht, dass er es las, aber nun war es eh zu spät. Wenn ich richtig Pech hatte, kannte er das Buch vielleicht schon und dann wäre ich echt aufgeflogen.... au man... so ein scheiß...

 

Das hast du ja mal wieder super hinbekommen, Raven. Warum musstest du auch ausgerechnet dieses Buch mitnehmen... hast du kein anderes gefunden?!, dachte ich bei mir und wagte es nicht auch nur noch einen Ton zu sagen...

 

*-*-*

 

Etwas erstaunt war ich schon, doch ließ ich mir nicht anmerken, dass ich das Buch kannte. Nun las ich sehr wenig, aber ein Freund von mir um so mehr und er hatte es als einen Bestseller gepriesen. Dass es darin auch um zwei Männer ging, hatte er ebenfalls erwähnt.

 

''Hier, ich will es ja gar nicht'', sagte ich zu Raven und gab es ihm zurück,

 

''Irgendwie wollte ich nur die Stille durchbrechen... Sag mal ist dir auch so kalt?''

 

Auch ich kuschelte mich enger in meine Decke ein, doch so wirklich half es nicht. Nur zu gerne wäre ich zu Raven rübergerutscht, doch wusste ich nicht, wie der das finden würde.

 

Sonst war so was nie ein Thema gewesen, ich hatte ihn immer im Arm nehmen können, aber jetzt? Dazu auch noch nackt?

 

Nur warum las Raven so ein Buch? Es ließ mir einfach keine Ruhe. War er etwa doch vielleicht... schwul?

 

*-*-*

 

Eilig nahm ich mein Buch wieder in Empfang, doch legte ich es wieder in den Rucksack.

 

"Nein, mir ist nicht kalt.... ich komme schon klar.", belog ich Riley, während mein Körper schon leicht zu zittern begann, was sich nicht mehr unterdrücken ließ.

 

Aber ich versuchte die Decke noch etwas enger um meinen Körper zu ziehen, was nun echt nicht mehr ging.

 

Meinen Bruder jetzt noch ansehen.... für mich im Moment... undenkbar.

 

Was dachte er jetzt wohl von mir? Dachte er vielleicht, dass ich schwul war?

 

Na ja, so irgendwie stimmte es ja... nur war ich zu feige es mir einzugestehen.

 

Und meinen Bruder in dieser Art und Weise lieben... hmm... durfte man so was denn...?

 

Unsicher richtete ich meinen Blick auf das Bettlaken...

 

*-*-*

 

''Lüge mich nicht an'', wurde ich etwas lauter, ''Ich sehe doch, wie du zitterst!''

 

Etwas böse schaute ich ihn nun schon an, aber eher, weil ich es nicht ertragen konnte, dass er fror.

 

Es half wohl alles nichts...

 

''Na komm schon her'', sagte ich dann etwas ruhiger und zog ihn einfach mit samt seiner Decke zu mir rüber. Nahm ihn liebevoll in die Arme und wärmte ihn.

 

Meine Decke legte ich nun ebenfalls über ihn, so dass er zwei Decken und meine Wärme hatte. So musste ihm einfach wärmer werden.

 

Allerdings trennte uns nun nur noch seine Decke voneinander und ich versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren, konnte es aber kaum.

 

Das einzige was mir einfiel, war eben das Buch...

 

Wo wir so dalagen und er scheinbar nicht mit mir reden wollte, musste ich es nun doch wissen.

 

''Wieso liest du eigentlich so ein Buch? Stehst du etwa... auf Männer?'', fragte ich ganz direkt, wenn auch zögernd.

 

*-*-*

 

Etwas widerwillig ließ ich mich von ihm zu sich heranziehen und empfand es schließlich doch als.... na ja... doch ganz schön... eben so wie früher.

 

Zögernd und noch ziemlich unsicher kuschelte ich mich an ihn.... genoss seine Wärme... ja und auch... seine Nähe.

 

Auf seine Frage hin, wollte ich ihn erst wieder belügen... ahnte aber, dass es eh nichts bringen würde... er kannte mich einfach viel zu gut.

 

Also antwortete ich ihm stotternd:

 

"Ich... ähm... weiß nicht so genau... aber es kann schon sein... ja. Das Buch.... es ist halt mein Lieblingsbuch... es ist eben toll geschrieben."

 

Mehr wagte ich aber nicht zu sagen... es war mir einfach noch immer peinlich und so richtig eingestehen konnte ich es mir eben nicht.

 

Zudem hatte ich bisher noch nie eine Freundin mit nach Hause gebracht... vielleicht war es das, was meinen Bruder aufgefallen war, so dass er es sich wahrscheinlich denken konnte.

 

*-*-*

 

Ein Grinsen lag auf meinen Lippen, denn endlich lag mein kleiner Bruder bei mir in den Armen und schien es auch zu genießen. Seine Antwort auf meine Frage ließ mein Grinsen nur breiter werden, schließlich hatte ich es ja schon geahnt – oder gehofft.

 

''Lass dir von Niemandem etwas vorschreiben, wen du lieben sollst. Es ist doch egal ob es Männlein oder Weiblein ist. Nur weil manche meinen, sie müssen solche Leute verachten, musst du dich nicht verstecken!'', predigte ich Raven und schmiegte mich dabei etwas an ihn.

 

Es war so unglaublich schön, ihn mal wieder in meinen Armen zu halten. Ich hatte schon gedacht, dass würde nie mehr passieren. Doch hielt ich mich zurück, da ich nichts überstürzen wollte.

 

Jedoch konnte ich es nicht lassen, mit seinen Haaren zu spielen, wie ich es schon so oft getan hatte. Wusste ich doch, dass es ihn beruhigte und schläfrig machte. Er sollte sich etwas ausruhen und ich machte dabei auch meine Augen zu.

 

*-*-*

 

Langsam durchströmte mich eine wohlige Wärme und ich kuschelte mich noch enger an Riley.

 

Ich hörte auch, was er zu mir sagte und mich ein wenig aufklärte. Es war ja nicht so, dass ich das nicht schon selbst gewusst hätte... es war eben nur... weil er doch... mein Bruder war und das war es auch was mich noch etwas hemmte.

 

"Ich weiß.", flüsterte ich schläfrig und genoss, dass er mit meinen Haaren spielte... so wie er es schon in der Vergangenheit immer gern getan hatte.

 

Schließlich schlief ich tief und fest, in den Armen meines Bruders, ein.

 

Es fühlte sich einfach so schön an.... von ihm gehalten und gewärmt zu werden.

 

Nichts hätte mich jetzt noch wecken können... ich war einfach nur zum Umfallen müde gewesen... und nun forderte mein Körper sein Recht.

 

*-*-*

 

Kaum war Raven eingeschlafen, überkam auch mich die Müdigkeit, der ich nachgab.

 

Erst am Nächsten Morgen weckte mich Vogelgezwitscher und das Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut.

 

Ravens Decke hatte sich im Schlaf verselbstständigt und war weggerutscht. Wir lagen zwar noch unter beiden Decken, nur eben war nichts mehr zwischen uns. Eng aneinander gekuschelt, spürte ich seine schöne warme nackte Haut auf der meinen.

 

Ich atmete tief aus, doch konnte ich nichts dagegen tun, dass mein Körper auf Ravens reagierte. Meine Männlichkeit richtete sich auf und ich betete, dass Raven nichts mitbekommen würde.

 

Dennoch genoss ich seine Nähe und Wärme jetzt umso mehr. Konnte mein schmutziges Kopfkino kaum ausstellen. In meinem Kopf stellte ich alles mögliche mit meinem kleinen Bruder an.

 

Wenn er sich jetzt zur Seite drehen und ich mich von hinten an ihn heran kuscheln würde... nicht auszudenken.

 

Mein Kopf lag ganz nah bei seinem und ich hätte seinen Hals küssen können, doch versuchte ich mich zu beherrschen.

 

*-*-*

 

Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte, aber ich hatte sehr gut geschlafen. Als ich schließlich wach wurde, spürte ich meinen Bruder neben mehr. Zunächst räkelte ich mich... dachte mir nichts dabei... aber dann...

 

...spürte ich seine nackte Haut an der meinen und blieb erst mal, wie angenagelt, liegen... wagte es kaum zu atmen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Gesicht leuchtete in dem schönsten Rot.

 

Was würdest du tun, wenn ich dich ließe?, stellte ich ihm in Gedanken die Frage.

 

Langsam erhob ich mich und sah nur ganz kurz meinen Bruder an, der schon erwacht war. Dabei sah ich, so ganz nebenbei natürlich, dass er sehr erregt war. Ich schluckte hart.

 

Hatte ihn meine Nähe so erregt? Herrje...

 

Um abzulenken sagte ich:

 

"Guten Morgen, Riley. Ich werd dann mal ins Bad... und dann... ähm... dann... können wir uns ...ja eine andere... Unterkunft... suchen... ähm... ja... also ich..."

 

Scheinbar bekam ich keinen vernünftigen Satz mehr heraus... was schon peinlich genug war... als ich dann aber auch noch aufzustehen versuchte... rutschte mir das Badetuch vom Hintern und ich sah nun vollkommen nackt vor ihm.

 

Schnell und mit hochrotem Kopf versuchte ich meine Blöße zu bedecken...

 

*-*-*

 

Da dachte ich, dass ich nervös wäre, doch Raven ging es genauso.

 

Wie von selbst, rückte ich das Badetuch zurecht, damit wieder alles bei ihm bedeckt war und drehte mich dann beschämt weg.

 

''Ja, du solltest jetzt ins Bad... ich werde anschließend gehen und dann schauen wir mal, wegen einer anderen Bleibe oder vielleicht sollten wir auch erst mal etwas essen, wenn du denn wieder Appetit hast?'', fragte ich ihn.

 

Mein Magen machte sich jedenfalls bemerkbar und ich hatte wahnsinnigen Hunger. Schließlich hatte ich nichts mehr seit gestern morgen gegessen.

 

Leider war mein Verlangen nicht nur nach Essen geweckt. Aber ich musste mich beherrschen! Es war noch zu früh. Raven hatte sich mir gerade erst wieder angenähert.

 

*-*-*

 

Sichtlich erleichtert atmete ich auf, als Riley mir half meine Blöße zu bedecken.

 

"Danke.", flüsterte ich, dann stand ich auf... das Badetuch festhaltend.

 

Schnell verschwand ich dann im Bad, schloss hinter mir die Tür und duschte erst mal gründlich... wie immer.

 

Anschließend ging ich zurück ins Zimmer, schnappte mir meine, inzwischen wieder trockenen, Sachen und zog mich eilig an.

 

Ich versuchte zu verdrängen, dass Riley noch im Zimmer war und mir wahrscheinlich zusah.

 

Nachdem ich endlich angezogen war, drehte ich mich zu Riley um und schenkte ihm nun reinen Wein ein:

 

"Riley... also, ähm... was ich sagen wollte.... ja, ich... bin schwul. Bisher konnte ich es mir aber nicht so wirklich eingestehen. Dass du dich in mich verliebt hast... hmm... ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich mein... na ja... wir sind doch Brüder und... ich weiß einfach nicht... ob wir uns ...so... ähm... lieben dürfen.... Und ich hab ein... bisschen Angst ...davor."

 

Toll, jetzt war es raus... aber wie würde er jetzt reagieren...?

 

Abwartend sah ich erst auf den Boden, dann sah ich ihn an...

 

*-*-*

 

Ravens Geständnis ließ mich alles über Bord werfen, was ich bisher gedacht hatte. Ich stand auf und ging direkt auf ihn zu.

 

''Also ist es nur, weil ich dein Bruder bin? Wenn ich nur ein Freund wäre, könntest du es dir mit mir vorstellen?'', hakte ich nach, da ich mir wirklich sicher sein wollte.

 

Dabei nahm ich seine Hände, legte sie in die meinen und drückte sie an meine Brust. Dass ich nackt vor ihm stand, interessierte mich jetzt gerade nicht.

 

Nun schaute ich Raven direkt in die Augen und hielt meinen Blick.

 

*-*-*

 

Nur einen Moment schloss ich genießend die Augen, als er meine Hände in die seinen nahm und sie dann an seine Brust legte. Ich sah ihn dann wieder an und überlegte einen Augenblick.

 

Dann jedoch nickte ich verlegen und ein wenig unsicher.

 

"Ich glaube ja, dann... könnte ich es mir... vielleicht mit dir... ich weiß nicht... ich bin mir nur so unsicher. Und ich habe... na ja... ein wenig... Angst."

 

Meine Augen hielten seinen Blick vorerst, doch konnte ich meinen Blick auch nicht von seinen göttlichen Körper abwenden. Mein Blick wanderte immer wieder verstohlen zu seiner Männlichkeit, die ich nun beinahe anstarrte, wobei meine Gesichtsfarbe einer überreifen Erdbeere wahrscheinlich mal wieder Konkurrenz machen konnte... na toll...

 

Ich schlitterte doch wirklich von einer Peinlichkeit in die andere....

 

Jetzt reiß dich doch endlich mal zusammen!, ermahnte ich mich.

 

*-*-*

 

''Aber vor mir brauchst du doch keine Angst zu haben'', sagte ich zu ihm, wobei ich seine Reaktion mehr als süß fand.

 

Dann nahm ich ihn einfach in die Arme. Es tat mir weh, was er durchmachte und ich wollte ihm das Gefühl von Sicherheit vermitteln.

 

Seine Blicke hatte ich durchaus bemerkt und ein Grinsen schlich sich in mein Gesicht.

 

Mein Herz raste vor Glück und machte kleine Luftsprünge.

 

''Sag mal, wie viel Geld hast du bei dir?'', wollte ich nun von meinem Bruder wissen, da ich doch ganz genau wusste, was für ein Sparfuchs er war.

 

Mir kam nämlich eine ganz verrückte Idee, die ich auch in die Tat umsetzten wollte. Nur dafür brauchten wir ein bisschen Geld, um nicht zu sagen Startkapital.

 

*-*-*

 

Inzwischen hatten sich meine Hände verselbstständigt und streichelten seine Brust zärtlich... es fühlte sich unglaublich gut an.

 

"Vor dir habe ich auch keine Angst... es ist nur... na ja...", erwiderte ich, unterbrach den Satz jedoch und dachte mir den Rest.

 

Meinen Blick wieder in seine Augen richtend, lächelte ich ihn verlegen an.

 

"Ich hab zwar kein Bargeld, aber ich hab meine Kreditkarte dabei und da ist mehr als genug drauf... das sollte für ein paar Jahre reichen.", antwortete ich mit ruhiger Stimme und begann ihn nun auch anzugrinsen.

 

Er sah irgendwie schon toll aus... wäre eigentlich genau mein Typ... aber warum nur musste er unbedingt mein Bruder sein... VERDAMMT!

 

Wie es sich wohl anfühlen würde... würde ich meine Lippen auf die seinen legen und ihn zärtlich küssen? Diese Vorstellung ließ mich wieder ein wenig erröten, versuchte aber nicht mehr daran zu denken, mich abzulenken und mein Kopfkino auszuschalten.

 

*-*-*

 

Nur zu gerne erwiderte ich seinen Blick und genoss seine Streicheleinheiten.

 

Ich war froh, dass ich mich in Raven nicht getäuscht hatte und antwortete total überdreht:

 

''Raven, dann lass uns irgendwohin fliegen, wo uns Niemand kennt. Lass uns irgendwo ein neues Leben beginnen. Aber nicht als Brüder, sondern als ein Paar!''

 

Dann küsste ich ihn einfach. Legte meine Lippen auf die seinen und genoss dieses Gefühl. Gab ihm endlich nach, wo ich es doch schon so lange gewollt hatte.

 

Meine Arme drückten ihn feste an mich und ich hielt ihn regelrecht gefangen. Nichts und Niemand würde mir Raven mehr wegnehmen!

 

*-*-*

 

Häää...?

 

Seit wann konnte Riley eigentlich Gedanken lesen?

 

Er küsste mich tatsächlich und diesmal erwiderte ich seinen Kuss nur allzu gern... schloss meine Augen genießend. Es fühlte sich einfach nur unglaublich gut an... viel zu gut und ich ließ mich jetzt sehr gern in seine Arme nehmen.... legte auch meine Arme sanft um ihn.

 

Nach einer Weile löste ich mich von ihm, sah ihm in die Augen und erwiderte dann:

 

"Es wäre je okay und ich würde auch sofort ja sagen... aber... ich krieg es nicht aus meinem Kopf, dass du... also wir Brüder sind... und Mum und Dad werden mir irgendwie auch fehlen."

 

Ihm weiter in die Augen sehend, wobei mein Blick nun doch sehr verliebt wirkte, gönnte ich mir eine kleine Pause und sprach, nach einer kleinen Überlegung, weiter:

 

"Also gut, dann lass uns nach Australien fliegen und dort von vorn beginnen. Aber ich muss dich warnen, ich habe keine Ahnung von einer Beziehung... wie so was abläuft und deshalb... bitte ich dich um ein wenig Geduld mit mir. Weil so schnell krieg ich meinen großen Bruder nicht aus dem Kopf. Es wird sich für mich schon sehr seltsam anfühlen... mit dir zusammen zu sein... also, dass wir... ein Paar sind."

 

Noch einen Blick zu ihm riskierend, drehte ich mich schließlich um und packte alles wieder in meinen Rucksack zusammen.

 

Anschließend wartete ich, bis auch er fertig war und wir los konnten.

 

*-*-*

 

Sicherlich verstand ich ihn und ich war mehr als bereit, würde sogar Jahre auf ihn warten, wenn es denn sein musste.

 

Deshalb benickte ich alles und machte ich dann total glücklich darüber, wie alles verlaufen war, auch fertig.

 

Frisch geduscht und alles wieder eingepackt, schloss ich mich Raven zum gehen an.

 

Er wollte also nach Australien... nun gut, warum auch nicht.

 

''Wir sollten unseren Eltern eine Nachricht zukommen lassen, sobald wir angekommen sind. Sie sollten zumindest wissen, dass es uns gut geht'', sagte ich zu Raven, während wir bereits auf dem Weg waren.

 

*-*-*

 

"Ja, denn ich möchte nicht, dass sich Mum und Dad um uns Sorgen müssen. Soll ich oder möchtest du ihnen dann eine Nachricht schicken?", fragte ich noch, während ich mich mit Riley auf den Weg zum Flughafen machte.

 

Mit einem Taxi erreichten wir recht schnell den Flughafen. Ich kaufte für uns die Boardkarten und nur wenig später saßen wir im Flugzeug.... auf dem Weg nach Australien.

 

So wären wir weit genug weg und niemand dort würde wissen, dass wir Brüder waren.

 

Der Flug dauerte sehr lange und wir mussten auch zweimal landen, aber schließlich erreichten wir den fremden Kontinent und betraten diesen... bereit ein neues Leben zu beginnen.

 

Ich sprach dann zu meinem Bruder:

 

"Für heute werden wir noch einmal in einem Hotel übernachten und morgen suchen wir uns ein Haus oder eine Wohnung, wo wir leben können. Bist du damit einverstanden?"

 

*-*-*

 

''Ich werde unseren Eltern eine Nachricht schicken'', antwortete ich Raven.

 

Als wir dann endlich angekommen waren, war mir beinahe alles egal, so geschafft war ich.

 

''Ist gut'', antwortete ich nur und folgte meinem Bruder.

 

Er suchte uns ein viel besseres Hotel aus, als ich es zuvor getan hatte. Als wir das Zimmer betraten, war ich sehr überrascht, was es hier alles gab.

 

Die Bar war mit vielen Leckereien gefüllt und es gab eine gute Auswahl an Trinken. Es war sehr nobel eingerichtet und ich fühlte mich wie ein König. Das Bad war jedoch der absolute Hammer. Es gab eine riesige Badewanne, die im Boden eingelassen war, so dass man ein paar Stufen hinabgehen musste und eine große begehbare Dusche, in der man sogar zu viert locker hätte duschen können.

 

Ein bisschen verfluchte ich es, dass wir das hier nur kurz haben würden und ich Raven wohl kaum jetzt schon verführen konnte.

 

Dann würde ich die Wanne eben alleine ausprobieren, beschloss ich und stellte auch gleich das Wasser an. Denn obwohl ich Hundemüde war, musste ich das unbedingt ausprobieren.

 

''Wollen wir noch etwas zu essen kommen lassen? Die sagten ja, die Küche hätte noch auf... Das Essen im Flugzeug war ja nicht so der Bringer... Also ich bin zumindest nicht davon satt geworden... Was meinst du?'', wollte ich von Raven wissen und schaute ihn sanft an.

 

*-*-*

 

Ein wenig musste ich kichern, als ich Rileys erstaunte Blicke bemerkte, nachdem wir das Hotel und bald auch das Zimmer betreten hatten.

 

Zugegeben, mir gefiel es hier auch sehr gut, aber ich wollte etwas eigenes haben, zudem die Miete für das Zimmer schon ziemlich enorm war. Nicht dass ich aufs Geld würde achten müssen, aber ich war eben auch sparsam... wenn nicht gar fast schon geizig und Geld zum Fenster hinauszuwerfen war für mich ein Frevel.

 

"Okay, ich bestelle uns was zu essen.", willigte ich ein, nahm das Telefon zur Hand, rief bei der Rezeption an und bestellte für uns einiges an Essen und Trinken, alles ließ ich dann auf unser Zimmer bringen.

 

Der Zimmerservice stellte dann alles auf den Tisch, ich gab ihm das Trinkgeld, dann verließ der Service das Zimmer wieder und schloss hinter sich die Tür.

 

Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch und ließen uns das Essen schmecken.

 

Ich war noch ein wenig woanders mit meinen Gedanken und schwieg deshalb während des Essens.

 

*-*-*

 

Das Essen war mehr als lecker und reichlich. Ich aß viel zu viel, aber es schmeckte auch sehr gut. Zwischendurch schaute ich immer wieder nach dem Badewasser.

 

Dass wir nichts redeten empfand ich nicht als sonderlich komisch. Es war eben oft so, dass wir nichts zu sagen hatten und uns anschwiegen.

 

Als ich dann mit dem Essen fertig war und auch Raven fertig zu sein schien, war auch das Wasser fertig und ich wagte es einfach.

 

''Kommst du mit in die Wanne?'', fragte ich frech, wobei ich mit einem Nein rechnete, es aber nicht sein lassen konnte, doch eben nachzuhaken.

 

Meine Augen suchten die seinen, fingen sie ein und erstarrten für einen Moment. Wie sehr ich ihn doch liebte, für ihn würde ich alles tun!

 

*-*-*

 

Ein wenig aus meinen Gedanken gerissen, schaute ich auf und sah ihn an.

 

Ähm... was wollte er? Ob ich mit ...IHM... in die Wanne... au man, das konnte er doch unmöglich ernst meinen.

 

Aber so wie er aussah... meinte er es ernst.... sicher erwartete er jetzt, dass ich kneifen würde... nun ja, eigentlich würde ich das auch... aber jetzt wollte ich mir nicht die Blöße geben und ein Feigling sein.

 

Ich vertraute einfach darauf, dass er nichts tun würde, was ich nicht wollte.

 

So nickte ich einwilligend:

 

"Okay... ich komm mit in die Wanne.", erwiderte ich, war aber doch schon ein wenig aufgeregt... auch wenn ich ihm vertraute, aber es war ein seltsames Gefühl... mit meinem Bruder in die Wanne zu steigen... das war ja nicht das Schlimmste... nein, aber... jetzt stiegen wir nicht mehr als Brüder... sondern als.... Paar in die Wanne und mir wurde schon ganz anders zumute...

 

*-*-*

 

Er hatte tatsächlich 'Ja' gesagt und ich bemerkte, wie meine Knie ganz weich wurden.

 

''Gut, dann lass uns, sonst wird das Wasser kalt'', sagte ich und versuchte ganz locker zu wirken.

 

Ich ging vor und zog mich schnell aus und war auch schon im Wasser verschwunden. Zum Glück hatte ich jede Menge Schaum mit drin, so dass Raven es nicht sehen würde, falls sich jetzt bei mir etwas tun würde.

 

Doch war ich sehr gespannt wie und wo er sich hinsetzen würde. Wäre er scheu und würde die andere Ecke vorziehen? Oder sich in meine Arme legen?

 

Ganz genau schaute ich nun zu, wie er sich entkleidete und musste beinahe meine Sabber wegwischen. Hatte ich ihn doch nie so dabei beobachtet.

 

*-*-*

 

Nachdem ich ihm ins Bad gefolgt war, scheute ich mich zunächst mich vor ihm auszuziehen und meine Gesichtsröte machte es leider auch nicht viel besser... eher schlimmer.

 

Schließlich zog ich mich doch aus... langsam... zögernd.... schamhaft... ich konnte Rileys Blicke auf mir förmlich spüren.

 

Ich stieg die Treppen, in die Wanne hinab und setzte mich erst einmal in die andere Ecke der Wanne. Nein, so sehr vertraute ich meinem Bruder nun doch noch nicht, dass ich mich sofort in seine Arme legen würde.

 

Ich war zudem echt froh, dass er viel Schaum in die Wanne gegeben hatte, dass meine Männlichkeit bedeckt wurde. Das Wasser war angenehm warm und die Wanne war bequem, so dass ich mich doch schon was wohler fühlte und mich entspannt zurücklehnte.... während sich meine Augen einen Moment schlossen.

 

*-*-*

 

Hätte ich es mir doch denken können, dass Raven sich noch nicht traute, doch so einfach würde er mir nicht davon kommen.

 

Kaum dass er seine Augen geschlossen hatte, spritzte ich etwas Wasser zu ihm rüber.

 

''Vertraust mir wohl nicht, dass du so weit weg von mir liegst... was?'', neckte ich ihn und streichelte dabei mit meinen Füßen seine Beine.

 

Irgendwie musste er doch aus der Reserve zu locken sein. Wenn er sich schon hier drauf einließ, dann musste er auch mit einer Wasserschlacht rechnen. Ich liebte es eben mit ihm herumzutoben und herumzualbern.

 

Dass man sich dabei auch Näher kam, war logisch.

 

*-*-*

 

Als ich die ersten Wassertropfen spürte, öffnete ich meine Augen und sah Riley an.

 

"Hey, lass das!", beschwerte ich mich gespielt.

 

Dann spritzte ich ihm ebenfalls Wasser zu.

 

"Na klar, vertraue ich dir.", log ich ein wenig: "Sonst wäre ich ja nicht mit dir in die Wanne gestiegen.", gab ich an.

 

Seine Füße an meinen Beinen spürend, zog ich diese erst mal zurück und richtete meinen Blick dann auf das Wasser.... getraute mich nun doch nicht mehr ihn anzusehen.

 

Was wollte er damit erreichen?

 

Ich wusste nicht, was er nun von mir erwartete. Sicher, es sah erst mal aus, wie eine gespielte Wasserschlacht... aber... was dann?

 

Würden wir uns dann ….näher kommen...? War es das, was er erreichen wollte?

 

*-*-*

 

''Also Wasserscheu bist du schon mal nicht'', reizte ich ihn weiter und spritzte noch einmal ein wenig Wasser rüber. Dann beugte ich mich zu ihm vor und schaute in seine schönen Augen.

 

''Gib mir deine Hände'', bat ich ihn nun.

 

Ich war mir nicht sicher, ob er einfach so meiner Bitte nachkommen würde, doch auf einen Versuch ließ ich es ankommen.

 

Noch bevor er etwas tat, nahm ich Schaum in meine Hand und pustete hinein, so dass viele kleine Seifenblasen umher schwebten.

 

Dann lächelte ich Raven mit viel Gefühl an.

 

*-*-*

 

Wie ein Kind bewunderte ich diese wunderschönen Seifenblasen, die mein Bruder hatte entstehen lassen, und sah ihnen mit leuchtenden Augen nach.

 

Ich lächelte Riley nun ebenfalls an und konnte in seinen Augen so viel Gefühl sehen, wie ich es nie irgendwo anders gesehen hatte.

 

So konnte ich einfach nicht anders, zog ihn ein wenig zu mir heran... wagte es und legte meine Lippen sanft auf die seinen ….küsste ihn zärtlich.

 

Meine Augen schließend, ließ ich meine Hände zärtlich über seinen Körper wandern... streichelte ihn... zögernd... noch etwas unsicher... aber liebevoll.

 

Meine Gefühle zu ihm wurden nun, wie ein Feuer entfacht. Sacht löste ich den Kuss, sah ihm in die Augen und flüsterte ihm zu:

 

"Ich... liebe dich.", senkte dann aber meinen Blick verlegen wieder, als hätte ich etwas verbotendes gesagt.

 

*-*-*

 

Ich war sehr überrascht, doch genoss ich den Kuss in vollen Zügen und auch seine Hände auf meinen Körper.

 

Sanft legte ich einen Arm um ihn und als er mir seine Liebe gestand, war ich hin und weg.

 

''Ich liebe dich auch'' flüsterte ich beinahe und hob sein Kinn an, um ihn noch einmal zu Küssen.

 

Jedoch beließ ich es dabei, wollte ihm Zeit geben. Die Zeit, die er brauchte!

 

''Soll ich deine Haare waschen?'', fragte ich nach dem Kuss.

 

Es war so lange her, wo ich das mal gemacht hatte und es reizte mich nun schon ein wenig, wo wir zusammen in der Wanne saßen.

 

Außerdem würde es meine Männlichkeit vielleicht ein wenig ablenken, denn die hatte sich mal wieder selbstständig gemacht und hätte ich nicht so viel Wasser eingelassen, hätte sie sicher nach Luft schnappen können.

 

*-*-*

 

Nachdem ich seinen Kuss erwidert hatte, drehte ich mich nickend um, so dass er mir die Haare waschen konnte.

 

Allerdings lehnte ich mich nun direkt an ihn... spürte seine Männlichkeit, und dass er sehr erregt zu sein schien.

 

Ich überlegte einen Moment... dann wandte ich mich ihm wieder zu, ließ meine Hand ins Wasser gleiten, suchte und fand was ich wollte... seine Männlichkeit, die ich sanft umfasste und zunächst nur streichelte.

 

Man, war das ein merkwürdiges Gefühl die Männlichkeit eines anderen Mannes... auch wenn er mein Bruder und nun mein... Geliebter war... so war es erst einmal sehr gewöhnungsbedürftig für mich und streichelte ihn deshalb noch sehr zaghaft.

 

Inzwischen richtete sich nun auch meine Männlichkeit langsam auf... doch versuchte ich es zu ignorieren.

 

*-*-*

 

Raven überraschte mich sehr und so ließ ich mir nur zu gerne alles gefallen. Ein Seufzen konnte ich nicht unterdrücken und ein anschließend leises Aufstöhnen auch nicht.

 

Es war zwar noch etwas holprig was er da tat, aber er war es und kein anderer, der da meine Männlichkeit bearbeitete.

 

Nun war ich mir jedoch unsicher, ob ich auch ihn streicheln durfte. Deshalb legte ich erst mal nur meinen Kopf an seine Schulter. Dabei ließ ich mich gehen und atmete stark, so dass Raven es am Hals spüren konnte.

 

Zwischendurch küsste und knabberte ich an seinem Hals. Dann legte ich meine Hände sanft auf seine Brust und ließ sie langsam Stück für Stück immer tiefer gleiten. Nicht mehr lange und ich hätte seine Körpermitte erreicht.

 

Inzwischen war ich mehr als hart und sehr erregt.

 

Genießerisch schloss ich meine Augen, musste sie zwischendurch aber immer mal wieder öffnen, um nachzuschauen, ob es wirklich mein kleiner Bruder war, der das hier mit mir tat.

 

Umdenken, konnte und wollte ich nicht. Er war eben mein Bruder und ja, ich liebte ihn. Nun war er eben auch mein Partner und das war es was zählte.

 

*-*-*

 

Ich ließ mich jetzt einfach fallen, egal was passieren oder Riley mit mir tun würde. Jetzt hatte ich einfach einen Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr zurück konnte.

 

Sicher, es war mir noch immer ein wenig peinlich, dass ich ihn so, in der Art berührte und er mit seinen Fingern nun auch an meinem Körper herab wanderte und wohl bald ebenfalls meine Männlichkeit erreicht hätte.

 

Seinen Atem an meinem Hals spürend, überzog mich, trotz des warmen Wassers, eine mächtige Gänsehaut und ließ mich leise seufzen.

 

Langsam wurde ich aber immer sicherer und begann seine schon sehr harte Männlichkeit immer härter zu massieren, auch ließ ich meine Hand ab und zu zu seinen Hoden wandern, die ich dann sanft massierte.

 

Mit der anderen Hand nahm ich seine Hand, die an meinem Körper herab glitt und führte ihn langsam, aber sehr direkt hinab zu meiner Männlichkeit, die sich auch schon sehr nach seinen Berührungen sehnte.

 

Als seine Hand meine Männlichkeit berührte, konnte ich ein leises Stöhnen nicht unterdrücken und schloss nun auch genießend die Augen.

 

*-*-*

 

Nun hatte Raven die Führung übernommen und ich war erleichtert, dass ich auch ihn berühren durfte. Sicher hatte ich noch ganz anderes im Kopf, was ich aber erst mal beiseite schob.

 

Liebevoll streichelte ich seine Männlichkeit und fing an sie immer wieder zu umfassen. Dann nahm ich sie endlich ganz in die Hand und fing an sie langsam zu bearbeiten. Doch je größer meine Erregung wurde, um so schneller und kräftiger wurden meine Bewegungen.

 

Leises Stöhnen meinerseits ertönte im Raum, denn was wir hier taten, da hatte ich mich schon so lange nach gesehnt. Lust lag im Raum, durchströmte jede Faser meines und Ravens Körper.

 

Lange würde es nun nicht mehr dauern und ich konnte es nun doch nicht lassen. Langsam drückte ich Raven nach hinten gegen den Wannenrand und legte mich leicht auf ihn.

 

Anschließend nahm ich unsere beiden Erektionen in die Hand und rieb sie kräftig aneinander, während ich Raven heiß und innig küsste.

 

*-*-*

 

Was ich spürte, ließ mich laut aufstöhnen und da ich null Erfahrungen hatte und schon viel zu erregt war, dauerte dieser Spaß nicht lange und ich kam in der Hand meines Bruders.... ihn ebenfalls heiß und innig küssend.

 

Nach dem Bad, erlebten wir eine wunderschöne Nacht zusammen und so langsam konnte ich ihn als Partner und Geliebten akzeptieren. Natürlich hatte ich dennoch immer im Hinterkopf, dass er mein Bruder war. Dieses winzige Detail konnte ich einfach nicht aus meinem Kopf verbannen.

 

Eng aneinander gekuschelt waren wir schließlich eingeschlafen und nichts hätte uns in dieser Nacht wecken können... auch keine schlechten Träume.

 

~*~*~

 

Nachdem wir am nächsten Tag aufgestanden waren, machten wir uns fertig, frühstückten ausgiebig und machten uns dann auf die Suche nach einem Zuhause, wo wir uns niederlassen konnten.

 

Es war nicht ganz einfach und die Suche gestaltete sich sehr schwierig, aber letztlich fanden wir eine hübsche 3-Zimmer Wohnung, die zum Verkauf stand. Ich kaufte die Wohnung und wir bezogen diese nur wenig später.

 

Nach und nach kauften wir auch die Möbel dazu und richteten unsere Wohnung sehr gemütlich ein.

 

Endlich hatten wir unser eigenes kleines Reich...

 

*-*-*

 

Ende

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